sami

Ist auf jeden Fall die richtige Entscheidung gewesen.

Wo bleibt mein DRACULA!

Eher ein "Schuster, bleib bei deinen Leisten"...

Ich glaube, solche Aussagen muss man nicht mehr kommentieren. Den Vogel hat ja damals Ron Howard abgeschossen, als er in einem SOUNDTRACK!-Interview erwähnte, alle anderen Komponisten wären faul und würden sich nur aus den eigenen Ideenpapierkörben bedienen, nur der Schirmherr der Integrität, James Horner, wäre ein sprudelnder Quell neuer Ideen und Garant für neuartige und innovative Tonschöpfungen.

Ich hab's mir heute während zähflüssiger Grafikarbeit angehört und bis auf einige schöne Passagen fand ich das Gebotene auch etwas mau und, wie ja bei Shore üblich, bissel dünn in der Orchestrierung. Ob man sich hier einen Gefallen mit einer 105-Minuten-Fassung tut, sei dahingestellt - aber es gibt ja wohl keine andere. Zur Frage, was Goldsmith, Horner der Williams zu ihren Glanzzeiten daraus gemacht hätten, krieg ich sofort ein starkes Schwindelgefühl begleitet von einem massiven Tränenerguss. Hätte, wäre, könnte...

Ich habe diese Forum praktisch begründet!

Entweder nüscht und Werbung plus 10-Stunden-Monatshörlimit oder 5€ für alles in 128k oder 10€ für alles in 320k und offline-Downloaden deiner Playlists. Ein Schelm, der sich da ne gute Soundkarte und Audio Hijack besorgt...

Dem stimm eich mehr als zu. Seit Spotify kann ich ganze Bibliotheken angestauter Alben hören und muss endlich nicht mehr mit mageren Samples Vorlieb nehmen. Das spart, wenn man ein wenig kritisch ist, wirklich eine Menge.

Oder man macht's wie moi: erst zum Dollarkurs kaufen, einlesen, dann bei eBay verscheuern und oftmals mehr als Originalpreis bekommen. Und dann Koks und Nutten von anderen ihren Soundtrackgeld!

Kriegt Horner dann für GREATER GLORY sowas wie 'n Umweltpreis?

Schön, dass er noch 'alive and kicking' ist.

THE BLACK TULIP - Chris Young Sehr lokalkoloritisierte Mucke zu einem bedrückenden Film über das heutige Afghanistan: und i moag's! Mit viel wehklagenden Gitarren, Duduks und kehligen Sangesknaben ausgestattet hat der Score mit 2 Versionen des wunderbaren Songs "A War Torn Country" seinen Höhepunkt, aber auch einige flächige Stimmungsbilder inmitten einer so genannten "Poem"-Sammlung (z. B. Poem Two: Family). Hatte Young offenbar Freude dran und ist mal ein gelungener Ausbruch aus der Gore- und Horrorzelle. Ganz ähnlich funktioniert übrigens der ebenso hörenswerte TO SPAIN WITH LOVE vom selben Komponisten (aus Ideen zum rejecteten ASK THE DUST entstanden), hier zumeist mit Sologitarre. Wer sich aus den gewohnten Strukturen orchestraler Filmmusik mal kurz ausklinken mag, der wird hier kurzweilige Abwechslung finden.

Wenn man auf krachpralles 60's Comedyscoring steht, dann ist MAD WORLD sicher eine Zuckertüte:

Wenn du bei dem Wetter Radfahren musst, weil dir die Batterie abgeschmiert ist, biste och nich licker...locker, man!

Ach, der. Nee, nee. Da gefallen mir die Barry-Instrumentals viel besser als der Song.

Nüschte...BONDSONG. MOONRAKER ist wunderbar süffig, aber doch etwas zu plüschig, um in den Ring mit seinen ironisch-scharfkantigeren Artgenossen treten zu können. Da können wir dann ja auch gleich ALL TIME HIGH nominieren.

Und zwar der, der sich um den Toptitel "Bester Song" mit GOLDFINGER kloppt.

Das werden wir wahrscheinlich in diesem Leben nicht mehr erleben müssen.

Na ja, man könnte, müssen tut man aber auch nicht... Die Violinsachen sind genauso schön wie beim Patrioten, die breitschwingenden Passagen langweilen mich allerdings inzwischen doch ziemlich.

Ich fand auch das letze Drittel arg in die Länge gezogen: ein Kammerspiel mit 3 Personen musste plötzlich zu einem Bruckheimer-Feuerwerk mutieren, wozu? Insgesamt ganz manierlich und stylisch, aber irgendwie wird man den Eindruck nie los, dass viele talentierte Künstler in eine Zwangsjacke gesteckt werden und dann am Ende alles irgendwie ein Kompromiss ist. Die Komododrachen waren allerdings...geil. Denen würd ich ja wiederkehrende ne Beißer-Rolle geben.

Aber macht das Spass, nur kommerzielle Weihnachtslieder und ne kurze Silvestri-Suite? Ich habe damals gleich zur Promo gegriffen und möchte die 20 Minuten daraus in meiner kleinen Silvestri-Sammlung nicht missen.

Den haste aber auch oft am Wickel...

Isser auch nicht. Aus der Rubrik gibt's ganz andere Kandidaten.

Wenn ich also in den 60ern in Kalifornien in die Uni gegangen bin, dann darf ich ganz ungeniert überkommene Rassenstereotypen in meine Filme kübeln (Beispiele oben breit ausgeführt, aber derlei Details überliest du ja großzügig)? Ist ja alles nicht so schlimm, weil ich aller vier Jahre einen saftigen Scheck an die demokratische Partei überweise. Alles klar, Aldridge! Die Argumentation werde ich mir mit Sicherheit für meine nächste große Rede im CSU-Bierzelt merken...

Das liegt der Hase im Pfeffer und schnalzt...und das ist bei Bruckheimer ja nicht anders (kulturbeflissen, belesen etc.). Gerade bei solch erfolgreichen Exponenten der Filmindustrie stinkt es im Zweifelsfall oft nach purem Zynismus, einem 15-Jährigen nähme man sowas ja nicht mal unbedingt übel.