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Business/Industrie John Williams vertont WAR HORSE (GEFÄHRTEN)
sami antwortete auf ein Thema in Scores & Veröffentlichungen
Dass CDs, egal ob vorab oder nach der VÖ, ins Netz wandern, ist nun sicherlich kein Phänomen des Jahres 2011, sondern seit Napsterzeiten nie anders gewesen. Ich würde das weniger schwarzmalerisch sehen: den Soundtrackfan zeichnet idR aus, dass ihm Downloads nicht ausreichen. Die CD dürfte also von den meisten Downloadern physisch sowieso angeschafft werden. iTunes dürfte aber das Nachsehen haben. Wäre es anders, gäbe es keinen CD-Markt für Filmmusik mehr. -
Ohne Sebastian über den Mund zu fahren: es klingt halt alles sehr vertraut - HOME ALONE 2, HARRY POTTER 1 - 3, Last Crusade...für manche ist genau dieses Deja vú der Kick, der nächste zuckt die Schultern. Zumindest ich bin einfach schon zu lange dabei, als dass mich solche Redundanzen noch in große Jubelschreie verfallen lassen. Ich mag den Score, weil er ganz unterhaltsam ist, als sonderlich überzeugendes Alterswerk würde ich ihn aber nicht bezeichnen.
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Die Vorankündigungs-Veröffentlichungs-und-Gerüchte-Küche (Teil 2)
sami antwortete auf Marcus Stöhrs Thema in Scores & Veröffentlichungen
Ich drücke fest die Daumen, dass wenn uns schon der Elfman-Planet-der-Affen und DIE HARD beglücken (auf die ich beide sowas von verzichten kann) die beiden noch im Nebel befindlichen Titel einen Knaller vom Kaliber HOOK oder DRACULA beinhalten - solange muss meine SAE-Bestellung von GREMLINS noch aushalten. -
Alte Premiere-Zeiten kommen wieder hoch...im wahrsten Sinne des Wortes. Es gab glaube ich genau drei Filme aus der Zeit, die das Siegel MUSIC BY JERRY GOLDSMITH trugen und ansehbar waren: "6 Degrees of Separation", "Forever Young" und "Basic Instinct". Pardon, vier, "Matinee" ist noch recht süß. Der absolute filmische Tiefpunkt war allerdings "Mom and Dad save the World". Reminiszierend lege ich mal MALICE - EINE INTRIGE (1993) obendrauf. Bill Pullman als argloser Neu-England-Collegeprofessor gerät in möderische Intrigen, in denen es um Nicole Kidman, Geld, Verrat, Triebmörder und noch einiges dergleichen mehr geht. Ein genügsamer Thriller, der für den schnellen Zwischendurchhunger konzipiert wurde: obwohl flott und voller überraschender Bolzer wird den alten Todfeinden des Genres, Logik und Wahrscheinlichkeit, schnell der erigierte Mittelfinger gezeigt. Irgendwo zwischen "Mord ist ihr Hobby" und "Sea of Love" angesiedelt, kann man den Film schon als gelungen bezeichnen - für das, was er will. Was nicht viel ist. Aber was soll's, spannend ist es allemal und mit Pullman, Kidman und Baldwins Alec auch darstellerisch halbwegs kompetent über die Runden gebracht. Regie führte Harold Becker, der bei MALICE und CITY HALL mit JG zusammenarbeitete. MALICE gehört zu der Sparte von 90er-Sargnägeln, die Goldsmiths Ruf als Innovator und kompromißlosen Perfektionisten endgültig der Vergangenheit überantworteten. Ein bestenfalls passabler TV-Thrillerscore, in seinen unheilverkündenden Streichergesten klar als Resteverwertung von BASIC INSTINCT zu identifizieren, zeitgemäß aufgemotzt mit billig klingenden Elektronikeinsprengeln Marke Pling&Plong, hier und da süffig abgeschmeckt mit Drum Machine und funktionaler Spannungsmache. Jedoch, was MALICE am Ende doch zu einem Unikum im an (zumindest schönen) Überraschungen nicht gerade reichen Früh-90er Output von Goldsmith macht, ist das Hauptthema, das eingeleitet von einem absichtlich falsch gespieltem Kinderklavier als ätherischer Frauenchor daherkommt, der in seiner instabilen Harmonik subtil von Unheil kündet - die den Chorus ablösende Brücke bestätigt diesen Eindruck, die nervösen Xylophoneinwürfe sind dabei ein klassischer Goldsmith-Kniff. Leider bezieht sich dieses Thema nur auf einen billigen Handlungskniff, nämlich die Morde an ein paar jungen Mädchen von Pullmans Campus, wobei die idyllische Fahrradfahrt des ersten Opfers eben mit dieser Musik ein durchaus interessantes musikalische Gewand bekommt. Sei's drum, kauf euch den Main Title bei iTunes, den Rest kriegt man selbst in "Spurlos" besser.
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Gott, den hab ich vor einem Monat auch mal wieder gesehen...der Film hat ja einen eher schlechten Ruf und obwohl die Schwächen leicht zu identifizeren waren (voran Elisabeth Shue, die als Studentenpüppchen vom Dienst eine Totaldoof-Aktion auf die nächste folgen läßt und damit zum extremen Nervfaktor wird), fand ich den schon recht einmalig. Besonders in der 2. Hälfte, wenn Links langsame Wandlung zum Psychokiller vollzogen wurde, sind etliche Szenen ziemlich beunruhigend (der Hund, das Auto). Leider hat Franklin das eigentliche Potenzial nicht erkannt: hätte er sich mehr an JAWS/Alien (Mensch gg. Bestie, Frau als Heldin) orientiert und weniger an den üblichen Freitag-der-13.-Abzählreimen wäre der Film richtig gut geworden. So kommen immer wieder 0815-Charaktere in die Handlung, die offensichtlich nur als "Affenfutter" verheizt werden, während die eigentliche Heldin mit offenem Mund daneben steht. Goldsmith hat hier einen "high concept"-Score angestrebt - der funktioniert entweder 100% oder er säuft gnadenlos ab. Irgendwie schafft Goldsmith beides nicht . Der MAIN TITLE erschien mir erst als großer Mißgriff, da deutlich zu "cheesy" mit den elektronischen Affengrunzlauten, aber im Film entwickelt das Ganze eine perverse Logik. Die 2. Hälfte wirkt dabei überzeugender, da hier deutlich rauhere, dissonantere Töne angeschlagen werden (MISSING LINK, der die Autoszene untermalt usw.). Wenn man Goldsmith hier und da etwas gebremst hätte, sowohl bzgl. der überbordenden Elektronik als auch der penetranten Wiederholung des Themas, könnte ich dem Score deutlich mehr abgewinnen. Trotzdem bleibt unterm Strich ein interessanter Score, der nicht lustlos runtergeschrieben wirkt (wie etwas RENT-A-COP oder NOT WITHOUT MY DAUGHTER).
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Veröffentlichung FSM/Retrograde: GREMLINS von Jerry Goldsmith
sami antwortete auf Csongors Thema in Scores & Veröffentlichungen
RABIN, GREGSON-WILLIAMS: Armageddon (complete). -
James Cameron to the Rescue!!
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Die wirtschaftliche Gesamtsituation wird früher oder später auch den überblähten Blockbustermarkt treffen, das rechnen sich inzwischen ja auch die Jungs überm großen Teich aus (Disney hat ja Bruckheimer mal eben schnell ein Viertel des LONE RANGER-Budgets gekürzt). Dementsprechend darf man davon ausgehen, dass TINTIN eine solide Performance hinlegt, jedoch weitab von AVATAR-Dimensionen.
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Veröffentlichung FSM/Retrograde: GREMLINS von Jerry Goldsmith
sami antwortete auf Csongors Thema in Scores & Veröffentlichungen
Ich muss mich doch wundern: nicht dass ich GREMLINS amerikanisch enthemmt zum Meiterwerk hochjubeln will, aber warum muss anläßlich des ersten ANSTÄNDIGEN Releases seit der Geffen-Travestie 1984 ständig betont werden, wie mäßig der Score ist und wie wenig er angeblich zu bieten hat? Dieses Jahr kamen von EXPLORERS über BAD GIRLS bis hin zu SLEEPING WITH THE ENEMY jede Menge mit Sicherheit kaum bis mäßig essenzieller JG-Veröffentlichungen und da verhielten sich die meisten (Sebastian!) auffallend still. -
Veröffentlichung FSM/Retrograde: GREMLINS von Jerry Goldsmith
sami antwortete auf Csongors Thema in Scores & Veröffentlichungen
Der hat schon noch einige sehr inspirierte Passagen...wie gesagt, der Vergleich mit GREMLINS 2 hinkt, völlig anders gelagerte Komposition. Bei GREMLINS steht noch stark der rhythmisch verschachtelte Strawinsky Pate, im gegensatz zum süffigen Drum-Machine-"Pop" des 2.Teils klingen hier die Synthesizer noch sehr kauzig (die strangulierte Katze für die Gremlins!). Gemixt mit dem finalen Actionstück mit Korngoldfanfare für Gizmos Spielzeugautojagd ergibt das (zumindest) ein tolles 40-Minuten-Album. -
Die Vorankündigungs-Veröffentlichungs-und-Gerüchte-Küche (Teil 2)
sami antwortete auf Marcus Stöhrs Thema in Scores & Veröffentlichungen
Allein die finale Verfolgungsjagd im Spielzeugladen ist eine 5-minütige Tour de force, Korngold inklusive. Auf den 70 Minuten sind filmbedingt einiges an funktionalem Spannungswerk dabei, aber die vielen netten Vignetten wie das LATE FOR WORK-Thema, das hier und da noch hervorlugt möchte ich eigentlich ungern verzichten. GREMLINS 2 ist 'ne Granate, aber musikalisch völlig anders gestaltet - in GREMLINS gibt es die TOTAL RECALL-Rhythmik zB gar nicht. -
Nun ja, das eigentlich Argument bleibt aber davon unberührt, gell? Williams mag uninspirierte Musik schreiben, technisch/vom musikalischen Niveau her haut die aber hin...es gibt halt Punktabzüge wegen mangelnder neuer Einfälle, mal unabhängig davon wie unterhaltsam das jetzt der Einzelne findet. Man kann natürlich eine pathologische Abneigung aufgrund bestimmter Instrumentierungsentscheidungen, zB Akkordeon, entwickeln, das bleibt aber dann ein sehr individueller Gesichtspunkt.
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Der Film ist kein Flop, sondern derzeit in Europa (in Amerika kommt er ja erst zu Weihnachten) auf dem Weg zu den Top 3 des Jahres.
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Csongor, Sie sind raus!
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Ich sekundiere die "8". Ich bin ja kein Purist diesbezüglich, dementsprechend möchte ich da nicht die TEMPLE OF DOOM-Meßlatte anlegen oder allzu sehr beklagen dass Williams für solcherlei Stoff offenbar seinen ollen Prokofieff-Hut nicht mehr abnehmen mag. Ich schließe mich BigMac bzgl. einer fehlenden Suite an - so eine thematische Klammer, die sowohl die leichten als auch die gefährlicheren Klänge kombiniert, fehlt det Janze. Im Kino fand ich den Main Title übrigens ein bisschen zu trocken-akademisch, es fehlte da etwas an der Wildheit, die etwa Henry Mancini in die ähnlich gestalteten PINK PANTHER-Vorspänne brachte.
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Können morgen aber auch wieder andere sein, die Auswahl ist einfach so reichhaltig. Morricone hat aber die Nase vorn, allein die Giallos sind eigentlich immer schön "spooky"!
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Das eben nicht. Obwohl der Film seine Momentaufnahme schlüssig präsentiert, fand ich es unglaublich mit welche Kontextlosigkeit das ganze Thema reduziert wurde auf einen üblichen Uns-rennt-die-Zeit-weg-Thriller. Aber gerade die unselige Verknüpfung von impotenter Politik, amoraler Konzernherrschaft und willfährigen kleinen Helferlein in Investmentbanken, denen mit völlig überzogenen Gehältern das Maul gestopft wird, wird leider in 1,2 völlig unbedeutenden Nebensätzen abgehandelt. Wenn Pragmatiker Paul Bettany erklärt, die "Gier der Menschen" sei letztlich Schuld und der Film dass ganz unreflektiert als kompakte ideologische Wahrheit präsentiert, dachte ich still zu mir "Oh mann, das ist wieder so eine billige Amiblockbuster-bloß-nicht-nachdenken-Erklärung" - angesichts das Anliegens der Macher eigentlich ein klarer Schuß vor die Kombüse.
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Pure Sophisterei, Alex. Ich sag's mal so: ich bin nicht der größte Williams-Fan, aber ich habe einen relativ guten Radar dafür, wenn Kritik überzogen bis säuerlich daherkommt. Dass wir jetzt wieder in die unvermeidliche Debatte "subjektiv/objektiv" geraten - geschenkt. Man kann den Score für mangelnde Originalität und thematische Flachheit durchaus schelten, ohne Frage - ob die durchaus trotzdem vorhandenen Qualitäten deshalb gleich zu nicht erwähnenswerten Marginalien werden müssen, isch weiß es net.
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Ich will das gar nicht so sehr an TINTIN und JW festmachen, mir geht es eher um den Kontext: es hört sich mitunter so an, als wäre Williams jetzt der Prügelknabe für irgendwelchen Messageboard-Hyperei und in diesem Kontext wird der Score dann schnell schlechter und unorigineller geredet, als er ist. Ich meine mal ehrlich: wer mir jetzt erzählen will, dass dieser Score als "große Enttäuschung" zu werten ist, dem es an Themen und Originalität mangelt, dann frage ich mich schon, ob da nicht rekurrierend eher die Jubelfanboys bestraft werden sollen und es am Ende Williams trifft. Ob der's aber wirklich verdient hat? (ehrliche Frage)
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Und? Was macht er denn nicht richtig? Da spiele ich glatt mal den Advocatus diaboli und erinnere mich an die sommerlichen Debatten mit Thomas M.: was wurde da nicht über die moralinsauren Überkritiker gemault (damit ist jetzt nicht mal Lars gemeint, ich bin zu faul das alles nachzulesen), die im Zweifelsfall Musik nicht einfach nur "mit dem Herzen" hören können. Plötzlich kommt ein sauber-routinierter Adventure-Williams ohne große Überraschungen aber sicher auch nicht ohne Charme und da kommt plötzlich die große Originalitätspolizei und hält die Kelle raus? Wollen wir uns das nächste mal daran erinnern, wenn wieder irgendein belanglos-einakkordiger Actionsülz in die Jahres-Top-Ten wandert.