sami

Pfff, warum das denn, da hätt ich ja wieder mit CoolEdit friemeln müssen, um das saubere Jazzstück von dem langweiligen Mist zu trennen... Wie man's macht, macht man's verkehrt. Zu der Labelnörgelei sei gesagt, dass ich diese in amerikanischen Boards gepflegte, fast religiöse, Eiferei absolut erbärmlich finde. Immer sind gleich 10 Hofschranzen da, die dem König zum Munde reden.

Dann probier auf jeden Fall MIDNIGHT, BLUEBEARD'S 8th WIFE und, ohne weiteren Kommentar, UNFAITHFULLY YOURS. Wer ihn noch nicht gesehen hat, sollte sich in der OF auch den alten Cary-Grant-Knaller HIS GIRL FRIDAY reintun. Was in dem Ding an Tempo und Sprüchen drin ist, geht eigentlich auf keine Kuhhaut.

Stimmt, der war schon risikofreudig und kompromisslos in Ansatz und Ausführung!

KING'S SPEECH ist ein typischer Wohlfühl-Nachmittagsfilm, dessen einzige Berechtigung für den Oscar-Parcours darin besteht, dass seine Geschichte innerhalb der politischen Großweltlage ansiedelt. SOCIAL NETWORK war mir persönlich aber auch zu fad, angefangen von der Küchenpsychologie (Zuckerdings wird vom weiblichen Geschlecht geschmäht und muss kompensieren...) bis hin zu den Grisham-Film-ähnlichen Manierismen. Hmmm...

Leider sind die kurzen und knappen Beschreibungen häufig bestenfalls Facebook-taugliche Kommentare mit Nulltendenz (was ja viele nicht davon abhält, Foren mit Postings wie "Die Musik ist sehr gefühlvoll und hat mich zu Tränen gerührt" zuzuspammen). Ein Zimmer-Kommentar wie "Hans in good old Peacemaker-Stimmung" ist ja völlig i. O., damit kann dann auch der geneigte Weghörer was anfangen. Allzu oft aber werden persönliche Eindrücke gepostet, die wenig erhellendes haben und ich wage zu bezweifeln, dass es viele Leute interessiert, ob Filmmusikkonsument Frank Schindluder ob eines neuen Rachel-Portman-Scores in Tränen ausbricht. Amerikanische Track-für-Track-Analysen sind auf der anderen Seite auch wieder nutzloser Blödsinn, der das Druckpapier oft nicht wert ist.

Das Problem bei JADE ist, dass die Musik kaum CONTENT bietet. Zu sagen, die Musik wäre schlecht, trifft es nicht; eigentlich ist sie garnix, mit ein paar (kürzeren) Passagen, die eine musikalische Entwicklung zumindest andeuten, dh die 25 Minuten die da sind, sind musikalisch eher formloser Underscore ohne Anfang und Ende. Dass Friedkin auf diesen mäßigen TV-Thriller stolz ist zeigt, dass er mal wieder eine DVD von FRENCH CONNECTION einwerfen sollte.

Wenn das schon die besseren Tage waren, prost Mahlzeit...

Dann lies hier nicht weiter... PS: King hat sich schon manch anderes getraut in seinen Büchern, nur ist es für einen Hollywoodfilm (und King-Filme sind ja leider oft besonders schlimme Beispiele für diese) eher ungewöhnlich. Aber wie gesagt, es sind letztlich 2 Enden und das letzte hat es mir vergällt, da es die Charaktere an einen zynischen Gimmick verrät...

1. Das Problem besteht für mich eher in dem generellen Anachronismus der Tripods - dass diese in den letzten 50 Jahren unentdeckt geblieben sein sollen, mutet hochgradig suspekt an. Ich finde Entwürfe wie "Invasion of the Body Snatchers" einfach zeitgemäßer und spannender, siehe die Donald-Sutherland-Version. DAS ist ein Filmende! 2. Tut er ja nicht. Er bringt in letzter Sekunde eine völlig blöde Wendung in die Geschichte, die dem ganzen Film schadet. Warum kann es nicht in dem Wagen und der letzten Kugel enden? Die Hasspredigerin war übrigens mal wieder eine schießbudenartige Karikatur - wie sich das ach so liberale Hollywood eben gerne so seine hinterwäldlerischen Feindbilder bastelt. Hier war Kings Geschichte deutlich subtiler und besser.

Ja, das Updating ins moderne Technologiezeitalter funktioniert bei der Geschichte nur bedingt. Im Prinzip wäre ich froher gewesen, hätte Spielberg eine defintive Version von THE MIST gedreht. Ohne die blöden Wurmlocherklärungen natürlich...

Na ja, es waren eben H. G. Wells seine Ideen, sach ich mal. Da waren Koepps Ideen, welche auch immer das gewesen sein mögen, eben nebensächlich. Das Ende ist typisch ärgerlicher Modern-Spielberg und niemand außer Spielberg scheinen diese wirklich zu befriedigen (cf Minority Report, A. I.). Das Problem liegt bei WORLDS ja auch auf der Hand: Vater und Kinder entfliehen vorerst dem Alien-Holocaust und nun? Der Film hätte entweder als totale Dystopie enden können (=alle tot) oder eben das, was wir nun haben. Was könnte man einer solchen Dramaturgie sonst noch abgewinnen? Spielberg hat das Beste draus gemacht und die Panik sehr überzeugend umgesetzt, es fehlt nur leider an der letzten Konsequenz, statt eines mehr oder weniger beliebigen Blockbusters eben mal einen etwas eigenständigeren Film zu gestalten, der beispielsweise immer nah ander Familie bleibt und Spektakelszenen weitgehend ausblendet. Leider versagt der Film disbezüglich im letzten Drittel völlig. Insofern: verschenkte Gelegenheit.

Zu hoffen bleibt vor allem, dass uns nicht wieder ein Schnellschuss erwartet, an dem 30 Assistenten rumfrickeln durften. Das wird bei JNH dann auf jeden Fall eine blasse Angelegenheit, Campbell hin, von Donnersmarck her.

PS: wie ist nun eigentlich JADE? Wirklich so schlecht, wie es anfangs hieß oder doch noch was hörbares drin?

Man munkelt YOUNG GUNS II von Silvestri.

Newman hat aber auch genug gesichtslosen Atmokram abgeliefert, Stichwort WEISSER OLEANDER. Es sollte mich freuen, wenn's was gutes wird, es klingt nur überhaupt nicht nach einem musikfreundlichen Film.

Das sind nun wirklich kapriziöse Kritikpunkte. Orchester ohne Verve ist RAMBO III oder LIONHEART, ST V klingt absolut präzise und dynamisch. Die Synths klingen wie sie damals halt eben klangen und sind aber auf jeden Fall professioneller eingesetzt als bei WARLOCK, EXTREME PREJUDICE, RENT-A-COP o. ä. Dass sich jetzt wieder Leute finden, die selbst einen noch relativ reichhaltigen Score aus des Maestros Spätwerk für überflüssig erachten, läßt mich schon etwas ratlos zurück. Bei all den überflüssigen Expansions der letzten Jahre muss man nun wirklich nicht grade ST V ans Bein pissen...

Ich wüßte nicht, warum man diesem Score überhaupt entgegenfiebern sollte. Wird sicherlich was in Richtung K-PAX, und da ist es mir im Grunde gleich, welcher der beiden Herrschaften da Hand anlegt.

Garantiert nicht und es wird auch garantiert nicht passieren.

Die Doppel-CD von MASADA gibt's doch schon seit 10 Jahren, unautorisiert natürlich. Klingt sehr gut, ist aber musikalisch offengestanden weniger überzeugend als Jerrys alter Albumschnitt. Und benutzt zudem auch nur die Hälfte der Musiker.

Immer wieder gerne: [ame=http://www.youtube.com/watch?v=n-DBIavPlnY]http://www.youtube.com/watch?v=n-DBIavPlnY[/ame]

PS: biete im Händlerforum grade einen Schwung Ausmist-CD's, von POLTERGEIST über FIRST BLOOD bis hin zu ARTIFICIAL INTELLIGENCE und OSCAR AND LUCINDA zwischen 1 bis 8. Da kann man einiges neu erringen...

Im Zuge der aktuellen Re-Release-Welle mach ich vorm Fest mal Kehraus und offeriere ein Bündel von (für mich) überflüssigen CD's. Regel: keine Einzel-CD's, mindestens 4 Abnahmen, umso mehr, desto besser. Titel: Goldsmith: RAMBO III (alte Intrada), 1,50 Goldsmith: STAR TREK V (alte Sony): 1,50 Goldsmith: STAR TREK NEMESIS (Varése): 2,50 Goldsmith: FIRST BLOOD (alte Intrada): 3,50 Goldsmith: BLUE MAX (alte Sony): 4,00 Goldsmith: WIND AND THE LION (alte Intrada): 8,00 Goldsmith: King Solomon's Mines (alte Intrada, Cover wellig): 2,00 Goldsmith: POLTERGEIST (alte Ryko): 3,00 Goldsmith: THE EDGE (alte RCA): 3,00 Williams: STAR WARS EPISODE 1 (Sony): 1,50 Williams: Artificial Intelligence (Warner): 2,00 Williams: INDIANA JONES AND THE LAST CRUSADE (alte Warner): 1,50 Bernstein: MAGNIFICENT SEVEN (altes Ryko-Release, Original Recording): 2,00 Morricone: CINEMA CONCERTO (Sony): 1,00 Delerue: LONDON SESSIONS VOLUME 3 (Varése): 4,00 Newman, Thomas: OSCAR AND LUCINDA (Sony): 6,00 Waxman: PEYTON PLACE (Varése New Recording): 1,50 ohne Cover: ADDAMS FAMILY VALUES (Shaiman): 0,50Cent THE PRINCE AND THE PAUPER (Gerhardt Re-Recording, mit Jane Eyre, Henry V etc.), Varése, 0,50Cent mit welligem Cover: THE BAD SEED (North Re-Recording mit SPARTACUS, MISFITS, STREETCAR, VIVA ZAPATA) Warner, 0,50Cent

Ich bin mir relativ sicher, dass es CLASH OF THE TITANS wird. Bei dem '85er bleibe ich bei SHERLOCK HOLMES. die Broughton-Version. Die Stückzahl wird wahrscheinlich durch bedingt sein durch irgendwelche lizenzrechtlichen Fragen.

Wobei COCOON II eigentlich schöner ist. Der hat einige lange Stücken, die die Themen schön ausspielen. Sonst ist er praktisch baugleich (was für Horner-Sequels ja praktisch die Norm war damals). Das einzige das fehlt ist ein Replay von THE CHASE.

Sonst aber jeder. Mir isses wurscht, ich kaufe dieses Jahr nix mehr. Außer es ist EXPLORERS, was ich aber ernthaft bezweifle. Der Goldsmith-Overkill darf mit POLTERGEIST sein Ende finden. Für dieses Jahr.