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Soundtrack Board

sami

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Alle Inhalte von sami

  1. Stimmt. Leider sind dafür einige sehr durchschnittliche Sachen sofort in die +10-Liga aufgestiegen.
  2. Ja, das könnte in Ansätzen Martin gefallen. Überhaupt etliche idiomatisch ungewöhnliche Scores dieses Jahr, 'Jackie', der hier, 'American Pastoral' usw. Man möchte sagen, dass sich in Mainstream-Filmen langsam wieder etwas mehr getraut wird (wobei 'Sully' im Film kaum auffällt).
  3. Wtf? Die 'Bourne' Scores waren DIE richtungsweisenden Action/Elektronikscores der 2000er und sind wohl einen Deut besser als das übliche RCP-Gewummere.
  4. Zumal er ja seit den Mitt-80ern actionmäßig seine reduzierte Strawinsky-Masche durchzog, alles natürlich modern aufgepeppt, aber seit, sagen wir 'Poltergeist II', basiert auf kurz getakteten rhythmischen Ostinatos, die mit charakteristischen Synkopen aufgebrochen werden. Das klingt bei 'Timeline' sicherlich schon anders also bei 'Total Recall', aber im Grunde ist es ein Schuh (der zum Hören m. E. deutlich besser funktioniert, als es etwa der tumbe RCP-Einheitsbrei mit schlammiger Überbetonung der Bässe und oft gar keiner nennenswerten rhythmischen Variation tut, der ja gerade und insbesondere im Actionbereich seine Grenzen findet). Insgesamt muss ich aber sagen, dass ich seit gefühlten 15 Jahren auf typische Actionmusik, von exotisch parfümierten Abenteuerfilmen, Trickfilmen von Powell oder meinetwegen dem ein oder anderen Williams, ganz gut verzichten kann. Im Film funktioniert es oft genug, zum hören ist es oft einfach nur ein Frust.
  5. Gar keine Frage, einziger wirklicher Schwachpunkt ist 'A Dinner of Pigeon', ansonsten sind da viele sympathische Spielereien und vor allem: kein Motif Dangereuse, das ja Willow-mäßig viel Platz im ersten Teil einnimmt.
  6. Ganz klar vorzuziehen (da Horner wie gewohnt das gute Material aus Teil 1 komplett übernimmt) ist 'The Legend of Zorro'. Im ersten Teil fand ich den öden Mammuttrack am Ende schon immer furchtbar zerfasert und eigentlich nur die ersten 5 oder 6 Cues wirklich habenswert, der 2. macht es einem schon deutlich schwerer, eine Auwahl zu treffen.
  7. Hehe. Dolle ist der Score tatsächlich nicht, aber das Thema doch sehr hübsch und wer braucht im iTunes-Zeitalter noch die restlichen 25 Minuten?
  8. Die reinen Rezensionen finden sich übrigens hier: https://www.amazon.de/gp/cdp/member-reviews/A3SNAJI8U6LVC1?ie=UTF8&display=public&page=1&sort_by=MostRecentReview
  9. sami

    Jerry Goldsmith

    Frag ihn doch mal auf Facebook... Auf jeden Fall hat Kraft lauter Kontakte mit mit Jerry-fremden Künstlern angeleiert: ein Großteil von Goldsmiths Aufträgen generierte sich aus Folgeaufträgen von befreundeten Produzenten oder Regisseuren, und die waren nur im besten Fall Joe Dante-Klasse. Kraft bemühte sich dann verstärkt um Prestigeprojekte und Nicht-Genrefilme (Horror, Action), was sich dann durchaus auch auszahlte (Basic Instinct, Mulan, L. A. Confidental, The Edge, Air Force One), obwohl Goldsmith sich auch in den 90ern nicht davon abhalten liess, jede Menge mittelmäßige 0815-Filme zu vertonen. Dem Vernehmen nach war ihm nicht wohl dabei, monatelang unbeschäftigt zu bleiben - die Ironie dabei war nur, dass er verschiedentlich durch seine Auslastung bessere Filme absagen musste. Bekannte Beispiele: American Tail, weil er es nicht zwischen Link und Hoosiers quetschen konnte, Tombstone für Bad Girls(!) und diverse andere (hin und wieder hatte er auch Glück nicht zu können, z. B. bei Cutthroat Island oder Lost in Space).
  10. sami

    Jerry Goldsmith

    Er hatte zu diesem Zeitpunkt seit etlichen Jahren keinen Agenten mehr und hat die Aufträge genommen, wie sie eben kamen. Und damit einen ganzen Haufen Schundfilme und Flops gemacht, was sein Standing in der Industrie seit der 2. Hälfte der 80er nachhaltig geschwächt hat. Demgegenüber standen junge Kollegen wie Horner oder der zitierte Elfman deutlich besser da (von Williams und Barry ganz zu schweigen), was Goldsmith wohl ziemlich nervös gemacht hat.
  11. sami

    Jerry Goldsmith

    Vielleicht, aber sicher nicht gegenüber Csongor.
  12. sami

    Jerry Goldsmith

    Bedingt ('Christus Apollo' und diverse andere Fingerübungen hat er über die Jahre schon zuwege gebracht). Meine Lesart war immer, dass Goldsmith ausnehmend qualifiziert war, vielleicht mehr als die allermeisten anderen, Williams inkludiert, sich musikalisch in einem dramaturgischen Gerüst eines Films einzufügen. Sobald ihm dieses Netz genommen wurde, war er weit weniger sicher, vielleicht auch nur bedingt interessiert, im Notensetzen, was natürlich für Komponisten wie Williams, Rózsa & Co. gar nicht gilt. Was sich ja auch in seiner Arbeitswut in diesem Medium widerspiegelt.
  13. sami

    Jerry Goldsmith

    Ja, Goldsmith hat sich mehrfach über Williams geäußert, z. B. in seinem AOL Interview von 1995 und in seinem 4-Stunden-Marathon-Interview vom American Film Institute, Williams in verschiedenen Interviews (z. B. "Soundtrack" 1993), natürlich beide anerkennenderweise, wobei in dem nie fertiggestellten Goldsmith-Buch seiner Tochter Goldsmith sich recht schneidend über Williams Tendenz zum Populismus geäußert hat (in dem Sinne, dass er es ärgerlich fand, dass Komponisten wie André Previn und in gewissem Maße auch Williams die Filmarbeit als musikalisch unerfüllend empfanden und deshalb im klassischen Musikbetrieb versuchten, Fuß zu fassen; Goldsmith fand dass "snobby"). Dazu muss man sagen, dass beide jahrelang private Freunde waren, die quasi ein Büro bei Fox teilten. Der starke Konkurrenzdruck in Hollywood hat diese Freundschaft allerdings weitgehend neutralisiert, nachdem Williams ein Blockbuster wurde.
  14. sami

    Jerry Goldsmith

    Martin, freu dich doch...
  15. sami

    Jerry Goldsmith

    FSM blieb leider ein Top-Kandidat auf Goldsmiths hate list. Damals wurde gemunkelt, dass Ford Thaxton Goldsmith immer schlechte Reviews seiner aktuellen Scores faxte, um den Boys eins auszuwischen.
  16. sami

    Jerry Goldsmith

    Haha, ja, das mit Signieren der endlosen Kraft-Plattensammlung hat natürlich schön die andere Seite gezeigt: der sozial gehandicappte Fan, dem es gar nicht in den Sinn kommt, das man eine gewisse Diskretion gegenüber sowohl dem Idol, als auch den anderen Mit-Fans an den Tag legen könnte (indem man z. B. drei statt 30 Alben mitschleppt). Es gibt da diverse Geschichten, wie z. B. das Seminar der Goldsmith-Society, bei der Goldsmith sich auch mit übereifrigen Fans anlegte, ebenso aber, dass er mit denselben Leuten danach ein Bier trinken ging (oder auch einem Besucher seiner Sessions, den er wegen Autogrammen abbügelte, dann aber heimlich alle CD's signiert hat, als der kurz weg war). Dass der Mann sicher kein Sonnenschein war, steht außer Frage, aber auch Kraft hat seine Geschichte ja durchaus ambivalent erzählt: integer war er offenbar schon, immerhin bliebt Kraft lebenslang sein Agent, ebenso war Goldsmith auch Varése gegenüber sehr loyal und auch bei Musikern sehr beliebt.
  17. sami

    Jerry Goldsmith

    So schwierig kann er dann auch nicht gewesen sein, immerhin konnte er ja auch mit haufenweise Filmemachern, Produzenten und Musikern harmonisch zusammenarbeiten. Für generell ängstliche oder harmoniebedürftige Zeitgenossen war er sicherlich eine "Herausforderung"- als Berliner ist man da wohl auch etwas abgehärteter und weniger konfliktscheu (ich kenne Kraft nicht, aber seinen Aussagen nach war er dann auch kein so zartes Pflänzchen, sondern eher ehrfürchtig seinem Idol gegenüber).
  18. Nicht zu vergessen: AUFBRUCH, Sebastian Schwittay
  19. Die Aussage ist nicht simpel, sondern wahr. Allerdings sehe ich mit dir wenige intellektuelle Schnittstellen, dementsprechend lass meine Beiträge in Zukunft bitte unberücksichtigt.
  20. Zumal Krieg nun einmal Teil der menschlichen Natur ist. Da kann man "Anti!" davorschreiben und den Friedensnobelpreis drüberstülpen, am Ende entkommt man dieser so einfachen wie traurigen Wahrheit jedoch nicht.
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