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Soundtrack Board

sami

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  1. Es ging mir ja auch nicht um diesen Score oder wer hier in diesem Thread was gesagt hat. Das mag ein milderer Fall sein (entsprechende Beispiele finde ich sicher auf anderen Boards, irgendwer findet sich ja immer ), aber dennoch sehe ich angesichts des erbarmungswürdigen Zustands kommerzieller Film- und Fernsehmusik seit den 2000ern meine These insgesamt mehr als bestätigt. Das bringt natürlich Leute immer wieder in die Defensive, obwohl es letztlich egal ist. Im Grunde hoffe ich nur, dass eben mittelmäßige bis schlechte Werke (Film wie Musik) so oft es eben geht durch potenzielle Kunden abgestraft werden - denn da liegt ja die Crux der Sache - siehe RCP ehemals -, dass man aus dem Qualitätstief nur schwer wieder rauskommt, wenn der Kunde alles frisst, was man ihm so vorsetzt. Und da beiße ich mir schon oft auf die Zunge, wenn gebetsmühlenartig von Fans wiederholt wird, dass Blockbustermusik gar nicht gut sein kann und deshalb gibt's dann den Blanko-Persilschein für jeden noch so traurigen Aufguss. Aber ich bin wie gesagt auch kein gutes Fanbeispiel, da ich mich mit Filmen eher wenig befasse.
  2. Aus den 50ern und 60ern kommen auch jene Werke, die am meisten an vor allem John Williams erinnern. Besonders die Epen - 'Demetrius', 'Nun's Story', 'Story of Ruth', 'Spirit', 'Untamed' und noch einige andere, die bereits genannt wurden, sind absolute Höhepunkte.
  3. Wir können jetzt noch ad infinitum Sonderfälle oder singuläre persönliche Beispiel aufzählen, Fakt ist doch aber, dass es eben hier und bei FSM & Co. immer wieder ebensolche Filme/Scores sind, die Aufmerksamkeit, Hype usw. ziehen, oft lange bevor sie überhaupt zu sehen/hören sind. Das kann man dann alles nicht mehr so trennen, denn ein Sci-Fi-Fan der jüngeren Schule, der mag zwar am Ende behaupten, er hat gar keinen Bock auf ID4.2, aber er weiß natürlich trotzdem, wie er das Ganze hermeneutisch einordnen muss und wird auch bei einem noch so drögen Replay von einem alten Arnold-Thema einen wohligen Schauer ob der Assoziationen mit dem alten Film empfinden. Ist ja auch nur menschlich. Ebenso kann man bereits kontextuell Eingeordnetes nicht ungeschehen machen, sagen wir ewig gleiche Rhythmus-Strukturen und typische Baukastenmuster, die besonders typisch für die vielen Zweit- und Drittklässler aktueller Filmmusik (im Hinblick auf die kompositorischen Fähigkeiten gemeint, nicht, weil sie zwingend ineffektive Filmmusik schrieben) sind, und die dann beim Genrefan mit den entsprechenden Filmerinnungsfragmenten vergangener Zeiten verknüpft werden: gerade das ist für mich das Typische, dass mit großem Eifer auch noch die nichtssagendsten, filmgebunden Musik- und Soundpassagen mit einer Hingabe analysiert werden, die schlicht einfach nichts mehr mit der "reinen" Musik bzw. musikalischer Qualität zu tun hat. Das gilt in geringerem Maße natürlich für jede Musikrichtung, aber niemand stellt sich im Bereich Hiphop hin und veröffentlicht 2 Stunden mit vager Suspensemusik für Jagdszenen in Tiefgaragen usw. Um zu ID4.2 zurückzukommen, für mich einfach ein Nichts an Idee und musikalischer Ausführung, was man sich natürlich auf die Top Ten Liste 2016 schreiben kann, aber im Grunde sind das schlecht zusammengewürfelte Versatzstücke anderer, besserer Musiker, die bei mir Ratlosigkeit aufkommen lassen, siehe oben. Eben weil es abseits solcher wenig erhellender Dutzendware doch soviel wunderbare Musik zu entdecken gibt, die man heutzutage dank Spotify & Co. nicht mal jahrelang auf Tauschbörsen suchen muss.
  4. Meiner ganz bescheidenen Meinung nach ja. Es gibt ihn zuhauf, den Sonderfall des Filmmusikfans, der im Gegensatz zum "normalen" Musikfan seine angebliche Musikliebe doch zumeist eher über den Faktor "dazugehöriger Film" definiert. Ipso facto: gäbe es den dazugehörigen Film (üblicherweise: amerikanisch, Sparte Blockbuster) mit all dem üblichen Werbe- und Marketingbrimborium nicht, würden diese Leute keinen zweiten, meistens nicht mal einen ersten Gedanken an diese Musiken verschwenden - da zumeist erst mit den im Bild-Ton-Zusammenhang entstehenden Stimulanzien überhaupt erst ein Kontext erfahrbar wird, den die Musik für sich oft nur marginalst liefert. Da es nun mal bei dieser medialen Gradwanderung genau so ist, kommen sehr oft Musiken zu hoher Aufmerksamkeit, die diese mitnichten verdienen. Was gar keine "Kritik" sein soll, nur eine für mich recht augenfällige Tatsache, die sich hier und anderswo angesichts der Veröffentlichungen ebensolcher Scores immer wieder nachweisen lässt.
  5. Der Untergang des Abendlandes vielleicht nicht, aber die schüchterne Fragen, ob Leute sich sowas nur aus falsch verstandenem Pflichtbewusstsein anhören, weil sie Filmmusikfans sind...? Da gibt es doch nun wirklich sinnvollere Arten, die eigene Lebenszeit zu gestalten.
  6. Feind würde ich nicht sagen; aber ja, ich finde, das überbordend Dramatische ist nicht Doyles Stärke. Es ist alles eher grobschlächtig und thematisch auch kein großer Wurf. Die Lautstärke und der Mangel an Zwischentönen ist mir damals auf Premiere schon unangenehm aufgefallen, und da war ich weißgott noch verzeihender bei solchen Sachen.
  7. Bei mir läuft der. Aber vielleicht hab ich auch noch irgendwo n Proxy drinnen.
  8. Der arme Mann...womit hat er sich so ein e Strafe verdient? (2 dieser furchtbaren Schlachtplatten!)
  9. Die Kontrapunkte sind ja nicht deshalb gelungen, NUR weil sie Kontrapunkte sind. Und was du aufzählst sind ja nicht mal welche, sondern lediglich Musiken, die sich thematisch nicht auf Genrevorbilder beziehen, also würde man hier eher von einem unkonventionellen Ansatz sprechen, ansonsten sind die Musiken höchst konventionell in ihrem Szenenbezug (typische Hollywood-Blockbuster also). Einen Kontrapunkt zum Bild könnte man bei Zimmer z. B. neben 'True Romance' am ehesten noch bei der Eröffnung zu 'Gladiator' (Waltzer als Schlachtenmusik) oder 'Sherlock Holmes' ("Zigeuner"-thema für einen britischen Detektiv) ausmachen, wo die Kontrapunkte Konzept sind und auch nachvollziehbar. Bei Horner ist z. B. 'The Chumscrubber' so ein Fall (boshafter Jazzwalzer als Kontrapunkt zu amerikanischen Vorstadtneurosen) oder bei Goldsmith der Tango für 'List of Adrian Messenger' (Tango für den sehr klassisch-britischen Krimi, um das Verbrechermilieu zu illustrieren). Filmemacher und Komponist sollten sich bei diesem also zumindest etwas gedacht/erdacht haben, dass idealerweise mit einem um die Ecke denken erfassbar ist oder zumindest eher unterbewußt wirkt. Deine zitierten 0815-Blockbuster der letzten 20 Jahre sind für sowas tendenziell eher weniger geeignet.
  10. Kleine Randbemerkung: 'Deep Rising' ist nun ein absolut kapriziöses Beispiel von dir. Da ist nichts auffällig gegen die Szene komponiert. Jedenfalls nichts, dass man halbwegs objektiv evaluieren könnte. Der Zimmer ist ein gutes Beispiel für einen bewussten Kontrapunkt, der im Film super aufgeht.
  11. Ich würde sogar sagen, 'Van Helsing' bietet einige ruhige, abwechslungsreicherere Passagen, die Silvestri einfach weggelassen hat für noch mehr Krach, der zudem recht repetitiv ist. Bei 'CI' reichen mir die 35 Minuten meiner iTunes-Auswahl.
  12. Ich glaube niemand hier muss das merkantile Prinzip dahinter erklärt bekommen, ronin. Wie gesagt, mich wundert eher die konstante Weigerung, die Musik wirklich in den Vordergrund zu stellen - was an deiner pragmatischen Argumentation klar zum Tragen kommt, was sicherlich nicht falsch ist, aber dennoch wie vermutet eher den Filmliebhaber entlarvt, der die Musik eher als Souvenir begreift. Wie oben geschrieben halte ich diese gegenläufigen Betrachtungsweisen für recht unvereinbar.
  13. Mich interessiert es außerhalb einer rein intellektuellen Anstrengung hier gar nicht. Da es auch müßig ist, alles wieder vom Anfang an aufzudröseln weise ich darauf hin, dass nun wirklich genug Ansagen gemacht wurden, damit du und wer auch immer versteht, dass es eben absolut valide Gesichtspunkte gibt, unter denen man Musik bewerten kann und dass diese Bewertung nicht jedem gefallen - da die allermeisten Leute halt nicht reflektieren können/wollen, dass es abseits des eigenen "Geschmacks" eben auch noch andere Ebenen der Rezeption gibt, die ihnen nur zugänglich werden, wenn sie sich tiefer mit der Materie befassen. Was man dann ja auch nicht wirklich will, denn das wäre ja Arbeit - dass ist es wohl, was Sebastian mit dem unkritischen Konsumenten meint. Gewisse Fortschritte im Kunst- und Kulturbereich werden aber nur dadurch gemacht, dass z. B. Komponisten sich mehr reinhängen, als einfach nur einen irgendwie den gängigen Klischees und Hörerwartungen eines abgestumpften Publikums entgegenkommenden Funktional-Score abzuliefern, und diese benötigen logischerweise auch mehr unsere Unterstützung und Artenschutz, denn sonst gehen sie unter (siehe Goldenthal). So verstehe ich die Grundsatzdiskussion - und die muss man eben intellektuell auch trennen können von den eigenen Hörgewohnheiten, sonst landen wir genau wieder beim bräsigen "jo aba mir hat's hoalt g'foallen'.
  14. Wenn ich es bestimmen könnte, gäbe es sicher eine Menge CDs, die du nicht hättest. Aber hier bitte auch differenzieren: dass du offenbar mit den Patina-verhangenen Musiken eines John Williams nichts anfangen kannst, ist eben auch nur eine Minderheitenmeinung. Ich denke kaum, dass die von dir zitierten Werke außer bei dir und an einer Hand abzuzählenden Anzahl von Menschen großes Interesse hervorrufen oder jemals haben - dass Williams mehrere Fan-Websites generiert und sicherlich sowohl durch Verkaufszahlen, als auch durch im sozialen Web gemessenen Parametern klarer Gewinner dieses Wettpinkelns würde, weißt du selbst. Mir geht es auch weniger um die konkrete Frage (wieder einmal nicht klar geworden), sondern um die Grundsatzdebatte "filmMUSIK" vs. "FILMmusik". Und aus Sicht des Musikkonsumenten würde ich es so beantworten, dass manches im Film gut aufgehoben ist, aber nichts als separater Tonträger hermacht. Und dazu sind diese Veröffentlichungen ja häufig von erdrückender Länge jenseits der 70 Minuten. Das magst du anders sehen und Bildwirksamkeit mag dir persönlich als Film-Souvenirjäger (was anderes ist das am Ende nicht, wenn man das nicht in den Tiefen von Soundcloud o. ä. entdeckt hat) reichen, aus musikalischer Sicht ist das halt oft nicht nachzuvollziehen. Wie gesagt, ein paar Leute gibt es immer, die fragen warum es nicht 3-Stunden-CDs von zuknallenden Türen gibt, aber das muss ja nicht der Maßstab sein.
  15. Ich finde es auch immer wieder befremdlich, wenn Filmmusikfans Komponisten dafür loben, dass die Musik vielleicht dünne ist, aber dafür werden sie ja nicht bezahlt, das es gut ist. "Funktionieren" soll es, ist ja für einen Film. Diese seltsame Hermaphroditenhaltung begründet sich nun aus der Tatsache, dass es eben FILMliebhaber und MUSIKliebhaber gibt. Fairerweise sollte man aber dann auch immer die automatisch einkopierte Frage "Warum wird es dann auf CD rausgebracht?" der Nachricht hintenanstellen.
  16. Ist das Ziel anspruchslos oder ungerecht? Ich komm nicht mehr mit...
  17. "Meine teuflischen Nachbarn" ist ein Fest, mit Elsholtz vorneweg und dem Rest des Synchronensembles ebenfalls in Bestlaune. Aber so perfekt wie auf Murray und Goldblum saß er natürlich auf Hanks nicht.
  18. HELLBOUND: HELLRAISER II FLOWERS IN THE ATTIC MURDER IN THE FIRST DRAG ME TO HELL BLESS THE CHILD
  19. Find ich auch. Da scheint aber seit Jahren der größte Diskussionsbedarf zu bestehen.
  20. Ja und? Dann bist du halt anspruchsloser. Lass es mich mal anders sagen: dafür gibt es so auch viel mehr Musik, die dir gefallen kann.
  21. Lars, was kann man daran nicht verstehen? Es gibt halt gewisse (akademische) Standards - denen mag Lieschen Müller mit Schnappatmung gegenüber stehen, wenn sie Wolfgang Petry unter Fußnote/Schlager/unwichtig verbucht sieht, obwohl sie ihn doch sooo gerne hört - aber das macht sie doch nicht weniger valide. Im Falle Ottman heißt das - mit der Musikwissenschaftlerbrille gesehen -, dass weder idiomatisch (also der Stil), noch kompositorisch (das handwerkliche Können beim Ausgestalteten eines Orchestersatzes) irgendetwas geboten wird, dass mehr ist, als unterer Durchschnitt. Schlimmer noch, es ist auch noch ausgesprochen unoriginell und zitiert sich nachweislich (!) durch die halbe jüngere Blockbustergeschichte. Das wird nun Millionen Kinozuschauern, Filmmusikfans und wahrscheinlich auch John Ottman recht egal sein -und warum auch nicht? Aber warum du dich persönlich wegen Kritik an der Qualität der Musik im Kontext der Musikhistorie in deinem Recht eingeschränkt fühlst, dir die Musik meinetwegen fünfmal ins Regal zu stellen und doll liebzuhaben - das muss man nicht verstehen. Ist einfach total unnötig.
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