sami

Qualitativ vielleicht nicht (schwer zu messen über Idiomgrenzen hinweg), vom Originalitätswert sicher.

Sowas hörst du?

Dann schau dir lieber die um Meilen besseren Vorlagen wie MGM's INTERNATIONAL VELVET, THE YEARLING oder sogar LASSIE COMES HOME an - denn WAR HORSE ist nur ein schwacher Aufguss davon, Spielberg hat hier auch nichts erhellendes beigetragen, dass diesen Film als Neuinterpretation irgendwie rechtfertigen würde. Man muss ebenso sagen: wer das Bühnenstück gesehen hat, dem wird bei der Filmversion Hören und Sehen vergehen, Spielberg hat sich unnötigen Kitsch gegönnt und dafür unebene Sachen aus der Vorlage weggelassen. Bitte kein Da capo, Herr Spielberg.

Ich werd mir das anschauen, aber es geht mir offen gestanden am A... vorbei... Es ist nicht zu erwarten, dass hier Erwachsenen der Kopf saust ob der dargebotenen Brillanz. Wär man nur nochmal 10!

THE 33 TO BE RELEASED BY WATERTOWER MUSIC: http://jameshorner-filmmusic.com/the-33-to-be-released-by-watertower-music/

Ich meinte den 02:30 langen End Title, der nur im Film vorkam. Knackige Jerry-Variante des großen Abenteuerthemas.

20 Minuten Finale. Ein 70-Minuten-Album müsste halt komplett neu geschnitten werden, einige der bildbezogenen Spannungssachen raus vom alten Release, dann ein geschickter Zusammenschnitt des fehlenden Materials plus der End Title, ét voila.

Wobei ich dort dann auch die Hälfte des normalen Releases wegkürzen würde, da sind zT auch Füller drauf.

Mecker-Sebi! Aber das gilt ja nun für so ziemlich jeden Silvestri, der die 45-Minuten-Marke überschreitet. Der Mann hat seine Qualitäten, aber große dramaturgisch brillante Orchesterwerke mit musikalischer Binnenspannung waren seine Sachen noch nie. Für mich sehr gut, 2 Stunden meines Lebens, die ich sinnvoller investieren kann. Ich füge jetzt bewusst nicht den Satz hinzu "Ich freue mich aber für die Fans, die jetzt endlich haben, was sie seit Jahren so dringend brauchten", da es mir offen gestanden recht wurscht ist.

Das ist bei der ganzen Diskussion die erfreulichste Erkenntnis!

Ganz klar gewinnt hier der GOOD GERMAN...der Spielberg erreicht in seinen besten Momenten kaum mehr als den gehobenen "Alles schonmal irgendwie gehört aber handwerklich i. O."-Thomas Newman-Hausstil, der GERMAN fordert Newman tatsächlich mal harmonisch und idiomatisch aus der Reserve und was er dabei hervorzaubert ist eben nicht nur eine platte Alfred-Pastiche, sondern eine durch eigene Handschrift gebrochene Referenz an die Schwarze Serie. Ich habe mir von einem Spielberg-Film dieses Genres musikalisch nicht viel Neues erwartet und genau das bekommen, der erstere ist und bleibt eine sehr positive Überraschung.

ClassicFM ist UK. Wie die mit Niederländern/Phonostar verbandelt sind weiß ich nicht, aber umso besser.

(allerdings nur mit UK PLZ, deshalb am besten gleich den passenden proxy einstellen)

Heute um 09:30 hier zu hören: http://www.classicfm.com/composers/newman/news/james-bond-spectre-soundtrack/#1OBe6gEVziKYdwKv.97

Ronin, es ist ja nun hinlänglich bekannt und offensichtlich, dass das keine Spielberg-Entscheidung war. Jones war der Produzent und hat Spielberg den Deal genau so verkauft.

Ich musste den nach 15 Minuten abschalten. Selten ein dermaßen altersmüdes Werk gehört.

Nun ja...ein Schrittmacher bedeutet nun wohl unweigerlich, dass das Arbeitspensum reduziert wird. Das wird dementsprechend nicht der letzte Spielberg sein, wahrscheinlich aber der letzte STAR WARS.

Ich wette am Ende kauft er das. Und hasst sich dafür!

Jekooft. Dreckiger kleiner Action-Jerry, der sicher in Teilen recht grobschlächtig daherkommt, aber bei genauerer Betrachtung im eigentlichen Score versteckt auch nette Spielereien zu bieten hat - und durch die cheesy E-Gitarre auch ein wenig Abwechslung vom orchestralen Einerlei bietet.

PROJECT X? Der ist ja nun doch eher seinem süffigen Kinderfilmidiom nachempfunden. Dieser hier ist wirklich in Teilen sehr stimmungsvoll, das Album hängt leider in der Gänze etwas.

Das INSIDE OUT Cover ist wirklich Klasse.

Kann ich nicht nachvollziehen, bin aber auch keiner dieser "Mikro hängt ins Bild!"-Zuschauer. Ich glaube, hier reden alle wieder mehr oder minder zielgerichtet aneinander vorbei: ich kann z. B. nicht nachvollziehen, warum aktuelle Spielberg-Filme und ihre Stärken und Schwächen jetzt das Antonym zu irgendwelchem Sozialrealismus aktueller Arthouse-Produktionen sein soll, beides steht ja in keinerlei Zusammenhang. Von mir aus soll er mal NAPOLEON anpacken, da kann er wenigstens nicht den weihevollen Sternenbanner drüberspannen, was ja bei ihm zumeist gewisse Selbtkontrollreflexe auszulösen scheint.

Aber das ist mir doch am Ende egal, ob da Spielberg draufsteht. Du machst das meiner Meinung nach zu sehr vom Namen abhängig und, noch schlimmer, unterstellst, dass das im Prinzip auch gar nicht anders ginge, wo ich wiederum vehement widerspreche. Spielberg hat bis Mitte der 2000er punktuell durchaus für ihn kühne Wege beschritten, ohne seine "Arbeitsweise" umzustellen. Es geht mir hier auch nicht um irgendwelche Spielberg-Filme - WAR HORSE zB nehme ich erst gar nicht ernst in dem Zusammenhang - sondern konkret um diesen. Wir alle, behaupte ich mal, sind froh, wenn ein Film frischen Wind ins Theater bringt, dem Zeitgeist voraus ist, erzählerisch neue Wege beschreitet, und so weiter, etc. Und ich finde es nicht zuviel verlangt, dass eben auch dieser versucht, was ein Martin Ritt in den 60ern zustande gebracht hat, nämlich eine (rein) politische Geschichte schnörkellos und spannend aufzurollen, und nicht wieder durch die Hintertür irgendwelchen Schmonzes und Allerweltsliberalitäten á la Hollywood einzuschmuggeln, die hier meiner Meinung nach rein gar nichts zu suchen haben (und wieder einmal von der eigentlichen Geschichte massiv abweichen). Lange Rede, kurzer Sinn: ich schaue mir den Film und werde dann gnadenvoll richten. Bisher vermute ich, wie beschrieben, dass handwerkliche Brillanz wohl im Dienste einer interessanten, aber an wichtigen Stellen leider verwässerten Geschichte stehen. Und sowas stört mich im Kino viel mehr, als richtig schlechte Filme.