sami

Ich finde es gerade in Horners Fall gar nicht so einfach, so sehr manche Musik mir ans Herz gewachsen ist, so wenig will ich meine Meinung zu seiner Persönlichkeit mit der Musik in Verbindung bringen. Da bleiben mir zu viele seltsame Aspekte und sicher auch das schleichende Gefühl, dass da auch bestimmte persönliche Leichen im Schrank hingen - also nur sprichwörtlich natürlich.

Ich persönlich bin da pragmatisch: wen kümmert's bzw. geht es wirklich an? Wenn jemand ein Buch über Horner schreiben will sind das wichtige biographische Details, für Fans der Musik spielt es wohl eine untergeordnete Rolle. Dass mit ihm in den vergangenen Jahren gesundheitlich nicht alles in Ordnung war konnte auch ein Blinder mit dem Krückstock erkennen - aber was ändert das?

Falsches Genre. Horner hätte da was zuwege gebracht, aber ich hatte nie den Eindruck, dass er sowas freiwillig gemacht hat sondern hauptsächlich der Karriere wegen. Wenn man sich die jüngst wieder aufgetauchten Videointerviews zu AVATAR anschaut wird doch schnell klar, dass es für Horner kaum abstrakte Musikkonzepte gab, sondern vorrangig "heart" und "emotion".

Die Expansion ist Exzess, ohne Frage. Aber als hingebungsvoller Fan der Musik komme ich um die Anschaffung nicht herum, zumal das Ganze sich im Dunstkreis der farbigen Spielberg-Musiken der 80er bewegt. Im Augenblick werde ich mich aber respektvoll der Aufarbeitung des Horner'schen Oeuvres widmen und keine rechte Lust auf die Pop-Anarchie von GREMLINS 2.

Ich ziehe nach mit:

Meine kleine (englischsprachige) Reminiszenz aus dem JWFanboard:

Ein Desaster. RIP James!

Na ja, bei 15 Minuten vs. 90 würde ich von einer recht selektiven Auswahl sprechen.

Einfache Mathematik sagt mir, dass die Länge der bisher unveröffentlichten Musik bei ca. 92 Minuten liegt.

Bzw. die weitgehend "anale" Filmmusikfangemeinde (ins. bei FSM) zetert ja sofort, wenn nicht a) 10 Expansionen abgenudelter 90er-Scores von den üblichen Verdächtigen kommen (intrinische Qualität dieser Scores weitgehend egal) und b.) auch nur ein kostbarer 10-Sekunden-Fitzel fehlt. Wäre ich Filmmusikproduzent, ich würde meine Internetflatrate abbestellen und vor Frustration wahrscheinlich 10 Schokoladen am Tag verspeisen.

Hätte es in diesen Jahren schon LLL oder Intrada mit dem heutigen Outputvolumen gegeben, hätte Varése damals wohl auch abgestunken - damals kamen eben fast alle VÖs groß vermarkteter Kinostarts von VS, die so begehrten Kompletteditionen und Limited Editions haben Varése nie sonderlich interessiert.

Das Stück war doch schon auf der Promo...

Völlig falsch bewertet. Sechs setzen!

PS: als Kind habe ich übrigens immer auf den Charakter 'Mr. Booze' gewartet...

Ja, manchmal sah es aus als hätte er es verkehrt herum auf. Sean war da cooler:

Mmmmh...aka "Die Schlacht um das peinlichste Haarteil"

Am Ende ist dann angeblich die Auto-vervollständigen-Funktion Schuld...

What??

Man kann sich das alles irgendwie zurechtreden, am Ende gibt es da kein richtig/falsch. Der Musikeinsatz in der ersten Filmhälfte ist schon 1993 vielen Kritikern als zu bombastisch und manipulativ aufgefallen und das ist ja auch ein immer wieder geäußerter Vorwurf gegenüber der Zusammenarbeit Spielberg/Williams - sicherlich nicht, weil die kritisierenden Leute nur s/w-Filme aus der Cinema verité-Ecke schauen. Es gefällt dem Filmmusikfan, dem es ja oft nicht laut genug sein kann, ich bin weder vom Musikeinsatz in HOOK noch JP begeistert, zwei Filme aus einer für Spielberg recht instabilen bzw. wenig ergiebigen Phase (das Kommerzielle mal ausgeklammert) bis zu SCHINDLERS LISTE.

Max, ich weiß nicht was du so für deutsche Filme siehst - Spielfilm mal als Kinofilm definiert und nicht als Rosamunde-Pilcher-Schreckgespenst aus der ZDF-Rumpelkammer - aber dort sind schon eine recht beachtliche Zahl guter Mimen am Start.

Find JURASSIC WORLD auch besser als die anderen bisher dieses Jahr. Es hebt zwar kompositorisch nicht zu ungeahnten Höhenflügen an, aber im Vergleich zu TOMORROWLAND und JA hat er aber weniger steril und nach Baukastenprinzip zusammengesetzt.

Sag Bescheid wenn du meine Sammlung griffiger Italo-Highlights mal querhören möchtest, ich habe in jedem Fall die guten Themen immer aufgehoben...

Wie gesagt, ich frage nach dem Potenzial des Filmes. Williams kann da noch so viele brillante Ideen aus dem Hut zaubern, zum Film muss es aber am Ende passen.

Wo genau in dem Film soll dieses Potenzial denn stecken? Außer das "heavy lifting" in den Szenen, wo er einfach EMPIRE zitiert, ist der Film doch absolut passgerecht unterlegt musikalisch.

Sakrileg!!!!!!