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Soundtrack Board

sami

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  1. Das ist nun wirklich Wortklauberei, mein Bester.
  2. Wieso soll er nicht sagen, dass es eine Zeit stiehlt? Um zu der Feststellung zu gelangen, muss man es ja erstmal anhören. Die Aussage "hör es dir halt nicht an" kommt mir allerdings wiederum sehr bekannt vor, besonders aus der Ecke "eingeschnappter Fan".
  3. Mit Zynismus hat das nichts zu tun, wo genau du die Heerscharen von angeblichen Hasspredigern auch immer sehen magst, die auf der geplagteen Künstlerseele herumtreten: im Zweifelsfall fehlt es m. M. nach eher an kritischen Meinungsäußerungen- und äußerern (und Souchak hat natürlich Recht, an welchen, die ihr Handwerk verstehen sowieso). Ich kenne vor allem viel unkritische Lobhudelei (und das betrifft Publikationen, Blogs und Amazon-Nutzerbewertungen gleichermaßen), sprachlich oft vage gehalten und ohne erkennbare Sachkenntnis geschrieben. Die tun dann natürlich auch niemandem weh, nur: besser machen tun die die Welt mit Sicherheit auch nicht. PS: im Kontext des Threads möchte ich daran erinnern: wir reden hier über einen hochbezahlten Prestigemusiker aus Hollywood, der alle Ressourcen der Welt bekommt, um dann ein ums andere Mal in mitunter schon komisch anmutender Art und Weise sich selbst und andere schonungslos zu plagiieren, und das nicht ein- oder zweimal, sondern andauernd - ist DAS weniger zynisch??
  4. Ich habe zwar nur eine Auswahl von der LLL-CD, aber da fehlt einiges von der RCA und dafür ist vieles drauf, dass bei der gefehlt hatte: case-in-point "The Discovery", "False Hope" und "Stephen's Death". Hast du inzwischen mal deinen FINAL CONFLICT gehört?
  5. Der "neue"? Der ist fast 30 Jahre her....
  6. Da er kaum Dialog hat (mit wem auch?), dürfte es für die Musik allerlei Entfaltungsmöglichkeiten geben. Es mag sich nicht um den größten Score aller Zeiten handeln, aber ich muss auch sagen, angesichts des vorherrschenden Einheitsbreis ist es ein frischer, melodisch einfallsreicher Sound mit einigen innovativen Instrumentierungskniffen, dem ich den Gewinn absolut gönne.
  7. Ich halte Komponisten nicht für irgendwelche unberührbaren Fabelwesen, deren menschliche Empfindungen besonderen Schutzes bedürfen. Ob Politiker, Webdesigner, Autoren, Putzfrauen, Schauspieler - jeden trifft es in irgendeinem Maße, wenn man für sein Tagewerk getadelt wird. Und sicherlich haben Künstler häufig einen höheren Neurosenfaktor als, sagen wir, ein Gebäudereiniger. Dennoch muss man irgendwo auch einen Strich ziehen und sagen: wenn ich mein Werk öffentlich mache, ist es für Kritik genauso offen wie für Lob. Wie der Einzelne damit umgeht und was ihm oder ihr nun zuviel und zu hart ist - da gilt letztlich für uns alle, dass das unser eigenes Problem bleibt.
  8. Es mag wohl auch sein, dass das den hingebungsvollen Fan oft mehr trifft, als den eigentlichen Verursacher. Ist zumindest mein Eindruck nach Jahren auf deutschen/amerikanischen Boards.
  9. Ja Anne, es heißt LakAI. Sebastian hat übrigens jederzeit das Privileg, mein Steigbügel zu halten (alle anderen natürlich auch). Zu Carsten: Aufzählungen von sattsam bekannten Standardwerken jetzt als Ausgangspunkt für irgendwelche letztlich sinnlosen Debatten darüber zu nutzen, ob Horner für Spielberg-Trickfilme in den 80ern griffigere Melodien geschrieben hat als für existenzialistische Dramen in den 2000ern, ist mir auch zu fad. Was mich betrübt ist der ignorante Tonfall gegenüber allem, was nicht einer musikalisch begrenzten, harmonieseligen Hollywoodschule entstammt: das ist dann "Ethnogelalle" und dergleichen, was gerade bei FOUR FEATHERS noch die interessanteste Addition zum üblichen Horner-Epenschleim darstellt. Stücke wie "The Mahdi", "Escape" oder "Ghost of Serenity" beweisen auf jeden Fall, dass Horner sich tatsächlich mal tiefergehendere Gedanken gemacht hat, was bei redundanter Allzweckroutine wie BATTERIES NOT INCLUDED wohl nur enge Familiengehörige Horners behaupten werden. Dass Horner leider weitestgehend ausgebrannt ist - da kommen wir wohl auf unterschiedlichem Wege überein. Dass aber jeder musikalische Ausdruckswille abseits von Prokofieff-, Strauss-, Britten- und Copland-Zitaten dafür Beleg sein soll, kann ich so gar nicht unterschreiben. Was natürlich wieder Tür und Tor öffnet für die alten Horner-Kamellen aus der "Kennste einen, kennste alle"-Abteilung.
  10. Carsten vertrau mir, deine Werkkenntnis hab ich noch im Quadrat, die Arroganz erlaube ich mir dann doch zum Wochenanfang. Dito, für mich trotz der Anlehnung ans Original eindeutig einer der unterhaltsamsten Abenteuerscores der 2000er.
  11. Dann ist er aber nicht weit gekommen...
  12. Wie gesagt,m ich war ein bisschen baff ob der Tumbheit.
  13. Ich fand Leo in WOLF auch spaßig, den Film aber eine krachende Enttäuschung: OLD SCHOOL und HANGOVER als angebliches Zeitgeistspektakel neu verpackt, keinerlei interessante filmische Erschließung des Phänomens Gier/Wall Street/80er usw., lediglich ein selbstgefälliges Illustrieren von erwachsenen Männern mit der Reife von 14-Jährigen. Dass es den Machern offenbar kein bisschen in den Fingern gejuckt hat, vielleicht doch etwas tiefer in die übelriechenden Abgründe zu blicken, die sie uns präsentieren, macht wohl auch ein wenig nachdenklich. PS: der Musik-Globe geht klar.
  14. BICENTENNIAL MAN hat ja auch diese wunderbare 1:1-Übernahme von der Schmalzbrücke aus BRAVEHEART. Da ist mir damals kurz nach dem Auspacken der Sony-CD auch die Kinnlade runtergefallen: SNEAKERS, CASPER, BRAVEHEART, SPITFIRE GRILL, größtenteils ohne Reue direkt gemopst und für ein wahrscheinlich stattliches Honorar nochmal eiskalt serviert. Auf ungefähr diesen Zeitpunkt datiere ich meine generelle Weigerung, Horner noch so richtig ernstzunehmen.
  15. Horner steht bei bestimmten Produzenten wie Joe Roth gerne mal auf der Wunschliste, deshalb seine Verpflichtung bei Filmen wie z. B. RADIO und FORGOTTEN oder auch Brian Grazer (FLIGHTPLAN, BEAUTIFUL MIND). Die Anregung für die ZORRO-Filme wird sicher über Spielberg gegangen sein, der Horner ja auch immer recht zugetan war, das ist ja auch normal. Horners eigenen Aussagen zufolge beugt er sich den Wünschen seiner Auftraggeber, wie man aus Interviews zu RADIO (mehr, mehr und noch mehr Süßstoff gegen Horners Rat), PERFECT STORM und HOUSE OF SAND AND FOG entnehmen konnte. HOSAF-Regisseur Perelman hat Horner sogar direkt mit PERFECT STORM konfrontiert und gemeint, so einen "Scheiß" wolle er nicht für seinen Film und Horner soll recht konziliant gemeint haben, das sei eben das Mandat von Petersen gewesen. Insofern glaube ich nicht, dass er egozentrisch den Herrmann macht, sondern eher, dass er inzwischen einfach als "zu melodramatisch" ergo altmodisch wahrgenommen wird. Diesen speziellen Post-TITANIC-Stil ist er aber bis auf spleenige Projekte wie CHUMSCRUBBER (gut!) nie wieder losgeworden. Leider, muss man sagen, denn diese doch auch kompositorisch eher simple Masche, dräuende Streicherostinati dick übereinander zu schichten wirkte zuletzt doch sehr ermüdend, wobei er halt immer den Vorteil hat, dass er sehr griffiges Themenmaterial schreibt, das zumindest teilweise darüber hinwegtröstet.
  16. Nach meinem Empfinden wird hier allerdings zu häufig das übermäßig ausgeprägte Harmoniebedürfnis von Teilen des Moderatorenteams als Grundlage für zum Teil fragwürdige Zensurentscheidungen genutzt (ich hatte auch schon mal einen völlig verschwundenen Beitrag von mir zu beklagen). Im Zweifel die LÖSCHEN-Taste lieber einmal weniger als mehr drücken.
  17. Der hätte bei mir mehr gewonnen, wenn er weniger von "vergangenen Tagen" gehabt hätte. Aber dieser PHANTOM MENACE/POTTER-Sound ist eben gesetzt, da braucht es schon einen Cúaron um ihm das auszutreiben.
  18. Kann ich nur bedingt unterschreiben, da Williams bei aller altersbedingten Gemütlichkeit immer noch ziemlich hohe musikalische Integrität verspricht, während Horner eben FOR GREATER GLORY hinwirft. Ich bleibe dabei: ignorante Hollywood-Macher sind ein Problem, aber in diese Sickergrube hat sich JH auch selber befördert. Man kann einfach nicht 25 Jahre WILLOW etc. recyceln und glauben, dass das keine Spuren hinterlässt. Da helfen dann auch keine Box-Office Sensationen wie AVATAR, wenn hinter vorgehaltener Hand auch das Establishment schon tuschelt "Mon dieu, Horner wieder mit seinen alten Kamellen". Und ich bin mir sicher, dass das nicht nur uns auffällt.
  19. BLACK GOLD ist für mich eine interessante Ausnahme: es gibt furchtbar öde Routineaction von der Stange (Battle in the Oil Fields) und langweilige Wiederholungen ein- und desselben Themas, demgegenüber stehen kecke Scherzos wie "Wonders of Wealth" (fast schon ein back-to-the-80's) oder das großartige Wüsten-Misterioso in "Blowing Sands" (sowas könnte kein unerfahrener Jungkomponist schreiben). Aber es stimmt natürlich: das alles sind immer bestenfalls punktuelle Lichtblicke und das letzte Jahr, in dem Horner mich wirklich noch begeistern konnte war 2005, und selbst da musste ich mehrere Augen zudrücken.
  20. Nur muss man sich dann auf Diskussionsforen im Zweifelsfall mit divergierenden Meinungen herumärgern. Klar war früher mehr Lametta und die jugendliche Prägung spielt auch eine große Rolle - sag ich jetzt mal im Hinblick auf angebliche Ausnahmewerke, die sich ohne rosarote "waren das noch Zeiten"-Brille als außerordentlich mittelmäßig entpuppen (most recent: Doppel-CD von THE ABYSS?? ). Was ich jedoch nie verstanden habe ist, warum so viele Leute (auch sehr virulent auf dem John-Williams-Fanboard) sich Jahr um Jahr mit derselben Diät aus spätromantischer STAR WARS/INDIANA JONES (und meinetwegen JP)-Musik befriedigen können. Ginge bei mir gar nicht, viel davon kann und will ich nicht mehr hören, weil es bei aller Brillanz irgendwann nur noch mottenkugelt. Das ich deswegen zum Brian-Tyler-Jünger mutiere ist unwahrscheinlich, aber unterm Strich brauch ich einfach mindestens 50% frischen Stoff oder es langweilt mich halt zu sehr. DAS ist wiederum gerade bei Horner ein veritables Problem: der akute Drang zur Wiederholung hat meine Liebe zu diesem Komponisten schon häufiger auf schwere Proben gestellt.
  21. Zur Frage Horner/Konzertmusik ist zu sagen, dass er im November ein Konzert für Violine/Cello uraufführt. Ob das jetzt ein zweites Standbein wird...wer weiß. Werkeln tut er seit 2011 dran.
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