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sami

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  1. NOW YOU SEE ME - Brian Tyler Recht treibende Mischung aus den üblichen John-Powellismen, etwas Schifrin sacht abgeschmeckt mit Tylers eigenem Faible für Schlagwerk. Nix revolutionäres, das jedoch hin und wieder ganz erhabene Steigerungsmomente auffährt, die durchaus mit BOURNE & Co. mithalten können.
  2. Ich kenne den kompletten Score und das hier ist nochmal um ca. 40 Minuten länger (outtakes, demos etc.). WYATT EARP ist mit Sicherheit ein guter JNH, aber das ist schlichtweg Overkill. Für den analen Sammler, dem alternativlose Komplettheit eh wichtiger als die Musik ist hingegen eine wahrhaft perfekte VÖ.
  3. Ah, Soundtrackhören als harte Arbeit oder: ein persönliche Autogrammstunde mit JNH für alle, die das Ding wirklich von vorne bis hinten durchackern.
  4. sami

    Jerry Goldsmith

    Auch schön: Goldsmith dirigiert UNDER FIRE als 20-Minuten-Suite in der Hollywood Bowl. Einige Alternativfassungen haben es leider nie auf CD geschafft:
  5. sami

    Jerry Goldsmith

    Die meisten Musiker, mit denen JG gearbeitet hat, brauchten faktisch gar kein Dirigat, weder von ihm noch von Lionel Newman (ALIEN, STAR TREK). Nimmt man seine Einspielungen von Norths 2001 und AGONY AND ECSTASY zum Maßstab, war er auf alle Fälle versiert genug, eine technisch einwandfreie Einspielung auch fremder Werke zu realisieren.
  6. Mein prägendster Eindruck kam weitaus früher, das muss so mit 10 gewesen sein, als ich das erste mal JAWS gesehen habe.
  7. Hab den Score mal durchgehört. Eher stimmungsvoll-unterkühlt als actiongeladen, aber dankbarerweise weit entfernt von aktuellen Filmmusikklischess (anders als WWZ). Ingesamt ein Kandidat zum mehrmaligen verweilen, klingt ein bisschen wie der kleine Bruder von diesem Nicolas-Cage-Film, den MB mal so schick vertont hat.
  8. sami

    Jerry Goldsmith

    Ein Glück hab ich ihn nie getroffen. Ich habe ihn immerhin auf seiner ersten "Fan"-Seite mal "senile sado senior" genannt...
  9. sami

    Jerry Goldsmith

    Und wie man hört, sind ja gerade hingebungsvolle Fans nicht selten in den Genuss seines mitunter mürrischen und abweisenden Wesens gekommen. Dem Vernehmen nach hat er mal eine Bootlegplatte zerbrochen, die ein Fan bei ihm signieren lassen wollte...und nicht unabsichtlich.
  10. Bzw. solche Filme auch nicht zwangsläufig 400 Mio. $ kosten müssen.
  11. Etwas pointierter würde ich sagen, dass der Mainstreambereich im Fernsehen deutlich spannender ist als im Kino. Wobei man hier natürlich auch weiß, woran das liegt: Bezahlfernsehen wie HBO hat die Abonnenten und mit ihnen die $ schon in der Tasche, während im Kino jeder Pfennig an der Kinokasse (und der späteren Auswertung) mehr oder weniger hart erkämpft werden muss.
  12. A. I. leidet meiner Meinung nach auch unter einem unsicheren, misslungenen Ende. Ich habe zu all diesen Filmen genügend interessante theoretische Lesarten ergänzend zu meiner eigenen gelesen, wobei mich gerade bei A. I. die Deutung "doppelbödiges, tragisches Ende" (wir reden jetzt von den letzten 5 Minuten) nie überzeugen konnte. Zu glatt, zu gutväterlich ist mir das inszeniert, um wirklich Fragen aufwerfen zu können. Ich würde den inzwischen nicht mehr neuen Spielberg der späten 90er bis MUNICH als nicht in jeder Hinsicht erfolgreichen, aber durchaus fragenden und aufregenden Regisseur begreifen wollen - paradoxerweise bestrafte er sich für seinen Wagemut bezüglich der Stoffwahl bzw. Stimmung und Kompromisslosigkeit immer mit Beigaben, die für die entsprechenden Filme weitaus unbekömmlicher waren, als die durchgestylte, saloppe Kommerzialität eines JURASSIC PARKs. Der ist zwar genügsam, aber dass wenigstens aus einem Guss und perfekt gemacht. Bei Filmen wie AMISTAD, RYAN, MR usw. gibt es immer wieder ganz famose Bilder und Szenen, die dann durch Hollywood-Reißleinendramaturgie und zT unbekömmliches Pathos verwässert werden. Natürlich ist MR in erster Linie ein Unterhaltungsfilm, dem aber eine gewisse zeitrelevante Paranoia bzgl. schwindender Bürgerrechte und technologischer Entwicklung schwer abzusprechen ist. Insofern kann das Ende dieser speziellen Geschichte einfach nicht sein, dass ein Rückzug ins idyllische Landleben reicher Amerikaner als Quintessenz obendrauf gesetzt wird. Dass wird dem Stoff einfach nicht gerecht, und obwohl das nur 2 Minuten zum Schluss sind, ist das doch ein starker bildlicher Kontrast, der mir am Ende den Spass an dem Film verdirbt (Logiklöcher wie mit den Augen sind mir dagegen meist schnuppe).
  13. Ich würde sagen: Spielberg schweigt. Nur scheint mir in Spielbergs Werk ab A. I. eine größere Hoffnungslosigkeit und Düsternis vorherrschend, die sich selbst in CATCH ME widerspiegelt und zumindest mir klar zeigt, dass der Künstler seit Anfang des Jahrtausends deutlich widerborstiger wurde. Deshalb kann und will ich gar nicht auf einer m. E. nach untauglichen Ebene darüber spekulieren, ob es solche Enden für die Protagonisten geben könnte, aus ihnen einen besseren Vater machen usw. (das hat man eben davon, wenn man sich Drehbücher von David Koepp & 30 anderen zurechtschustern läßt), sondern eher darüber, welche Bilder und vor allem warum gewählt wurden, und wieso diese in so eindeutigem Widerspruch zu der gefühlten Temperatur 0 des Restfilms stehen. Mir erscheint das letztlich als Verrat an der Geschichte, denn wenn mir 2 Stunden lang eine komplexe und auf den Kopf gestellte Welt mit all ihren Widersprüchen gezeigt wird, ist dann die Lösung "they lived happily everafter" nicht ein wenig enttäuschend/simpel/basta? (ich weiß, dass man das nicht zwangsläufig in dieser Konsequenz gezeigt wird, aber es ist das, was die Bilder zumindest stark nahe legen) Anders gesagt: gegen ein optimistisches Ende hab ich gar nichts einzuwenden, nur hätte ich mir gewünscht, Spielberg hätte hier den Mut gehabt, der von ihm erschaffenen Welt einen würdigen, will heißen ambivalenten, Ausblick zu verschaffen, der sich eben nicht in offensichtlichsten candlelight-Dinner-Platitüden ergeht (MR) bzw. alle Beteiligten in ein kuschliges "Alles noch mal gutgegangen, amerikanische Familie intakt"-Ambiente hineinzupressen. Dass erscheint mir der Komplexität der Filme einfach nicht angemessen.
  14. Babis, du schwimmst weiter in sehr überschaubaren Allgemeinplätzen - da hilft jetzt auch das Gejammer über den bösen Schulmeister nichts, wenn du gegen offensichtliche Diskussionsansätze (was wird in diesen Enden eigentlich gezeigt, inwiefern wird es der Geschichte gerecht, welche Bedeutungsebene könnte es über den Film hinaus haben etc. etc.) dermaßen immun bist, dass wir am Ende wieder nur bei "jedem Tierchen ein Pläsirchen" landen. Natürlich kann man das mögen, aber willst du mir ernsthaft erzählen, dass alles was dir zu diesen Enden einfällt, ein "sowas passiert doch in echt auch hin und wieder" ist? Gerade weil die Filme deutlich kantiger (WOTW) respektive visionär (MR) ausfallen, muss doch die Frage erlaubt sein, wieso Spielberg hier Lösungen anbietet, die entweder die offensichtlich tiefsitzenden psychischen Störungen und Probleme des Protagonisten in einer paranoiden Zukunftsgesellschaft quasi mit Kaffee und Kuchen wegdiskutiert, und in WOTW das drangeklatschte Ende uns ebenso sinnlos wieder die heile Welt das betuchten Bostoner Mittelstands vorführt, obwohl Cruise uns ja als blue collar-Schufter im Hafen vorgestellt wurde. Ich finde das auffällig und frage mich, warum man aus 500 möglichen Enden und Settings mehrfach genau diese herausgreift.
  15. Dafür gibt es tausendfache Quellen, einfach mal bei gängigen Kritiksammlungen wie rottentomatoes oder IMDB die Kritiken zu den benannten Filmen suchen - wenn's zeitlich nicht reicht die vorzügliche Bio von Joseph McBride durcharbeiten, oder gerne auch auf deutschen Foren wie cinefacts. Dass Spielberg mit diesen Enden keine Blumentöpfe gewonnen hat, sollte niemanden daran hindern, diese supertoll zu finden, nur will ich kritischerweise anmerken, dass was hier so generös als "gutes Ende vs. schlechtes Ende" dargestellt wird, eben doch noch ein wenig mehr ist: was da wirklich gezeigt wird (siehe mein Kommentar oben) ist eine fragwürdige Bestätigung eines Status quo, den Spielberg sicher nicht böse gemeint hat, der aber eben doch eher paternalistisch-verlogen rüberkommt. So, genug der Faselei, ich geh jetzt saufen...
  16. Ich habe mich über HOOK mokiert, ohne dass dafür irgendwer sterben musste. Und dass Filme, die in ihrer Grundgestalt als paranoide Reflexion über Terrorismus, verlorene Bürgerrechte und dystopische Zukunftsvision daherkommen, ein drangetackertes Wohlfühl-Happy-End mit dem faden Nachgeschmack "wohlhabende Mittelstandsbürger werden immer oben schwimmen" brauchen, sehen zum Glück die allermeisten als dass, was es ist: verlogen.
  17. Mein Lieber, hier kämpfst du auf einem sinnlosen, einem verlorenen Posten. Wer mir ernsthaft mit solch pseudobedeutsamen Platitüden erklären will, dass an den Haaren herbeigezogene Plastik-Happy-Ends ein ernsthaftes erzählerisches Angebot von Spielberg sind - und nicht etwa die ewige Angst vor der eigenen Courage, Geschichten die man anfängt, auch mal folgerichtig aufzuhören - der hat auch Sachen wie das erste Ende von BLADE RUNNER verdient.
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