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Angus Gunn

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Leistungen von Angus Gunn

Alter Forumshase

Alter Forumshase (4/4)

210

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  1. Leider ist das keine Seltenheit bei deutschen DVD-Tonspuren. Habe ich schon so oft bemerkt, dass man uns bei älteren Filmen mit dünn und schief klingendem Mono abspeist, obwohl die Filmkopien eigentlich mit 4-Kanal-Magnetton oder ähnlichem ausgestattet waren. Im Amazon-Forum liest man dann so Sachen wie "naja, die konnten das damals halt nicht besser". Doch. Natürlich konnten die das.
  2. Oh, das ist interessant. Im "Film Noir"-Faden hatte ich auch schonmal angemerkt, dass mir die Scores von Deutsch bei den klassischen Noir-Krimis mehr zusagen als die von Steiner. Nicht weil ich es musiktheoretisch hätte begründen können, sondern einfach aus dem Bauch heraus. Schön, dass hier jetzt sozusagen eine Begründung von fachkundiger Seite nachgeliefert wird. Irgendwie bin ich jetzt auch nicht abgeneigt, es mit dem Film mal zu versuchen. Ich habe ihn auch als eher langweilig in Erinnerung, aber das ist 35 Jahre her. Zeit für eine Neusichtung. Die Musik hat mir allerdings immer schon richtig gut gefallen. Die Erweiterung von DANCES WITH WOLVES auf Lalaland hat die Musik damals aus meiner Sicht enorm aufgewertet. Diesen Effekt erwarte ich hier zwar nicht, werde mir die Intrada-CD aber dennoch zulegen.
  3. IL DESERTO DEI TARTARI Im Fort Bastiani wacht die dortige Militärbesatzung über die sogenannte Tartarenwüste, einem tristen Ort im Niemandsland, der irgendwo am Horizont endet. Man bereitet sich auf einen Angriff vor, der nie stattfindet, von einem Feind, der nie in Erscheinung tritt. In der zermürbenden Sinnlosigkeit ihres Daseins gefangen, schaukeln sich schon kleinste Unwägbarkeiten zu größeren Konflikten auf. So sorgt ein weißes Pferd, das aus der Einsamkeit der Wüste auftaucht durch seine bloße Anwesenheit für haltlose Spekulationen und führt sogar zum Tod eines Soldaten. Ein Tod, der ebenso sinnbefreit ist, wie das Leben auf dem Fort. Ein nachdenklicher und bisweilen geradezu trostloser Film, der zur tiefergehenden Analyse einlädt. So stark ich ihn auch fand, würde ich die älteren Werke von Zurlini, wie etwa SOLDATESSE oder RAGAZZA CON LA VALIGIA, bevorzugen. Aber auch die Tartarenwüste ist auf jeden Fall in ihrem parabelhaften Charakter und den imposanten Schauplätzen sehenswert. Die Musik habe ich nun auf der Quartet-CD zum ersten Mal gehört und würde sie spontan in meine persönlichen Morricone-Top-10 eingliedern. "Traumverlorene Atmosphäre" trifft es schon sehr gut. Auch ohne Bezug zum Film wirklich großartig. Einschmeichelnd schön und gleichzeitig so schwermütig. Eindrucksvoll sind auch die Stücke gelungen, in denen mit bizarren Trompetenmotiven auf die militärischen Bezüge der Ereignisse eingegangen wird. Ähnlich den Bürgerkriegspassagen aus GOOD, BAD, UGLY. Der deutsche Ton auf der Pidax-DVD ist leider recht unsauber, die Musik wirkt zum Teil zu leise und manchmal verzerrt. In der italienischen Sprachfassung kommt der Score viel besser zur Geltung, aber leider bietet Pidax dafür keine Untertitel an.
  4. Heißt das, dass auf der 3L-DVD die deutsche Kinofassung mit deutschen Vorspanntiteln vorhanden ist? Es geht mir speziell um HIMMELHUNDE, RAND UND BAND und HECTOR, die ich aus persönlich-nostalgischen Gründen gerne in einer adäquaten Fassung in der Sammlung hätte. Frage an die Experten: Auf welcher VÖ finde ich die deutschen Kinokopien dieser Filme, inklusive deutschem Titel und um Gottes Willen ohne reingeschobene O-Ton-Szenen. Gerne auch in schraddeliger Zelluloid-Qualität. Im perfekten HD-Zustand möchte ich die eigentlich garnicht sehen. Paramounts DVD von BUDDY FÄNGT NUR GROßE FISCHE ist genau richtig (auch wenn es in diesem Fall ein WA-Titel ist).
  5. Ich hatte das zuerst für eine Neueinspielung des Requiems aus dem Original-Godzilla von 1954 gehalten. Die beiden Stücke sind sich sehr ähnlich. Auch am Ende von RODAN gab´s ein vergleichbares Requiem. Das habe ich jetzt nicht mehr exakt im Ohr, war aber auch ergreifend.
  6. COP HATER von 1958 erweist sich als ein kleiner, angenehmer, zügig und kompetent inszenierter Noir-Reißer. Auf nächtlicher Straße wird ein Polizist in Zivilkleidung erschossen. Die Detectives Carelli und Maguire spüren dem Fall nach, und bald kommt es zu weiteren Morden an Polizeibeamten. Die Atmosphäre stimmt. Robert Loggia spielt ungemein charismatisch, aber schauspielerisch ragt vor allem die reizende Ellen Parker als Carellis Freundin Teddy heraus. Ihre Szenen gehören zu den stärksten des Films, was auch dem Umstand geschuldet ist, dass Teddy eine Behinderung aufweist: Sie ist taubstumm und bekommt deshalb auch die ein oder andere Diskriminierung zu spüren. Hochdramatisch ist dann auch ihre Konfrontation mit dem Killer - eine Sequenz, die sich über drei oder vier Minuten hinzieht und deren Effektivität auch durch Glassers Score gefördert wird. COP HATER mag nicht in der ersten Liga spielen, bleibt aber unterm Strich ein empfehlenswertes, unglamouröses Kleinod auf das ich jetzt erst durch das Erscheinen des Soundtrack-Albums aufmerksam geworden bin. Hiervon wäre eine schöne, deutsche BD-Edition wünschenswert. Der Score spielt sich auf maßvollem Niveau ab. Glasser konzentriert sich auf Blech und Percussions und setzt dramatische Akzente im bluesigen Titelthema. Solistische Gitarren- und Saxophonklänge tragen zur mystischen, abgründigen Atmosphäre in einigen Tracks bei. Die von Ellen Parker gespielte Teddy bekommt ein eigenes, gefühlvolles Thema an die Seite gestellt, das aber trotz romantischem Streicher-Solo einen bluesig-betrübten Charakter beibehält. Ein angenehmer, effektiver Score. Im Film perfekt, auf CD nicht der ganz große Wurf, aber durchaus einen Versuch wert, da das Album auch in ordentlicher Tonqualität ohne größere Schwächen durchläuft.
  7. Habe ich lange nicht mehr gehört, bin dann aber recht schnell auf die Lösung gekommen. Den Film habe ich leider nie gesehen. Er ist bis heute, soweit ich weiß, in keinem Heimkino-Medium jemals erschienen, und das, obwohl er über eine großartige Besetzung verfügt und ein interessantes, historisches Thema (17. Jh.) behandelt.
  8. OK, ich weiß es. Ist einer meiner bevorzugten Komponisten, und der Stil ist schon in den ersten Sekunden absolut unverkennbar. Jetzt schon Hinweise geben, ist aber vielleicht noch etwas früh?
  9. Dann aber bitte nicht von der schrecklichen CD-Ausgabe. Auf YT, mit "Classic Soundtrack Collector" überschrieben, finden sich sämtliche Tracks in wesentlich besserer Qualität. Ich habe es nicht direkt verglichen, vermute aber mal, dass hier die Vinyl-LP als Quelle gedient hat. Mir unbegreiflich. Bei FSM schreibt Thaxton das hier: What were the audio sources for these? The original open reel masters that were used to produce the original LPS back in the 80's remastered in lots of TLC by James Nelson at Digital Outland. Die Diskrepanz von CD und LP scheint aber auch da drüben niemanden aufgefallen zu sein.
  10. Albert Glasser: TOKYO FILE 212 Dieses vergessene Spionage-Melodram erzählt seine Geschichte um eine terroristisch agierende japanische Organisation in Form eines klassischen Noir-Polit-Thrillers, inklusive Rückblende und Ich-Erzähler. TOKYO FILE 212 schmückte sich zu seiner Entstehungszeit mit dem Umstand, der erste zur Gänze in Japan (und japanisch ko-produzierte) Spielfilm zu sein, und während der Dreharbeiten kam es zu Drohungen und Protesten seitens links-kommunistischer Interessengruppen, da der Film eine klare anti-kommunistische Aussage hat. Man fühlt sich unweigerlich an aktuelle Schreckgestalten aus dem Antifa-Milieu und deren links-grüne Fan-Gemeinde aus den regionalen Wahlkreisen und dem Bundestag erinnert. Diese Begleitumstände sind fast intertessanter als der Film selbst, dessen Regie-Duo Dorrell und Stuart McGowan den Stoff recht uninspiriert präsentiert, auch wenn das Finale immerhin ganz gelungen ist. Vielleicht liegt es aber auch an den Schauspielern. Florence Marly ist zwar noch ganz charmant, aber es mangelt ihr an Ausstrahlung. Hautdarsteller Payton erinnert physisch ein wenig an Fred MacMurray ohne auch nur annährend dessen Charisma zu erreichen. Ganz OK, aber es bleibt leider bei guten Ansätzen. Albert Glassers Score gehört zu den positiveren Seiten des Films. Auch wenn er hier und da in überzogenen Action-Krawall abgleitet, so findet sich doch ein ausladendes Titelthema, hektische Xylophone und Streicherrythmen für die Beschreibung des japanischen Großstadtlebens und viel innige Romantik in Tracks wie JIM MEETS STEFFI. Letztere sind auch die Highlights des Albums. Der ganz große Wurf ist das zwar nicht, gehört für mich aber zu den besseren Glasser-Scores. Und noch eine wichtige Bemerkung zur CD-Edition von Dragons Domain: Keine Ahnung, was die da für Master verwendet haben, aber die Tonqualität ist verheerend. Selbst Scores aus den 30er und frühen 40er Jahren, wie sie z.B. auf dem Waxman-Set von Intrada dargeboten wurden, klingen erheblich besser. Umso unverständlicher, dass man hier nicht die LP von Screen Archives aus den 80ern gemastert hat. Diese hatte auch ihre Makel, klang aber weitaus besser, als das, was man uns hier unterjubeln will.
  11. Naja, mit COP HATER versuch ich´s mal. Klingt doch nach einem halbwegs atmosphärischen Noir-Score. Und Noir ist ja sowieso "mein" Genre. Vielleicht kann auch jemand was zu COUNTERPLOT sagen, der vor ein paar Monaten bei Kronos erschienen ist?
  12. Nur mal eine kurze Frage zwischendurch. Dieses Album von Legacy/Columbia von 1995 steht in meinem Regal. Nun habe ich gerade entdeckt, dass es hiervon inzwischen auch eine Ausgabe von 2013 von Milan gibt. Kann mir jemand sagen, ob die Milan-Ausgabe klanglich verbessert wurde?
  13. Der Score ist ein wenig bekannter Teil einer sehr fruchtbaren und langjährigen Regisseur/Komponist-Kollaboration. Ich finde ihn sehr stark, habe ihn aber leider nur auf LP. Eine Neu-Auflage der CD wäre nett.
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