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Angus Gunn

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Alle Inhalte von Angus Gunn

  1. Seit einiger Zeit gibt es ja sowieso Bestrebungen, Wert- und Moralvorstellungen ungefragt umzukrempeln und für jede noch so haarsträubende Absurdität bedingungslose Toleranz einzufordern. Aber vielleicht ist das auch eine Entwicklung, die irgendwann mal wieder rückläufig sein wird, und man in 20 Jahren kopfschüttelnd auf unsere Zeit zurückblicken wird. Vielleicht... Das ist auch meine Meinung. Kraftvolles, ergreifendes Hauptthema, eines seiner besten. DER AUSLANDSKORRESPONDENT - Alfred Hitchcock Starkes Frühwerk von Hitchcock mit mehreren brillanten Suspense-Sequenzen. Ein amerikanischer Reporter gerät in Europa kurz vor Kriegsbeginn an eine deutsche Spionageorganisation. Der Mord an einem (vermeintlichen) holländischen Politiker im strömenden Regen mitten in einer Menschenmenge gehört zu den ikonischen Szenen des klassischen Spannungskinos. Aber auch die Sequenz in der alten Mühle, deren Flügel sich entgegen der Windrichtung drehen, und in der das knarrende, rotierende Interieur optimal von der Schwarz-weiß-Fotografie genutzt wird, ist ein stimmiger Höhepunkt in Hitchcocks Gesamtwerk. Dass der Film ursprünglich auch zu Propagandazwecken in Auftrag gegeben wurde, ist eigentlich nur noch in McCreas patriotischer Schlußrede zu bemerken. Die Musik stammt von Alfred Newman und wurde bisher auf keinem der zahlreichen Hitchcock-Filmmusik-Sampler berücksichtigt. Das wäre doch mal ein Kandidat für eine Neueinspielung. Die deutsche Synchronfassung aus den 80er Jahren ist sehr gut und nutzt Newmans Originalmusik wo immer es möglich ist. In dialogreichen Szenen wurde der Score notwendigerweise ausgetauscht, was vor allem das säuselig-romantische Thema für die Liebesbeziehung zwischen McCrea und Laraine Day betrifft. Es lohnt sich also in jedem Fall auch eine Sichtung im O-Ton.
  2. Vielen Dank, Stefan! So wie Du es beschreibst, hatte ich mir das schon gedacht, denn so oder ähnlich trifft es ja auf die bisherigen Erweiterungen auch zu. Die Sache mit der Rumba wußte ich auch nicht. Das ist doch ein Segment aus dem "L´Harem"-Track, wenn ich mich da jetzt nicht irre. Komisch, dass das auf der CAM-CD nicht vermerkt ist. Alle anderen Fremdkompositionen sind dort als solche gekennzeichnet. Bin selber kein großer Fellini-Fan und habe den Film gar nicht mehr so auf dem Schirm, daher wäre mir das Fehlen der Rumba sowieso nicht aufgefallen. Aber das Album fand ich schon immer immens unterhaltsam, und muß noch etwas darüber nachdenken, ob ich mir die Quartet-CD zulegen sollte. Ist denn der Walkürenritt vollständig enthalten?
  3. DER AUTOVAMPIR (Juraj Herz) Schön, dass dieser Film endlich mal auf DVD erschienen ist. In den 80er Jahren lief er mindestens zweimal im Rahmen des "phantastischen Films" im ZDF, und seitdem habe ich ihn nicht mehr gesehen. Die Firma "Ferat" hat einen revolutionären Sportwagen entwickelt, der vom Blut seiner Fahrer angetrieben wird. Das Blut zapft er ihnen während der Fahrt über das Gaspedal ab. Der Unfallarzt Dr. Marek versucht, der Sache auf den Grund zugehen. Eine skurrile Melange aus klassischem Vampir-Horror, SF-Motiven und Verschwörungsthematik. Zwischendurch baut Herz seltsame, irritierende Szenen einen, die mit er narrativen Handlung eigentlich nichts zu tun haben: Immer wieder fängt die Kamera betont teilnamslose, gefühlskalte Blicke von vorbeifahrenden Autofahrern ein. Eine alte Frau schafft es nicht mehr rechtzeitig während der Grünphase über die Fahrbahn und stirbt in der losrollenden Blechlawine. In einem Stau kann sich Dr. Marek gerade noch aus seinem Kleinwagen retten, bevor dieser zwischen zwei Lastwagen zerquetscht wird. Der Vorfall wird nicht weiter thematisiert. Allegorische Szenen die an Godards "Weekend" erinnern, und einmal taucht sogar cronenberg´scher Splatter auf: Dr. Marek streckt seine Hand durch die atmende Motorhaube des "Ferat" und greift in blutiges, organisches Gewebe. Die Filmmusik von Petr Hapka besteht teils aus Klangcollagen mit zischend flüsternden Stimmen, einem "Jaws"-ähnlichen Motiv für den Vampir-Wagen und synthetischen Klängen, die aus einem "Rollin"-Film stammen könnten.
  4. Schöne Doku, danke für den Tipp! Ein sympathischer Exzentriker. Ich muß ja zugeben, dass mir auch nicht alles aus Legrand Feder zusagt. So konnte ich mich zum Beispiel mit den Demy-Musicals nie so recht anfreunden. Weder filmisch, noch musikalisch. Andererseits hat er viele wirklich phantastische Musiken komponiert, wegen denen ich ihn sehr mag. "Wuthering Heights" ist da mein absoluter Favorit, dicht gefolgt von "Picasso Summer" und "Robin and Marian". Das Interesse an ihm scheint sich hier aber in Grenzen zu halten, liegt dieser Faden doch schon seit 10 Jahren brach.
  5. Noch keine Meinung zu Mary Poppins? Oder ist die Begeisterung schon etwas abgekühlt? Würde mich nicht wundern bei dem bunten, seelenlosen Aufguß, der einem hier vorgesetzt wird. Ich bin zwar auch kein ausgewiesener Fan des viel zu kitschigen Originals, aber dort stimmten immerhin die ungemein schwungvollen und eingängigen Songs. Die musikalische Qualität der Lieder erreicht die Neuauflage nicht mal ansatzweise. "The Place Where Lost Things Go" ist da wirklich noch das Highlight. Es ist ein besinnlicher Ruhepunkt in all dem Trubel und entspricht in seiner melancholischen Stimmung in etwa dem phantastischen "Feed the Birds" aus dem Original, kann diesem aber in keinster Weise das Wasser reichen. Nee, laß´ mal. Ich warte lieber auf den nächsten Woody Allen.
  6. Nicht weihnachtlich, aber dafür mit viel Schnee: YUKON (1981) Trapper wird von Sergeant durch die kanadische Bergwelt gehetzt. Starker Abenteuerfilm in atemberaubender Kulisse. Mit kantigen Charakteren und einem wuchtigen, schroffen Score von Jerrold Immel von der Art wie sie heute nicht mehr gemacht werden. https://www.youtube.com/watch?v=-eoj3GQkuJQ
  7. Für alle, die ihn noch garnicht kennen: Ein faszinierender Score, der akustisches und synthetisches Instrumentarium mischt. Lyrische Themen von großer, poetischer Ausdruckskraft stehen rhythmischen und disharmonischen Klangexperimenten gegenüber. Musikalisch ergibt das einen denkbar großen Kontrast, wie Nastassja Kinskis roter Ferrari, der sich durch das schmuddelige Hafenarbeitermilieu bewegt. Im Spannungsfeld dazwischen erzeugt Yared mit Streichorchester, Klavier, Solo-Violine, Synthesizer und Keybord ein ebenso eigenwilliges wie pittoreskes Porträt von Beineix´ ambitioniert in Szene gesetzter, überstilisierter und mit Märchenmotiven angereicherten Welt der sozialen Konflikte. Auf der Musicbox-Edition gibt es in der Bonus-Abteilung erwartungsgemäß nichts Neues zu hören, doch sind mir alle alternativen Versionen ausdrücklich willkommen. Diese zweite CD (41 min) läßt sich wunderbar als eigenständiges, alternatives Soundtrack-Album genießen, und außerdem bekommen wir hier ein feines Booklet mit Anmerkungen von Yared selber geboten.
  8. KRAKATOA von Frank DeVol. Die LP enthält nahezu ausschließlich Songs und Karibik-Romantik im Album-Arrangement. Der dramatische Score fehlt komplett. Hier wäre eine Erweiterung (wenn er denn überhaupt mal auf CD erscheint) wirklich sinnvoll. Ähnliches gilt für Monty Normans DR. NO.
  9. Der einzige wirkliche Expandierungskandidat, der mir dazu momentan einfällt wäre für mich Patrick Gowers´ SHERLOCK HOLMES. Und das nicht nur weil ich ein großer Fan dieser Serie bin, sondern auch weil sich auf dem bisherigen Album lediglich ein paar wenige Auszüge befinden. Die Serie besteht aus vier Staffeln und fünf separaten Episoden in abendfüllender Spielfilmlänge. Da wurde eine Menge Hochwertiges komponiert, das gerne in erweiterter Form zugänglich gemacht werden dürfte. Wobei besagte Spielfilm-Folgen die üppigeren Orchester-Scores besitzen. In den ca. 50-minütigen Staffel-Folgen herrscht dagegen überwiegend ein kammermusikalischer Tonfall. Hörenswert ist beides und gäbe vermutlich Material für eine mehrteilige CD-Box her, die sich aber auch wirklich lohnen würde.
  10. Für mich immernoch eine sehr faszinierende Ausgrabung, und deshalb habe ich mir über den Mitschnittservice nun auch den Film gegönnt. In der "Via degli Specchi" stürzt eine junge Frau vom Balkon in den Tod. Polizistin Francesca untersucht den Fall. Eine exzentrische Nachbarin in der gegenüberliegenden Wohnung hat das Geschehen offenbar beobachtet. Demnach hatte die Tote ein Verhältnis mit einem Mann, der vermutlich auch ihr Mörder ist. Je mehr Details ans Licht kommen, umso mehr dämmert es Francesca, dass es sich bei dem Unbekannten um ihren eigenen Lebenspartner Gianfranco handelt. Tatsächlich hat der Film durch den (früh aufgelösten) Mörder-Rätsel-Plot einen leichten Giallo-Touch. Aber die Regisseurin ist kaum an vordergründiger Suspense interessiert, und auch formal bleibt die Inszenierung sehr statisch und wenig atmosphärisch. Es geht in erster Linie um das Seelenleben der Figuren und ihre angespannten Beziehungen zueinander. Und dabei hilft der Score enorm. Gerade den Dialogsequenzen verleiht die Musik sowohl Tiefe wie auch Dynamik. Und das ist auch bitter nötig, denn trotz eigentlich guter Schauspieler bleibt das Geschehen merkwürdig fade, was auch immer dann zu spüren ist, wenn die Musik wieder längere Zeit schweigt. Kann man sich durchaus mal anschauen, sollte er tatsächlich irgendwo mal wieder ausgestrahlt werden. Dank der Fimmusik und der gegen den Strich gebürsteten Rollenverteilung nicht uninteressant, aber auch beileibe keine vergessene Perle.
  11. Falls sich den jemand zulegt, bitte gerne mal etwas dazu schreiben. Die bisherigen Rota/Fellini-Erweiterungen haben für mich kaum nennenswerten musikalischen Mehrwert geboten, daher würde ich hier gerne mal vorbeugend andere Meinungen lesen.
  12. ANGELO PER SATANA klingt wirklich toll. Wenn da noch mehr von dieser Art im Film ist, dann ist das definitiv ein Schatz der gerne noch gehoben werden darf. So blumig klingt De Masi wirklich nicht so oft. EROE VAGABONDO fällt mir da noch ein. Der war damals auch eine hocherfreuliche Überraschung und ähnlich betörend.
  13. Erich Ferstl: EIN MANN WILL NACH OBEN / HEISSER SAND 1909: Der junge Karl Siebrecht (Mathieu Carriere) zieht nach dem Tod seines Vaters nach Berlin. Dort lernt er die Minderjährige Rieke (Ursula Monn) kennen und zieht bei ihr und ihrem alkoholabhängigen Vater (Walter Buschhoff) ein. Karl versucht in der berliner Gesellschaft Kontakte zu knüpfen, hält sich mit Gelegenheitsarbeiten über Wasser und werkelt trotz zahlreicher Rückschläge mit unerschütterlichem Willen und auch auf Kosten von Beziehung und Freundschaften an seiner Karriere. Erstklassige Fallada-Verfilmung voller Tragik und Humor. Aufwendig im Dekor und schauspielerisch bis in Nebenrollen glänzend besetzt. Die melancholischen Streicherklänge von Komponist Erich Ferstl leiten jede der 13 Episoden ein, und in Anschluß berichtet Stefan Wigger mit charismatischer Erzählerstimme über zeitgeschichtliche Ereignisse aus aller Welt. Vom gleichen Komponisten stammt die jazzige Musik zum Abenteuer-Drama HEISSER SAND. Bei einem Wetter-Experiment stürzt Pilot Barlow (Joachim Fuchsberger) mit seiner einmotorigen Maschine in der Sahara ab. Und ausgerechnet sein Rivale (Sieghardt Rupp) ist mit an Bord. Kein wirklich großer Klassiker aber eine unterhaltsame, spannend erzählte Geschichte ohne Längen. Das erste Stück Filmmusik setzt erst nach einer halben Stunde ein als die Maschine zu einem Testflug startet. Eine eingängige, saxophonlastige Jazz-Komposition, deren Melodie später dann auch zum karg orchestrierten Wüsten-Thema wird. https://vimeo.com/305291449
  14. UN ANGELO PER SATANA kenne ich nicht. Aber es gab im selben Jahr einen anderen Horrorfilm, dessen Musik mir wirklich sehr gut gefällt: LA LAMA NEL CORPO. Einer seiner allerschönsten Scores, wobei er allerdings hier auch eine traumhafte Melodie verwendet, die einem gewissen Paolo Renostro zugeschrieben wird. Schade, damit dürfte auch BLUTIGER FREITAG wohl nicht mehr existieren? Der ist auch bei Nazionalmusic. Wäre noch ein Wunschkanditat von mir gewesen. Allerdings findet man alle Versatzstücke dieses Scores auch in anderen 70er-Jahre-Krimimusiken von De Masi. Von daher ist das zu verschmerzen. Und es stimmt natürlich, dass De Masi auf Tonträger wirklich gut vertreten ist. Da kann man sich nicht beklagen.
  15. Danke für den Tipp! Ein jazziger, orchestraler Krimi-Score von De Masi. Dafür bin ich natürlich zu haben. Filippo hatte schonmal in irgendeinem Booklet erwähnt, dass viele Filmmusiken seines Vaters verloren sind, da die Masterbänder damals einfach überspielt wurden um ein paar Lira zu sparen. Aber wie man sieht, kommt es hier und da doch noch zu einem Happy End.
  16. Oh, mein Lieblingsscore von Yared. Da komme ich nicht drumherum, obwohl ich nicht glaube, dass sich da wirklich etwas Essenzielles hinter den neuen Tracks verbirgt. Zumal die Cinefonia-CD ja bereits um 10 Minuten erweitert war.
  17. An Comencinis PINOCCHIO-Verfilmung hatte ich nur noch eine sehr diffuse Kindheits-Erinnerung. Dank der aktuellen Pidax-DVD war ich nun in der Lage mir die 6-teilige Mini-Serie noch einmal anzuschauen, und muss sagen, dass dem Regisseur und seinem Team hier eine ausgesprochen charmante, aber auch eigenwillige Adaption gelungen ist, die sich auch mit erwachsenen Augen angenehm goutieren läßt. Bei aller Märchenhaftigkeit versäumt es Comencini nicht, seinen Zuschauern auch das desolate soziale Umfeld des alten Holzschnitzers Geppetto ausgiebig und in teils naturalistischen Bildern zu präsentieren. Die Geschichte bietet genügend Raum für komische wie auch tragische Ereignisse, und zuweilen fühlt man sich an den skurrilen Humor eines Pasolini erinnert. Die Besetzung von Andrea Balestri in der Titelrolle ist ein Glücksgriff. Nino Manfredi als Geppetto hat sichtlichen Spaß an seiner Rolle, brabbelt zu Hause unablässig vor sich hin, spricht seine Gedanken laut aus und kommentiert jeden seiner Handgriffe. Ein typischer Langzeit-Single also. Lionel Stander ist als zwilichtiger Schausteller hinter monströsem Haupt- und Barthaar kaum zu erkennen. Die beiden hinterhältigen Taugenichtse Fuchs und Kater werden hier von dem in Italien sehr populären Komiker-Duo Franco und Ciccio gegeben. Gina Lollobrigida ist als wunderschöne, blauhaarige Fee Pinocchios moralischer Mentor. Des weiteren tauchen Mario Adorf als polternder Zirkusbesitzer und sogar "Kommissar Trimmel" Walter Richter als rauhbeiniger Fischer auf, der versucht, den in einen Esel verwandelten Pinocchio im Hafen zu ertränken. Fiorenzo Carpis Vorspannmusik fängt auf wunderbar eingängige Weise mit kleiner Solisten-Besetzung den sorglos-naiven, kindlichen Charakter der Titelfigur ein (auf dem Album Track 16 "Lucignolo"). Auch sonst ist der Score sehr sparsam orchestriert, wechselt von ruhig-melancholisch bis fröhlich-optimistisch des öfteren die Stimmung. Fuchs und Kater begehen ihre tölpelhaften Untaten zu einem slapsticknahen Tango-Motiv, während die Fee "Fata Turchina" von magischen Glockenspiel-Klängen umschmeichelt wird. Das ist alles sehr hübsch ausgearbeitet, in seiner volkstümlichen Einfachheit sehr angenehm zu hören und für das Märchen absolut passend. Aber es gibt auch eine andere Seite in dieser Musik. Diese zeigt sich in zwei Tracks, in denen sich das "Geppetto"-Tema plötzlich zu einer aufwühlenden, dramatischen Komposition in voller sinfonischer Besetzung aufschwingt. Im Film sind diese Tracks wirkungsvoll während der Sturmszene eingesetzt, als Pinocchio, der endlich seinen Vater gefunden hat, mitansehen muss, wie dessen Boot im wogenden Meer untergeht. Eine Schlüsselszene, die trotz humorigen Brechungen emotional überzeugt, was zu einem nicht unerheblichen Teil der Musik zuzuschreiben ist. Mit den 18 Tracks des ursprünglichen Albums ist man gut und ausreichend bedient. Die kürzlich zum zweiten Mal aufgelegte CD-Edition von Digitmovies bietet mit drei vollbepackten CDs natürlich jede Menge Film- und TV-Versionen, hält aber auf CD Nummer 3 noch ein paar sehr hübsche Schmankerln parat, wegen derer sich der Erwerb der Edition lohnt. So finden wir dort gleich mehrere alternative Melodien vor, von denen keine im Film vorkommt, die aber anscheinend ursprünglich mal als Hauptthemen zur Auswahl standen. Außerdem jeweils eine Gesangsversion des Geppetto-Themas mit Nino Manfredi und eine von Pinocchios Reise-Thema mit Andrea Balestri.
  18. Großartig! "Fiancee" hat einen richtig schönen, lyrischen Score. Werde ich bei Gelegenheit hier ausführlicher vorstellen.
  19. So, nach etlichen Terminverschiebungen kann die 4. BNO nun vorbestellt werden (vorläufig exklusiv bei jpc) und wird Anfang Dezember ausgeliefert! Carsten Bohn spricht im Zusammenhang mit der VÖ noch von ein paar "Spezialitäten". Bin gespannt...
  20. Klaus Doldinger: FLUG IN DIE HÖLLE 1932: Zusammen mit seinem Co-Piloten startet Hans Bertram mit einem Junkers-Wasserflugzeug von den Sundainseln aus über die Timorsee Richtung Australien. Ziel ist die Küstenstadt Darwin. Doch Nacht und Nebel bringen sie vom Kurs ab, und sie sind gezwungen mit den letzten Kraftstoffreserven an einem verlassenen Strand zu landen. Es beginnt ein Überlebenskampf gegen Wasser- und Nahrungsmangel in den lebensfeindlichen Kimberleys, während an Land eine Suchaktion eingeleitet wird. Doch niemand weiß, wo sich die Vermißten befinden. Eine 6-teilige Mini-Serie, und mal wieder ein Meisterstück allererster Güte. Die Geschichte ist autobiographisch, ausführlich erzählt und enorm spannend umgesetzt. Glänzend besetzt mit Helmut Zierl und Werner Stocker in den Hauptrollen, die ihren Figuren das nötige Maß an Bodenständigkeit und Glaubwürdigkeit geben. Gerade in den letzten Episoden verdichtet sich das Drama zunehmend und hält auch die eine oder andere wirklich unangenehme Szene bereit (Stichwort Zahnschmerzen!) Ganz großes Tennis, von mir die höchste Punktzahl. Die angenehm dahingleitende Titelmusik gab es auf mindestens einer Doldinger-Compilation. Aber der Score hat wesentlich mehr zu bieten. Der Nachtflug der beiden Protagonisten wird mit einer dramatischen, treibenden Variation des Titelthemas unterlegt, und für die späteren Sequenzen in der Wildnis und während der Rettungsaktion greift Doldinger auf exotische Percussions und den Klang des Didgeridoo zurück, die er mit trockenen, unharmonischen Keyboard-Klängen mischt. Auf diese Weise entstehen interessante Klanggebilde für die kargen, todbringenden Landschaften und die ausweglose Situation der Protagonisten.
  21. Diese Aspekte waren aber doch in der Parallelproduktion mit Patrick Bergin und Uma Thurman noch stärker und vor allem glaubwürdiger ausgeprägt. Ist für mich im direkten Vergleich die bessere Verfilmung. Aber nochmal zu dem Costner-Film: Erinnert sich hier noch jemand an die damaligen Kinoaufführungen? Es sind heute oft verärgerte Äußerungen zu lesen, da doch Sean Connery auf den DVD-Covern angekündigt ist, der dann nur einen Cameo-Auftritt am Schluß hat. Dieser Auftritt war bewußt als Überraschung geplant, und Connerys Erscheinen wurde auch in den Werbekampagnen verschwiegen. Ich habe den Film seinerzeit in der ersten Woche im fast vollbesetzten Kino gesehen, und der Effekt war verblüffend. Weder vorher noch nachher habe ich jemals in einer "normalen" Kinovorführung eine derart überschwengliche Reaktion des Publikums miterlebt. Die letzten Dialogsätze hat niemand mehr verstanden, weil alles in lautstarkem Rummel unterging. So etwas wäre heute wohl nicht mehr möglich.
  22. Das ist überhaupt nicht kurios. Mir geht´s nämlich genauso.? Es war zwar nicht meine erste Begegnung mit dem Behüteten - ich glaube, ich kannte damals schon den Errol-Flynn-Robin, und auch die Hörspielfassung von "Europa", aber die Serie mit ihrem mystischen Flair (a la "Excalibur") hatte es mir schon sehr angetan. Damals habe ich mir mit Zeitungen-Austragen das Geld für das Soundtrack-Album "Legend" zusammengekratzt. Nicht nur der Titelsong, auch die übrigen Stücke haben der Serie ihre ganz eigene Atmosphäre gegeben. Meine Lieblingsmusik aus dem Robin-Hood-Kosmos ist heute der Korngold, der stärkste Bezugspunkt ist aber dennoch Clannad.
  23. Ich kann mir schon denken, woher Deine Vorbehalte kommen, denn Carpi ist ja sehr gerne auch in Easy-Listening-Gefilden unterwegs. ? Besonders viel habe ich bisher nicht von ihm, aber mit Deiner Meinung zu CASANOVA gehe ich absolut d´accord. Eine wirklich beseelte Musik im venezianischen Stil der Epoche. Tänzerisch, romantisch und voller Ideen. Die Ausgabe von Point Records war damals meine erste und für viele Jahre auch meine einzige Carpi-Musik. Vor wenigen Jahren gab es ja eine Neuauflage von GDM, die nochmal um 20 Minuten erweitert war. Trotz anfänglicher Skepsis, muß ich sagen, dass diese Erweiterung dem Album in keinster Weise geschadet hat. Im Gegenteil. Es läuft immernoch ohne nennenswerte Schwächen durch, und so herrlich verspielte Tracks wie TEMA BURCHIELLO werden mir auch in der fünften oder sechsten Variante nicht langweilig.
  24. Für einen erweiterten "Airport" wäre ich schon zu begeistern. Das Einzige, was ich auf dem Album stets etwas vermißt habe, ist ein kurzes, aber sehr ergreifendes Musikstück etwa in der Mitte des Filmes. Jenes Stück nämlich, das in der Szene spielt, in der Mrs. Guerriero realisiert, dass ihr Mann mit der Kofferbombe im Flugzeug ist. Ich nehme an, das ist auch genau das Stück, das Stefan gemeint hat, mit dem typischen, elegischen Streichersound. Es hängt jetzt nicht meine Glückseligkeit von einem erweiterten "Airport" ab, aber gerade dieser eine Track hätte das Album sicherlich noch aufgewertet. Aber auch so eine tolle Musik.
  25. Franco Ferrara wird ja wahrscheinlich auch nicht so ohne weiteres zu erreichen sein. Aber ich bin zuversichtlich und natürlich voller Vorfreude auf das Album.
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