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TheRealNeo

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  1. Exit Marrakech Wie der Vater, so der Sohn. So heißt ein bekannter, alter Spruch. Das dieses scheinbare Naturgesetz, aber nicht immer greift, zeigt Caroline Link in ihrem neuen Film „Exit Marrakech“, in dem der Sohn so gar nicht wie der Vater sein will und der Vater das erst gar nicht verstehen mag. Regie: Caroline Link („Nirgendwo in Afrika“, „Im Winter ein Jahr“) Cast: Samuel Schneider, Ulrich Tukur, Marie-Lou Sellem, Hafsia Herzi, Josef Bierbichler Start: 24.10.2013 12 Jahre nachdem sich Caroline Link mit „Nirgendwo in Afrika“ einen Oscar abholen durfte (den sie aber damals übrigens aufgrund einer Krankheit ihrer Tochter gar nicht persönlich entgegen nehmen konnte), kehrt sie nun nach Afrika zurück, genauer gesagt nach Marrakech in Marrokko. Sie ließ sich viel Zeit für dieses Projekt. So liegt ihr letzter (toller) Film „Im Winter ein Jahr“ auch schon wieder fünf Jahre zurück. Die Frau von Dominik Graf (dem letzten großen Fernsehregisseur?), scheint dabei biografisch in ihren Geschichten vorzugehen und versucht Dinge, die sie als Mutter, die als Künstlerin arbeitet, erlebt in ihre Drehbücher mit einzubauen und schildert solch komplizierte familiäre Probleme aus der Sicht der jungen Menschen. Bei „Im Winter ein Jahr“ war es noch Karoline Herfurth, die diese Rolle übernahm, nun ist es der noch eher unbekannte, aber talentierte Samuel Schneider, der den Part des jungen Menschen in der Familie, wo jeder arbeitet und man zu wenig Zeit füreinander hat, übernimmt. Bens (Samuel Schneider) Eltern leben getrennt. Diesen Sommer soll er anstatt die Ferien mit seinen Freunden in Nizza am Meer zu verbringen, nach Marrakech zu seinem Vater, wo gerade ein neues Stück des Theaterregisseurs aufgeführt wird. Widerwillig begibt er sich dorthin. Doch anstatt die Zeit behütet und gelangweilt im Hotel oder bei Theaterproben im Schutze des Vaters zu verbringen, zieht es ihn raus in die Stadt und in das Land, um dem Auftrag seines Internatsleiters Folge zu leisten, und etwas zu erleben. Der gegen die gewohnten Konventionen rebellierende Sohn und der konservative Vater, sind nun nicht gerade die neuesten und originellsten Rollenerfindungen, auch wie sie präsentiert und entwickelt werden, strotzt leider nicht vor Originalität. Zu Anfangs tut sich da Caroline Link wirklich noch schwer. Da wird zum Beispiel dem Sohn, der ein Internat besucht, sehr laienhaft der Rebellenstempel aufgedrückt. Von Anfang an wird aber auch die Geschichte aus seiner Sicht erzählt und versucht den Zuschauer auf seine Seite zu ziehen. Da wird dann anfangs recht oberflächlich und klischeehaft die Geschichte in die richtige Richtung gelenkt und bleibt erst mal auch etwas vorhersehbar. Denn weder er noch sein Vater versuchen es wirklich aufeinander zu zu gehen und sich aufeinander einzustellen. Eine Konfrontation bzw. ein Bruch ist so schnell vorprogrammiert. Das er dann loszieht und sich in die erstbeste Prostituierte verliebt, dient der Geschichte ist aber nur ein seichter, dramaturgischer Griff, der dann auch schon in Spielfilmform in Detlev Bucks „Same Same But Different“ besser ergründet wurde. Der Kern der Geschichte soll und ist die Vater-Sohn Beziehung und eigentlich erst als die beiden dann wieder miteinander agieren können, gewinnt diese und der Film wieder an Stärke. Das Geplänkel dazwischen zieht die beiden nur unnötig auseinander. Wären sie vielleicht beide von Anfang an in Marrokko „verloren“ gewesen hätte das der Dynamik ihres Verhältnisses und der des Films wohl nicht geschadet, im Gegenteil. So streift man erst mal mit Ben und seiner Freundin durchs Land, was nett gemeint ist und schön eingefangen, aber die Auflösung dieses Handlungsstranges ist dann wiederum eine weitere größere Enttäuschung und wirkt eher wie eine Notlösung um diesen Strang zu irgendeinem Ende zu führen. Hier erreicht der Film auch nicht wirklich emotional sein Publikum und trifft auf Gleichgültigkeit. Bei all dem Gejammer soll aber festgehalten werden, dass Samuel Schneider und Ulrich Tukur wirklich sehr gut ihre Rollen darstellen. Vor allem Samuel Schneider hat es da mit seinem Ben nicht so einfach, da er durch seine jugendliche Arroganz und Dummheit, schwer als Sympathiefigur für den Zuschauer aufbaubar ist. Wie Tukur hat er da zu anfangs sehr an seiner sehr schablonenhaften Figur zu knabbern. Ansonsten glänzt der restliche Cast in eher kleinen Nebenrollen, wobei der immer sympathische Josef Bierbichler eigentlich viel zu kurz kommt und seine Rolle auch eher fragwürdig, gibt sie wohl Ben einen inneren Impuls was in Marrokko zu erleben und zu tun und der Einwurf des Tolstoi'schen Zitats aus „Anna Karenina“ ist nett, wird aber später nicht wirklich mehr genutzt. Fazit: Bewegendes und gelungenes Vater-Sohn-Abenteur, dem aber manchmal etwas mehr klare Struktur und ein wenig mehr Stringenz und Tiefe im Drehbuch gut getan hätte. Schön eingefangen und sehr gut gespielt, aber angesichts ihrer eigenen Messlatte im Vergleich zu „Im Winter ein Jahr“ ein etwas schwächerer Film von Caroline Link. 6,5/10
  2. Na dann husch, husch aus dem Thread, alle Beide.
  3. Komischerweise scheint der Film wohl damals wirklich sehr polarisiert zu haben. Entweder man mochte den sehr oder konnte gar nichts damit anfagen, ich zähle mich zu Ersteren.
  4. Na noch ist da nichts unterschrieben, da kann bei "in talks" auch nur der Wunsch der Vater des Gedankens gewesen sein.
  5. Dann ist es was für Lars. ### Wenn es jetzt schon was zu mäkeln gibt, dass es mir zu viele "kurze" Tracks sind, als ansonsten oft in letzter Zeit bei Williams mehr 4-5-minütige Stücke.
  6. Ah, okay. Ich warte gerade nur noch auf die Sammlerbox vom Hobbit.
  7. Oje, Oje, Oje... Wie waren denn so die Scores bei Thor und Inside Wikileaks?
  8. Klingt für mich gut. Ist der schon physikalisch raus bzw. kommt der das überhaupt?
  9. [amazon=B00CZ1TMWE][/amazon] Romeo & Juliet, Abel Korzeniowski Also, dass der irgendwie nach Twilight klingen soll, höre ich da nicht unbedingt raus, denn vom Klang bzw. der Orchestrierung her ist das ganz klar die Handschrift von Korzeniowski, ohne irgendwelche Zwänge etwas anderes zu tun. Ein gewisser Sättigungseffekt hat sich dabei bezüglich seinem Klang, bei mir, noch lange nicht entwickelt.
  10. [amazon=B00ELU78R8][/amazon] Der Geschmack von Apfelkernen, Sebastian Pille...Sehr, sehr schöner, vor allem vom Piano-geprägter Score.
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