Ich höre gerade Tiersens "Tabarly".
So geheimtippmäßig, wie bislang über diesen Score gesprochen wurde, hatte ich nicht damit gerechnet, ihn beim hiesigen Saturn zu finden. Macht mich ja schon ein bisschen stolz auf den Laden, dass er solche kleine Perlen, die keinem Bombast- Film angehören, in sein Angebot mit aufnimmt (dass sich ein Tiersen im CD Regal seit Amelie rentiert und Saturn wohlmöglich darum weiß, davon seh ich mal ab)
Jedenfalls ist seine Musik wie eh und je: versonnen, nostalgisch, minimalistisch. Und das kennzeichnende Toy Piano ist auch wieder dabei, neben Gitarre, Vibraphon, Akkordeon, Röhrenglocken, Klarinette, Oboe und dem Carillon. Und mir gefällts.
Vor allem der Schlusstrack blieb bei mir hängen, auch wenn da eigentlich nix passiert. In schleichender Form werden eine Minute lang insgesamt drei Akkorde von den Geigen zum Besten gegeben, und das in ziemlich hoher Tonlage. Und das Bild, das sich da einem auftut, ist ein kleines Bötchen, das aus der nebulösen Nacht heraustritt und einem aufkeimenden Morgenhimmel entgegen fährt auf einer vollkommen ruhigen See. Man hört nichts außer diesen flüsternden Klangteppich. Ich weiß nicht, ob kurz davor der Tabarly hopsgegangen ist, aber das würde mal wirklich passen. Tod hinter sich lassen und rein in die rosa-bläuliche Hoffnung.
Jedenfalls; die CD ist zu empfehlen. Wer mit Tiersens Stil bislang zurecht kam, wird seinen Spaß dran haben; denn großartig verändert hat er ihn wie gesagt nicht.
Zum Reinhören:
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