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Boneking

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  1. Also ein Orchester wurde ja bei den meisten der letzten Scores für Clint Eastwood Filme eingesetzt, so auch wie bei diesem. So weit ich weiß hat Conrad Pope orchestriert. Symphonisch im Sinne von dick instrumentiert wirds wohl aber trotzdem nicht werden, da hast du wohl recht. Ein fetter oder womöglich auch schmalziger Orchesterscore passt aber meiner Meinung nach aber auch nicht zu den eher intimen Filmen.
  2. Williams idiomatischer Stil hat auch immer etwas mit Jazzmodifikationen zu tun Genau. Seine Harmonik ist eindeutig von seiner Jazzbasis beeinflusst. Die ganzen Rückungen, modalen Elemente, Vier- und Fünfklänge(maj/min 7/9/11 sus Akkorde usw.) sind eindeutig auf seine Beschäftigung mit dem Jazz zurückzuführen( und deren harmonischen Wegbereitern wie Ravel und Debussy). Und das ist genau was mich an vielen heutigen Scores so anödet: Selbst wenn die Komponisten ein volles Orchester verwenden, so ist doch die harmonische Basis doch sehr beschränkt. Einfachste Kadenzharmonik auf Niveau von jemanden, der seit zwei Jahren Klavierunterricht hat. Kein Wunder das alles gleich klingt wenn man nur aus einem so kleinen harmonischen Reservoir fischen kann. Und da gehört Giacchino auch dazu, wobei der, soweit ich weiß eigentlich ursprünglich auch Jazzer ist/war und es eigentlich besser wissen müsste...
  3. Finde ich auch schade. War den Produzenten wohl nicht Williams artig genug. Wobei die Williams Kopien von Giacchino wie Jurrassic World oder auch Super 8 auch nur bedingt nach Williams klingen....Gerade seine Actionmusik ist doch meistens recht einfallslos und von langweiliger Harmonik und gleichförmiger Rhythmik geprägt. Alleine, dass er kaum Loops und Eletronik verwendet und das volle Orchester einsetzt reicht für mich noch nicht aus, um Giacchino hochzujubeln.
  4. Der Horner Ton wird ganz gut getroffen aber ehrlich gesagt ist mir das Ganze doch ein bisschen zu vohersehbar und zu simpel gestrickt was das melodische angeht. Ich bin ja immer noch der Meinung, dass das was Horner in den Achtzigern geschrieben hat, in Bezug was die Kreativität angeht, alles übertrifft was danach kam( ja auch Braveheart,den ich furchtbar kitschig finde)Ich bin eher der Krull, Willow, Star Trek, Aliens Fan, als der Braveheart, Beautiful Mind, Legends of Fall Fan...Das was man jetzt von Magnificent Seven hören kann fällt eher in die letzte Kategorie...
  5. Finde den Score auch wesentlich besser als seine Batman oder auch Inception Musik..
  6. Mal gucken ob er auch noch in der Postproduktion an Bord ist. Bei Thor 2 wurde ja Carter Burwell dann letztendlich durch Brian Tyler und durch Danny Elfman ersetzt. Toll würde ich es aber finden wenn er tatsächlich an Bord bleibt und zumindest ein bisschen seinen eigenen Stil einbringen kann...
  7. Rózsa ist zwar der Spätromantik noch eher verpflichtet als North, der natürlich wesentlich kantiger/ modernistischer komponierte. Aber Rózsas Kompositionen sind aber ebensowenig astreine wohlklingende süffige spätromantische Kompositionen à la Newman oder Steiner oder auch Bernsteins Ten Commandments. Irgendwie bewegt sich Rózsa zwischen diesen beiden Polen. So sehr ich auch North schätze( seine lyrischen Themen sind superb) und so viele tolle Momente in Spartacus oder auch Dragonsslayer enthalten sind, so finde ich die Mischung aus Melodik und Dissonanz bei Rózsa mehr nach meinem Geschmack....
  8. Das klingt doch versöhnlicher. Ich bin übrigens auch ein großer Fan von Astronomie etc. Du hast es glaube ich gut beschrieben. Ich mag das technokratische Element eben nicht so, zumindest wenn nicht auch gleichzeitig der Bauch angesprochen wird. Ich schaue Filme zunächst tatsächlich nur zur Unterhaltung. Das kann bedeuten, dass ein Film durchaus komplexe Themen aufwirft, die zum Nachdenken anregen, aber es muss bei mir immer noch ein unterhaltendes Element mit einhergehen. Für mich heißt unterhaltend in etwa das(auch wenn mancher Film, den ich gut finde, das eine oder andere Element nicht hat, dafür seine Stärken in anderen Bereichen auspielt): - runde Charaktere, müssen nicht unbedingt in allen in ihren Facetten rund sein, aber doch eine gewisse Vielschichtigkeit besitzen. Sie müssen irgendwie glaubhaft sein--> nötig dafür gutes Drehbuch+gute Schauspieler - Pacing: wie entwickelt sich die Geschichte?;Ist der Ablauf der Geschichte/der Spannungsanstieg innerhalb der Rahmenbedingungen des Films glaubhaft? - Atmosphäre: Design, world building, Musik!! -Story: eine Interessante Story ist von Vorteil, muss aber nicht sein wenn der Rest stimmt. Z.B. Godzilla von Gareth Edwards(der mir im Gegensatz zur allgemeinen Kritik gut gefallen hat) hat keine besondere Story, hat aber eine Atmosphäre, die ich mir genauso gewünscht habe. --eine gewisse Natürlichkeit(was ich mit Leichtigkeit meinte) Tja und dem allen widerspricht, dass es auch Filme gibt, die mir gefallen, obwohl keine der vorgenannten Punkte zutreffen. Da bin dann ratlos ;-) Und bei Nolan finde ich eben alles so übertrieben, beinahe theaterhaft(bin auch kein großes Fan von Theater) und gleichzeitig total kühl. Langatmig. Es ist wirklich schwierig genau zu fassen was mir nicht gefällt. Die Punkte, die für mich einen guten Film ausmachen, sind bei dir wahrscheinlich gar nicht so anders. Dennoch kommen wir zu zwei völlig unterschiedlichen Bewertungen.
  9. Du hast sicherlich recht, dass man nicht automatisch einen kausalen Zusammenhang zwischen Quantität und Qualität herstellen kann. Nicht alles was erfolgreich ist, ist deswegen auch gleich dumm und alles was nicht erfolgreich ist, gleich clever. Bei Nolan bin ich aber schon der Meinung, dass ein marketingtechnischer Hype aufgebaut wird, den die Filme meiner Meinung nach nicht einlösen. Bei Nolans Ruf als genialer, einfallsreicher Blockbusterregisseur, kann man aber in Zeiten von Zielgruppenanalyse( und die Zielgruppe ist ein Massenpublikum) davon ausgehen, dass das Ganze nicht zu komplex ausfallen-höchstens so erscheinen- darf. Nun persönlich muss man ja nicht gleich werden, wenn man nicht der gleichen Meinung ist wie du. Schon ein bisschen überheblich, oder? Was gibt es denn an Interstellar nicht zu vestehen? Du meinst das Quantenphysikalische, Paralelluniversen, Zeitreise? Da habe ich was das Grundverständnis angeht(für einen physikalischen Laien) keine Probleme zu folgen. Aber das ist ja auch gar nicht der Kritikpunkt(höchstens dass das zu Marketingzwecken ausgeschlachtet wird, vor allem was die Mitwirkung von Kip Thorne angeht.) Ich finde einfach das Pacing, die Art und Weise wie die Charaktere zum "Leben" erweckt werden einfach holprig. Und das Problem hatte ich beinahe bei allen Filmen von Nolan(Mit Ausnahme von The Prestige) Folgende Filmkritik trifft zu ziemlich genau, was ich an Interstellar nicht mag. Zitat ist aus dem zweiten Text, den ich unterhalb des Zitats verlinke. http://www.fuenf-filmfreunde.de/2014/11/06/interstellar-review/ Da hast du sicherlich recht, es ist Geschmackssache. Allerdings habe ich in meinen Ausführungen auch nie behauptet, dass meine Meinung objektiv wäre(kann sie ja garnicht sein). Ich schließe aus deinen Ausführungen, dass du den Film als gelungen empfunden hast. Allerdings ist das dann auch nur Geschmackssache oder möchtest du behaupten, dass du als einziger rein objektiv bewerten kannst? Was hat dir denn an Interstellar gefallen?
  10. Muss ich beipflichten. Nolan Filme sind unglaublich kühle, langatmige, dramaturgisch unausgewogene Filme, und da ist Interstellar keine Ausnahme. Diese aufgesetzte Vater/Kind Beziehung wirkte im Film furchtbar kitschig (vielleicht auch weil der Rest so monochrom rüberkommt). Ansonsten möchte Nolan eigentlich clever und subtil sein, macht dann aber genau das Gegenteil und haut dem Zuschauer seine vermeintliche Subtilität um die Ohren(Jetzt guck doch endlich, hier, hier, verstehe doch endlich etc.)so dass der Dümmste die Twists noch erkennt. (Und seien wir ehrlich, wenn die Filme wirklich clever und superintelligent wären, dann wären es keine Blockbuster sondern kleine, experimentelle Filme und würden niemanden interssieren) Eigentlich ist Nolan ein bisschen wie Zimmer. Immer auf das krasse, neue, innovative hinweisen, und in Wirklichkeit ist es banal. Nicht das es in Interstellar oder auch Inception nicht interessante Gedanken geben würde. Die Umsetzung verlässt sich aber zu stark auf eben die Konzepte, die dahinter stehen und wirken deswegen auf mich aufgeblasen und wichtigtuerisch, weil es den Filmen in der Umsetzung an Leichtigkeit fehlt. Mit Leichtigkeit meine ich nicht die Leichtigkeit einer Komödie. Ich meine mit Leichtigkeit eher das Gegenteil von dem was im englischen am ehesten mit dem Wort "heavy handed" beschrieben wird, also eher schwerfällig und dröge.
  11. Ich glaube manchen ist nicht klar, dass die Komponisten das umzusetzen haben was der Regisseur und in den meisten Fällen die Produzenten für einen Score wollen. Der Komponist schreibt dann das was verlangt wird, sonst wird der Score rejected( wie es zum Beispiel bei Yareds Troja der Fall war)Wenn Beltrami freie Hand gehabt hätte(was bei Blockbustern mittlerweile fast nie der Fall ist) wäre wohl was symphonischeres à la Gods of Egypt rausgekommen. Hier war mir jedoch schon ziemlich früh klar, dass der Score eher so ne Remote Control Kopie werden wird, weil ja die Bildsprache des Films eher in Richtung Gladiator geht. Warum die dann dafür Beltrami wollten und nicht einen Jablonsky, Clinton Shorter oder andere Komponisten, die für einen Hybrid Score inkl wailing woman eher geeignet sind weiß ich aber auch nicht....
  12. Habe den Film gestern gesehen und fand den ganz unterhaltsam. Auf jeden Fall besser als die ersten beiden. Musik hat mir wirklich gut gefallen. Ich habe den Eindruck, dass Giacchino sich hier ein bisschen mehr reingehängt hat. Sowohl die Orchestrierung als auch die Harmonik ist abwechslungsreicher ausgefallen, als bei den ersten beiden Teilen. Was mir nach wievor aber nicht gefällt ist sein Star Trek Thema. Es klingt in meinen Ohren irgendwie seltsam was den Verlauf der melodischen Linie angeht und nach Star Trek klingts sowieso nicht...
  13. "ice age 5" jedenfalls wird hoffentlich wieder film des jahres werden Also bis auf die zugegebenermaßen lustigen Sequenzen mit Scrat sind die Ice Age Filme doch mittlerweile zu absoluten 0815 Standard Animationsfilmen mit eher kindlichem Humor verkommen. Wenn ich an die Otto Synchronisation des Faultiers denke rollen sich mir schon die Zehennägel hoch.Schrecklich und völlig unlustig, also zumindest für mich. John Debneys Score könnte ganz interessant werden...
  14. Könnte mir gut vorstellen, dass das Ganze eher so Ethno Mucke werden soll und weniger orchestral. Da dachte man wohl, dass Hans Zimmer besser geeignet wäre...
  15. Da würde ich dir beipflichten! Man merkt bei Blockbustern in letzter Zeit, dass die eintönigen Drum Loop Scores der letzten Jahre wieder mehr in den Hintergund treten und eine orchestralere Sprache Einzug hält. Aber es geht nicht nur um die Instrumentierung. Da sind wir wie gesagt wieder auf einem guten Weg. Was hinterher hinkt ist das melodische und harmonische Material. Diese beiden Elemente sind in heutigen Scores häufig dann doch relativ trivial und einfallslos, auch wenn gute Ideen drin stecken. Das liegt meiner Meinung daran, dass sich viel zu oft auf (Achtung jetzt wirds ein bisschen musiktheoretisch)"normale" Dur und Moll Klänge verlassen wird, obwohl es in der Harmonik noch so viel mehr Möglichkeiten gibt(maj, min 7+9+13, verminderte Akkorde, sus Akkorde etc). Giacchino setzt diese ein, aber selten in seinen Blockbuster Scores wie Star Trek sondern eher in seinen Musiken zu den Pixar Filmen. Desplat ist noch so einer. Williams, Beltrami(wenn allerdings eingeschränkt) natürlich auch Genau. Eine reichhaltigere Harmonik(und auch Orchestrierung) kann eine größere Palette an Emotionen darstellen. Deswegen kann Hans Zimmers "einfache" Harmonik auch nicht wirklich subtil den Unterschied zwischen Emotionen zwischen bittersüß, todtraurig, traurig aber irgendwie hoffnungsvoll etc. darstellen, da das harmonische Material nicht differenziert genug ist. Es gibt grobe Einteilungen wie, heroisch, traurig, fröhlich, böse, etc. aber keine feine Abstufungen. Meiner Meinung nach sind diese Abstufunge nur mit einer reichhaltigen Harmonik möglich. So wie es bis in die neunziger Jahren gang und gäbe war. Und dann hielt ein auch harmonisch minimalistischer Stil Einzug, der sich vereinfacht gesagt auf die 4 typischen Popakkorde beschränkte, die ein 10 jähriger nach 1Jahr Klavierunterricht spielen kann. Und das ist der Grund warum ich nur mäßig an neuen Scores interessiert sind bin. Sie sind mir harmonisch einfach zu vorhersehbar. Es werden immer die musikalisch naheliegensten Lösungen gesucht und das finde ich öde.
  16. Dann verstehe ich nicht warum Zimmer so gut abschneidet( oder habe ich die Grafik misinterpretiert?)Denn gerade seine Blockbustermusiken sind doch von Vorhersehbarkeit und Einfallslosigkeit geprägt. Auf der anderen Seite wird hier nicht genannt was unter reichhaltiger und abwechslungsreicher Musik mit mehr Inhalt verstanden wird. Wenn der der Maßstab für eintönige Musik Helene Fischer ist, dann schneidet Hans Zimmer natürlich in Vergleich gut ab. Warum Bach schlechter abschneidet als Zimmer erschließt sich mir nicht...
  17. Sicherlich Filmmusik soll den Film unterstützen und ist vornehmlich als Untermalung zu sehen. Allerdings ist der Trend dass sich Filmmusik im Hintergrund halten soll und und sich nicht zu stark in den Vordergrund bringen sollte doch eher ein Trend der letzten Jahre. Man schaue sich nur die Blockbuster der 70er und 80er Jahre an. Die ganzen Williams Bernstein Goldsmith scores wären heute in dieser Form nicht mehr möglich. Früher hat sich auch niemand daran gestört dass die Musik deutlich zu hören war. Warum ist es jetzt nicht mehr möglich? Weil heute ein anderer style gewünscht wird. Aber ob der wirklich besser ist? Gods of Egypt wäre den 80er Jahren oder sogar in den Neunzigern überhaupt nicht aufgefallen Punkt. Nur heutzutage wo in Blockbuster Filmmusiken Loops und Ambient Flächen den Ton angeben fällt die Musik auf.
  18. War gerade im Kino. An einem paar Stellen war die Musik doch recht effektiv eingesetzt vor allem in der zweiten Hälfte. Irgendein Thema klang zumindest was die ersten Intervalle angeht ein bisschen wie Morricone...
  19. HIDER IN THE HOUSE, Hellraiser 1+2, Flowers in the Attic, The Fly 2 + die Actioncues aus Spiderman 2 (die sind erstaunlicherweise viel interessanter als die Sachen die er dann für Spiderman 3 geschrieben hat)
  20. Ja, die Qualitäten liegen vermutlich in einer relativen Eingängigkeit des thematischen Materials, epischen Klängen(Chor), großes Orchester. So wie es Lars gesagt hat. Ich könnte mir vorstellen, dass es für viele es schon ausreicht, dass Ottman im Gegensatz zu Zimmer und Konsorten einen relativ unverfälschten Orchesterklang verwendet. Und damit ist dann schon für einige 50% von dem erfüllt was sie sich von einem Filmscore erwarten. Für mich persönlich ist, dass ein Score orchestral ist nicht das Entscheidende. Ich bevorzuge zwar orchestrale Scores, weil ich den Klang eines Sinfonieorchesters liebe. Aber wenn das musikalische Material dünn ist, Melodik, Harmonik und Rhythmik einfallslos und vorhersehbar sind, dann nützt es mir nüscht, dass das Ganze von einem Orchester gespielt wurde. Dann höre ich mir lieber einen einfallsreichen Pop- oder Elektronikscore an. Diese "Hauptsache Orchester" Präferenz erinnert mich ein bisschen an den Musikgeschmack von Freunden von mir, damals zu Schulzeiten. Die haben immer über diese billige Techno, Britney Spears, Ace of Base Sachen abgelästert weil das ja so billig ist(stimmt ja auch), hielten dann aber die Songs von den 4 non blondes(Whats going on), Kelly Family(Angel), oder Zombie von den Cranberries für Meilensteine der Popmusik, auch wenn es musikalisch keinen Deut besser war, als die vorgenannten Songs, die sie so verabscheuten. Es reichte, dass da echte Instrumente gespielt wurden.Ich habe mir damals schon lieber Prog Rock, Zappa, Funk oder Jazz reingezogen. Auch handgemachte Musik. Aber anspruchsvoller. Bei mir kommt musikalische Qualität vor der Instrumentierung auch wenn sie idealerweise Hand in Hand geht.
  21. Ich sehe das mit dem Orchestersatz von John Ottman ähnlich wie Sebastian(bin auch Musikwissenschaftler, allerdings arbeite ich nicht in dem Bereich). Ich denke das Problem hier ist nicht, dass nicht im Allgemeinen anerkannt wird, dass Ottmans Orchesterschreibe technisch im Vergleich zu Herrman, Goldsmith, Williams, Goldenthal, Bernstein etc. hinterherhinkt, sondern, dass Sebastians Aussage, dass Ottmans Musik simpel konstruiert und schlecht orchestriert ist, von manchen als persönlicher Angriff gewertet wird. So nach dem Motto: Findet jemand die Musik scheiße, findet er auch mich scheiße oder zumindest mal für musikalisch ungebildet, dass mir so ein Schrott gefällt. Sicher, Sebastian formuliert sehr direkt und hält seine Meinung nicht hinter dem Berg, manch einer kann es vielleicht auch als aggressiv bzw. hochnäßig interpretieren. Ich persönlich habe kein Problem damit. Ich finde man darf auch gerne sagen, wenn man etwas für schlecht gemacht hält. Ich halte nix davon zu sagen: Alles ist gut, es hängt nur vom Geschmack ab. Sicher es hängt auch vom Geschmack ab, aber es gibt eben auch (musikwissenschaftliche) objektive Kriterien, an denen man messen kann, ob etwas gut gemacht ist oder eben nicht. Schönbergs Musik ist ohne Zweifel technisch höchst versiert, gefallen tun mir aber eigentlich nur seine Spätromantischen Sachen wie z.B. Die Gurrelieder. Hans Zimmer Blockbuster Scores auf der anderen Seite sind vielleicht Produktionstechnisch State of the Art Orchestrierungstechnisch, melodisch und auch harmonisch absolut auf Schlagerniveau. Da kann man auch objektiv sagen, dass es sich um einfache/simplistische Musik handelt. Gefallen kann sie einem natürlich trotzdem. Fazit: Man muss respektieren, dass jeder einen anderen Geschmack hat, aber d.h. imho im Umkehrschluss nicht, dass man nur aus Rücksicht auf andere nicht sagen darf, dass man etwas für Schrott hält. Sonst ist nämlich jede Diskussion im Keim erstickt. Dann reiten wir frei nach Helge Schneider durch das Land der Zufriedenheit auf schönen weißen Pferdchen durch den gepflegten Wald. Nett aber auch ne bisschen langweilig, oder?
  22. Sehe ich ähnlich wie du. Löblich dass Ottman wieder einen orchestraleren Weg einschlägt, aber gerade die Chor Tracks sind mir in ihrer Machart und Harmonik zu simpel aufgebaut und zu Trailerstyle mäßig konzipiert. Ansonsten solides Handwerk, hat aber meiner Meinung nach mit achtziger Jahre Blockbusterscoring außer der Ausnutzung eines vollen Orchesters wenig gemein. Dafür müsste die Harmonik und Melodik farbiger sein. Ist aber meiner Meinung nach eher spröde wie häufig bei Ottman...
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