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Bluemax

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Alle Inhalte von Bluemax

  1. Die Fox-CD von THE ROBE war das erste Mal, dass auf die original Scoring-Session-Master zurückgegriffen wurde. Die ein paar Jahre früher erschienene Varese-CD war eine Album-Einspielung von Newman selbst in Mono.
  2. Das liegt einzig und allein am verpfuschten Remastering und nicht an der Qualität der Bänder, allein schon deswegen, dass beim Altern von Tonbändern als erstes die Höhen leiden und nachlassen, nicht der Tiefenbereich. Und bei der Varese-CD sind die Höhen und Mitten vollkommen ok......sie haben einfach den Bass zu 90% weggelassen. Das ist aber mittlerweile ein übliches Varese-Phänomen. Als weiteres Beispiel fällt mit THE ROBE ein: die Fox-CD bietet z.B. in der Prelude einen knackigen, lebendigen Bass (achte auf die Schläge der großen Trommel), bei Varese sind diese kaum hörbar. Das zieht sich bei Varese seit Jahren so durch....aber nicht nur dort. Es scheint mir, als ob die heutigen Tontechniker hauptsächlich ihr eigenes Ego befriedigen wollen und einfach immer was Neues fabrizieren müssen, anstelle der Musik zu dienen und treu zu bleiben. Da lobe ich mir die Len Engels und John Culshaws. Ich weiß, dass es bestimmt einige Forenleser geben wird, die den Kopf über meine klangphilosophischen Ergüsse schütteln. Aber ich habe einfach genug Beispiele erlebt, dass es besser geht.
  3. Dass die CONAN-Master von 1981/82 in den 90ern angeblich nur noch einmal zu gebrauchen gewesen wären, halte ich für ein Gerücht. Ausserdem sind die Milan- und die Varese-CD mit einem, maximal 2 Jahren Abstand erschienen, die Milan für den europäischen Markt, die Varese rein für den US-Markt. Das sind die unfähigen Tontechniker, die Varese streckenweise anheuert. Zeigt sich doch schon an ihren hausgemachten, miserabel klingenden Aufnahmen, die sich so anhören, als ob die Mikrofone im Nebenzimmer des Tonstudios plaziert wurden. In Bezug auf THE FURY habe ich mich auch rein auf die Londoner Album-Aufnahme bezogen, nicht die original Scoring Sessions in Hollywood. Das Remastering im Rahmen der Club-Doppel-CD ist eine klangliche Frechheit im Vergleich zur ersten CD. Übrigens auch komplett übertrieben mit dem Hard-Limiting totgestampft. Kaum noch Dynamik....zieh Dir einfach jeweils den Main Title Track von der alten, wie von der neuen CD auf den PC und schau Dir die WAVs an....dann verstehst Du, was ich meine. Musik lebt von einer vernünftig abgebildeten Dynamik. Extreme sind natürlich nie gut und zu versuchen, die gleiche Dynamik wie im Konzertsaal abbilden zu wollen, muss bei einer Aufnahme scheitern (Karajan war in den 70ern bei seinen EMI-Aufnahmen geradezu besessen davon, die Konzertsaaldynamik so exakt wie möglich abzubilden....da tauchen dann beim Hören genau die Probleme auf, die Du angesprochen hast.....das geht fast nur über Kopfhörer).
  4. Wenn ich mich recht entsinne, wurde beim Mastering der Crescendo STAR TREK II kein B.A.S.E. angewendet, sondern der alte digitale Master verwendet, der nunmal einfach nicht gut klang. FSM hat dann ja die Analog-Master verwendet, zumal die Digital-Master in einem Format waren, die heute kaum noch jemand abspielen kann. Aber unser Lindwurm hat recht: die LP klang ganz klar besser (wie aber so gut wie jede LP der CD klanglich überlegen war und bleiben wird, wenn man von den unangenehmen Störgeräuschen absieht)
  5. Mea Culpa! Wer lesen kann, ist klar im Vorteil Das alte STAR TREK II Album klang in der Tat wie viele Digital-Aufnahmen der "ersten Stunde"....kalt....stark mitten- und höhenbetont (da ist Columbias alte CD zu STAR TREK TMP eine wundervolle Ausnahme, von der die gleichen Tracks wesentlich besser klingen, als die Pendents vom späteren angeblich so High-End-remasterten Sony-Album....). Der Klang der KRULL-DVD ist auch nicht gut....liegt meines Erachtens am zu stark komprimierten AC3-Ton. Bleibt abzuwarten, was hier eine BluRay bringt. Die Bemerkungen über die Lautsprecher waren übrigens halb-scherzhaft gemeint. Jeder Mensch hat ein ganz individuelles Klangempfinden. Mir persönlich liegt sehr viel an einer sauberen und präsenten Abbildungen der tiefen Frequenzen, die der Musik Wärme geben. Darum fallen bei mir die meisten remasterten Neuveröffentlichungen der letzten Jahre zwar nicht komplett durch, erhalten aber gehörige Abstriche klanglich. Hier ein paar Beispiele: THE FURY (altes Mastering der Albumversion von Varese klingt um Längen besser), CONAN (auf der Varese-CD fehlt fast der komplette Tieffrequenzbereich im Vergleich mit der Milan-CD), THE BLUE MAX (die alte Varese-CD, von Len Engel abgemischt, bildet als einzige das komplette Frequenzspektrum ab, selbst bei Intrada wurde stark bei den Höhen und Tiefen gefiltert). Was ich am wenigsten verstehen kann ist, dass heutzutage alles mit einem Hard-Limiter so stark bearbeitet werden muss, dass fast die komplette Dynamik flöten geht. Scheinbar zählt nur noch "Hauptsache laut"...... Achja....natürlich stammt BATMAN aus dem Jahr 1989....tippen sollte man können
  6. Der Grund, warum BATMAN so ausserordentlich schlecht klingt, liegt wohl in der Tat daran, dass es keine Multitrackmaster mehr gibt. Ich kann mich noch genau an einen Artikel erinnern, der bei der Erstveröffentlichung des Albums 1987 den Klang des Albums mit der Musik im Film verglichen hat und die Hypothese aufgestellt hat, dass der Musikmix im Film schlichtweg fehlerhaft ist. Man nehme nur den Track "Descent Into Mystery": Der Chor ist im Vergleich zum Album kaum wahrnehmbar....sollte hier einer die Spuren durcheinandergebracht oder gar eine vergessen haben? So klingt es für mich jedenfalls....als ob etwas fehlt. Das Album jedenfalls war eine digitale Neuaufnahme, während die Scoring Sessions für den Film analog waren (soll kein Qualitätsurteil sein....analog klingt in 99% der Fällen sowieso besser, wenn ein vernünftiger Tonmeister am Werk ist). Immerhin hat LaLa-Land den Klang nicht totgefiltert, wie Intrada es z.B. bei INCHON oder THE BLUE MAX gemacht hat..... @Big MacGyver: was bei STAR TREK II (FSM) oder KRULL (Supertracks) schrill klingen soll, ist mir schleierhaft....das kann einem eigentlich nur mit Lautsprechern deutscher Bauart mit übertriebenen Mitten und Höhen passieren. Bei mir klingts über englische Transmissionline-Boxen wunderwar warm und voll, mit sehr guten Abstaffelungen in den Mitten und Höhen. Selten ist der Tonmmeister schuld....fast immer die Anlage, über die die Wiedergabe erfolgt (und Kopfhörer zählen nicht, da unnatürliche Klangwiedergabe)
  7. Scheint so, als sollten wir alle erstmal unsere Sammlungen durchforsten und nach Fantasy-Scores prüfen Wie kann man nur "Conan - Der Barbier" vergessen???? Oder hat irgendjemand an Laurence Rosenthals "Clash Of The Titans" gedacht?? Ist doch auch einfach traumhaft!! In diesem Sinne revidiere ich meine Favoritenliste: 1) Conan 2) The Dark Crystal 3) The Lord of the Rings (Rosenman) 4) Return To Oz 5) Krull 6) Clash Of The Titans 7) Jason and the Argonauts 8) The 7th Voyage of Sindbad 9) The Lord Of The Rings (Shore) 10) Merlin
  8. Hat sich denn irgendjemand mal die Mühe gemacht, das Tracklisting zu korrigieren?? Ich habe nämlich den Film noch nie gesehen, bin aber von der Musik auch begeistert!!
  9. Und wen haben wir auch noch vergessen? Zwei der hier postenden habe ihn sogar im Profilbild.....Miki Rózsa......."Jungle Book" und "Thief of Baghdad" sind ja nun wirklich absolute Klassiker!! Oder nicht?
  10. ...und wie konnte ich nur "Return To Oz" vergessen Ein in der Tat wundervoller Score, den ich viel zu lange nicht gehört habe....kommt gleich heute zum Feierabend in den Player Wundert mich auch, dass noch niemand (mich eingeschlossen) Benny Hermanns wunderbar abgefahrenen Fantasy-Scores erwähnt hat!! Definitiv eine Klasse für sich
  11. Für mich ist der schönste Fantasyscore immer noch "The Dark Crystal" von Trevor Jones. Wunderbare Themen, fantasievolle Orchestrierung, aufregende Actionmusik. In einem Wort: Episch Dicht folgen beide musikalischen Inkarnationen von "Lord Of The Rings" von Leonard Rosenman und Howard, die natürlich unterschiedlicher nicht sein könnten und beide auf ihre Weise faszinierend sind. Bisher nicht erwähnt wurde ausserdem ein weiterer Trevor Jones Score, nämlich "Merlin". Wundervoll episch angelegt und eine CD-Veröffentlichung, die jeden Cent wert ist in punkto Laufzeit (79 Minuten) und Inhalt. Dies sind meine Top-Favoriten. Mal schauen, was sonst noch für Einträge erscheinen :-)
  12. Ich korrigiere mich gern : Mit Alfred Newman starb einer der letzten Vertreter des Golden Age
  13. Ich schließe mich der Meinung an, dass Shores Musik als Gesamtwerk zu sehen ist. Wundervoll opernhaft und eingängig...zum Schwelgen und Wohlfühlen. Rosenmans Komposition bietet dafür immer wieder neue Entdeckungen, Feinheiten, die einem beim vorhergehenden Hören entgangen sind...und das selbst nach Jahren des Hörens. Ein Meisterwerk, daher auch mein persönlicher "Ring"-Favorit.
  14. Für mich sind die 70er Jahre das beste Jahrezehnt, zum einen weil in dieser Zeit die "Wiedergeburt" des klassisch-symphonischen Scores stattfand und weiterhin der Experimentiergeist der späten 60er Jahre fortgesetzt wurde. In keinem anderen Jahrzehnt wurden verschiedene musikalische Stilrichtungen erfolgreicher zusammengeführt. Es herrschte eine unglaubliche Kreativität, aber auch eine Art Rückbesinnung auf die "Urväter" der Filmmusik. John Williams trat als großartiger Komponist ins Rampenlicht. Jerry Goldsmith festigte seine Position durch großartige Scores, die zu seinen besten zählen. Miklós Rózsa komponierte seine letzten Meisterwerke und mit dem Tode von Alfred Newman ging nun definitiv das Golden Age der Filmmusik zu Ende.
  15. Auch auf die Gefahr hin, alle begeisterten Hörer des Albums zu verärgern: die Einspielung ist technisch gesehen eine Katastrophe. Es dominiert ein verwaschenes, undurchsichtiges Klangbild, das die Passagen, in denen der Großteil des Orchesters zum Einsatz kommt, nahezu unhörbar macht. Es sind keinerlei Details mehr zu erkennen. Man vergleiche alleine den Main Title mit der hervorragenden Kojan-Einspielung bei Varese. Da liegen WELTEN dazwischen! Das Orchesterspiel ist ebenfalls durchwachsen. Mehr als einmal scheint das Moskauer Orchester Korngolds Ansprüchen nicht gewachsen zu sein. Es gibt zwar keine groben Patzer, aber merkliche Unsicherheiten, vor allem Im Blech. Doch nun zum größten Fehltritt: wie konnten Stromberg und Morgan bloß auf die kommen, einen Sopran (der im übrigen mehr wie ein abgetakelter Alt klingt...) und einen Chor zu engagieren, die nicht mal ansatzweise die englische Aussprache beherrschen? Man fühlt sich bei den Passagen mehr bei den "Piraten im Kaspischen Meer" als beim "Sea Hawk"...... Ansonsten stellt sich bei mir der gleiche Effekt ein wie schon zuvor bei der Morgan/Stromber-Einspielung von "Robin Hood": Alles klingt doch sehr akademisch und nicht mit dem nötigen Pfiff, der es eben zu einem Swashbuckler-Score macht (vor allem, wenn man den Vergleich mit Korngolds Originalaufnahme bzw. der hervorragenden Kojan-Einspielung hat). Insgesamt leider eine vertane Chance.
  16. Ich bin bestimmt nicht gegen Neueinspielungen von klassischen Filmscores. Ganz im Gegenteil! Du hast aber bereits das Stichwort selbst gebracht: sie sollten "stimmig" sein. Da hat natürlich jeder seine eigene Definition :-) Und letztendlich ist es in der Tat Geschmackssache. Meines Erachtens grandiose Neueinspielungen beinhaltet die Herrmann/Broughton-Serie von Varese (sie sollten lediglich die Mikrofone im gleichen Raum wie das Orchester aufstellen, dann klingt´s auch besser!) und natürlich die gesamte Classic Film Scores Serie von Charles Gerhardt (ein Musterbeispiel für High-End-Klang, wie er nur bei analogen Aufnahmen entstehen kann!). Für äusserst misslungen halte ich aber dagegen z.B. James Sedares Einspielung von "El Cid".....lethargisch langsam......ohne Pepp.....unsauberes Orchester......sehr schade, denn ich hatte mich seinerseits wie ein kleines Kind auf die CD gefreut. "Torn Curtain" ist noch das beste Beispiel aus der Bernstein-Box. Aber "Young Bess" z.B. ist ein Greuel. Die kann den Verlgeich mit den Originalaufnahmen keineswegs standhalten. Aber gerade bei Rózsa fällt es mir besonders auf, dass nur wenige Neueinspielungen wirklich gelungen sind. Fairerweise muss ich aber sagen, dass Bernstein mit dem Nürnberger Rózsa-Album wiederum eine Glanzleistung hingelegt hat. Manche Neueinspielungen haben einfach nicht den "Filmmusik-Touch"......mir fällt hier ein Erlebnis mit unserem lokalen Orchester, den Freiburger Philharmonikern ein: sie spielten während eines Filmmusikkonzertes John Williams Marsch aus "Superman". Nun.....was das Orchester mit großer Bravour spielte, war ein Marsch.....aber eben nicht "Superman".....macht das Sinn? Genau das gleiche Gefühl hatte ich, um mal wieder den Bogen zurück zu Korngold zu kriegen, auch bei Strombergs "Robin Hood"-Einspielung. Viel zu akademisch, zu wenig Pepp, eben nicht Robin Hood. Bei Steiner kriegt Stromberg dieses Feeling wesentlich besser hin. Klingt das irgendwie nachvollziehbar? Es ist schwer zu beschreiben, da sich bei Musik eigentlich alles auf emotionaler Ebene (zumindest bei mir) abspielt und schwer in Worte zu fassen ist. Deine Nachrichten über "El Cid" haben mich sehr ernüchtert......ich hatte immer noch Hoffnung, da auf einer CD des mittlerweile nicht mehr exisitierenden englischen Labels "Cloud Nine" auf einem Monumentalfilmsampler ein paar Tracks von den Originalmastern und nicht von der Münchner Albumeinspielung enthalten waren. Daher dachte ich, die Master würden noch existieren. Was die Diskussion bei FSM angeht: ich halte es für sinnlos, hier zu versuchen Verständnis oder Akzeptanz zu erwirken. in den USA hat nur das Bestand, was nach den dortigen Bestimmungen und Meinungen Recht ist. Was der Rest der Welt denkt, interessiert nicht (sind ja auch "nette" Parallelen in der US-Aussenpolitik zu erkennen....). Ausserdem spielt denke ich auch der Neid eine ganz große Rolle! Wären die Herren Kendall, Fiola, oder wie sie alle heissen hier bei uns, würden sie genau das gleiche machen.....das wette ich. Denen stinkt´s warscheinlich gewaltig, dass ein kleines deutsches Label "ihre" filmmusikalischen Schätze hebt. Möglicherweise würden sie´s gern selbst machen, aber die Kosten/ertrags-Rechnung steht im Wege. Darum beschränken wir uns darauf, den europäischen Filmmusiksammlern gute Veröffentlichungen zu bieten. Letztendlich können wir nur durch Qualität überzeugen. Und ich denke, ich kann hier ohne Selbstbeweihräucherung sagen, dass Korngold-Biograf Brendan G. Carroll von unseren "Juarez/Prince & The Pauper"-Album begeistert ist.....und DAS ist eine Stimme, die für mich zählt und Substanz hat.
  17. Zur Bernstein-Box möchte ich eigentlich nur sagen, dass ich die Veröffentlichung als solche auf dem gleichen Niveau finde, wie die bisherigen FSM-CDs. Ich halte aber aufgrund der Einspielungen nicht viel von der Box. Bernstein verwendet streckenweise unerträglich lethargische Tempi und auch andere Orchesterbesetzungen als die der Originalscores. Die Kritik gilt also weniger an FSM, als an die Einspielungen. Vielmehr halte ich die Box für eine schlechte Wahl als Veröffentlichung. Es gibt wichtigere und interessantere Sachen, die noch in den Archiven schlummern! Wo bleibt zum Beispiel ein vollständiger "El Cid" von den Originalmasterbändern?? Zu den Vorwürfen bei FSM nehme ich keine Stellung. Die sind es nicht Wert. Ray Fiola hat ja offenslichtlich Stefan Schlegels Posts gar nicht richtig gelesen, sonst wüsste er, dass "The Prince and The Pauper" von Schellackplatten mit dem falschen Pitch überspielt wurden. Ach ja......ich wollte auch schon immer als Bootleg-Nazi betitelt werden!! LOL Soviel zum Niveau der Diskussion bei FSM....
  18. Hallo Matthias, kein Thema! MEMBRAN ist ein Dorn im Auge vieler (Labels und Sammler), und das zu recht! Darum habe ich wohl auch etwas heftig reagiert :-) Grüße aus Südbaden, Markus
  19. Ich hatte die Möglichkeit den übrigens SEHR guten Film "Juarez" vor dem Editing des Masters zu sehen und es ist in der Tat so, dass ca. 3 Minuten Musik fehlen (besonders schmerzlich ist die Sequenz, in der Juarez von der Ermordung von Abraham Lincoln erfährt....ein zutiefst erschütternder Korngold-Moment...). Der Rest ist jedoch intakt. Ausserdem hatte ich ja auch noch ca. 15 Minuten Material alternativer oder nicht verwendeter Aufnahmen. Das Editing der kurzen Tracks in längere verkürzt die Spielzeit ausserdem um ein weiteres. "The Prince and the Pauper" ist definitiv komplett. Auch hier habe ich den direkten Vergleich mit dem Film gemacht und konnte keine fehlende Musik finden. Allerdings war die Quelle falsch "gepitcht", d.h. mit einer zu langsamen Geschwindigkeit wiedergegeben, was ich im Vergleich mit dem Film und dem Rhino-Album korrigiert habe. Daher fällt sie auch um ca. 3 Minuten kürzer, aber dafür korrekt aus. Was noch hinzukommt ist, dass wir FSM schon lange ein Dorn im Auge sind......leider. Alle Versuche, einen Dialog aufzubauen sind schlichtweg ignoriert worden. Wenn Lukas Kendall bekannt geben würde, dass er ein Korngold-Projekt startet, dann glaube mir.......ich wäre einer der ersten, die sich darüber freuen! Die FSM-CDs stehen bei mir hoch im Ansehen in punkto Qualität und Ausführung (abgesehen von der letzten Erscheinung, der Bernstein-Box....das war ein kompletter Griff in die Keramik).
  20. Lieber Matthias, lass mich zunächst einmal klarstellen, dass ich mit dem Piratenlabel MEMBRAN in keinster Weise involviert bin. Mein Job ist es, für Tsunami und Alhambra die Audiorestaurierung und das Editing durchzuführen. Und bevor Du Anschuldigungen aussprichst, bitte ich Dich, Dich über die europäische bzw. deutsche Rechtslage bezüglich des Urheberrechtes SEHR GUT zu informieren. Die Lage ist klar und eindeutig und wir nutzen in keinster Weise, wie Du so schön populistisch formulierst "Schlupflöcher" aus. Es stimmt, dass das Label MEMBRAN genau dies getan hat, da wirst Du von mir keine Widerrede hören bzw. lesen. Auch Tsunami hat unter Kummerfeld es wohl auch nicht immer ganz genau mit der rechtlichen Situation genommen. Doch das hat sich unter dem neuen Management geändert. Wir legen viel Wert auf Qualität und rechtliche Klarheit. Wir bezahlen unsere GEMA-Gebühren....und wenn einer der Nachfahren der Künstler seine ihm zustehenden Gebühren hier in Deutschland einkassieren möchte, hat er jede Möglichkeit dazu. Natürlich haben die Filmstudios das Recht auf ihren kulturellen Schätzen zu sitzen, wie die Henne auf dem Ei. Dank dieser vom reinen Profitdenken gelenkten Einstellung werden wir einige Scores (bestes Beispiel: "Back To The Future") NIE in vernünftiger Form auf Tonträger erstehen können. Wenn man nach Deinen Ausführungen geht sind also alle Label, die historische Aufnahmen herausbringen (um auch mal ein paar aus dem Klassik-Bereich zu nennen: Pearl, Dutton, Naxos, Cala, Gebhard), kriminelle Raubkopierer und Bootlegger.......hmmm.....was mich da nachdenklich stimmt ist, dass diese Label zum einen die profiliertesten und besten Restaurierungsspezialisten (u.a. Ward Marston und Mark Obert-Thorn, die zu meinen Vorbildern gehören) verpflichten und weiterhin immer wieder WELTWEIT (also auch in den USA...) mit den höchsten Preisen, die die Musikwelt zu bieten hat (und da zählt nunmal der Preis der deutschen Schallplattenkritik auch dazu!) augezeichnet wurden. Aber, um eine lange Rede kurz zu machen: Keiner wird Dich jemals zwingen, unsere legalen Veröffentlichungen käuflich zu erwerben. Ich bezweifle aber, dass Du diese Korngold Scores in naher Zukunft nicht als zumindest für Dich "legal" erscheinende Veröffentlichung erhalten wirst. Aber wahrscheinlich liegt hier auch nur eine Verwechslung zwischen Tsunami und MEMBRAN vor, die NICHTS miteinander zu tun haben.......oder leige ich da falsch? Ich möchte jedenfalls eines ganz klar sagen, auch wenn es jetzt etwas süßlich und emotional wie so mancher Korngold klingt: ich liebe diese Musik. Und mit dieser Liebe und Achtung gehe ich an jede Restaurierungsarbeit heran. Mein Wunsch ist es, dass so viel wie möglich von dieser hervorragenden Musik Korngolds für die Nachwelt erhalten bleibt, damit es auch noch in Jahrzehnten möglich ist zu hören, warum Korngold ein profilierterer und begabterer (Film)Komponist war, als z.B. Hans Zimmer.
  21. Zunächst zur rechtlichen Seite: In der BRD sind nach geltendem Recht Aufnahmen, deren Alter über 50 Jahre liegt, public domain. Das heisst, dass jeder diese Aufnahmen verwerten kann. Ein Vergleichsbeispiel ist z.B. das Label Naxos, welches eine Reihe mit historischen "Klassik"-Aufnahmen herausbringt, alle von entweder Schellackplatten oder LPs gezogen. Die Rechtslage in den USA ist hier entschieden anders, daher dürfen diese CDs nicht dort vertrieben werden. In den USA gelten die Tsunami-CDs (übrigens ebenfalls die Naxos Historical CDs!!) als Bootlegs, in der BRD bzw. Europa aber nicht. Darum ist Europa auch führend, was die Veröffentlichung von historischen Aufnahmen angeht. Was die Herkunft des Materials angeht, so kann ich nur in Bezug auf die Korngold-Aufnahmen Stellung nehmen. Als Quelle dienen i.d.R. direkte Kopien der originalen optischen Master, die sich in privater Hand befinden. Eine Kooperation mit Warner gibt es diesbezüglich nicht, da Warner (wie eigentlich jedes große Filmstudio KEINERLEI Interesse an der Veröffentlichung ihrer musikalischen Schätzen zeigt, bzw. gegenüber einem kleinen europäischem Label die typisch amerikanische Arroganz walten lässt...muss ich weiter ausholen?). Doch nun zur klanglichen Seite: In den richtigen Händen kann das CEDAR-System wahre Wunder vollbringen. Es wurde in England an der Universität von Cambridge entwickelt und ist führend im Bereich der Restaurierung von speziell historsischen Aufnahmen, aber auch dementsprechend teuer. Übertreibt man jedoch den Filterprozess, dann kann natürlich auch CEDAR den Klang vernichten. Ich arbeite hauptsächlich mit dem Wave-Editor Cool Edit Pro, der eine Reihe von exquisiten Algorithmen für die Klangrestaurierung besitzt. Meine Philosophie ist, dass die Musik stets erhalten bleiben muss, d.h. ich verzichte auf radikale Restaurierungsprozesse, die zwar sämtliche Nebengeräusche eliminieren, aber auch der Musik schaden. Mein Hauptaugenmerk liegt daher auf dem Knistern und Knacken, welches durch Dreck und Kratzer auf den optischen Mastern entsteht (vergleichbar mit den guten alten LPs). Das Rauschen bleibt unangetastet, da ich durch mehrere Versuche festgestellt habe, dass das Klangbild bei einer Rauschunterdrückung unweigerlich leidet. Ausserdem gewöhnt sich das menschliche Ohr sehr schnell an analoges Rauschen und weiss sich auf die wesentliche Information, nämlich die Musik zu konzentrieren. Das Ergebnis ist ein frischeres, präsenteres Klangbild, als auf den bisherigen Tsunami-CDs oder anderweitig erschienenen Korngold-Bootlegs (gute Vergleichsmöglichkeit bietet die Rhino-Doppel-CD mit den Korngold-Häppchen, an deren Qualität wir sehr nahe herankommen). Das ist auch der Grund, warum es momentan keine Veröffentlichung von "Elisabeth und Essex" geben wird, da uns hier nur die gleiche Quelle wie den Bootlegs zur Verfügung steht, die klanglich bereits komprimiert wurde. Als gutes erkennbares Signal, dass jemand zuviel herausgefiltert hat, sind die im Allgemeinen "nasal" klingenden mittleren Frequenzen, z.B. die Streicher (vor allem die Celli). Dieses Negativmerkmal ist auf fast allen bisherigen Veröffentlichungen von original Korngold-Mastern zu finden. Da keines der amerikanischen Soundtracklabels Interesse an der Veröffentlichung von original Korngold-Aufnahmen bekundet, bzw. sogar Desinteresse öffentlich bezeugt (z.B. hat Lukas Kendall von FSM klar gesagt, dass es keine Golden Age CDs mehr auf seinem Label geben wird), und wir mit dem "Juarez"-Album bereits ein sehr positives Echo aus den amerikanischen Korngold-Kreisen geerntet haben, gibt es Hoffnung, dass sich neue Quellen in guter Qualität auftun. Jedenfalls würde ich mir das sehr wünschen! Abschließend: "The Se Hawk" wird demnächst neu erscheinen (wenn ich endlich die Liner Notes fertig kriege ;-)), u.z. komplett neu remastered und so vollständig wie möglich (ca. 100 Minuten reiner bester Korngold). Die Doppel-CD wird noch zwei weitere, kürzere Korngold Scores enthalten, die ich jetzt noch nicht verraten werde......soll ja auch ein wenig Spannung dabei bleiben :-) Ich hoffe, ich habe Eure Fragen hiermit ausreichend beantwortet (lang genug ist der Post ja geworden ;-)) und Euch den Mund ein wenig wässrig machen können auf unsere neuen Korngold-Alben.
  22. Tsunami steht seit einiger Zeit unter neuer Leitung. Was die historischen Korngold-Aufnahmen angeht, so wird jetzt Wert auf die Erhaltung des Originalklanges (volles Frequenzspektrum der Musik) gelegt, d.h. behutsame Restaurierung und nicht gewalttätiges CEDAR-DeNoising, welches die Musik dumpf und hohl erscheinen lässt. Ein direkter Vergleich wird übrigens bald möglich sein, mit der Erscheinung des kompletten "Sea Hawk", der ja bereits als kürzere Version vor ein paar Jahren erschien, allerdings mit dem CEDAR-Verfahren bearbeitet. Als Verantwortlicher für die Restaurierung innerhalb Tsunamis neuem Korngold-Projekt bin ich natürlich für Eure Kritik und Anregung dankbar!! "The Private Lives Of Elizabeth And Essex" wird es vorerst allerdings leider nicht geben, da keine klanglich vernünftige Quelle zur Verfügung steht. Sehr zu empfehlen ist allerdings Carl Davis komplette Neueinspielung, die bei Milan erschienen ist und in Restbeständen bestimmt noch existiert.
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