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danecos

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Alle Inhalte von danecos

  1. Ich glaube, die Nutzung des Begiffes des "musikalischen Psychopharmakons" zeigt sehr schön, in welcher Sackgasse sich dein Denken befindet, denn gerade der Wunsch nach der letztendlich auflösenden Schlussharmonie ist meiner Meinung ein Anspruch, der die Musikentwicklung eher hemmt, als sie vorranbringt. An dieser Stelle möchte ich dir die 3. Symphonie "Kaddish" von Leonard Bernstein an Herz legen, in der er Ähnliches tut. Denn in diesem fast ausschließlich zwölftönigen Werk kommt es kurz vor dem Ende zu einem diatonischen Ausbruch, der natürlich einen unglaublichen Effekt erzielt. Trotzdem bleibt Bernstein nicht auf dieser Stufe stehen, sondern beschließt sein Werk in einer großen zwölftönigen Fuge, die den inhaltlichen Konfikt dieses Werkes und desses Auflösung um einiges an die Tiefe hinzufügt, was einem plumpen Durschluss niemals gelungen wäre. Deinen Versuch, den Wunsch nach der Harmonie in der Musik quasi evolutionistisch zu begründen, empfinde ich als misslungen. Schließlich geben 99% aller Tiere, die sich akkustisch verständigen, Geräusche von sich, weshalb eine Entwicklung vom Ton(sinusförmige Schwingung) weg zum Geräusch(nichtsinusförmige Schwingung) viel logischer und sinnvoller erscheinen würde. Zumal Geräusche auch viel komplexer sind, als Töne. Doch letztendlich kann man die Entwicklung der Musik nicht als evolutionären Vorgang betrachten und auch nicht mit den Prinzipien des Darwinismus erklären. Es ist einfach der Wunsch des Menschen nach neuen Klängen und Tonverbindungen, der diese vorrantreibt und nicht durch irgendwelche äußeren Faktoren gegeben. Meiner Meinung nach ist die minimalistische Musik keinesfalls als Fortschritt aus der Sackgasse der Atonalität zu betrachten. Sie ist vielmehr eine Modeerscheinung, die sich statt auf neue Wege eher auf die Simplifizierung alter Wege begibt. Was mir auch auffiel ist, dass du die Im- und Expressionisten in deiner kleinen musikgeschichtlichen Zusammenfassung ausgelassen hast, weswegen du die Grenzen zwischen der Chromatik und der Diatonik größer machst, als sie in Wirklichkeit sind. Schließlich sind die Tonartschichtungen eines Stravinsky schon sehr wegweisend für die vollkommende Freiheit der Töne von den Funktionen, die sie in der Zwölfton- und in der seriellen Musik erlangten. Aus diesem Grunde kann und darf man die Spätromantik nicht als das Ende von irgendetwas betrachten. Sie ist ein Bindeglied und auch ein bisschen ein Relikt, dem manche nachtrauern mögen. Mein Resümee: Ein diatonischer Schluss kann und darf nicht Regel für ein symphonisches Werk sein, denn dies würde die Weiterentwicklung behindern und zu einer Monokultur führen. Ähnlich verhielte es sich, wenn man von jeder Symphonie verlangen würde, dass sie mit einem schnellen Satz beendet werden müsste. Dieses Beispiel zeigt gut, dass gerade die Ausnahmen, zum Beispiel die 6. Symphonie von Tschaikowski besonders reizvoll sind. Die Minimal Music ist eine allgemein überschätzte Modeerscheinung, die der Musikentwicklnung keine neuen Akzente gebracht hat. Der Wunsch, durch die Mischung alte Stilrichtung eine neue Musikrichtung hervorzubringen erscheint mir nicht der richtige Weg zu sein, denn Innovation entsteht eher durch eine neue Idee, die sich möglicherweise alter Stilmittel bedient, doch diese sind Mittel zum Zweck und nicht Zentrum der neuen Idee, denn sonst hätten wir nur einen musikalischen Frankenstein ohne Leben.
  2. Sky Captain and the World of Tomorrow von Edward Shearmur
  3. danecos

    Lustiges aus aller Welt

    Hier mal was für alle Medizinbegeisterten unter uns: http://www.10mg.nl/ Ich hoffe mal, ihr lasst nicht zu viele Hasen sterben! Viel Spaß!
  4. danecos

    Assoziationskette

    Stephen Spielberg
  5. danecos

    Assoziationskette

    dahergeredet von dem Typ an den zwei Holzbalken...
  6. Sehr geiles Video! Auf der Ed Wood DVD gibts übrigens ein schönes Special, in dem die Funktionsweise des Theremins erläutert wird.
  7. danecos

    Witterung

    Ehrlich gesagt, finde ich es ziemlich schade, dass du gleich polemisch wirst. Schließlich habe ich: 1. überhaupt nicht den Anspruch mit der Filmmusik zu Buddhism Revolutions etwas völlig Neuartiges zu schaffen. Denn dies würde nicht zum Konzept des Filmes passen. 2. nie behauptet meine Musik würde in irgendeiner Form nur so vor Innovation überquellen. 3. akkordische Neuheiten eher auf meine eigenen Hörerfahrungen bezogen, in diesem Fall können auch interessante Kombinationen von klassischen Funktionen in mir ein soches Gefühl hervorrufen, ohne das man von einem Novum im eigentlichen Sinne reden kann. Ich kann ehrlich gesagt nicht ganz nachvollziehen, warum du dich angegriffen fühlst.
  8. danecos

    Witterung

    Danke, das ist doch der Schlüssel, nach dem ich gesucht habe. Im Übrigen habe ich nicht behauptet, bei der Musik nichts zu empfinden. Es ist nur so, dass ich Musik vor allem akkordisch wahrnehme und mich vor allem Unbekanntes und Neues anspricht. Dies war nicht der Fall. Da ich aber auch den funktionelle Zusammenhang kaum ausmachen konnte, war es für mich schwer mehr dazu zu sagen. Die Suche nach der Intention ist auch der Wunsch nach dem Verständnis der Struktur, denn am Chaos kann ich mich nicht erfreuen. Ich werde mir den Film morgen nocheinmal anschauen...
  9. danecos

    Witterung

    Hmm, ich habe mir jetzt den (Experimental-)Film auch mal angesehen und ehrlich gesagt, kann ich wenig damit anfangen. Die Negativeinstellungen des Rauchers finde ich eine interessante Idee, doch den Zusammenhang zu den anfänglichen Einstellungen konnte ich für mich nicht herstellen. (Außer dass sie vielleicht die Perspektive der Person wiedergeben.) Die Musik ist von ihrer Machart leider nicht mein Fall und da ich bisher nicht verstanden habe, was die Einstellungen für sich und zusammen bedeuten, ist es schwer mehr dazu zu sagen, als dass sie nachdenklich athmosphärisch wirkt. Zum Beispiel würde mich interessieren, was dieser Klaviereinsatz zu bedeuten hat. Da ich also insgesamt die Intention nicht verstanden habe, ich nehme man an, dass sie mehr beinhaltet, als Impressionen eines Rauchers wiederzugeben, der zum Ende hin gezeigt wird, fällt es mir schwer mehr dazu zu sagen. Ein paar erklärende Worte wäre nicht schlecht.
  10. danecos

    Assoziationskette

    in manchen Bevölkerungsschichten nicht!
  11. danecos

    Assoziationskette

    Aus dem Deutschunterricht?!?
  12. danecos

    Assoziationskette

    innere Alliteration
  13. Die Frage ist, ob Spielberg nach dem eventuellen Ableben von Williams, das wahrscheinlich erst in ferner Zukunft stattfinden wird, noch so viele Filme machen wird. Schließlich ist er auch nicht mehr der Jüngste!
  14. The Missouri Breaks von John Williams
  15. War of the Worlds von John Williams Zodiac von David Shire
  16. Ich bin echt erstaunt. An welchen Stellen ist die Serenada Schizophrana von Elfman denn atonal? Sicher ist dieses sehr interessante Werk nicht dissonanzenfrei aber es wäre auch sehr langweilig, wenn dem so wäre. Ich glaube, du musst da einfach noch ein bisschen genauer hinhören, denn die Motive und Strukturen sind wirklich sehr schön und auch eingängig. Das beste Beispiel dafür ist der Track "I Forget", der für mich das Zentrum der Komposition ist. Was daran kein Hörgefallen bereitet, musst du mir mal erklären! Seltsam finde ich, wie man Filmmusikliebhaber sein kann, ohne atonale oder auch sehr dissonante Musik zu mögen. Die Verbindung griffiger Themen mit dissonanten Strukturen macht für mich immer einen besonderen Reiz in der Filmmusik aus.
  17. Endlich habe ich es auch geschafft Sunshine anzusehen und ich muss sagen, dass der Film trotz einiger inhaltlichen Schwächen durchaus überzeugend war. Athmosphärisch ist der Film Alien sehr nahe und vom Design wurde ausgiebig 2001-Odyssee im Weltraum Reverenz erwiesen. Der Score unterstreicht nicht nur die extrem angespannte und gereizte Athmosphäre, sondern kann auch in manchen Augenblicken durch eine antagonistische Wirkungsweise überraschen. Auch die sehr gelungenen Effekte und das hervorragende Sounddesign machen den Film zu einem Erlebnis, das man im Kino erlebt haben muss. Leider wird der Film zum Schluss ein wenig undurchsichtig und teilweise unlogisch. Den Epilog hätte man sich sparen können, denn er passt leider nicht zum Rest des Films. Trotzdem ist Sunshine nicht nur visuell berauschend, sondern auch spannend bis zum Ende. Alles in Allem muss mal also sagen, dass wir hier kein Meisterwerk aber doch einen sehr sehenswerten Film haben, der leider zum Ende hin ein wenig schwächer wird.
  18. danecos

    Assoziationskette

    Die Bäcker von Wien
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