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Spielberg & Du


Souchak
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Also auf der Habenseite stehen bei Spielberg wirklich großartige Filme wie Jaws, Minority Report, Empire of the Sun, Schindler´s List, München oder Jurassic Park - diese Tatsache sollte nicht geleugnet werden. Soviele aktive Regisseure gibts dann auch wieder nicht die ähnliches aufweisen können.

Nicht zu vergessen E. T. (der die Welt berührt hat), Close Encounters, die 3 Indianer Filme, Krieg der Welten und die herrliche Komödie Catch me if you can ... der Mann hat schon so oft bewiesen wie wenige andere ... auch als Produzent und Drehbuchautor wie bei Poltergeist!

Gladiator ist doch Pathos/Kitsch pur! :D ... schön, dass Dir Pathos und Kitsch bei einem anderen Regisseur doch noch gefällt :)

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Bei Spielberg ist es manchmal ein wenig wie bei James Horner - man schüttelt etwas wehmütig mit dem Kopf, weil man weiß, wie es sein könnte. Die Post-SCHINDLER-Jahre hatten immerhin noch mutige Experimente (Beginn von SAVING PRIVATE RYAN, die düstere 9/11-Reflektionen in WAR OF THE WORLDS, der ambitionierte, wenn auch nicht vollständig geglückte MÜNCHEN) und den wirklich guten, amüsant-elegischen CATCH ME IF YOU CAN.

Da können patinagelbe Kitschpostkarten wie TERMINAL oder WAR HORSE nur zum Kopfschütteln anregen und wenn Spielberg sich wieder einmal an amerikanischer Geschichte vergreift, hat er sowieso den Patriotismusstock viel zu tief im A....,es winken ja auch nationale Ehrbekundungen und Oscarnoms - aber deswegen sollte niemand Filme machen.

AMISTAD ist übrigens in der Tat genau da gut, wo er das tut, was er am besten kann: die entwurzelten afrikanischen "Aliens" auf ihrer tragisch-schicksalhaften Reise einzufangen, dass schafft Spielberg überraschend gut, wann immer er sich aber die US-Verfassung schwenkend in Geschichtskitsch verliert, wird's arg mechanisch und kalkuliert. Insofern ist Spielbergs großes Problem einfach, dass er immer noch nach Anerkennung vom WASP-Establishment heischt und seine eigentlichen Talente darüber gerne unterdrückt.

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Um Missverständnisse zu vermeiden: Die Aussagen, Spielberg geniesse Sonderstatus, weil er das Blockbuster-Kino begründet und voll toll viele Super-Filme gemacht hat, halte ich für ausgemachten Blödsinn und für die Frage, wie gut er und seine Filme in der Neuzeit sind, komplett irrelevant. Wer sich an kunstgewerblichem, teilweise schlimm kitschigen Unterhaltungskino à la Spielberg berauschen mag, bitteschön. Der war mal, als Regisseur und Produzent, verspielt und einfallsreich, hat sich aber schon immer schauderliche Fehlgriffe geleistet. Also bitte easy on the Heldenverehrung.

AMISTAD ist übrigens in der Tat genau da gut, wo er das tut, was er am besten kann: die entwurzelten afrikanischen "Aliens" auf ihrer tragisch-schicksalhaften Reise einzufangen, dass schafft Spielberg überraschend gut, wann immer er sich aber die US-Verfassung schwenkend in Geschichtskitsch verliert, wird's arg mechanisch und kalkuliert. Insofern ist Spielbergs großes Problem einfach, dass er immer noch nach Anerkennung vom WASP-Establishment heischt und seine eigentlichen Talente darüber gerne unterdrückt.

AMISTAD ist für mich ein ausgesprochener Un-Film, genauso wie COLOR PURPLE. Spielberg fehlt das Verständnis und Fingerspitzengefühl für afro-amerikanische Historie: Beim erstgenannten konzentriert er sich auf betroffen guckende Weisse und ihr Rechtsgerangel, beim COLOR PURPLE macht er aus einem sehr guten und wichtigen Roman ein recht klebriges Rührstück à la Pilcher. Bäh.

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Der Name ist halt einfach eine zu große Hausnummer, da hat dann eben jeder 'ne große Meinung zu. ^_^

Spielberg würde deutlich bessere Filme machen, wäre er nicht Spielberg® und unter dem ständigen Druck, Filme für die ganze Nation zu machen. TINTIN zeigt ja auch recht deutlich, was ihm immer noch am besten von der Hand geht - ein kinetisch so gut inszenierter Animationsfilm ist auch bei Pixar selten zu finden und im Reich der Fantasie muss man eben auch niemand beweisen, wie erwachsen und kulturbeflissen man doch ist.

@ Souchak: kunstgewerblich inwiefern?

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Der Name ist halt einfach eine zu große Hausnummer, da hat dann eben jeder 'ne große Meinung zu. ^_^

Yup.

@ Souchak: kunstgewerblich inwiefern?

Spielberg macht oft nur noch Kuschel-Arthouse und mildes, gefälliges Genre-Kino, der traut sich nix mehr. Auch als Produzent sind die jungen, wilden Zeiten lange vorbei: In den Achtzigern gab es auch schräge Filme, heute gibts formelhafte Fernsehserien, dumpf-stumpfes CGI-Kino und verschwurbeltes Eigenlob.

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Aber denken wir an andere amerikansiche Regiegrößen von Hitchcock bis Hawks, da waren die Werke im letzten Lebensdrittel eben auch oft nur fade.

Das ist eine lange Liste und ja auch garnicht schlimm. Aber wie sich die Fanboys und -girls an den Glanz vergangener Tage klammern, ist schon etwas ... irritierend. Wenn ich einen mittelmässigen Film sehe, nutzt es mir als Zuschauer ja wenig, das der Regisseur oder Hauptdarsteller oder Komponist schon deutlich bessere Arbeiten abgeliefert haben.

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AMISTAD ist für mich ein ausgesprochener Un-Film, genauso wie COLOR PURPLE. Spielberg fehlt das Verständnis und Fingerspitzengefühl für afro-amerikanische Historie: Beim erstgenannten konzentriert er sich auf betroffen guckende Weisse und ihr Rechtsgerangel, beim COLOR PURPLE macht er aus einem sehr guten und wichtigen Roman ein recht klebriges Rührstück à la Pilcher. Bäh.

Hab ich zu beiden kein sooo gestörtes Verhältnis, wobei die Vorwürfe nachzuvollziehen sind, im Detail haben beide aber Subtilitäten zu bieten, die in Spielbergs breitgepinselten rührseligen Tendenzen ersäuft werden, bei AMISTAD die weihevoll inszenierte Geschichtspropaganda, in COLOR PURPLE die technicolorgesättigten Postkartenimpressionen, die der grimmigen Story mehr als einmal entgegenwirken (war das gewollt? Lange her, dass ich den gesehen habe). Bei beiden fand ich aber dennoch gute bis brillante Einzelszenen, die nur leider nie zu einem stringenten Film werden.

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... und der andere das postmoderne Hollywood-Kino. Untertreibung muss nicht sein. ;)

Ändert nichts daran, dass beide Regisseure schlecht miteinander vergleichbar sind, sowohl in künstlerischer wie kommerzieller Sicht. ;)

Tin Tin fand ich im Gegensatz zu den Pixar-Filmen übrigens sehr schwach. Großartig inszeniert, aber der Funke wollte einfach nicht überspringen. Atmosphärisch war es ein sehr kalter und wortwörtlich technischer Film. Das ist bei Pixar bislang nicht passiert, nicht mal bei den Filmen, die mich eigentlich nicht interessiert haben. Das meinte ich auch mit "abgeklärt" und "seltsam hohl".

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  • 1 Jahr später...

Steven Spielberg zählt für mich immer noch zu meinen Helden des Kinos.

Ein neuer Spielberg ist immer was besonderes, auch wenn mich nicht alle von ihm behandelten Themen gleich interessieren. Er ist trotzdem einer der letzten "großen" Kinomagier.

 

Ich möchte hier mal auf folgenden sehr interssanten Artikel verweisen: http://www.lavideofilmmaker.com/filmmaking/steven-spielberg-film-techniques.html

 

Bitte verzeiht, sollte der irgendwo im Thread schon versteckt sein...

 

Es wird sehr schön aufgezeigt, dass Spielberg nicht nur ein guter fantastischer Geschichtenerzähler ist, sondern auch durchaus weiß, diese würdig und stimmig zu inszenieren. Mich haben seit eh und je seine Spiegel-Techniken fasziniert. Angefangen bei Duel

 

duel16.jpg

 

über Jurassic Park (hier sogar mehrfach und vor allem sehr effektiv)

 

T-rex2.jpg

 

bis hin zum letzten Indiana Jones zieht sich dieser Trick durch sein Schaffen.

 

irinasmirror.jpg

 

Seine Filme haben mich von Kindheit an berührt und gefesselt, es war jedoch immer die technische Affektion hinter seinen Werken, die diese für mich über vergleichbare Filme anderer Regisseure gehoben haben (mit Ausnahme von Cameron und Zemeckis).

 

Da waren so viele prägende Gänsehautmomente dabei, dass ich gar nicht weiß wo ich anfangen soll.

 

Stellvertretend möchte ich eine Szene in Indiana Jones and the Last Crusade hernehmen.

 

Als Indy gegen Ende den Pfad Gottes beschreiten muss und über diese unsichtbare Brücke geht, da lässt Spielberg die Kamera für einen Moment auf die Seite schwenken und zeigt uns - dem Publikum - den Trick dahinter und man staunt über diese filmtechnische Rafinesse. Eine augenzwinkernde Anekdote in einem herrlich selbstironischen Old-School Abenteuer. Mein Film-Nerd-Herz macht hier jedesmal Luftsprünge.

Und weils mir grad noch einfällt und auch immer wieder schön ist: Als Indy mit dem Panzer vermeintlich über die Klippen fährt und sich anschließend zu seinen ihm nachtrauernden Freunden gesellt, da fällt er am Ende auf die Knie um kurz durchzuatmen. Kurz vor Ende dieser Szene kommt sein Fedora, sein Hut, von der Seite ins Bild gerollt. Eigentlich ein Ding der Unmöglichkeit, da er ihn a) schon viel früher auf der Panzerfahrt verloren hat und B) direkt vor ihm die Klippen beginnen. Aber gerade diese schelmische Selbstironie des Films macht ihn so charmant. Und ich male mir jedesmal Spielbergs keckes Grinsen aus dem Off aus, wenn der Hut angerollt kommt. Zusammen mit John Williams's leichtfüßigen Score ergibt das einen weiteren "Magic Cinema Moment" für mich...

 

Hier noch eine schöne Auflistung solcher Szenen: http://www.empireonline.com/features/steven-speilberg-grace-notes

 

Ein weiterer Punkt, in dem sich eine Spielberg Film für mich aus der Masse hebt, sind seine choreographisch perfekt inszenierten Actionsequenzen.

 

Angefangen beim ganzen Finale auf See aus Jaws über die Trailer-Klippen-Szene aus The Lost World bis hin zu der Jagd auf den Falken in Tin Tin. Alles großartig auschoreographiert und nebenbei bemerkt auch sinnvoll durch die Rahmenhandlung vorbereitet. Seine Action Setpieces wirken idR nie aufgesetzt oder dem reinen Selbstzweck dienend. Dieser Umstand allein macht sie schon qualitativ hochwertig.

 

Dass er mit John Williams einen kongenialen Partner gefunden hat, machen seine Filme nur noch umso mehr zu echten Events.

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  • 4 Monate später...
Gast BlasterBeam

MUNICH (München) hat er im Sommer 2005 unter anderem in Budapest gedreht, 5 Monate später war der Film bereits in den Kinos!

Bei INDY 4 hat er zwischen dem ersten Drehtag bis zur Kinopremiere auch nur ein Jahr verstrichen lassen, trotz der vielen visuellen Effekte.

Interessant ist hier, dass Spielberg tatsächlich so wirtschaftlich arbeitet, als wäre er ein armer Student. Deshalb auch keine oder nur wenige deleted scenes und andere Experimente. So sagte es ein überraschter Hans Zischler, der als Schauspieler in MUNICH mitwirkte.

Bei INDY 4 hat er wohl das ganze Jahr *nur* an den Effekten gewerkelt, anders kann ich mir diese Gurke nicht erklären.

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Spielberg setzt auf ein gutes Story Boarding und kommt professionell vorbereitet zum Set. Er weiß ganz genau was er braucht und wie er filmen möchte. Er setzt halt auf ein intensives und gutes Post-Produktion, wo er nicht ganz unrecht hat, denn so hat er die Kosten voll unter Kontrolle. Es gibt in der ganzen Branche wohl keinen effizienteren und schnelleren Regisseur als ihn, denn kein anderer Regisseur schafft es in so kurzer Zeit ein Blockbuster abzudrehen und die aufwendige Postproduktion fertig zu kriegen.

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Babsi schlag mich, ich kenn die Quelle nicht mehr, aber du wirst unter dem Stichwort "Darabont/Indy IV" einiges über die Genese des Projekts finden. Knack- und Angelpunkt war wohl, dass Lucas solange Skripts abgelehnt und umgeschrieben hat, die Spielberg/Ford gern gemacht hätten (und die nicht zwingend mit Kristallschädeln zu tun hatten) dass das Projekt irgendwann eine unangenehme Eigendynamik entwickelt hat, die dazu führte dass sowohl Ford als auch Spielberg entnervt der Lucas'schen Finalfassung zugestimmt haben, ohne dass beide sonderlich vom Drehbuch überzeugt waren. Einfach um das Ding überhaupt noch off the ground zu kriegen.

 

Am Ende wollte dann wohl keiner so recht die Verantwortung übernehmen. In irgendeinem Interview 2 Jahre später hat Spielberg das ein wenig herumdrucksend bestätigt, in dem er offiziell die Verantwortung übernahm, aber auch genug zwischen den Zeilen gesagt hat, um Lucas als Hauptverantwortlichen zu identifizieren. Zumindest für die jahrelangen Verzögerungen und das finale shooting script. Es gibt Egos die sind so empirianisch groß, die bringen auch keine drei STAR WARS-Prequels zum wanken... :P

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Babsi schlag mich, ich kenn die Quelle nicht mehr, aber du wirst unter dem Stichwort "Darabont/Indy IV" einiges über die Genese des Projekts finden. Knack- und Angelpunkt war wohl, dass Lucas solange Skripts abgelehnt und umgeschrieben hat, die Spielberg/Ford gern gemacht hätten (und die nicht zwingend mit Kristallschädeln zu tun hatten) dass das Projekt irgendwann eine unangenehme Eigendynamik entwickelt hat, die dazu führte dass sowohl Ford als auch Spielberg entnervt der Lucas'schen Finalfassung zugestimmt haben, ohne dass beide sonderlich vom Drehbuch überzeugt waren. Einfach um das Ding überhaupt noch off the ground zu kriegen.

 

Am Ende wollte dann wohl keiner so recht die Verantwortung übernehmen. In irgendeinem Interview 2 Jahre später hat Spielberg das ein wenig herumdrucksend bestätigt, in dem er offiziell die Verantwortung übernahm, aber auch genug zwischen den Zeilen gesagt hat, um Lucas als Hauptverantwortlichen zu identifizieren. Zumindest für die jahrelangen Verzögerungen und das finale shooting script. Es gibt Egos die sind so empirianisch groß, die bringen auch keine drei STAR WARS-Prequels zum wanken... :P

 

Die ungefähre Rollenverteilung beim Einfluss ist mir ja gängig. Das Interview (oder Interviews), in dem Spielberg klar macht, dass es Meinungsverschiedenheiten gab, ist ja allgemein bekannt. Hauptsächlich ging es dabei ja - neben dem Drehbuch (dessen erste Entwürfe schon 1993 existiert haben) - um den MacGuffin. Spielberg hat ja recht offen die Arbeit als Freundschaftsdienst deklariert.

Aber zum einen ist das ja nur die Basis und daraus ergibt sich nur wenig, was nun die genaue Kritik am Film sein soll. Von einer filmischen Gurke zu sprechen, muss ja einen Hintergrund haben, der über den reinen MacGuffin hinausgeht. Die B-Movie Elemente zieren den Film ja von vorne bis Ende und dürften, bis zum Beweis des Gegenteils, auch ein gutes Stück von Spielberg getragen worden sein. Zum anderen sind Ford und Spielberg ja nun doch nicht irgendwelche Leute und wurden ganz sicher auch nicht zu dem Projekt gepeitscht - zumal das Projekt ja schon viele Jahre in halber Planung war. Spielberg hatte bis dahin ja auch schon genügend Skripte mit abgelehnt.

 

Was das Ego betrifft: Das ist doch schick... wird doch allgemein bemängelt, dass es heutzutage zu viele Umfaller und Abnicker gibt. Autorenkino at its best.

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Das Problem bei INDY IV ist ja nicht ein Übermaß an B-Movie-Elementen (wird fälschlicherweise oft mit schlechtem Filmemachen verwechselt), sondern dass es unausgegorenener Quark mit wenig überzeugenden Entwicklungen/Charakteren ist. Ein gutes B-Movie würde vieles davon nicht mit OP-Handschuhen anfassen.

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Für mich ist das Schlüsselproblem der Plot - Spielberg (und Darabont, den man am Ende grosszügig ausgekauft hat) hatten ja einige Ideen, aber Lucas (oder in Martin-Sprech: Lukas) wollte ja partout den Erich von Däniken-Weg gehen...

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(wird fälschlicherweise oft mit schlechtem Filmemachen verwechselt)

 

Eben drum. Aber genau das wird ja gerne auch vorgeschoben... etwa die Nuke the Fridge Szene. Zumindest wird es manchmal von jenen vorgeschoben, die sich zumindest mal auf einen offenen Meinungsaustausch einlassen und nicht nur Maulen.

 

, sondern dass es unausgegorenener Quark mit wenig überzeugenden Entwicklungen/Charakteren ist.

 

Das will mich nicht so richtig überzeugen. Wir haben die Mutt/Indy Beziehung, in der der Vater sich in eine neue Rolle finden muss und der Sohnemann seinen alten Herrn in Aktion erleben darf, was ihn und sein Verhalten ein bisschen relativiert. Oxley nimmt eine sehr charakteristische Rolle ein, ebenso auch Cate Blanchetts Russin.

Die Frage stellt sich mir, wie viel weniger ausgegoren ist Teil 4 zu den vorherigen Teilen, die ja einen erheblichen Anteil daran haben, wie der Film bei den meisten angekommen ist. Im Sinne eine möglichen starken Voreingenommenheit muss dieser Punkt ja berücksichtigt werden.

 

Für mich ist das Schlüsselproblem der Plot - Spielberg (und Darabont, den man am Ende grosszügig ausgekauft hat) hatten ja einige Ideen, aber Lucas (oder in Martin-Sprech: Lukas) wollte ja partout den Erich von Däniken-Weg gehen...

 

Der Erich von Däniken Plot bzw. der Kristallschädel stammt ja bereits aus den frühen neunziger Jahren und galt im ersten Entwurf eigentlich der Serie. Schon in den neunziger Jahren wurden zu diesem Thema Drehbücher von Lucas und Spielberg abgelehnt. Und auch Darabonts Entwurf, den Ford und Spielberg so gut fanden, enthält ja noch die selben Elemente. Da hätte Spielberg aber schon zehn Jahre und früher sein Veto oder Ablehnung an den Tag legen können. Ihn da jetzt so einfach aus der Nummer zu entlassen, halte ich - kommt darauf wer es ausspricht - für einen schwachen Versuch, alte Feindbilder zu diskreditieren.

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Ob Lucas oder Spielberg die Hauptschuld trägt können die wahrscheinlich nur untereinander klären.

Für mich ist jedoch klar das BEIDE den Zenit ihres Könnens schon lange überschritten haben.

Das der ehemals große Story-Schreiber George Lucas jedoch völlig die Fähigkeit verloren hat etwas wirklich gelungenes zu Papier zu bringen steht für mich außer Frage.

 

Das jetzt bei Star Wars andere Macher am Ruder sind und die Handlung (die ja scheinbar von Lucas schon lange ausgedacht war) nun ohne ihn bearbeiten ist für mich sehr beruhigend. Eine Garantie für einen geilen Film ist das zwar noch nicht aber es ist ganz klar a new Hope.

 

Von Spielberg erwarte ich nichts mehr.

Sollte er mich doch nochmal überraschen würde ich mich natürlich freuen.

 

Noch einen Indy brauche ich auch nicht mehr aber da in Hollywood keine Serie stirbt die noch Geld einbringt, bin ich mir ziemlich sicher dass es auch ohne Ford, Lucas und/oder Spielberg irgendwann weitergehen wird.


Edit: gerade gesehen, der neue Superman-Film hat jetzt einen längeren Titel: Batman vs. Superman: Dawn of Justice

Ist das schon bekannt gewesen?

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Ob Lucas oder Spielberg die Hauptschuld trägt können die wahrscheinlich nur untereinander klären.

 

Aso.

 

Georg Lukas.

 

Ich gehe da aber vollkommen d´accord, dass ein neues (ok, gar nicht mal sooo neu) Team an STAR WARS werkelt. Der neueste Clip mit Abrams hat da schon eine Menge Lust gemacht.

 

Für Lucas gilt aber, dass er eigentlich seit vierzig Jahren storytechnisch genau das selbe macht. Er hat schon immer seinen eigenen Kopf gehabt und diesen mit verschiedenen Leuten umgesetzt. Wenn wir hier nur von Storys reden, dann wüsste ich nicht, was beispielsweise an Ep.III schlechter als an Ep.VI sein soll. Mystische Elemente, die in theatralischem Stil vorgetragen werden. Und was Ausflüge in Mystik und Esoterik angeht, war auch die Indy Serie schon ein deutlicher Zug, der Indy 4 vorwegnimmt.

Auch seine Regiearbeiten sind von Anfang an sehr technisch geprägt - ob nun THX, AMERICAN GRAFFITI oder eben auch EP.I. Eben so, wie George als Mensch auch schon seit vierzig Jahren rüberkommt - eher distanziert und kühl. Den Unterschied zu einer dramatischeren Inszenierung konnte man auch schon bei Ep.IV zu Ep.V sehen. Und was die Bandbreite der Filme betrifft (Vergleich OT zu PT), dann wissen wir ja auch, dass George noch ganz andere Sachen für die OT im Sinn hatte, nur technisch, finanziell und zeitlich nicht umsetzen konnte.

Ich sehe da keine schlagenden Indizien, die sich verhärten, die da eine große Veränderung bei Lucas Stil und Fähigkeiten attestieren könnten.

 

Und was Spielberg betrifft, hat sich da sicherlich auch etwas mit der Zeit getan und die Sturm und Drang Phase ist vorbei, aber wenn ich mir da LINCOLN anschaue, dann ist das ein in sich geschlossenes, auf den Punkt inszeniertes Werk, dass gerade vielleicht auch von der Altersmilde profitiert. An sich ist die Aussage, dass der Zenit bei genau diesen beiden überschritten wurde, ein netter Ausschnitt, der aber im ganzen betrachtet, recht nüchtern verkommt: Wer hat denn in dem Alter, bei diesem Vorlauf von arbeitenden Jahren, nicht seinen - sogenannten - Zenit überschritten?

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