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Tadlow Music: QUO VADIS (Miklos Rosza), CONAN THE DESTROYER (Basil Poledouris) & THE FALL OF THE ROMAN EMPIRE (Dimitri Tiomkin)


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Ich hab mal den Threadnamen angepasst, denn er hat ja nicht nur über Quo Vadis geredet :)

In Ubeda, James Fitzpatrick has announced the next scores he will rerecord with the City of Prague Philharmonic Orchestra conducted by Nic Raine:

- CONAN THE DESTROYER (Basil Poledouris)

- THE FALL OF THE ROMAN EMPIRE (Dimitri Tiomkin)

Scheduled for next year is the complete representation of one of the most awaited score in the film music community: QUO VADIS by the great Miklos Rosza.

Some great stuff to listen to!

Quelle: TRACKZONE

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Und hier noch der Text von James Fitzpatrick:

Yes it is confirmed next release with the City Of Prague Philharmonic Orchestra and Chorus will be on Prometheus Records, produced for them by Tadlow Music:

The complete 140 epic score to FALL OF THE ROMAN. Every bit of the score has been recorded from the original scores and parts used 1964 including music not used in the film. Olivia Tiomkin Douglas and Volta music were gracious enough to make this music available and grant first recording rights for the music that did not appear on the OST LP.

This production has probably been the biggest and most expensive in the history of re-recordings of classic film scores as the main title alone features an orchestra of 130 musicians including 80 strings,6 horns, 6 trumpets, 6 trombones etc...

While still not having a great liking for the film, once I had recorded all the music without reference to the images, I realised it is one of the greatest, and certainly the most difficult to play and record, of all film scores and certainly stands by itself as a massive piece of virtuoso composition.

Then next on the Prometheus/Tadlow agenda is the complete CONAN THE DESTROYER. This fulfils Basil's wish, and that of his family who lent their support to this project, that a good recording is made of this score as the composer is on record as saying how appalling the original recording and performance were. The original orchestra could not even play his main title music ... so the version in the film is an edit of various other cues.

And yes, plans are in final stages to record the complete QUO VADIS with the permission of EMI Music ...the publishers of the score"

Many thanks

James

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Gast Stefan Jania
Nix gähn. Tadlow bleibt das ambitionierteste Label meiner Meinung nach.

Zustimmung. Wer sich dafür nicht interessiert, einfach den Thread ignorieren. Tolle Ankündigung, obwohl zwei davon (Conan 2 und Quo Vadis?) noch auf sich warten lassen werden. Demnächst kommend von Tadlow/Prometheus ist auf jeden Fall der Tiomkin. Der wurde schon eingespielt. :) Für Mink: das Tiomkin-Original kommt demnächst auch, und zwar von La-La Land. Also bitte da kaufen! :D

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Zustimmung. Wer sich dafür nicht interessiert, einfach den Thread ignorieren. Tolle Ankündigung, obwohl zwei davon (Conan 2 und Quo Vadis?) noch auf sich warten lassen werden. Demnächst kommend von Tadlow/Prometheus ist auf jeden Fall der Tiomkin. Der wurde schon eingespielt. :) Für Mink: das Tiomkin-Original kommt demnächst auch, und zwar von La-La Land. Also bitte da kaufen! :D

haha, mache ich :D

wollte hier nix bashen, aber ich verstehe nach wie vor nicht den sinn von rerecordings, wenn die originalbänder noch existieren. Ich habe noch nie ein rerecording gehört welches auch nur annährend den sound des originals einfangen konnte. für mich daher komplett überflüssig.

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haha, mache ich :D

wollte hier nix bashen, aber ich verstehe nach wie vor nicht den sinn von rerecordings, wenn die originalbänder noch existieren. Ich habe noch nie ein rerecording gehört welches auch nur annährend den sound des originals einfangen konnte. für mich daher komplett überflüssig.

Hmm naja, zum Beispiel Joel McNeely schafft es desöfteren ganz schon nah ans Original einen Score neu einzuspielen.

Dazu wie ich gestern erfahren habe, klingt die Neueinspielung von Masada, eingespielt vom "The Philharmonia Orchestra" unter der Leitung von Jerry Goldsmith sogar besser als das Original :)

Leider ist nur ein Track neu eingespielt worden.

Es gibt immer Ausnahmen und die wird es wohl auch hier geben, wenn man bedenkt, wie schlecht damals "Conan the Destroyer" eingespielt wurde. Die Neueinspielung kann in dem Fall nur besser werden.

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Ich habe noch nie ein rerecording gehört welches auch nur annährend den sound des originals einfangen konnte. für mich daher komplett überflüssig.

Niemand WILL den Klang des Originals von CONAN THE DESTROYER. Der Komponist fand ihn dem Vernehmen nach zum ko...en.

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Den Sound einer Original-Aufnahme zu erreichen oder zu übertreffen ist für alle Aufnahmen älter als 30 Jahre kein Problem, da die technischen Voraussetzungen und die digitale Aufbewahrung heutzutage deutlich bessere Tonqualität erlauben als vor sagen wir 1980. Dies ist rein technisch gesehen ein Fakt. Aus dieser Perspektive sind Rerecordings nicht überflüssig, sondern sogar unbedingt notwendig, wenn man die Musik in seiner technisch bestmöglichen Form hören möchte. Ich jedenfalls möchte das und bin mehr als heilfroh, dass Tribute Film Classics beispielsweise "She" von Max Steiner neu aufgenommen hat. Eine fantastische Musik, deren Klangpracht und Detailreichtum kein verauschtes, dumpfes Originalband aus den 1930er Jahren gerecht werden kann. Durch das Rerecording wird diese Musik überhaupt erst interessant für mich. Ich hätte beispielsweise auch liebend gerne eine Neuaufnahme von "Beneath The 12-Mile Reef" von Herrmann, obwohl die Originalbänder erhalten und sogar veröffentlicht sind. Der etwas gedämpfte, wenig dynamische Klang stört mich aber und in einer optimalen neuen Aufnahme fände ich Herrmanns Score sicher noch faszinierender.

Die Grundvoraussetzung für eine gute Neuaufnahme ist allerdings mit technischen Möglichkeiten nur ungenügend umschrieben, wie man an den Goldsmith-North-Recordings sehen kann. Diese treffen mit ihrer klanglichen Ästhetik nicht die Originalaufnahme, weil sie sehr hallig und voluminös aufgenommen sind. Tadlow und vor allem Tribute Film Classics machen dies besser und schaffen Referenzprodukte, die den Score und seine Erstaufnahme als Referenz akzeptieren. Das ist für mich das Optimum.

Kurzum: Die Ankündigung von Tadlow ist eine großartige Neuigkeit. Immer her damit, solange dies noch finanzierbar ist. Ich warte auch sehnsüchtig auf den nächsten Herrmann-Doppeldecker von Tribute. Schade, dass Varèse-McNeely nichts mehr machen.

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ja, aber es geht doch um die performance und nicht um den Klang. Das der besser ist versteht sich ja von selbst.

Aber hör Dir mal die JAWS von Debney und dann das Original an. Oder die ALIEN TRILOGY von Eidelman: total schlecht!

Selbst Tony Brenner schafft es mit seiner hervorragenden LAWRENCE OF ARABIA Neueinspielung nicht den Klang des Originals zu erreichen. Genausowenig SUNSET BOULEVARD von McNeely, auch wenn der wirklich gut ist. Trotzdem, das Original bleibt das Original und somit unerreichbar.

Was anderes ist es mit Sachen aus den 30ern oder so wo die Bänder eben längst zu Staubt zerfallen sind. Da macht es Sinn, weil es eben nichts mehr gibt. Dennoch kann es nicht sein, dass die Leute da in punkto Tempo und Orchestrierung manchmal dermaßen daneben liegen.

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Sicherlich gibt es auch schlechte Beispiele für Neuaufnahmen, wenn die Dirigenten oder zuständigen Toningenieure nicht gut gearbeitet haben. Dann kann die Original-Einspielung in puncto Darbietung und Abmischung nicht erreicht werden. Dieser Umstand ist in meinen Augen aber nicht dazu geeignet, Neuaufnahmen dogmatisch abzulehnen. Es gibt eben auch sehr gute Einspielungen, auch von neueren Scores. Wenn es dem Team gelingt, mit einem exzellenten Orchester (beispielsweise Sinfonia of London) den Geist der Ersteinspielung einzufangen, bringt die neueste Tontechnik die Musik in neue Sphären.

Das Original aber nur des Originals willen als unantastbar gelten zu lassen, ist aber auch nicht zielführend. Sicherlich ist in 95% der Fälle die Filmeinspielung die Referenz für Neuaufnahmen, allzu dogmatisch wäre ich damit aber auch nicht. So hat John Williams beispielsweise für E.T. das Finale losgelöst von den Bildern eingespielt, weil die Schnitttaktung das Musikalische aus seinen ersten Aufnahmeversuchen gebracht hat. Erst als er es quasi konzertmäßig einspielte und Spielberg den Film darauf schneiden ließ, wurde es zum legendär fließenden Finale. In anderen Fällen ist es auch denkbar, dass Film-Cues gewinnen, wenn man sie leicht (!) freier interpretiert. Darüber hinaus kann eine Neueinspielung auch mäßige Orchesterleistungen des Originals korrigieren (Conan) oder erstmals die eigentlich vorgesehene Besetzung antreten lassen (She).

Rerecordings sind einfach großartige Gelegenheiten, wovon auch einige ungenutzt blieben. In jüngster Zeit kamen von Tadlow oder TFC aber fast ausschließlich Volltreffer und darum bin ich ob der neuen Ankündigungen sehr optimistisch.

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Hach...es wird Zeit, dass ich mal wieder Filmmusik höre, denn da läuft einem ja das Wasser im Mund zusammen, was da noch von Tadlow kommt. Da ich von denen nur "Conan" und "El Cid" besitze habe ich da ohnehin ziemlichen Nachholbedarf. Aber besonders bei dieser Ankündigung finde ich Kommentare wie "Gähn" absolut nicht angebracht. "Conan der Zerstörer" endlich in guter Einspielung und vielleicht größerer Orchesterbesetzung wäre doch ein schöner Bonus zum "Conan"-Set. "Quo Vadis" ist so nötig wie kaum etwas Anderes, sind die Bänder doch nicht mehr vollständig erhalten geblieben und Projekte wie "Taras Bulba", "Private Life of Sherlock Holmes" sind doch echte Perlen. Außerdem habe ich bisher kaum eine schlechte Neuaufnahme gehört. Klar...warum muss man "Jaws" nochmal einspielen aber bei Golden Age Aufnahmen kann ich davon nicht genug bekommen. Besonders "Robin Hood" und "Moby Dick" damals von Marco Polo sind absolut toll produzierte und vor Allem gespielte Aufnahmen. "King Kong" und "She" endlich in vorgesehener Besetzung sind doch klasse. Also ich freue mich auf Alles, was da kommen wird :D

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Die Originaleinspielung als einzig gültige Aufnahme eines Scores anzusehen, ist ein für Filmmusikfans typischer Dogmatismus. Klassikhörer kennen das Phänomen der "ersten Einspielung" zwar auch, aber früher oder später beginnen doch die Meisten, die so heiß geliebte Ersteinspielung eines Werkes, wenn schon nicht zu hinterfragen, so sich doch für Neues zu öffnen. DIE Interpretation eines Werks kann es nicht geben, nicht mal, wenn sie vom Komponisten stammt (s. Herrmanns Londoner Einspielungen). Mir geht es da wie Jan: Bei manchem alten Schätzchen aus den 30ern oder 40ern bringe ich einfach nicht immer die Geduld auf, schlechten Klang zu tolerieren.

(Studio-)Klang und Mikrofonie der "guten alten Zeit" können heute so perfekt imitiert werden, dass auch das Argument der veränderten Aufnahmeästhetik nicht mehr zieht, man schaue sich Bruce Broughtons JASON AND THE ARGONAUTS an oder, wenn's was Aktuelles sein soll, Giachhinos THE INCREDIBLES. Dass diese Score nicht haargenau so klingen wie aus den 60ern - tja, warum auf eine höhere Auflösung des Klanges verzichten, wenn es heute einfach besser geht? Auch close-miking muss heute eben nicht mehr muffig klingen.

Was die Interpretation von rerecordings angeht, so gibt es in der Filmmusik natürlich auch Mist (so wie überall). Da hat sich m. E. das Niveau in den letzten 15 Jahren deutlich gesteigert, sowohl in Schottland als auch in Moskau und Prag (wer hätte das Mitte der 90er gedacht?).

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Das liegt einfach daran, dass das Niveau in den Orchestern einfach stetig steigt. Auch die Prager sind mittlerweile ein richtig gutes Orchester. Früher nahm das teilweise alles nicht so genau, da haben sogar die Londoner in den frühen "Star Wars"-Aufnahmen ihre Intonationsprobleme. Wenn man sich mal die Aufnahme des "Sacre du printemps" unter Stravinsky anhört merkt man, wie sehr da das Orchester schwimmt und einige anscheinend sich nur noch verzählen oder gar nicht mehr wissen wo sie sind und auf gut Glück drauf los spielen. Das wäre heute undenkbar. Aber früher wurde halt sogar unter dem Komponisten geschlampt.

Das war für einen Goldsmith, der innerhalb von drei Tagen seinen für damalige Zeit rhythmisch doch recht vertrakten "Rambo III" einspielen wollte natürlich die Hölle, da er ja an Studiomusiker aus Hollywood gewöhnt war die das halt innerhalb von kürzester Zeit drauf hatten. Kein Wunder, dass der entnervt den Taktstock ins Orchester warf. Heute wird halt gerne in der neuen Musik schön geschlampt nach dem Motto "Hört doch eh keiner, wenn ich mich bei dem schrillen Zeugs an den Ventilen oder Saiten vergrabbel..." Wenn ein Blechbläser heute so Mahler oder Strauss spielen würde wie er es regelmäßig in der neuen Musik tut, dann wäre der aber ganz schnell seine Stelle los. Aber wen kümmert es schon, wenn's nur um das neue Zeug geht...

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Meinst Du die 1960er Einspieleung? Natürlich sind die Orchester heute besser - ein Stück wie SACRE gehört heute zum Repertoire und wird von jedem (deutschen) Provinzsinfonieordchester einigermaßen fehlerfrei bewältigt.

Dass die Unterschiede aber heute i. Vgl. zu 1988 (RAMBO III) so eklatant sind, glaube ich nicht. Das Graunke Orchester des Jahres 1988 oder auch 1990 (TOTAL RECALL) war einfach ein drittklassiger Klangkörper, nicht vergleichbar mit dem Niveau der 70er Jahre (THE WIND AND THE LION). Heute sind sie wohl wieder besser (s. z. B. Holdridges MISTS OF AVALON).

Manchmal ist das Problem auch nur die Probezeit, gerade in Prag - schon Ende der 90er Jahre kein ganz billiges Pflaster mehr - wurde vor allem hier gespart. Außerdem gibt es nun mal Orchester, die regelmäßig Film-/TV-Aufnahmen machen (in Deutschland insbesondere die Rundfunkorchester) und daher im site reading wesentlich besser sind als andere, im Repertoire keineswegs schlechtere Orchester. In beiderlei Hinsicht (Probezeit und vom-Blatt-Spielen) dürfte man in Prag nachgebessert haben, während die Musiker sicherlich zu einem Teil noch immer die gleichen sind.

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Ich bin kein Gegner von Neueinspielungen in Sachen Filmmusik - aber meine grundsätzlichen Bedenken werde ich wohl nie mehr ablegen, dafür habe ich einfach zu schlechte Erfahrungen gemacht, insbesondere bei Neueinspielungen vieler meiner Lieblingsscores.

Wenn ich mir etwa die verhallte Neuaufnahme von Goldsmiths TORA! TORA! TORA! mit dem Royal Scottish National Orchestra anhöre, läuft es mir noch heute kalt den Rücken runter. Details in der Instrumentierung, ja sogar ganze Einzelstimmen, die in der Originalaufnahme durch entsprechende Mikrofonierung extrem in der Vordergrund geholt wurden, sind hier kaum noch hörbar.

Besonders problematisch ist auch die Neueinspielung von ausgeprägt modernistisch-experimentellen Musiken. "Candles in the Wind" aus Goldenthals ALIEN³ ist z.B. kaum noch exakt reproduzierbar, da hier auch aleatorische Elemente in die Komposition hineinspielen, die in einer Neueinspielung gar nicht mehr wiederholt werden können. Entsprechend klingt auch Cliff Eidelmans Aufnahme auf dem ALIEN-Sampler von Varèse: nicht schlecht, aber eben "nur" eine Interpretation, die grob (!) die Struktur des Originals trifft, aber im Detail ganz anders rüberkommt als die Filmversion.

Von Samples und Synthesizer-Stimmen fange ich jetzt gar nicht erst an: die sind in manchen Scores nämlich so speziell und organisch mit den orchestralen Teilen verknüpft (siehe Goldsmiths DAMNATION ALLEY), das eine relativ originalgetreue Neueinspielung beinahe unmöglich wird.

Man könnte sich die Frage stellen, ob Filmmusik überhaupt eine Musik ist, die verschiedene Interpretationen nötig hat. Wenn man es ganz leidenschaftlos betrachtet, ist es einfach nur Funktionsmusik, die einmal eingespielt wird und dann unter den Film gelegt wird. Fertig, aus. Das rückt die Filmmusik natürlich weit weg vom Anspruch ernsthafter Kunstmusik, macht sie zur Ware. Nicht gut, ich weiß. :D

Meine Meinung: bei Filmmusik, die ohne größere Probleme mehr oder weniger exakt zu reproduzieren ist, ist gegen Neueinspielungen nichts einzuwenden. Eine Neueinspielung von Goldsmiths avantgardistischem MEPHISTO WALTZ würde mir dagegen wohl nicht ins Haus kommen, da das Gebotene wohl eine ganz neue Musik wäre, die bis auf ihre Leitmotive (Dies irae, Liszt-Walzer) kaum noch wiederzuerkennen wäre. ;)

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Wenn ich es jetzt mal auf conan: the destroyer runterrechne dann lohnt sich ein re-recording hier definitiv und wäre sogar einer der ganz wenigen fälle, wo ich ein re-recording dem original vorziehe. Sowohl in sachen soundqualität als auch in sachen performancequalität ist die originalaufnahme einfach nur schlecht. Selbst wenn man bei einer expanded edition irgendwann neue quellen finden sollte oder den klang anderweitig revolutionär aufhübscht, dann wird wohl die mangelhafte performance nur umso unerfreulicher in den vordergrund rücken.

Bei zahlreichen anderen scores halte ich es aber ähnlich wie sebastian.

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Wenn ich mir etwa die verhallte Neuaufnahme von Goldsmiths TORA! TORA! TORA! mit dem Royal Scottish National Orchestra anhöre, läuft es mir noch heute kalt den Rücken runter. Details in der Instrumentierung, ja sogar ganze Einzelstimmen, die in der Originalaufnahme durch entsprechende Mikrofonierung extrem in der Vordergrund geholt wurden, sind hier kaum noch hörbar.

Besonders problematisch ist auch die Neueinspielung von ausgeprägt modernistisch-experimentellen Musiken. "Candles in the Wind" aus Goldenthals ALIEN³ ist z.B. kaum noch exakt reproduzierbar, da hier auch aleatorische Elemente in die Komposition hineinspielen, die in einer Neueinspielung gar nicht mehr wiederholt werden können. Entsprechend klingt auch Cliff Eidelmans Aufnahme auf dem ALIEN-Sampler von Varèse: nicht schlecht, aber eben "nur" eine Interpretation, die grob (!) die Struktur des Originals trifft, aber im Detail ganz anders rüberkommt als die Filmversion.

Von Samples und Synthesizer-Stimmen fange ich jetzt gar nicht erst an: die sind in manchen Scores nämlich so speziell und organisch mit den orchestralen Teilen verknüpft (siehe Goldsmiths DAMNATION ALLEY), das eine relativ originalgetreue Neueinspielung beinahe unmöglich wird.

Man könnte sich die Frage stellen, ob Filmmusik überhaupt eine Musik ist, die verschiedene Interpretationen nötig hat. Wenn man es ganz leidenschaftlos betrachtet, ist es einfach nur Funktionsmusik, die einmal eingespielt wird und dann unter den Film gelegt wird. Fertig, aus. Das rückt die Filmmusik natürlich weit weg vom Anspruch ernsthafter Kunstmusik, macht sie zur Ware. Nicht gut, ich weiß. :D

Meine Meinung: bei Filmmusik, die ohne größere Probleme mehr oder weniger exakt zu reproduzieren ist, ist gegen Neueinspielungen nichts einzuwenden. Eine Neueinspielung von Goldsmiths avantgardistischem MEPHISTO WALTZ würde mir dagegen wohl nicht ins Haus kommen, da das Gebotene wohl eine ganz neue Musik wäre, die bis auf ihre Leitmotive (Dies irae, Liszt-Walzer) kaum noch wiederzuerkennen wäre. ;)

Natürlich ist Filmmusik in erster Linie Funktionsmusik, aber wenn sie nicht zumindest noch ihren zweiten Zweck als Filmsouvenir erfüllen würde und es nicht uns und "tauuuusende Filmmusikfans in aller Welt" gäbe, wäre bis heute nicht ein Filmmusiktonträger, geschweige denn eine Neueinspielung, erschienen.

Dass Filmmusik gelegentlich reine Studiomusik ist und gerade bei starken synthetischen Anteilen ebenso wenig reproduziert werden kann wie tonbandbasierte Musik Stockhausens, darin stimme ich Dir zu. Aber wo die Grenze ziehen? DAMNATION ALLEY, MEPHISTO WALTZ lieber nicht neu aufnehmen, PLANET OF THE APES (hast Du nichts zu geschrieben, ich weiß) hingegen schon?

Bei ALIEN³ bin ich anderer Ansicht. Gerade aleatorische Musik würde doch ihren in einem alternativen (Nicht-)Werkbegriff liegenden Sinn verlieren, wenn man sie nicht wieder aufführte, sondern als Faktum, als Konserve begriffe.

Goldsmiths TORA! und Eidelmans ALIEN-Sampler wirklich völlig missraten? Doch nur unter der Prämisse, dass eine Filmmusikneueinspielung den Geist des Originals einfangen muss. Die ästhetische Intention hinter beiden Aufnahmen war es sicherlich nicht, das Original zu rekreieren, sondern für einen alternativen Verwendungszweck (CD-Album) eine möglichst gut fließende (verkäufliche) Suite zu produzieren. Man kann das gut heißen oder ablehnen - zu respektieren hat man es auf jeden Fall. Und die Modernisten dürfen sich ohnehin freuen: Nur wenig neutönende Scores klingen so schlecht, dass man sie unbedingt neu aufnehmen müsste. Trotzdem höre ich die Eidelman-Suite von ALIEN häufiger als das grottig klingende Intrada-Original ...

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