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Sergej Prokofiev - Sinfonie 5


Csongor
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3 Benutzer abgestimmt

  1. 1. Welche Version gefällt Dir am besten?

    • Gergiev
    • Ashkenazy
    • Weller
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Ich habe mir den Spaß erlaubt den Anfang von drei verschiedene Interpretationen des 2. Saztes der 5. Sinvonie von Sergej Prokofiev miteinander zu vergleichen und man staune wie groß die Unterschiede zwischen der Art der Interpretationen und Aufnahmen sein können. Jeder kann dann für sich selber entscheiden welche Version ihm am besten gefällt.

In den kommenden Tagen werde ich noch zwei kurze Ausschnitte aus dem ersten Satz der gleichen Sinfonie reinstellen.

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Betrachtet man jetzt nur den Anfang des 2. Satzes, bewegen sich alle drei Einspielungen auf einem ähnlich hohen Niveau. Mir persönlich gefällt Gergievs Interpretation am besten (ist aus der Philips-Box, oder?), die ist am spritzigsten und kantigsten, insbesondere in der Passage ab 0:33, wenn das Schlagwerk und das Blech einsetzt. Auch das Klangbild gefällt mir hier am besten, bei den anderen beiden, insbesondere bei Ashkenazy, ist mir ein Tick zu viel Hall, bei Weller ist alles sogar ein bisschen dumpf, wie ich finde.

Also ich bevorzuge Gergiev, sowohl interpretatorisch als auch klangtechnisch. Ist auch die Einspielung, die ich habe, in der Prokofieff-Sinfonien-Box von Philips.

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Das stimmt ... ist mir als ich mir diese wunderbare Sinfonie, die wie eine "wunderbare Filmmusik für die Fantasie" klingt, auch aufgefallen. Wer auf Horner und Williams steht, dem wird diese schöne Sinfonie bestimmt auch gefallen. :)

Von den Einspielungen, besonders bei dem Anfang des 2. Satzes, bevorzuge ich eindeutig Ashkenazy, denn da kann man jedes Instrument wunderbar heraushören. Die Interpretation ist prezise und kraftvoll. Dicht gefolgt wird er von Weller dessen Interpretation auch schön stark ist, nur etwas schade finde ich, dass das Klavier im zweiten Satz nicht gut genug zu hören ist. Gergiev ist auch ganz gut, jedoch etwas zu schnell, kommt für meinen Geschmack nicht an die beiden anderen heran.

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Unter Gergiev habe ich letztes Jahr Mahlers Neunte gehört und das war wirklich ein Vergnügen. Allerdings kann der Mann auch mal ziemlich daneben liegen, denn irgendwo hat er das a la breve der Hornpassage am Anfang der 3. Mahler-Symphonie wörtlich genommen. Die schwere Fanfare zu Beginn wurde plötzlich viel zu sehr gestaucht, weil zu schnell und nur noch in Halben dirigiert.

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... also bei mir zerplatzt Nichts, denn auch wenn hier und da ein paar Notenfolgen an HP erinnern, ist der Rhythmus und die Orchestration bei Williams doch deutlich anders :D

Aber ist das nicht eine herrliche Musik die da Prokofiev komponiert hat? Das ist Filmmusik (auch wenn es keine ist) auf höchstem Niveau! :music:

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Da ich eben auf diesen Thread aufmerksam gemacht wurde (danke, Sebastian) und mich fleißig durchhörte, werde ich mich auch mal überwinden und etwas schreiben :)

Zu dem Stück, das Sebastian gepostet hat: Diese ersten Töne, vor allem diese "schnellen Streicher", erinnern mich an das ein oder andere RCP-Stück. Ich glaube, es war etwas aus Robin Hood, von Streitenfeld. Doch nur diese Töne. Zudem erinnert es - ab 2:45 - etwas an E.T. Wo es Mr. Williams noch verwendet hat, wüsste ich nun allerdings auch nicht. So viel kenne ich von ihm noch nicht auswendig.

Ansonsten gefallen mir die hier gehörten Stücke allesamt sehr gut. Welches mir nun aber besser gefällt, könnte ich nun allerdings auf Anhieb nicht sagen, genausowenig, was genau mir daran gefällt.

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Dann mal ein herzliches "Willkommen" an Anne in diesem für sie doch unbekanntem Gebiet :) - obwohl, so unbekannt ist es nun auch wieder nicht, denn die orchestrale Musik der letzten 150 Jahre und die Filmmusik der letzten 90 Jahre sind sehr sehr eng miteinander verknüpft.

Danke, Gerrit :).

Ich weiß, hab in der "Golden Age"-Sendung auch bisschen aufgepasst *zu Sebastian lins* :)

Und is ja nich so, dass ich bisher der Klassik gänzlich abgeneigt war/bin. Immerhin kann ich Mozart von Beethoven unterscheiden :D.

Scherz beiseite. Ich bin zum Beispiel großer Fan von Vivaldis "Vier Jahreszeiten" (da besonders den Winter), Smetanas "Moldau", mag Bach, Mozart und Orffs "Carmina Burana". Nur mit Opern kannst du mich jagen. Der Gesang bereitet mir ernsthafte Kopfweh, auch wenn es da die Ausnahme gibt, dass ich die Baccarole aus Jaques Offenbachs "Hoffmanns Erzählungen" sehr mag (seit sie halt für den Film "Das Leben ist schön" verwendet wurde).

Hat Musik eine schöne Melodie, dann mag ich sie, unerheblich, welchem Genre sie angehört :). Also mein Geschmack ist sehr breit gefächert und zieht sich durch fast alle Genres.

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Ich habe mich für Gergiev entschieden. Mir scheint die Aufnahme, Qualität und Einspielung insgesamt ein wenig homogener und stimmiger. Allerdings bin ich in dieser Hinsicht - mit Hinblick auf das Mögliche - noch ein sehr ungeschultes Ohr.

Ab 2:45 werden wohl einige illusorische Seifenblasen zerplatzen... ;)

Ne ne, das nicht. Viel eher kommt einfach noch eine Komponente zum großen Puzzle dazu, welches sich nach wie vor aber prächtig anhört. ;)

Nur mit Opern kannst du mich jagen. Der Gesang bereitet mir ernsthafte Kopfweh, auch wenn es da die Ausnahme gibt, dass ich die Baccarole aus Jaques Offenbachs "Hoffmanns Erzählungen" sehr mag (seit sie halt für den Film "Das Leben ist schön" verwendet wurde).

Oper ist für mich auch noch ein sehr weites Feld der Unbekannten. Ich schrecke auch vor vielen Stücken und Aufnahmen zurück, weil es mir oft einfach quäckig und schrill rüberkommt. Aber ich habe doch feststellen müssen, wie hoch das musikalische Niveau einiger Opern ist und darüber hinaus einige sehr einzigartige musikalische Passagen besitzen, wenn man sich den Gesang wegdenken würde. Den Gesang besser zu verstehen (also vom Hörgefühl her), kann man, in dem man das gesamte Stück aufnimmt und den Inhalt.

Hier ein Beispiel aus Verdis IL TROVATORE

Ab Minute 1:25 ist die gespielte Musik vom allerfeinsten und klingt sehr modern. Könnte in ein modernes Drama passen.

Allerdings beginnt mein Lieblingsteil ab 6:16 (das DI QUELLA PIRA). Schön aufdrehen und sich umschmeißen lassen von der Wucht, die dieses Stück entfaltet. :applaus: Als ich es das erste Mal gehört habe, bin ich beinahe wirklich vom Stuhl gefallen. Ich wusste gar nicht, ob ich weinen oder hüpfen sollte (Habe mich letztendlich für die Schockstarre entschieden)

(Ich möchte nicht den Eindruck erwecken, ich würde mich mit Opern auskennen. Sind bis dato nur ganz sporadisch ein paar wenige).

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Außerdem werden ja seit rund 400 Jahren Opern komponiert, dass es da also auch sehr viele Unterschiede gibt, ist klar. Ich persönlich mag es auch lieber, wenn Musik und Gesang voneinander "getrenn" sind, also die orchestrale Musik keine bloße Untermalung der vom Gesang vorgetragenen Melodielinie darstellt, sondern wenn der Gesang wie das Sprechen über die durch Motivik geprägte kommentierende Musik gelegt wird. Das Paradebeispiel ist hier natürlich Richard Wagner, der den Gesang oft an der Rhythmik und Melodik des natürlichen Sprechens anlehnte während die Musik das Geschehen durch die Leitmotive kommentiert, vorhhersagt oder die Stimmung beeinflusst. Mein absoluter Opern-Favorit ist momentan allerdings immernoch "Wozzeck" von Alban Berg. Berg schaffte es hier, tonale, atonale und zwölftönige Elemente in einem symbiotischen Werk der Oper zu kombinieren. Einfach meisterhaft! Auch die Strauss'schen Opern - insbesondere "Salome" und "Elektra" - , die kurzen frühen Hindemith-Opern gehören ebenfalls zu favorisierten Werken dieser Gattung.

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Mein absoluter Opern-Favorit ist momentan allerdings immernoch "Wozzeck" von Alban Berg.

Ich bin auch kein allzu großer Opern-Fan, aber meine Lieblings-Oper ist auch ein expressionistsches Werk: Dmitri Schostakowitschs Oper "Lady Macbeth von Mzensk", für die er fast eingelocht wurde. Stalin hat die dissonante, brutale Oper sehr missfallen, in der russischen Zeitung Prawda schrieb er über das Werk einen Artikel mit dem Titel "Chaos statt Musik".

Es geht um die unglücklich verheiratete Katerina Ismailowa, die mit dem Arbeiter Sergeij fremdgeht und dann gemeinsam mit Sergeij ihren tyrannischen Ehemann tötet.

Hier mal ein Ausschnitt, die verhängnisvolle Sexszene zwischen Kateria und Sergeij:

http://www.youtube.com/watch?v=z4fdfN4Tk_0

In Schostakowitschs Oper wird diese Sex-Szene zur regelrechten Fick-Szene: die Musik ist vulgär, brutal, dissonant, provokant und anstößig. Die Streicher schreien, die Bläser quietschen - so versaut und ungezügelt, wie man sich das Ganze eben vorstellt. Eine Musik, die 1934 jedes Tabu in der Sowjetunion brach und zu den mutigsten, wichtigsten und mitreißendsten Werken der Opern-Literatur zählt.

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