Hintergrund: Wieso eine neue Forensoftware?

[Marcus Stöhr]

Hallo,

einige haben ja bereits gefragt wieso ich den Schritt von der alten Forensoftware hin zur neuen Forensoftware gewagt habe.

Erklärbar ist es mit einem Wort: Vertrauen. Und zwar in die Entwickler, die sich um die Software kümmern. Sie erweitern, pflegen.

Die Entscheidung fiel mir nicht leicht, denn die Software vBulletin lief mehr als 7 Jahre hier im Forum und das sehr gut und erfolgreich. Die Entwickler beseitigten Fehler, bauten neue Funktionen ein und alles lief wunderbar. Die Entscheidung auch den nächsten Schritt in Form von Version 4 von vBulletin zu gehen, war beschlossene Sache. Doch vor 4 Jahren wurde die damalige Entwicklungsfirma aufgekauft, aber alles blieb soweit beim alten. 2 Jahre und einige fragwürdige Entscheidungen seitens des neuen Besitzers später, entschied sich der damals Chefentwickler die Firma zu verlassen. Ihm gleich taten es 2 weitere Entwickler, die allesamt seit mehreren Jahren bei der Firma tätig waren. Die Entwicklung von vBulletin 4 schritt voran und im Oktober 2009 gab es eine neue Preisstruktur. An sich nichts Schlimmes, konnten wir doch von einem Rabatt Gebrauch machen. Außerdem sahen die neuen Funktionen vielversprechend aus und die überholte Codebasis versprach ebenfalls ein solides Produkt.

Das offizielle Forum wurde auf die neue Version 4 umgestellt. Jedoch als Beta, also als fehlerbehaftetes und nicht finales Produkt. Viele Tester merkten damals bereits an, dass das Produkt alles andere als einen guten oder gar durchdachten Eindruck machte. Das hielt die Entscheider aber nicht davon ab Ende des Jahres 2009 die als final titulierte Version 4 zu veröffentlichen.

Danach wurden jede Menge Versprechungen gemacht. Der Entwicklungsprozess sollte transparenter werden und die Software stabiler. Davon ist wenig bis gar nichts eingetreten und zu allem Überfluss kamen und gingen Entwickler en masse.

Das und das Auftreten der Verantwortlichen uns, den Kunden gegenüber, hat mich in meiner Meinung bestärkt, dass die Software vBulletin nicht mehr für uns geeignet ist. Wir hätten auch auf der alten Version bleiben können, allerdings gibt es für alte Software nicht ewig Support bzw. Sicherheitsupdates.

Dieses verlorene Vertrauen kann nicht oder nur schwer wieder aufgebaut werden. Deshalb der Schritt hin zu einer komplett anderen Software, die aber, so wie ich finde, eine sehr gute Entscheidung gewesen ist. Vielleicht noch nicht an allen Stellen perfekt und in einigen Punkten gänzlich anders als bisher, aber bis zum Stand des alten Forums war es auch ein langer Weg.

Hintergrundinfos zur vBulletin-Geschichte bietet der folgende Wikipedia-Artikel: http://en.wikipedia.org/wiki/VBulletin#vBulletin_4_release_and_controversy

[Howard]

Danke für das ausführliche Statement. Ich selber setze seit 4 Jahren ein vBulletin Forum ein, und überlege auch schon seit vB4, welche ich sogar im Produktivbetrieb einsetze, auf eine andere Software zu wechseln. Allerdings schiele ich da mehr in Richtung XenForo. Leider tut man sich schwer wenn man sich an die Codestandards einer Software gewöhnt hat, besonders als Entwickler, "mal eben" die komplette Forensoftware zu wechseln.

IP war lange hinter vB, doch haben sie es inzwischen geschafft locker mithalten zu können. Zwar mit nicht so vielen Home Features wie vB, doch machen die wenigen Fehler und der saubere Quellcode einiges wett. Deshalb kann ich diese Entscheidung nur begrüßen, zu der Du dich durch gerungen hast.

In diesem Sinne, weiter so.

Gruß Howard

[Marcus Stöhr]

Oh, auf XenForo habe ich natürlich auch ein Auge geworfen gehabt, aber zum damaligen Zeitpunkt war da eben noch zu wenig im Paket als das es sich gelohnt hätte. Mit dem Zend Framework als Basis hätte ich mich auch schnell zurecht gefunden. Schneller jedenfalls als jetzt bei IP.Board, aber das ist nur eine Frage der Zeit.

Wenigstens haben XenForo und IP.Board keinen kompletten Fehlschlag in Form von Pseudo-Rewriting wie vBulletin 4 hingelegt. Der Quellcode war alles andere als frisch oder innovativ, sondern bestenfalls zusammengestückelt. Kein Wunder also, dass da so viele Fehler enthalten waren/sind.