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FSM stellt CD-Produktion ein


Jack Bauer
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Und das nicht nur bei Goldsmith!

Genau: Mutiny on the Bounty (No. 100) eine der besten Filmmusik Veröffentlichungen ever. MGM treasury box mit 12 CD´s zu Scores die so sicherlich in der Mehrheit niemals veröffentlicht worden wären, die Elmer-Box und vieles mehr.

Ein tolles und wie bereits geschrieben seriöses Label

Chapeau Lukas

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Genau: Mutiny on the Bounty (No. 100) eine der besten Filmmusik Veröffentlichungen ever.

Unterschreibe ich so wie es da steht.

Aber es ist ja nicht so, als würde Lukas völlig von der Bildfläche verschwinden. Und das ist doch genau die Aussage, die man aus der Nachricht von Lukas mitnehmen sollte. :)

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Aber es ist ja nicht so, als würde Lukas völlig von der Bildfläche verschwinden. Und das ist doch genau die Aussage, die man aus der Nachricht von Lukas mitnehmen sollte. :)

Ich kann Kendall durchaus verstehen: Das geschäftliche Risiko (auch für SAE) abgeben, aber weiter gestalterisch Filmmusik-Veröffentlichungen zu begleiten, klingt absolut schlüssig. Und auch jenseits rein finanzieller Aspekte wird der auch einfach etwas müde sein: 240 CDs auf den Markt zu bringen, ist eine feine, ehrenwerte Sache, aber mit dem Elan der frühen Tage kann da niemand mehr arbeiten.

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Naja n bischen viel Schwarzmalerei. Lukas hört in erster Linie aus persönlichen Gründen auf.

Könnte man den Titel des Threads nicht mal ändern? Hier gibt niemand auf, sondern entscheidet sich bewußt für einen Neuanfang. Außerdem wird sofern ich das verstanden habe "nur" die CD Produktion eingestellt. FSM gibt es weiterhin.

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Naja n bischen viel Schwarzmalerei. Lukas hört in erster Linie aus persönlichen Gründen auf.

Könnte man den Titel des Threads nicht mal ändern? Hier gibt niemand auf, sondern entscheidet sich bewußt für einen Neuanfang. Außerdem wird sofern ich das verstanden habe "nur" die CD Produktion eingestellt. FSM gibt es weiterhin.

Als ich das über FSM auf deren Seite gelesen hatte, war der Thread-Titel mein spontaner Gedankengang und ich meinte damit auch eher den Fortbestand des Labels nicht die Website als solches.

Wirklich schade, denn FSM hat wirklich tolle CD's veröffentlicht und ich meine nicht nur für die Goldsmith-Fraktion (zu der ich auch gehöre). French Connection oder THX 1138

veröffentlicht zu sehen, fand ich damals unglaublich.

Viele sind ja eher der Musik der 80iger und 90iger verpflichtet, für mich sind es eher die 70iger, vielleicht auch die späten 60iger und ich befürchte,

daß die übriggebliebenen Labels sich derer nicht so sehr annehmen wie es z. B. FSM getan hat (ich hoffe immer noch innständig auf ein Release von PHASE IV).

Ich muß aber auch zugeben, daß mich viele Releases von FSM eher verwundert haben, da mir weder der Film noch die Musik (u. U. auch der Komponist) nicht bekannt ist. Innsofern wundert es mich nicht so sehr, daß das Label irgendwann aufgeben muß. Es war wohl zuviel Soll als auf der Haben Seite verbucht, was die Verkaufszahlen angeht (meine Meinung!).

...und klar hätte ich mich als Lukas Kendal auch nicht anders ausgedrückt, wie er es getan hat. Sicherlich werden wir ihn in irgendwelchen Booklets noch häufiger sehen... Ganz bestimmt sogar!

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The wreck of Mary Deare von Duning oder auch Kaplans The victors sind natürlich selbst für Golden-Ager obskure Titel die sich verständlicherweise nicht in dem Maße absetzen lassen. Da ist Intrada in seiner VÖ-Politik etwas überlegter. Kendall schoss halt manchmal in seiner Begeisterung über das Ziel hinaus. Hier wären kleinere Auflagen a la KL besser gewesen.

Noch ein Titel der mir einfällt und für den ich ihm auf ewig dankbar bin: Shires "Farewell my lovely" oder die Western Boxen.

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...für mich sind es eher die 70iger, vielleicht auch die späten 60iger und ich befürchte,

daß die übriggebliebenen Labels sich derer nicht so sehr annehmen wie es z. B. FSM getan hat (ich hoffe immer noch innständig auf ein Release von PHASE IV).

Ich hoffe auf Colombiers COLOSSUS - THE FORBIN PROJECT, glaube aber, dass das - wie PHASE IV - auch gut über Intrada ginge.

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Richard Kraft zu der news:

http://www.filmscoremonthly.com/daily/article.cfm/articleID/6707/Lukas-Kendall--Mr.-250/

(...)When Lukas was kvetching about the headaches of putting out a steady stream of CDs I just wrote it off as him loudly venting steam. I was as shocked as everyone when I read he was shutting down his label. It was like Santa closing down the North Pole (actually worse, since Santa has a pretty shitty track record when it comes to releasing old Miklós Rózsa scores). But again, Lukas had caught the end of an era. CDs were going the way of the dodo and he knew it.(...)

Interessanterweise verbindet kraft das ende der ära FSM mit dem Ende der ära CD.

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Interessanterweise verbindet kraft das ende der ära FSM mit dem Ende der ära CD.

Ich hab es oft gesagt, auch im Zusammenhang mit den seltsamen Verzögerungen beim Varese Sarabande Club: Geniesst das Angebot von Titeln auf CD, solange es das noch gibt, ewig kann das nicht gut und weiter gehen. :huh:

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Ich kann mir eh gut vorstellen, dass es auch in dem Filmmusik Bereich mehr und mehr dazu kommen wird, dass sich die Konsumenten das ganze downloaden können bzw. sollen. Dann bietet meinetwegen Intrada die CD für 25$ an und als download für 12$ oder 15$. Das wird sicher bald auf uns zukommen...

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Ich kann mir eh gut vorstellen, dass es auch in dem Filmmusik Bereich mehr und mehr dazu kommen wird, dass sich die Konsumenten das ganze downloaden können bzw. sollen. Dann bietet meinetwegen Intrada die CD für 25$ an und als download für 12$ oder 15$. Das wird sicher bald auf uns zukommen...

Ich bin überzeugter Download-Verächter, aber vielleicht sind solche Veränderungen ds Geschäftsmodells tatsächlich nötig, um die Nischen-Branche am Laufen und Leben zu halten.

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Ich bin überzeugter Download-Verächter, aber vielleicht sind solche Veränderungen ds Geschäftsmodells tatsächlich nötig, um die Nischen-Branche am Laufen und Leben zu halten.

Allein die Vorstellung Musik nicht mehr in physisch greifbarer Form (als CD) sondern nur noch auf dem Hard-Drive zu haben verursacht mir Übelkeit. Ich glaube aber nicht, daß es soweit kommt. Filmmusik war immer ein Nischenbereich und wird es bleiben insofern produzieren Labels nur für einen begrenzten Personenkreis. Ich würd das mit dem Buch vergleichen: auch wenn verstärkt E-Books publiziert werden, wird es das Buch auch immer in gedruckter Form geben. Ich fand es bei der MGM-Treasury Box schon ätzend mir die Liner notes herunterladen zu müssen und das ganze dann in einen Ordner einzuheften obwohl ich Kendalls Intention (den Preis niedrig zu halten) verstehen kann

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Allein die Vorstellung Musik nicht mehr in physisch greifbarer Form (als CD) sondern nur noch auf dem Hard-Drive zu haben verursacht mir Übelkeit. Ich glaube aber nicht, daß es soweit kommt. Filmmusik war immer ein Nischenbereich und wird es bleiben insofern produzieren Labels nur für einen begrenzten Personenkreis. Ich würd das mit dem Buch vergleichen: auch wenn verstärkt E-Books publiziert werden, wird es das Buch auch immer in gedruckter Form geben.

Wenn sich die Kosten von CD-Produktion, -Lagerung und -Versand nicht mehr decken lassen, ist gerade in der Nische ein reines ITunes/MP3-Angebot vielleicht ein logischer nächster Schritt. Vorstellbar ist dabei ja, dass erstmal bei echten Aussenseiter-Titeln zu machen. Und auf eine Art gibt es das ja im Filmmusik-Bereich längst: Wenn schon vergriffene Soundtracks als Download oder CD-R angeboten werden (s.a. Varese), ist der nächste oder übernächste Schritt doch klar, oder?

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Bisher bietet allerdings auch kein einziges label download-only veröffentlichungen von limitierten titeln an. Im gegenteil: intrada veröffentlicht nun in zusammenarbeit mit disney titel auf cd, die es vorher nur als download-only gab! Wenn sich irgendwann mal das sterben der cd im bereich limitierte veröffentlichungen abzeichnen sollte, dann wird das ein langsamer übergangsprozess sein, wobei man zunächst jedem die wahl geben wird zwischen download und cd. Die verkaufszahlen sollten dann entscheiden, welches medium sich durchsetzt. Dabei kommt allerdings noch ein weiteres problem für die labels hinzu: Studios bestehen oft darauf, die download rechte in eigenregie zu verwalten, weil sich damit das meiste geld machen lässt im vergleich zur cd. Es wird also ziemlich schwierig werden von einigen titeln die rechte für den online-download bereich zu sichern. Auch aus diesem grund wird es noch eine weile dauern. Und ich glaube kaum, dass labels wie kritzerland oder auch lalaland finanziell stark genug sind, um diesen schritt zu gehen. Das einzige label, dem ich hier eine echte chance auf eine Vorreiterrolle eingestehe ist varese, weil die schon im regulären bereich downloads anbieten.

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  • 5 Wochen später...

Hätte ich mal öfter in das Forum geschaut, dann wäre ich schon eher informiert gewesen, jetzt ist es auch bei mir angekommen.

Ich spreche hier für das deutsche Alhambra Label, aber auch Tsunami und tickertape:

Ich selbst blicke auch eine stolze Sammlung der FSM CDs zurück und schätze die Qualität sehr, daher bin ich natürlich auch traurig. Allerdings kann ich es mir jetzt nicht verkneifen auch die andere Seite zu sehen. Vor über 25 Jahren hat Richard Kummerfeldt mit Tsunami als ERSTER den "Golden Age" auf CD gebracht. In meiner Studienzeit habe ich nur so überhaupt Rozsa und Korngold entdeckt. Nicht jede Tsunami ist perfekt, aber das Feld hat Richard mit Liebe zur Filmmusik bestellt.

Ohne ihn wäre ich nicht so zur Filmmusik gekommen. Lukas Kendall hat mit voller Absicht Richard Kummerfeldt den Krieg erklärt. Es wäre jetzt unwahr zu sagen, das Lukas die Schuld am Niedergang von Tsunami trägt, aber er hat einen sehr großen Verdienst daran.

Ungefähr mit den gleichen Worten hat Richard hingeschmissen. Ausgebrannt und frustriert. Und als er sich aus Deutschland verabschiedete habe ich alles übernommen. Wir hatten und haben noch nette Bestände an Korngold, Steiner etc., doch ich beendete nur noch die begonne Korngold und Rozsa.

Obwohl Tsunami nach deutschem Recht legal veröffentlicht hat und nur das interessiert mich, habe ich im vorauseilendem Gehorsam den Golden Age und Tsunami (und tickertape) begraben. Es hieß, ich wäre schuld, dass Kendall die Titel dann nicht mehr machen würde, wenn ich sie "illegal" machen würde. Auf diese Anfeindungen hatte ich keine Lust. Daher konzentrierte ich mich auf heimische Komponisten - wer sonst würde es machen?

Natürlich ist der Erfolg mehr als mäßig und ich kann Kendall gut verstehen, aber wenn hier gefragt wird, was aus dem Golden Age wird, dann ist es irgendwie schade, dass keiner an Tsunami denkt. Was ich hiermit mache und sollte Richard noch leben, bin ich sicher, dass er sich freuen würde, dass sein Kind noch lebt.

Liebe Grüße, John

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aber wenn hier gefragt wird, was aus dem Golden Age wird, dann ist es irgendwie schade, dass keiner an Tsunami denkt.

Ohne hier öl ins feuer gießen zu wollen, aber böse zungen behaupten, dass sowohl die überlegene produktionsqualität als auch der offiziellere charakter etwas damit zu tun haben, dass man eher FSM betrauert als tsunami.

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Lieber MacGyver,

ja ich weiß ich hätte mal die Klappe halten sollen, aber irgendwie juckt es manchmal in den Fingern etwas zu schreiben. Die Produktqualität der FSM ist natürlich besser, aber das ist ungefähr so als würde ich den Golf I mit dem Golf VI vergleichen. Zu seiner Zeit hat Richard Kummerfeldt eben das beste aus der Situation gemacht. Er hat ja immer und immer wieder versucht die Scores in den USA zu lizenzsieren, aber ohne Erfolg. Auch ich habe das probiert und erfahren, dass die Amerikaner zwar immer freien Welthandel und dieses ganze Gesülze predigen, aber mit deutschen Firmen nicht zusammenarbeiten wollen. Kendall hat sich sehr genau angeschaut wie Richard das gemacht hat und natürlich hat er das dann "besser" gemacht. Natürlich sind die Booklets von FSM hervorragend gemacht, aber "kaufmännisch" bleibt die Frage, ob man deshalb teurer und auch mehr verkaufen kann. Richard hat ja hingeschmissen, damit hat sich das ja erledigt, aber ganz ehrlich, hätte er zu gleichen Marktbedingungen lizenzsieren können würden die Tsunamis heute, nach 20 Jahren, wohl auch anders aussehen und auch klingen.

Mal ganz ehrlich, da ist doch eine traurige Parallelität. Richard hat mit viel Liebe einiges, zu seiner Zeit, auf die Beine gestellt, doch dann kamen andere und er hat sich zurückgezogen, bzw. war noch eine zeitlang Berater bei einem ganz anderem Label. Lukas verdanken wir einige Schätze, aber auch da kamen andere jüngere Label und sein Stück vom Kuchen wurde wohl zu klein.

Hey Leute, mal ganz ehrlich. Wir Soundtrackfans sind doch eine kuriose Spezies. Keine Musik wurde für uns geschrieben. Sie ist ein Abfallprodukt der Filmindustrie, vo daher wird es unendlich viele Scores geben. In dem ganzen Müll finden wir ein paar Perlen. Wer sie findet und ob sie uns auf LP, CD, MP3 oder was auch immer erreichen ist doch ganz unwichtig. Vielleicht bricht der CD Markt auch vollkommen ein, wer weiß das. Aber es ist schade wenn Menschen, die ihr Herz einer Sache geben, frustriert aufgeben. Ganz egal ob Kendall, Kummerfeldt und wer noch. Darum ging es mir, hier diese Parallelität herzustellen. Ich werde einen Teufel tun und Tsunami nicht wiederbeleben - keine Angst. Ich mache die Sachen, die ich machen kann und wünsche mir, dass ich irgendwann in fröhlicher Stimmung das Geschäft einem anderen übergeben kann oder es aufgeben werde. Dann sitze ich auf dem Sofa und schaue zufrieden auf das Regal mit den Tsunami, Alhambra, Intrada, Digitmovies und natürlich den fast kompletten FSM CDs

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  • 5 Monate später...

Ach Du Schreck! Ich habe heute von Krohnelchen davon erfahren, als ich mir die ST VIII Expanded bestellte. Das ist ja schei... schade. FSM hatte so gute Titel, besonders auch TV-Bereich ("Knight Rider" und "Hawaii 5-0"). Beides geniale Dinger und besonders "Hawaii 5-0" kommt rassig daher. Nur zwar ca. 30 Minuten lang, aber ein Reißer nach dem anderen. Und ich hatte gehofft, daß vielleicht wenigstens noch Soundtracks zu "Rockford" und "Magnum" erscheinen. :motz: Und eine Dennis McCarthy Star Trek Gesamtausgabe! (Nee, war ein Witz, was soll man denn mit 300 CDs? :konfused: ). Die Ron Jones reicht völlig aus.

@ johnelborg: wie ich oben gelesen habe, bist Du in dem Geschäft tätig gewesen. Könntest Du Dir nicht noch einen Ruck geben und nicht vielleicht "Magnum" und "Rockford" rausbringen? (Ich gehe auch gern selbst ins Archiv und suche das beste raus :music: !) Wenn schon "CHiPs" drei Volumes bei FSM bekam, warum nicht wenigstens je eine von denen?

Jetzt aber noch eine Frage: Wenn Soundtracks eigentlich nur ein Nischendasein führen und man davon nicht reich wird... Kendall und Co. müssen doch dennoch sicherlich hohe Lizenzgebühren an den Rechteinhaber und Komponisten bezahlen? Da müssen die doch theoretisch nur in den Miesen landen, von den CD Herstellungskosten ganz zu schweigen?

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Jetzt aber noch eine Frage: Wenn Soundtracks eigentlich nur ein Nischendasein führen und man davon nicht reich wird... Kendall und Co. müssen doch dennoch sicherlich hohe Lizenzgebühren an den Rechteinhaber und Komponisten bezahlen? Da müssen die doch theoretisch nur in den Miesen landen, von den CD Herstellungskosten ganz zu schweigen?

Ich bin mir recht sicher, dass da mehr gejammert als bezahlt wird: Ich hab noch nie eine Muster-Abrechung gesehen, die exakten Zahlen, Preise, Ausgaben und Einnahmen behält man lieber für sich.

Auch schöne Themen für artverwandte Recherchen: Tatsächliche Auflagenhöhen, Abgabe-Preise an (Zwischen-) Händler und Absprachen zwischen den einzelnen Labels.

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Zumindest James Fitzpatrick hat ja gesagt, dass er mit den Neueinspielungen alter Scores kein Geld verdient und er schon froh wäre, wenn die Erlöse wenigstens die Kosten decken würden. Da dem nicht so ist, hört er nun auf. Natürlich ist das eine andere Ausgangslage, Intrada und Co. lassen die Scores ja nicht neu einspielen und veröffentlichen auch wesentlich mehr Scores pro Jahr als Tadlow, was zwar mehr Kosten bedeutet, aber auch höhere Einnahmen durch eine breitere Produktpalette.

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Zumindest James Fitzpatrick hat ja gesagt, dass er mit den Neueinspielungen alter Scores kein Geld verdient und er schon froh wäre, wenn die Erlöse wenigstens die Kosten decken würden. Da dem nicht so ist, hört er nun auf. Natürlich ist das eine andere Ausgangslage, Intrada und Co. lassen die Scores ja nicht neu einspielen und veröffentlichen auch wesentlich mehr Scores pro Jahr als Tadlow, was zwar mehr Kosten bedeutet, aber auch höhere Einnahmen durch eine breitere Produktpalette.

Solche Aussagen (wie die von Fitzpatrick) finde ich wirklich problematisch. Wer ein Geschäft betreibt, bei dem er (dauernd) Verlust macht, hat letztlich nur ein teures Hobby, wer damit Geld verdienen will, braucht einen soliden Businessplan und korrekte Buchhaltung. Dem (potenziellen) Endverbraucher den schwarzen Peter rüberschieben und in klagendem Tonfall das ach-so-harte Geschäft und die oh-so-desinteressierten Kunden bejammern sollte man sich mit 15 oder 16 abgewöhnt haben.

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Ich sehe das eher so, dass er es, trotz Verlust, aus Liebe zur Filmmusik weiter gemacht hat (ja, ich glaube noch an das Gute im Menschen ;)). Und wenn mangelndes Interesse der Kunden einer der Gründe ist, warum es nicht läuft, warum soll er es dann nicht auch sagen? Es ist ja nicht so, als würde Tadlow nur irgendwelche obskuren Scores einspielen, die keiner kennt, da waren ja einige große Brocken dabei, aber alleine davon scheint das Label nicht überleben zu können.

Vielleicht ging er mit der Hoffnung in das Geschäft, irgendwann einmal zumindest die Kosten davon decken zu können und ist jetzt zurecht enttäuscht. Und jetzt mal ehrlich: Hätte Fitzpatrick diesen Schritt nicht gewagt und diese Scores nicht neu eingespielt und so in ihrer kompletten Form zugänglich gemacht, wäre das dann besser? Hauptsache, er beschwert sich nicht über mangelnde Absatzzahlen? ;) Ich verstehe ehrlich gesagt nicht, was da so verwerflich dran sein soll. Da denkt man, man produziert einen Score, der von vielen schon lange gewünscht wird, investiert seine Kohle und stellt dann hinterher fest, dass das Interesse doch nicht so groß ist und man wieder auf einem Großteil der Kosten sitzen bleibt. Wenn du dann auch noch alleine die Verantwortung für alles trägst und keinen großen Geldgeber im Rücken hast, der auch mal einen Verlust auffangen kann, dann wird es eben schnell eng, das kannst du deine Buchhaltung noch so gründlich machen. Eine gründliche Buchhaltung hätte in diesem Fall bedeutet "Lass es in Zukunft sein".

Und Fitzpatrick ist ja nicht der Einzige, der mangelnden Absatz beklagt, das gibt es in anderen Genres auch. Im Hörspiel-Bereich beispielsweise wurden schon einige gute Serien eingestellt. Der Grund dahinter war auch einfach der, dass die Zahl der Käufer einfach drastisch abgenommen hat, auch durch illegale Downloads und man deshalb mit der Serie nur noch Verluste machen würde, wenn man sie weiter produziert. Und das waren große Label, die genügend Kohle haben, aber die machen bei sowas noch früher den Strich darunter als ein kleineres Label. Hörspiel-Produzent Volker Sassenberg sagte darüber einmal, dass die Leute zwar bereit sind, zwischen fünf und zehn Euro für Junkfood bei McDonald´s auszugeben, aber die fünf bis sieben Euro für eine Hörspiel-CD, an der monatelang gearbeitet wird, sind es ihnen dann nicht wert. Das hat für mich nichts mit Jammern zu tun, das ist einfach eine Tatsache, Essen kann man eben noch nicht illegal herunterladen ;).

Wobei Sassenberg aber auch sagt, dass nicht nur die illegalen Downloads daran schuld sind, da immer die Frage bleibt, ob sich die betreffende Person die CD überhaupt gekauft hätte, wenn es keinen Download davon gäbe. Viele laden sich ja tausend Sachen herunter, die sie nie anhören, diejenigen schädigen die Industrie aber in dem Sinne auch nicht, da sie sich die CD so oder so nicht gekauft hätten.

Aber das führt jetzt alles zu weit vom Thema weg. ;)

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  • 1 Jahr später...

Zwar schon im Schatzkiste-Thread gepostet, aber hier passt es auch. Schönes Interview mit Lukas Kendall.

 

http://www.colonnesonore.net/contenuti-speciali/interviste/2517-qits-all-in-the-film-musicq-interview-with-lukas-kendall-film-score-monthly-part-1.html

Schönes Interview. Danke für den Link, Hilde. Die Einblicke hinsichtlich der Lizenzierung sind immer wieder interessant.
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