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L'ARTISTE (THE ARTIST) - Ludovic Bource


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Wenn Bildung nur noch auf freiwilliger Basis funktionieren soll, können wir die Schulpflicht abschaffen. Ich will nicht wissen, wieviele Kinder weniger in die Schule gehen würden, wenn der Schulbesuch freiwillig wäre.

Was ich damit sagen möchte: wenn man den Menschen nicht zwingt, passiert nichts. Zumindest in ca. 8 von 10 Fällen. Das klingt jetzt bestimmt wieder ganz doll unsympathisch, aber es ist die Realität.

Das stimmt schlichtweg einfach nicht und ist keine Realität. Ganz selbstverständlich würden Kinder nicht einfach so ohne weiteres zur Schule gehen ... warum auch. Aber das nichts passieren würde, ist Quark. Damit würdest du dem Menschen ja seine Anpassungs- und Lernfähigkeit absprechen. Der Mensch lernt - auch ganz ohne Schule. Und selbst bei der Bildung hat die Schule ganz sicher keine Monopolstellung.

Ich unterstelle deinem elitären Inhalt nur die besten Absichten, aber manchmal finde ich eindeutig, dass du übers Ziel hinausschießt.

Um METROPOLIS zu kennen, muss man kein Akademiker sein. Der Film steht seit einiger Zeit sogar auf den Lehrplänen von Realschulen. METROPOLIS (und auch Fritz Langs M) sind sicher keine obskuren "Spezialfälle" für Insider.

Man braucht auch kein Waldmensch sein, um einen Sonnenaufgang auf nem Berg zu sehen und trotzdem haben es viele Menschen noch nicht getan. Und ja, auch das ist Kultur. Und nein, deshalb werde ich nicht müde.

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Ich beneide dich um dein über alle Maßen positives Menschenbild - Realität und Alltag lehren allerdings das Gegenteil. Die meisten Menschen denken fast ausschließlich an ihr eigenes Wohl und ihre eigene Bequemlichkeit... und damit an alles, was diesem Wohl zuträglich ist. Was jedoch darüber hinaus geht, muss von ihm verlangt werden, weil es in den seltensten Fällen freiwillig geschieht.

Freiwillig lernt der Mensch nur das, was für sein biologisches Überleben und für seine Triebbefriedigung notwendig ist. Alles andere ist Erziehung und damit Eingriff - ich beschäftige mich auch nur freiwillig mit Kunst und Kultur, weil ich dazu erzogen wurde.

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Ich beneide dich um dein über alle Maßen positives Menschenbild - Realität und Alltag lehren allerdings das Gegenteil. Die meisten Menschen denken fast ausschließlich an ihr eigenes Wohl und ihre eigene Bequemlichkeit... und damit an alles, was diesem Wohl zuträglich ist. Was jedoch darüber hinaus geht, muss von ihm verlangt werden, weil es in den seltensten Fällen freiwillig geschieht.

Freiwillig lernt der Mensch nur das, was für sein biologisches Überleben und für seine Triebbefriedigung notwendig ist. Alles andere ist Erziehung und damit Eingriff - ich beschäftige mich auch nur freiwillig mit Kunst und Kultur, weil ich dazu erzogen wurde.

Oh, ich hoffe es kam nicht so rüber, dass ich ein Menschenfreund bin, ganz im Gegenteil: schon eher misanthropisch veranlagt.

Ich mag nur das Wort Zwang nicht. Denn es gab schon viele Menschen in der menschlichen Geschichte, die etwas aufzwängen wollten, weil sie es damit ja besser machen wollten. Hat nur in den wenigsten Fällen funktioniert.

Ich glaube, Realität und Alltag verwischen zu sehr das Bild. Denn was wir erleben, ist auch angezogene Interessenlosigkeit. Es gibt neugierige Menschen, aber der größte Teil schaut gerade mal so weit, wie sie ihre Blicke aus dem Fenster weit tragen können. Aber gerade das ist meist anerzogen. Schaffe RTL, SAT.1 und... ach, schmeiß den Fernseher aus dem Fenster und man würde ein ganz anderes Engagement sehen.

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ach, schmeiß den Fernseher aus dem Fenster und man würde ein ganz anderes Engagement sehen.

...dann würde ich wohl nie "Metropolis" sehen, wenn ich das tun würde..... :D

Aber hast schon recht, diese ganze Mediensosse (RTL, RTL2, ..) verblödet ungemein. Vor allem dann, wenn man den Fernseher als Babysitter verwendet und die Kiddies davor parkt, damit sie nicht rumnerven...

Aber nun eine Diskussion über die Kindererziehung mithilfe des Fernsehers, oder über das Fernsehen im Allgemeinen und dessen Auswirkung auf den I.Q. würde doch arg den Rahmen hier sprengen. ;)

Worauf ich übrigens hinaus wollte, Sebastian mit der Frage, wer dich denn zum Studieren zwingt, war eben deine Aussage, dass Lernen nur durch Zwang geschehen muss/kann.

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Metropolis zählt zu den Meisterwerken der Filmgeschichte, sollte man auf jeden Fall gesehen haben. Frag mich ernsthaft wie der von einem übergangen werden kann...

*Off Topic modus an*

Hier bei den Französischen Amazonen gibts den Score für 4,99 € als download

http://www.amazon.fr/The-Artist/dp/B005Q8L1FE/ref=sr_1_16?ie=UTF8&qid=1326754499&sr=8-16

*Off Topic modus aus*

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Metropolis zählt zu den Meisterwerken der Filmgeschichte, sollte man auf jeden Fall gesehen haben. Frag mich ernsthaft wie der von einem übergangen werden kann...

*Off Topic modus an*

Hier bei den Französischen Amazonen gibts den Score für 4,99 € als download

http://www.amazon.fr...6754499&sr=8-16

*Off Topic modus aus*

Aus Deutschland können wir doch gar nicht außerhalb amazon.de downloaden oder?

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Verdammt. 2010? Falls ich was mitbekommen haben sollte, hab ichs wohl vergessen... oder ich hörte nichts... Mist...

Na, dann hoffe ich mal, dass er irgendwann wieder kommt. Und hoffe zudem, dass ich es rechtzeitig mitbekomme und nicht erst zu spät....

... du könntest es dir sogar live anschauen :)

http://www.frankstrobel.de/de/termine/

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  • 2 Wochen später...

Habe gestern "The Artist" gesehen und bin von dem Film wirklich schwer begeistert.

Die Musik ist dem alten Hollywood-Sound nachempfunden und hat natürlich mehr Aufmerksamkeit als in einem Tonfilm im dem die Musik mit Dialogen und Geräuschen zu "kämpfen" hat.

Das Projekt ist mit Sicherheit der Traum eines jeden Film-Komponisten.

Frage mich aber was Bernhard Herrmanns Vertigo-Musik in dem Film soll. Natürlich fällt so etwas 99 Prozent der Kinogänger nicht auf und die Musik passt auch. Trotzdem ist es seltsam und müsste zu einer Disqualifizierung bei den Oscars führen. Was eigentlich schade wäre weil die restliche Musik diesen Preis verdient hätte.

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Frage mich aber was Bernhard Herrmanns Vertigo-Musik in dem Film soll. Natürlich fällt so etwas 99 Prozent der Kinogänger nicht auf und die Musik passt auch. Trotzdem ist es seltsam und müsste zu einer Disqualifizierung bei den Oscars führen. Was eigentlich schade wäre weil die restliche Musik diesen Preis verdient hätte.

ich möchte berichtigen 99,99999% ;)

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Das liegt aber auch daran, dass mittlerweile niemand mehr den wirklich großartigen "Vertigo" kennt, in dem Hitchcock sogar eine neue Kameratechnik eingeführt hat - wo wir wieder beim alten Thema wären... :(

Es ist zum heulen, dass ganze Generationen dies nie kennenlernen werden. Obwohl letzten Sommer "Das Fester zum Hof" in Hamburg lief und es war mega voll! Natürlich war ich einer der jüngsten dort :(

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Das liegt aber auch daran, dass mittlerweile niemand mehr den wirklich großartigen "Vertigo" kennt, in dem Hitchcock sogar eine neue Kameratechnik eingeführt hat - wo wir wieder beim alten Thema wären... :(

I blame TV, really: Als ich aufgewachsen bin, waren Reperatoire-Reihen und Klassiker-Programme, Kino der 40er-70er, Standard bei den Öffentlich-Rechtlichen, gerne auch in den Dritten Programmen. Aber sowas findet - seit auch der WDR seine Feine-Filmkunst-und-unterschätzte-Perlen-Ausstrahlungen eingestllt hat - heute nicht mehr statt. Da wird es schwer für Pizza-mampfende Teenager über interessante und/oder wichtige Altertümer zu stolpern...

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I blame TV, really: Als ich aufgewachsen bin, waren Reperatoire-Reihen und Klassiker-Programme, Kino der 40er-70er, Standard bei den Öffentlich-Rechtlichen, gerne auch in den Dritten Programmen. Aber sowas findet - seit auch der WDR seine Feine-Filmkunst-und-unterschätzte-Perlen-Ausstrahlungen eingestllt hat - heute nicht mehr statt. Da wird es schwer für Pizza-mampfende Teenager über interessante und/oder wichtige Altertümer zu stolpern...

Volle Zustimmung. Selbst was große Sandalen Filme oder futuristische Werke angeht, ist irgendwie nichts mehr zu sehen. Ich erinnere mich, dass früher - zu meiner Kindheit - gerade am Wochenende das Programm voll war, sodass man auch mal mit den Eltern zusammensitzen konnte oder einfach beim Zappen hängengeblieben ist.

Ich kann nachvollziehen, warum das TV Programm als karg angesehen wird, aber ich kann wirklich nicht nachvollziehen, warum man teilweise so merkwürdige Programme aufzieht. So schwer wird es ja nicht sein, einfach mal eine Bandbreite zu präsentieren, zumal wir zweihundertvierundfünzig öffentlich-rechtliche Sender haben. (Und dabei geht es ja noch nicht mal um Bildungsfernsehen).

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Es driftete hier ja schon ab zum Thema "Metropolis". Der kommt endlich mal wieder im TV!! Ich hab's schon vorgemerkt :)

Für den Fall, dass hier noch jemand den Film gern sehen mag *zu Titus starr* ... am 09. Februar, 21:00 Uhr, 3Sat

http://my.tvspielfilm.de/tv-programm/sendung/metropolis,107026144967.html

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  • 4 Wochen später...

THE ARTIST, temp-tracking & VERTIGO:

The Music Awards rule on the Academy Awards Web site states, “Scores diluted by the use of tracked themes or other preexisting music, diminished in impact by the predominant use of songs, or assembled from the music of more than one composer shall not be eligible.” If Cliff Martinez’s score for “Drive” was disqualified on these grounds, why wasn’t Ludovic Bource’s music for “The Artist” also declared out of bounds? Here is a film whose climax is driven, for six long minutes, by the ecstatically sad, neo-Wagnerian “

” that Bernard Herrmann composed in 1958 for Alfred Hitchcock’s “Vertigo.” In the opening credits, only Bource’s name is listed; Herrmann’s appears deep down in the credits at the end. Cinéastes must have recognized the borrowing, but many others were probably unaware of it. Before Kim Novak made headlines by denouncing “The Artist” as a “rape” of Herrmann and Hitchcock, references to “Vertigo” were relatively infrequent in press coverage of “The Artist.” Instead, there were comments to the effect that the movie “pays subtle tribute to movie scores of both the silent and sound eras.” Subtle? We’d better run for cover when Michel Hazanavicius, the director of “The Artist,” decides to do something obvious.

Hazanavicius is to blame for this lapse into unoriginality. Bource, in an interview with Film Score Monthly, tells a sad, all-too-familiar story: he wrote his own cue for the dénouement, but the director, who had been using the “Scène d’amour” on his “temp track” (temporary soundtrack), decided to retain the Herrmann in his final cut. (Temp tracks, as I observed in my 2010 profile of Michael Giacchino, have been the curse of Hollywood music for decades, reducing composers to pasticheurs.) “When the DVD comes out, you can put my music on that sequence,” Bource wryly said. Bource’s cue can be heard on the soundtrack CD; it’s obviously modelled on “Vertigo,” but it surges handsomely and dovetails more clearly with the images. The substitution of Herrmann has a deflating effect—it creates a feeling of reënactment rather than of spontaneous action—and is insulting to both composers. Herrmann would have been the first to decry this act of directorial high-handedness.

Read more http://www.newyorker.com/online/blogs/culture/2012/02/the-artist-best-original-score.html#ixzz1nQ7hkvBx

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Nehmen wohl alle mit einem "was solls" hin ;)

So scheint's leider. Ist ein Board-Problem, nicht jede Information wird wahrgenommen oder kommentiert: Einigen ist das irgendwie egal, andere wollen sich die gute Stimmung nicht vermiesen lassen. Tja. B)

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So scheint's leider. Ist ein Board-Problem, nicht jede Information wird wahrgenommen oder kommentiert: Einigen ist das irgendwie egal, andere wollen sich die gute Stimmung nicht vermiesen lassen. Tja. B)

Ach.. leider hast du Recht.. naja es ist halt so, dass die Jury es bei einem gerne übersehen und bei einem nicht (zum Beispiel Carter Burwell "True Grit", der auch eine Oscar-Nominierung verdient hätte).. verstehe einer die Logik der Männer, die diese Regel aufgestellt haben und derer, die eigentlich danach die Scores für die Nominierungen rauspicken sollen.. ;)

Als die Info rauskam, hab ich mich schon darüber geärgert... kannst Anne fragen.. Unverständniss kam auf, aber naja mittlerweile hab ichs hingenommen.. können es eh nicht mehr ändern, dass morgen, bestimmt nicht unverdient, der Oscar für den besten Score an "The Artist" geht..

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Ach.. leider hast du Recht.. naja es ist halt so, dass die Jury es bei einem gerne übersehen und bei einem nicht (zum Beispiel Carter Burwell "True Grit", der auch eine Oscar-Nominierung verdient hätte).. verstehe einer die Logik der Männer, die diese Regel aufgestellt haben und derer, die eigentlich danach die Scores für die Nominierungen rauspicken sollen.. ;)

Als die Info rauskam, hab ich mich schon darüber geärgert... kannst Anne fragen.. Unverständniss kam auf, aber naja mittlerweile hab ichs hingenommen.. können es eh nicht mehr ändern, dass morgen, bestimmt nicht unverdient, der Oscar für den besten Score an "The Artist" geht..

Mit Logik oder künstlerischen Meriten hatten die Oscars ja noch nie zu tun. Ich gönne den Preis im übrigen auch THE ARTIST und erst recht Bource, dem ein Academy Award möglicherweise viel hilft bei der Karriere - und vielleicht auch dabei, sich beim nächsten Mal besser gegen renitente Filmemacher durchzusetzen.

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Mit Logik oder künstlerischen Meriten hatten die Oscars ja noch nie zu tun. Ich gönne den Preis im übrigen auch THE ARTIST und erst recht Bource, dem ein Academy Award möglicherweise viel hilft bei der Karriere - und vielleicht auch dabei, sich beim nächsten Mal besser gegen renitente Filmemacher durchzusetzen.

ich wage mal die Prognose, dass - falls die Musik zu THE ARTIST den Goldbuben gewinnt - dies keinen relevanten Karriereschub für Bource bedeutet. Vor allem nicht auf dem amerikanischen "Markt". Wir lesen uns in ein paar Jahren wieder. ;)

Ähm... falls der Oscar morgen an Johnny geht, lösche ich diesen Beitrag SOFORT wieder. :D

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