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Haltbarkeit digitaler Datenträger


magnum-p.i.
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Hallo,

da ich in letzter Zeit immer mal wieder etwas über die Haltbarkeit digitaler Datenträger höre, wollte ich mal ein wenig in die Runde fragen. Angeblich sollen sich DVDs nur ca. 20-30 Jahre halten, bis sie nicht mehr abspielbar sind, Blu-rays gar nur 15 Jahre! Wie ist das bei den CDs? Auch da hieß es, die halten nicht ewig. Gut, abgesehen davon, daß nichts ewig währt, würde ich es verdammt schade finden, wenn meine Sammlung eines Tages nicht mehr abspielbar wäre. Hat da einer von Euch schon Erfahrungen gemacht, d.h. CDs, die plötzlich nicht mehr abspielbar waren? Und falls ja, kann man die dann irgendwie noch reparieren? Bei mir laufen auch die z.T. 20 Jahre alten CDs noch einwandfrei und sie werden auch trocken (nicht zu warm und nicht zu kalt) und fern der Sonne gelagert.

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Hallo,

da ich in letzter Zeit immer mal wieder etwas über die Haltbarkeit digitaler Datenträger höre, wollte ich mal ein wenig in die Runde fragen. Angeblich sollen sich DVDs nur ca. 20-30 Jahre halten, bis sie nicht mehr abspielbar sind, Blu-rays gar nur 15 Jahre! Wie ist das bei den CDs? Auch da hieß es, die halten nicht ewig. Gut, abgesehen davon, daß nichts ewig währt, würde ich es verdammt schade finden, wenn meine Sammlung eines Tages nicht mehr abspielbar wäre. Hat da einer von Euch schon Erfahrungen gemacht, d.h. CDs, die plötzlich nicht mehr abspielbar waren? Und falls ja, kann man die dann irgendwie noch reparieren? Bei mir laufen auch die z.T. 20 Jahre alten CDs noch einwandfrei und sie werden auch trocken (nicht zu warm und nicht zu kalt) und fern der Sonne gelagert.

Bei genauerer Recherche müsste es an sich schon einige Threads zu diesem Thema geben

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Zunächst gibt es da einen extrem grossen Unterschied zwischen gepresst (also industriell gefertigt) und selbstgebrannt - beschränken wir uns dabei mal auf die einmal beschreibbaren Exemplare.

Dann kann man allgemein sagen, dass die CD am längsten, die Blu Ray wahrscheinlich am kürzesten halten wird. Warum? Ganz einfach: Die bei den gepressten rein physikalischen und bei den gebrannten chemischen (Farbflecke) halten umso länger, je grösser sie sind. Bei der CD sind die sogenannten Pits am grössten - müssen sie doch von einem IR-Laser mit 680 nm (Wellenlänge) noch erkennbar sein. Bei der DVD kommt ein Rotlaser zum Einsatz, folglich können hier die Pits auch kleiner sein, nämlich so klein, dass auf der selben Fläche das ca Siebenfache (einseitig ein Layer) passt.

Bei der Blu Ray hingegen wird es noch um vieles enger - hier kommt ein Blaulaser zum Einsatz.

Meine persönlichen Erfahrungen zeigen, dass CD Rs auch nach 10 Jahren noch laufen, obwohl es da schon einige Ausfälle gab. Mit gebrannten DVDs habe ich da wesentlich schlechtere Erfahrungen gemacht: Bereits nach 5 Jahren fingen die schon an zu "hacken". Vielleicht halten gute Rohlinge länger, aber ich für meinen Fall brenne keine DVDs mehr - dazu ist mir meine Zeit nun doch zu schade quasi für den Mülleimer zu brennen.

Gepresste Scheiben (CDs und DVDs) zeigen bei mir noch keinerlei Ausfälle. Bei den CDs nun mittlerweile seit bis zu fast 30 Jahren (ja ich war von Anfang an dabei), bei den DVDs seit ca 13 Jahren - auch hierbei war ich recht früh schon dabei.

Irgendwie hat man sich das mit der Haltbarkeit der beschreibbaren optische Medien damals wesentlich weniger kritisch vorgestellt. Aber da verfügte man allerhöchstens über sogenannte "acellerated robustness studies" (Stresstests) unter widrigen Lagerbedingungen, mittels deren Erkenntnissen auf mildere praktikable Lagerbedingungen hochgerechnet wurde.

Echtes Lagern über längere Zeit ist aber leider ganz etwas anderes als hochgerechnete Stresstests - mittlerweile liegen nun eben für optische Datenträger die ersten - ernüchternden - Daten zur echten Lagerungsstabilität nach und nach immer mehr vor...

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... bei Festplatten soll die Lagerstabilität günstiger als bei optischen gebrannten Datenträgern sein. Hier kommt es aber auch darauf an, wie stark die Platte benutzt wird und in diesem Falle gepflegt (regelmässig defragmentiert etc) wird. Jahreszahlen kenne ich hier nicht - ich schätze aber mal für ca 10 Jahre dürften die Daten darauf relativ sicher sein. Ausserdem gibt es bei Festplatten ja noch die Möglichkeit des dynamischen Spiegelns - RAID nennt man das, so glaube ich.

Es gibt noch ein aus meiner Sicht sehr vielversprechendes, aber eben noch recht neues (seit erst ca 8 Jahren wirklich brauchbares) Speicherverfahren: Flash - also Speicherkarten und sogenannte SSDs (solid state drives, also als Festplatte konfektionierte Flash-Speicher).

Bevor beispielsweise holografische dreidimensionale Speicherkristalle als mögliche Dauerspeicher ausgereift sind halte ich das Flash-System für das zuversichtlichste. Als Haltbarkeit der Daten geht man hier von ca 10 Jahren aus - aber so ein Medium lässt sich ja vorher sehr einfach umkopieren, denn hier verfällt nicht die Struktur des Datenträgers, sondern nur die auf ihm gespeicherte Information... Man ist heute viel vorsichtiger beim Abschätzen der Haltbarkeit geworden - siehe meine Antwort oben bei den CDs und DVDs.

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Bei magnetooptischen Datenträgern (einziger mir bekannter kommerzieller Vertreter dieser Art war die Mini-Disc, zumindest was die Unterhaltungselektronik betrifft) sieht die Sache bei mir positiver aus: So laufen 18 Jahre alte Aufnahmen immer noch tadellos.

Leuchte mir sogar ein werden die Daten hierbei doch durch magnetisch in der Hitze remanent beeinflusster Flecken der mit einer speziellen Metallegierung belegten Scheibe geschrieben. Ausgelesen wird dann mit Hilfe eines Lasers, der polarisiertes Licht aussendet. Nur so unterscheiden sich die unterschiedlich magnetisierten Bereiche auf der Platte ausreichend, um als Einsen und Nullen auslesbar zu sein.

Eigendlich ein ausgereiftes System, Nachteil war wohl doch die fehlende Abwärtskompatibilität: Normale CD-Player würden mit so einer Scheibe auch dann nichts anfangen können, wenn diese ansonsten dem CD-Standard entsprechen würde.

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Bei magnetooptischen Datenträgern (einziger mir bekannter kommerzieller Vertreter dieser Art war die Mini-Disc, zumindest was die Unterhaltungselektronik betrifft) sieht die Sache bei mir positiver aus: So laufen 18 Jahre alte Aufnahmen immer noch tadellos.

Nutze ich auch heute noch ständig. CD-Rs sind kaum in meiner Sammlung vertreten. Bei Filmen ist mir das relativ schnuppe - da nehme ich allerdings bevorzugt Taiyo-Yuden-Rohlinge (JVC label) ...

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@ Aquarius: Wo Du schon Festplaten usw. erwähnst... wie ist das denn mit mp3-Playern? Ich habe zwei Stück. Einer der noch in Gebrauch ist und einen (Creative D.A.P. Jukebox 10 GB), der kurz vor der Pensionierung steht. Wie lange hält sich denn da die Musik drauf und kann ich die Jukebox irgendwie "pflegen", daß er die Daten darauf noch ein paar Jahre behält?

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Verhält sich genau so wie bei anderen Festplatten/Flash-Speichern. Ob die nun für einen DAP oder sonstiges Gerät verwendet werden, ist erstmal zweitrangig.

Wobei festplatte und flash speicher nicht das gleiche ist. Grundsätzlich ist bei den flashspeichern die anzahl der schreibvorgänge ausschlaggebend. Irgendwann sind flashzellen nämlich nicht mehr beschreibbar und fallen aus. Wann das genau passiert basiert auch wieder nur auf stresstests und schätzungen und hängt ausserdem stark von den verwendeten flashzellen ab. Grundsätzlich ist flash speicher weniger anfällig für spontan ausfälle weil es keine beweglichen teile gibt, die kaputt gehen könnten. Andererseits reicht beim flashspeicher schon die zerstörung des controllers aus und alle daten sind futsch, d.h. auch mit einem anderen controller lassen sich die in den zellen gespeicherten daten nicht wieder herstellen.

Bei der dauerhaften speicherung von digitalen daten sollte man sich möglichst auf mehrere technologien stützen. Empfehlenswert bei musik ist eine kombination aus original cd und festplatten raid. Flash speicher ist momentan noch viel zu teuer um große datenmengen darauf abzulegen. Wer natürlich das geld für eine 1TB ssd hat für eine entsprechend große musiksammlung zur 1 zu 1 speicherung von CD abbildern, der ist fein raus. Zumindest theoretisch sind flashzellen nämlich unendlich oft lesbar.

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Wobei festplatte und flash speicher nicht das gleiche ist.

Ich weiß, ich wollte nur zum Ausdruck bringen, dass Aquarius die zwei Technologien mit ihren Eigenschaften doch recht gut beschrieben hat. Beide wurden und werden in DAPs verwendet, sodass magnum-pi das entsprechende Wissen nur auf seine Art von Gerät anwenden muss ...

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@ Aquarius: Wo Du schon Festplaten usw. erwähnst... wie ist das denn mit mp3-Playern? Ich habe zwei Stück. Einer der noch in Gebrauch ist und einen (Creative D.A.P. Jukebox 10 GB), der kurz vor der Pensionierung steht. Wie lange hält sich denn da die Musik drauf und kann ich die Jukebox irgendwie "pflegen", daß er die Daten darauf noch ein paar Jahre behält?

Grundsätzlich gibt (gab?) es mal zwei Typen von mp3-Playern: Nämlich solche mit eingebauter Festplatte - dazu dürften der Creative D.A.P. mit seinen 10 GB wohl gehören, und solche mit eingebauten Flash-Speicherbausteinen. Letzteres ist heute die mehr oder weniger alleinige Variante, obwohl es hin und wieder auch noch Modelle mit Speicherkarteneinschub, meistens ergänzend zum grossen Bordspeicher gibt.

Wie dem auch sei, ich gehe mal davon aus, dass Deine beiden Schätzchen Daten beinhalten, die mehrere Jahre schon drauf gespeichert sind. Ganz ehrlich, wenn Dir wirklich was an den Daten liegt würde ich die umkopieren, insbesondere die von dem Pensionsanwärter...

Pflege von mp3-Playern mit eingebauter Festplatte: Nun hier dürfte das gleiche gelten wie für andere Festplatten auch: Bei ständigem Datenaustausch hilft auch hier nur regelmässiges defragmentieren - dürfte aber bei diesen reinen Datencontainern immer sehr schnell gehen, ist ja schliesslich nicht so ein Datenchaos drauf wie auf einer C-Partition der Rechnerfestplatte.

Bei Flash - Varianten trägt übrigens ein häufiges Defragmentieren nicht zur Erhöhung der Lebensdauer bei, nein hier verkürzt man sogar eher die physikalische Lebensdauer des eigentlichen Datenträgers. Dies liegt an der nur begrenzten Beschreibbarkeit der einzelnen Speicherzellen. Defragmentieren macht bei Flasch ja auch nicht wirklich Sinn, erfolgt hier der Datenzugriff ja völlig ohne mechanischer Bewegung. Bei Flash gilt also: Daten älter als 9 Jahre --> umkopieren. Dabei kann man dann durchaus so vorgehen, dass man den Inhalt eines Flash-Players woanders kurz zwischenbunkert um dann wieder auf den selben Player zurückzukopieren. Wie oben schon gesagt sind hier ja in der Regel nicht die Datenträger, sondern die Daten vom Verfall bedroht.

Bei Festplatten hingegen leidet im Laufe der Jahre eher der eigentliche Datenträger - ein Tribut an die empfindliche mechanische Funktionsweise. Klar mit Festplattenpflegeprogrammen kann man auf alten Festplatten kaputte Bereiche markieren und somit von der Benutzung ausschliessen, aber wenn eine FP im Bootsektor crasht - schade um eine grosse mp3-Sammlung beispielsweise...

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