Zum Inhalt springen
Soundtrack Board

Was habt ihr zuletzt gesehen?


Scorechaser
 Teilen

Empfohlene Beiträge

Zu allem Überfluss ist dann der Mutierte vom Plakat (mit der grotesken Hand) gar nicht im Film!

Das Leuchtgesicht in der Kapuze vom Poster hab ich im Carpenterfilm auch nie gesehn! :D;)

Stimmt, das mit dem Video wurde nicht berücksichtigt. Ich kann damit leben. :) Da gibt's ne ganze Menge mehr Reboots, Prequels usw. die mir gar nicht gefallen (und sogar einen über den ich mich bis heute ärgere). Hier bekam ich dagegen was ich wollte, für mich stimmigen Sci-Fi-Horror. Nun ja, ist aber auch persönlicher Geschmack der da zum tragen kommt.

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Redbelt

Ein toller Film (Buch und Regie David Mamet) über Jiu-Jitsu, jedoch ist diese Kampfart nicht der Mittelpunkt des Films, sondern eher, wie ein Zwischenfall das Leben eines einzelnen verändern kann und er sich in dieser Herausforderung meistern muss.. das ist alles nichts neues, doch sehr gut in einer tollen, spannenden und auch ruhigen Geschichte verpackt.

Die Kämpfe werden nicht hochgepusht, sondern recht unspektakulär gefilmt, was aber der Story sehr gut kommt. Die Musik von Stephen Edelman, leider (!) nicht veröffentlicht, tut auch ihr übriges dazu und wirkt sehr zurückhaltend, obwohl auch hier Percussions vorkommen, diese aber nur zur (perfekten) Untermalung ohne sich aufzudrängen

Aber was nützt die beste Inszenierung, wenn der Hauptdarsteller nicht überzeugt. Aber in dem Fall ist er sogar das Prunkstück. Chiwetel Ejiofor (ich kannte ihn bisher von seiner sehr guten Leistung in "Serenity") überzeugt hier mit einer sehr durchdachten und auch ruhigen Darstellung. Manchmal, selbst in den Kämpfen wirkt er wie die Ruhe in selbst.. Grandiose Darstellung von ihm!

Auch die Nebendarsteller, besonders Emily Mortimer überzeugen..

Das alles ergibt für mich eine Wertung von 10/10

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Olli, manchmal finde ich Deinen Hang zur 10/10-Wertung etwas amüsant, kann mich hier aber nur anschliessen. Empfehle ansonsten auch (A) HEIST und THE SPANISH PRISONER von Mamet und (B) INSIDE MAN, in dem Ejiofor Denzel Washingtons Nummer Zwei spielt. :)

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Olli, manchmal finde ich Deinen Hang zur 10/10-Wertung etwas amüsant, kann mich hier aber nur anschliessen. Empfehle ansonsten auch (A) HEIST und THE SPANISH PRISONER von Mamet und ( B) INSIDE MAN, in dem Ejiofor Denzel Washingtons Nummer Zwei spielt. :)

Naja ich kann mich schnell für etwas begeistern und du weißt ja, ich bewerte rein subjektiv, objektiv würd ich aber bei diesem Film ebenfalls die volle Punktzahl geben

Heist kenn und mag ich, aber schon sehr lange her, dass ich den gesehen habe (mag ja David Mamets Stil sehr gerne, hab ja auch "Spartan" in meinem Besitz, ebenfalls ein toller Film), der spanische Gefangener mit einem ernsten Steve Martin (vielleicht weil Martin in dem Film mal eine andere Seite zeigt) ist mir bisher entgangen...

Du musst wissen, Denzel Washington ist einer meiner Lieblingsschauspieler, dazu ist Jodie Foster auch eine meiner Lieblingsschauspielerinnen, aber irgendwie muss ich beschämend zugeben, dass ich "Inside Man" bisher noch nicht gesehen habe :D Manchmal verstehe ich mich selber nicht ;)

Aber wer weiß, vielleicht ist nun Ejiofor der Grund, warum ich mir endlich "Inside Man" zulegen werde.. danke für die Tipps :)

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Ich werde nie was gegen anderer Leute Begeisterungsfähigkeit sagen ;)

Als Mamet-Fan, empfehle ich SPANISH PRISONER, aber auch HOUSE OF GAMES und GLENGARRY GLEN ROSS (Regie: James Foley, Drehbuch von Mamet). Aber Du solltest Dir wirklichg mal einen Ruck geben, in Sachen INSIDE MAN - das ist eine grandiose Mischung aus Heist- und Polizei-Film mit Top-Besetzung (und einem Score an dem ich sehr hänge), der eine nicht blöde (achtung!) Botschaft gekonnt und sehr unterhaltsam verpackt. War damals eine Jahres-Top-Ten-Film von mir, hole ich heute immer noch gern aus dem Regal :)

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

also mit dem Freisprengen hab ich mir so erklärt, dass die sich nen Eingang gesprengt haben, den sieht man bei Carpenter halt nicht, weil sie nur am Rand des Raumschiffs stehen... das macht ja auch wenig Sinn dass sie das Raumschiff so freigesprengt haben sollen wie es bei Carpenter aussieht, da finde ich das freischmelzen vom Alien schon sinnvoller.

Von dem Monster war schon recht viel Animatronics wie man in Making ofs sehen kann, allerdings wurde auch viel CGI natürlich drübergepappt... ich fand man konnte das schon sehen was was war und so flott wie das Ding unterwegs ist geht das halt mit Animatronics einfach nicht.

Ich fand das weit mehr nachvollziehbar wer wann wie übernommen wurde, bei Carpenter macht das eher keinen Sinn, weil da erstmal behauptet wird, das Ding verschlingt einen wie es das auch mit den Hunden macht, aber nachher z.B. es doch wohl reicht wenn man nur vollgesabbert wurde (siehe Sofaszene).

Mir gefielen die Monsterdesigns durchweg, auch wenn sie vielleicht etwas von DEAD SPACE inspiriert erschienen.

Letztlich bleib ich dabei, dass beide Filme ihre Probleme haben, aber auch viel Gutes. Sicher hätte man mehr rausholen können diesmal, aber in Anbetracht von Platinum Dunes Horrormist und auch sonstigen Bilig-Remakes kam hier ein guter Film bei rum, der mich nicht eine Sekunde langweilte (obwohl ich das alles ja schon kannte) und den ich streckenweise echt gruselig fand, wegen dem Vieh halt... bäh, also diese Doppelkopfszene... schauder...

nach wie vor verhält sich das Ding aber irgendwie merkwürdig... wahrscheinlich imitiert es die Intelligenz auch nur und is doch nur ein "Tier" und handelt dann instinktiv, ansonsten müsste man ja nicht ständig andere Leute verspeisen und so... aber das war bei Carpenter ja auch nicht anders.

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

GLENGARRY GLEN ROSS (Regie: James Foley, Drehbuch von Mamet). Aber Du solltest Dir wirklichg mal einen Ruck geben, in Sachen INSIDE MAN - das ist eine grandiose Mischung aus Heist- und Polizei-Film mit Top-Besetzung (und einem Score an dem ich sehr hänge), der eine nicht blöde (achtung!) Botschaft gekonnt und sehr unterhaltsam verpackt. War damals eine Jahres-Top-Ten-Film von mir, hole ich heute immer noch gern aus dem Regal :)

GLENGARRY GLEN ROSS ist allerdings einer dieser Filme, die im Magen nachwirken. American Alptraum. INSIDE MAN ist dagegen ganz gefällig...nur an den Blanchard erinnere ich mich gar nicht.

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

CONFESSIONS - von Tetsuya Nakashima

Zwar noch vier Wochen hin, aber dies ist der Film des Jahres! Unfassbar intensive Studie über menschliche Abgründe, deren Wirkung sich im Verlauf des Films immer weiter über die titelgebenden Geständnisse entfaltet. Und trotz allem ist das alles so wunderschön gedreht... Durch die Zeitlupensequenzen entsteht ein Bildersog, wie ich ihn selten gesehen habe. Allein das dreißigminütige Intro ist atemberaubend, saugt einen sofort in den Film hinein. Und das, obwohl die Handlung an sich sehr konstruiert ist, was aber wohl auch Absicht des Regisseurs war. Musste während des Schauens einige Male zurückspulen, um mitzubekommen, was gerade gesagt wurde, da ich zu sehr damit beschäftigt war, die Schönheit der Bilder in Verbindung mit der wunderbar passenden, ruhigen Musik in mich aufzunehmen. Und die Geschichte ist so vielschichtig, dass man noch lange über sie nachdenkt. Sie steht dabei in krassem Kontrast zu der Schönheit der Bilder, ein Effekt, der bei mir erst einmal nur Staunen auslöste. Großes Kino!!! Und wenn ich sonst immer einige Vorbehalte gegenüber dem asiatischen Kino hatte (vor allem das mir persönlich zu dick aufgetragene Overacting in vielen Filmen), so muss ich hier sagen, dass CONFESSIONS der "westlichste" Film aus diesem Teil der Welt ist, den ich kenne. Für Asia-Fans, aber auch für Freunde düsterer Dramen eine 100% Empfehlung!

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Ich fand das weit mehr nachvollziehbar wer wann wie übernommen wurde, bei Carpenter macht das eher keinen Sinn, weil da erstmal behauptet wird, das Ding verschlingt einen wie es das auch mit den Hunden macht, aber nachher z.B. es doch wohl reicht wenn man nur vollgesabbert wurde (siehe Sofaszene).

Dann hast du wohl auch da nicht wirklich aufgepasst, denn nur vollgesabbert wurde der arme Windows ja nicht, der dürfte schon Verletzungen durch den Biss bekommen haben, wodurch die Zellen des Dings eindringen konnten. Und wo steht denn geschrieben, dass das Ding einen verschlingen muss? Die Hunde waren mehrere, ansonsten hat es sich immer nur einen aus der Crew geschnappt und wie Blairs Computersimulation zeigt, reicht schon eine Zelle des Dings aus, um den gesamten Organismus zu infizieren, deshalb schlug Fuchs dann ja auch vor, dass jeder sein eigenes Besteck benutzen sollte, um eine Infizierung zu vermeiden. So unlogisch ist das also nicht, es hat die Hunde in einer Art Kokon eingefangen, um sie eben auf einmal zu verwandeln. Bei Bennings sieht man später ja auch noch, wie die Tentakel des Dings in seinem Körper verschwinden, als er verwandelt wird. Da gibt es wahrlich unlogischere Horrorfilme. ;)

Zum Thema: Ich habe das Remake nun auch gesehen und fand ihn besser, als erwartet, aber nun auch nicht wirklich sehr gut. Carpenters Film bleibt unerreicht, vor allem, weil er es versteht, die Charaktere besser zu zeichnen, wie ich finde, obwohl Carpenter nun auch kaum Zeit darauf verwendet, die ganzen Figuren in seinem Film einzuführen. Trotzdem funktionierte das für mich irgendwie besser als im Remake, wo ich die Norweger teilweise kaum auseinanderhalten konnte. Auch die weibliche Hauptrolle bleibt blass, da war Kurt Russell schon ein anderes Kaliber. Wirkliche Überraschungen gibt es im Film auch nicht, man kann es sich jedes Mal schon denken, wer das Ding ist und so kommt es dann auch. Die Verwandlungsszenen sind allerdings das Highlight des Filmes, sehr bizarr und scheusslich schön.

Die "Verschmelzung" fand ich allerdings etwas albern, das erinnerte mich an "Hellraiser IV", da werden auch zwei Körper vereint auf fast die selbe Art. ;) Auch war mir zu viel "Ding" in "The Thing". Das Design in allen Ehren, aber ich finde, man hat es etwas übertrieben mit der Häufigkeit, mit der das Ding auftaucht. Und so manche Mutation sah schon arg albern aus. Die Szenen im Raumschiff fand ich ebenfalls etwas befremdlich, sie passten irgendwie nicht wirklich in den Film und nahmen viel von der beengten Atmosphäre im Camp. Ausserdem ist der Showdown ebenso kurz und unspektakulär wie in Carpenters Film, wobei mir das Aussehen des Dings am Ende von Carpenters Film wesentlich besser gefiel. Hübsch fand ich dann wieder, dass das Ende des Filmes direkt an den Anfang von Carpenters Film anschliesst, inklusive des "Dun Dun". ;) Wobei ich nicht genau wusste, wer sich denn da nun Hals und Pulsadern aufgeschnitten hatte, da ich keinen der Norweger mehr auf dem Schirm hatte. Die steifgefrorene Leiche finden dann MacReady und der Doc in Carpenters Film, auch auf andere Details wurde erstaunlich viel Wert gelegt, wie die blutige Axt, die in der Tür steckt, durch die dann auch MacReady in Carpenters Film geht.

Fazit: Kann man sehen, muss man nicht, lieber zu Carpenters Film greifen. ;)

Sonst noch gesehen:

INSIDIOUS

Ich hatte mich sehr auf den Film gefreut und war hinterher doch etwas enttäuscht. James Wan hat mit SAW, DEAD SILENCE und DEATH SENTENCE wirklich gute Horrorfilme/Thriller fabriziert, die es schafften, alten Geschichten neues Leben einzuhauchen und das mit geringem Aufwand. INSIDIOUS beginnt als klassischer Spukhaushorror, mit gut getimten und daher sehr effektiven Schockmomenten, verkommt aber im zweiten Teil zu einer Art "Poltergeist meets Nightbreed". Plötzlich ist die Rede von Astralreisen und eine Gruppe Geisterjäger kommt ins Haus, die ihre Tangina wie in POLTERGEIST gleich mitbringen. Von da an wird der Film immer alberner, Männer mit ulkigen Dämonengesichtern geistern durchs Haus, der böse Oberdämon wird völlig verschenkt und das Ende wirkt mit seinem aufgesetzten und unlogischen Twist komplett unrund. Bis zur Hälfte knabbert man noch an den Fingernägeln, danach schüttelt man eher den Kopf. Schade, James, aber das war dein erster Tiefpunkt.

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

City of Ember

Interessante Ausgangsstory, die sich zu einem wunderbaren kleinen Fantasy-Abenteuer für groß und klein entpuppt.. Sympathische Haupt-Charaktere (dargestellt von tollen Jungschauspielern), berühmten Nebendarstellern (Tim Robbins und Bill Murray) und einer sehr guten Inszenierung. Dazu eine sehr passende gute Musik von Andrew Lockington.

Man hätte nur der Story vielleicht noch ein wenig mehr Inhalt und Zeit geben können, jedoch das hätte vielleicht wieder dem guten Tempo beeinflusst.. trotzdem eine klare Empfehlung meinerseits

9/10

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

L.A. Confidential

Los Angeles 1953: Der Oberboss des organisierten Verbrechens - Mickey Cohen - wird von der Polizei verhaftet und hinterlässt so einen freien Thron, um den sich viele Interessenten reißen werden. Im Zentrum des Films stehen drei Polizisten unterschiedlicher Art, die locker durch eine Schießerei in einer Kneipe, miteinander verbunden sind: Wendell White (Russel Crowe), der das Herz am rechten Fleck hat, aber auch gerne von seinen starken Fäusten Gebrauch macht, wenn es darum geht, einer Frau bei zu stehen oder ein Geständnis zu bekommen und dessen Partner bei der Schießerei ums Leben kam, Jack Vincennes (Kevin Spacey), der charmante Gentleman, der sich gerne selbst inszeniert, für eine TV-Show berät und auch das eine oder andere Schmiergeld in seine Taschen steckt und der junge austrebende und überaus korrekte Edmund Exley (Guy Pierce), der sich an die Vorschriften und Regeln hält.

Bei den Ermittlungen geraten die Polizisten an reiche "Unternehmer", die ihre Prosituierten umoperieren lassen, damit sie Filmstars ähneln, einen findigen aber undurchschaubaren Redkateur eines Boulevard-Magazins und weitere verdächtige oder auch konkret unangenehme Personen. Hegen die drei anfangs eine Abneigung gegenüber der Personen und des Verhaltens ihrer Kollegen beginnen sie langsam, voneinander zu lernen und sich zu helfen. Schließlich geht es darum, den Mord an einem ehemaligen Kollegen zu rächen und zu verhindern, dass ein anderer an Mickey Cohens Stelle tritt.

Regisseur Curits Hanson schuf mit "L.A. Confidential" einen großartigen Film Noir der Neuzeit und fängt die Stimmung L.A.s in den 50ern mit authentischen Kostümen, der Ausstattung und einer tollen Beleuchtung gekonnt ein. Die Schauspieler geben offensichtlich ihr Bestes und das spannende Drehbuch Hansons nach dem Roman von James Ellroy trägt viel zur Inspiration bei. Die Gegenübertsellung der schillernden Show-Welt L.A.s und dem Sumpf des organisierten Verbrechens und der Kleinkriminalität schafft eine wirkungsvolle Spannung, die durch die Reibereien der Protagonisten verschärft wird. Hanson setzte viele Elemente des Cop-Buddy-Movies und des Film Noir ein und verschmilzt sie zu einem atmosphärisch dichten und handwerklich durchweg überzeugenden Thriller.

Zur Musik: Jerry Goldsmith hatte 1997 schon viele Thriller vertont und mit "Basic Instinct" eine ganze Generation der Thrillermusik geprägt und das Genre um so originelle wie geniale Musiken wie "China Town" oder "Magic" und "The Satan Bug" bereichert. Auch für "L.A. Confidential" legte sich der Komponist, der sich in den vergangenen Jahren gerne selbst auf seiner "Basic Instinct"-Musik in routinierten ("The Vanishing") aber auch gänzlich inspirationslosen ("Malice") Kopien ausruhte, wieder ins Zeug. Für die Besetzung wählte Goldsmith den Streicherapperat eines Orchesters, einfach besetzte Blechbläser, Klavier und Perkussion – auf Holzbläser wurde komplett verzichtet. Stattdessen greift Goldsmith auf ein altbewährtes Solo-Instrument zurück: die Trompete. Diese spielte schon früher in Thrillermusiken wie „2 Days in the Valley“, „Chinatown“ oder „Rent-a-cop“ eine wichtige Rolle und ist in über 50% der Musik vertreten. Als harmonische Grundlage wählte Goldsmith die weder auf Dur oder moll festgesetzte Pentatonik während die Actionpassagen nahezu komplett atonal konzipiert sind. Rhythmisch begegnen einem im Laufe der Musik natürlich die für Goldsmith typischen ungeraden Metren. Durch die Instrumentation erhält „L.A. Confidential“ einen recht düsteren Anstrich und durch die ungeraden Rhythmen einen leicht treibenden Charakter. In den wohl dosiert eingesetzten Actionmomenten wird die Musik sehr harsch und ruppig. Eindrucksvolle Beispiele dürften das Eröffnungsstück „Bloody Christmas“ mit dem brachialen Paukensolo und den äußerst dissonanten ruppigen Streicherlinien sowie die Musik im Vernehmungsraum, als Bud ausrastet sein. Gegen Ende während der finalen Schießerei verliert sich Goldsmith allerdings in den immergleichen krawalligen Schlagwerkattacken und kurzen Orchesterausbrüchen. Die Suspense-Passagen werden oft von dezupften Streichern, dem typischen tiefen Klavierketten und der Solotrompete bestritten. Insgesamt schuf Goldsmith mit „L.A. Confidential“ eine sehr stimmungsvolle Musik für einen atmosphärisch dichten Film, die sich erfrischend aus den leider zu vielen gesichtslosen Musiken des Altmeisters dieses Genre in den 90ern hervorhebt. Auf dem von Varèse veröffentlichten Album wurde die oft aus sehr kurzen Passagen bestehende Musik zu längeren Suiten zusammen gefasst und deckt alle Facetten der Musik zufrieden stellend ab. Es sei hier nicht unerwähnt, dass auch die zeitgenössischen Songs zu der geschlossenen Atmosphäre des Films beitragen und ebenfalls auf CD veröffentlicht wurden.

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

City Hall

An einer Straßenkreuzung in New York kommt es zu einem fatalen Unfall: Der Polizist Eddie Santos liefert sich mit einem kleinen Drogendealer der Stadt und Neffen des New Yorker Mafiabosses Paul Zapatti eine Schießerei, bei der nicht nur der Polizist und der Drogendealer, sondern auch ein sechsjähriger Junge ums Leben kommen. Die Bürger der Stadt sind geschockt und für Bürgermeister John Pappas (Al Pacino), der hofft, bald für das Amt des Präsidenten zu kandidieren, kommt dieser unangenehme Zwischenfall mehr als ungelegen. Pappas’ recht Hand Kevin Calhoun (John Cusack) gibt keine Ruhe und forscht nach, denn der Bewährungsbericht des Dealers ist viel zu sauber. Tatsächlich erfährt er, dass es einen zweiten „echten“ Bericht gibt, nach dem der Drogendealer eigentlich gar nicht hätte frei herumlaufen dürfen. Calhoun legt ein immergrößer werdendes Netz aus Korruption in der Politik frei und beginnt, letzten Endes auch an seinem großen Mentor Pappas zu zweifeln.

Regisseur Harold Becker verfilmte hier ein Drehbuch, an dem insgesamt vier Autoren gearbeitet haben, mit renommierten Schauspielern in einer ansprechenden Umgebung und obwohl die Grundvoraussetzungen viel versprechend erscheinen, so wenig nimmt der Film letzten Endes gefangen. Die immerhin rasant inszenierte Scheißerei zu Beginn des Films bietet nicht genug Stoff, um einen ganzen Film durch zu tragen und die Ermordung möglicher Zeugen erscheint wie das Abhaken einer Checkliste. Die Korruption ist spätestens ab der ersten Viertelstunde offensichtlich und in allen Büros Gang und Gebe, sodass der Zuschauer John Cusack während dessen Ermittlungen meilenweit überholen und vorausdenken kann. Die „engagierte“ ins Gospelhafte abschweifende Rede Pappas’ für den kleinen Jungen bringt in den vorhersehbaren und unspektakulären Film auch noch eine gehörige Portion Geschmacklosigkeit.

Zur Musik: Jerry Goldsmiths Musik für „City Hall“ lässt sich mit drei Worten charakterisieren: routiniert aber wirkungsvoll. Der thrillererfahrene Komponist setzt für seine musikalische Untermalung auf ein klein besetztes Orchester und hielt sich mit elektronischen Dreingaben sehr zurück. Als markantestes Merkmal dürfte der solistische Einsatz der Pauke gelten, die in vielen Passagen der Musik eine wichtige Stellung einnimmt und als Vorläufer für die ein Jahr später entstehende Musik für „L.A. Confidential“ gesehen werden kann. Die treibenden Ryhthmen der Pauke verleihen der Spannungsmusik einen sehr vitalen und drängenden Charakter. In ruhigen Passagen setzt Goldsmith weiche Streicherteppiche und warme Holzbläser- oder Hornsoli ein, die oft aus noblen Melodielinien bestehen. Die originelle Idee hierbei ist, dass Goldsmith seine hymnischen Melodielinien oft harmonisch mit aus dem Jazz stammenden „Blue Notes“ einfärbt. Das fast genau 30:00 Minuten lange Album von Varèse Sarabande enthält alle wichtigen Passagen der Musik fast in Filmreihenfolge und enthält sogar mindestens eine im Film nicht verwendete Komposition. Stattdessen wurden Wiederholungen oder kurze Spannungspassagen zu Gunsten des Hörflusses weggelassen. Freunde von Goldsmiths etwas gemäßigter 90er-Thrillermusik können bei „City Hall“ ohne Bedenken zuschlagen, wer allerdings schon „Basic Instinct“ und „L.A. Confidential“ in seiner Sammlung hat und sich nicht besonders für die Thrillermusik Goldsmiths aus diesem Jahrzehnt begeistern kann, kommt auch ohne dieses Album aus.

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

City of Ember

Interessante Ausgangsstory, die sich zu einem wunderbaren kleinen Fantasy-Abenteuer für groß und klein entpuppt.. Sympathische Haupt-Charaktere (dargestellt von tollen Jungschauspielern), berühmten Nebendarstellern (Tim Robbins und Bill Murray) und einer sehr guten Inszenierung. Dazu eine sehr passende gute Musik von Andrew Lockington.

Man hätte nur der Story vielleicht noch ein wenig mehr Inhalt und Zeit geben können, jedoch das hätte vielleicht wieder dem guten Tempo beeinflusst.. trotzdem eine klare Empfehlung meinerseits

9/10

Folge deiner Ausführung voll und ganz. Was sehr begeistert, als ich den Film aus der Videothek auslieh und gar nicht so viel erwartet hatte. Hätte durchaus mehr Kinopräsenz verdient!

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Interessant. Danke für den Tipp.

Wenn man sich den reißerischen, nach Schema F zusammengeschnipselten Trailer mit entsprechender Musik anschaut, kann man eigentlich nur abwinken. Sollte sich dahinter wirklich ein guter Film verbergen, hat sich der Verleiher mit dieser Art von Werbung selbst ins Knie geschossen.

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Gott des Gemetzles

Wie erwartet eine perfekte Bühne zum Overacting (allen vorran Jodie Foster, die mir eins, zwei mal dann doch zu sehr übertreibt). Sehr knackig und auf den Punkt arrangiertes Schauspielkino, dass von Anfang bis Ende großartig unterhält. Trotz des begrenzten Settings gab es einige nette Regie-Spielereien (perspektivische Tricks mit Spiegeln oder die sich ständig änderende Positioniereung der Akteure). Kurzum: so was erwarte ich mir von einem kurzweiligen Kinoabend.

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Das Russlandhaus

Dem britischen Verleger und Russland-Liebhaber Bartholomew Scott Blair (Sean Connery) wird zur Zeit des kalten Krieges ein Manuskript von einem russischen Forscher mit Hilfe der Russin Katya Orlova (Michelle Pfeiffer) zugesandt. "Dante" - so nennt sich der Autor - ist bereit, das Nuklearprogramm der Sowjetunion offen zu legen. Doch Orlova kann Blair nicht erreichen und übergibt die drei Notizbücher einem Kollegen aus Blairs Verlag, der die Bücher sichtet und sofort an die britische Regierung weiterreicht. Diese schaltet den Geheimdienst ein, der auch die Amerikaner kontaktiert und gemeinsam fangen beide Blair in Moskau ab. Hier wird er als Spion ausgebildet und soll Kontakt zu Katya und Dante aufnehmen, doch je mehr er seinem unfreiwilligen Auftrag nachgeht, umso mehr lernt er Katya zu lieben und sieht sich einem immer größer werdenden Gewissenskonflikt ausgesetzt.

Fred Schepisi verfilmte hier den Roman John le Carrés mit ruhiger Hand. Der Film nimmt sich erfreulicherweise Zeit und setzt zu keinem Zeitpunkt auf klassische Spionage-Action à la James Bond. Stattdessen wird die Zeichnung der Charaktere in den Vordergrund gerückt: Der liebenswürdige Blair, ein Lebemann, der durch eine pathetische Rede bei einer Schriftstellerzusammenkunft die Aufmerksamkeit Dantes auf sich zieht, die junge Orlova, die einst mit Dante zusammen war und an seine Sache glaubt sowie die differenziert dargestellten Geheimdienst-Leute. Schwarzweiß-Malerei findet in diesem Film ebenso wenig Platz wie propagandistischer Pathos. Die Schauspieler liefern allesamt überzeugende Darstellung und die Kameraarbeit Ian Bakers sollte unbedingt erwähnt werden, da die Bilder Russland - besonders Moskau - in bestechend schönen aber gleichzeitig realistischen einfangen. Regisseur Schepisi setzt den Kniff von kleinen Zeitsprüngen besonders zu Beginn des Films gekonnt ein, sodass innerhalb eines Gesprächs eine Rückblende kommt, die schließlich in den bereits bekannten Beginn des Gesprächs mündet. Beginnt der Film vielleicht etwas spannungsarm, so zieht einen der Gewissenskonflikt Blairs immer tiefer in den Bann und schließlich fiebert man - wenn auch aus anderen Gründen - mit, wenn Orlova Blair bittet, ihm ehrlich zu antworten und fragt, ob er Spion sei...

Zur Musik: Die Musik Jerry Goldsmiths für "Das Russlandhaus" wird oft als eines seiner späten Meisterwerke genannt und tasächlich schuf der Komponist hier eine stimmungsvolle Musik für einen atmosphärisch dichten Film. Neben dem Einsatz von russischen Lokalkolorit wie z.B. der Balalaika und dem Duduk setzt Goldsmith jedoch viel stärker auf ein weiteres - im Film nur angedeutetes - musikalisches Element: Den Jazz. Blair ist nämlich leidenschaftlicher Saxophonist und mit Branford Masalis hatte Goldsmith einen absoluten Meister dieses Fachs zur Verfügung. Das Hauptthema ist allerdings nicht neu, denn es wurde Jahre zuvor für das Projekt "Wall Street" vertont, das Goldsmith jedoch früh verlies und so setzte er es in seiner Musik für "Alien Nation" ein, die jedoch abgelehnt wurde. Schlielich fand er für das Thema im "Russland Haus" endlich einen geeigneten Platz. Verspielte jazzige Akkorde im Klaiver und die typischen Goldsmith'schen vibratolosen Streicher bilden das perfekte Fundament für das ausschweifende Saxophonsolo zu Beginn des Films. Für weitere Spannungspassagen komponierte Goldsmith ein weiteres Saxophonthema, das oft unter leicht pochende Synthies und pendelnde Basstöne gelegt wird. Als Gegensütck hierzu gibt es wehmütige Klänge des Duduks über Streicher für Dantes Mission und ein schwelgerisches "russisches" Thema für Katya, in dem der Komponist den Klang von Streichern und der Balalaika einsetzt. Da Goldsmith für den rund 120 Minuten langen Film knapp 55% Musik schrieb wiederholen sich jedoch viele Passagen. Umso überraschender ist es unter Einbeziehung des Erscheinungsjahres, wie lang letzten Endes das Album von MCA geraten ist, da es mit 61 Minuten fast die komplette Musik enthält und wahrscheinlich auch Masalis-Freunde ansprechen sollte. Ein vollständiger Hördurchgang erweist sich bei der Musik etwas anstrengend und ermüdend doch im Film trät Goldsmiths Musik meisterhaft zur Atmosphäre bei.

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Star Trek X - Nemesis

den film hab ich gestern zum ersten mal gesehen. im fernsehen hat mich das wissen um die werbeblöcke immer vom schauen abgehalten. nun hab ich aber für wenig geld die special edition ergattern können und ich hab den kauf nicht bereut. ich fand den film sehr gelungen. der film hatte einen tollen bösewicht, schöne emotionale szenen und klasse actionszenen, die vorallem spannend rüberkamen. handlungsmäßig wars nicht schlechter als die 3 filme davor. vorallem hatte dieser film dahingehend auch wieder kinofeeling, nicht so wie der 9. teil, der glatt ne episode aus der serie hätte sein können. dass der film düsterer als die anderen filme daherkam, tat ihm auch sehr gut. tolle atmosphäre. der schluss des films war zwar etwas wehmütig, aber nicht traurig oder kitschig. gefiel mir sehr, dass es nicht großartig in die länge gezogen wurden. schon merkwürdig, dass der film baden gegangen ist. ein 11. teil mit der crew hätte mich gefreut.

goldsmiths score kannte ich nur vom album her. dort schenkte ich ihm bisher wenig beachtung. als ich dann aber den film sah, hat die musik durch die bilder gleich eine intensivere wirkung bekommen. alleine die kamerafahrt zu anfang an den planeten vorbei und dazu das remus thema. das kam wirklich gut. die actionmusik war dann der knaller. spannend und rasant. die musik während der raumschiffschlacht, klasse. und dann das musikstück in der szene, in der die enterprise mit dem gegnerischen schiff kollidierte, fantastisch. das war eine richtig geile szene. teil 10 hatte für mich die beste actionmusik der kompletten reihe, da die musik hier zum ersten mal präsenz und wirkung hatte. wie zu air force one zeiten. die themen waren wieder etwas zurückhaltender. somit wirkte die musik mehr als ein ganzes ohne irgendwelche ausbrecher. ich hätts nicht für möglich gehalten, aber einen complete score würde ich mir glatt zulegen.

im großen und ganzen wars ein sehr schöner abschluss für die next generation crew. spannend, actionreich und emotional. so wies sein sollte. film und score bekommen von mir 8/10 punkten.

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

:spam:

;)

Wegen der Crew selbst oder weil es sonst kein Remake gegeben hätte?

Für mich war der Abrams STAR TREK einer der seltenen Fälle, wo ein ReBoot wirklich nötig war und gut funktioniert hat (abgesehen von der lauen Rahmenhandlung des rachsüchtigen Romulaners). Als langjähriger Trek-Fan (mit Tattoo!) war sogar mir das zuletzt alles zuviel "Mythologie" und über Jahrzehnte mitgeschleppte Historie. Da fand ich den Ansatz Tabula Rasa sehr schön.

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Für mich war der Abrams STAR TREK einer der seltenen Fälle, wo ein ReBoot wirklich nötig war und gut funktioniert hat (abgesehen von der lauen Rahmenhandlung des rachsüchtigen Romulaners). Als langjähriger Trek-Fan (mit Tattoo!) war sogar mir das zuletzt alles zuviel "Mythologie" und über Jahrzehnte mitgeschleppte Historie. Da fand ich den Ansatz Tabula Rasa sehr schön.

Ich fand den Neustart auch wirklich sehr gelungen, zumal er neu mit alt verbunden hat.

Wirtschaftlich war der Ansatz natürlich auch notwendig, um das Universum in die Moderne zu hieven, aber Picard (und Co.) waren meine Lehrer der in der Jugend, da komme ich um eine gehörige Portion Festhalten und Nostalgie nicht herum. :rolleyes: Aber es stimmt schon, im Prinzip war der Abgang auch von der inhaltlichen Sicht notwendig.

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Tja...ich find es ja eher schade dass nicht weiter in die Zukunft gegangen sondern wieder "von vorne" angefangen wurde. Vom Serienkontinuum war ja "Raumschiff Voyager" am Weitesten in der "alten" Zukunft - wieso nicht da weitergemacht? Auch in Filmform? :o

Für mich gibt es nur einen James T.Kirk & Mr. Spock: Bill Shatner & Leonard Nimoy. Der Aufguß ist nettes Actionkino, aber für mich nicht mehr direkt das Star Trek, was ich liebe und womit ich meine Jugend verbracht hatte. :mellow:

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Dein Kommentar

Du kannst jetzt schreiben und Dich später registrieren. Wenn Du ein Konto hast, melde Dich jetzt an, um unter Deinem Benutzernamen zu schreiben.

Gast
Auf dieses Thema antworten...

×   Du hast formatierten Text eingefügt.   Formatierung jetzt entfernen

  Nur 75 Emojis sind erlaubt.

×   Dein Link wurde automatisch eingebettet.   Einbetten rückgängig machen und als Link darstellen

×   Dein vorheriger Inhalt wurde wiederhergestellt.   Editor leeren

×   Du kannst Bilder nicht direkt einfügen. Lade Bilder hoch oder lade sie von einer URL.

 Teilen

×
×
  • Neu erstellen...

Wichtige Information

Wir nutzen auf unserer Webseite Cookies, um Ihnen einen optimalen Service zu bieten. Wenn Sie weiter auf unserer Seite surfen, stimmen Sie der Cookie-Verwendung und der Verarbeitung von personenbezogenen Daten über Formulare zu. Zu unserer Datenschutzerklärung: Datenschutzerklärung