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Schön, dass es dir gefallen hat. :mad: Bei Carpenter gibt es allerdings eher weniger Monster oder Geister oder Dämonen. Die Figur des Michael Myers in HALLOWEEN steht für das absolut Böse, was dadurch noch verstärkt wird, dass Michael kein Wort sagt im ganzen Film und man sein Gesicht nur einmal ganz kurz im Halbdunkel am Ende des Filmes sieht. Für Carpenter war er das gesichtslose, namenlose Böse, vor dem wir mehr Angst haben als vor einem schleimigen Monster.

In THE FOG gibt es zwar Untote, aber von denen sieht man meist nur die Umrisse, es geht hier also auch mehr um das Fürchten vor dem, was man nicht sieht. Bei THE THING war das dann komplett umgedreht, da wurde das Monster ins Licht gezerrt sozusagen. In PRINCE OF DARKNESS gibt es dann ebenfalls wieder mehr Andeutungen, als dass man wirklich etwas zu sehen bekommt. Es ist eigentlich nur Carpenters GHOSTS OF MARS, in dem "Wald-, Wiesen-, Höhlenkrüppelmenschen" zu sehen sind, deren Anführer wie Marilyn Manson aussieht, vielleicht auch deshalb Carpenters schlechtester Film. :)

Carpenters Horrorfilme zielen also oftmals auf die psychologische Ebene und haben mit typischen Monster-, Mutanten- oder Geisterfilmen nur am Rande was zu tun, zumindest gilt das für seine früheren Filme, ab den 90ern bis heute hat sich das etwas geändert, THE WARD ist im Grunde eine klassische Spukgeschichte oder wie es Carpenter ausdrückte, ein "altmodischer Horrorfilm von einem altmodischen Regisseur". :)

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So, habe in den letzten Tagen auch mal wieder die Geister poltern lassen:

POLTERGEIST (1982)

Zu dem Film wurde ja eigentlich schon alles gesagt, ein Genre-Meisterwerk mit satirischen Seitenhieben auf den American Way of Life. Fernsehen zerstört tatsächlich das Familienleben. :mad: Die Effekte sehen auch heute noch gut aus, Jerrys Musik ist großartig, die kleine Heather O´Rourke ist süß als Carol-Anne.

POLTERGEIST II (1986)

Bereits mit dem zweiten Film hatte Spielberg nichts mehr zu tun, dennoch zeichneten seine beiden Co-Autoren des ersten Films auch hier wieder für das Drehbuch verantwortlich. So kommt es zumindest nicht zu einem Bruch in der Fortführung der Charaktere, die hier allesamt wieder von den Schauspielern des ersten Films dargestellt werden, bis auf eine Figur, aber dazu später mehr. Das Grundgerüst des Filmes ist eigentlich das gleiche wie im ersten Film, nur dieses Mal soll dem Bösen ein Gesicht gegeben werden, was in der Form des Reverend Kane geschieht. Die Ereignisse in Cuesta Verde im ersten Teil werden auf Kane und seine Anhänger zurückgeführt, Kane selbst taucht als Dämon mit vielen Gesichtern auf, was ein wenig das Gefühl des Ungewissen nimmt, da im ersten Film nur von "Ein fürchterliches Wesen hat sie in seiner Gewalt" gesprochen wird, man es aber nicht zu Gesicht bekommt.

Carol-Anne wird im zweiten Film nun eine Art seherische Fähigkeit angedichtet, die sie von ihrer Großmutter bzw ihrer Mutter geerbt hat. Dieses Element wird im Film aber nur angerissen und passt meiner Meinung nach auch nicht wirklich hinein, es wirkt auf mich eher lächerlich. Tangina, das Medium aus dem ersten Film, schickt dieses Mal Hilfe in Form des Indianers Taylor, der vor allem den Vater, Steven Freeling, auf den Kampf mit dem bösen Kane vorbereiten soll. Kane will Carol-Anne für sich haben, um die Seelen der Toten vom Licht und damit vor ihrer Erlösung fernzuhalten, wie schon im ersten Film. Die Effekte stammen auch hier wieder von der George-Lucas-Firma ILM, die Musik wieder von Jerry, weshalb der Film nahtlos an den ersten Film anknüpft.

POLTERGEIST III (1988)

Hier war nun ein komplett neues Team am Werk, Spielberg war sowieso nirgends zu sehen und seine beiden Co-Autoren waren nun auch nicht mehr mit von der Partie. Von den Charakteren aus den ersten beiden Filmen sind nur noch Carol-Anne, Kane und Tangina übriggeblieben. Carol-Anne ist zu Besuch bei ihrer Tante und ihrem Onkel in Chicago, die in einem neu gebauten Hochhaus leben. Doch schon bald sieht Carol-Anne in den Spiegeln und Fenstern des riesigen Gebäudes Kane wieder.

Man merkt dem Film sein geringes Budget an. Es gibt keine visuellen Effekte mehr, die Schockmomente beschränken sich auf Geisterbahn-Schocks wie Nebel aus der Maschine, knarrende Türen und Skelett-Puppen. Auch inhaltlich stimmt es hinten und vorne nicht, Carol-Anne besucht eine Schule für Hochbegabte, obwohl ihr Psychater glaubt, dass die Ereignisse der ersten beiden Filme nicht real waren und von Carol-Anne selbst hervorgerufen wurden als eine Art Massenhypnose. Als wäre das Konzept nicht schon dämlich genug, verkommt der diabolisch-dämonische Kane hier zum alten Zausel mit langen Haaren, der jammernd durch das Gebäude schlurft und Carol-Anne bittet, ihm ins Licht zu helfen, was er in den ersten beiden Filmen eigentlich nicht wollte. Ausserdem scheint er einen Pakt mit Frosty dem Schneemann gemacht zu haben, denn das Gebäude friert langsam unter einer Decke von Eis ein, "weil Kane Energie abzieht aus der Welt um ihn herum", wie Tangina es begründet in einem ihrer kläglichen Auftritte im Film. Auch sie muss sich dem miesen Drehbuch unterordnen und verkommt zu einer wirr schwafelnden alten Schrulle, die Carol-Anne und die anderen mit Hilfe ihres tollen Zauberamuletts retten will.

Die Dialoge sind zum davonlaufen banal, der Film zieht sich wie Kaugummi und endet in einem unglaublich unspektakulären Showdown, in dem der arme Kane auch noch vereiste Killerautos fahren muss. In einer Szene lamentieren Onkel und Tante darüber, dass Carol-Annes Eltern das Mädchen selbst zum Sündenbock für alles machen, was geschehen ist, was ebenfalls überhaupt nicht zu den ersten beiden Filmen passt, wo doch die Liebe zwischen ihnen den bösen Geist besiegt hat. Das wollte man nun auch im dritten Film machen und lässt Tangina kurz vor ihrem Abtreten noch ein "Kane kann sie nicht behalten, solange auf dieser Seite noch jemand ist, der sie liebt" sagen, was im Showdown dann wohl auf die lächerlichste Weise umgesetzt wird, die man sich denken kann.

Die Idee mit den Spiegeln und dem "Stehlen" der Spiegelbilder durch den bösen Kane ist gar nicht so schlecht, wird aber in dem schlechten Film leider nicht wirklich genützt. Für die Musik zeichnete dieses Mal Joe Renzetti verantwortlich, dessen Synthiescore es schafft, im ganzen Film keinen einzigen Akzent zu setzen, die Musik wummert und brummt als Geräusch vor sich hin und reiht sich damit nahtlos in dieses Machwerk ein, überflüssig zu sagen, dass von Jerrys Themen kein einziges mehr im Film auftaucht, nicht mal Carol-Annes Thema.

Die Filmreihe POLTERGEIST ist für manche schon so was wie ein urbane Legende. Tatsächlich waren die Filme von einigen Unglücksfällen überschattet, weshalb man später vom Poltergeist-Fluch sprach. Dominique Dunne, die im ersten Film noch die älteste Tochter der Freelings spielte, wurde kurz nach dem Ende der Dreharbeiten von ihrem Freund ermordet. Ihre Figur taucht als einzige der Familie nicht wieder auf, man hielt es wohl für besser, ihre Rolle nicht einfach neu zu besetzen, sie wird auch im zweiten Teil nicht mal mehr erwähnt und im dritten Film sagt Carol-Anne, dass sie ihre Eltern und ihren Bruder vermisst, kein Wort über eine Schwester. Dazu gesellten sich seltsame Vorkommnisse während der Dreharbeiten, laut Spielberg verschwanden Drehbücher spurlos, Bänder, auf denen Tonaufnahmen sein sollten, waren leer, Crewmitglieder hatten Unfälle am Set. Könnte aber natürlich auch einfach nur Ungeschicklichkeit sein...:)

Beim zweiten Film dann wurden die Bänder vom ersten Drehtag entwickelt und man stellte fest, dass nichts drauf war. Will Sampson, der den stummen Indianer in "Einer flog über das Kuckucksnest" spielte und hier als weiser Indianer auftrat, spürte laut eigenen Aussagen, dass diese Filme nichts Gutes auslösen würden. Er starb kurz nach den Dreharbeiten während einer Operation, ebenso wie Julian Beck, der Kane spielte, er starb kurz darauf an Krebs.

Beim dritten Film dann häuften sich Unfälle während der Dreharbeiten, Regisseur Gary Sherman verunglückte und verlor fast einen Fuß, Nancy Allen, die Carol-Annes Tante spielte, nahm während der Dreharbeiten ohne Diät 15 Kilo ab, Zelda Rubinstein (Tangina) musste die Dreharbeiten immer wieder unterbrechen wegen Unglücksfällen in ihrer Familie. Und zuletzt, noch vor der Premiere des Filmes, starb dann die erst zwölfjährige Heather O´Rourke (Carol-Anne) an einem Darmverschluss.

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Der erste POLTERGEIST Film ist ein Meilenstein der Kinogeschichte und ich finde es ist der beste Horrorfilm zusammen mit THE EXORCIST die je gedreht worden sind. Jerry Goldsmith liefert auch einen seiner feinsten Scores ab.

POLTERGEIST II hingegen ist ziemlich mao geworden. Es kommt nur noch wenig Spannung auf, die Geschichte hinkt an jeder Ecke (man merkt, dass weder Spielberg noch sein Cutter Michael Kahn oder seine Produzenten dabei Werk waren) ... und die Musik von Goldsmith hat nicht mehr die Raffinesse des ersten Teils.

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POLTERGEIST II hingegen ist ziemlich mao geworden. Es kommt nur noch wenig Spannung auf, die Geschichte hinkt an jeder Ecke (man merkt, dass weder Spielberg noch sein Cutter Michael Kahn oder seine Produzenten dabei Werk waren) ... und die Musik von Goldsmith hat nicht mehr die Raffinesse des ersten Teils.

Würde ich nicht sagen. :) Der Film kann dem ersten natürlich nicht das Wasser reichen, aber es hätte auch schlimmer kommen können, siehe POLTERGEIST III. Jerrys Musik strotzt nur so vor Einfällen, alleine die ganzen neuen Themen, die auftauchen (für Kane, Taylor, die Großmutter). Sehr nett finde ich auch die Idee von Jerry, dieses Lied, welches Kane im Film vor sich hin singt, in die Musik einzubauen, der Chor singt daher auch "God is in his holy temple, earthly thoughts be silent now". Das Cuesta-Verde-Thema taucht wieder auf, als Taylor am Anfang in den nun, nach den Ereignissen des ersten Films, verlassenen Ort kommt.

Dazu gibt es tolle Variationen und Kombinationen der alten und neuen Themen, wie in der Szene, als Carol-Anne das Bild von Kane malt und die Großmutter dazukommt, wo dann zuerst Carol-Annes Thema angespielt wird, welches von dem "Geräusch" für Kane unterbrochen wird, um dann wieder aufgenommen und in das Thema der Großmutter übergeleitet zu werden. Oder auch die leicht "schiefe" Version von Carol-Annes Thema, die zu hören ist, als der Vater, von Kane besessen, zu Carol-Anne ins Bad kommt, ich finde es sehr gelungen, wie Jerry hier Carol-Annes Thema verdreht und in Kanes Thema einbaut.

Die Musik hat zwar wesentlich mehr elektronische Anteile als die zum ersten Film (der auch gar keine hatte :D) und ist dieser natürlich auch insgesamt nicht ganz ebenbürtig, aber für mich ist POLTERGEIST II eine der besten Musiken Jerrys der 80er.

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seh ich auch so, aber die elektronischen Teile daten den Score natürlich immens gegen den ersten und verstehe schon warum sie Leute abschrecken... im Film streckenweise unsäglich gemischt und umgeschnitten, aber manchmal bringen die echt mega-wumms rein... grusel...

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Filmbewertungen may contain spoilers!

Wie I, ROBOT. Aber mit Affen.

(RISE OF THE PLANET OF THE APES)

Im weitesten Sinne ein Remake von CONQUEST OF THE PLANET OF THE APES (J. Lee Thompson, 1972), auch hier geht es darum, wie aus Schimpansen, Gorillas und Orang-Utans de herrschende Spezies wurde. Hier wird ein wissenschaftlicher Ansatz gewählt, Gentechniker Rodman (James Franco) will ein Heilmittel gegen Alzheimer entwickeln, die Motivation ist durchaus persönlich, sein Vater (John Lithgow) vegetiert schon im dementen Dämmerzustand. Experimente mit Schimpansen gehen erst eher schief, doch durch eine Verkettung unerwarteter Umstände - hochintelligente Mutter, vererbtes Serum - zieht Rodman bald daheim Cesar gross. Aus dem Affenbaby wird eine Mischung aus Ziehsohn und Frankensteins Monster.

Irgendwann landet Cesar in einem (Affen-)Tierheim, wo er sich bald gegen die wilden Artgenossen durchsetzt, deren IQ mit einem von Rodmans experimentellen Mittelchen anhebt und dann die unerfreulichen menschlichen Schinder (vorneweg Brian Cox) überwältigt. Nach einem Kampf auf der Golden Gate Bridge ziehen sich die Affen (verstärkt durch Artgenossen aus dem Gen-Labor und dem Zoo) in die Redwoods-Wälder bei San Francisco zurück, nicht nur Cesar hat den aufrechten Gang und erste menschliche Worte erlernt. Währenddessen breitet sich weltweit ein tödliches Virus, Abfallprodukt eines Unfalls im Genlabor, aus, dass die Menschheit dezimieren wird.

Das hätte alles deutlich blöder sein können, besonders die erste Hälfte - in der es um Verantwortung und Familie geht und um den jungen Wissenschaftler, der Regeln bricht, weil er garnicht anders kann - hat der Film rührende Momente und gesellschaftskritische Ambitionen. Doch spätestens im letzten Drittel entscheidet man sich - wie weiland bei I, ROBOT - doch zum Monster-Katastrophen-Spektakel, dann springen die Affen durch Glasscheiben und kämpfen mit berittener Polizei, viel Knallbumm statt irgendwelcher Grübeleien.

Über die Musik will ich nicht reden, das ist leider genau die Art angeblich zeitgemässer Soundtrack-Sosse auf die ich gut verzichten kann. Ansonsten ist der Film handwerklich tiptop, auch wenn viele Einstellungen auf eine 3D-Konversion zugeschnitten wurden (Affen springen auf die Kamera; Blicke aus dem Kühlschrank und in die Abgründe), die es dann doch nicht gab. Für mich nur irritierend die performance capture-Affen: In den Totalen und in den Bewegungen wirken die absolut realistisch, doch sobald man nah genug an die Gesichter kommt, ist die Schnittmenge aus Tier und Mensch (Cesar wird von Gollum-Spieler Andy Serkis gegeben) eher surreal bis unangenehm. Sozusagen ganz, ganz nah dran an der Kreatur, aber trotzdem/deshalb nicht überzeugend.

5/10

Wild wild Mantel und Degen der Leidenschaft der Karibik.

(Die drei Musketiere)

...aber natürlich ist der Affenfilm mit dem schlimmen deutschen Titel ("Prevolution"? wtf?) grosses Tennis im Vergleich zu der schlimm zusammengestümperten Musketiere-Groteske, die ab 1.9. durch unsere Kinos irrlichtern wird. Ein deutscher Film, gefördert aus jedem deutschen Kinogeldertopf, den es gibt, gedreht weitgehend in Babelsberg. Das muss ja nichts schlechtes sein, immerhin ist das Ensemble ja vielversprechend mit Mads Mikkelsen, Orlando Bloom, Christoph Waltz und, ja, Milla Jovovich. Und warum nicht mal einen schönen, alten Abenteuerfilm auflegen?

Schwer zu sagen, was genau hier schiefgelaufen ist. Wahrscheinlich ist es der eher peinlich geratene Versuch, die klassische Mantel&Degen-Geschichte zu modernisieren. Schon im Intro folgt man fast verzweifelt zeitgemässen Blockbuster-Formeln: Bei einem Raubzug in Venedig werden die drei Musketiere wie Superhelden eingeführt, man erwartet förmlich Sam Jacksons Nick Fury, damit auch diese Drei bei THE AVENGERS mitmachen können. Dann werden sie (OCEAN'S ELEVEN? ITALIAN JOB?) von ihrer Partnerin Milady (ist das ein Name? Milla Jovovich, zumindest in den albernen Action-Szenen nicht schlecht) übers Ohr gehauen. Zack, drei Jahre später, D'Artagnan, ein ewig und auch im Duell lächelndes Bübchen kommt nach Paris, kassiert einen Strafzettel für Pferdekot (no kidding!), schliesst sich den etwas trübsinnigen Musketieren an und hilft ihnen im Kampf gegen (A) den sinistren Richelieu (Waltz) und seinen Handlanger Rochefort (Mikkelsen) (:) den schmierigen Engländer Buckingham (Bloom) und © retten Frankreich - zunächst - vor einem fiktiven Krieg mit England. Fortsetzung angedroht.

Da man sich nicht auf den Reiz der eigentlichen Geschichte verlassen will, müssen hier viel alberner Text und allerlei Heist- und Bond-Sperenzchen die unübersichtliche Geschichte am laufen halten. Dass der Film in 3D gedreht wurde (und das nicht schlecht), hilft wenig, wenn man sich ständig in einer Variation auf RITTER AUS LEIDENSCHAFT oder WILD WILD WEST vermutet und aufdringlichst um die PIRATES OF THE CARRIBEAN-Zuschauerschaft gebuhlt wird. Ein eher peinlicher Streifen, den ein Kurzauftritt Til Schweigers (als depperter italienischer Fürst) eigentlich sehr passend einleitet. Schön zu sehen, was für Filmunterhaltung mit unserem Steuergeld so möglich ist. Bähhh.

2/10

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Filmbewertungen may contain spoilers!

Wie I, ROBOT. Aber mit Affen.

(RISE OF THE PLANET OF THE APES)

Im weitesten Sinne ein Remake von CONQUEST OF THE PLANET OF THE APES (J. Lee Thompson, 1972), auch hier geht es darum, wie aus Schimpansen, Gorillas und Orang-Utans de herrschende Spezies wurde. Hier wird ein wissenschaftlicher Ansatz gewählt, Gentechniker Rodman (James Franco) will ein Heilmittel gegen Alzheimer entwickeln, die Motivation ist durchaus persönlich, sein Vater (John Lithgow) vegetiert schon im dementen Dämmerzustand. Experimente mit Schimpansen gehen erst eher schief, doch durch eine Verkettung unerwarteter Umstände - hochintelligente Mutter, vererbtes Serum - zieht Rodman bald daheim Cesar gross. Aus dem Affenbaby wird eine Mischung aus Ziehsohn und Frankensteins Monster.

Irgendwann landet Cesar in einem (Affen-)Tierheim, wo er sich bald gegen die wilden Artgenossen durchsetzt, deren IQ mit einem von Rodmans experimentellen Mittelchen anhebt und dann die unerfreulichen menschlichen Schinder (vorneweg Brian Cox) überwältigt. Nach einem Kampf auf der Golden Gate Bridge ziehen sich die Affen (verstärkt durch Artgenossen aus dem Gen-Labor und dem Zoo) in die Redwoods-Wälder bei San Francisco zurück, nicht nur Cesar hat den aufrechten Gang und erste menschliche Worte erlernt. Währenddessen breitet sich weltweit ein tödliches Virus, Abfallprodukt eines Unfalls im Genlabor, aus, dass die Menschheit dezimieren wird.

Das hätte alles deutlich blöder sein können, besonders die erste Hälfte - in der es um Verantwortung und Familie geht und um den jungen Wissenschaftler, der Regeln bricht, weil er garnicht anders kann - hat der Film rührende Momente und gesellschaftskritische Ambitionen. Doch spätestens im letzten Drittel entscheidet man sich - wie weiland bei I, ROBOT - doch zum Monster-Katastrophen-Spektakel, dann springen die Affen durch Glasscheiben und kämpfen mit berittener Polizei, viel Knallbumm statt irgendwelcher Grübeleien.

Über die Musik will ich nicht reden, das ist leider genau die Art angeblich zeitgemässer Soundtrack-Sosse auf die ich gut verzichten kann. Ansonsten ist der Film handwerklich tiptop, auch wenn viele Einstellungen auf eine 3D-Konversion zugeschnitten wurden (Affen springen auf die Kamera; Blicke aus dem Kühlschrank und in die Abgründe), die es dann doch nicht gab. Für mich nur irritierend die performance capture-Affen: In den Totalen und in den Bewegungen wirken die absolut realistisch, doch sobald man nah genug an die Gesichter kommt, ist die Schnittmenge aus Tier und Mensch (Cesar wird von Gollum-Spieler Andy Serkis gegeben) eher surreal bis unangenehm. Sozusagen ganz, ganz nah dran an der Kreatur, aber trotzdem/deshalb nicht überzeugend.

5/10

Wild wild Mantel und Degen der Leidenschaft der Karibik.

(Die drei Musketiere)

...aber natürlich ist der Affenfilm mit dem schlimmen deutschen Titel ("Prevolution"? wtf?) grosses Tennis im Vergleich zu der schlimm zusammengestümperten Musketiere-Groteske, die ab 1.9. durch unsere Kinos irrlichtern wird. Ein deutscher Film, gefördert aus jedem deutschen Kinogeldertopf, den es gibt, gedreht weitgehend in Babelsberg. Das muss ja nichts schlechtes sein, immerhin ist das Ensemble ja vielversprechend mit Mads Mikkelsen, Orlando Bloom, Christoph Waltz und, ja, Milla Jovovich. Und warum nicht mal einen schönen, alten Abenteuerfilm auflegen?

Schwer zu sagen, was genau hier schiefgelaufen ist. Wahrscheinlich ist es der eher peinlich geratene Versuch, die klassische Mantel&Degen-Geschichte zu modernisieren. Schon im Intro folgt man fast verzweifelt zeitgemässen Blockbuster-Formeln: Bei einem Raubzug in Venedig werden die drei Musketiere wie Superhelden eingeführt, man erwartet förmlich Sam Jacksons Nick Fury, damit auch diese Drei bei THE AVENGERS mitmachen können. Dann werden sie (OCEAN'S ELEVEN? ITALIAN JOB?) von ihrer Partnerin Milady (ist das ein Name? Milla Jovovich, zumindest in den albernen Action-Szenen nicht schlecht) übers Ohr gehauen. Zack, drei Jahre später, D'Artagnan, ein ewig und auch im Duell lächelndes Bübchen kommt nach Paris, kassiert einen Strafzettel für Pferdekot (no kidding!), schliesst sich den etwas trübsinnigen Musketieren an und hilft ihnen im Kampf gegen (A) den sinistren Richelieu (Waltz) und seinen Handlanger Rochefort (Mikkelsen) (:) den schmierigen Engländer Buckingham (Bloom) und © retten Frankreich - zunächst - vor einem fiktiven Krieg mit England. Fortsetzung angedroht.

Da man sich nicht auf den Reiz der eigentlichen Geschichte verlassen will, müssen hier viel alberner Text und allerlei Heist- und Bond-Sperenzchen die unübersichtliche Geschichte am laufen halten. Dass der Film in 3D gedreht wurde (und das nicht schlecht), hilft wenig, wenn man sich ständig in einer Variation auf RITTER AUS LEIDENSCHAFT oder WILD WILD WEST vermutet und aufdringlichst um die PIRATES OF THE CARRIBEAN-Zuschauerschaft gebuhlt wird. Ein eher peinlicher Streifen, den ein Kurzauftritt Til Schweigers (als depperter italienischer Fürst) eigentlich sehr passend einleitet. Schön zu sehen, was für Filmunterhaltung mit unserem Steuergeld so möglich ist. Bähhh.

2/10

Danke Souchak, sehr schön beschrieben das Ganze. :-)

Zu den Affen:

Diese ganzen Ideen mit Menscheit wird ausgerottet, etc finde ich im Blockbuster Kino mehr als geschmacklos. Ich wette das passiert dann auch noch so nebenbei?!

Der einzige Film der da ernsthafte Bemühungen gezeigt hat war TWELVE MONKEYS.

Zu den Degen:

Ich hatte ja nach dem Trailer schon befürchtet das da sowas dämliches ala Musketiere meets Kung-Fu Hustle bei raus kommt.

Anderson versemmelt auch alle Drehbücher, obwohl er selbst eingentlich ein sehr guter Regisseur ist. Nur Geschichten kann er halt nicht schreiben. Schade, die Besetzung ist nämlich wirklich grandios. Ich würde den von Dir genannten Schauspielern noch Ray Stevenson (grandios in so ziemlich allem, aber vor allem in ROM und KILL THE IRISHMAN) und Luke Evans (sehr gut in BLITZ) hinzufügen.

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Danke Souchak, sehr schön beschrieben das Ganze. :-)

Zu den Affen:

Diese ganzen Ideen mit Menscheit wird ausgerottet, etc finde ich im Blockbuster Kino mehr als geschmacklos. Ich wette das passiert dann auch noch so nebenbei?!

Der einzige Film der da ernsthafte Bemühungen gezeigt hat war TWELVE MONKEYS.

Ich habe zu danken.

Und, ja, das global killer virus wird hier so zwischendrin reingestreut und zum ach-so-hintersinnigen Schlusspunkt gemacht, die Tür für ein, zwei, viele Fortsetzungen soll so wo sperrangelweit offen bleiben...

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Die Besucherzahlen sagen eindeutig Nein. :)

Ich habe letztens den Trailer von GREEN LANTERN im Kino in 3D gesehen und mir hat gefallen, dass dieser Film im Gegensatz zu den anderen auch nach 3D aussieht ... einigen Berichte auf Kino-Seiten zu folgen sollte der Film teilweise lustig und ganz gut sein.

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The-New-and-Latest-Green-Lantern-Poster.jpg

Ich habe mir entgegen einigen Negativkritiken gestern GREEN LANTERN angeschaut und der Film hat mir ganz gut gefallen. :cool: ... Hauptaugenmerk lag, wie erwartet auf den visuellen Effekten die mir sehr zugesagt haben, vor allem diese vielen bunten, hauptsächlich grüne Lichter und die Fantasiewelten die für diesen Film erschaffen worden sind. Der Streifen lebt eigentlich von seinen visuellen Effekten und dem 3D! Deshalb habe ich ihn mir auch angesehen. :(

Der Hauptdarsteller hat sein Job gut gemacht und die Geschichte ist zwar etwas platt, wie bei den meisten Comic-Verfilmungen, aber sie ist leicht verfolgbar. Der große Wurf ist der Film nicht, aber für einen unterhaltsamen Abend kann er immer noch sorgen. :)

7/10

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SERENGETI

Der Film ist eine ausgezeichnete Naturdokumentation mit fantastischen Landschaftsaufnahmen, tollen Tieraufnahmen und einigen wirklich grandiosen Slow-Motion Shots. Der Kommentar von Hardy Krüger jr. ist sehr angenehm und informativ. Der Score von Martin Lingnau und Ingmar Süberkrüb hat einige schöne Themen parat und untermalt das Geschehen zweckmäßig. Eine rundum gelungene Doku, bei der die 98 Minuten wie im Flug vergehen.

10/10

ASSAULT GIRLS

Mamoru Oshii hat mit Assault Girls einen sehr merkwürdigen Endzeitactionfilm geschaffen. Um der düsteren Realität zu entfliehen, ziehen sich 3 junge Frauen und ein Mann ins Computerspiel Avalon-F zurück. Dort kämpfen Sie mit Riesenkanonen gegen riesengroße Sandwürmer und gegeneinander. Sinn dabei ist es, in den nächsten Level aufzusteigen.

Genau das ist auch gleich das Problem des Film. Der Film hat eine dermaßen überflüssige Handlung, die mit Sinnlosmonologen und bedeutungsschwangeren Einstellungen als unglaublich bedeutungsvoll rübergegracht werden soll.

Durch die karge Wüsten-/Felslandschaft, wird zwar eine recht interessante Atmosphäre aufgebaut, aber da die Charaketere auch nicht gerade viel erzählen kommt das alles sehr dröge rüber. Schauspielerisch wird da auch niemand gefordert, die Action ist simpel gehalten und die Effekte sehen zu sehr nach Computer aus. Meisa Kuroki ist zwar ein Hingucker und der elektronische Score von Kenji Kawai passt perfekt zum Geschehen, dass kann den Film aber auch nicht retten. Ein absolut schwacher Film ohne Höhepunkte, der zum Glück nach 62 Minuten vorbei war.

2,5/10

SUCKER PUNCH

Hier hat Zack Snyder einen richtig coolen Film mit ner interessanten Story auf die Beine gestellt. Optisch in jeder Hinsicht ein Leckerbissen und die Handlungsstränge sind sehr gut miteinander verwoben und vorallem nachvollziehbar. Die Schauspieler überzeugen in ihren Rollen, auch wenn die Charaktere von Jamie Chung und Vanessa Hudgens zu oberflächlich geraten sind. Die Fantasyszenarien sind Snyder sehr gut gelungen und auch die Action find ich spitzenmäßig geraten. Die Schießereien sind knackig und bei den Mädels sieht das schon richtig professionell aus. Naja und die Effekte sind grandios. Eine top stylische Inszenierung.

Die Songauswahl fand ich sehr gelungen und auch deren Arrangements von Marius DeVries und Tyler Bates. Der Score von Bates und DeVries kam entsprechend stylisch und modern rüber mit sehr viel Gitarrenspiel, aber auch einigen gut anzuhörenden Orchesterpassagen. Ein Scorerelease hätte ich nicht verkehrt gefunden.

Ein rundum gelungenes Effektspektakel mit einer interessanten und vorallem nachvollziehbaren Handlung.

9/10

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So nachdem ich mir den Score gekauft habe, war ich doch mal neugierig auf den Film

Under Fire

Ein wirklich Klasse-Film, sehr gut gefilmt, dazu durch die Bank hervorragende Schauspieler allen voran Nick Nolte.

Die Musik von Jerry Goldsmith sehr sparsam, aber umso effektiver eingesetzt... So richtig beginnt er ja mit der Musik erst nach etwa 36 Minuten... mit den Auftauchen der Rebellen.. klasse.

Ich bin sehr begeistert.

Hier übrigens ein paar sehr treffende Kritiken, die ich grad in Wikipedia gelesen habe.

Listig hat Regisseur Spottiswoode seinen Film wie durch das spähende Auge des Fotoreporters gedreht. Subtil wie Russell und mutig Schritt für Schritt ändert der Film im Lauf der Handlung seine Meinung und ergreift Partei für die Sandinisten.

"Der Spiegel"

Die Stärke von Unter Feuer liegt darin, dass der Film seine Botschaft in Aktion umsetzt. So kann er auch Zuschauer beeindrucken, die sonst durch politische Filme nicht ansprechbar sind.

(Fischer Film Almanach 1984, S. 194f.)

Ach ja ganz klare Wertung:

10/10

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Also hier mal nur meine Wertungen und ein kurzer Satz zu jedem Film

Der Schmale Grad - 8/10

Hab mich hier schon im Thema "Terrence Mallick überbewertet?" dazu geäußert. Mir hat der Film gefallen. Sehr schöne Aufnahmen mit einer tiefgründigen Botschaft.

Serengeti - 9/10

Wow. Muss echt sagen dass mich diese Doku überzeugt hat. Sie schmeißt damit so Titel wie "Unsere Erde" etc. vom Thron. Vor Allem wegen der tollen Aufnahmen und der guten Erzähltechnik.

12 Winter - 8/10

Deutscher Krimi mit Jürgen Vogel, Axel Prahl und Wotan Wilke Möhring. Der Film erzählt die Geschichte der sog. Kanzler-Bande. Vogel und Prahl spielen die Verbrecher. Möhring den Ermittler.

Sehr gut.

Sucker Punch - 6/10

Optisch ein wirklich herrausragender Film der aber einige Story-Lücken hat und insgesamt eher dürftig ist. Die Idee hinter dem Film ist aber klasse und hätte ein besseres Drehbuch gebraucht. Technik und Effekte sind aber erste Sahne. Unbedingt im Extended Cut ansehen, sonst macht das Ende wenig Sinn :cool:

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--- SUPER 8 ---

Eine gelungene Retro-Spielberg-Hommage mit den typischen Stilelementen Mystery/Sci-Fi durch die Augen der Vorstadt-Kinder gesehen, ein bisschen Familiendrama, Freundschaft und erste Liebe - endlich mal ein Film, in dem die Spezialeffekte (ja, auch der Zug-Crash) im Dienste der Geschichte stehen und nicht irgendeine bescheuerte, überkonstruierte Rahmenhandlung um ein paar CGI-Orgien herum aufgebaut wird, wie es sonst heutzutage leider gang und gäbe ist (Transformers, Sucker Punch etc.). Dank der wirklich erstklassigen Kinder-Darsteller beeindrucken die "zwischenmenschlichen" Szenen ohnehin mehr als die Effekte, ohne dass das ganze ins Peinliche oder Kitschige abdriftet. Hier umschifft Abrams wirklich alle "Fremdschäm"-Fallgruben sehr souverän - das verdient Anerkennung.

Storyschwächen und mangelnde Originalität kann man dem Film natürlich vorwerfen, sollten aber unter Berücksichtigung des Prämisse, dass es sich um eine offensichtliche 80er/Spielberg-Hommage handelt (merkt man schon an dem im entsprechenden Stil gehaltenen Filmplakat), nicht allzusehr ins Gewicht fallen. Wenn einer der Jungen sagt "Ich habe da ein ganz mieses Gefühl...", wird wohl klar, dass es in erster Linie um die Retro-Elemente geht und nicht einen ausgefeilten Spannungsbogen. Trotzdem wagt Abrams ja mit dem "Monster" auch einen kleinen Ausbruch aus den Genre-Konventionen, denn das Alien ist hier eben kein E.T., kein Gremlin, kein Ewok und auch kein freundliches "Unheimliche Begegnung..."-Schrumpelmännchen, sondern wirklich gefährlich und tötet Menschen.

Die Filmmusik von Michael Giacchino finde ich einerseits gefühl- und stimmungsvoll, sie betont auch die Action- und Drama-Elemente mit der erforderlichen Wucht, lässt IMHO aber prägnante Themen ala John Williams vermissen.

Insgesamt eine gelungene Mischung aus Retro-Charme mit Spielberg-Flair und Modernität, die sehr junge Zuschauer vielleicht weniger anspricht (zu wenig "Action" und "Coolness"), dafür aber umso mehr Fans, die selbst mit den entsprechenden Werken aus der Spielberg-Factory, von "Gremlins" bis "E.T." aufgewachsen sind.

Meine Wertung: 9 von 10

--- SUCKER PUNCH ---

Naja, vielleicht sollte Zack Snyder eher in die Computerspiel-Industrie gehen, denn bizarre CGI-Bilderwelten zu erzeugen und mit mitreissender Action zu füllen, davon versteht der Mann etwas. Die Rahmenhandlung hat mich eher weniger überzeugt (um das mal vorsichtig auszudrücken). Wenn ich diese DVD nochmal einlege, dann ohnehin nur, um mir die 4 Action-Fantasy-Sequenzen (Samurai-Kampf, Zombie-WW1-Krieg, Drachenkampf, Bombe im Zug) bei entprechender Stimmung nochmal reinzuziehen. Das ist aber auch alles.

Diese Girlie-Charaktere blieben mir als Abziehbilder einschlägiger, hier auf Frauen projezierter Gewaltphantasien mit (Pseudo)-"Erotik-Attitüde" und grossen Knarren völlig egal. Die "Coolness" der ewig gleichen Slow-motion-Orgien hat sich abgenutzt, die Message "Du musst für die Freiheit kämpfen" kennen wir schon seit "300" und sonst kann ich auch nichts Positives mehr über den Film sagen.

Da hat mir "Die Legende der Wächter" aber Lichtjahre besser gefallen (kein Wunder, da hat Snyder ja auch nicht das Drehbuch verbrochen, sondern nur für die visuelle Umsetzung gesorgt - und die war zugegebenermassen atemberaubend)

Meine Wertung: 5 von 10

--- IN EINER BESSEREN WELT ---

Falls der Titel unbekannt sein sollte - schwedisch-dänisches Drama, das 2010 den Auslands-Oscar gewonnen hat. Ein echtes Kontrastprogramm (zu SUPER 8 und SUCKER PUNCH jedenfalls), erzählt die Geschichte zweier skandinavischer Familien mit ihren zwischenmenschlichen Problemen und von der Freundschaft zweier Jungen, die in ein gefährliches Spiel mündet. Erstklassiges Schauspiel-Kino (sowohl seitens der Kinder als auch der Erwachsenen), äußerst stimmungsvoll inszeniert mit grandioser Kamera-Arbeit und Farbdramaturgie, gefühlvoller Musik von Johan Söderqvist (Let the Right One In)

Weniger geeignet für Action-Fans, dafür doch zu dröge und langatmig - aber wer mal eine überzeugende Inszenierung wirklich authentisch wirkender menschlicher Gefühlswelten und ihrer Komplexität ohne jeden Hollwood-Kitsch sehen will, ist hier richtig. Wer Angst hat, dass einen so eine Art Film "runterzieht", den kann ich beruhigen: Es gibt ein Happy-End (und zwar eines, das sich nicht "gezwungen", sondern "richtig" anfühlt)

Meine Wertung: 9 von 10

gruss

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source code

och ja... ganz nett, relativ spannend, find gyllenhaal wie immer langweilig, das ende war aber dann doch sehr hübsch nur um dann von ner beschissenen Hollywood-Happy End und Sequel-Setup ruiniert zu werden... unsäglich! ruinierte alles...

Musik gefällig und recht spannend... immerhin kein 0815 RCP sound... das allein is schon was... hätt ich mir aber auch gut Mansell zu vorstellen können...

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Bzgl. Chris Bacons SOURCE CODE: der "Main Title" ist wirklich eine (kleine) Wucht, aber der restliche Score verliert sich dann doch ganz schön in den immer gleichen Strukturen. Ähnlich wie Brian Tylers THE FINAL CUT (den ich gerade höre) ist das so ein typischer "Main Title reicht"-Score.

Und Leto, sehr feine, differenzierte Kritiken! Kann ich so unterschreiben.

Meine letzten Kinobesuche:

INSIDIOUS (James Wan)

Hatte ich ja im Thread zum Score bereits drüber geschrieben. Erfrischend altmodischer Geister-und-Dämonen(austreibungs)-Thriller, der mit seinen blassen Gespenster-Frauen und feuerroten Teufelchen einer beinahe Varieté-artigen Rummelplatz-Ästhetik verpflichtet ist, wie man sie im neueren amerikanischen Horrorfilm kaum noch geboten bekommt. Eine bunte, unglaublich unterhaltsame Horror-Show, die mit ihrer eigenen Trivialität spielt und sie ins Groteske zieht. Musikalisch untermalt wird diese filmische Geisterbahn-Fahrt von einer experimentellen Klangkomposition für Streicher und präpariertes Klavier, Komponist ist Joseph Bishara. CD-Veröffentlichung erwünscht! Film äußerst sehenswert!

SUPER 8 (J.J. Abrams)

Relativ altmodisch geht es weiter: Abrams gelingt eine liebevolle Hommage an die Spielberg-Produktionen der späten Siebziger und der Achtziger Jahre, von CLOSE ENCOUNTERS über E.T. bishin zu GREMLINS und den GOONIES. Dem Film lässt sich wenig vorwerfen - selbst der dezente Kitsch in den emotionalen Momenten ist Teil des referenziellen Back-to-the-Roots-Konzepts. Die durchaus aufwändig gestalteten Special Effects (von denen es glücklicherweise auch viele nicht-digitale gibt) sind wohldosiert eingesetzt und gut ins Gesamtbild integriert, ohne allzu viel Aufmerksamkeit auf sich zu ziehen. Und die Super-8-Rahmenhandlung gibt dem Ganzen letztlich auch noch einen netten selbstreflexiven Anstrich. Unterhaltungskino mit Niveau, passt!

RISE OF THE PLANET OF THE APES (Rupert Wyatt)

Unterhaltungskino, wie es meiner Meinung nach nicht aussehen sollte. Ein Film voller plakativer und simpler Einfälle, bei dem von der ersten Minute an alle Fronten klar sind. Die Künstlichkeit des Drehbuchs und der Charaktere spiegelt sich in der Künstlichkeit der CGI- und Motion-Capturing-Effekte, die zumindest mir jeglichen emotionalen Zugang zum Kernthema des Films verwährt haben. Ich kann diesen digitalen Trends mittlerweile einfach nicht mehr folgen, für mich geht hier jede pure filmische Energie verloren: Action hat vor der Kamera zu passieren, und nicht im Rechner.

Wie auch immer, insgesamt ein schwacher Film, bei dem, wie oben angedeutet, auch abseits der Effekt-Frage viel im Argen liegt. Aber so lange mit spektakulär-anmutsvollen Kletter-Szenen (aus dem Rechner...) ein AVATAR-ähnlicher Neo-Primitivismus kultiviert wird, klingeln natürlich die Kassen. Wundert mich letztlich übrigens nicht, dass der Streifen Doyle zu keiner kompositorischen Großtat inspiriert hat.

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