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Masada

Die Legende um 970 jüdische Rebellen, die sich 71 n. Chr. in der Festung auf dem Berg Masada nahe Jerusalem verschanzten, war für das jüdische Volk bis in die 80er Jahre des letzten Jahrhunderts ein wichtiger Bestandteil des eigenen Bewusstseins. Der immerhin drei Monate anhaltende Kampf der Rebellen gegen 15 000 römische Legionäre galt als "das israelische Alamo". So ist es kein Wunder, als Anfang der 80er Jahre die israelische Regierung zusammen mit der amerikanischen Filmindustrie eine gewaltige TV-Miniserie mit vier Folgen und insgesamt sechs Stunden Laufzeit produzierte. Als Anführer der beiden Parteien agieren Peter O'Toole als Falvius Silva und Peter Strauss als Eleazar.

Wenn man bedenkt, von wem und wann die Serie produziert wurde, überrascht es nicht, das "Masada" hauptsächlich ein Propaganda-Werk ist. Schon die ersten fünf Minuten zeigen begeisterte Cola-trinkende Soldaten Israels, die vergnügt Masada erklimmen, um dort vereidigt zu werden, bevor wir knapp 2000 Jahre zurück reisen und die Zerstörung des Tempels und den Brand Jerusalems erleben. Mal abgesehen davon, dass sich Silva und Eleazar wahrscheinlich nie begegnet sind, wurden in der Historie einige mehr als wichtige Aspekte verfälscht, um den millterweile entmystifizierten Mythos für die Propaganda auszuschlachten. Bei den ehemaligen Rebellen handelte es sich um die gewalttätige Vereinigung der Sikarier, Leute, die man heutzutage als Terroristen einstufen würden. Um ihren brutalen Anführer Eleazar allerdings für die Zuschauer symphatisch zu gestalten, machte man aus den Sikariern die Essäer und andere wesentlich friedlichere Gemeinden, Eleazar wird ein gutmütiger Familienvater.

Auch weitere Details wie die Lederpanzerungen der Römer (eigentlich aus Metall) wurden oft kritisiert, aber nichts desto trotz trumpft die Serie mit einigen beachtlichen Momenten auf, schildert die Situation wenn auch nicht korrekt, so doch äußerst spannend. Es ist erfreulich, dass man sich bemühte, auch die römischen Motive glaubhaft darzulegen und besonders die römischen Offiziere symphatisch zu gestalten, zu denen der skrupellose Falco - gespielt von David Warner - als Gegenstück brilliert. Insgesamt verläuft die Serie recht ruhig und ist für heutige Verhältnisse in Bezug auf Action recht unspektakulär in Szene gesetzt. Umso mehr wirkt die vermeintlich aussichtslose Situation, als endlich der Angriffsturm fertig ist und die rieisge künstliche Belagerungsrampe heraufgezogen wird. Das anschließende Feuer der Holzwand allerdings ist mehr als plump ins Bild kopiert, was in Anbetracht der sehr realistisch aussehenden und aufwändig erscheinenden Kulisse mehr als schade ist.

Man sollte sich halt im Klaren darüber sein, was man hier sieht: ein definitiv mit Israel symphatisierendes Werk aber wenn man über gravierende Ungenauigkeiten und Beschönigungen hinwegsehen kann, dann macht "Masada" richtig Spaß.

Zur Musik: Neben "QB VII" war "Masada" das letzte TV-Projekt Jerry Goldsmiths, dem beide Serien angeblich aus persönlichen Gründen a Herzen lagen. Sowohl "QB VII" als auch "Masada" handeln von jüdischen Schicksalen und lassen daher auf Goldsmiths religiöse Verbundenheit und Anteilnahme an den Themen schließen. Für "Masada" komponierte Goldsmith ein sehr schmissiges Hauptthema, das durch seine knackige Orchestrierung und die Verbindung von melodischen Klezmerelementen und Marschbegleitung schnell ins Ohr geht. Auch ein Liebesthema ist vorhanden sowie eine markante römische Fanfare. Alle drei Hauptelemente stoßen in der Vorspannmusik zur zweiten Folge - "The Road to Masada" aufeinander. Die Actionmusik ist oft gewohnt ruppig und markant, aber nie derartig rhythmisch komplex oder instrumentatorisch avantgardistisch wie andere Partituren aus dieser Zeit. Stattdessen reichert Goldsmith seine Partitur mit einigen orientalen Einsprengseln an.

Da sich die Produktion der Serie verzögerte musste Goldsmith das Projekt nach zwei Folgen verlassen, da er sich für die Vertonung des obskuren Kriegsfilms "Inchon" verpflichtet hatte. Somit wurde die zweite Hälfte von Morton Stevens vertont, dessen Beitrag oft schlechter bewertet wird als Goldsmiths, was ich nur bedingt nachvollziehen kann. Stevens komponierte zwar keine neuen Themen und geht auch sparsamer mit dem Themenmaterial um als Goldsmith, sodass seine Musik etwas stereotyper wirkt, dennoch verarbeitet er insbesondere das Liebesthema mit äußerster Zartheit und orchestraler Blüte wie in "Silve frees Sheva". Auch die Actionmusik und besonders die schwere ächzende Passage für den Angriffsturm sucht in der TV-Musik ihresgleichen. Goldsmiths Musik macht als Hörerlebnis deutlich durch die brillant verarbeiteten und eingängigen Themen mehr her, aber Stevens' Musik ist ebenfalls mehr als nur solides Handwerk.

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Vier Tage im Mai

Dieser Film schildert die Begebenheiten auf einem von einem russischen Hauptmann und seinen acht Soldaten besetzten Gut auf einer deutschen Ostseeinsel zum Kriegsende 1945. Als der Krieg für alle Beteiligten schon als vorüber gilt, verlassen die Inselbewohner bis auf die Baronin von Bülow, die mit einigen Dienstmädchen ein Kinderheim auf ihrem Gut eingerichtet hat, die Insel und tatsächlich treffen bald neun russische Soldaten ein, die den Befehl haben, 80 deutsche Soldaten, die zur Kapitulation nach Dänemark übersetzen wollen, gefangen zu nehmen. Als der russische Hauptmann mit seinem Major in einen Streit um eine Frau auf dem Gut gerät und der Major seine Panzerabteilung herbeiruft, eskaliert die Situation. Können die an der Abreise und des Kämpfens müde deutsche Soldaten den Menschen auf dem Gut - inklusive den neun Russen - beistehen?

Der Film besticht durch seine differenzierte Darstellung der einzelnen Charaktere und die stete Möglichkeit, alles Handeln und Tun nachvollziehen, wenn aber auch nicht "gutheißen" zu können. Besonders die Zeichnung der deutschen Soldaten als erschöpfte und motivationslose Männer, die doch einfach nur noch übersetzen und zusätzlich weder ihr Leben noch das der Kinder in dem Heim gefährden wollen, ist einer der vielen positiven Aspekte. Böse Nazis, gute Russen gibt es hier Gott sei Dank nicht. Auch das aufkeimende Verständnis der Gutsbewohner und Russen für die jeweilige Gegenpartei ist sehr subtil, nie kitschig, überemotional oder allzu unglaubwürdig herzlich in Szene gesetzt. Die besondere Tragik des letzten Kampfes nach Kriegsende wegen eines betrunkenen Kommandeurs, der weitere Opfer fordert und dem die neun Russen sowie die 80 Deutschen aus dem Weg gehen wollten, wird weder durch Pathos oder übertriebene Gewalt erstickt. Stattdessen wird durchgängig Wert auf Atmosphäre und Stimmung gesetzt, die den ganzen Film über perfekt spürbar sind.

Insgesamt ein sehr ruhiger und - gerade deshalb - intensiver und bewegender Film. Vielleicht einer der besten, die ich in den letzten Wochen im Kino gesehen habe und ein weiterer ausgezeichneter deutscher Film!

Zur Musik: Nicht der Rede wert. Viel an Potential wurde verschenkt und meistens legen sich minutenlange sphärische halbsynthetische Teppiche über das Bild, obwohl Stimmungen und Szenen wechseln. Die Instrumentation mit Instrumenten wie Zither und Glasharfe, Solo-Violine, Klavier und Ähnlichem ist zwar nett ausgedacht, aber meistens nur für oberflächliche Gefühlsduselei ausgenutzt. Gott sei Dank ist der Film stark genug, dass die Musik hier nicht schadet, helfen tut sie aber auf gar keinen Fall.

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Wir sind die Nacht

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Ich war sehr skeptisch, besonders nach dem ersten Teaser, der mehr als peinlich war. Jedoch man sollte nicht immer auf Trailers oder Teasers oder anderen Meinungen vertrauen, sondern einfach selber anschauen und seine eigene Meinung bilden.

Das hab ich heute gemacht.

"Wir sind die Nacht" ist ein erfreulich gelungener Film, der gekonnt mit den Vampirklischees spielt, im Vordergrund vier Frauen.. dargestellt von wirklich sehr guten Schauspielerinnen, insbesondere Karoline Herfurth, Anna Fischer und Jennifer Ulrich. Nina Hoss agiert für mich hier ein wenig übertrieben, da wäre weniger besser gewesen.

Auch gelungen ist die eher düstere Atmosphäre, auch die ruhigen Szenen sowie die Actionszenen sind auf hohen Niveau gedreht worden. Effekte waren spärlich eingesetzt, jedoch auch diese waren sehr gelungen.

Die Musik von Heiko Maile hatte seine Vorbilder, jedoch untermalte den Film sehr stimmungsvoll und passend.

Fazit: Dennis Gansel schuf für mich mit "Wir sind die Nacht" einen der besten deutschen Filme der letzten Jahre.

10/10

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Bei einem gemütlichen DVD-Abend diese Woche:

The List of Adrian Messenger (Die Totenliste)

John Huston, Regiesseur des "Schatzes der Sierra Madre", "Roy Bean" und "The Maltese Falcon" drehte 1963 mit "Die Totenliste" einen Film, der mit dem Landhaus im gotischen Stil, der Fuchsjagd, den verrauchten Pubs und verregneten Städten hätte britischer nicht sein können. Als wichtiges britisches Thema geht es in diesem ansprechend in Schwarzweiß fotografierten Film natürlich um die Suche nach einem Mörder, der seit mehreren Jahren schon Männer umbringt und die Morde geschickt als Unfall tarnt, dabei auch durch getürkte Zugunfälle und Zeitbomben in Flugzeugen locker den Tod Unschuldiger in Kauf nimmt. Adrian Messenger entdeckt einen losen Zusammenhang zwischen den Opfern und bittet, seinen Freund Anthony, einige Nachforschungen aufzunehmen, als auch er prompt ermordet wird...

Im Gegensatz zu den klassischen "britischen" Wallace-Krimis oder den Miss-Marple-Filmen steht der Mörder eigentlich für jeden spätestens ab der Hälfte des Films fest. Stattdessen entwickelt Huston ein geschicktes Verwirrspiel, an dem auch das Marketing des Films eine gehörige Verantwortung zu tragen hatte. Mit den fünf Stars Kirk Douglas, Frank Sinatra, Burt Lancaster, Robert Mitchum und Tony Curtis, die alle bis zur Unkenntlichkeit (teilweise als Frau) maskiert sind, erwartet der Zuschauer eine mögliche Wendung, einen unerwähnte Komplizen oder Ähnliches. Erst beim Abspann merkt man, dass die Stars nur im Film sind "weil sie's können" - naja, bis auf einen.

Zur Musik: Jerry Goldsmith und John Huston haben ein Jahr zuvor bereits für "Freud" zusammen gearbeitet und auch für "Die Totenliste" schrieb Jerry Goldsmith eine interessante und frische Partitur. Doch wie viele Spielfilmvertonungen im Frühwerk des versierten TV-Komponisten zeigt sich hier die leicht stückhafte Vertonung der einzelnen Szenen mit entgegen gesetzter Stilistik, wie es auch bei "The Prize" und teilweise bei "The Stripper" der Fall war. Als Hauptthema schrieb Goldsmith eine elegante leicht jazzig-getragene Melodie des Saxophons, doch das wesentliche Element der Musik ist ein sehr einfach gestricktes Suspense-Motiv, das die Musik auch eröffnet. Das achttönige Motiv durchzieht die Musik wie ein roter Faden und verknüpft die sehr unterschiedlich vertonten Szenen wie die schmetternd begleitete Fuchsjagd und die pastoral anmutenden Kompositionen für die typisch britischen Schauplätze, die durchaus von Miklos Rozsas "Ivanhoe"-Musik inspiriert gewesen sein dürften. Einige harsche dissonante Ausbrüche beim unvermeidlichen Tod des Mörders und des Flugzeugabsturzes dürfen natürlich nicht fehlen. Durch den Einsatz des Cembalos und des Teremins bekommt die Musik einen leicht spleenigen und unheimlichen Charakter. Alles in Allem ein netter Film mit einem sehr interessanten Frühwerk eines bedeutenden Filmmusikkomponisten, der noch auf der Suche nach seinem finalen Stil ist.

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Mal wieder einen meiner absoluten Lieblingsfilme geguckt:

SERENITY

Wunderbare Darstellter, eine gute und interessante Story mit herrlichen sarkastischen Dialogen (typisch Joss Whedon halt), rasante, aber nicht übertriebene Action und eine passende und gute musikalische Vertonung von David Newman und das alles in einer wirklich perfekten Inszenierung von Joss Whedon.

Nebenbei auch eine sehr gute deutsche Synchronisierung (David Nathan als Stimme von Nathan Fillion ist einfach nur genial)

Natürlich 10/10

PS: Von dem Score will ich mal einen komplette oder wenigstens erweiterte Veröffentlichung :)

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Und hier noch von gestern:

Melancholia

Lars von Trier gehört nunmal zu den Künstlern, deren Werk man nicht einfach als Werk betrachtet, sondern es immer auf den Schöpfer zurück führt, wie eine Wagner-Oper, ein Goldsmith-Score, ein Klee-Gemälde oder einen Haneke-Film. Nach dem Totalversager "Antichrist" hoffte ich, von Trier könnte das äußerst angeschlagene Bild als Regiesseur wieder gerade rücken und das hat er tatsächlich geschafft. Die Geschichte um zwei Schwestern - Justine (Kirsten Dunst) und Claire (Charlotte Gainsbourg) - behandelt die Problematik der Krankheit Depression, unter der Justine leidet und wie sie das Verhältnis der Schwestern beeinflusst.

Der Film ist Haneke-typisch strukturiert mit einer ästhetisch umwerfenden Ouvertüre, mehreren Teilen (dieses Mal zwei - je Schwester einen) und einem Schlussbild. Der erste Teil "Justine" zeigt die Hochzeitsfeier nach der Heirat Justines und ihres Mannes Michael, die an der schleichend einsetzenden depressiven Stimmung Justines und Claires Perfektionismus', die Feier genau nach Pan ablaufen zu lassen, scheitert. Justine verliert noch in der Hochzeitsnacht ihren neuen Job und ihren frisch gebackenen Ehemann.

Der zweite Teil "Claire" beschäftigt sich mit der Schwester, die die mittlerweile an heftigen Depressionen leidende Justine zu ihrem Ehemann John (gespielt von Kiefer Sutherland - Oli, hörst Du?), ihrem Sohn und sich auf den 18-Loch-Golfplatz des Ehemanns holt, um sie zu betreuen. Währenddessen rast ein Planet - genannt "Melancholia" - auf die Erde zu. Obwohl John sie stets beruhigt hat Claire Angst, dass die Vorraussagen stimmen, dass Melancholia die Erde trifft und zerstört.

Der Film ist lang - fühlt sich sogar länger an als er ist, aber Gott sei Dank behandelt Lars von Trier die Krankheit nicht als Ursprung des Genialischen sondern als unglaublich hindernde und sinnlose Krankheit. Die Charaktere leider sind sehr oberflächlich gezeichnet und besonders bei der Hochzeitsfeier stößt z. B. die stets genervte und asoziale Mutter sowie der zu übereichnete machtgeile Boss Justines auf. Die Kamerführung innerhalb des Films nervt auch gewaltig: sehr verwackelt und heftig geschnitten das Ganze. Bei der Hochzeitsfeier ergibt das ja noch Sinn - schließlich sind solche Videos oft verwackelt aber in der zweiten Hälfte des Films hat dieser Stil überhaupt keinen Sinn. Umso aufgepflanzter wirkt dann die unvermeidliche aber vollkommen überflüssige Nacktszene, die in ihrer Ästhetik sehr an die Ouvertüre erinnert.

Die Stärken des Films sehe ich also weder in der Kameraführung, der Handlung oder anderen leider doch wichtigen zu Eigenschaften eines Films, als dass "Melancholia" deswegen noch als herausragend bestehen könnte, aber dennoch faszinierten mich die Feinheiten und die fast musikalische Strukturierung des Films. So nimmt die Ouvertüre tatsächlich alle wichtigen Ereignisse der Handlung teils realistisch und teils symbolisch oder verfremdet vorweg und auch durch den ganzen Film ziehen sich mehrere Leitmotive, wie die Brücke, über die Justine ihr Pferd nie reiten kann und an der auch Claire scheitert, der weiche frische Schnee, an dem sich die Schwestern erfreuen und der später zum brutalen harten Hagel wird, in dem die Mutter verzweifelt mit ihrem Kind nach Schutz sucht.

Letzten Endes spuckt der Regiesseur allerdings immer viel zu große Töne, stellt sich wichtiger dar als er ist und scheitert an den abgeschmackten Klischees, den oberflächlichen Charakteren, die oft durch einfallslose Situationen straucheln. Ein Problem des Autorenfilms generell, sich als "besseres Genre" zu betrachten und dann doch nicht besser als andere Filme zu sein, teilweise wichtige Dinge zu vernachlässigen (Kamera, Licht, Schnitt, Musik), denn es kommt ja auf andere Dinge viel mehr an (Tiefgang, Botschaft) - die sich dann aber doch nicht im Film finden. So bleibt "Melancholia" etwas leer und würde teilweise sogar heftig langweilen, wenn man sich nicht an den Feinheiten erfreuen könnte. Wenn Claire in ihrem Perfektionswahn vorschlägt, beim Aufpall des Planeten doch auf der Terrasse zu sitzen und ein Glas Wein zu trinken efreut man sich des Grotesken und der Aberwitzigkeit in Claires Scheitern an sich selbst. Letzten Endes sind solche Momente jedoch so rar gesäht, dass sie sogar als Zufallstreffer gelten können.

Zur Musik: Als aktive Filmmusik (neben einigen Jazzsachen auf der Feier) dient lediglich das Vorspiel Richard Wagners zu seiner Oper "Tristan und Isolde" - warum auch immer, denn wirklich melancholisch ist das Stück nicht - eher leidenschaftlich. Zudem scheint von Trier zu faul gewesen zu sein, auch andere Passagen der Oper in den Film einzufügen, sodass man stets mit den einsetzenden sinkenden Streichern und Holzbläsern weiß: "Aha, da bracuhte er mal wieder Musik.". Dementsprechend nervend und fehlplatziert wirkt die musikalische Tonspur des Films mit einigen Ausnahmen. Hätte er die Musik in nur drei Momenten unverändert eingesetzt, wäre das vollkommen okay gewesen, so wirkt es einfach nur lustlos und zusammengeschustert.

Alles in Allem hat mich "Melancholia" wieder um einiges milder gestimmt und das war nach der Nullnummer "Antichrist" auch absolut notwendig, um mir weitere Filme dieses Angebers anzsehen. Wenn er etwas weniger quatschen und etwas mehr über seine Filme nachdenken würde, dann hätten seine Streifen auch Potential, etwas wirklich Tolles zu werden. So bleibt "Melancholia" ein recht netter aber dünkelhafter und selbstverliebter Film mit einer sinnlos verwackelten Kamera, grobschlächtig reingesetzter Musik aber auch vielen tollen Details. Die Schauspieler sind übrigens alles andere als das Problem des Films!

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(gespielt von Kiefer Sutherland - Oli, hörst Du?)

na klar höre ich und glaub mir, als großer Kiefer Sutherland-Fan (man der ist in jeder seiner Rolle einfach großartig, Fan-Denken ;):)) ist der Film schon lange auf meiner "Must see"-Liste, jedoch erst, wenn er zu verbilligten Preisen auf DVD erhältlich ist ;)

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Es war mal wieder Zeit für einen gemeinsamen Film-Abend mit Oli. Und da dachten wir uns mittags, dass es doch eine nette Idee wäre, abends "City Slickers" anzusehen. Okay, gesagt, getan.

Keine Ahnung, warum ich ihn bisher noch nicht sah, aber das ist nun eh egal, denn endlich sah ich diesen (Achtung, Begeisterungssturm) Congenialen, Megatollen, begeisternden, wunderbaren moderneren Western. War er anfangs noch etwas schleppend, fast langweilig, brauchte ich eine kleine Weile, bis ich "drin" war. Doch kaum waren sie auf der Ranch, trafen auf Curly und ritten mit einem frohen "Yeeeehaw" los, war's um mich geschehen.

Aber was Western angeht, bin ich eh leicht zu beeindrucken. Schöne Landschaft und Pferde. Mehr brauchts nicht. Kommen dann noch einzigartige Charaktere, Wortwitz und eine nette Story dazu, mag ich den Film sogar noch mehr.

Und in diesem Fall gab es sogar noch ein kleines "Etwas", das so richtig zu Herzen ging...

Ich sage nur: "Norman":

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Soooooooo nieeeeedlich!!! :)

10/10 Tumbling Tumbleweeds

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dem kann ich mich nur anschließen, nur fand ich den Anfang nicht langweilig, sondern auch schon recht witzig ;)

Aber bin auch älter als Anne...

Nur eines hat mich schon enttäuscht, dass eine Szene mit neuen Synchronsprecher nachgesprochen wurde, geht um die "Was war dein bester und schlechtester Tag"Szene.. keine Ahnung, was MGM sich dabei dachte.

Aber sonst war der Film natürlich wieder mal genial :)

10/10 große yeeehaw's ;):)

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Heute Abend:

Kein Stern geht verloren (Studs Lonigan)

Zur Zeit der großen Depression sahen mehrere Schriftsteller es als ihre Aufgabe an, ein episches Werk zu schreiben, dass die verkommene Gesellschaft wachrütteln sollte. James T. Farrell entschied sich zu einer groß angelegten Romanreihe um den Charakter des William Studs" Lonigan, der durch seine äußere Umgebung beeinflusst nie von der schiefen Bahn, dem Alkohol und der Ausweglosigkeit loskommt. 1959 wurde die Reihe in einem 94minütigen Film untergebrach, der als frühe Stufe der Karriereleiter vieler angesehener Leute in Hollywood gilt (u. A. Jack Nicholson in seinem vierten Film überhaupt) - allerdings nicht für den Hauptdarsteller Christopher Knight, der nach seinem hieisgen Debüt auch schon wieder in der Versenkung verschwand. Auch der Film ist heute vergessen - zu Recht?

Ich muss zugeben, dass mich der Film durchweg unterhalten konnte und einige wirklich nette Einfälle enthielt. Besonders haften blieb die Trauerfeier um Paulie, einer von Studs Freunden, der betrunken vom Auto überfahren wurde. Kurz zuvor erzählt Paulie von seinem neuesten Plan und bricht in schallendes Gelächter aus, dann folgt ein Schnitt auf die Trauerfeier und das Gelächter des verstorbenen Sohnes wechselt zur weinenden Stimme der Mutter. Studs Lonigan und seine beiden überbliebenen Freunde müssen bestürzt mit ansehen, wie fast alle Trauergäste das Ereignis als fröhliche Wiedersehensfeier missbrauchen. Besonders die Collagen, die den Lebensstil und das bunte Treiben der Gang zu Anfang des Films beleuchten sind vom Schnitt her sehr gelungen. Doch letzten Endes fehlt dem Film darüber hinaus doch leider das gewisse Etwas, umso einleuchtender ist jedoch, warum es Christopher Knight trotz blendenden Aussehens nicht zum Star gebracht hat: Sein teilweise sehr bemühtes Minenspiel wirkt oft fast parodistisch und ironisch und lächerlich.

Zur Musik: Regiesseur Irving Lerner und Komponist Jerry (im Vorspann noch "Jerrald") Goldsmith hatten bereits zuvor für "City of Fear" zusammen gearbeitet, für den Goldsmith eine modernistisch düstere Musik schrieb. Seine Musik zu "Studs Lonigan" hingegen ist eher vom Jazz inspiriert, weist aber schon typische deutliche Americana-Spuren auf und vermengt diese gekonnt mit dem Broadwayjazz und ähnlich gelagerten Stücken Kurt Weills. Wie in vielen Frühwerk ist Goldsmith auch hier noch auf der Suche nach einem Personalstil, schafft es aber gekonnt, seine Vorbilder und Inspirationsquellen handwerklich und dramaturgisch hochwertig zu verarbeiten, ohne auch nur einmal ins Epigonenhafte abzugleiten. Die CD sei jedem empfohlen!

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Im Juli

Fatih Akin, einer der besten deutschen Regisseure (Kurz und schmerzlos, Gegen die Wand, Solino, Auf der anderen Seite) schuf hier einen Road-Movie, der spritzig und originell ist. Dazu hat er ein gutes Tempo und tolle Regie-Einfälle und hat wirklich sehr gute Schauspieler wie Moritz Bleibtreu, Christiane Paul und dem tollen Mehmet Kurtuluş.

Ein Film, der Spaß macht... und solche Filme sollen auch nicht anderes tun.. daher Pflicht erfüllt mit kleinen, aber sehr minimalen Schwächen.

8,5/10

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ACHTUNG: This Sh*t may contain spoilers.

Dem Auteur ist nichts zu schwör...

(ANONYMOUS von Roland Emmerich)

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Auch für Euch findet jetzt im Kino eine Schlüsselfrage der Literatursgeschichte Beantwortung: Hat Shakespeare seine Stücke wirklich selbst geschrieben? Ja, das ist schon Dynamit, wer anderes als Emmerich hätte sich diesem heissen Eisen widmen können? ;)

Der Protagonist seiner Geschichte ist Edward De Vere, Earl of Oxford (Rhys Ifans), ein liberaler Geist mit ausgeprägtem schriftstellerischen Drang. Oxford leidet darunter, dass sich die alt gewordene Königin Elizabeth (Vanessa Redgrave) politische Entscheidungen von ihrem Berater, dem buckligen Puritaner Robert Cecil (Edward Hogg), einflüstern lässt. Um dem repressivem Spuk von Cecil und seinen sinistren Schlägertrupps ein baldiges Ende zu bereiten, setzt Oxford nicht nur auf befreundete Fürsten und den jungen Earl of Essex (Sam Reid) als möglichen Thronfolger, sondern auf den gerechten Zorn der englischen Massen. Die lassen sich gerne im Theater unterhalten und vielleicht auch aufwiegeln.

Als Strohmann für Stücke wie „Henry V.“ oder „Romeo und Julia“ wählt De Vere den Bühnenautoren Ben Jonson (Sebastian Armesto). Der will sich nur widerwillig in seine Rolle fügen, bald wird die ihm von dem versoffene Schauspieler, Lebemann und Analphabeten William Shakespeare (Rafe Spall) abgenommen. Mit „Richard III.“ und einem erklärenden Gespräch Essex’ sollen Volk und Königin wachgerüttelt und England auf den richtigen Weg gebracht werden. Doch dazu kommt es nicht.

Vieles ist hier pure Behauptung, Kritikern, die allerlei historische Ungenauigkeiten bemerkten, entgegnete Roland Emmerich bereits, sein Film solle nur die „emotionale Wahrheit“ zeigen. Aber schwerer als mangelnde Faktentreue oder die heikle Prämisse – ist Shakespeares Autorenschaft fraglich und ist das interessant? – wiegt Emmerichs unentschlossene, unschlüssige Inszenierung. Was in einzelnen Szenen funktioniert, fügt sich nicht zu einem überzeugenden Ganzen; das Politische geht schnell zwischen Eitelkeiten, Leidenschaften, Inszest und Duellen verloren, der Filmemacher Emmerich lässt dem Unterhalter Emmerich entschieden zuviel Platz.

P.S.: In Babelsberg hat man produktionstechnisch das Optimum herausgeholt, aber die Musik (Harald Kloser & Thomas Wanker) ist ein leidlich, pardon, anonymer, leicht barock angehauchter Klangteppich.

5/10

Und über uns der Himmel

(ANOTHER EARTH von Mike Cahill)

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Ich hatte grosse Erwartungen, die löst der Film leider nur bdingt ein. Im Mittelpunkt steht hier die junge Rhoda (Brit Marling, auch Ko-Drehbuch und Ko-Produktion), die nach einer Party mit ihrem Auto einen Verkehrsunfall verursacht, bei dem eine Frau und ihr Sohn sterben. Sie geht für vier Jahre ins Gefängnis, danach arbeitet die ehemals angehende Astronomin als Putzkraft einer High School, Menschen geht sie so gut es geht aus dem Weg. Aber irgendwann will sie doch mehr über ihre Tat und den Unfall erfahren, sie recherchiert Details und erfährt, dass der Ehemann und Vater damals überlebt hat, der früher gefeierte Musiker und Komponist John Burroghs (William Mapother) war lange im Koma und vegetiert jetzt in einem abgelegen Haus zwischen dreckigem Geschirr, wenn er nicht Pillen einwirft oder sich besäuft.

Unter dem Vorwand als Putzfrau zu arbeiten, nähert sich Rhoda dem Einsiedler, sie putzt, sie reden, man lernt sich kennen. Irgendwie will Rhoda Wiedergutmachung leisten, aber die Grenze zwischen falsch vestandener Aufopferung und echter Sympathie verschwimmt bald. Über allem kreist die Frage, ob die mysteriöse andere Erde, die in der Nacht des Unfalls entdeckt wurde, immer näher kommt und auf der alle Dinge und alle Menschen unserer Welt identisch abgebildet sind, eine Lösung anbietet: Rhoda hat sich für eine Reise zu dem Planeten beworben, vielleicht leben dort Johns Frau und Kind noch?

Brit Marling ist talentiert und auf bodenständige Art attraktiv (think: Jennifer Lawrence in WINTER'S BONE), immer wieder gibt es in ANOTHER EARTH schöne, melancholische Momente. Aber den Film durchzieht eine etwas unangenehm-kalkulierte Low-Budget-Artsiness. Die Totalen, in denen am Himmel die stetig grösser werdende "andere Erde" zu sehen ist, wirken irgendwann so aufdringlich wie unnötig, für jeden gelungenen Momnt gibt es mindestens einen, der schamlos an den Gefühlen zerrt. Wäre ohne den Erde 2-Aspekt sicherlich überzeugender gewesen, sollte aber wohl eine Eintrittskarte ins Geschäft für Frau Marling werden. Das immerhin hat super geklappt, das sei ihr auch gegönnt.

Was die Musik angeht, gibt s keine Beschwerden: Die flächige Elektronik (ergänzt um sparsame Orchester-Momente) funktioniert im Film und auf Platte ganz hervorragend und vermittelt Melancholie und Anspannung exakt ohne die Aufdringlichkeit der filmischen Inszenierung.

7/10

Hell IS other people!

(CONTAGION von Steven Soderbergh)

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Sehen Sie sich die Frau auf diesem Bild genau an, die ist tot, bevor Soderberghs Film die elfte Spielminute erreicht hat. Und sie bleibt in CONTAGION, eher düstere Zukunftsvision als Katastrophen-Reisser, nicht die einzige. Wer Seuchenfilme als unterhaltsame Horror-Movies mit Happy-End-Garantie oder voll fiktive Endzeitvisionen, als Science Fiction mit mieser Science, mag, bleibt besser zuhause. Soviel vorweg: Nach dem Film will man erstmal nix und niemanden mehr anfassen, der Wunsch ist dann stark ausgeprägt, sich die Hände zu waschen oder einen Mundschutz zu besorgen. Sehr viel verstörender geht kaum.

Und das ist so, weil Soderbergh hier alle gängigen Genre-Konventionen umfährt und auf das grosse Geschrei und kernige Sprüche (General: "Informieren Sie den Präsidenten und lassen Sie unverzüglich Operation Glashaus anlaufen!") verzichtet. Das Grauen entwickelt sich hier erstmal still und stetig und mit unerfreulicher Beiläufigkeit: Beth Imhoff (Gwyneth Paltrow, siehe oben) kehrt von einer Geschäftsreise nach Hongkong in die USA zurück, sie leidet nicht an einer Mischung aus Jet-Lag und Erkältung, auch in Japan und Grossbritannien haben Leute ähnliche Symptome. Das grosse Sterben kommt schnell, Beths Ehemann Mitch (Matt Damon) ist vom Tod seiner Frau und ihres kleinen Sohns (er selbst scheint immun) genauso überfordert wie die Entscheidungsträger.

Konzentriert, nicht panisch arbeiten die Wissenschaftler an Erklärungen, Diagnosen, Gegenmassnahmen - beim amerikanischen Center for Disease Control sind das Leiter Ellis Cheever (Laurence Fishburne) und Ermittlerin Erin Mears (Kate Winslet), bei der Weltgesundheitsorganisation Dr. Orantes (Marion Cotillard) und Herr Leopold (Armin Rohde). Ein ganz dickes Brett muss hier gebohrt werden: Die Infektion breitet sich über die Atemwege, Körperkontakt, Flächen aus, die Sterblichkeit liegt hoch, zunächst versucht man, Panik zu verhindern. Aber die kommt bald ganz von selbst: Erst werden einige Schulen geschlossen, dann schliessen Städte und Staaten ihre Grenzen, es wird geplündert. Endzeit. Für den etwas schmierigen Blogger Alan Krumwiede (Jude Law) nicht so schlecht, immer mehr Leute interessieren sich für seine Verschwörungstheorien und sein homöopathisches Heilmittel.

Soderbergh (der kürzlich angedroht hat, sich aus dem Filmgeschäft zurückzuziehen) geht sehr gut mit den internationalen Spielorten und sinem hervorragenden Ensemble um (Jennifer Ehle als CDC-Wissenschaftlerin ist eine echte Entdeckung). Die ernsthafte, tief sitzende Verstörung zieht CONTAGION aus der Glaubwürdigkeit: Ja, denkt man ständig, so oder sehr ähnlich wäre oder wird das wohl, wenn nach Vogel- und Schweinegrippe mal ein echtes Killer-Virus ausbricht. Nicht alles formuliert Soderbergh dabei aus, oft reichen dezente Andeutungen und Nebenbemerkungen, um für echtes Grauen zu sorgen, dass hier auch prominenteste Darsteller umkommen und in hastig ausgehobenen Massengräbern verscharrt werden ("We are still waiting for body bags from Canada..."), nimmt dem Zuschauer die komische Sicherheit, dass ein A-Lister immer bis zum Abspann überlebt.

Filmisch ist das ganz großartig, Soderberghs Kamera bleibt oft knapp zu lange auf Dingen - Gläser, Türgriffen, Aktenmappen - und suggeriert so Gefahr, die diversen Einblendungen ("Day 8" "Tokyo, Population 12.6 Million") machen hier Sinn, weil sie zeigen, wie anfällig die globalisierte Welt von heute für derartige Unglücksfälle ist, wie schnell das ginge und geht. Cliff Martinez hat dazu eine teils dezente, teils treibende Musik gemacht, die sich ganz bewusst der eher nüchtern erzählten Geschichte unterordnet.

9/10

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FREUNDE MIT GEWISSEN VORZÜGEN

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Ein brillianter, gut geschriebener, teils nachdenklicher aber überaus unterhaltsamer Film der im Gegensatz zu schwachen, Möchtegernkomödien zeigt wie man es auch Richtig machen kann und sollte!

Mila Kunis liefert eine sagenhafte Darstellung und Mr. Timberlake kann da problemlos mithalten. Übrigens geht es in dem Film auch um Filmmusik, bzw. den Einsatz von Filmmusik :D

Das Beste an dem Film ist das prickelnde und einfallsreiche Drehbuch! Mir hat der Film sehr sehr gut gefallen. Bin echt gespannt ob der/die Autor(en) für den Oscar nomminiert wird/werden.

10/10

@ Soushak, danke für Deine tollen Beschreibungen!

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Abduction

Frei nach dem Motto "wir machen mal einen Action Film mit Taylor Lautner". Story ist mal wieder aus den Fingern gezogen, der Film ähnelt aber stark I am Number 4.

Charaktere kommen etwas blass daher, bis auf Mikael Nyqvist der einen Vorgeschmack auf den Bösewicht in M:I:4 gibt, ist das alles sehr dürftig.

Ed Shearmur lässt seinen Score eher mit E-Gitarre auf Synth-Action Laufen und verzichtet fast vollständig auf richtige Percussions, bis auf das Love-Theme welches ihm wirklich gut gelungen ist.

Wenn man so will Professionelles I am Number Four.

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Derek Flint schickt seine Leiche (Our Man Flint)

Als MGM mit dem dritten James-Bond-Film "Goldfinger" erneut absahnte, wollte 20th Century Fox nicht mehr tatenlos zusehen und schickte James Coburn als Agent 0008 ins Rennen, um die Welt vor einer skrupellosen Organisatin zu bewahren, die Frauen zu Sexeinheiten gehirnwäscht und so eine friedliche Welt erschaffen will. Erzwingen wollen die drei Chefs von "Galaxy" - Dr. Wu, Schneider und Dr. Krupov - diese Vorhaben indem sie die Welt erpressen, das Wetter komplett durchdrehen zu lassen, das sie mit Hilfe ihrer Technologie steuern können.
Anstatt einen Bond-Abklatsch zu produieren, wählte 20th Century Fox glücklicherweise einen leicht parodistischen Einschlag mit vielen ironischen Elementen, die typische Bond-Manierismen auf die Schippe nehmen. So hält sich Flint direkt einen Harem von vier Schönheiten, besitzt ein Feuerzeug mit 82 Spezialfunktionen und beherrscht natürliche jede Kampfsportart. Auch die Organisation "Galaxy", deren Motive eigentlich nicht so negativ (Vernichtung der Atomwaffen, friedliche Welt), aber teilweise völlig bekloppt sind (Frauen als Lustobjekte), ist ein galanter Seitenhieb gegen die Bond-Bösewichte, die oft unter ihrer Erscheinung als reine Irre leiden, deren Motive man manchmal nur bedingt folgen kann. Was oft vergessen wird, ist, dass die Flint-Filme die eigentliche Basis der Austin-Powers-Filme sind, nicht (alleine) die Bond-Streifen sodass Powers-Kenner in den Flint-Filmen viele Parallelen finden werden."Derek Flint schickt seine Leiche" ist somit auch heute noch toll anzusehen und überaus unterhaltsam.

Zur Musik: Der zu dieser Zeit bei 20th Century Fox Angestellte Jerry Goldsmith hatte schon einige Filme mit Agenten-Thematik wie "The Prize" und "The Satan Bug" vertont, jedoch entspricht die Musik zu "Derek Flint schickt seine Leiche" nicht den modernistischen Partituren mit leichten Jazz-Einlagen der oben genannten Filme. Stattdessen kommt die Flint-Musik in deutlich poppigererem Easy-Listening-Gewand mit Jazz-Combo, leichten Streichern und einigen elektronischen Einsprengseln daher. Die Musik ist hautpsächlich monothematisch auf dem Flint-Thema aufgebaut und schlüpft je nach Situation und Lokalität in ein anderes Gewand: In Italien von der Mandoline tremoliert erklingt das Thema im Strip-Lokal als röhrende Nummer. Auch die Action- und Spannungsszenen wurden hauptsächlich an Hand des Themas vertont. Im Film funktioniert die Musik hervorragend, auf CD fehlt der ständigen Hauptthemen-Variation allerdings die Abwechslung, zumal auch bei dem Thema selbst das gewisse Etwas fehlt. Immerhin wurde die Musik auch für die kommerzielle Veröffentlichung neu eingespielt (bei Tsunami erschienen) und dürfte sich damals gut verkauft haben. Dem letzten Satz im Varèse-Booklet zu den Originalaufnahmen mit dem Fazit: "Die Filme sind Kind ihrer Zeit/Die Musik zeitlos" muss ich allerdings widersprechen: Der Film machte viel Spaß, aber die Musik ist ein nettes Souvenir, weil zu sehr Kind ihrer Zeit.

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Dreamhouse

Ein bis zum Ende hin eigentlich Spannender Thriller, in dem man lange braucht um überhaupt rauszufinden wie alles überhaupt

zusammenhängt. Das Ende ist dann mal wieder 0815. Craig, Weisz, Watts & Co kommen ganz ok rüber.

Dazu macht Debney einen auf Gregson-Williams, klingt im Film zwar gut, aber ist halt langweilig und er kanns doch deutlich besser.

Ein Film der Kategorie "Kann man, muss man aber nicht"

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Gestern und heute gabs bei mir Film made by Robert Schwentke

Gestern

R.E.D.

Actionkomödie die durchaus Spaß machte und die volle Zeit unterhalten konnte, was aber besonders an den Stars lag... allein Helen Mirren, Brian Cox und vor allem John Malkovich als durchgeknallter Ex-Agent waren mal so richtig gut. Bruce Willis und die wunderbare Mary-Louise Parker machten aber auch eine gute Figur. Einzig Morgen Freeman spielt irgendwie auf Autopilot...

Die recht rockige Musik von Christophe Beck weiß auch zu gefallen und ja untermalt den Film sehr gut... mal schauen, vieleicht hol ich mir den Score auch mal.

Wie ich finde ein guter unterhaltsamer Film...

8/10

FLIGHTPLAN

Ein absoluter TopThriller mit einer überragenden Jodie Foster..

Wirklich sehr spannend gemacht von der ersten bis zur letzten Sekunde.. die Auflösung fand ich auch gelungen... war auch logisch rüber gebracht.

Die ansprechende Musik von James Horner untermalte den Film perfekt..

leider vertont er ja eher weniger solche Thriller.. würd gern mehr thrillerscoring von ihm hören, wenn sie so klingt wie hier.

10/10

Ja, der Regisseur wird weiter verfolgt.. sein Stil weiß zu gefallen :)

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Von der Videothek Ihres Vertrauens auf die grosse Leinwand...

(KILLER ELITE von Gary McKendry)

killer_elite_2011_640x488_481130.jpg

Zunächst die frohe Kunde, dass dieser Film, eine australisch-amerikanische Ko-Produktion, nix mit der gleichnamigen trashigen Perle von Sam Peckinpah zu tun hat. Nein, das hier basiert auf einer ominösen, Achtung!, wahren Geschichte und die geht etwa so: Söldner Danny (Jason Statham) hat Ende der Siebziger genug vom Töten und steigt aus, doch als sein väterlicher Freund und Kollege Hunter (Robert De Niro) von einem Scheich aus dem Oman entführt wird, muss er wieder murksen gehen. Der Auftrag: Drei SAS-Soldaten (Team-Chef Clive Owen), sie den Sohn des Scheichs umgebracht haben, sollen eliminiert werden, das Ganze möge wie eine Reihe von Unfällen aussehen. Widerwillig wie kompetent zieht Danny los, dass die SAS-Leute selber Mordbuben sind und politisch gedeckt werden, macht den Auftrag nicht einfacher.

Der Film hat zwei Probleme. Einerseits will er zuviel: KILLER ELITE möchte gerne ein ernsthafter Polit-Thriller sein, sowas wie die BOURNE-Filme, eine kritische Message mit modernem Kino verbinden. Aber dafür reicht es leider nicht - die Action-Sequenzen sind passabel und etwas lieblos eingestreut, die Texte oft schlimm hölzern. Problem Nummer Zwei: Da wird De Niro als Gast-Star geheuert, wirkt aber in seinen wenigen Filmminuten so abwesend und desinteressiert wie zuletzt Orlando Bloom bei den faden MUSKETIEREN. Hat eventuell ähnliche Gründe: Gutes Geld für wenig Arbeit, klar, warum nicht, richtiges Schauspiel werden auch die KILLER ELITE-Produzenten für die Gage kaum erwarten können.

Insofern: Wer in seiner oder ihrer Sichtung des Gesamtwerks von Herrn Statham keine hässlichen Lücken haben will, mag sich dem Film gerne mit heruntergeschraubten Erwartungen nähern, wer ein B-Movie erwartet, wird okay bedient. Würde auf DVD aus der Videothek oder im Spätprogramm bei RTL2 aber auch absolut reichen.

5.5/10

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FLIGHTPLAN

Ein absoluter TopThriller mit einer überragenden Jodie Foster..

Wirklich sehr spannend gemacht von der ersten bis zur letzten Sekunde.. die Auflösung fand ich auch gelungen... war auch logisch rüber gebracht.

Die ansprechende Musik von James Horner untermalte den Film perfekt..

leider vertont er ja eher weniger solche Thriller.. würd gern mehr thrillerscoring von ihm hören, wenn sie so klingt wie hier.

10/10

Ja, der Regisseur wird weiter verfolgt.. sein Stil weiß zu gefallen :)

Dem kann ich so überhaupt nicht zustimmen, denn besonders der Knackpunkt,

dass Foster mit dem Kind ins Flugzeug gestiegen ist und das Kind plötzlich weg war, wurde doch überhaupt nicht annähernd logisch erklärt, es sei denn, man murkst da noch eine Gesellschaftskritik a`la "Guck' mal, niemand interessiert sich für den anderen." Dass keiner das Kind gesehen haben will - geschenkt, Kinder sind klein und können übersehen werden, aber wenn jemand ein schlafendes Kind aus einem Fensterplatz raushebelt und durch das ganze Flugzeug trägt, dann MUSS es doch zumindest einer der unbeteiligten Passagiere gesehen haben.

Das ganze Drumherum und die Wendungen waren nett, aber der Film scheitert tatsächlich daran, seinen Kern der Handlung völlig zu übergehen und hinterher völlig halbgar zu erklären. Die Atmosphäre ist allerdings nett getroffen und die Kameraeinstellungen waren auch sehr überlegt.

Von "R.E.D" hatte ich mir auch zuviel versprochen vielleicht. Da gab's echt nette Stellen und die ganze Selbstironie der Stars weiß zu gefallen, aber trotzdem schnitten "A-Team" und "Knight and Day" sowie "From Paris with Love" unter den letzten Actionfilmen meilenweit besser ab.

Ich habe dafür gestern meine Flint-Reihe mit

Derek Flint - hart wie Feuerstein (In like Flint)

Wie auch der erste Film strotzt der Film vor parodistischen Elementen, funktioniert aber trotz aller Späße auch als Agentenfilm. Flint beherrscht hier nicht nur jede Kampfsportart, sondern kann natürlich auch mit Delphinen sprechen. Besonders schön ist die Handlung um eine Gruppe Frauen, die ihre Geschlechtsgenossinnen mittels Gehirnwäsche für ihre Sache - eine von Frauen geleitete Welt - gewinnen wollen. Ein schöner Hieb gegen die damals aufkommende Emanzipationsbewegung. Dass die Gehirnwäsche mittels Frisierhauben und somit einem fast altbacken spießigen Hausfrauengerät erreicht wird, setzt der Parodie gelungen die Krone auf.

Zur Musik: Jerry Goldsmith schrieb für diesen Film einen leichten Jazzwalzer als neues Hauptthema, das einen deutlich größeren Ohrwurmcharakter als das eigentliche Flint-Thema besitzt, das natürlich auch wieder auftritt. Doch glücklicherweise löste sich der Komponist bei dieser Filmmusik von seinem fast durchgängig poppigen Easy-Listening-Charakter und schöpft öfter aus den Vollen. Umso ärgerlicher, dass viele orchestralere und blechlastigere Passagen nicht nur auf der LP-Einspielung fehlten, sondern auch bei der Varèse-CD mit den Originalaufnahmen unter den Tisch fielen.

Letzten Endes ist es allerdings sehr schade, dass Fox sich nach der Überschwemmung des Kinos und TVs mit zig Agentenfilmen nicht mehr dazu durchringen konnte, einen weiteren Flint-Film zu drehen obwohl auch "In like Flint" durchaus erfolgreich war. Der leicht parodistische Ansatz hätte dem Genre wahrscheinlich auch damals schon sehr gut getan.

Bearbeitet von horner1980
Nutzt den Spoiler.. nicht jeder kennt den Film und wenn man schon etwas wichtiges aus dem Film verraten will bzw muss, dann kann man den Spoiler benützen
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R.E.D. fand ich bis auf Helen Mirren auch nicht besonders, eigentlich sogar ziemlich langweilig. Ich schrieb damals:

RED (Robert Schwentke)

Ironische Reflexionen über das Actiongenre gab es schon viele - und etwas besonders Eigenständiges bekommt man mit Robert Schwentkes Actionkomödie über vier CIA-Pensionäre, die noch einmal richtig gefordert werden, auch nicht wirklich geboten. Massig Genre-Standards, Humor von der Stange - aber immerhin: Arthouse-Queen Helen Mirren mit Maschinenpistole und Scharfschützengewehr (Kulturschock!) sorgt durchaus für den ein oder anderen Lacher.

FLIGHTPLAN mag ich trotz Logik-Löchern aber durchaus ganz gerne, spannendes Unterhaltungskino - und zumindest im Finale sehr wirkungsvolle Horner-Musik. Dieses immer wiederholte, einfache Rhythmus-Motiv der Klanghölzer (?) macht in Verbindung mit der entsprechenden Verfolgungs-Szene am Ende durchaus was her, finde ich.

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Zu FLIGHTPLAN: Nichts ist so enttäuschend wie ein (Psycho-)Thriller, der viel verspricht, schon vor dem Finale über die eigene Geschichte stolpert und dann zum Schluss hoffen muss, das Publikum sei entweder eingeschlafen oder den Zuschauern sei so neumodischer Scheiss wie "Logik" oder "Glaubwürdigkeit" egal.

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so unlogisch find ich flightplan gar nicht. er strapaziert nur arg die glaubwürdigkeit. der ausgangspunkt war zwar nicht gerade realistisch, aber ich konnte alles nachvollziehen. der film hat mich auch gleich von der ersten sekunde an gepackt. das setting berlin wurde atmosphärisch toll umgesetzt. und der rest im flugzeug war spannend umgesetzt.

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