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Scorechaser
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Am Wilden Fluss

Zur Musik: Um die Musik zu "River Wild" ranken sich einige Gerüchte um sogar zwei abgelehnte Musiken, von denen immerhin die zweite Fassung von George Delerue in einer rund 15 minütigen Aufnahme existiert. Letzten Endes steuerte allerdings Jerry Goldsmith die Filmmusik bei und verwendete als Hauptthema das aus dem Jahre 1724 stammende Lied "The River Wild" - eine sehr lyrische Melodie, die für Gails Charakter steht und den Film in einer gefühlvollen Variation für Harfe und Flöte eröffnet.

Die Aufnahmen von Delerue existieren? Das wußte ich bislang noch nicht. Ich kenne nur die Auszüge aus Maurice Jarres zurückgewiesener Musik, die man zum Beispiel hier hören kann:

Kleine Anmerkung, Mephisto: Der Song, auf dem Goldsmiths Hauptthema basiert, heißt korrekt "The Water Is Wide" und ist, wie du bereits ausführtest, ein altes englisches Volkslied.

Da momentan einige 90er-Musiken erweitert bei Lalaland aufgelegt wurden wäre ebenfalls zu hoffen, dass auch "River Wild" mit einer vollständigen Veröffentlichung - am Besten mit den abgelehnten Musiken - bedacht wird, denn interessanter als "Malice", "Nicht ohne meine Tochter" oder "Last Castle" ist diese Musik allemal.

Da sah Manfred Scharfenstein (mein "Lieblings"-Kritiker) vom Filmmusik-Dienst ein "bißchen" anders:

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Stimmt, das war Jarre :konfused: aber ich meine noch von einer allerersten Fassung gelesen zu haben.

Ich kann auch nachvollziehen, dass man 1994 die Musik für eine Katastrophe gehalten hat, aber da wir heute den Luxus haben, über Goldsmiths gesamtes Schaffen zu blicken bildet "The River Wild" eine von unendlichen Routinearbeiten, Pathos sehe ich im Spätwerk allerdings in Sachen wie "Air Force One", "The Sum of all Fears" oder "Powder". "The River Wild" habe ich immer in die Ecke "Sleeping with the Enemy" gestellt mit einer klaren und schlichten, aber dennoch lyrischen Melodie, die von der Flöte vorgetragen wird. Die folgenden orchestralen Arrangements des Themas wirken zwar schwelgerisch aber nicht pathetisch. Schade, dass man nicht in Erfahrung bringen kann, von wem die Idee überhaupt stammt, das Volkslied (Danke für die Korrektur des Titels) als Hauptthema zu verwenden.

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Things to Do in Denver When You’re Dead

Wahrhaftig hervorragender "Gangster"-Film mit viel Charme und mit wirklich grandiosen Schauspielern wie Andy Garcia, Christopher Lloyd, Treat Williams, William Forsythe, Steve Buscemi, Gabrielle Anwar und natürlich Christopher Walken. Die Charaktere sind sehr gut beschrieben und von den oben genannten Schauspielern sehr überzeugend mit Leben gefüllt. Die Story ist sehr gut und spannend umgesetzt.

Der wenige Score von Michael Convertino ergänzt sich wunderbar mit den sehr gut ausgewählten Songs im Film.

Filme, wie ich sie mir immer wieder anschauen kann...

10/10

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Mission: Impossible - Phantom Protocol

Als eine mächtige Explosion den Kreml in Moskau erschüttert, stehen Agent Ethan Hunt (Tom Cruise) und seine Impossible Mission Force (IMF) plötzlich als Hauptverdächtige im Fokus. Und tatsächlich hat sich der Geheimagent mit seinem Partner Dunn (Simon Pegg) während des Anschlags im Kreml befunden, das Attentat aber nicht zu verantworten. Der Druck wird so groß, dass der US-Präsident das Phantom-Protokoll ausruft. Von nun an wird die Elitetruppe IMF verleugnet und muss im Untergrund nach den Hintermännern fanden. Ein Soziopath namens Cobolt (Michael Nyqvist) hat geheime Abschusscodes für russische Nuklearraketen erbeutet, Hunt will sie ihm abjagen, um einen Atomkrieg zu verhindern. Während die Fahndung nach Cobolt das IMF-Team mit Unterstützung des Innendienstlers William Brandt (Jeremy Renner) nach Dubai führt, droht das Attentat einen neuen Kalten Krieg zwischen den Supermächten USA und Russland zu verursachen und einen Kampf auszulösen.

Super Film; hat mir sehr gut gefallen.

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Iron Man 2

Eine gelungene Fortsetzung, leider mit etwas weniger Charme. Aus dem Finale hätte man vielleicht mehr rausholen können, aber im Ganzen war ich zufrieden, auch dass der Charakter "Happy" mehr Raum bekam.. so durfte Regisseur Jon Favreau auch mal öfters im Bild sein.

Musik von John Debney gefiel mir sehr gut, sogar besser als der, im Film recht passende Score zum ersten Teil. Glaube der Debney wird mal in meine Sammlung wandern :)

Film bekommt 7/10

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The Losers

Ein wirklich toller Film.. schnell, tolle Actionszenen und einen wunderbaren Humor, dazu nimmt er sich absolut nicht ernst, was ihm wirklich zugute kommt.

Dazu gute Schauspieler wie Jeffrey Dean Morgan oder Zoe Saldana, die sichtlich Spaß an ihrer Rolle hatten, davon ganz besonders Chris "Captain America" Evans, der herrlich komisch in seiner Rolle agiert.

Die Musik von John Ottman schließt sich dem wunderbar an und untermalt den Film mit einen mal, für Ottman ungewohnten Gitarrensound, der zwar ab und an ein klein wenig ins RCP-Sphären gleitet, jedoch auf jeden Fall schön unterhaltsam ist.

Somit bekommt der Film von mir gut gelaunte 8/10

PS: Ich hoffe, dass er eine Fortsetzung bekommt...

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Moneyball muss ich mir noch anschauen, habe nur gutes gehört.

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Die Woche habe ich mir MISSION IMPOSSIBLE 4 angeschaut und muss sagen, dass ist der beste Teil der Serie. Bin kein großer Fan der MI-Filme aber dieser Streifen ist wirklich unterhaltsam und sehr spannend! ... 9/10

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Eben, diese "Kreuzkonservation" im Hotel lässt einem vor Spannung die Haare zu Berge stehen. Echt super, dass in einem Actionfilm die beste Szene eine Dialogszene ist :)

Kreuzkonservation? Meinst Du, die parallen Konversationen über mehrere Stockwerke?

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Thor

Kurzweiliger Spaß mit epischen Momenten und - ja, mir hats gefallen - schöner Rummsmucke von Herrn Doyle. ;)

War halt ein Blockbuster mit Lücken und Fehlerchen, aber mit nem schnieken Hauptdarsteller und netter Story, wenn auch Diese nicht mehr die neuste Idee ist...ja klar, ich weiß: Comic-Verfilmung...aber daraus hätte man event. auch mehr machen können.

Sehenswert für Comic- und Epicfans. Hammertime!

Vollste Zustimmung, jedoch muss ich sagen, die besten Szenen waren die auf der Erde, wo nichts passierte. Da war der Film toll... mit herrlichen Dialogen und toller Situationskomik.

Aber der Rest war auch gut.. Patrick Doyles Musik gefiel mir gegen Ende, wenn er das Piano und einer Violine eine Hauptrolle gab... der Track war richtig gut :)

Film bekommt von mir 8/10

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Basic Instinct

Ein ehemaliger Rocksänger und Freund des momentanen Bürgermeisters San Franciscos wird tot in seinem Bett aufgefunden: Ans Bettgestell gefesselt mit einem Seidenschal und brutal mit einem Eispickel getötet. Den Fall übernimmt Ermittler Nick Curran, der im Drogeneinfluss mehrere Leute während eines Einsatzes getötet hat und deswegen von der Polizeipsychologin Dr. Beth Garner, mit der er außerdem ein sexuelles Verhältnis hat, betreut wird. Die Spur führt zu der attraktiven Schriftstellerin Catherine Tramell, die in ihrem letzten Buch die Tat beschrieben hat, der Johnny Boz zum Opfer fiel. Tramell beginnt, mit Nick ein laszives Spiel zu spielen, auf das sich der Ermittler einlässt: halb verliebt in und fasziniert von der Frau und halb besessen von der Idee, durch eine enge Bindung mehr über sie heraus zu bekommen. Schon bald deckt Nick einige Unklarheiten in der Vergangenheit der schönen Schriftstellerin auf: Beth und sie kennen sich und gingen auf dieselbe Universität. Außerdem wurde ein Professor dieser Uni im Bett mit einem Eispickel getötet und auch der Unfall, dem Catherine Tramells Eltern zum Opfer fielen, taucht in einem späteren Buch auf, doch viel mehr zu denken sollte Nick Catherines neuer Roman zu denken geben: Ein Polizist verliebt sich in die falsche Frau, was seinen Tod zur Folge hat...

Ein luxuriöses Schlafzimmer, in der ein Paar leidenschaftlichen Sex hat, doch plötzlich zückt sie während des Höhepuktes einen Eispickel und drischt damit brutal auf den Mann ein, durchlöchert sein Gesicht und seinen Körper, sodass das Blut auf ihre wohlgeformte Brust spritzt. Die ersten anderthalb Minuten bereiten einen nicht nur auf den kommenden Film vor, sie stehen auch für zwei gewichtige Elemente in Paul Verhoevens Filmen: Sex und Gewalt. Neben "Showgirls" dürfte "Basic Instinct" allerdings die explizitesten Sexszenen in der Filmographie des holländischen Regiesseurs enthalten. Besonders die erste Hälfte des Films bis zur lang erwarteten Sexszene zwischen Nick und Catherine wird von Nacktheit, Lust und Leidenschaft dominiert, bevor sich der Film wieder auf seine Handlung - ist Catherine Tramell eine Mörderin? - konzentriert. Doch immer dann, wenn Verhoeven einmal nicht die Linse entweder auf Jeanne Tripplehorns oder Sharon Stones Brüste drückt, sondern viel dezenter vorgeht, entwickelt der Film seine Reize. Besonders erwähnenswert ist hier die erste Verhörszene, in der eine Gruppe von Polizisten die kühle und reservierte Catherine Tramell befragen, die mitten im Gespräch ihre Beine kurz aus dem Überschlag löst um so kurz den Blick auf ihre Vulva preisgibt. Die Spannung, die während des ganzen Gesprächs im Subtext mitschwingt und das Tramell durch diese kurze aber wirksame Prise Erotik für sich entscheidet, belegt Verhoevens Qualitäten als Regisseur, der sich jedoch leider viel mehr auf die "plastischen" Szenen konzentriert und sich innerhalb der guten zwei Stunden schnell beeilen muss, die Handlung zusammen zu raffen und zu einem zufrieden stellenden Ende zu bringen. Doch das gelingt leider nicht ganz. Zu viele Fragen bleiben offen und auch die angeblich alles enthüllende Einstellung ganz am Ende (die im deutschen Fernsehen übrigens fatalerweise geschnitten wird), löst den Fall völlig unzufriedenstellend.

Handwerklich durchgängig in Ordnung, gespickt mit einigen sehr atmosphärischen Szenen überzeugen auch sämtliche Schauspieler, allen voran Sharon Stone, deren unterkühlte und berechnende Interpretation Catherine Tramells sie über Nacht berühmt machte sowie Michael Douglas als ausgebrannter Cop, der sich nach dem Selbstmord seiner Frau durch den einsamen und undankbaren Alltag quält. Jeanne Tripplehorn als Dr. Beth Garner bietet mit nicht nur optisch, sondern mit Temprament und als Spielball der eigenen Emotionen das Gegenstück zu Tramell, und auch George Dzundza als gutmütiger und einziger Freund Nicks weiß zu überzeugen.

Zur Musik: Jerry Goldsmith und Paul Verhoeven suchten lange nach dem geeigneten Ton für diesen Erotikthriller, den der Komponist nach zwei Wochen experimentieren auch wie die Faust auf's Auge traf: schon alleine die Musik zum Vorspann fängt den Charakter Tramells und das Netz aus Leidenschaft, das sie um ihre Opfer spinnt, perfekt ein. Das verführerische, halb schleichende, halb lockende Hauptthema wird oft von der Klarinette und der Oboe über sanfte Harfenklänge und kühle, kristallklare - weil ohne Vibrato gespielte - Unterstützung der Streicher gespielt, bevor die Violinen und Flöten die Phrase beantworten. Die meisten atmosphärischen und Dialogpassagen werden ebenfalls von der kühlen Kombination aus vibratolosen Streichern und Holzbläsern bestritten. Für bedrohliche Momente komponierte Goldsmith ein tiefes gleichmäßiges Ostinato, das tief vom Klavier gespielt wird und in den Actionpassagen ebenfalls als Fundament dient, dann jedoch von den Hörnern oder Streichern gespielt und mit Einwürfen synthetischer oder akustischer Perkussion verstärkt. Der Einsatz elektronischer Elemente beschränkt sich in "Basic Instinct" allerdings lediglich auf elektronische Tomtoms und einige pochende und pulsierende Hintergrundeffekte von denen sich besonders letztere perfekt in den klaren Orchesterklang mischen.

Insgesamt fand Goldsmith für "Basic Instinct" die perfekte musikalische Sprache und wies Thrillervertonungen der folgende Jahre in eine neue Richtung, die - oftmals leider vom Komponisten selbst - häufig kopiert wurden, aber nie das Original erreichen konnten. Spätere Restverwertungen wie "Malice" oder "The Vanishing" sollten allerdings nicht darüber hinwegtäuschen, wie innovativ und originell die Musik damals war und wie wirkungsvoll und atmosphärisch dicht sie auch heute noch ist. Vielleicht handelt es sich bei "Basic Insinct" um Goldsmiths letzten großen Beitrag für die Filmmusik.

Varèse Sarabande brachte zum Filmstart ein Album mit den wichtigsten Passagen der Musik auf den Markt, deren Fokus jedoch hautpsächlich auf den beiden Actionszenen sowie den Momenten, die vom Hauptthema getragen werden, gerichtet ist. Dadurch wurden viele eigenständige Stücke wie die Musik zur Sexszene zwischen Beth und Nick sowie zur ersten Begegnung zwischen Nick und Catherine vernachlässigt. Um die Jahrtausendwende erschien ein Doppel-CD-Bootleg mit der vollständigen Musik in annehmbarer Klangqualität und einigen alternativen Versionen, die sich allerdings nur als Schnittfassungen der Filmversionen zwecks Kürzungen für die Zensur entpuppten. Prometheus Records machte 2004 erstmals die komplette Musik in kristallklarer Tonqualität zugänglich und hebt somit oben genannte und weitere Perlen aus der Versenkung. Dass rund 73 Minuten Thrillermusik auch einige verzichtbare Passagen enthält ist logisch, sollte aber in Anbetracht der Fülle an stimmungsvoller Musik vernachlässigt werden. "Basic Instinct" ist nicht nur eine einflussreiche und stimmungsvolle Thrillerkomposition, sie markierte auch Goldsmiths endgültige Rückkehr des Komponisten nach einer langen Dürrephase.

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Yogi Bär

Kurzweiliger Spaß, bei dem es mir einfach mal gut getan hat, dass es nicht die ganze Zeit ums Poppen geht.

Einziger Kritikpunkt: meine Freundin fühlte sich bei Yogi Bär ständig an mich erinnert.

7/10

Good

Ein ganz klassischer Fall, bei dem es heißt: stell deine Erwartungen zurück.

Relativ schnell wird klar, dass es sich bei dem Film nicht um eine typische Filmerei mit Thema NS Zeit handelt. Es geht hier weniger um die Greueltaten und typischen Deutschland 30er Szenarien (auch wenn diese vorkommen), sondern um den mehr oder weniger subtilen Alltag. Und das hat der Film erstaunlich gut rübergebracht und wird damit sogar ziemlich wertvoll. Es wird gezeigt, dass es eben einen Alltag damals gab und nicht nur 24-Stunden Nationalsozialismus. Gerade darin liegt aber die Stärke, da es aufzeigt, warum es tatsächlich so weit kommen sollte. Der Weg zum Nationalsozialismus - wie zu allen anderen überbordenen Greueltaten - führt nicht von einem Putsch zum anderen, sondern über faule Kompromisse, die wir im Alltag schließen. Die Enteignung und Entmenschlichung der Juden (auf dem Papier) war ein Prozess, Euthanasie wurde unter dem Deckmantel der Menschlichkeit verkauft.

Der Film wirkt sehr modern (was auch beabsichtigt) war, denn gezeigt wird, wie Menschen in ihrer Umwelt agieren und wie wichtig es ist, Integrität eben nicht zu bagatellisieren. Zunächst hatte ich leichte Probleme mit dem Einstieg, da ich Mortensen seine Rolle nicht ganz abgekauft habe. Das lag aber weniger an ihm, als an meinen Erwartungen, da ich immer eine Cronenberg/LotR Version von Mortensen im Hinterkopf hatte.

Mortensen spielt aber einmal mehr sehr überzeugend. Dabei ist die Rolle alles andere als einfach, da Naivität zur NS-Zeit schnell auch als Dummheit verkauft werden könnte, aber der von ihm gespielte Charakter Halder ist nicht dumm und alles andere als auf den Kopf gefallen.

Jason Isaacs spielt seinen Part mehr als gut und tatsächlich ist es mal ein gekonnter Kontrast, einen Juden in dieser Zeit zu sehen, der nicht die sonst so typische Opferrolle des Archetypen übernimmt. Mortensen steht nicht für die Deutschen und Isaacs nicht für die Juden - das ist erfrischend.

Der Film überzeugt und lädt dazu ein, nochmal geschaut zu werden. Gerade im Nachhinein eröffnet sich so manches Juwel vor Augen, was man im Film nicht so wahrnimmt. Eine hervorragende Kameraarbeit - gerade zum Ende im KZ, aber auch mit starken Momenten, die aber auch dadurch an Kraft gewinnen, weil Alltag und Humor zum Teil überwiegen. Beispielsweise die Szene, in der Mortensen bei Isaacs zuhause ist. Ein brillanter Moment.

Und: man merkt dem Film durchaus die ganze Zeit an, dass es eine Theateradaption ist. Man verliert sich nicht in Pathos, sondern in theatralischen (im positivsten Sinne) Dialogen, was eben gerade für die Thematik mehr als erfrischend ist und nochmal auf ganz andere Weise wirkt. Wer ein zeitgenössisches Drama oder gar zweites SCHINDLERS LISTE sucht, der wird hier nicht recht fündig.

Abschließend noch: es ist ungewohnt und zu Anfang fast störend - wie immer - wenn typisch deutsche Charaktere und Settings mit Amerikanern und Briten besetzt sind, doch das ist eher ungewohnt und hebt sich schnell auf. Der Film funktioniert trotzdem - eben weil er die NS-Zeit nicht beleuchtet, sondern nur als Setting benutzt.

Traurig ist indes, dass wir nicht weniger faule Kompromisse heute schließen, als die Menschen damals.

Eine Wertung in Punkten gibt es von mir nicht.

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mir grad FRIGHT NIGHT remake angeschaut... also ich hätt ja nicht gedacht dass ich das sagen würde, aber der war ziemlich gut...

wenn man schon nen remake von nem klassiker macht, dann wenigstens so... grundidee nehmen und dann alles modernisieren und ne menge eigener ideen haben, so dass der fan das gefühl hat eine neue version zu sehen und nicht nen shot for shot remake oder etwas das nur denselben namen hat, aber ansonsten nichts damit zu tun hat.

der alte ist natürlich besser, wobei mans kaum vergleichen kann, da die doch sehr verschieden sind. der alte is ja auch sehr verschrobene Komödie mit bizarren Ideen und Effekten, das Remake eher ernster Horrorfilm mit der ein oder anderen witzigen Figur, aber als Comedy würd ich den nicht bezeichnen. Effekte sind auch eher reduziert, wos im Original voll abging mit für damals bombigen Werwolftransformationen und irren Masken und Monsterfledermäusen... das is ein wenig schade, dass das so reduziert wurde und bis auf eine Szene auch nicht "nachgemacht" wurde (im Original da wo Amy mal zeigt was für ne Fresse sie hat haha, Superschocker!)...

Musik kam ganz gut rüber sogar... das Thema wird ja oft angespielt, das funzte ganz gut, der Rest dann funktionale Thrillmusik...

der Showdown war nicht ganz so spannend wie wohl ausgedacht, aber ne coole Idee... schön dass man das mal im Trailer nicht verriet (die Szene in der Wüste is schon in der Mitte)...

Peter Vincent war ziemlich lustig, wenn auch seine Motivation nachher mitzumachen nen bisschen arg weit hergeholt war, das und auch warum der Vampir überhaupt hinter Charlie und Co her ist war im Original einfach besser... und Colin Farrell spielt den Vampir echt nett, auch wenn die Rolle nicht so viel Dialog hat wie im Original und er eher ein schlichtes Monster ist...

das einzige was mir echt auf den Sack ging waren die unsagbar selbstzweckhaften 3D Effekte... die waren vollkommen unmotiviert und deutlich im Nachhinein eingefügt worden. Der Film war auf keinen Fall als 3D konzipiert... mit Brille muss ja noch extra doof sein weil man dann gar nichts mehr gesehen hat so dunkel wie der Film eh schon ist. Nee klar, wenn ein Vampir nach hinten fliegt und dabei explodiert is klar dass die Teile dann nach VORNE fliegen... so geht das die ganze Zeit... dazu waren die CGI Effekte auch wenig doll...

ne nette WAR OF THE WORLDS Autoszene gabs immerhin...

insgesamt... 3,5 von 5 Sternen von mir... lohnt sich! egal ob man original kennt oder nicht...

Bearbeitet von horner1980
Schrift größer gemacht :)
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Ich glaub die Forensoftware spinnt irgendwie, manche ältere Beiträge die aus der Zeit vor dem großen Update stammen sind auch in Minischrift.

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Carnage (2011) Der Gott des Gemetzels

R: Roman Polanski

Einfach Spitze! Wobei man aber auch sagen muss das Polanski hier gutes Ausgangsmaterial zur Verfügung stand, dass Stück ist eben einfach gut.

Er musste praktisch nur noch erstklassige Darsteller aussuchen aber die hat der Film auf jeden Fall.

Sehenswert!

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ronin, hättest Du nicht eine etwas kleinere Schrift wählen können? ;)

Ich glaub die Forensoftware spinnt irgendwie, manche ältere Beiträge die aus der Zeit vor dem großen Update stammen sind auch in Minischrift.

Ich denke nun kann man seinen Beitrag auch ohne Lupe lesen ;)

btw... Fright Night gelungen.. hätte ich jetzt auch nicht gedacht.. danke für deine Meinung über den Film, der ist gerade in die "mal anschauen"-Liste gewandert :)

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In the Valley of Elah

Ein wirklich beeindruckendes subtiles Drama von Paul Haggis mit durch die Bank überragenden Schauspielern wie Susan Sarandon, Charlize Theron und einem sehr stark aufspielenden Tommy Lee Jones, der eigentlich den Oscar dafür verdient hätte.

Der Film ist sehr intensiv, jedoch, sein größtes Plus, nicht ohne auch Gefühl zu zeigen..

Musik von Mark Isham ist dafür das beste Beispiel. Sehr ruhig gehalten, selbst in den flotteren Szenen des Films, versucht sie eher durch Wirkung als "in den Vordergrund zu spielen" zu glänzen und ist dadurch einer der Gründe, warum dieser Film perfekt geworden ist.

Denke auf CD hat sie dann ebenfalls eine eher beruhigende Wirkung und dadurch auch einen Reiz, diese Musik auf CD zu besitzen (was im Laufe des Jahres auch bestimmt passieren wird)

Nebenbei ist der Film wohl ein großer Beweis, dass Nominierungen und alles nichts ist.. denn zum Beispiel wurde dieser Film bei den Oscars fast übersehen, einzig allein eine Nominierung für Tommy Lee Jones, aber dafür gewann er einen Preis bei den Internationalen Filmfestspielen von Venedig

Für mich einer der besten Filme der letzten 4-5 Jahre!

10/10

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Für mich einer der besten Filme der letzten 4-5 Jahre!

Recht so! ;) Ärgere mich (gerade als Kritiker) sehr, dass der Film bei uns untergegangen ist, im Bush-müden Backlash gegen Irak-Krieg/GWB-kritische Filme. Mag hier eigntlich alles, besonders Tommy Lee ist hier ganz groß, stimmt, aber auch der Rest des Ensembles ist fein.

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Liebe ohne Grenzen

Lurene Hallett fristet das typische Dasein der amerikanischen Hausfrau zu Beginn der 60er Jahre. Ihren Ehemann Ray kennt sie seit ihrer Kindheit und mittlerweile haben sich die beiden nichts mehr zu sagen, sodass sich Lurene jede freie Sekunde zurückzieht um für ihr Idol - Jaqueline Kennedy - zu schwärmen, mit der sie sich sehr verbunden fühlt. Umso mehr bricht eine Welt zusammen, als John F. Kennedy am 22.11.1963 in Dallas erschossen wird. Lurene macht sich sofort auf den Weg nach Washington, um ihrem Idol zu dieser schweren Zeit beizustehen. Da ihr Mann sich stets weigerte, ihr ein eigenes Auto zu kaufen, reist Lurene per Bus und lernt während der Fahrt den schwarzen Paul Cater und dessen Tochter kennen, die kein Wort spricht. Der engagierten Lurene kommt das Verhalten des Mädchens verdächtig vor und sie verständigt das FBI, nur um Sekunden später zu erkennen, einen fatalen Fehler gemacht zu haben. Cater erklärt, dass er tatsächlich der Vater des Mädchens ist und sich seiner nach dem dem Tod der Mutter angenommen hat. Zu dritt reist das ungewöhnliche Trio quer durch's Land, damit Lurene rechtzeitig bei der Beerdigung und Cater dem FBI aus dem Weg gehen kann. Unerwartete Verwicklungen und gemeinsam durchzustehende schwierige Situationen lassen mit der Zeit eine ungewöhnliche Freundschaft wachsen...

Jonathan Kaplans "Love Field" ist ein Film über zwischenmenschliche Beziehungen, Rassismus und der Beeinträchtigung das Leben einzelner durch politisch einschneidende Ereignisse. Offensichtlich bemühte man sich um ein realistisches Bild der Zeit und der sehr gegensätzlichen Gesellschaft, die in dem schwarzen Paul Cater und der weißen Lurene Hallett repräsentiert wird. Lurene erlebt auf ihrer Reise, wie schwer es Schwarze im Alltag tätsachlich haben, Paul ist stets misstrauisch. Der Film lebt von einzelnen Szenen sowie den auf hohem Niveau agierenden Schauspielern. Hier sei besonders Michelle Pfeiffers Darstellung der Lurene erwähnt, denn sie verkörpert die ewig schnatternde und äußerst naive Hausfrau aus der Kleinstadt perfekt. Dennis Haysberts zurückhaltende Interpretation Paul Caters passt ebenfalls wie die Faust auf's Auge und auch alle Nebenrollen sind stets treffend gesetzt und überzeugend gespielt. "Love Field" vermeidet Kitsch um jeden Preis, bleibt dabei stets auf dem Boden, vernachlässigt allerdings auch die Emotionen nicht. Es war Kaplan und Autor Don Roos nicht gelegen, eine kitschige Schnulze oder ein spannendes Road-Movie zu drehen, darüber sollte man sich im Klaren sein, bevor man den Film startet. Dann überzeugt "Love Field" mit den superben Schauspielern und der realistischen Atmosphäre auf ganzer Linie.

Zur Musik: Jerry Goldsmith wandte sich nach seiner groß angelegten Actionmusik "Total Recall" wieder vermehrt kleineren Dramen und Komödien zu. Seine Musik zu "Love Field" scheint wie selten eine andere Musik in seinem Schaffen einen Bogen von den kleineren Dramen-Scores der 70er zu den schlichten Dramenmusiken der 90er und den treibenden mit elektronischen Elementen versehenen Thrillern zu schlagen. Als Basis dient ein sehr gefühlvolles und lyrisches Thema, dass - wie auch in "Der Feind in meinem Bett", "Rudy", "River Wild" oder "Nicht ohne meine Tochter" - von der Flöte über luftigen Streichteppichen gespielt wird. Charakteristisch für "Love Field" sind allerdings die bluesigen Einwürfe des Klaviers, sodass in der Musik gleich der aus dem schwarzen Umfeld stammenden Cater und der naiven und Anteil nehmenden Lurene zu finden sind. In den zurückhaltenden und friedlichen Momenten erinnert Goldsmith Gebrauch der Holzbläser und Streicher teilweise an ähnlich gelagerte kleinere Musiken aus seiner früheren Zeit wie z. B. "A Girl named Sooner". Die spannenden Passagen wie z.B. die Flucht aus dem Motel unterlegte Goldsmith mit treibenden ungeraden Rhythmen des Schlagwerks und nach vorne drängenden Melodien der Streicher. Diese Elemente sind in unzähligen Thrillerscores der 90er Jahre wieder zu finden, sodass das Stück "The Motel" als Prototyp gelten kann. Auch einige weitere Passagen mit dem künstlichen und rau klingen Synthieklavier erinnern an später entstandene Werke.

Trotz dieser verschiedenen Stilrichtungen ist Goldsmiths Musik zu "Love Field" kein Stückwerk - eher ein Resumee, wobei jedoch das originelle und mit einem Schuss schwarzer Musik versehen Hauptthema den eigentlichen Kern der Musik bildet. Alles hat man natürlich schon woanders bei Goldsmith gehört, aber vielleicht gerade weil diese Musik nicht so bekannt und berühmt ist hat sie über 20 Jahre ihre Frische bewahrt. Zur Zeit des Filmstarts 1993 veröffentlicht enthält das Varèse-Album lediglich 28 Minuten Musik - umso mehr dürfte überraschen, dass auf der CD mehr Musik als letzten Endes im Film zu hören ist. Goldsmiths Musik wurde nämlich zu einem großen Teil umgeschnitten, gestrichen oder durch die Klavierkompositionen von Bill Payne ersetzt, von denen sich kein Stück auf der CD befindet. Im Film fällt der Komponistenwechsel nicht sonderlich auf und auch zwischen Goldsmith und Kaplan scheint das Vorkommnis kein allzu großes Zerwürfnis zur Folge gehabt haben, schließlich arbeiteten die beiden im folgenden Jahr für "Bad Girls" wieder zusammen.

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Whip It! (2009)

R: Drew Barrymore

Vom etwas dämlichen deutschen Titel „Roller Girl“ mal abgesehen eine, trotz so mancher Schwäche, recht amüsante und kurzweilige Coming-Of-Age Indie-Komödie inklusive schöner Girl Power, entsprechendem Soundtrack und leichtem Retro-Anstrich, sicher nichts weltbewegendes oder übermäßig originelles aber dennoch irgendwie sympathisch.

Bei den Roller-Derby-Szenen geht´s zudem rech ruppig zur Sache und Ellen Page ist wie immer sweet.

Zoe Bell ist ebenfalls mit von der Partie, spektakuläre Stunts konnte ich von ihr jetzt aber nicht wahrnehmen.

Erstaunlich das der Film erst jetzt per DVD/BD deutsche Gefilde erreicht.

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