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Scorechaser
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Mich persönlich ärgert halt immer ein bisschen, wenn ich so etwas wie "U.S. Marshals" höre, dass die Actionmusik recht lahm und das Thema austauschbar ist, obwohl ich weiß, dass Goldsmith es eigentlich viel viel besser konnte. So einen Film wie "Powder" hätte Goldsmith doch in seiner kreativen Zeit von unterschiedlichen Seiten und musikalisch unterschiedlichen Stilistiken beleuchtet ("Illustrated Man"), hier wurde das allerdings ein äußerst süffiger Score, der - sobald er mal nicht das Thema erklingen lässt - vollkommen stereotyp wird.

Ich finde es ja durchaus schick, dass Goldsmith in "Chain Reaction" mal 'was Anderes' gemacht hat, aber ich verbinde mit seinem Spätwerk auch immer diese Luslosigkeit, die sich teilweise stark in der Musik wieder spiegelt. Nebenstimmen hört man im Filmmix nicht - warum sich also die Mühe geben? Suiten für den Abspann komponieren? Das macht ja gar keiner mehr, dann lasse ich es halt sein...

Wenn dann die Actionmusik nur noch aus Hörnern und Streichern bestehen, die unisono spielen, zeigt sich deutlich, mit welcher Lustlosigkeit der einst so kompromisslose Komponist zu Werke ging. Wenn er schon keinen Bock auf Kontrapunkte hatte hätten doch Arthur Morton oder Alexander Courage die Musik noch ein bisschen würzen können. Abgesehen davon sind einige elektronische Effekte nur noch zwanghaft eingesetzt, wie eben jener perkussive Zischeffekt in "The River Wild" oder "Executive Decision" - rein künstlerisch und ästhetisch sind die völlig fehlplatziert.

Es gab ja auch einige Scores in den 90ern, die trotz der Stilglättung und einem recht ökonmoischen Orchestersatz funktionieren. Ich denke da natürlich an "Der 13te Krieger", "Die Mumie", "Mulan", "Air Force One" oder "Der erste Ritter" aber auch "Congo", "Der Feind in meinem Bett" und besonders "City Hall" sind gelungene Routine-Jobs. In "L.A. Confidential" und "Leviathan" hat Goldsmith außerdem atmosphärisch sehr dichte Scores geschrieben und ich finde, es ist nur gerecht, solchen guten Werken gegenüber eher lustlos runtergeschriebenen Sachen wie "U.S. Marshals" oder "Malice" den Vorzug zu geben.

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Wenn er schon keinen Bock auf Kontrapunkte hatte hätten doch Arthur Morton oder Alexander Courage die Musik noch ein bisschen würzen können. Abgesehen davon sind einige elektronische Effekte nur noch zwanghaft eingesetzt, wie eben jener perkussive Zischeffekt in "The River Wild" oder "Executive Decision" - rein künstlerisch und ästhetisch sind die völlig fehlplatziert.

Aber es bleibt doch dabei: es geht eher um dich und deine Reaktion/Erwartungen als um das, was der Mann objektiv getan hat. Ich habe überhaupt keine Probleme mir einzelne Stücke aus diesen Scores anzuhören und gut zu finden, völlig unabhängig, ob das vor 30 Jahren mal viel komplexer/wagemutiger war. Ich glaube auch, weder Goldsmith noch die Produzenten oder -Gott bewahre - die Kinozuschauer brauchten da mehr Kontrapunkt, wofür hätten sich also Courage & Co. die Mühe machen sollen?

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Und genau das finde ich so schlimm: Egal, ob der Zuschauer, Rezipient oder wer auch immer etwas merkt/hört/übersieht: Man muss stets versuchen, einen wirklich guten Job abzuliefern und nicht ein Produkt, was halt "reicht" und funktioniert. Natürlich 'reicht'es, wenn Spannung aufgebaut wird, drei Kontrabässe einen tiefen Ton spielen zu lassen, aber das ist noch keine gute Musik.

Und selbstverständlich geht es um mich, meine Ansichten und meine Maßstäbe, die ich bei den Musiken und Filmen anwende, wobei ich versuche, die einzelnen Aspekte wie Instrumentation, Konzepte, thematisches Material, Verarbeitung von Motiven etc. zu bewerten. Ich persönlich mag z.B. "Die Barbaren" oder "Invasion U.S.A." als Filme, wenn ich Haudraufkino sehen möchte, aber das macht diese Streifen zu keinen guten Filmen. Ich versuche, die Texte für jeden nachvollziehbar zu machen. Da schreibe ich halt, dass "Chain Reaction" ein ziemlich müder "Auf-der-Flucht"-Abklatsch ist (filmisch) und wer auf spannendes Action-Katz-und-Maus-Spiel steht, sollte sich auch lieber erstmal "Stirb Langsam" als "Einsame Entscheidung" ansehen. Goldsmith selbst hat in den 70ern den Maßstab nunmal sehr hochgesetzt aber er muss sich dann gefallen lassen, wenn ich sein Spätwerk kritisch beäuge. Umso mehr liebe und ehre ich auch die frühen Sachen.

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Ich finde, Filme und Soundtracks sollten auch im Kontext der zur Entstehungszeit gängigen Kino- und Musik-Trends und Techniken gesehen werden. Es ist leicht, Arbeiten herunter zu reden, wenn man sie nur mit Meilensteinen und Höchstleistungen vergleicht: Natürlich hat Goldsmith zu anderen Zeiten und für andere Projekte aufregendere, originelllere Scores als US MARSHALS komponiert, aber auch sein Werkzeug und seine Möglichkeiten sind begrenzt. Ich habe Probleme damit, dem Klischee "schwaches Spätwerk" zu folgen, das scheint mir etwas billig zu sein: Jeder Komponist kommt irgendwann in eine Karriere-Phase, in der er nicht mehr für jeden Film das Rad neu erfinden muss.

Und, Mephisto, Deine Bewertungen sind subjektiv (so soll das auch sein), aber warum muss das dann in so einem komischen, quasi-naturwissenschaftlichen Tonfall belegt werden? Ich halte z.B. CONGO für einen ausnehmend schwachen, bestenfalls mittel-inspirierten Score und AIR FORCE ONE (den Du ja oft als return to form nennst) für schlimm überbewertet, das ist Geschmacksache. Ebenso, dass mir jeder (wirklich jeder) Goldsmith-Score aus den 90ern liebr ist als das heute weit verbreitete Orchester- und Filmmusik-Imitat, das die meisten Blockbuster klanglich zukleistert.

P.S.: Wenn Du sagst -

Goldsmith selbst hat in den 70ern den Maßstab nunmal sehr hochgesetzt aber er muss sich dann gefallen lassen, wenn ich sein Spätwerk kritisch beäuge. Umso mehr liebe und ehre ich auch die frühen Sachen.

- sagst Du letztlich, dass Goldsmith früher einfach zu toll war. Kann man machen, lässt sich aber über viele Filmemacher (Hitchcock, Kubrick) oder Komponisten (Williams, North, Bernstein) sagen.

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Sag ich auch, der Duktus ist ja aus dem alten FSM-Magazin bekannt und ich dachte mir damals schon immer, tja, irgendwann muss Oppa auch nicht mehr jeden Tag 40 Kilometer rennen - er hat sich seine Rente, sprich Altersstil, redlich erarbeitet.

Es hatte schon einen Grund, dass von der alten Garde nur JG noch für derlei Kommerzprodukte gebucht wurde (wie auch immer man zu diesen stehen mag). Und da er genau das offenbar wollte und brauchte, finde ich die Unterstellung, es wäre allein Faulheit gewesen zu kurz greifend. Er hat, wie man so sagt, das Beste daraus gemacht. Funktionale Filmmusik.

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Ich kenne es auch, dass oftmals sehr schnell mehrere Dekaden übers Knie gebrochen werden. Manche Künstler sind 30, 40, ja sogar 50 Jahre am machen. Eine enorme Zeitspanne, in der sich eben auch eine Sättigung einstellt, oder Stiländerungen, die Welt drum herum verändert sich - ich glaube daher, dass es gut tut, wenn man Kinder zunächst als Teil ihrer Zeit betrachtet und nicht sofort den Vergleich anstellt (was natürlich jeder machen muss, wie er mag).

Maßstäbe sind aber flexibel und ich würde nicht unbedingt die Prämisse unterschreiben, dass ein früher gesetzter Maßstab als ewige Messlatte anzusehen ist. Zeiten und Menschen verändern sich und gerade das Kino hat so manchen Wandel hinter sich.

Und es zeigt vor allem auch, gerade wenn man moderne Komponisten und Musiker immer gerne schnell verurteilt, dass sich der Markt eben sehr stark verändert hat und auch ein Goldsmith daran nicht viel ändern konnte. Was vielleicht so manche Kritik auch relativieren kann. Man mag die Musik von heute nicht, dann hört euch mal den Schmarn von 2020 an.

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Und, Mephisto, Deine Bewertungen sind subjektiv (so soll das auch sein), aber warum muss das dann in so einem komischen, quasi-naturwissenschaftlichen Tonfall belegt werden?

Weil ich davon ausgehe, dass es hilft, wenn ich an allgemein nachvollziehbaren Kriterien meine subjektive Meinung begründe. Wenn ich schreibe: "Letztens U.S. Marshals gehört - ein schwacher Score weil ich fühle da nichts*." dann hilft es doch nur denjenigen, die den Score bereits kennen und entweder ihre Meinung bestätigt sehen oder eine Gegenposition einnehmen. Ich bin nun einer derjenigen, der die Leute hier im Forum bittet, ein bisschen zu begründen, warum sie diese und jene Musik (nicht) mögen, also wäre es doch inkonsequent, selbst nicht so zu handeln. Ich schreibe schon seit drei Jahren solche Texte hier - bisher hat's niemanden groß gestört.

*grammatikalischer Fehler ist beabsichtigt.

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Ich schreibe schon seit drei Jahren solche Texte hier - bisher hat's niemanden groß gestört.

Nanana, jetzt bitte nicht (über)empfindlich werden. Das soll hier (zumindest von meiner Seite) eine halbwegs geistreicher Diskussion unter *räusper* Experten bleiben, davon, dass (Deine) Texte (mich) stören, ist wirklich keine Rede. Und um das klarzustellen: Ich bin vielleicht manchmal anderer Meinung, mag aber Deinen Ansatz und Dein Projekt - Musiken von Goldsmith zusammen mit den dazugehörigen Filmen zu bewerten - sehr gerne.

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Ich bin einer der stillen Mitleser von Mephistos Texten und natürlich interessieren mich besonders die Ausführungen über Goldsmiths Musik. Mir persönlich ist das keinesfalls zu abgehoben, ich finde das sehr interessant, dafür mal ein großes Lob. :)

Allerdings muss ich korrigieren, "Air Force One" entstand vor "U.S. Marshals", die Filme liefen auch mit fast einem Jahr Abstand im Kino. "Air Force One" quetschte Jerry damals ja quasi noch in seinen schon vollen Terminkalender hinein, nachdem Randy Newmans Musik abgelehnt wurde. Zu dem Zeitpunkt war Jerry gerade fertig mit "Fierce Creatures", befand sich in den Vorbereitungen zu der Neueinspielung eines weiteren North-Scores für Varese und hatte bereits schon "L.A. Confidential" vor sich.

Zu "Powder" muss ich allerdings sagen, dass für mich seine Musik sehr wohl bestimmte Aspekte der Geschichte aufnimmt. Wenn man davon ausgeht, dass um Powder herum, durch seine Gabe, mit Energie und Elektrizität zu "spielen", die Luft statisch aufgeladen war (er zog ja auch Blitze an), dann hat Jerry das musikalisch toll umgesetzt wie ich finde. Durch die flirrenden Streicher und die leicht "quietschenden" Synthieeffekte erzeugte Jerry genau dieses Knistern in der Luft und damit hebt sich "Powder" schon etwas aus den, wenn man so will, austauschbaren Spätwerken hervor, da es wirklich wenige Filme aus den 90ern gibt, für die Jerry so etwas subtiles noch gemacht hat.

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also bei mir hat goldsmiths musik in allen 3 filmen genau das bewirkt, wofür sie komponiert wurde. die actionszenen wirkten rasant und aufregend, die spannenden szenen bedrohlich. ich wüsste somit nicht, welchen vorwurf ich goldsmith diesbezüglich machen könnte, seine aufgabe hat er ja bestens erfüllt. auf cd muss ich nicht einen einzigen dieser scores haben, die gründe dafür sind aber bei jedem unterschiedlich.

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Zu POWDER sei gesagt, dass im Netz seit einigen Jahren eine interessante Reflektion des umstrittenen Regisseurs Victor Salva kursiert. Darin beschreibt er die Stadien der nicht immer glücklichen Zusammenarbeit mit Goldsmith für diesen Film. Zwar zeigte sich der Komponist bzw. sein Management anfangs überaus konziliant gegenüber Terminplänen und Temp Tracks (Kollege John Williams zog da deutlichere Demarkationslinien), als es dann allerdings an die konkrete Umsetzung ging, wurde Salva schnell bewusst, wer hier den Taktstock schwang.

Goldsmith negierte nicht nur Salvas deutlich subtileres Musikkonzept (hauptsächlich mysteriöse Thomas Newman Musik), er drohte nach Salvas Intervention ob des süßlich-disneyhaften Tonfalls der Musik sogar subtil mit Rückzug aus dem Projekt. Salva wurde mulmig zumute und mit einem halbgaren Gefühl verwendete er die Musik und verzichtete lediglich auf einige der allzu kitschigen Einsprengsel des Themas.

In der Auswertung zeigte sich Goldsmith getroffen von einigen hämischen Kritiken, die die Sentimentalität der Musik laut beanstandeten. Seine Musik kam eben seiner Meinung nach "von Herzen", die Ambivalenzen des Films wurden dadurch leider ziemlich eingeebnet. Gerade in seiner Spätphase brauchte Goldsmith wohl auch mehr und mehr einen fordernden Regisseur, der seinen oft sehr Hollywoodseligen Personalstil herausforderte (das gelang am ehesten noch Paul Verhoeven und Fred Schepisi).

Im Lichte der letzten Beiträge wird dadurch vielleicht etwas klarer, dass JG sehr wohl auch ein gewisses Herzblut in diesen Projekte steckte...nur dass die Ergebnisse eben weit von den musikalischen Höhenflügen früherer Tage entfernt war.

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Dass Goldsmith mit sehr viel Herz an späten Projekten gearbeitet hat beweist z.B. auch das Booklet zu "Angie". Er hat später halt gerne kleinere Dramen und Komödien vertont. Walter Hill hat im "Extreme Prejudice"-Booklet auch eine kleine Anekdote beschrieben, als er und Goldsmith sich auf einer Hauseinweihungsparty trafen und Goldsmith sein Leid klagte, dass die Filmmusik unter den falschen Entscheidungen von Produzenten und poppigen Einflüssen zu leiden hätte aber dann lächelte, zuckte mit den Schultern und sagte: "Aber ich kämpfe weiter gegen an."

Ich persönlich spreche mich nunmal dagegen aus, im Spätwerk Goldsmiths, das nunmal aus viel Routine besteht, alles grau zu zeichnen. Es gibt natürlich Kinder ihrer Zeit, Routine und ähnliches, das aber auch auf musiaklischer Ebene besticht:

Der Feind in meinem Bett, Forever Young, City Hall, Angie (z. T.), Powder, Rudy, Love Field etc. Die drei besprochenen Actionfilmmusiken fallen nunmal gegen die vorigen Musiken ab. Eine schön schwungvolle Actionmusik wie aus "Forever Young" oder der "Mumie" hätte denen nämlich nicht geschadet.

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Der Feind in meinem Bett, Forever Young, City Hall, Angie (z. T.), Powder, Rudy, Love Field etc. Die drei besprochenen Actionfilmmusiken fallen nunmal gegen die vorigen Musiken ab. Eine schön schwungvolle Actionmusik wie aus "Forever Young" oder der "Mumie" hätte denen nämlich nicht geschadet.

Ich merke an, dass sowohl EXECUTIVE DECISION, als auch CHAIN REACTION und US MARSHALS dennoch unverwechselbare Eigenheiten aufweisen - was angesichts ihrer spärlichen Ingredenzien umso bemerkenswerter ist. Man hört sofort, dass es sich um unterschiedliche Filme handelt, und dass obwohl zumindest die letzten beiden sehr ähnlich sind. Das unterscheidet sie dann doch von der uninspirierten Routine der meisten anderen Komponisten, die man oft ohne viel Mühe auf andere Filme legen könnte, ohne dass irgendein Bruch auffiele.

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Ich merke an, dass sowohl EXECUTIVE DECISION, als auch CHAIN REACTION und US MARSHALS dennoch unverwechselbare Eigenheiten aufweisen - was angesichts ihrer spärlichen Ingredenzien umso bemerkenswerter ist. Man hört sofort, dass es sich um unterschiedliche Filme handelt, und dass obwohl zumindest die letzten beiden sehr ähnlich sind. Das unterscheidet sie dann doch von der uninspirierten Routine der meisten anderen Komponisten, die man oft ohne viel Mühe auf andere Filme legen könnte, ohne dass irgendein Bruch auffiele.

Absolut! Das unterstreiche ich auch völlig und natürlich ist es faszinierend, dass Goldsmith stets einen neuen Weg gesucht und oft gefunden hat. Mir sind die Unterschiede zwischen funktionaler Filmmusik wie "Chain Reaction" und routinierter aber als Hörerlebnis überzeugender Musik wie "Der Feind in meinem Bett", "The Shadow" oder "The Vanishing" wichtig. Dass da jeder woanders die Grenze absteckt, ist doch völlig klar.

Habe ich bei Walter Hill "Executive Decision" geschrieben? :konfused: Natürlich meinte ich "Extreme Prejudice" - habe den gestern erst aufgemacht ;)

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Tinker, Tailor, Soldier, Spy

Ein richtig Guter und bis zum Schluss Spannender Spionage Thriller. Hochkarätig Besetzt mit einem klasse Gary Oldman.

Sehr gut inszenierter Film und völlig zu recht beim Oscar Vertreten. Iglesias Score ist echt Spitze, hat eine

wunderbare Wirkung auf den Film.

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Shadow und der Fluch des Khan

Yin-Ko ist der Schrecken Tibets. Der Amerikaner Lamont Cranston hat sich nach dem ersten Weltkrieg nach Asien abgesetzt, wo er ein gewaltiges Drogenimperium errichtet hat und unter der Bevölkerung des Landes Furcht und Schrecken anrichtet. Da erhält er von dem Tulku, einem heiligen Mann, eine Chance, denn der Tulku kennt Cranstons wahre Identität und weiß, dass in dem brutalen Verbrecher ein guter Kern verborgen ist. Mit der Hilfe des weisen Mannes erlernt Lamont Cranston, die Gedanken seiner Mitmenschen zu lesen und zu trüben. Ausgestattet mit dieser mächtigen Kraft macht sich der gebürtige New Yorker in seine Heimat auf, um nun als maskierter Held „Shadow“ die Straßen von dem Bösen zu säubern und wirbt unter den geretteten Bürgern hilfreiche Agenten an. Da kommt bald die größte Herausforderung an den phantomhaften Helden der Stadt zu: Der letzte Schüler des Tulku – ein direkter Nachfahre Dschingis Khans – hat sich eines rennomierten Wissenschaftlers bemächtigt, der ihm eine gefährliche Waffe bauen soll, mit deren Hilfe Shiwan Khan die Weltherrschaft an sich reißen kann. Shadow sieht sich doppelt herausgefordert, die finseteren Machenschaften seines Gegenspielers zu verhindern, denn der Wissenschaftler in seiner Gewalt ist zugleich der Vater der schönen Margo Lane…

Als 1989 Tim Burtons „Batman“ von Warner Brothers an den Kinokassen Erfolge feierte, sollte auch bei Universal Pictures ein Superheldenfilm realisiert werden. Da kam es gerade recht, dass Produzent Martin Bregman bereits acht Jahre zuvor die Rechte an „The Shadow“ gekauft hatte und fand in Autor David Koepp einen Liebhaber, der schon als Kind die Radiosendungen verfolgte und somit die perfekte Vorraussetzung erfüllte, dem Comichelden ein angemessenes Drehbuch zu schreiben. Große Erwartungen wurden mit dem von Russel Mulcahy gedrehten Film seitens des Studios verknüpft, denn man hoffte, durch einen Erfolg weitere Fortsetzungen produzieren zu können. Doch „Shadow und der Fluch des Khan“ wurde den Erwartungen nicht annähernd gerecht, nie wieder durfte er auf der Leinwand das Böse bekämpfen und kaum eine die geplanten Merchandise-Produkte erblickten nie das Licht eines Spielzeugladens oder Kinderzimmers.

Das allerdings macht den Film an sich nicht schlecht, vielmehr wird deutlich, wie viel Mühe sich Autor, Produzent und Regisseur gaben, dem Vorbild gerecht zu werden. Der Film schämt sich glücklicherweise keine Sekunde, eine Comicverfilmung zu sein und besticht durch seinen naiven Charme sowie die zwar stilisierten aber detailverliebten Kulissen und Kostüme, die dem Zuschauer New York der 20er Jahre vor Augen führen. Die größtenteils animierten Spezialeffekte sind heutzutage natürlich längst überholt, dürften damals allerdings recht überzeugend gewesen sein. Alec Baldwin als anfänglich skrupelloser Drogenbaron, der sich später zum charmanten Großstadt-Playboy mit Geheimidentität verwandelt, macht seine Sache ebenso gut wie Penelope Ann Miller als mysteriöse Margo Lane. John Lones Shiwan Khan bleibt an sich etwas blass, ist aber durch seine mongolischen Krieger sehr wirkungsvoll in Szene gesetzt und Ian McKellen als Dr. Reinhardt Lane liefert wie gewohnt tadellose Arbeit.

Insgesamt ist „Shadow und der Fluch des Khan“ nicht das große Kino, das er vielleicht sein sollte, aber vielleicht macht auch gerade dieser solide B-Film-Charakter diesen Film heute noch so unterhaltsam. Einer Fortsetzung bedarf es tatsächlich nicht, aber ein Abend lässt sich ohne Probleme und Langeweile durchaus mit diesem Film füllen.

Zur Musik: Komponist Jerry Goldsmith hat in den 50 Jahren seiner Karriere fast jedes Genre vertont, allerdings stehen gegen unzählige Thriller, Actionfilme und Dramen nur zwei Superheldenfilme: „Supergirl“ und „The Shadow“. Die erste Hälfte der 90er war im Schaffen des Komponisten hauptsächlich von der Vertonung kleinerer Dramen, Komödien und Thriller bestimmt, sodass „The Shadow“ eine willkommene Abwechslung im Spätwerk Goldsmiths darstellt. Auch, wenn – wie so oft – in dieser Musik eine gewisse Portion Routine mitschwingt, so handelt es sich dennoch um eine unterhaltsame und erfrischende Partitur, die dem Film sehr zu Gute kommt. Die Musik ist sehr orchestral und leitmotivisch konzipiert, allerdings verzichtet Goldsmith nicht auf elektronische Hilfsmittel, die allerdings hauptsächlich zum tragen kommen, um übernatürlich Geschehnisse oder Traumsequenzen untermalen. Für den Helden komponierte Goldsmith ein Hornthema, das sowohl heroisch klingt als auch über einen gewissen mysteriösen und geheimnisvollen Touch verfügt. Der einzige Kritikpunkt, den man äußern könnte wäre, dass dieses Thema bei jeder Gelegenheit ausgespielt und kaum variiert wird. Margo Lane wird durch ein lyrisches aber sehr subtiles Thema charakterisiert während Shiwan Khan eine bedrohliche Melodie zugeschrieben bekommt, die mal archaisch in den Holzbläsern über donnernde Perkussion oder als nobler Blechchoral erklingt. Überhuapt fällt der ungewohnt massive Gebrauch exotischen und westlichen Schlagwerks für Shiwans Machenschaften auf, die der Musik eine weitere starke Facette verleihen. Die Actionmusik ist – ausnahmsweise – nicht durch ungerade Taktarten, sondern hauptsächlich in ein 6/4-Metrum gegliedert. Zum Filmstart erschien ein werbewirksam konzipiertes Album bei Arista Records, welches kurze Ausschnitte aus der Radiosendung mit Orson Welles, Songs aus dem Film und eine rund halbstündige Portion von Goldsmiths Filmmusik enthielt.

Da das Album schon länger vergriffen ist und Goldsmith über eine Stunde Musik für den Film einspielte wäre „The Shadow“ ohne Frage eine Musik, bei der sich eine Expandierung ohne Frage lohnen würde, da das Album viele unterhaltsame Passagen der Musik nicht enthielt.

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Ich liebe Goldsmith's THE SHADOW (auch den Film). Hatte damals, kurz nach dem der Film rauskam großes Glück und konnte die CD um nur umgerechnet € 3,50 in einem MultimediaShop ergattern. Gehört zu meinen Lieblingswerken von Maestro Goldsmith :)

The-Pianist-poster.jpg

Ich habe am Wochenende THE PIANIST mit Adrien Brody gesehen ... was für ein grandioses Meisterwerk, großartige Darstellung des Hauptdarstellers der zurecht mit dem Oscar geehrt wurde. Der Film ist erschütternd, spannend, traurig ... ohne große Musikeinsätze oder Kitsch. Ehrlich gesagt bin ich verblüfft darüber, dass der Film weder mit dem Oscar für beste Regie noch als bester Film ausgezeichnet worden ist, obwohl es sich meiner Meinung nach um einen der besten Filme handelt der je gedreht worden ist (gehört sicher unter die Top 10) ... aber Hollywood mag, wie wir wissen, Roman Polanski leider nicht.

Dieser Film dürfte dem Sebastian weitaus besser gefallen als Schindler's List ... ;)

12 / 10

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THE QUIET EARTH (1985)

The_Quiet_Earth.jpg

Ich weiß gar nicht was ich schreiben soll. Ein Film dessen Wirkung ich nicht auch nur annährend in Worte fassen kann.

Ein Mann wacht eines Morgens auf und ist der letzte Mensch auf der Erde...

All die philosophischen Ansätzer und Themen die ich mir damals von I AM LEGEND erhofft hatte (da wusste ich nicht das es in der Originalgeschichte um Zombies geht) finden sich in diesem unglaublicher Film, dessen leicht träger dritter Akt mit einem Finale wieder gut gemacht wird, dass seines gleichen sucht.

Das alles wird getragen von einem grandiosen Score von John Charles. Einfach atemberaubend!

Ein fantistisches, total surreales Meisterwerk, von dem es mich wunderts, dass es nicht mehr Beachtung findet. Anders kann ich es mir nicht erklären, dass ich erst jetzt und bloß per Zufall darauf gestoßen bin.

EXTREM EMPFEHLENSWERT! :)

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Timeline

Ein Mann wird in die Notaufnahme eines Krankenhauses eingeliefert. Der Fahrer, der den schwer verletzten mitten in der Wüste fand behauptet, dass der Unbekannte plötzlich vor seinem Auto aus dem Nichts erschien. Als der Mann seinen Verletzungen erliegt, melden sich weder Freunde oder Angehörige, sondern nur der Arbeitgeber: ITC Corporations. Die Leiche selbst hatte keinerlei Papiere oder Ausweise bei sich und – was noch viel merkwürdiger anmutet – war in mittelalterliche Gewänder gekleidet.

Zur gleichen Zeit besucht Chris Johnson seinen Vater Prof. Edward Johnson, einen Archäologen, der mit seinem Team Kate Erickson, André Marek, François Dontelle und Josh Stern in Frankreich die Ruinen der Festung La Roque und des angrenzenden Dorfes Castlegard freilegt. Castlegard wurde 1357 von den englischen Truppen im hundertjährigen Krieg niedergebrannt. Am Abend ließ man Lady Claire, die Schwester von Arnaud de Cervole, auf der höchsten Zinne von La Roque hängen, was die Franzosen in Rage versetzten und sie schließlich die Festung eroberten. Prof. Johnson eröffnet Chris, dass er nach Amerika fliegen will um mit den Sponsoren der Ausgrabungen – ITC Corporations – zu verhandeln, da ihn die Informationen der Auftraggeber misstrauisch gemacht haben. Chris selbst hat weniger Interesse an der Vergangenheit denn an Kate, einer Mitarbeiterin in seines Vaters Team. Da entdecken die jungen Archäologen in der Klosterruine des Dorfes ein altes Gewölbe, in dem sie die Linse einer Brille des Professors sowie ein 600 Jahre altes Pergament finden, auf dem sich ein Hilferuf befindet – von Prof. Johnson geschrieben. Nun macht sich auch Chris mit den vier Archäologen nach Amerika auf, um ITC Corporations zu Rede zu stellen. Sie erfahren, dass der Konzern an einem Verfahren gearbeitet hat, mit dem Materie von Punkt A nach Punkt B zu schicken, sich jedoch ein Wurmloch aufgetan haben muss, dass die zu versendende Materie nicht an den Zielort, sondern nach Castlegard im Jahre 1357 schickt. Die Mitarbeiter von ITC Corporations überzeugt das junge Team, sich ebenfalls ins Mittelalter zu begeben, um den Professor zu finden und zurück zu holen, denn dies gelingt nur mit Hilfe von so genannten Markern, die nur eine begrenzte Zeit funktionieren. Kurze Zeit später findet sich die Gruppe junger Leute in Castlegard kurz vor der letzten Schlacht um La Roque wieder und macht sich auf die Suche…

Zu den Spezialgebieten Michael Crichtons gehörte es zweifellos, historische Rahmenunterhaltsam mit fiktivem Inhalt auszufüllen, ohne den geschichtlichen Kontext außer Acht zu lassen. Auch im 1999 erschienenen Roman „Timeline“ versuchte Crichton, eine möglichst authentische Schilderung des Mittelalters zu gestalten. Richard Donners Films allerdings zeichnet ein sehr oberflächliches und primitives Bild Europas im 14. Jahrhundert und lässt viele Passagen aus dem Buch außer Acht oder verändert sie maßgeblich. Nichts desto trotz ist Donner ein recht unterhaltsamer Film gelungen, dem man zu Gute halten muss, den Einsatz von CGI so gering wie möglich zu halten, was sich besonders positiv auf die finale Schlacht um La Roque auswirkt. Das Studio selbst schien große Zweifel an dem Erfolg des teilweise etwas unbeholfen wirkenden Films gehabt zu haben, sodass „Timeline“ während der Postproduktion mehrmals umgeschnitten wurde. Und tatsächlich war der Film nur mäßig erfolgreich, was vielleicht auch an den durchweg unbekannten Schauspielern gelegen haben mag. Dabei liegt es noch nicht mal an dem fehlenden Publikumsmagneten oder den schauspielerischen Fähigkeiten sondern einfach daran, dass die Charaktere sehr eindimensional und blass gestaltet sind. Billy Connolli gibt einen überzeugenden Professor der Archäologie ab und Gerald Butler scheint als kerniger Schotte nur darauf zu warten, endlich in die Mittelalterklamotten schlüpfen zu können. Die Liebesgeschichte zwischen Paul Walker als Chris und Frances O’Conner dümpelt ein wenig vor sich hin, der Interessenkonflikt, der zu Begin von Chris’ Vater angesprochen wird, nicht annähernd thematisiert. Auch Martin Csokas als Sir William De Kere und Michael Sheen als Sir Oliver bringen ohne Frage das Potential für die ‚bösen Ritter’, allerdings werden die beiden Figuren zu den nötigen Bösewichten degradiert, ohne die die Geschichte halt nicht vorankommt. Auch die Gewissenskonflikte der Archäologen, die den Verlauf der Geschichte bereits kennen und versuchen, gewisse Ereignisse zu verhindern, ohne jedoch die Ereignisse gravierend zu beeinflussen, wird nur am Rand abgehandelt und verpufft bald im Nichts. „Timeline“ schöpft also das Potential der Vorlage nur ansatzweise aus und genügt für eine solide Abendunterhaltung, das interessante Fantasy-Spektakel allerdings ist dieser Film nicht.

Zur Musik: Jerry Goldsmith, Michael Crichton und Richard Donner bilden eine ganz besondere kreative Dreiecksbeziehung. So verband Crichton und Goldsmith stets eine enge Freundschaft und auch als der Autor seine eigenen Bücher nicht mehr verfilmte setzte er sich stets dafür ein, dass Goldsmith seine Verfilmungen musikalische betreute, was auch hauptsächlich am Engagement des Komponisten für „Timeline“ beigetragen haben dürfte. Richard Donner hingegen drehte „Das Omen“, für das Goldsmith ebenfalls die Musik schrieb und die ihm seinen einzigen Oscar einbrachte. In „Timeline“ sollten alle drei noch einmal zusammen arbeiten, bevor der Komponist wenige Monate später an seinem Krebsleiden verstarb. Die 90er Jahre waren in dessen Schaffen oftmals von handwerklich solider Routine geprägt, die von einigen wenigen wegweisenden Musiken wie „Basic Instinct“ gegliedert wurde. Die Zeit der großen Neuerungen war vorüber, jedoch schaffte Goldsmith sich im Alter mit handwerklich sauber gefertigten Partituren stets im Markt zu halten. Im neuen Jahrtausend schien sich sogar mit „Hollow Man“ und den recht engagierten Partituren zu „Along Came a Spider“ sowie „The Sum of all Fears“ sowie der ruppigen Musik zu „Star Trek: Nemesis“ ein neuer Aufwärtstrend abzuzeichnen

Auch für „Timeline“ schrieb Goldsmith eine überdurchschnittliche Musik in ungewohnt rauem und ruppigem Gewand. Die Musik ist orchestral konzipiert, wobei das Schlagwerk für besonders archaische Passagen erweitert wurde. Auch elektronische Elemente kommen natürlich zum Einsatz, von denen sich insbesondere ein an ein Widderhorn erinnerndes Sample auszeichnet. Hier wurde der Komponist endlich wieder seinem Vorsatz gerecht, die synthetischen Elemente der Musik als Bereicherung der akustischen Klangpalette einzusetzen. Auch für „Timeline“ stand Goldsmiths langjähriger Tonmeister Bruce Botnick am Mischpult, der die orchestralen Partituren oft mit leichtem Hall aufnahm und so einigen modernistischen Musiken wie „Hollow Man“ die Schroffheit nahm. „Timeline“ zeichnet sich allerdings durch einen sehr trockenen und „ungeschönten“ Klang aus, der der teils militaristischen und archaischen Musik vollkommen gerecht wird. Die Partitur ist traditionell durch mehrere Leitmotive gegliedert, von denen insbesondere das lyrische Liebesthema für André Marek und Lady Claire sowie das für die Ritter stehende Rufmotiv des Widderhorns hervorstechen. Dieses Rufmotiv erinnert vom Tonmaterial deutlich an andere ähnlich gelagerte Motive wie z.B. aus „U.S. Marshals“, gewinnt aber seine Individualität durch den originellen Klang. Genau wie auch das komplizierte Vater-Sohn-Verhältnis und die aufkeimende Liebe zwischen Chris und Kathy im Film recht blass daher kommen, so unspektakulär fällt auch das entsprechende Thema aus, das aus einem viertönigen Kern besteht und vom Klavier über seichte Streicherteppiche gespielt wird. Die Actionszenen unterlegte Goldsmith mit ruppigen Schlägen der Perkussion, stakkatierenden und kurzen prägnanten Actionmotiven des Blechs. Besonders „The Battle/“Victory for us“ lassen einen stets großem Respekt vor einem Mann fühlen, der in schwerer Krankheit und hohem Alter fähig war, ein solch brutales Schlachtgewitter erklingen zu lassen. Auch weitere atmosphärische Stücke wie „The Dig“ sind absolut sauber und stimmungsvoll komponiert und instrumentiert.

Umso größer war der Schock, als bekannt wurde, dass man Goldsmiths Musik nicht im Film zu hören bekommen werde. Durch die steten Umschnitte des Films in der Postproduktion musste der Komponist viele Vertonungen angleichen und erneut einspielen. Als man ihm schließlich einen weiteren Schnitt vorlegte und ihm die Gelegenheit gab, die Musik anzupassen, nahm der von Krankheit und erschöpfte Goldsmith schließlich seinen und Hut und verließ das Projekt mit der Begründung, er habe seine Aufgabe voll und ganz erfüllt. Es folgte eine weitere Zusammenarbeit mit Joe Dante, die er allerdings nicht alleine fertig stellen konnte.

Noch vor seinem Tod setzte sich Goldsmith mit Robert Townson in Verbindung, weil er sicher gehen wollte, dass seine Musik zu „Timeline“ trotzdem veröffentlicht wird und tatsächlich erschien einige Monate nach dem Tod Goldsmiths eine SACD mit 48 Minuten Laufzeit, die von den 73 Minuten, die für den Film aufgenommen wurden, alle wichtigen Passagen in außerordentlicher Klangqualität präsentieren. Die CD ist mittlerweile vergriffen, aber eine Neuauflage in Stereo ist in der preiswerten Box „Jerry Goldsmith: His Last Works“ zu finden.

Der Film selbst wurde letzten Endes von Brian Tyler vertont, der zuvor mit einem orchestral geprägten Score zu „Children of Dune“ auf sich aufmerksam machte und eine stilistisch ähnliche Musik ablieferte. Tylers Stil hielt zu dieser Zeit recht gekonnt die Balance zwischen den RCP-Strömungen und gradlinig instrumentierter Orchestermusik. In den Actionpassagen mutet Tylers Score viel moderner und glatter an als Goldsmiths archaische und ruppige Partitur und versprüht insbesondere vor der entscheidenden Schlacht viel größeren Pathos. In Anbetracht der Umstände ist Tylers Musik recht gelungen und funktioniert ohne Zweifel, trotzdem erfüllt einen der Gedanke, wie besser der Film noch hätte wirken, wenn man Goldsmiths letzte Filmmusik verwendet hätte, mit einer leichten Bitterkeit.

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Wunderschön gefilmte Geschichte mit herrlichen Einfällen von Meister Scorsese ... die Musik von Shore passt perfekt zum Film (alleinstehend hat's mir nicht so gut gefallen :D ) ... Hier und da ist der Film ziemlich traurig, vielleicht sogar zu erdrückend für kleine Kinder, aber im großen und ganzen ist es ein schöner Familienfilm mit netten 3D-Effekten.

8 / 10

Sehenswert!

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Wunderschön gefilmte Geschichte mit herrlichen Einfällen von Meister Scorsese ... die Musik von Shore passt perfekt zum Film (alleinstehend hat's mir nicht so gut gefallen :D ) ... Hier und da ist der Film ziemlich traurig, vielleicht sogar zu erdrückend für kleine Kinder, aber im großen und ganzen ist es ein schöner Familienfilm mit netten 3D-Effekten.

8 / 10

Sehenswert!

Welcher Film ist es, Csongor? Wir können nur lesen "No Hotlinking Please". :)

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