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Was gefällt dir an Petzold den nicht?

Ich mag den Petzold ja, auch wenn mir seine Geschichten meist zu kühl sind. Aber die "Ironie" bezog sich auf den von Dir hergestellten Zusammenhang zwischen der Qualität des (eines) Filmemachers und dem Berlinale-Bären. Da gibts nämlich wirklich keinen. B)

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Gesehen:

YOUNG ADULT

Auf Anraten eines lieben Boardmitglieds einfach mal rin ins Kino. Kurzweiliges Vergnügen. Nein, eigentlich kein Vergnügen. Der Film wurzelt im Unbehagen, aber das gekonnt, ohne über die Strenge zu schlagen. Was mir richtig gut gefallen hat, war, dass der Film sicher zehn Mal die Chance hatte, in typische Gefilde und Handlungen abzudriften, ohne großes Aufsehen aber daran vorbeischippert und einfach ein bisschen die Geschichte erzählt.

Ich weiß nicht, ob es daran lag, dass ich in der dritten Kinoreihe saß, aber Theron sah manchmal von dort aus wie Kim Basinger und nicht selten wie Uma Thurman. Kann natürlich sein, dass das überdimensionale Kinobild meine Sicht etwas verändert hat.

WAR HORSE

Gesehen und für gut befunden. Kurz und schmerzlos: ja, dass ist Spielberg und Williams Arbeit, wie ich sie seit jeher schätze und mag. Genau auf mich zugeschnitten, passt von dieser Seite. Zudem tat es einfach mal wieder gut, einen Film zu sehen, der sich auch als Blockbuster Zeit für Szenen nimmt, die auch mal dahinplätschern oder das Einfache darstellen. Sagen wir mal dreizehn bis siebzehn von zehn Punkten!

Gleich mal aufgreifend:

Hab ich auch gesehen, aber mein Urteil fällt (leider) deutlich unterkühlter aus. Zum kurzen Guten: der Film ist wunderbar fotografiert, eine Augenweide, aber das war's auch schon. Der gesamte Subtext der Geschichte ist sowas von dummer Kindergarten dass man sich fragt wie dem Regisseur von MÜNCHEN, A. I. oder KRIEG DER WELTEN in seiner Spätphase so ein seltsamer Fehlgriff "gelingen" konnte.

Der dumme Kindergarten hat sich mir nicht erschlossen. Der Film arbeitet die meiste Zeit charakteristisch sehr an der Oberfläche, was aber der Erzählweise geschuldet ist. Ich habe das ganze als eine Lagerfeuergeschichte denn als Kriegsszenario empfunden.

Wie so oft bei Spielberg geht es natürlich um Humanismus, diesmal reflektiert durch den noblen Gaul, der vor pittoresken Märchenbildern der englischen Countryside eine Dreiviertelstunde gezähmt und liebgewonnen werden muss, um dann getrennt vom liebenden Herrchen Albert (gäbe es den Oscar für den Darsteller ohne Eigenschaften, er wäre der sichere Gewinner) auf den Schlachtfeldern des 1. Weltkriegs Gräuel, Leid und Desolation zu erleben, um am Ende glücklich wiedervereint vor dem roten Technicolorhimmel zufrieden die Nüstern zu blähen.

Das eigentliche Anliegen, das Pferd als Symbol der Bewußtwerdung von menschlicher Inhumanität zu etablieren, dass auf den Stationen seiner gefahrvollen Reise immer wieder mit Menschen in unterschiedlichen Lebens- und Entscheidungslagen zusammentrifft, geht leider in der allzu simpel-gefälligen Rahmenhandlung völlig unter. Viel zu kurz beispielsweise die Episode mit den deutschen Soldatenjungs, derer sich die Geschichte nach ca. 10 Minuten sang- und klanglos entledigt, um dann dafür satte 30 Minuten bei einem kleinen französischen Mädchen inklusive Traumbauernhof zu verweilen (hier passiert dann erstmal garnix mehr).

Spielbergs humanistische Anliegen kann man hier wirklich nicht verleugnen, ist nun einmal sein Steckenpferd. (hö hö)

Allerdings habe ich das eigentliche Anliegen anders wahrgenommen. Menschliche Inhumanität sollte hier doch gar nicht kontrastiert werden. Das Augenmerk lag doch eher darauf, was bei Spielberg so typisch ist - eine gemeinsame Sprache zu finden. Unabhängig von Alter, Nationalität und möglicher Gesinnung hat das Pferd als Bindeglied des Menschen fungiert. Was eben nicht im Kontrast zur Inhumanität dargestellt worden ist, was ich imho als zu billig empfunden hätte.

Ich glaube es war eben nicht das Anliegen, dass die Greueltaten und der Krieg die Szenerie an sich bilden sollten, in der der Glanz der Liebe hervorstechen kann, sondern das es viel mehr wieder ein Roadmovie war, in dem das Kind erwachsen wird, ohne die leitende Führung der Erwachsenen. Schon sehr typisch Spielberg und seiner möglichen Intention nach sehr gut in Szene gesetzt.

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Spielbergs humanistische Anliegen kann man hier wirklich nicht verleugnen, ist nun einmal sein Steckenpferd. (hö hö)

Allerdings habe ich das eigentliche Anliegen anders wahrgenommen. Menschliche Inhumanität sollte hier doch gar nicht kontrastiert werden. Das Augenmerk lag doch eher darauf, was bei Spielberg so typisch ist - eine gemeinsame Sprache zu finden. Unabhängig von Alter, Nationalität und möglicher Gesinnung hat das Pferd als Bindeglied des Menschen fungiert. Was eben nicht im Kontrast zur Inhumanität dargestellt worden ist, was ich imho als zu billig empfunden hätte.

Ich glaube es war eben nicht das Anliegen, dass die Greueltaten und der Krieg die Szenerie an sich bilden sollten, in der der Glanz der Liebe hervorstechen kann, sondern das es viel mehr wieder ein Roadmovie war, in dem das Kind erwachsen wird, ohne die leitende Führung der Erwachsenen. Schon sehr typisch Spielberg und seiner möglichen Intention nach sehr gut in Szene gesetzt.

Für diese "Intention" hätte Spielberg niemals ein 2,5-Stunden-Epos mit Oscarglanz inszeniert. Dafür wäre wohl eher eine moderatere 90-Minuten-Produktion passend gewesen. Ganz so einfach sollte man es sich bei einem solchen Thema auch nicht machen (dürfen). Spielberg hat in seinen "wichtigen" Filmen (SCHINDLER, MÜNCHEN, PRIVATE RYAN) ja sehr wohl erkannt, dass man historische Zäsuren menschlicher Grausamkeit/Inhumanität nicht in gefällig-eskapistisches Entertainment verpacken sollte - entsprechend hat er seinen Modus operandi für besagte Filme ja auch stark verändert.

Deshalb empfinde ich WAR HORSE als herben Rückschritt - der Film sieht aus, wie sich viele Kritiker vor 1993 SCHINDLERS LISTE gealptraumt haben. Dafür, dass wie du sagst dass alles nur Etappen in einem süßlichen Hollywood-Roadmovie sind, ist der Weltkriegsaspekt viel zu lang und deutlich Thema - inklusive der Kernszene, als die gegnerischen Soldaten das Pferd retten.

Die Crux an der Sache ist einfach, dass der Meister es nicht geschafft hat, den sicher vorhandenen Subtext der Bühnenvorlage adäquat zu transportieren. Dafür ist dann auch der Junge schauspielerisch zu blaß, die Rolle gibt aber auch nicht viel her, zumal gerade dieser Aspekt (der Junge) so mäßig geschrieben, gespielt und letztlich auch inszeniert war. Schade, da hätte ich mir in der Tat gerade vom Konzept her deutlich mehr erhofft, als nostalgische MGM-Patina.

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Ich finde aber, dass gerade die Weltkriegsbilder kontra-zuckersüß dargestellt worden sind und in dieser Hinsicht auch nicht von Missbrauch für die eigentliche Geschichte gesprochen werden kann. Aus der Sicht der Darstellung über den gesamten Film verteilt, gebe ich dir natürlich recht, dass hier aus dieser Warte ein Rückschritt zu verzeichnen ist, da es letztendlich eben nur das Bühnenbild bleibt. Da stellt sich mir die Frage, ob Krieg als solcher denn überhaupt dazu verwendet werden darf. Spielberg hat eben nur einen Aspekt aus dem menschlichen Dasein dieses Krieges herausgepickt, was man durchaus als oberflächlich bezeichnen kann, im Angesicht des Hauptdarstellers aber vielleicht als erlaubte Ausnahme geltend gemacht werden kann.

Das großartige Gelingen der Stacheldraht Szene - da stimmen wir jedoch überein. Und auch hier muss ich zugeben, dass die Szene durchaus mit leichtem Kontrast zum übrigen Film steht.

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Ich finde aber, dass gerade die Weltkriegsbilder kontra-zuckersüß dargestellt worden sind und in dieser Hinsicht auch nicht von Missbrauch für die eigentliche Geschichte gesprochen werden kann. Aus der Sicht der Darstellung über den gesamten Film verteilt, gebe ich dir natürlich recht, dass hier aus dieser Warte ein Rückschritt zu verzeichnen ist, da es letztendlich eben nur das Bühnenbild bleibt. .

Wenn ich recht darüber nachdenke, ist auch der viel frühere, thematisch verwandte REICH DER SONNE ein ganz anderes erzählerisches Kaliber. Vielleicht fasse ich es am besten so zusammen: WAR HORSE wäre thematisch eine nette Zerstreuung für einen verregneten Nachmittag, den hätte dann aber auch gerne irgendein Routinier für Dreamworks runterkurbeln können. Dass gerade ein Ausnahmetalent wie Spielberg es mit Mitte 60 für nötig hält, einen so irrelevanten Kitsch zu drehen, anstatt der Story zumindest einen ungewöhnlichen Dreh zu geben (es wurde ja im Vorfeld gemutmaßt, dass der Film konsequent aus der Sicht des Pferdes erzählt würde), das macht mich doch ein wenig....traurisch.

Ich sehe natürlich auch die gute Seite: genau solche Filme brauchen einen musikalischen Neoprenanzug, was mich als Freund von epischen Williams-Musiken natürlich froh macht. Schöner wäre es allerdings, wenn die Musik außerdem noch einem wirklich originären Filmerlebnis zur Seite gestanden hätte.

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So das Oscar-Wochenende ist da und hier mal die Filme die ich in dieser Woche gesehen habe und die Bewertungen für die Kandidaten

The Descendants 8,5/10

The Help 8,5/10

Hugo Cabret 7/10

Midnight in Paris 9/10

Moneyball 6/10

The Tree of Life 9/10

noch nicht gesehen:

War Horse

Extremely Loud & Incredibly Close

The Artist ach menno ;)

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So das Oscar-Wochenende ist da und hier mal die Filme die ich in dieser Woche gesehen habe und die Bewertungen für die Kandidaten

The Descendants 8,5/10

The Help 8,5/10

Hugo Cabret 7/10

Midnight in Paris 9/10

Moneyball 6/10

The Tree of Life 9/10

noch nicht gesehen:

War Horse

Extremely Loud & Incredibly Close

The Artist ach menno ;)

Tree of Life hab ich vor einigen Tagen begonnen - und noch nicht zu Ende gesehen. Tolle Bilder, keine Frage. Aber: Sinn und Inhalt blieben mir vollkommen im Dunklen ... War dann zu müde und habe abgebrochen. Werd aber dieses WE mal den Rest sehen! Bin gespannt, ob es noch Entwicklung gibt! Zumindest die Musik von John Taverner ist fantastisch eingesetzt!

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Ja andiesem Film scheiden sich die Geister. Ich hatte zugegeben auch mühen bis zum Ende durchzuhalten. Aber einzelne Szenen und Fragmente des Films, lassen einen dann doch "wach" werden. Die Handlung ist sehr verworren. Bietet aber auch einige Interpretationsansätze.

Ich für meinen Teil, habe meine Erklärung für den Film gefunden, die auch im Film bestätigt wurde. Daher die 9/10 Wertung. Ich kann aber auch jede andere Wertung verstehen.

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Gestern dann endlich mal:

BLACK SWAN

Liebes Tagebuch, heute morgen bin ich aufgewacht, mein Kopf hat geschmerzt. Was war passiert, ich kann mich kaum noch an die letzte Nacht erinnern. Da war doch etwas. Haben wir uns nicht einen Film ausgeliehen. Ja, da war Frau Portman zu sehen und dann... irgendwie heftig. Hat sich angefühlt wie ein Trip. So intensiv. Hat mir vielleicht jemand etwas ins Glas getan? Oder lag es doch am zu schweren Essen?

Nachtrag: ich habe heute dieses befangene Gefühl, Tschaikowski hören zu müssen.

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Das Geisterschloss (The Haunting)

Die in sich gekehrte Eleanor Vance steht nach dem Tod ihrer Mutter, die sie jahrelang pflegen musste, ganz allein da. Plötzlich erhält sie einen Anruf von einem Dr. David Marrow, an einem Experiment teilzunehmen. Marrow lädt sie und drei weitere Probanden ein, um in einem abgelegen Haus ihre Schlafprobleme zu untersuchen und zu bewältigen. In Wahrheit wollen Marrow und seine Assistentin jedoch die Angstreaktionen von Menschen in einer Gruppe untersuchen und wählten dazu die gewaltige im gotischen Stil erbaute Villa des Industriellen Hugh Crane. Angeblich hatte Crane das Haus für seine Frau gebaut und wollte es voller Kinder haben, doch waren dem Ehepaar keine vergönnt und schließlich starb Frau Crane. Ihr Witwer jedoch baute das Haus weiter, ließ es opulent einrichten mit unzähligen Schnitzereien von Kindergesichtern, Putten und kleinen Engeln. Nachdem Marrow nach dem gemeinsamen Abendessen die Legende des Hauses gestreut hat, verletzt sich Marrows Assistentin Jane im Gesicht durch eine überspannte Klaviersaite und wird vom Probanden Todd ins Krankenhaus gebracht. In den Nächten geschehen immer mehr unheimliche Dinge, so hört Eleanor Kindergeschrei, an Türen wird gerüttelt und der Kamin scheint plötzlich lebendig zu sein. Blutige kleine Fußspuren führen Eleanor schließlich in das geheime Arbeitszimmer Cranes, durch dessen Aufzeichnungen sie herausfindet, dass der Großindustrielle anscheinend über hundert Kinder in sein Haus gelockt und umgebracht hat. Die anderen glauben ihr nicht, aber das Haus scheint immer mehr nach Eleanor zu verlangen. Dann findet sie heraus, dass es gar nicht Dr. Marrow war, der sie angerufen hat…

Shirley Jacksons Roman „Spuk in Hill House“ wurde bereits 1963 von Robert Wise meisterhaft verfilmt. Der Regisseur ging dabei jeder Effekthascherei aus dem Weg und konzentrierte sich durch filmtechnische Raffinesse auf die Erzeugung einer dichten unheimlichen Atmosphäre. Wes Craven schien Interesse an einer Neuverfilmung zu haben, drehte aber doch lieber „Scream 3“, sodass einige Zeit sogar Steven Spielberg als Regisseur und Stephen King als Drehbuchautor im Gespräch waren, doch die Verbindung scheiterte an kreativen Differenzen. In „Das Geisterschloss“ entschied sich Regisseur Jan de Bont gegen eine subtile Inszenierung und setzt auf Schockeffekte und jeder Menge visueller Spielereien aus dem Computer. Der gruseligen Stimmung des Originals „Bis das Blut gefriert“ wird die Neuverfilmung jedenfalls zu keinem Zeitpunkt gerecht und kratzt lediglich an der Oberfläche, sodass die hilflos umher getrieben Darsteller von einem Schockmoment in den nächsten stolpern. Diese machen ihre Sache nicht allzu schlecht, müssen sich aber dem Effektkino grundlegend unterordnen. Lily Taylor spielt die graue Maus Eleanor sehr überzeugend und Catherine Zeta-Jones verkörpert in der exzentrischen und narzisstischen Theo einen perfekten Gegenteil. Owen Wilson als etwas unbeholfener Luke, der seine Unsicherheit gerne hinter einer gehörigen Portion Sarkasmus versteckt, füllt seine Rolle ebenso aus wie Liam Neesons Dr. Marrow anscheinend wirklich der Welt helfen will, dem sein Experiment aber ziemlich schnell über den Kopf wächst. Einen charmanten klassischen Gruselauftritt legen Marian und Bruce Derne als unheimliches Hausmeisterpärchen hin. Letzten Endes sind alle Charaktere äußerst flach und dienen als reines Mittel zum Zweck, wobei besonders die hölzernen Dialoge es den Schauspielern unmöglich machen, die zwischenmenschlichen Beziehungen glaubhaft rüber zu bringen. Letzten Endes ist der Film nur wegen der überaus detailreichen Ausstattung sehenswert, denn die stimmungsvolle und reiche Inneneinrichtung dürfte noch am meisten Atmosphäre im ganzen Film erzeugen. Unter allen Umständen sollte man lieber, bevor man seine Zeit mit „Das Geisterschloss“ vertut, sollte man jedoch lieber zu Robert Wises Original greifen.

Zur Musik: Jerry Goldsmith hatte während seines Zenits gerade zu Horrorfilmen außerordentlich modernistische und konsequente Partituren geschrieben. Neben dem rein akustischen Poltergeist (1982) zählen auch „The Mephisto Waltz“ und besonders die „Omen“-Trilogie zu Meilensteinen der Horrorfilmmusik. In den 90ern widmete sich der Komponist kleineren Dramen, Thrillern, Komödien und schließlich auch wieder Actionfilmen, „The Haunting“ sollte sein letzter Horrorfilm werden und wie auch in vielen anderen seiner Werke aus den 90ern weist die Musik eine routinierte Glätte auf. Harsche Orchester- und Schlagwerkattacken in bester moderner Manier sowie dissonante Ausbrüche der Bläser und effektvolles Spiel der Streicher finden sich ebenfalls nicht in diesem Spätwerk. Wie auf einigen Alben der späteren Goldsmithmusiken vermag der Komponist gleich mit dem Eröffnungsstück zu überraschen so wie bei „Malice“ oder später „The Sum of all Fears“. In „The Haunting“ beginnt das erste Stück mit einem beschwingten an Jahrmarktsmusik erinnernden Walzer, der für ein sich mechanisch drehendes Spiegelkabinett im Geisterhaus eingesetzt wird – eine von vielen verschenkten Ideen. Die erste Filmhälfte konzentrierte sich Goldsmith hauptsächlich der Vertonung von sentimentalen und gefühlvollen Szenen und etablierte eine simple Melodie, die entweder in den Holzbläsern oder der Celesta erklingt. Mit dieser Melodie wird nicht nur Eleanors zurückhaltender Charakter ausgedrückt, sondern auch eine Verbindung zu den Kindern geschaffen. Dieser stellt Goldsmith eine Abwärtsbewegung der Violinen gegenüber, die die unheimliche Stimmung des Hauses einfängt. Das kühle Spiel der Streicher und der mysteriöse Charakter der Melodie ist typisch für Goldsmiths Spätwerk und erinnert an Passagen aus „Basic Instinct“ oder „Hollow Man“. In den Effektschlachten der zweiten Filmhälfte kommt drastisch das Blech zum Einsatz. Oftmals im ¾ Takt türmen sich gewaltige (jedoch kaum allzu dissonante) Akkorde des Blechs auf, die von dem wummernden Schlag der großen Trommel vorwärts getrieben werden.

Im Film ist die Musik äußerst wirkungsvoll, wenn sie nicht gegen Ende durch die ewig lärmenden Geräuscheffekte verdeckt wird, auf CD kann diese Wirkung jedoch kaum aufrechterhalten werden. Bis auf Jahrmarktswalzer fehlt „The Haunting“ eine charakteristische Eigenheit, Goldsmith reiht Klischee an Klischee aneinander, vielleicht auch, weil der Film nicht sonderlich als Inspirationsquelle dienen konnte. Das macht die Musik handwerklich nicht schlecht, aber sehr blass, weil der sich Komponist – wie so oft in den letzten Jahren – von seinem früheren modernistischen Klangidiom abwandte. Die ganze Musik ist farblos und oft nicht voll entwickelt. Einen weitere Beitrag zu dieser Glätte dürfte auch die Abmischung Bruce Botnicks geleistet haben, denn der Orchesterklang ist sehr hallig und schwammig, gleichzeitig aber auch sehr auf Hochglanz poliert, sodass sich die Streicher zu Beginn fast nach dichten künstlichen Synthieflächen anhören. Varèse-Sarabande veröffentlichte zum Filmstart 35 Minuten der Musik, die einen repräsentanten Querschnitt darstellen und alle wichtigen Elemente abdecken. Freunde von früheren Goldsmith-Horrormusiken werden hier nicht auf ihre Kosten kommen, wer allerdings eher braveren Horror mit hauptsächlich melodischen Elementen sucht, könnte an „The Haunting“ gefallen finden.

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Nicht nochmal, sondern das erste und hoffentlich letzte Mal. Die Musik lag bei mir rund drei Jahre in einem Karton rum und vor zwei Wochen habe ich sie aufgemacht und rund sieben mal gehört, aber eigentlich blieb nie wirklich viel hängen. Dazu hat der Score einfach zu wenig Ecken und Kanten, ist halt sehr brav. Vieles rauschte immer so durch und ich musste mich echt anstrengen, nicht den Faden zu verlieren. Bei der Filmsichtung ist mir dann aufgefallen, dass die Musik wirklich zu den besten Elementen des Films neben der Ausstattung gehört und im ersten Teil ist sie ja auch hübsch in den Vordergrund gemischt, bevor dann diese unsäglich Rausch-Effekt-Collage die Tonspur zukleistert.

Sonst habe ich immer versucht, während des Filmschauens kurz die chronologische Trackliste (so erforderlich) für spätere Hördurchgänge zu notieren, aber bei "The Haunting' hab ich das irgendwann sein lassen. Ich muss ehrlich sagen, dass mir keine fehlenden Passagen aufgefallen sind, weswegen eine längere Fassung auch repetiv sein würde, aber ich bin erweiterten Auflagen ja immer aufgeschlossen gegenüber. Wie kommt's, dass Du ausgerechnet davon eine Komplettfassung haben möchtest?

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Meine Filme der letzten Zeit:

Like Dandelion Dust

Ein wirklich sehr gutes Melodram mit hervorragenden Schauspielern wie Mira Sorvino, Barry Pepper, Kate Levering und Cole Hauser. Hier die Geschichte des Filmes:

Rip Porter (Barry Pepper) kehrt aus dem Gefängnis zu seiner Frau Wendy (Mira Sorvino) zurück. Die beiden wollen wieder von vorne anfangen – mit ihrem Sohn Joey. Der befindet sich allerdings in der Fürsorge einer liebevollen, wohlhabenden Pflegefamilie und weiß nichts von seinen biologischen Eltern.

Für das Thema eine erstaunlich ruhige, vollkommen kitschfreie Inszenierung. Jedoch das Beeindruckendste sind die großartigen Darsteller.. man nimmt ihnen zu jeder Sekunde ihre Rollen ab, sie füllen sie mit Leben.. Barry Pepper ist Rio, Mira Sorvino ist Wendy... wirklich toll.. bitte mehr davon

Die Musik von Nathan Larson spielt sich zu keiner Sekunde in den Vordergrund und passt sich der ruhigen Erzählweise des Films sehr gut an..sehr minimal gehalten mit Gitarre und Piano.. aber weiß zu gefallen!

Klare Empfehlung von mir!

10/10

ach ja und diese Woche gesehen..

Star Wars Episode 4 - 6

Wirklich schlechte Filme.. ganz weit im Trashfaktor ;)

Nee im Ernst... tat mal wieder gut, Luke Skywalker, Darth Vader, Han Solo, Prinzessin Leia, Chewbakka, R2D2 und C3PO in Aktion zu sehen... habe viel zu lange die Filme nicht mehr gesehen, aber das nun endlich wieder nachgeholt.

Jeder Teil bekommt von mir die volle Punktzahl: 10/10, da kann ich einfach net objektiv sein ;)

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Wie, nur 10/10? Haste da 'ne Null vergessen, Oli? ;)

Nein, das passt schon, bin heute nicht so sehr auf Nullen aus ;)

Und ein bisschen trashig sind sie auch, besonders Episode IV merkt man noch diesen B-Film-Charakter an, aber ich finde, genau das macht diese Filme auch so charmant, während die neuen Filme ein bisschen zu sehr auf Hochglanz poliert sind.

Jap.. stimme dir zu. Ich glaube aber auch, dieser Trash-Charakter, den sie teilweise haben, war gewollt... denn das würde zu dem, meiner Meinung nach tollen Humor mancher Szenen passen..

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Und ein bisschen trashig sind sie auch, besonders Episode IV merkt man noch diesen B-Film-Charakter an, aber ich finde, genau das macht diese Filme auch so charmant, während die neuen Filme ein bisschen zu sehr auf Hochglanz poliert sind.

Ich weiß noch gut, wie sich mein Bild über die Jahre stark gewandelt hat. In Kindheit und Jugend waren TESB und TROJ vorne, Ep. IV meist eher nur der schnöde Opener. Mittlerweile schätze ich vor allem diese naive, direkte Einfachheit des ersten Films, der seinen ganz eigenen Charme hat. Naiv und unschuldig.

Aber das ist btw auch ein gutes Aufzeigen, wie George Lucas nämlich an Star Wars rangegangen ist. Ep. IV unterscheidet sich ja sehr stark von den Nachfolgern, ebenso die Nachfolger von den nachfolgenden Vorläufern. Die Not wich mit jedem Teil mehr und ließ Lucas alle Möglichkeiten.

Was mich zum CGI bringen würde und dem damit verbundenen Problem, dass Regisseure scheinbar keine Probleme mehr in Umsetzungen finden und daher aus der Not keine Tugend mehr gemacht werden kann. Es waren nicht selten Kompromisse bei Filmen, die letztendlich das charmante Ergebnis zur Folge hatten.

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... Ep. IV meist eher nur der schnöde Opener. Mittlerweile schätze ich vor allem diese naive, direkte Einfachheit des ersten Films, der seinen ganz eigenen Charme hat. Naiv und unschuldig.

Ja, bei STAR WARS (1977) ging meine Begeisterung und Anhänglichkeit über die Jahr(zehnt)e immer etwas hin & her, aber heute gehts mir wie Dir, Babis: Ich mag den Film als duften Einstieg in eine Trilogie (die einen ganz, ganz wunderbaren Mittelteil hat), aber auch als 70er-Jahre-B-Movie. Die Kostüme, die Dialoge - das ist schon sehr zeitgemäss. Aber schön.

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Bin ich der Einzige, der "Episode VI" von den alten Filmen (auch in musikalischer Hinscht) am meisten schätzt?

Vermutlich ;) Da spielt ja immer auch rein, wann und wie man einen Film das erste Mal gesehen hat. Ohne biestig zu sein: RETURN OF THE JEDI, Mephisto? Echt? Ewoks, rülpsende "creatures" und so?

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Mark Hamill hat ja auch voller Hoffnung darauf gesetzt, dass zur 1997 Special Edition seine Frisur geändert wird. :lol:

Wenn ich davon rede, dass ich Ep. IV am meisten schätze, dann ist das natürlich Schätzen auf hohem Niveau. V und VI sind selbstverständlich immer noch ne starke Wucht. Vor allem in Ep. VI der Klimax, an dem Sohnemann seinem Papa die Hand abschlägt. Musikalisch eine mehr als angenehme Stelle, ebenso Yodas Tod und der Schlachtenlärm. Musikalisch sagt mir Ep. V am meisten zu, weil irgendwie facettenreicher, wie ich finde.

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Vor allen Dingen liegt es an Palpatine. Deswegen mag ich von den neuen Filmen auch "Episode III" am liebsten, weil Ian McDiarmid da so schön die Sau raus lässt und ich Lichtschwertkämpfe liebe. Auch musikalisch ist "Die Rückkehr der Jedi-Ritter" mit Palpatines Thema und den weiteren Fassungen von Jabbas Musik, der Waldschlacht und dem finalen Lichtschwertkampf, der zeremoniellen Fassung des "Imperial March" zu Beginn einfach so schön reichhaltig. Gesehen habe ich die alten Filme recht schnell aufeinander folgend abends auf Pro7, da war nicht viel Besonderes bei, was die einzelnen Filme vom Erlebnis groß unterscheiden würde.

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