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King Kong ist eine Fantasiefigur, eine Bestie, die sich in eine kleine Menschenfrau verliebt. Sein Gesicht zeigt dank der modernen Technik wirkliche Regungen, wo sie bei dem alten "Teddy" nur zu erahnen waren. Es geht letztlich darum, eine Geschichte zu erzählen, und Kong gehört nun mal zur Schauspielerriege.

Die generelle Verteufelung von CGI halte ich übrigens für völlig haltlos, sorry. Abgesehen davon, dass es die Leistung der Computerkünstler völlig missachtet, ist es nostalgisch verklärt. Wenn ich die Frage stelle, ob damalige Filme CGI benötigt haben, kann ich auch fragen, ob der Film mit Mise en scene und Montage wirklich eine Daseinsberechtigung hat, wo doch das Theater schon glaubwürdige Illusionen geschaffen hat.

Bearbeitet von Aldridge
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Habe den Film (King Kong v. 1933) heute auch gesehen. Dachte, so als weitere kleine Einstimmung für das "Golden Age Projekt", um schon mal ein wenig hineinzuschnuppern, vorsichtig zu tasten die Richtung zu erahnen. Ich weiß selbst, dass dieser nicht auf der Liste steht, doch die Gelegenheit, den Film zu sehen war grad günstig, also... warum nicht mal mit einem so alten Stück anfangen?

Und wenn ich mir so durchlese, wie auf Olis Reaktion auf den Film reagiert wird, habe ich keine Lust, auch meine niederzuschreiben. Oder habe Angst davor. Ebenso graut es mir nun wieder vor den restlichen Filmen. Was ist, wenn sie mir nicht gefallen? Darf ich das dann sagen? Wie gut muss ich es begründen, ohne zu sehr auf meinen Gefühlen herumzureiten, was ich am besten kann, da mir für Objektivität einfach das geeignete Grundwissen fehlt?

Überlege, die Filme ohne Meinungsabgabe anzusehen, oder das ganze vielleicht doch wieder zu begraben.

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Es geht schlichtweg darum, dass man beim Filmeschauen nicht gleich das Hirn ausschalten sollte. Vielleicht hat Oli es auch nicht erwähnt, obwohl es ihm aufgefallen ist, aber es ist nunmal nicht richtig, dass nur "King Kong" die Bestie ist. Wie gesagt: Dazu ist die Ähnlichkeit des Schicksals der schwarzen Sklaven und die Art, wie mit dem Affen umgegangen wird, viel zu gleich! Man kann deutlich erkennen, wie behutsam er mit der Frau umgeht. Also man kann nunmal nicht behaupten, dass es keine Verbindung zwischen Ann und dem Tier gibt. Ebenso sollte man die zentrale Aussage eines Films berücksichtigen und es gehört wirklich nicht viel dazu, die Schlüsse zu ziehen, die ich oben aufgeführt habe.

Das Prolem ist, dass unser Denken und Fühlen durch Filme beeinflusst wird. Wenn wir uns nur berieseln lassen, können besonders die angeblich dafür vorgesehenen Produktionen eine verheerende Wirkung entfalten ("Pearl Harbour", "300" oder zu Teilen auch die "Twilight"-Filme). Daher ist es wichtig, dass man Aufmerksam zusieht, nicht nur hinnimmt und das Offensichtliche als Gegeben auffasst, sodass man sich nicht mehr intellektuell mit der Materie auseinander setzt.

Natürlich entwickelt man bei jeder Sekunde des Films (und jeden anderen Films auch) Gefühle - das geht ja gar nicht anders, aber dennoch sollte man auch mal über mehr als nur die eigenen Empfindungen gesprochen werden, nämlich über Auffassungen und Interpretationen. Hier besteht kein Mitteilungszwang, aber wenn man nunmal mit einer bestimmten Aussage an de Öffentlichkeit tritt (und im Internet schreibt man schließlich mit Tinte und nicht mit Bleistift), dann muss man sich auch den Reaktionen des Umfeldes aussetzen und sich im besten Falle darauf einlassen. Schließlich steht Olis Aussage jetzt für nahezu immer im Netz. Wenn da Dinge meines Erachtens nach verfälscht werden, dann sehe ich mich gezwungen, diese richtig zu stellen (wie bei dem Missverständnis um das Wort "Harmonization") und damit vielleicht nochmal einen anderen Blickwinkel zu schaffen oder zu helfen. Wenn ich einen Fehler mache (wie im "Prometheus"-Thread, wo ich Streitenfeld das Thema von Gregson-Williams zugeschrieben habe) wird das doch auch von kundige(re)n Leuten korrigiert (oder einige Irrtümer bei meinen Goldsmith-Texten).

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Ah, verstehe.... Dann kann ich also ganz offen aussprechen, dass ich bei diesem Film fast eingeschlafen wäre, wenn ich mich nicht gerade darüber amüsierte, wie niedlich der Puppenaffe mit der Vorgängerin der Barbiepuppe in den Händen schlenkernd durch die Wälder wetzte? ;)

Ansonsten war mir in dieser Hinsicht, der Affe nicht wild genug. Denn ich an seiner Stelle hätte dieses schreiende, nervige Etwas direkt gegen die nächste Felswand geworfen, um endlich wieder schöne Ruhe zu haben.

Das war es, was mich am meisten störte. Nicht die Effekte (für ihre Zeit durchaus beachtens- und lobenswert), sondern diese Frau....

Aber immerhin hielten diese Schreie wach.

Ansonsten, war der Plot nicht neu für mich, hab ja schon den Film von Peter Jackson gesehen, der mir was das Kong-Franchise angeht, besser gefällt. Die Liebe des Affens zur Frau und auch ihre Zuneigung zu ihm. Von den Effekten mag ich erst gar nicht anfangen. Bin auch eher ein Fan des "Handgemachten". Sonst würde ich die modernen Animationsfilme nicht so ablehnen und den Zeichentrick herbeisehnen, gute alte Stop-Motion, Animatronik... *hachja* .. Aber das ist ein anderes Thema.

Und denke, ich habe auch gesehen, dass da der Mensch das eigentliche Monster ist. Besonders der der "westlichen Welt". Kommen da in einen Urwald und nehmen den Eingeborenen mal eben den Gott weg, um ihn in ihrer Welt zu begaffen.

Ansonsten wird dieser Film keine weiteren Spuren bei mir hinterlassen, fürchte ich. Aber auch dieser hat seine "3 Chancen". Heißt, wird vielleicht irgendwann noch einmal angesehen.

Ansonsten sprach ich ja, dass dies ein "weiterer" Film war, den ich zur Einstimmung sah. Denn vor einem Weilchen sah ich im TV "Citizen Kane". Und der gefiel mir um Längen besser als der "Affenfilm". Fand, hatte auch seine Längen, aber im Großen und Ganzen würde ich mir diesen Film mit dem größten Vergnügen noch einmal ansehen, wenn ich wacher bin (an dem Tag war ich leicht übermüdet). Da gefiel mir sowohl die Geschichte, als auch die Figuren und ja, auch die Musik.

....wobei mir diese (Musik) auch im King Kong gefiel.

P.S. Warum das Hirn immer anschalten und zwingend aktiv lassen? Grade bei diesem Film? War der nicht zu seiner Zeit ein reiner Abenteuerfilm? Mit allen "Zutaten". Monster, Helden, Frau, die gerettet wird, fremde Welt, fremde Wesen?

Ich schalte mein Hirn nie an, wenn ich Filme sehe. Es aktiviert sich automatisch, oder lässt es bleiben. Kommt ganz auf den Film an; z.B. "Matrix", erwartete ich nichts und hatte danach 2 Wochen Grübelei und Realitätsstörungen, weil mein Hirn sich auf einmal während des Filmes und danach meldete ;).

P.P.S. Was mich auch ein wenig störte, waren die Dinos (besonders der kleine "Brachiosaurus", im Sumpf und der Stegosaurus, der als erstes umgenietet wurde; gegen den T-Rex sag ich nix). Aber dann schaltete sich der Kopf ein und erinnerte sich, dass die Dinos damals (30er) alle für fleischfressende Monster gehalten wurden. Die Paläontologie steckte da noch in den Kinderschuhen....

Bearbeitet von Laubwoelfin
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Oh, Mann... Es ist interessant, dass in einer Diskussion um moderne Technologien beim Film plötzlich immer das Argument von der - beinahe schon beleidigend anmutenden - intellektuellen Unterforderung aus dem Köcher geholt wird. Da werden Klassiker der Filmgeschichte genannt und in Beziehung gesetzt zu... Michael Bay! Ja, mir schmecken Äpfel auch besser als Birnen, aber deshalb vergleiche ich sie nicht automatisch.

Wenn man sich zusätzlich zum emotionalen Erleben, das der Film nunmal grundsätzlich bedient, auch intellektuell mit einem Film auseinander setzem will, dann sollte man vielleicht die Entstehungszeit des Films und die Intention des Filmemachers mit in die Betrachtung einbeziehen. Würde heute noch ein Gleichnis auf das Schicksal schwarzer Sklaven im Kino genauso funktionieren wie im Jahre 1933? Wohl kaum. Dafür haben sich die Zeiten viel zu sehr gewandelt. War es die Absicht Jacksons, solch eine Rassenfabel ins Kino zu bringen. Wohl auch nicht. Der Mann hat vor allem zwei Ziele verfolgt: Er wollte eine ungewöhnliche Romanze erzählen und angesichts der vielen Verweise auch ganz offensichtlich dem großen Vorbild huldigen. Ob er das geschafft hat, lässt sich natürlich diskutieren, ich halte den Mann auch für überschätzt. Aber, und das bringt uns zum eigentlichen Kritikpunkt: Das schreibe ich garantiert nicht automatisch den Computergrafiken zu. Jackson war ein bisschen besoffen von dem, was seine Leute bei Weta Digital inzwischen auf die Leinwand zaubern können. Aber das Instrument CGI macht den Film nicht automatisch schlecht.

Es ist ja nicht so, dass der Computer nur in Krachbumm-Filmen vorkommt und dem Zuschauer die Augen zudrückt. Es gibt eine ganze Menge Filmemacher aus den verschiedensten Bereichen, die moderne Animations- und auch Schnitttechnik sehr intelligent einsetzen und auch anspruchsvollere Geschichten erzählen (Sam Mendes, Chris Nolan, Robert Rodriguez, Stephen Gaghan, die schrägen Vögel um Spike Jonze & Co., ja selbst P.T. Anderson kommt nicht ganz ohne aus). Und es gibt auch viele Filmemacher, die dank dieser Technik überhaupt ihre Filme umsetzen können. Wenn man sich denn intellektuell nicht nur mit alten, sondern auch mit modernen Filmen auseinandersetzen wollte, könnte man z.B. als Semiotiker wahre Feste feiern - "Warum ist nun genau das auf der Leinwand zu sehen, was ich da gerade sehe? Warum hat der Regisseur genau diese Gestaltung gewählt und keine andere?" Denn heute ist das, was auf der Leinwand zu sehen ist, weniger Zufall denn je.

Die großen Studiofilme aus alten Zeiten kamen genauso wenig ohne Effekte aus wie heutige Filme. Gerade die großen Epen wären ohne Matte Paintings und physische Effekte weit weniger beeindruckend. Ob man jetzt einen Pinsel benutzt, eine Knetfigur oder den Computer, ist doch letztlich egal. Heute arbeiten übrigens noch viele ehemals "händisch" arbeitende Animatoren wie Dennis Muren, John Dykstra oder Phil Tippett, die irgendwann auf den Computer umgestiegen sind und die an der Entwicklung moderner Animationsformen beteiligt waren. Macht das ihre heutige Arbeit schlechter als das, was sie früher gemacht haben? Übrigens: Die "Twilight"-Saga von heute ist genauso schlecht wie die Kitschfilme aus den 50ern. Und ein "300" sieht genauso aus, wie er aussieht, weil er auf einer Comicvorlage basiert. Man sollte vielmehr fragen, warum solch ein Film so eine diskutable Moral verbreiten kann in der heutigen Zeit. Aber dann müsste man sich ebenfalls den viel früher entstandenen Comic anschauen.

Was mir ein bisschen komisch vorkommt, ist die Behauptung, man könnte horners Meinung (!) nicht so stehen lassen, weil sie falsch sei und ewig im Internet stünde. Was ist denn das für eine Auffassung: Der Mann hat keine falschen Fakten gestreut, er hat seine persönliche Meinung kundgetan. Die sollte man ihm zugestehen. Man kann höchstens seine eigene Meinung äußern, aber das hier gleicht einem persönlichen Angriff. Die alten Filme verlieren nunmal angesichts moderner Sehgewohnheiten. Ich hatte mir vor einigen Jahren z.B. mal Harryhausens "Kampf der Giganten" angeschaut. Kann ich heute nicht mehr sehen. Der Film war zu seiner Zeit vielleicht großartig, die heute bei weitem nicht mehr perfekten Effekte reißen mich aber jedes Mal aus dem Geschehen. Liegt vielleicht auch daran, dass ich diese Filme heute nicht mehr mit Kinderaugen sehe... ;)

Bearbeitet von Aldridge
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Und das ist das Riesenproblem: Dem Affen wird hier eine furchtbar alberne "In-die-Fresse"-Menschen-Mimik draufkopiert, die so ein Tier in echt nicht hat. Dazu muss man nur in den Zoo gehen, sich Dokumentationen ansehen oder "Link", in dem durchweg echte Affen schauspielern.

Ich arbeite in einem Zoo und verbrachte schon sehr viele Stunden vor dem Freigehege der Berggorillas, vor allem, um das Gorillamännchen zu beobachten. Auch in Interaktion mit den Besuchern. Es ist einfach unglaublich. Wenn man diesem Tier zuschaut, wie es sich sowohl um seine Familie, als auch um die Menschen "kümmert", hat man den Eindruck, man schaue in einen Spiegel seiner selbst... nur eben in einen, der statt eines glattrasierten Gesichts ein etwas felligeres zeigt. :)

Die Mimik King Kongs - selbst ein Gorilla - mag bei Jackson ein wenig übertrieben sein, aber die soziale "Kompetenz" des/eines Menschenaffen ist durchaus realistisch dargestellt und hat nichts mit Vermenschlichung zu tun. Michael Apteds Doku-Kinofilm GORILLAS IM NEBEL zeigt - trotz kinoüblicher Sentimentalität - sehr deutlich und eindrucksvoll, wie sich Gorillas in Anwesenheit von Menschen verhalten. Dieses Verhalten ist tatsächlich anders, als wenn die Tiere nur unter sich sind.

Aus diesem Grund hinkt auch dein Hinweis mit LINK etwas, in dem kein Gorilla, sondern ein Orang-Utan und zwei Schimpansen den "tierischen" Part übernehmen. Zwei Arten, die bei Weitem nicht jene soziale Kompentenz aufweisen wie ihre größeren Verwandten.

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Zum Thema "reingeheimnissen in alte Filme" empfehle ich Peter Bogdanovichs "Who The Devil Made it?", in dem sich Regisseure wie Hawks und Welles regelmässig kaputtlachen, welche Tiefgründigkeit spätere Generationen in ihren Werken oft entdecken wollten: "haben wir so gemacht, weil die Bühne plötzlich ab brannte" usw. Sind dann meist die nackten Tatsachen...und KING KONG war nun mit Sicherheit ein Zirkusspektakel, dass weder an sich noch sein Publikum überhöhte intellektuelle Anforderungen gestellt hat...alt wie neu.

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Eben. Der Subtext mag da enthalten sein. Aber die Leute sind in den Film gegangen, um den Affen zu sehen und die (damals) imposanten Effekte. Das war beim neuen Teil auch der Fall. Und da hat Jackson eben - pardon, Wortwitz - dem Affen Zucker gegeben... :D

Mich wundert übrigens bei der "King Kong"-Diskussion, dass niemand vom Tod Carlo Rambaldis gesprochen hat. Der hatte u.a. den 76er King Kong zum animatronischen Leben erweckt und ist am 10. August verstorben...

btw: Ich war mal auf der Ausstellung eines Fotografen und hatte die Ohren gespitzt, als ein Gast mit dem Künstler ins Gespräch kam. Der hatte den zugeschwallt von wegen soziale Aussage, Gesellschaftskritik, die Isolation des Einzelnen im großen Ganzen etc. Worauf der Künstler sagte: "Ne, ich fand ganz einfach, es ist ein starkes Bild." Fand ich sehr bezeichnend...

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Anne: Danke, mit diesem Text kann man doch was anfangen :)

Das habe ich bereits oben schon geschrieben: Wenn man das Hirn ausschaltet und ausgeschaltet lässt, kann einem schnell eine so perfide Moral wie in "300" oder so eine miese Geschichtsklitterung wie in "Pearl Harbour" untergeschoben werden. Die äußerst fragwürdigen Elemente der "Twilight"-Reihe, die auf einen Softporno für die pubertierende Bevölkerung herunter gebrochen werden, können durch das Hirnausschalten genau deshalb so effektiv unter die Masse gejubelt werden.

Natürlich sind viele Dinge intuitiv entstanden, aber dennoch ist es überraschend, wie viele Merkmale sich mit dem jeweiligen Zeitgeist erschreckend decken. So ist die "Godzilla"-Reihe (um mal bei Riesenviechern zu bleiben) klar eine posttraumatische Reaktion auf die nuklearen Angriffe auf Japan im zweiten Weltkrieg.

Der Rezipient hat immer das Recht, dem Künstler zu unterstelen, bewusst und mit Hintergrund etwas geschaffen zu haben. Mit "zuschwallen" hat das nichts zu tun, sondern mit eigenem Intellekt und der Fähigkeit, zu denken, die ein unglaubliches Privileg darstellt und gehegt und gepflegt werden sollte.

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Ich würde in den 33er KING KONG auch nicht sehr viel mehr Tiefe hineininterpretieren als in Jacksons Film. Ich denke, Mephistos Forderung nach mehr Hirn bezieht sich insgesamt weniger konkret auf KING KONG, sondern allgemeiner auf eine Haltung, die nicht immer nur die eigene Emotion zum ultimativen Bewertungsmaßstab ernennt. Und diese Forderung ist vollkommen legitim.

Zum Thema Motion-Capturing: Ich kann damit in den seltensten Fällen etwas anfangen, schon gar nicht bei Affen. Das MoCap in RISE OF THE PLANET OF THE APES empfand ich z.B. als grauenhaft künstlich und vollkommen unnatürlich. Wie Mephisto m.E. ganz richtig geschrieben hat: dem Affen wird eine alberne Menschen-Mimik übergestülpt, die ihn einfach nur noch nach Karikatur aussehen lässt.

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Mich nervt diese Ablehnung von CGI ungemein. Manchmal kommt es mir so vor, als ob die Leute denken, der Computer würde von selbst einen Film ausspucken. Die unzähligen Leute, die diese Welten Stück für Stück in jahrelanger und mühevoller Kleinstarbeit aus dem nichts erschaffen, werden gerne mal vergessen.

Die Welt, die damals 1933 in King Kong gezeigt wurde, ist ebenso künstlich, wie jene aus dem Film von Peter Jackson. Beide Filme bedienten sich der Technologien ihrer Zeit, um darzustellen, was nicht in Wirklichkeit existierte. Vielleicht ist die Darstellung der Affen in "Rise Of The Planet Of The Apes" und auch im Jackson - King Kong zu menschlich (ich fands in Ordnung), das ist aber nicht die Schuld der CGI, sondern eine Entscheidung des Regisseurs. Die Frage, ob der Affe nun "affig" genug aussieht und handelt, konnte man sich damals 1933 noch gar nicht stellen, weil man durch die verwendete Technologie dermaßen limitiert war.

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Die Ablehnung von CGI ist letztlich wohl eine Generationenfrage. Wir sind halt noch mit den physischen Effekten aufgewachsen, die vor oder in der Kamera stattfanden. Insbesondere bei fotorealistischen Matte Paintings, Modelltricks und Stop- bzw. Go-Motion war man ja früher fasziniert, wie diese ungemein sympathischen "Bastler" in den Effektstudios das alles zusammenklebten und -malten. Da staunen halt viele Leute wie die Kinder beim Zauberer. Bei optischen Printern und Motion Control stößt das Verständnis und damit die Begeisterung dann so langsam an seine Grenzen. Und beim bösen, bösen Computer ist es dann zu Ende. Standardsatz: "Das kommt eh aus dem Computer", keine Begeisterung, keine Faszination...

Ich kann mich noch gut daran erinnern, wie fasziniert ich mir damals die ersten Bilder von "The Abyss", "Terminator 2", "Jurassic Park" oder "Die Maske" angeschaut hatte. Wie erstaunt ich war, als erstmals das Programm "Morph" in Filmen wie "Willow" oder "Star Trek 6" eingeführt wurde. Und diese Begeisterung habe ich mir auch erhalten. Ich bin sogar sehr froh über die moderne Technik. Stop Motion gut und schön, aber letztlich sind das tote Puppen vor der Kamera. Da ziehe ich eine Computeranimation - ob nun MoCap oder Keyframe - gerne vor. Es ist einfach ein Fortschritt zur alten Technik, ein verbessertes Instrument.

Vielleicht fühlen sich manche Leute auch einfach zu manipuliert. Sie sehen den Effekt nicht mehr zwingend. Oder sie betrachten die CGIs wie im neuen Affenfilm einfach als Perversion des echten Lebens (Stichwort "uncanny valley"). Man hat einfach das Gefühl, dass etwas nicht stimmt, wobei man früher die Gewissheit hatte, dass etwas nicht stimmt. Dabei kommt auf jeden Effekt, den man sieht, eine Unmenge an Effekten, die man nicht sieht. Oder es passiert wirklich was völlig Schizophrenes: Ich habe schon mehrere Leute erlebt, die einen Effekt ablehnten, weil er ja anscheinend aus dem Computer kam. Tatsächlich war´s aber ein Modell. ;)

Die unzähligen Leute, die diese Welten Stück für Stück in jahrelanger und mühevoller Kleinstarbeit aus dem nichts erschaffen, werden gerne mal vergessen.

Chapeau! :)

Bearbeitet von Aldridge
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Ich lehne computergenerierte Effekte nicht generell ab, aber ich kritisiere ihren Einsatz bei:

- real lösbaren Effekten (Explosionen, Feuer, Crashs, Make-Up, Dekors)

- artifiziellem Nachbilden menschlicher Mimik, sowas ist mit Computern einfach schlicht und ergreifend nicht möglich.

Ein rennender Tyrannosaurus in einer Totale ist mit Animatronik nicht darzustellen - aber fragmentierte Bewegungen in Nahaufnahme schon. Spielberg hat es bei JURASSIC PARK, wie ich finde, ganz richtig gemacht. Digitale Effekte nur da, wo es unbedingt notwendig ist. Denn der digitale Effekt ist leider bis heute als solcher zu identifizieren, und schmeißt zumindest mich immer aus dem Geschehen.

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Ich lehne computergenerierte Effekte nicht generell ab, aber ich kritisiere ihren Einsatz bei:

- real lösbaren Effekten (Explosionen, Feuer, Crashs, Make-Up, Dekors)

- artifiziellem Nachbilden menschlicher Mimik, sowas ist mit Computern einfach schlicht und ergreifend nicht möglich.

Ein rennender Tyrannosaurus in einer Totale ist mit Animatronik nicht darzustellen - aber fragmentierte Bewegungen in Nahaufnahme schon. Spielberg hat es bei JURASSIC PARK, wie ich finde, ganz richtig gemacht. Digitale Effekte nur da, wo es unbedingt notwendig ist. Denn der digitale Effekt ist leider bis heute als solcher zu identifizieren, und schmeißt zumindest mich immer aus dem Geschehen.

Nie gedacht, dass das je passieren würde, aber das kann ich (fast) voll und ganz unterschreiben, Sebastian.

Bis auf die Tatsache, dass es sehr wohl möglich ist, mit dem Computer die menschliche Mimik darzustellen.... Weniger bei Animationsfilmen von Disney-Pixar (aber die müssen auch - noch - nicht natürlich aussehen, denk ich ;)), sondern denke ich da vor allem an "Avatar". Da überzeugten mich die Effekte so sehr, dass ich lange Zeit glaubte, die Na'vi sind Schauspieler mit hervorragender Maske.... erst später im Making Of fasziniert erfahren, dass alles mit Motion Capture aufgezeichnet und "digitalisiert" wurde, was diesen Film im Grunde zu einem gewaltigen Animationsfilm macht (nur die Szenen, in denen "echte Menschen" vorkommen, wurden real gedreht).

P.S. Ich bin auch nicht so naiv und verbohrt und finde diese PC-Effekte alle doof oder gering ehrbahr. Ist ja noch nicht so, dass man ein paar Stichworte eingibt und der Computer spuckt dann den fertigen Film aus..

Bearbeitet von Laubwoelfin
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AVATAR war bisher der einzige MoCap-Film, von dem ehrlich gesagt auch ich einigermaßen überzeugt war. Aber anscheinend gibt es bei diesem Verfahren einfach massive Qualitätsunterschiede, und es muss halb Hollywood samt aller Geldmittel mobilisiert werden (wie im Falle von AVATAR), damit etwas einigermaßen realistisch Aussehendes zustande kommt. Vielleicht ist das Verfahren in 30 Jahren billiger, und es gibt mehr Filme mit realistischerem MoCap. Keine Ahnung. Bislang ist gut aussehendes MoCap eine absolute Rarität.

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@Sebastian: Du würdest dich wundern, was heutzutage alles digital ist. Ich wette, 95 Prozent aller CG-Effekte fallen dir gar nicht auf. ;)

Die menschliche Mimik ist tatsächlich die große Hürde, die noch immer nicht genommen wurde. Bei "Avatar" haben Weta und ILM aber erstaunliche Fortschritte gemacht, eine zumindest menschenähnliche Mimik zu simulieren. Ich glaube, so lange wird es nicht mehr dauern, bis das möglich ist. Allerdings darf man nach dem Sinn fragen, das Gesicht eines Menschen nachzubilden, wenn man einfach einen Menschen engagieren kann.

Bei Explosionen, Feuer, Make-Up oder Ausstattung ist CGI einfach ein Mittel, um Kosten zu sparen - und ermöglicht manchen Filmemachern überhaupt erst, ihre Werke umzusetzen. Robert Rodriguez hat sich auf die Weise eine gewisse Unabhängigkeit bewahrt und ein kleines Filmimperium in Texas aufgebaut. Gerade der unabhängige Film hat von digitalen Schnitt- und Soundsystemen sowie von der digitalen Nachbearbeitung unheimlich profitiert - sofern die Filmemacher ein Verständnis dafür mitbringen...

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@Aldridge:

Ich realisiere gerade selbst ein Kurzfilm-Projekt und bin zu dem Entschluss gekommen, auf aufwändige digitale Nachbearbeitung zu verzichten und soviel wie möglich "on location" zu realisieren. Grund? Der Kostenfaktor.

Ich war auf der Suche nach einer Alm-ähnlichen Kuhweide im süddeutschen Odenwald, mit bergiger, bewaldeter Landschaft dahinter. Lässt sich schwer finden, aber irgendwie hat es doch funktioniert. Die Spritkosten für die Location-Suche bezahle ich da gerne, wenn ich sehe, dass die Bezahlung eines Profis, der mir mit großartigem Equipment Berge und Wald in den Bildhintergrund zaubert, locker die 1000-Euro-Marke erreicht.

Wenn sich alle Filmemacher mehr (körperliche) Mühe geben würden, könnte man auch viel mehr "vor Ort" realisieren. Ich denke, mittlerweile ist einfach die Bequemlichkeit zu groß. Wieso pyrotechnische Anstrengungen unternehmen, wenn wir auch zehntausende Dollar an ILM oder Konsorten überweisen können, damit die es richten? Der reale Knall wäre wohl in den meisten Fällen billiger.

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Wenn sich alle Filmemacher mehr (körperliche) Mühe geben würden, könnte man auch viel mehr "vor Ort" realisieren. Ich denke, mittlerweile ist einfach die Bequemlichkeit zu groß. Wieso pyrotechnische Anstrengungen unternehmen, wenn wir auch zehntausende Dollar an ILM oder Konsorten überweisen können, damit die es richten? Der reale Knall wäre wohl in den meisten Fällen billiger.

Ich behaupte da nun, dass CG-Effekte in manchen Fällen günstiger sind, vor allem wenn es darum geht, ganze Innenstädte dem Erdboden gleichzumachen, oder für sonstige große Sprengungen. Explosion der Golden Gate Bridge sieht zwar cool aus, aber ich denke, dass da die Einwohner von San Francisco etwas dagegen hätten, wenn man das wirklich machen würde ;).

Dann gibt es noch die Sachen mit den "Drehgenehmigungen". Bei großen Produktionen müssen ganze Straßenzüge abgesperrt und der Verkehr umgeleitet werden, ein Service, den sich manche Stadt teuer bezahlen lässt. Bei Filmen mit historischem Hintergrund ist es auch so eine Sache... Ich weiß zum Beispiel nicht, wo man noch eine original römische Stadt von 156 n.Chr. finden kann ;)

Aber sonst, wenn weder viel Historie, noch viel Rumms und auch nicht viel Straße gebraucht wird, stimme ich dir auch zu: lieber vor Ort drehen, als was erschaffen lassen.

(aber auch da Kostenfrage: Ist es z.B. für einen US-Filmemacher günstiger, die Städte in anderen Ländern am Computer erschaffen zu lassen, oder Cast+Crew rüberfliegen zu lassen?)

Bearbeitet von Laubwoelfin
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@Aldridge:

Ich realisiere gerade selbst ein Kurzfilm-Projekt und bin zu dem Entschluss gekommen, auf aufwändige digitale Nachbearbeitung zu verzichten und soviel wie möglich "on location" zu realisieren. Grund? Der Kostenfaktor.

Ich war auf der Suche nach einer Alm-ähnlichen Kuhweide im süddeutschen Odenwald, mit bergiger, bewaldeter Landschaft dahinter. Lässt sich schwer finden, aber irgendwie hat es doch funktioniert. Die Spritkosten für die Location-Suche bezahle ich da gerne, wenn ich sehe, dass die Bezahlung eines Profis, der mir mit großartigem Equipment Berge und Wald in den Bildhintergrund zaubert, locker die 1000-Euro-Marke erreicht.

Wenn sich alle Filmemacher mehr (körperliche) Mühe geben würden, könnte man auch viel mehr "vor Ort" realisieren. Ich denke, mittlerweile ist einfach die Bequemlichkeit zu groß. Wieso pyrotechnische Anstrengungen unternehmen, wenn wir auch zehntausende Dollar an ILM oder Konsorten überweisen können, damit die es richten? Der reale Knall wäre wohl in den meisten Fällen billiger.

Ein "Heimatfilm" vor realer Kulisse ist natürlich in der freien Natur einfacher zu erstellen. Zumal du sicherlich keinen Location Scout bezahlen musstest, der alleine schon teurer gewesen wäre als die genannte Summe für den Computerfachmann. Im Genrekino wird aber oftmals mehr benötigt als ein paar Berge im Hintergrund. Kulissen werden nicht im Computer erstellt, weil es einfacher ist, sondern ganz einfach günstiger. Bei realen Hintergründen ist das was anderes, immerhin (Achtung, jetzt werden viele automatisch auflachen) hat man bei den "Star Wars"-Prequels auch die Hintergründe vom Comer See und echten Wasserfällen verwendet bzw. kombiniert, weil es einfach keinen Sinn gemacht hätte, das im Computer zu rendern. Wenn man dagegen einen speziellen Dschungel haben will, ist das wieder was anderes - die gesamte Pflanzenwelt inklusive der Panoramen in "Avatar" kamen komplett aus dem Computer. Und ich wette, gerade beim Schlussbild hat das niemand gemerkt. Ein komplettes Drehteam inkl. Schauspieler in den Dschungel oder aufs Wasser zu schicken, ist halt sündhaft teuer, erst recht wenn diese Locations auf einem anderen Planeten liegen sollen... ;)

Die Computerkünstler Pyroeffekte ausführen zu lassen, hat sicherlich nichts mit Bequemlichkeit zu tun. Physische Effekte sind heute in einer professionellen Produktion ebenfalls teuer - und gefährlich. Allein beim Umgang mit Feuer müssen doch x Fachleute am Set sein, um den Sicherheitsbestimmungen zu genügen. Hinzu kommen die Kosten für die Spezialisten, die das alles umsetzen müssen. Für alles Mögliche gibt es spezielle Abteilungen, die bezahlt werden wollen. ILM z.B. hat nicht umsonst die bewusste Entscheidung gefällt, seine ganze Abteilung für physische Effekte auszulagern und sich ausschließlich auf CGI zu konzentrieren. Und diese Abteilung, unter dem Namen Kerner Optical fortgeführt, ging nur wenige Jahre später pleite.

Bearbeitet von Aldridge
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WAR HORSE - GEFÄHRTEN

Gestern nun endlich mal gesehen.

Habe nicht viel erwartet und konnte deswegen auch nicht völlig endtäuscht werden.

Frage mich trotzdem was Spielberg in dieser belanglosen Geschichte gesehen hat um sie zu verfilmen.

Alles sieht toll aus, die Darsteller sind durchweg gut, Williams´ Score ist meisterhaft. Aber das alles hilft nichts.

Der Film ist einfach langweilig und drückt ohne Gnade ständig auf die Tränendrüse das es zum Ende fast schon lächerlich ist.

Traurig, wenn man bedenkt was der Regisseur am Beginn seiner Karriere für Meisterwerke gedreht hat.

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Ich würde in den 33er KING KONG auch nicht sehr viel mehr Tiefe hineininterpretieren als in Jacksons Film. Ich denke, Mephistos Forderung nach mehr Hirn bezieht sich insgesamt weniger konkret auf KING KONG, sondern allgemeiner auf eine Haltung, die nicht immer nur die eigene Emotion zum ultimativen Bewertungsmaßstab ernennt. Und diese Forderung ist vollkommen legitim.

Richtig, es ging mir um das allgemeine Rezipieren, sei es bei einem Arthouse-Film oder aber einem Mega-Straßenfeger. Deshalb habe ich ja auch vehement auf andere Filme hingewiesen. Jeder hat seine Gefühle und kann/soll/darf sie hier mitteilen, aber damit allein ist keinem hier geholfen. Der Meinungsaustausch über Effekte und Kosten, den Sebastian, Anne und Aldrigde hier geliefert haben, ist meines Erachtens nach um einiges erfrischender und hilfreicher als ein bloßes Um-die-Ohren-hauen von "Gefällt mir" und "Mir nicht"

Danke also dafür - auch an Oli, der die Diskussion - wenn auch unfreiwillig - losgetreten hat!

Schönes Wochenende Euch allen! :rose::)

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@Aldridge:

Ich realisiere gerade selbst ein Kurzfilm-Projekt und bin zu dem Entschluss gekommen, auf aufwändige digitale Nachbearbeitung zu verzichten und soviel wie möglich "on location" zu realisieren. Grund? Der Kostenfaktor.

Ich war auf der Suche nach einer Alm-ähnlichen Kuhweide im süddeutschen Odenwald, mit bergiger, bewaldeter Landschaft dahinter. Lässt sich schwer finden, aber irgendwie hat es doch funktioniert. Die Spritkosten für die Location-Suche bezahle ich da gerne, wenn ich sehe, dass die Bezahlung eines Profis, der mir mit großartigem Equipment Berge und Wald in den Bildhintergrund zaubert, locker die 1000-Euro-Marke erreicht.

Wenn sich alle Filmemacher mehr (körperliche) Mühe geben würden, könnte man auch viel mehr "vor Ort" realisieren. Ich denke, mittlerweile ist einfach die Bequemlichkeit zu groß. Wieso pyrotechnische Anstrengungen unternehmen, wenn wir auch zehntausende Dollar an ILM oder Konsorten überweisen können, damit die es richten? Der reale Knall wäre wohl in den meisten Fällen billiger.

ich denke sowas ist auch eine frage der zeit und logistik. CSI: Miami z.bsp. wurde hauptsächlich in los angeles gedreht, somit mussten einige hintergründe natürlich am computer bearbeitet werden. für eine folge hat man komplett nur 1-2 wochen zeit. da miami und los angeles aber genug ähnlichkeiten haben, ist es einfacher, schneller und kostengünstiger das meißte in la zu drehen unstatt alles nach miami zu verfrachten und material hin und her zuschicken.

bei filmen geht es um geld und zeit. der starttermin steht, bevor die erste szene gedreht wurde. da muss man natürlich schauen, ob man unnötig durch die gegend reist oder die effektleute die arbeit machen lässt. die special effects sind heute schon atemberaubend. also warum sie nicht nutzen.

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Ich persönlich habe auch nichts gegen CGI, wenn es sinnvoll eingesetzt wird. Aber gerade bei Actionfilmen finde ich es fast schon Betrug, wenn Explosionen, Blut und Stunts nicht "echt" sind, zumal man das auch in den meisten Fällen sieht. Bei Splatterfilmen ist CGI-Splatter wohl die größte Sünde, die man machen kann. Nicht nur, dass es einfach unecht und billig aussieht, es reisst mich immer aus dem Geschehen raus. Klar ist das einfacher, als Effektleute zu bezahlen, die Puppen und Masken erschaffen, aber das gehört für mich einfach in bestimmten Genres dazu.

Und kein CGI kann mit einer meisterhaften Maske von beispielsweise Rick Baker oder Rob Bottin mithalten. Besonders bei Bottin finde ich es bemerkenswert, dass man seine Puppen und Masken immer als seine erkennt. Nicht, weil sie immer gleich aussehen oder schlecht sind, aber er hat einfach einen ganz speziellen Stil, egal, ob bei "John Carpenter´s The Thing", "RoboCop", "Total Recall" (Original) oder "Basic Instinct". Man kann CGI und echte Masken auch kombinieren, wenn es gut gemacht ist, trägt das ja auch zur Stimmung bei, aber oftmals wird CGI eben für alles benutzt und computeranimierte Blutfontänen oder Einschusslöcher sind einfach albern und sehen zu 99% furchtbar schlecht aus.

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