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Hahaha, now ... you die!

(THE MAN WITH THE IRON FISTS von RZA. Hauptrolle: RZA. Musik: RZA. Ko-Drehbuch: RZA. Schuld an allem: RZA. Und Quentin & Eli)

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Der RZA ist ein toller Musiker und Produzent und mag Shaolin und chinesische Kampfkunst. Seine Hiphop-Clique hiess ja auch Wu-Tang Clan. Aber was kommt dabei raus, wenn man den einen Martial-Arts-"Film" machen lässt? Murksmurksmurks. Geld gab's via Tarantino und Eli Roth, für das Personal konnte man Russell Crowe bekommen, der offenbar seine angestaubte Coolness aufrischen wollte, Lucy Liu (Lucy... wer?) und viel asiatisches Personal. Nur eine Geschichte war bei Rudi's Reste-Rampe, Filiale Hollywood, wohl nicht aufzutreiben. Ergebnis: Eine miese Kampfsportfilmkarikatur, für die RZA und Co wahrscheinlich Einreiseverbot in China und benachbarten Ländern bekommen. Figuren auf Cartoon-Niveau, bemühte Versuche, das ganze Elend mit Musike und etwas billigen Tricks KILL BILL-mässig aufzuhübschen. Oh, und natürlich auch typisch amerikanisch: Köppe wegtreten oder Leute aufschlitzen geht voll okay, das CGI-Blut pumpt und sprudelt, aber natürlich ist keine der Schönheiten im Bordell (ein Hauptspielort) bei allen verbalen und angedeuteten Anzüglichkeiten je auch nur halbnackich zu sehen. Ein doofer, unangenehmer Film, bei dem nix stimmt. Nicht mal der Soundtrack. Arm-se-lig.

1/10

P.S.: Kein Wunder, dass die Pressebetreuer bei der Abendvorstellung (!), zu der man eine Begleitung mitbringen durfte (!!), sehr großzügig Sekt und Bier ausschenken liessen. Hat aber den Schmerz über all die Lebenszeit, die man hier sinnlos verschwendet hat, in keiner nennenswerten Form gelindert.

Bearbeitet von horner1980
Bild in Spoiler gesetzt.. ist nichts für das öffentliche Forum
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Fenster zum Sommer

oder: Wir haben unser Schicksal nicht in der Hand

fensterzumhof.jpg

Regie: Hendrik Handloegten (Paul is Dead, Liegen lernen)

Cast: Nna Hoss, Firtzi Haberlandt, Mark Waschke, Lars Eidinger

Inhalt (filmstarts.de):

Gemeinsam mit ihrer neuen Liebe August (Mark Waschke) ist Juliane (Nina Hoss) auf dem Weg von Berlin in ihre alte Heimat Finnland. An einem Sommerabend schläft sie an der Schulter ihres Geliebten ein, doch wacht morgens im winterlichen Berlin auf. Juliane realisiert, dass sie ein halbes Jahr in der Zeit zurück gereist ist, in eine Phase, in der sie noch mit ihrem Ex-Freund Philipp (Lars Eidinger) zusammen ist und ihre im Frühling tödlich verunglückte Freundin Emily (Fritzi Haberlandt) noch lebt. Um ihren geliebten neuen Freund August zu treffen, will sie alles wieder so machen wie zuvor, aber gleichzeitig den Tod ihrer Freundin verhindern.

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Hendrik Handloegten hat seit seinem "Paul is Dead" einen Stein im Brett bei mir. Im Film geht es um die bekannte Verschwörungstheorie, dass Paul McCartney 1966 durch einen Doppelgänger ersetzt wurde, nachdem er bei einem Autounfall ums Leben gekommen ist. Das ganze spielt im Deutschland der 80er Jahre aus Sicht eines Jugendlichen/Kindes. Sehr charmanter, toller Film. Aufgrund Rechte-Probleme aber nie auf DVD erschienen, deswegen immer mal wieder im Fernsehen Ausschau halten. Lohnt sich!;)

Nun denn dieses Werk hat nichts mit den Beatles oder Verschwöungstheorien zu tun. Der Film beschäftigt sich auch nicht lange mit der Frage, wie konnte das passieren, dass sie nun wieder früher in der Zeit ist, sondern beschäftgt sich mehr damit was bedeutet das nun, was kann sie ändern, falsch machen usw. Dabei erfindet er das Rad nicht neu und ist leider größtenteils mehr vorhersehbar als überraschend. Das Ganze ist sehr nett und stilvoll inszeniert und Nina Hoss trägt den Film mit Bravour, aber hier und da wäre ein wenig mehr Einfallsreichtum wünschenswert gewesen.

Ein Reinhören lohnt sich übrigens mal in den Score.;)

6,5-7/10

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Nachdem mir viele im Bekanntenkreis von diesen Filmen vorgeschwärmt hatten, borgte ich sie mir aus und sah gestern die ersten beiden Teile.

Sehr gut gemacht das Ganze!

Wobei mir der erste noch etwas besser gefiel als der etwas zerfahrene Zweite.

Mit den vielen Schwedischen Namen kommt man zwischendurch mal durcheinander aber im großen und ganzen kann man der komplizierten Handlung doch recht gut folgen.

Die Schauspieler sind durch die Bank grandios.

Bin schon gespannt auf den Abschluß der Trilogie den ich mir am Dienstagabend ansehen werde.

Ein Logikfehler fiel mir im ersten Teil dann aber auf:

Warum hat die vermisste Harriet in vierzig Jahren nicht geschafft der Polizei einen Hinweis auf den Mörder zu schicken um damit weitere Morde zu verhindern?

Bearbeitet von Stempel
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Another Earth

oder: Man braucht nicht viel Geld für gute Filme

Inhalt (flmstarts.de):

In der Nacht in der in unserem Sonnensystem ein neuer, Planet entdeckt wird, der ein Duplikat der Erde ist, kreuzen sich die Wege eines jungen ambitionierten Studenten und eines erfolgreichen Musikkomponisten bei einem tragischen Unfall: Rhoda Williams (Brit Marling), gerade an der Elite-Uni MIT aufgenommen, crasht nach einer durchfeierten Nacht in das Auto der Burroughs-Familie und tötet Frau und Sohn des bekannten Musikkomponisten und Professors John Burroughs (William Mapother). Danach tritt Rhoda in Johns Leben, um Buße zu tun. Sie freundet sich an ohne, dass er ahnt, wer sie ist. Und selbst fragt sie sich, ob ihr Duplikat auf der anderen Erde, die selben Fehler wie sie gemacht hat.

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Sollten ja einige hier kennen oder zumindest den Soundtrack durch dessen Thread hier damals, ich auch auf den Film aufmerksam wurde und nachdem er in den deutschen Kinos unterging, nun endlich auf Blu-Ray nachholen konnte. ;)

Super Film. Der SciFi-Aspekt, der eigentlich immer nur am Rande dabei ist, gibt dem Ganzen die gewisse Würze, das i-Tüpfelchen. Sonst wäre es nur ein (sehr gutes) Drama, dessen Geschichte man so in der Art schon öfters filmisch präsentiert bekommen hat.

Toll gespielt, interessant gefilmt und sehr kurzweilig, schafft es der Film mit wenig Mitteln, und einem atmosphärischen Score, den Zuschauer von Anfang einzigartig zu packen.

Das Ende ist nochmal ne Sache für sich...

Also sie begegnet ihrem eigenen Ich. Nun die Frage also, ob die Theorie zutrifft und seit dem Moment an dem man Earth 2 sehen konnte, dort das Leben anders verläuft. Was dafür spricht ist, dass Rhoda 2 besser gekleidet ist, also ein anderes Leben führt (oder sie hat sich nur für de Reise herausgeputzt), sie hat die Reise angetreten und nicht Burroughs. Andererseits ist dann die Frage warum hat Rhoda 2 die Reise angetreten. Rhoda 1 trieb ja die Neugier, ob dort ihr Leben anders verlaufen ist dorthin, welchen Drang hatte Rhoda 2? OK man kann sagen, dass sie aufgrund ihres Studienwunsches eine gesunde Neugier daran hatte, aber mehr dann an Technologie als an Philosophie. Auch die Frage was erhofft sich Burroughs von der Reise? Seine Familie wieder zu sehen, die aber ihren Burroughs ja haben...eine neue Lebensaufgabe?

Würd mich interessieren, was die dazu zu sagen haben, die den Film auch kennen.

9/10

P.S.: Habe den Soundtrack schon länger, aber finde ihn gerade nicht. :dedektiv:

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Freaks

Inhalt (filmstarts.de):

Der Liliputaner Hans (Harry Earles) ist Bestandteil des Kuriositätenkabinetts bei einem Zirkus. Obwohl er mit der ebenfalls kleinwüchsigen Frieda (Daisy Earles) verlobt ist, verliebt er sich in die Trapezkünstlerin Cleopatra (Olga Baclanova). Cleopatra merkt schnell, dass Hans ihr verfallen ist und geht zum Schein auf seine Avancen ein. In Wahrheit macht sie sich aber hinter seinem Rücken über ihn lustig. Doch dann erbt Hans ein kleines Vermögen. Als Cleopatra davon erfährt, bringt sie ihn dazu, sie zu heiraten. Dahinter steckt jedoch ein perfider Plan, den sie zusammen mit dem Muskelmann Herkules (Henry Victor) geschmiedet hat. Sie wollen Hans vergiften, um so an sein Geld zu kommen. Hans überlebt den Anschlag auf sein Leben und erkennt die Falschheit Cleopatras. Die anderen Mitglieder der Kuriositätenshow zeigen sich solidarisch. Gemeinsam nehmen die „Freaks“ grausame Rache an den „Normalos“.

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Einzigartiger Film mit interessanter Entstehungsgeschichte.

Auch wenn heute nur noch in einer einstündigen Fassung vorhanden, ursprünglich 90 Minuten, eigentlich noch halbwegs rund. Klar geht vieles schnell usw. aber die Geschichte bleibt klar und in ihrer Aussage deutlich. Auch wenn sich Regisseur Tod Brwoning (hat ein Jahr davor Dracula gemacht ;)) wohl mit dem Film keinen großen Gefallen getan hat.

Zeitloses Klassiker, stimmt in dem Fall wirklich, aufgrund seiner Laufzeit natürlich auch, ziemlich kurzweilig und auf jedenfall mal einen Blick wert.

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1962: Genes Vater ist bei der Marine, sodass die Familie fast einmal im Jahr umzieht und es dem Teenager und seinem jüngeren Bruder schwerfällt, Freunde zu finden. Gene flüchtet sich daher in seine Leidenschaft: Horrorfilme. Zu seinen größten Idolen gehört der Filmproduzent Lawrence Woolsey, über dessen Filmvorführungen verschiedene Gerüchte kursieren und der gerade einen neuen Horrorfilm in die Kinos bringt: MAnt. In diesem Film wird der Protagonist beim Rönchen von einer Ameise gebissen und durch die Verstrahlung des Speichels verwandelt sich der harmlose Schuhverkäufer Bill nach und nach in eine Riesenameise. Als Genes Vater in der Militärbasis von Key West in Florida stationiert wird, scheint es, dass sich die Familie hier für längere Zeit niederlassen würde, doch schnell bricht durch die Kubakrise eine Bedrohung herein, vor der Genes Familie mehr als alle anderen betroffen ist, denn sein Vater wird auf eins der Blockadeschiffe berufen. Dadurch wird Gene für seine Mitschüler interessant und es gelingt ihm schnell, sozial Fuß zu fassen. Er freundet sich mit Stan an, der verzweifelt versucht, der hübschen Sherryl den Hof zu machen, deren Ex-Freund Harvey gerade aus der Besserungsanstalt entlassen wurde, und lernt die junge Aktivistin Sandra kennen. Harvey, der erfährt, dass Sherryl sich mit Stan trifft, setzt diesen stark unter Druck. Als Gene und sein Bruder eines Tages wieder im Kino sind, erfahren sie vom Leiter, dass Lawrence Woolsey persönlich nach Key West kommen wird, um seinen neuen Film "MAnt" vorzustellen. Dafür hat der Filmproduzent ein neues Verfahren entwickelt, das durch manipulierte Sitze und Pyrotechnik im Saal den Zuschauer Glauben macht, er befände sich selbst mitten im Leinwandgeschehen. Der Höhepunkt wird allerdings Harvey im Ameisenkostüm sein, der die Leute im Saal erschrecken soll. Außerdem engagierte Woolsey zwei befreundete Schauspieler, die die Bürger der Stadt gegen den Film aufhetzen, um das Interesse weiter zu schüren. Sämtliche Werbemaßnahmen sind ein Erfolg und das Kino zur Premiere so voll wie noch nie zuvor. Harvey, der auch für die Pyrotechnik zuständig ist, rennt wie besprochen durch den Sall und sieht Sherryl in den Armen Stans. Völlig außer sich beginnt der psychisch labile Ex-Freund, die Premiere in ein gefährliches Chaos zu stürzen...

In "Matinee" verschmolz Regisseur Joe Dante nahezu alle seine bevorzugten Themen miteinander. Im Zentrum steht natürlich seine Leidenschaft für das Kino seiner Jugend, die sich besonders in dem liebevoll inszenierten 15 Minuten langen "MAnt"-Film äußert. Dante orientierte sich hier an Klassikern wie "Die Fliege", wobei die das Monster umgebende Handlung vor Plattitüden und Klischees nur so strotzt. Tribut wird in "Matinee" hauptsächlich dem B-Horrorfilmproduzenten William Castle gezollt, der in den 50ern und 60ern recht schwache Horrostreifen produzierte, diese aber mit einigen Effekten und Werbetricks teilweise erfolgreich vermarkten konnte. So wurden Zuschauern bei Bedarf Anaglyphenbrillen ausgehändigt, die angeblich besonders furchterregende Gestalten ausblenden konnten. Joe Dante beschäftigt sich in "Matinee" nicht nur mit dem Medium Film selbst, sondern auch mit seiner Wirkung auf die Zuschauer und als soziales Ereignis sowie die Rolle des Filmproduzenten und seine Funktion in der Gesellschaft. Woolsey erklärt mehrmals, dass seine Filme nicht vorzugsweise dazu dienen, Leute zu erschrecken, sondern ihnen stets das Gefühl von Stärke zu vermitteln, wenn sie den Film unbeschadet überstanden haben. Dabei trifft zusätzlich die fiktive Bedrohung des Filmmonsters auf das reale Angst schürende Eregnis des in greifbarer Nähe stehenden Atomkriegs. Auch in den zwischenmenschlichen Verhältnissen treffen verschiedene Sicht- und Denkweisen aufeinander. So stehen Sandra als aufgeklärte Tochter höchst toleranter Eltern und Gene einer Schar Gleichaltriger gegenüber, die nur an's "Rummachen" und "Flachlegen" denken oder spielt Woolsey die entrüsteten Bürger gegeneinander aus.

Wie so oft bei Joe Dante lebt der Film von einer überzogenen und leicht ins Groteske reichende Inszenierung, die auch nicht an einer gesunden Portion schwarzen Humors und bitterer Ironie spart. Die liebevolle Nachempfindung der frühen 60er Jahre trägt außerdem zu einem stimmungsvollen Filmerlebnis bei und sämtliche Schauspieler füllen die teils skurrilen Figuren sehr engagiert mit Leben. Star des Films ist natürlich John Goodman als übergewichtiger Lawrence Woolsey, dem eine stets mürrische Cathy Moriaty als Lebensgefährtin beisteht. Jungdarsteller Simon Fenton spielt manchmal etwas zu verhalten, andererseits deckt es sich mit Genes Charakter während Lisa Jakub als aufgeweckte Sandra glänzt. Robert Picardo gibt einen herrlich paranoiden Theaterleiter und Dick Miller hat seinen gewohnten Gastauftritt als einer der beiden "Bürgerinitiativler". James Villemaire Harvey Starkweather gehört ebenfalls zu den besonders sehenswerten Charakteren des Films und die damals völlig unbekannte Naomi Watts hat einen kleinen Gastauftritt in einer albernen Familienkomödie.

"Matinee" bildet die bereits achte Zusammenarbeit zwischen Joe Dante und Jerry Goldsmith, den die Filme des Regiesseurs auch in seiner kreativen Durststrecke in den späten 80er Jahren zu mehr als soliden Leistungen inspirierten. Anfang der 90er Jahre fing sich Goldsmith wieder auf, verließ sich allerdings bis zu seinem letzten Film hauptsächlich auf gehobene Routine. Auch "Matinee" ist von dem späten Stil des Altmeisters deutlich geprägt, die zwar glatte aber dennoch unterhaltsame Komödienmusik hält - wie die meisten späten Arbeiten - dennoch einige schmucke Überraschungen bereit. Auch vom Klangbild entspricht die Musik Goldsmiths Spätwerk. Hauptsächlich orchestral und mit einigen elektronischen Einsprengseln versehen, ist der Umgang mit dem durchschnittlich besetzten Orchester von einem durchsichtigen Satz geprägt. Für die sonnige Stadt Key West und das bunte Treiben darin schrieb der Komponist ein gewohnt schlichtes und heiteres Hauptthema, das oft als Melodie in den Streichern erklingt oder von einem flötenähnlichen Synthesizer gespielt wird. Auch Lawrence Woolsey erhielt sein eigenes Thema in Form einer fast ragtime-mäßigen Melodie der Holzbläser, die über einen behäbigen 6/8-Rhythmus der Fagotte erklingt und den gutmütigen Charakter sowie die massige Erscheinung des Filmproduzenten treffend in Töne fasst. Ein weiterer lyrischer Gedanke fungiert als Liebesthema und die Handlung rund um den psychisch labilen Harvey begleitet ein schleichender Swing-Rhythmus des Drumsets, gezupfter Kontrabass und einige jazzige Melodielinien der Blechbläser sowie kurze Klaviertupfer. In Bezug auf die Erscheinung Harveys, der fast aus der Grease-Verfilmung hätte entflohen sein können, ist die jazzige Vertonung zwar anachronistisch, spiegelt jedoch treffend die schleichende Bedrohung wider. Jenseits der thematisch geprägten Passagen schrieb Goldsmith zusätzlich einige interessante allein stehende Stücke wie den kräftigen Orchestermarsch für die Bereitmachung der Soldaten, dessen fanfarenartige Blechfiguren an ähnliche Motive aus "Twilight's Last Gleaming" erinnern oder die herrlich überdrehte Musik für den albernen Familienfilm über einen Mann, der zum Einkaufswagen wurde. Auch die noble Hornmelodie für Woolseys Anpsrache vor dem Kinopersonal gehört zu den Glanzstücken der Musik. Vergnügte Holzbläserfiguren und Streicherglissandi münden nach einigen klassischen Mickey-Mousing-Sequenzen in einen ausladenden Orchesterwalzer. Für den ersten Auftritt von Sherry setzten doie Produzenten passenderweise das Hauptthema aus Max Steiners Musik zu "A Summer Place" ein. Zum Schluss hin dreht die Musik angenehm auf und während der Panik im Kinosaal jagen sich hektische Streichermelodien über zirkusartig treibende Rhythmen des Schlagzeugs und der Blechbläser, gewürzt von einigen Tutti-Schläggen des Orchesters.

Der "MAnt"-Film selbst wurde von verschiedenen Auszügen aus Originalhorrorfilmmusiken der 50er Jahre unterlegt, die sich auf dem Album "Themes from Horror Movies" finden und von Dick Jacobs eingespielt wurden. Die Musik von Jerry Goldsmith wurde von Varèse-Sarabande veröffentlicht, wobei das Album mit 37 Minuten Laufzeit überdurchschnittlich lang ist. Allerdings ist die Auswahl der Stücke nicht durchweg gelungen, da der Schwerpunkt hauptsächlich auf dem von den Themen geprägten Material liegt und sich ein sehr einseitiges Hörerlebnis einstellt. Auf interessante Passagen wie den militaristischen Marsch oder die Komödienmusik wurde zugunsten variationsarmer Wiederholungen des Hauptthemas oder des Woolsey-Materials verzichtet. Es bleibt also zu hoffen, dass irgendwann einmal eine erweiterte Fassung von "Matinee" erscheint, denn auch wenn es sich hier um eine größtenteils routinierte Musik handelt kann die Vertonung hin und wieder mit einigen netten Einfällen punkten.

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Little Miss Sunshine

Durch die Bank grandiose Schauspieler in einer wirklich originellen tragikomischen Story, dazu fantastische Musik.

Einer dieser wunderbaren Filme, wo man sich wünscht.. er würde nie enden.

Ich könnte dieser Familie noch stundenlang zuschauen.

10/10

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THE BODY (EL CUERPO)

gestern aufm filmfest THE BODY gesehen, spanischer thriller von den WAISENHAUS und JULIAS AUGEN Machern...

der regisseur war bisher nur drehbuchschreiber und selbstbekennender Hitchcock und Agatha Christie Fan... war echt cool

ging um einen Mann der seine Frau aus Geldgier vergiftet hat. Aber am Abend kriegt er nen Anruf, dass ihre Leiche aus der Leichenhalle verschwunden ist. Der Rest des Film spielt dann nur in dem (ziemlichen grossen) Leichenschauhaus und durch sein leider relativ auffälliges Benehmen wird der zuständige Polizist doch langsam misstrauisch, dass die tote Frau vielleicht doch nicht nur an einem Herzleiden gestorben ist. Gleichzeitig scheint irgendwer ein fieses Psychospielchen mit dem Mörder zu spielen und die Wahrscheinlichkeit ist gross, dass die Frau gar nicht tot ist und sich rächen will... wahrscheinlich ist seine Geliebte nun in Gefahr, aber wegen den Verhören, darf er das Gebäude nicht verlassen, um sie zu beschützen.

war wirklich sehr unterhaltsam, mit spannenden Situationen, wie sich die Schlinge um den Mörder immer enger zieht, und wer was wie dahintersteckt und wo die verdammte Leiche ist, oder lebt sie doch noch?

das Ende ist auf jeden Fall grossartig, nen Film den man eigentlich nen zweites Mal sehen muss um alle Zusammenhänge zu erkennen. Wird echt komplett auf den Kopf gestellt alles, jede Szene, jeder Satz ist quasi anders zu deuten und zu sehen. Echt genial.

Interessant auch, dass die Hauptfigur der Mörder ist, man quasi mit ihm mitfiebert, wie er da rauskommt, obwohl er ja recht kaltblütig seine Frau (die immer wieder bezaubernde Belen Rueda) umgebracht hat, und obwohl seine Hauptmotivation Geldgier zu sein scheint, so ist er doch relativ vielschichtig gezeichnet und emotional, so dass er einem schon fast leid tut. Gleichzeitig ist es einfach ein immens spannendes Rätselraten was da denn nun vor sich geht.

Super gespielt von allen, die Figuren haben schliff (so ist der ermittelnden Polizist von Alkoholsucht gezeichnet, nachdem er den Unfalltod seiner Frau verschuldet hatte), wie der Mörder sich dazu entschliesst seine Frau umzubringen wird in kurzen, aber bisweilen sehr schönen Flashbacks erzählt und bringt eine gewisse Tragik mit rein.

Hat sich der Autor echt ausgelebt.

Sehr schicke Kamera, schöne, effektive orchestrale Thrillermusik, der es meiner Meinung nach aber an einem (guten) Thema mangelte... aber auf jeden Fall die Spannung hochhielt.

Sehr empfehlenswert! Die Spanier könnens einfach.

hier der trailer, der so aussieht als spoilert er viel, tut er aber überhaupt nicht: http://www.zappinternet.com/video/YiWdLuyYog/El-cuerpo-Trailer-2

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Dracula, die 495. Universal, VÖ Juni 1979, Regie: John Badham, mit Frank Langella, Laurence Olivier, Kate Nelligan, Donald Pleasance

Dass gerade der Schöpfer von Saturday Night Fever sich einer stilechten Verfilmung des Bram-Stoker-Stoffes annehmen würde, mutete wohl auch 1979 seltsam an. Dennoch ist diese Mirisch-Produktion eine achtbare Adaption des Stoffes. Basierend auf dem geographisch reduzierten Theaterstück gleichen Namens verkürzt der Film die Vorlage, entledigt sich der Karpaten und des Londoner Settings.

Wie schon vielfach beschrieben ist diese Verfilmung die Urmutter der tragisch-romantisch verklärten Interpretation der Dracula-Figur. Frank Langella (der den Grafen auch auf der Bühne zum besten gab) transformiert die bis dahin noch weitgehend im Christopher-Lee-Horror-Turf angesiedelte Figur zum glutvollen romantischen Liebhaber mit dunklem Geheimnis. Das funktioniert auch wunderbar, hätte man sich bloss dazu durchgerungen, ihm den zeittypischen Tony-Manero-70s-Haarschopf zu stutzen. Die steten Assoziationen zu Tanzlehrern, Dressmen und Tanzhallen-Gigolos nehmen dem Film einiges an Durchschlagskraft, daran kann auch Langellas suggestive Darstellung nichts ändern. Eine Riege verläßlicher britische Edelmimen (Olivier, Pleasance etc.) stehen ihm versiert zur Seite und die schockschöne Fotografie (Gilbert Taylor, der kurz darauf leider verstarb) und das berückende Set Design (Albert Whitlock) tun ihr übriges, um die Schlösser, Katen, Höhlen und ein wunderbar stimmungsvolles Irrenhaus an der zerklüfteten Küste von Cornwall zum Leben zu erwecken. Einige Details der Figurenkonstellation wurden vertauscht (siehe Filmbeschreibung), was allerdings nicht viel am Grundstoff ändert. Eine Novität ist die vom Bond-erprobten Designer Maurice Binder gestaltete artifizielle Liebesszene zwischen Dracula und Lucy, die deren Vereinigung wie einen Fieberrausch in schreiendem Blutrot präsentiert. Das ganze wirkt auf heutige Augen sicher eher befremdlich, bietet jedoch einen wirkungsvollen Kontrast zu der allseits herrschenden Düsternis und gibt dem Film somit einen würdigen Höhepunkt, bevor das unvermeidliche Finale eingeleitet wird. Danach kann vor allem die Szene mit der untoten Mina punkten, die als "White Zombie" in einem Minenschacht umhertappern darf und es auf ihren Vater, Laurence Olivier in der Rolle Van Helsings, abgesehen hat. Die finale Flucht Draculas, der mit seiner erwählten Braut Lucy in den Armen durch nebelverhangene Wälder flieht, ist in Verbindung mit dem groß aufspielenden London Symphony Orchestra ebenso ein kleines Schmankerl.

Damals wie heute hat der Film unverständlicherweise harsche Kritik einstecken müssen. Zu unentschlossen und opportunistisch pendele er zwischen romantischem Kitsch, unnötigen Gewaltszenen, sei einfach nicht gruselig genug und mit einem lächerlichen Ende ausgestattet. Zur Erinnerung: in Stokers Vorlage gelingt es Dracula, über Varna zurück zu seinem Schloß zu fliehen. Erst dort gelingt es seinen Jägern, ihn mithilfe von Bowiemesser und Gurkhadolch in die Ewigkeit zu schicken. In Badhams Variante wird der Vampir effektreich an einem Mast baumelnd der Sonne geopfert, nachdem ihn Harker und Van Helsing auf dem Schiff, das gen Varna segelt, stellen können. Der daraus resultierende Kampf kostet sowohl Dracula als auch Van Helsing das Leben, während seine Tochter Lucy vom Bann des Untotendaseins erlöst wird...so scheint es. Am Ende darf des Grafen Cape vielsagend in den unendlichen Horizont segeln - ein ambivalentes Ende, dass von etlichen Zeitgenossen mit geringer Imagination natürlich als ein grober Vorgriff auf ein mögliches Sequel fehlinterpetiert wurde. Badhams Regiekommentar auf der DVD legt freilich glaubhaft dar, dass das Ende in der Tat vielseitig auslegbar sei. Während Lucys sehnsuchtsvoller letzter Blick andeuten könnte, dass sie eine Rückkehr des Grafen herbeisehnt, so kündet der tragische Streicherflor der Abspannmusik vom endgültigen Ende einer Ära.

Damit soll guter Letzt noch die grandiose Musik von Altmeister John Williams Erwähnung finden. Enstanden in der kreativen Hochphase des Komponisten (STAR WARS, THE FURY, SUPERMAN, JAWS II und CLOSE ENCOUNTERS entstanden kurz zuvor, THE EMPRIE STRIKES BACK im direkten Anschluß) bietet DRACULA eine furiose neoromantische Partitur mit einem sehr memorablen Hauptthema, das eine schier unglaubliche Anzahl an leitmotivischen Variationen durchläuft, bevor es im Abspann als hintergründig-versonnenes Klagelied auf der Oboe ertönt, um dann wie erwähnt in vollem Streichersaft die schaurige Moritat zu einem würdevollen Ende zu bringen. Bis heute leider nur auf einer dumpf klingenden MCA-Platte (nebst Varése CD) veröffentlicht, ist dies der letzte der großen Williams-Meisterwerke, die auf eine klanglich überarbeitete Komplett-Edition gehören. Die dramaturgische Schlagkraft, die Williams' Musik im Film ereicht lassen einen wehmutsvoll an jene (noch nicht mal so lange zurückliegenden) Jahre denken, in denen die Musik nicht als ständig nebenher säuselndes Beiwerk konzipiert wurde, sondern als operatives Element geradezu herausgefordert wurde, den Film musikalisch zu gestalten.

Die kürzlich erschienene DVD wurde dahingehend bearbeitet, dass die prachtvollen Farben der Kinofassung gegen ein monochromes Grün ausgetauscht wurden - angeblich schon damals der Wunsch von Regisseur John Badham. Leider kann man sich die ganze Zeit des Eindrucks nicht erwehren, einem fälschlich verstellten Farbregler beizuwohnen. Wer also die alte ARD-Aufnahme noch hat, sollte diese nicht zu vorschnell wegwerfen.

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Dracula, die 495. Universal, VÖ Juni 1979, Regie: John Badham, mit Frank Langella, Laurence Olivier, Kate Nelligan, Donald Pleasance

....

Schöne Beschreibung, Sami. Ja, der Film macht neugierig. Aber, das tat er schon vorher, durch die Tatsache, dass es ein Vampirfilm ist. So ist es dennoch recht beruhigend, dass ich mich auf einen feinen Film freuen kann. Wenn auch mit seltsamer Farbgestaltung (in der neubearbeiteten Fassung, wenn ich die erwische).

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fand die Farbgebung auch erst befremdlich, dann aber irgendwie ganz cool, so nen farbiger Schwarz-weiss-Film...

bei der ARD Ausstrahlung erinner ich mich noch an merkwürdiges Format-hinundher in der Anfangssequenz... das gibts hier immerhin nicht...

toller Film... lustiger Regiefehler: Nie spiegelt sich ein Vampir, bis auf wenn Mina ihren Vater in der Höhle trifft... passt da ja irgendwie, aber Sinn macht das ja nicht...

is die Platte eigentlich ne Neueinspielung gewesen und fehlt da viel?

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Quantitativ nicht wirklich viel (im Film sind es ca. 60 Minuten Musik). Die Platte war m. M. nach keine Neueinspielung, nur kürzere Cues wurden in Williams'scher Manier sinnvoll kombiniert (es gibt auch keine Konzertfassungen oder Abweichungen á la THE FURY).

Das Problem ist eigentlich hauptsächlich der dumpfe, verhangene Klang. Wobei die Musik so gut ist, da freue ich mich auch auf jede Erweiterung (zumal einige schöne Klangtupfer und ein komplettes DIES-IRAE-Motiv fehlen). Es wundert nur, dass ausgerechnet dieser eher mäßig erfolgreiche Titel aus Universals Back catalogue es noch nicht als SE geschafft hat. Üble Mutmaßungen besagen, dass die bänder verschollen sind, aber daran mag ich vorerst nicht glauben...tun...wollen...können.

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Looney Tunes: Back in Action

DJ Drakes Vater Damien ist ein erfolgreicher Schauspieler, der in der Rolle eines Super-Agenten zum internationalen Star aufstieg. DJ träumt ebenfalls von einer Filmkarriere als Stuntman, allerdings möchte er nicht auf die Hilfe seines Vaters angewiesen sein, sodass es ihm nicht gelingt, im Filmgeschäft Fuß zu fassen und er neben den erfolglosen Castings als Wachmann auf dem Gelände von Warner Bros. arbeitet. Ebenfalls bei Warner Bros angestellt sind die beiden Cartoons Bugs Bunny und Duffy Duck. Zwischen den beiden kommt es seit jeher zu Streitigkeiten da Duffy Duck sich stets von seinem Kollegen übervorteilt führt. Die neue Produktionsleiterin Kate Houghton entlässt darauf hin die Ente, die sich standhaft weigert, das Studio zu verlassen, sodass DJ Drake damit beauftragt wird, Duffy Duck hinaus zu begleiten. Die quirlige Ente versucht jedoch, dem Schutzmann zu entwischen, worauf eine furiose Verfolgungsjagd folgt, wodurch ein enormer Schaden auf dem Studiogelände entsteht und auch der berühmte Wasserturm zusammenbricht. DJ Drake wird ebenfalls entlassen und begibt sich niedergeschlagen nach Hause und wird wenig später von Duffy Duck überrascht, der begeistert feststellt, dass DJ der Sohn von Damien Drake ist, den die Ente für einen tatsächlichen Spion hält. Tatsächlich finden DJ und sein unbetener Gast sehr bald eine Videobotschaft von Damien, der seinem Sohn gesteht, tatsächlich ein Agent zu sein. Von dem Leiter des mächtigen Acme-Konzerns, Mr. Chairman, entführt, schwebt die Welt in Gefahr, denn Chairman ist auf der Suche nach dem "blauen Affen", einem Diamanten, der Menschen in Affen und wieder zurück verwandeln kann. Nachdem die gesamte Menschheit in Affen verwandelt und für den Acme-Konzern schuften musste, plant Chairman die Tiere wieder in Menschen zu verwandeln, die dann die sinnlosen Acme-Produkte kaufen. Es liegt nun an DJ und Duffy Duck, den Diamanten zu finden, die Welt zu retten und Damien Drake zu retten. Die beiden machen sich sofort auf den Weg nach Las Vegas, um mit der Agentin Dusty Tails zu treffen, die ihnen weitere Hinweise geben soll. Zur gleichen Zeit befindet sich Kate Houghton in ernsten Schwierigkeiten. Die Warner-Brüder erkennen, dass es ein Fehler war, Duffy Duck aus der Besetzung der "Looney Tunes" zu werfen und verlangen von der Produktionsleiterin, dass die Ente am nächsten morgen wieder in den Studios ist. Gemeinsam mit Bugs Bunny macht sie sich auf den Weg, um die Ente einzuholen, doch die schlägt sich zusammen mit DJ bereits in Las Vegas mit schießwütigen Comicfiguren und Profikillerinnen rum...

1988 schlug "Falsches Spiel mit Roger Rabbit" an den Kinokassen ein wie eine Bombe. Der von Robert Zemeckis gedrehte und von Steven Spielberg produzierte Film kam ohne jede Computeranimation aus und lebt von seiner äußerst erfolgreichen Verschmelzung von Realfilm- und Zeichentrickelementen. Zu einer geplanten Fortsetzung kam es trotz mehrerer Pläne jedoch nicht. Für den 2003 in die Kinos gebrachten Streifen "Looney Tunes: Back in Action" erwies sich Joe Dante als äußerst treffende Wahl, denn der Regisseur hatte sich bereits in vielen vorherigen Werken mit dem Medium Film und skurillen sowie phantastischen Stoffen auseinander gesetzt. Es entstand ein äußerst temporeicher und witzig inszenierter Film, der jedoch hauptsächlich von den Cartoons - insbesondere Duffy Duck - lebt. Der Humor mag recht platt sein, weiß aber durch die liebevolle Inszenierung der Comicfiguren zu unterhalten und zu amüsieren. Das Drehbuch hingegen ist äußerst klischeehaft und wenig originell geraten, auch wenn es dem Autor Larry Doyle immerhin sehr gut gelang, die ganzen Phantasiefiguren nachvollziehbar in die Filmhandlung zu flechten. Einige selbstironische Bemerkungen wie z.B. dass Frasers Charakter DJ als Stuntman in "Die Mumie" gearbeitet hat, wirken jedoch aufgesetzt und verzichtbar.

Brendan Fraser bewältigt seine Rolle DJ Drakes und seinen eigenen Cameoauftritt sehr routiniert und Jenna Elfmans Kate Houghton bleibt gegen die quirlige Ente und den selbstgefälligen Hasen leider recht blass. Steve Martins Mr Chairman hingegen ist sehr überzeugend und Timothy Daltons Auftritt als Agent Damien Drake dürfte einige Bond-Fans erfreuen. Dick Millers kurzer Auftritt als DJs Vorgesetzter ist natürlich Pflicht, da der Charakterdarsteller bisher in jedem Dante-Film auftrat. Insgesamt kann "Looney Tunes: Back in Action" nicht die Klasse von "Falsches Spiel mit Roger Rabbit" erreichen, doch das muss nichts heißen. Joe Dantes Ausflug in die Welt der Looney Tunes ist dennoch überaus gelungen und die überdrehten Cartoon-Einlagen täuschen über das einfallslose Drehbuch definitiv hinweg.

"Looney Tunes: Back in Action" war der letzte Film, den Jerry Goldsmith vertonen sollte und wahrscheinlich war es für den Komponisten eine große Freude, nach der anstrengenden Produktion von "Timeline" noch einmal mit seinem Freund und Wegbegleiter Joe Dante, mit dem er an insgesamt 10 Projekten gearbeitet hatte, zu komponieren. Nachdem er bereits für Dantes "The 'burbs" eine herrlich komischen und von Selbstironie durchzogene Musik geschrieben hatte, machte sich Goldsmith ausgerüstet mit einem groß besetzten Orchester inklusive E-Gitarre, Akustik-Gitarre, Akkordeon, Harfe, Drumset und seinen Keyboards erneut auf einen abwechslungsreichen Streifzug durch sein eigenes Schaffen und das seiner Kollegen. Von dem Gremlin-Rag über zu den treibenden Westerngitarren und Hornrufen aus "Breakheart Pass" bis zu der exotischen Perkussion aus "Congo" blickt Goldsmith über 40 Jahre seiner Tätigkeit als Komponist und schöpft aus nahezu jedem Genre, sodass in jedem Stück unzählige Ideen auftauchen. Das pfiffige Hauptthema erklingt mal konventionell in den Streichern, blitzt als Spionagemusik in der E-Gitarre auf oder erklingt im ganzen Orchester. Eine elegische Solovioline unterlegt Daffy Ducks Gejammer, ein Musettenwalzer erklingt in den Straßen von Paris, hektische Holzbläser treiben Verfolgungsjagden heran und starke Blechbläser fangen Mr Chairmans fiese Machenschaften musikalisch ein. Dabei lässt es sich der Komponist nicht nehmen, die Musik mit einer ordentlichen Portion Mickey-Mousing zu versetzen, sodass sich chromatisch abwärts gleitende Xylophonläufe und hektische Streicherfiguren durch die ganze Partitur ziehen. Dennoch schafft Goldsmith es meisterhaft, dieses Füllhorn an filmmusikalischen Klischees nicht in seine Einzelteile zerfallen zu lassen. Die musikalische Überdrehtheit gehört hier ebenso zu Konzept wie die Karotte zu Bugs Bunny. Mit viel Liebe zum Detail komponiert und raffiniert von Mark McKenzie orchestriert meldet sich Goldsmith kurz vor seinem Tod noch einmal mit einer ungeahnten Frische zurück. Leider gelang es dem Komponisten nicht, seine Musik wegen mehrerer Umschnitte in der Postproduktion fertigzustellen, sodass Komponist John Debney 16 weitere Minuten Musik beisteuerte, die dank der Fähigkeit Debneys zur Imitation anderer Stile äußerst gut funktionieren.

Varèse-Sarabande veröffentlichte allerdings nur Jerry Goldsmiths Musik und die originale auch den Film einrahmende Titel- und Schlussmusik von Carl Stalling, Cliff Friend und Dave Franklin sowie der "Al Mart"-Werbemusik als verstecktes Osterei. Goldsmiths Material ist chronologisch und anscheinend mit 36 Minuten Laufzeit sogar vollständig vertreten. Das Booklet enthält neben einer Auflistung aller Musiker auch einen kurzen Text Joe Dantes über seine Zusammenarbeit mit Jerry Goldsmith und rundet so die gelungene Albumpräsentation ab.

Jerry Goldsmith schrieb für "Looney Tunes: Back in Action" eine äußerst erfrischende und durchweg unterhaltsame Musik, die einen würdevollen Abschluss seiner langen und fruchtbaren Karriere darstellt. Die vorbildliche Veröffentlichung von Varèse sei deshalb nicht alleine Cartoonmusik-Freunden empfohlen, denn die äußerst abwechslungsreiche Musik mit ihren unzähligen Anspielungen auf andere Genres bietet für jeden Filmmusikliebhaber eine große Wundertüte voller Entdeckungen.

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Argo

Regie: Ben Affleck (Gone Baby Gone, The Town)

Cast: Ben Affleck, Bryan Cranston, John Goodman, Alan Arkin

Inhalt (filmstarts.de):

Am 4. November 1979 am Siedepunkt der iranischen Revolution stürmen militante Studenten die US-Botschaft in Teheran und nehmen 52 Amerikaner als Geiseln. Jedoch gelingt es sechs Amerikanern zu entkommen und sich in der kanadischen Botschaft zu verstecken. Doch auch dort schweben sie weiter in Lebensgefahr und es ist nur eine Frage der Zeit, bis die Geiselnehmer sie wiederfinden und töten. Doch der CIA-Befreiungsspezialist Tony Mendez (Ben Affleck) hat einen riskanten Plan, um seine sechs Landsleute nach Hause zu bringen. Sein Team will Dreharbeiten für einen fiktiven Film inszenieren und die versteckten Botschaftsmitarbeiter als Mitglieder der Filmcrew ausgeben. Im Rahmen des Produktiontrubels um den fiktiven Film "Argo" sollen die Geiseln unauffällig aus dem Land geschafft werden, ohne dass die iranische Regierung Verdacht schöpft.

#####

:demut:

Wow Herr Affleck, da hat er mal so einen sehr, sehr guten Polit-Thriller hingezaubert. Zu keiner Sekunde langweilig, sauspannend. Eines der filmischen Highlights 2012 zweifellos.

Wahnsinn wie sich der Herr Affleck mit seinem Regieposten wieder aufrafft. Seine beiden ersten Filme waren schon toll, aber ich glaub der hier gefällt mir nochmal ne gute Schippe besser.

OK bei der Charakterzeichnung bleibt man ein wenig oberflächlich, aber ehrlich gesagt brauchts da auch nicht mehr, dafür geht es hier um mehr.

Die Inszenierung ist packend, der Prolog ist eine nette Idee, die erste Viertelstunde klaustrophobisch, der letzte Akt ne Wucht...

Score von Desplat ist dezent, aber effektiv auch wenn da der Abspann offenbart, das da doch auch ein paar Kollegen hinzugefügt wurden.;)

Klare Empfehlung den baldigst zu schauen. Neben Cloud Atlas (den ich mirwohl erst im Dezember in einer OV-Vorstellung ansehen werde), vielleicht die Empfehlung der Neustarts der Woche.

9/10

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1988 schlug "Falsches Spiel mit Roger Rabbit" an den Kinokassen ein wie eine Bombe. Der von Robert Zemeckis gedrehte und von Steven Spielberg produzierte Film kam ohne jede Computeranimation aus und lebt von seiner äußerst erfolgreichen Verschmelzung von Realfilm- und Zeichentrickelementen. Zu einer geplanten Fortsetzung kam es trotz mehrerer Pläne jedoch nicht, sodass erst 2003 mit "Looney Tunes: Back in Action" wieder berühmte Zeichentrickcharaktere mit realen Schauspielern in Kontakt treten sollten.

Kleine Berichtigung Gerrit :)

Da gab es 1996 mal einen Film namens "Space Jam", wo ebenfalls Zeichentrickcharaktere aus dem Hause der Looney Tunes mit echten Schauspielern in Kontakt traten.

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1988 schlug "Falsches Spiel mit Roger Rabbit" an den Kinokassen ein wie eine Bombe. Der von Robert Zemeckis gedrehte und von Steven Spielberg produzierte Film kam ohne jede Computeranimation aus und lebt von seiner äußerst erfolgreichen Verschmelzung von Realfilm- und Zeichentrickelementen. Zu einer geplanten Fortsetzung kam es trotz mehrerer Pläne jedoch nicht, sodass erst 2003 mit "Looney Tunes: Back in Action" wieder berühmte Zeichentrickcharaktere mit realen Schauspielern in Kontakt treten sollten.

Ähhhhhh... COOL WORLD (1992)?!

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CLOUD ATLAS ist einer der besten Filme die in den letzten Jahren unsere Kinos erblickt haben. Es ist einfach genial wie die 6 verschiedenen Geschichten unter anderem durch den brillianten Schnitt und die Musik zusammen gehalten werden. Die Schauspieler sind alle einfach nur großartig. Der Film bietet Drama, Verschwörung, Abenteuer, Komödie, Fantasy und Liebe ... die fast 3 Stunden sind wie im Fluge vergangen. Den Film muss ich mir noch einmal anschauen.

10/10

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It is what it is: Viel begehrliche Blicke in Grossaufnahme, viel Seifenopern-Kitsch um eeeeeewige Liebe und immer etwas wacklige Effekttechnik. Aber nie so schlecht wie von den selbsternannten coolen Kids behauptet. Finde das absolut ok.

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