Zum Inhalt springen
Soundtrack Board

Was habt ihr zuletzt gesehen?


Scorechaser
 Teilen

Empfohlene Beiträge

"Patton" habe ich mal mit den Kriegsfilmen besprochen, "Lionheart" bei den Rittern und jetzt diese kommen noch zwei. Einer allerdings erst im Science-Fiction-Block. ;) Der Science-Fiction-Block und die Horrorfilme werden übrigens die letzten Rubriken sein, danach bin ich mit allem durch, was ich kriegen konnte. Der eine oder andere Goldsmith wird dann nochmal nachgereicht (habe jetzt endlich eine Gelegenheit, "The Challenge" zu sehen), aber ich glaube, die wichtigsten Werke sind dann abgedeckt. Sämtliche Texte werde ich chronologisch nach Entstehung sortieren und dann in einer Unterrubrik in der Soundtrack-Diskussion zur Verfügung stellen!

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

 

Inglorious Basterds (6/10)

 

mal wieder rettet es Waltz, aber der Film konnte nicht überzeugen. Ein paar annehmbare Stellen, aber im großen und ganzen

ein nichts im Gegensatz zu Django Unchained. 

 

 

 

Ich bin Deiner Meinung (nur hätte Inglorious eine weit niedrigere Wertung bei mir erreicht) ... Waltz ist rettet den Film (zumindest den Anfang, der Rest ist wirklich entbehrlich). Für mich als Nicht-Tarantino-Fan gibt es sowieso nur einen wirklich guten Film von ihm und das ist DJANGO UNCHAINED! :)

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

LINCOLN

 

Sehr hübsch Mr. Spielberg.

Leider auch nicht mehr als das.

Die Biographie von Lincoln ist übrigens schon von Beginn an interessant und nicht erst am Ende.

Eine komplette Lebensgeschichte hätte ich mir gerne in einem 4 Stunden Film angesehen und das Ringen um Artikel 13 hätte dann von mir aus eine Stunde gehen können.

 

Wann kommt von Ihnen eigentlich mal wieder was Besonderes?

Etwas wovon alle sprechen?

Und jeder unbedingt  sehen will?

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Wenn überhaupt, dann ist Waltz hier goldrichtig und in DJANGO eher deplatziert - deutschsprachige Dandys haben im Italowestern nichts verloren, höchstens dubiose teutonische Waffenbarone mit Monokel. Den hat Tarantino wohl wirklich nur aus Affenliebe besetzt und gehofft, es fällt niemandem auf, dass die Figur genrebezogen null Sinn macht.

 

Ob ein Deutscher Dandy im Italowestern etwas verloren hat oder nicht, sollte man dem Regisseur überlassen. Und ich bin mir ziemlich sicher das es auch im wilden Westen ein paar schlagfertige Deutsche gab  ;D

 

aber darüber lässt sich streiten.  Wenn du gesagt hättest "Cowboys Vs. Alien" ... da stimmt was nicht .. OKEY, ... aber bei Django find ichs nur allzu passend, und wunderbar neu erfrischend.!

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Ja, jetzt wo Spielberg wieder fast ein Jahr Zeit hat bis er sich Robopopowasauchimmer annimmt, geht sich doch locker aus ... den letzten hat er auch innerhalb von 12 Monaten gedreht und fertiggestellt!  

 

Was auch immer er macht, ich hoffe bis Ende des Jahres steht ein weiterer Spielberg vor der Tür, damit Maestro Williams noch was zu tun hat! ;)

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Ja, jetzt wo Spielberg wieder fast ein Jahr Zeit hat bis er sich Robopopowasauchimmer annimmt, geht sich doch locker aus ... den letzten hat er auch innerhalb von 12 Monaten gedreht und fertiggestellt!

Was auch immer er macht, ich hoffe bis Ende des Jahres steht ein weiterer Spielberg vor der Tür, damit Maestro Williams noch was zu tun hat! ;)

Den zweiten Absatz unterschreibe ich.

Gerüchteweise soll Williams aber schon mit SW VII Angefangen haben. Und zwar mit dem Stueck: "The Divorce of Han & Leia" :-)

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Ob ein Deutscher Dandy im Italowestern etwas verloren hat oder nicht, sollte man dem Regisseur überlassen. Und ich bin mir ziemlich sicher das es auch im wilden Westen ein paar schlagfertige Deutsche gab  ;D

 

aber darüber lässt sich streiten.  Wenn du gesagt hättest "Cowboys Vs. Alien" ... da stimmt was nicht .. OKEY, ... aber bei Django find ichs nur allzu passend, und wunderbar neu erfrischend.!

 

 

Nach der Argumentation kann ich auch Panzer in die Schlacht von Waterloo schicken. Ist halt mal was neues und erfrischendes und die dröge Infanterie knallt ja auch nicht so schön.  B)

 

Ganz im Ernst: wenn du von dem Genre, das sich Tarantino hier vornimmt, eine grundlegende Ahnung hast, dann weißt du auch, dass es Regeln gibt - der Deutsche ist in diesem Setting, wenn überhaupt, sowas wie ein zwielichtiger Waffenhändler, der wie Kaiser Wilhelm II aussieht und das auch nur in mexikanischen Revolutionswestern - mit Sicherheit ist er kein parlierender Paradiesvogel und Parvenü. Solche Regeln zu brechen, kann zwar ganz gut funktionieren, hier ist der Anlass aber offensichtlich kein lustvoller Tabubruch, sondern ein von völlig externen Faktoren motivierter Kunstgriff. Das nervt dann den Kenner wie mich schon, da Waltz da nicht wirklich hingehört. Und das ist umso ärgerlicher, da Tarantino ja sonst bei sowas eigentlich eher Gralshüter als Leichenschänder war.

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Nach der Argumentation kann ich auch Panzer in die Schlacht von Waterloo schicken. Ist halt mal was neues und erfrischendes und die dröge Infanterie knallt ja auch nicht so schön.  B)

 

Der Vergleich hingt aber sehr... Ob ich ein spezielles historisches Ereignisse darstelle oder nur ein bestimmtes Setting verwende ist dann doch noch ein zu großer Unterschied. (Wenngleich das Argument der Erfrischung natürlich etwas bedenklich erscheinen mag.)

 

Ganz im Ernst: wenn du von dem Genre, das sich Tarantino hier vornimmt, eine grundlegende Ahnung hast, dann weißt du auch, dass es Regeln gibt [...]
Seit wann gibt es in der Kunst/Filmkunst/Filmindustrie Regeln? Kunst versteht sich ja nicht selten als Regelbrecher. (Wie du ähnlich ja auch danach schreibst...)
 
 
[...] kein lustvoller Tabubruch, sondern ein von völlig externen Faktoren motivierter Kunstgriff.

Deswegen hätte ich diesen Satz gerne nochmal genauer erklärt ;)

 

da Tarantino ja sonst bei sowas eigentlich eher Gralshüter als Leichenschänder war.

Das hätte ich bei Zeiten auch gerne nochmal genauer. Historische Korrektheit ist ja bei Inglorious Basterds auch nicht unbedingt gegeben ;) - warum muss sie das bei Django Unchained?

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

 Wann kommt von Ihnen eigentlich mal wieder was Besonderes?

Etwas wovon alle sprechen?

Und jeder unbedingt  sehen will?

 

 

Ich meinte das natürlich im Vergleich seiner vielen Blockbuster des vergangenen jahrhunderts.

 

I wouldn't hold my breath. Das hat natürlich auch damit zu tun, dass es Blockbuster und Dauerbrenner im Kino heute nicht mehr gibt. Aber auch damit, dass Spielberg etwas bequem geworden ist (was ich ihm auch absolut gönne).

 

Und was LINCOLN betrifft - im englischsprachigen Raum, besonders in den USA ist das schon ein verdammt grosses Thema und ein wichtiger Film. Dass das für den deutschen Kinozuschauer weniger interessant ist als DJANGO UNCHAINED (bei dem sich, pardon, QT auch nicht mehr Freiheiten rausnimmt als bei KILL BILL, DEATH PROOF oder INGLOURIOUS BASTERDS), war aber auch klar.

 

Nebenbemerkung: Ich finde den Erfolg von DJANGO UNCHAINED in Deutschland irritierend bis beunruhigend.

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Inseln im Strom

Der Bildhauer Thomas Hudson lebt auf einer karibischen Insel, wo er abgeschieden von der zivilisierten Welt arbeitet. Der zweite Weltkrieg, der vor zwei Jahren ausgebrochen ist, kommt nun immer spürbarer an die Insel heran, die oft als Zwischenstation für jüdische Flüchtlinge nach Kuba oder Amerika genutzt wird, weshalb immer mehr Schiffe von deutschen U-Booten beschossen werden. Hier hegt Hudson eine enge Freundschaft mit Eddie, der oft im Alkoholrausch Schlägereien beginnt, einer weiblichen Bekannten namens Lil und Joseph, einem Farbigen. Eines Tages erhält Hudson die Nachricht, dass ihn seine drei Söhne besuchen kommen wollen. Tom, der älteste, stammt aus seiner ersten Ehe mit Audrey, mit der er in Paris lebte. Nachdem der Künstler seine Frau mit deren besten Freundin im Urlaub betrogen hatte, verließ ihn diese mit dem gemeinsamen Sohn. Aus einer zweiten Beziehung stammen die Söhne David und Andrew. Während Tom und Andrew glücklich sind, ihren Vater wieder zu sehen, ist David immer noch wütend auf Hudson, der seine und Andrews Mutter oft geschlagen hat. Erst nach und nach können Vater und Sohn Vertrauen zueinander fassen. Die drei Jungs verbringen mit ihrem Vater, Eddie und Joseph eine ausgelassene Zeit auf der Insel. Kurz vor ihrer Abreise offenbahrt Tom seinem Vater, dass er nach seiner Rückkehr nach England in die Lufuwaffe eintreten will, um nun für sein Land zu kämpfen. Schweren Herzens gibt Hudson seine Einwilligung. Einige Zeit nach der Abreise seiner Söhne glaubt der Bildhauer seinen Augen nicht zu trauen, als er seine erste Frau Audrey auf der Straße in einem Ort nahe seines Hauses trifft. Die beiden begeben sich in Hudsons Haus, wo ihm Audrey offenbahrt, dass sie einen britischen Offizier heiraten wird. Nachdem sich die beiden einige frühere Eheprobleme an den Kopf geworfen haben, wird es Hudson schlagartig klar: Der eigentliche Grund für Audreys Auftreten ist der Tod Toms. Diese gibt schließlich zu, dass ihr gemeinsamer Sohn bei einem Routineflug abgeschossen wurde. Nach Audreys Abreise beschließt Hudson, wieder der westlichen Welt zu leben und gibt sein Haus auf. Auf der See entdecken Hudson, Eddie und Joseph das Wrack eines befreundeten Kapitäns, der mit mehreren jüdischen Flüchtlingen auf den Trümmern auf dem Wasser treibt. Hudson beschließt, sich der Flüchtlinge und des Kapitäns anzunehmen. Eine gefährliche Reise beginnt...

"Die Inseln im Strom" wurde erst nach dem Tod des Schriftstellers Ernest Hemingway veröffentlicht und es leuchtet schnell ein, warum der Autor diesen Roman zu lebzeiten nicht herausbringen wollte. Hemingway, der in seinen Romanen oft biographische Elemente einfließen lässt, verarbeitete in diesem Werk insbesondere seine Beziehung zu seinen Frauen und seinen Söhnen. So lebte auch Hemingway in den 20er Jahren mit seiner ersten Frau und dem gemeinsamen Sohn in Paris, wie es von Thomas Hudson erzählt wird. Die drei Söhne des Protagonisten lassen vermuten, wie genau der Autor seine eigenen Kinder kannte und im Roman akribisch beschrieb. Da der Schriftsteller stets ein bestimmtes Ansehen aufrecht erhalten wollte, war es ihm anscheinend unmöglich, seine in diesem Werk verarbeitete sensible Gefühlswelt an die Öffentlichkeit zu lassen. Bereits sieben Jahre nach Veröffentlichung wurde das Buch vom Regisseur Franklin J. Schaffner verfilmt. "Inseln im Strom" bleibt in Schaffners Werk neben großartigen Klassikern wie "Planet der Affen" eine Randnotiz und verschwand auch 1977 relativ schnell aus den Kinosälen und auch wenn er die Klasse oder Größe der vorigen genannten Filme nicht erreicht, so handelt es sich dennoch um einen einfühlsamen und sehenswerten Film. Schaffners Filme behandeln oft das emotionale Innenleben komplexer Charaktere wie dem General Patton im gleichnamigen Film oder Henry Charrière in "Papillon", der seiner lebenslänglichen Haftstrafe in Französisch-Guyana entkommen ist. "Inseln im Strom" zeichnet sich durch seine ruhige Erzählweise und die bezaubernden Landschaftsaufnahmen der exotischen Inselumgebung aus. Schaffners nimmt sich - wie üblich - viel Zeit, um die Gefühle seiner Charaktere zu beleuchten und ihnen möglichst viel Tiefe zu geben. Auch die einzelnen zwischenmenschlichen Beziehungen werden mit größter Sorgfalt in Szene gesetzt. Insbesondere der Dialog mit seiner ersten Frau Audrey und die Erkenntnis über den Td des Sohnes zählen zu den großartigen Höhepunkten des Films. Dennoch versah der Regisseur seinen Film besonders zum Ende hin mit einer unnötigen Portion Kitsch, der in "Patton" oder "Papillon" erfreulicherweise vermieden wurde. Wenn Hudson vor seinem geistigen Auge ganz in weiß gekleidet seine Familie verlässt, während ein breit grinsender Josep hinterher winkt, wirkt das fast wie eine Parodie.
Für "Inseln im Strom" arbeitete Schaffner erneut mit George C. Scott zusammen, der eine prächtige Darstellung des raubeinigen aber gutherzigen Thomas Hudson gibt. Sympatieträger des Film ist ohne Frage David Hemmings in seiner Rolle als Eddie und auch Julius Harris weiß als Joseph zu überzeugen. Hard Bochner, Brad Savage und Michael-James Wixted brillieren als Hudsons Söhne und Claire Blooms Darstellung der Audrey scheint nehazu perfekt.
Insgesamt reicht "Inseln am Strom" nicht an die Klassiker Franklin J. Schaffners heran, der hier allerdings einen bezaubernden und nachdenklichen Film mit prächtigen Naturaufnahmen drehte.

Jerry Goldsmith bezeichnete seine Musik zu "Inseln im Strom" lange Zeit als sein persönliches Lieblingswerk, bevor "Rudy" diesen Platz einnahm. Bei "Inseln im Strom" handelt es sich in der Tat um eine wundervolle und vielschichtige Musik, die besonders von ihrem schwelgerisch-üppgien Charakter lebt. Auch wenn Goldsmith ein durchschnittlich besetztes Symphonieorchester zur Verfügung hatte, liegt der Fokus auf den warmen Klängen der Streicher und der Holzbläser, während das Blech sich mit dunklen Füllakkorden in den Orchesterapparat mischt. Goldsmith besetzte neben dem Klavier auch eine Harfe sowie eine Gitarre, um das exotische Flair in der Musik zu schaffen. Insgesamt ist "Inseln im Strom" von impressionistisch süffigen Charakter und wird von mehreren Leitmotiven getragen. Hier ist vor Allem das Hauptthema zu nennen, das oft vom ersten Horn über sanfte Begleitung des Orchesters gespielt wird und von nachdenklich friedlichem Charakter ist. Dabei sorgt Goldsmith mit seinen äußerst eloquenten Harmonien stets für eine feine Schattierung des Themas, das in immer wieder neuen Facetten zu erklingen scheint. Eine leicht wuchtige, aus drei Akkorden bestehende Figur der Blechbläser repräsentiert die exotische Umgebung selbst. Hier arbeitet Goldsmith sogar besonders klangmalerisch, wenn er den Klang der Blechbläser mit einer girlandenartigen Akkordbrechung der Klarinette und einem rauschenden Wirbel des Hängebeckens garniert und so unvermeidlich die Assoziation einer mit schäumender Gischt gekrönten Welle schafft. Neben einigen weiteren Motiven und Melodien wie einer zarten, impressionistisch angehauchten Flötenmelodie über die zurückhaltende Begleitung der Harfe komponierte Goldsmith mehrere dramaturgisch eigenständige Stücke wie die heitere Passage für die Kissenschlacht oder die brillante Vertonung für eine Szene, in der Tom beim Fischen fast einem Hai zum Opfer fällt. Goldsmith legt hier das Hauptthema über eine rumba-artige Begleitung der Streicher, des Schlagwerks und der Gitarre, doch nach und nach kippt die Stimmung in weiter. Das Thema schlägt in eine panische Bewegung der Streicher um und auch die Begleitung wird immer treibender und aggressiver, bevor das Stück zu einem abrupten Ende kommt. Im letzten Drittel, als die Männer den Flüchtlingen helfen, wird die Musik zunehmend düsterer und enthält auch die einzige Actionpassage der Partitur. Insgesamt jedoch ist "Inseln im Strom" von einem gleichförmigen und sehr fließendem Charakter gezeichnet wie das die Insel umgebende Meer , doch die oft sehr detaillierte und raffinierte Orchestrierung und die sehr eloquente Harmonik machen diese Musik zu einem sehr exquisiten Hörerlebnis.
Zum Filmstart erschien keine Veröffentlichung, sodass Goldsmith mit Freuden die Möglichkeit nutzte, "Inseln im Strom" für die Excalibur-Reihe von Intrada neu einzuspielen. Dabei nahm er fast die vollständige Musik neu auf, ließ aber die Actionsequenz zu Beginn von "Eddie's Death" aus, um vielleicht den sonst so ruhigen Charakter nicht zu stören. Die vollständige Originalaufnahme der Musik erschien 2010 in Form einer großzügig auf 5000 Stück limitierten FSM-CD, die mit den üblichen Qualitätsstandarts aufwartet. Im besten Fall schafft man sich beide Editionen an, eine Ausgabe ist allerdings Pflicht, denn Jerry Goldsmith komponierte hier eine herrliche Dramenmusik für einen nicht perfekten, aber unterschätzten Film.

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Der Vergleich hingt aber sehr... Ob ich ein spezielles historisches Ereignisse darstelle oder nur ein bestimmtes Setting verwende ist dann doch noch ein zu großer Unterschied. (Wenngleich das Argument der Erfrischung natürlich etwas bedenklich erscheinen mag.)

 

Seit wann gibt es in der Kunst/Filmkunst/Filmindustrie Regeln? Kunst versteht sich ja nicht selten als Regelbrecher. (Wie du ähnlich ja auch danach schreibst...)
 

Deswegen hätte ich diesen Satz gerne nochmal genauer erklärt ;)

 

Das hätte ich bei Zeiten auch gerne nochmal genauer. Historische Korrektheit ist ja bei Inglorious Basterds auch nicht unbedingt gegeben ;) - warum muss sie das bei Django Unchained?

 

Es ist ja eigentlich ganz einfach: wenn QT auf irgendwas eine Metaebene draufsetzt (sagen wir, er setzt in INGLORIOUS BASTERDS entgegen seiner 77er Vorlage ein jüdisches Killerkommando ein, oder kontrastiert die Handlung mit einer Liebeserklärung an das Kino an sich oder erschießt Hitler), dann ist das halt auch klar als Kontrapunkt gesetzt. Man muss das nicht alles gut finden, aber wenigstens weiß man, oder mag erlesen, warum und weshalb er das gemacht hat.

 

Bisher habe ich keine überzeugende Erklärung gefunden, oder auch von anderen (QT?) gehört, was Waltz als handlungsleitender Protagonist in DJANGO zu suchen hat. Mit anderen Worten, es ist eher ein Armutszeugnis für Tarantino, da es ja nicht mal ein Regelbruch ist, sondern einfach nur in ein eben sehr spezifisches Setting reingesetzt wird, weil QT nun mal gerne gestelzte Waltz-Dialoge schreibt  - gegen die ich ich ausdrücklich nichts habe, nur dann bitte nicht als MENTOR (!) von Django  (!) in einer Italowestern-Homage. 

 

Und genau darauf habe ich davor hinweisen mögen/wollen: so unreflektiert geht QT normalerweise nicht zu Werke. Das mag den Reflektionsscheueren unter den Kinogängern herzlich Latte sein (um mal im rs-2-Slang zu sprechen), aber für mich ist es eben eines von mehreren flachen Pop-Oberflächlichkeiten, die mir an dem Film negativ aufgestoßen sind (an anderer Stelle in diesem Thread bereits erwähnt).

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

I wouldn't hold my breath. Das hat natürlich auch damit zu tun, dass es Blockbuster und Dauerbrenner im Kino heute nicht mehr gibt. Aber auch damit, dass Spielberg etwas bequem geworden ist (was ich ihm auch absolut gönne).

Er muss ja nun auch wirklich niemandem mehr irgendwas beweisen. Schade ist es trotzdem.

 

 

Und was LINCOLN betrifft - im englischsprachigen Raum, besonders in den USA ist das schon ein verdammt grosses Thema und ein wichtiger Film. Dass das für den deutschen Kinozuschauer weniger interessant ist als DJANGO UNCHAINED (bei dem sich, pardon, QT auch nicht mehr Freiheiten rausnimmt als bei KILL BILL, DEATH PROOF oder INGLOURIOUS BASTERDS), war aber auch klar.

 

 

Sicher ist ein cooler Western mit einem deutschen Hollywooodstar interessanter für die Masse als ein Film über einen US-Präsidenten den hier nur eine Minderheit kennt.

 

 

Nebenbemerkung: Ich finde den Erfolg von DJANGO UNCHAINED in Deutschland irritierend bis beunruhigend.

 

 

Zur Zeit läuft aber auch nicht viel berauschendes. Der Film hat kaum ernsthafte Konkurrenz.

 

 

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

 Zur Zeit läuft aber auch nicht viel berauschendes. Der Film hat kaum ernsthafte Konkurrenz.

 

Das stimmt so ja nicht: Theoretisch hätten GANGSTER SQUAD oder JACK REACHER Tarantino das jugendliche Ende seines Publikums abnehmen können, auch THE LAST STAND bedient dieselbe Zuschauerschaft. Vom Arthouse-Overkill mal nicht zu reden. Aber, klar: QT macht es wieder einmal cool, sich auf die Gewaltschiene zu begeben, Vati erklärt das Frauchen auch gern mit dem ach-so-relevanten Sklaverei-Subtext. Trotzdem eher befremdlich, wie gut das für den deutschen Kinozuschauer funktioniert. Da könnte man auch ein paar ideologische Rückschlüsse anstellen. Wie bei BATTLESHIP (in den USA abgesoffen, hier zwischenzeitlich Tabellenführer).

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Sie alter Kulturpessimist.

 

Ich glaube eher, in Tarantinos Fall wird der Bärenanteil der Zuschauer durch das deutsche Feuilleton ins Kino geschleust: endlich mal wieder einer dieser Tarantinofilme, wo vom Proll bis zum Professor jeder bedient wird - und klug schreiben kann man auch noch drüber, im Zweifelsfall sucht sich halt der Intellektuelle seine Lesart in ZEIT und PERLENTAUCHER zusammen, der Prolet erfreut sich an den direkt hormonwirksamen Affekten und richtig enttäuscht muss keiner sein. Und die Leute haben mal wieder das Gefühl, einen Film "für sich" entdeckt zu haben (anstatt zombiehaft hinter einer schnöden Marketingmöhre herzulaufen und sich PANEM und circensis anzuschauen).  B) 

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

GANGSTER SQUAD?

JACK REACHER?

THE LAST STAND?

 

Das sind doch alles Nonames gegen Namen wie DJANGO, TARANTINO und WALTZ. ;)

 

Sehr lustig.

 

Und GANGSTER SQUAD außerdem lausig schlecht.

 

Achja, logo: Der Erfolg ist an die Qualität gekoppelt. Und DJANGO UNCHAINED ja auch so ein Meistwerk, sicherlich...

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Dein Kommentar

Du kannst jetzt schreiben und Dich später registrieren. Wenn Du ein Konto hast, melde Dich jetzt an, um unter Deinem Benutzernamen zu schreiben.

Gast
Auf dieses Thema antworten...

×   Du hast formatierten Text eingefügt.   Formatierung jetzt entfernen

  Nur 75 Emojis sind erlaubt.

×   Dein Link wurde automatisch eingebettet.   Einbetten rückgängig machen und als Link darstellen

×   Dein vorheriger Inhalt wurde wiederhergestellt.   Editor leeren

×   Du kannst Bilder nicht direkt einfügen. Lade Bilder hoch oder lade sie von einer URL.

 Teilen

×
×
  • Neu erstellen...

Wichtige Information

Wir nutzen auf unserer Webseite Cookies, um Ihnen einen optimalen Service zu bieten. Wenn Sie weiter auf unserer Seite surfen, stimmen Sie der Cookie-Verwendung und der Verarbeitung von personenbezogenen Daten über Formulare zu. Zu unserer Datenschutzerklärung: Datenschutzerklärung