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Scorechaser
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Habe DJANGO noch nicht gesehen da Tarantino-Filme bisher nie meinen Geschmack trafen.

Wollte hier aber trotzdem hingehen weil viele Bekannte den Film sehr gelobt haben. Auch Leute die sonst ebenfalls mit Tarantino nichts anfangen können.

Würdest du mir eher abraten Souchak?

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Es ist ja eigentlich ganz einfach: wenn QT auf irgendwas eine Metaebene draufsetzt (sagen wir, er setzt in INGLORIOUS BASTERDS entgegen seiner 77er Vorlage ein jüdisches Killerkommando ein, oder kontrastiert die Handlung mit einer Liebeserklärung an das Kino an sich oder erschießt Hitler), dann ist das halt auch klar als Kontrapunkt gesetzt. Man muss das nicht alles gut finden, aber wenigstens weiß man, oder mag erlesen, warum und weshalb er das gemacht hat.

 

Bisher habe ich keine überzeugende Erklärung gefunden, oder auch von anderen (QT?) gehört, was Waltz als handlungsleitender Protagonist in DJANGO zu suchen hat. Mit anderen Worten, es ist eher ein Armutszeugnis für Tarantino, da es ja nicht mal ein Regelbruch ist, sondern einfach nur in ein eben sehr spezifisches Setting reingesetzt wird, weil QT nun mal gerne gestelzte Waltz-Dialoge schreibt  - gegen die ich ich ausdrücklich nichts habe, nur dann bitte nicht als MENTOR (!) von Django  (!) in einer Italowestern-Homage. 

 

Und genau darauf habe ich davor hinweisen mögen/wollen: so unreflektiert geht QT normalerweise nicht zu Werke. Das mag den Reflektionsscheueren unter den Kinogängern herzlich Latte sein (um mal im rs-2-Slang zu sprechen), aber für mich ist es eben eines von mehreren flachen Pop-Oberflächlichkeiten, die mir an dem Film negativ aufgestoßen sind (an anderer Stelle in diesem Thread bereits erwähnt).

 

Alles klar, Chef - verstanden und nachvollzogen ;)

Mir kam der wortgewandte, pingelige, deutsche Zahnarzt auch etwas skurril vor in der rauen Western-Welt, habe mich in dem Moment aber irgendwie nicht daran gerieben, sondern fand es eher sehr lutig... Ein Kontrapunkt ist der werte Doktor hier schon, aber eine überzeugende Erklärung warum gerade Waltz als Dr. King Schultz hier als wichtiger Handlungsträger auftaucht, kann ich dir auch nicht liefern.

Insgesamt hat mich der Film jedenfalls sehr gut unterhalten - auch wenn mir die Punkte die Souchak angesprochen hat, ebenfalls  etwas aufgefallen sind... nur nicht so krass :D

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Ich habe DJANGO UNCHAINED zwar noch nicht gesehen, verstehe aber nicht, wieso sich an der Tatsache gestoßen wird, dass ein Deutscher als Mentor eines Schwarzen und damit als Gegenpol zum Rassismus inszeniert wird. Wieso ist das unreflektiert? ;)

Die Begründung liegt doch eigentlich auf der Hand: Tarantino hat eine dekonstruktivistische Freude am Zerlegen von Weltbildern - wie auch in INGLOURIOUS BASTERDS, scheint er nun auch wieder in DJANGO UNCHAINED Film und Geistes-/Kulturgeschichte zu fragmentieren und neu zusammenzusetzen. Da darf dann auch ruhig mal ein Deutscher/ehemaliger Nazi zur Keimzelle des Bürgerrechts werden - was spricht dagegen? Er verunsichert damit immerhin schon mal deutsche Filmkritiker in deutschen Filmmusik-Foren, die sich in ihrem Weltbild fest positioniert haben. Partiell durchaus subversiv. ;)

 

Den negativen Bewertungen bezüglich INGLOURIOUS BASTERDS kann ich mich übrigens nicht anschließen, m.E. ein hochinteressanter Film. Und Csongor, was fandest du denn an BEASTS OF THE SOUTHERN WILD so fürchterlich?

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Und Csongor, was fandest du denn an BEASTS OF THE SOUTHERN WILD so fürchterlich?

 

Die Trägheit der Leute die in diesem Dreck leben und außer saufen, Dumm daherreden und herumliegen Nichts tun. Armut wird in der westlichen Zivilisation mit viel Schmutz, Unmengen an Alkohol und Lethargie gleichgesetzt, weil wir das von den Leuten die sich absolut gehen lassen und Nichts für sich selber oder ihre Lieben mehr tun sondern nur noch ein passives Dasein "genießen", nicht anders gewöhnt sind. 

 

Natürlich gibt es auch so etwas. Ich reise viel in der Welt herum und habe schon einiges gesehen und erlebt was Armut angeht. Meine Großeltern waren auch alles andere als reich aber was meine Großmutter aus dem bisschen etwas gezaubert hat glich schon einem Wunder gleich. Da gab es auch kein Dreck. Auch die Leute in Tansania, Malawi oder Kuba sind an Armut schwer zu übertreffen, doch sie sind keines falls Träge oder ersaufen sich in Alkohol, sondern geben sich die größte Mühe aus dem was sie haben das best- und größtmögliche herauszuholen und was sie leisten ... das ist jedes mal eine Geschichte wert erzählt zu werden! 

 

Ich bin schockiert, dass diese fade und filmisch wirklich langweilige Inszenierung von BEASTS OF THE SOUTHERN WILD für Beste Regie bei den Oscars nominiert worden ist, aber ein Meisterwerk wie THE IMPOSSIBLE nicht! ... Wenn es eine Auszeichnung dafür gäbe einen 1,5 Std. Film wie 3 Std. anfühlen zu lassen, dann würde BEASTS OF THE SOUTHERN WILD eindeutig den Hauptpreis gewinnen!  

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Ich habe DJANGO UNCHAINED zwar noch nicht gesehen, verstehe aber nicht, wieso sich an der Tatsache gestoßen wird, dass ein Deutscher als Mentor eines Schwarzen und damit als Gegenpol zum Rassismus inszeniert wird. Wieso ist das unreflektiert? ;)

Die Begründung liegt doch eigentlich auf der Hand: Tarantino hat eine dekonstruktivistische Freude am Zerlegen von Weltbildern - wie auch in INGLOURIOUS BASTERDS, scheint er nun auch wieder in DJANGO UNCHAINED Film und Geistes-/Kulturgeschichte zu fragmentieren und neu zusammenzusetzen. Da darf dann auch ruhig mal ein Deutscher/ehemaliger Nazi zur Keimzelle des Bürgerrechts werden - was spricht dagegen? Er verunsichert damit immerhin schon mal deutsche Filmkritiker in deutschen Filmmusik-Foren, die sich in ihrem Weltbild fest positioniert haben. Partiell durchaus subversiv. ;)

 

Das klingt in der hochtrabenden Theorie aber weitaus schlüssiger, als es im Film ist / dargestellt wird. Weder ist Waltz ein typischer Deutscher, noch ein Nazi. Das läßt sich höchstens im interreferenziellen Rückblick auf INGLORIOUS BASTERDS rechtfertigen (was ich Tarantino zutraue, obwohl trotzdem ein schwacher Aufhänger, dann hätte er einen Landa senior draus machen müssen, keinen undefinierbaren Hippie-Freigeist, der halt zufällig Deutscher sein soll).

 

Was mich grundsätzlich an dieser egalité-Argumentation stört ist die mangelnde Trennschärfe: das ist kein NACKTE KANONE-Film, wo plötzlich ein Eisbär durch Frank Drebins Büro tappert - was in dieser Art der Parodie auch absolut legitim ist. Dekonstruktion á la Tarantino sollte aber im Idealfall auch was zu sagen haben (was ja in DJANGO hier und da auch spürbar so ist) und sich nicht darauf verlassen, dass es schon funktioniert weil 90% der Zuschauer sich sowieso damit zufrieden geben, dass es schon "irgendeinen" Sinn haben wird.

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Großartige Filme, die Rollen von Nero sind hier allerdings zwielichtige ausländische Kriegsgewinnler, die im Laufe des Films "zur richtigen Seite" bekehrt werden (also zu Kindern der Revolution, um im Duktus des "rotlackierten" italienischen Revoluzzerwestern zu bleiben). Wiederum gibt es einen spezifischen Sinn für diese Rollen im Kontext der mexikanischen Revolution...bei DJANGO gibt es derlei Subtext gar nicht (ich mutmaße, Tarantino war einfach zu angetan von der Idee, einen deutschen Zahnarzt im wilden Westen die Nibelungen erklären zu lassen)

 

Ich mag bei diesem Thema zu extremer Analität tendieren, aber mir geht dieses halbgare "reim dir oder ich fress dich" bei diesem Genre zumindest, gewaltig auf den Zeiger... B)

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Und GANGSTER SQUAD außerdem lausig schlecht.

 

Deine Ansichten sind uns hier sehr schleierhaft .....

 

schonmal daran gedacht das Filme einfach mal unterhalten sollen und nicht 100% genau "Regeln befolgen", "der Wahrheit entsprechen"?

 

außerdem gibt es bei Django schlimmere Sachen die flasch (absichtlich gewollt) waren.

 

Siehe "James Remar" Spielt doppelt.... sowas spielt mich mehr als eine Deutscher im Westen ^^

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Deine Ansichten sind uns hier sehr schleierhaft .....

 

schonmal daran gedacht das Filme einfach mal unterhalten sollen und nicht 100% genau "Regeln befolgen", "der Wahrheit entsprechen"?

 

außerdem gibt es bei Django schlimmere Sachen die flasch (absichtlich gewollt) waren.

 

Siehe "James Remar" Spielt doppelt.... sowas spielt mich mehr als eine Deutscher im Westen ^^

 

 

Sprich mal schön für dich selbst. Sonst könnte noch jemand auf die Idee kommen, das Niveau hier hätte noch nie den Kleinbürgerhorizont von "so Filme wollen einfach nur unterhalten" überstiegen. 

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Großartige Filme, die Rollen von Nero sind hier allerdings zwielichtige ausländische Kriegsgewinnler, die im Laufe des Films "zur richtigen Seite" bekehrt werden (also zu Kindern der Revolution, um im Duktus des "rotlackierten" italienischen Revoluzzerwestern zu bleiben). Wiederum gibt es einen spezifischen Sinn für diese Rollen im Kontext der mexikanischen Revolution...bei DJANGO gibt es derlei Subtext gar nicht (ich mutmaße, Tarantino war einfach zu angetan von der Idee, einen deutschen Zahnarzt im wilden Westen die Nibelungen erklären zu lassen)

 

Ich mag bei diesem Thema zu extremer Analität tendieren, aber mir geht dieses halbgare "reim dir oder ich fress dich" bei diesem Genre zumindest, gewaltig auf den Zeiger... B)

Interessanter Ansatz.

Man könnte sich aber auch die Frage stellen in welcher Schattierung sich ein Kopfgeldjäger aufhält und ob eine Bekehrung überhaupt notwendig ist (im Falle einer Hommage sicherlich). Auch könnte man die Entwicklung von Schultz als umgekehrt ablaufend ansehen. Anfangs ein (durchaus moralisch flexibler) Gutmensch der zum Ende hin das Wohl seiner Freunde dem eigenen Egoismus opfert.

Warum es ausgerechnet ein Deutscher sein musste erklärt das aber auch nicht ;):D

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Interessanter Ansatz.

Man könnte sich aber auch die Frage stellen in welcher Schattierung sich ein Kopfgeldjäger aufhält und ob eine Bekehrung überhaupt notwendig ist (im Falle einer Hommage sicherlich). Auch könnte man die Entwicklung von Schultz als umgekehrt ablaufend ansehen. Anfangs ein (durchaus moralisch flexibler) Gutmensch der zum Ende hin das Wohl seiner Freunde dem eigenen Egoismus opfert.

Warum es ausgerechnet ein Deutscher sein musste erklärt das aber auch nicht ;):D

 

Tut er das? (Freunde dem Egoismus opfern) Er handelt im weitesten Sinne altruistisch bis zum eigenen Ende (kurz zuvor spielt er immerhin den "Brautvater", als er das Paar auf Candys Anwesen zum ersten Mal wieder vereint).

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Sprich mal schön für dich selbst. Sonst könnte noch jemand auf die Idee kommen, das Niveau hier hätte noch nie den Kleinbürgerhorizont von "so Filme wollen einfach nur unterhalten" überstiegen. 

 

Ich seh schon, junger Mann wir kommen auf keinen Grünen Zweig.

Ich versteh deinen Grundgedanken, aber von Regeln des Westerns würd ich nicht sprechen.

 

Wenn ich in einen kulturellen, philosopischen oder gar intelektuellen Film sehen möchte, sehe ich mir nicht Django an.

Möchte ich unterhalten werden von einem Deutschen der den Westen mit nem "Nigger ufm Pferd" unsicher macht, sehe ich mir Django an.

 

 

außerdem sollten wir froh sein das etwas wie DAS hier! nicht zu unserem Kinoprogramm gehört :D :D :D

 

Il-etait-une-fois-Django-deuxieme-partie

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Zumal die Jolie körperlich offensichtlich nicht in der Lage ist. Die Szene, in der sie mit diesem voll gepackten Rucksack losspurtet, kommt die kaum von der Stelle. :D

Ansonsten war der Film ok, mehr nicht. Kaum Dialoge, das hatte definitiv gefehlt. Haywire war deutlich besser mit einer Hauptdarstellerin, der man das Gezeigte auch abnimmt.

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Supergirl

 

Nachdem ihr Heimatplanet Krypton zerstört wurde, leben seine Bewohner in durch den Raum schwebenden Städten, die sich durch den "Innerspace" bewegen. In einer solchen Stadt namens Argon lebt Kara Zor-El, die Cousine von Kal-El, der auf der Erde als Superman Verbrechen bekämpft. Ihr Mentor Zaltar hat sich ohne Wissen der Regierung von Argon eine der Energiequellen "geborgt": einen Omegahedron, mit dessen Hilfe man Dinge erschaffen kann. Als Zaltar Kara einen Versuch machen lässt, etwas mit der kleinen kristallenen Kugel zu erschaffen, entsteht ein übergroßer Schmetterling, der eine der Schutzhüllen der Stadt zerreißt. Das Vakuum des Innerspace reißt den Omegahedron mit sich in die unendliche Weiten bevor es Zaltar gelingt, das Loch zu verschließen. Ohne zu zögern macht sich Kara auf, in einer Raumkapsel der verlorenen Energiequelle zu folgen, die zielstrebig auf die Erde zufliegt. Dort fällt sie der Hexe Selena in die Hände, die sofort plant, mit Hilfe des Omegahedron die Welt zu beherrschen. In der Zwischenzeit ist auch Kara auf der Erde eingetroffen und entdeckt, dass sie in der Erdatmosphäre über Superkräfte verfügt. Ihr Blick kann Pflanzen sofort zum Erblühen bringen, mit bloßen Händen kann sie Felsen zu Staub zertrümmern und ohne jede Anstrengung über große oder kleine Strecken fliegen. Um ihre außerdirdische Herkunft zu verbergen und dem Omegahedron zu folgen, verwandelt sie sich in die schüchterne Linda und meldet sich unter dem Namen Linda Clark in einem Mädchen-Pensionat an, wo sie sich ihr Zimmer mit Lucy Lane, der Schwester von Lois Lane teilt. Hier arbeitet der attraktive Ethan als Gärtner, den sich Selina für ihre diabolischen Pläne zu nutzen machen möchte. Sie verabreicht ihm einen Liebestrunk, der ihn nach einer kurzen Ohnmacht in die Person unsterblich verliebt macht, die er nach dem Erwachen erblickt. Als Ethan völlig benommen durch die Straßen torkelt, mobilisiert die Hexe mittels des Omegahedrons einen Frontlader, der den benebelten Gärtner zu ihr bringen soll, doch plötzlich kommt Supergirl wie aus dem Nichts und rettet den jungen Mann aus den Fängen der lebendig gewordenen Baumaschine. Ethan verliebt sich sofort in Linda, doch dieser ist der Verhehrer eher hinderlich, denn Selinas Macht wächst mit jedem Tag und Supergirl muss den Omegahedron möglichst schnell zurück nach Argon bringen...

Nach dem immensen Erfolg der "Superman"-Verfilmungen mit Christopher Reeve schickte Produzent Alexander Salkind 1984 auch "Supergirl" ins Rennen, denn Salkind hatte die Rechte für das weibliche Pendant zum Muskelmann im Ganzkörperanzug zusammen mit denen für "Superman" erworben. Ursprünglich sollte "Supergirl" starke Verbindungen zum großen Bruder bzw. Cousin aufweisen. Neben Marc McClure in der Rolle Jimmy Olsons, Karas Decknamen Linda Kent" und ihrer Zimmergenossin, der Schwester von Lois Lane sollte sogar Christopher Reeve einen Cameoauftritt haben, doch letzterer sprang kurz vor Produktionsbeginn ab. Nachdem allerdings "Superman III" 1983 an den Kinokassen floppte, verschob Warner Bros. den Erscheinungstermin und brachte den Film nur in die europäischen Kinos, doch auch "Supergirl" war 1984 der gewünschte Erfolg nicht beschert, der einfach zu viele Schwächen aufweist. Dabei kommen Freunde des "Superman"-Universums auf ihre Kosten, denn neben dem einzigen Einblick in die Phantomzone ist "Supergirl" auch der einzige Film, der auf die in den Comics wesentlich häufiger behandelte Magie zurück greift, denn Superman sowie Supergirl sind gegen Magie größtenteils machtlos. Die Effekte sind nicht schlecht geraten und die Darsteller mit Spielfreude bei der Sache, dennoch überwiegt klar der Trashfaktor, der sein volles Potential in den gestelzten Dialogen und besonders den plastikhaften Kulissen zu Beginn des Films entfaltet. Um den Film öfter am Tag im Kino zeigen zu können, wurde "Supergirl" in Deutschland um eine halbe Stunde gekürzt, weshalb sich mehrere klaffende Logiklöcher auftun. Dennoch kann man den auf Zelluloid gebannten Abenteuern der blonden Superheldin einen hohen Unterhaltungswert nicht absprechen, denn die mit vielen Absurditäten gespickte Handlung ist temporeich inszeniert und wer sich nur ein bisschen für trashig anmutende 80er-Fantasy-Filme begeistern kann, dürfte seine Freude an "Supergirl" haben.
Auch die Darsteller machen diesen Film zu einem unterhaltsamen Filmerlebnis. Regisseur Jeannot Szwarc wollte für die Rolle von Supergirl eine unbekannte Schauspielerin. Für Helen Slaters Karriere dürfte ihre Rolle der Protagonistin nicht viel gebracht haben, dennoch kommt die eigentlich brünette Schauspielerin als Heldin äußerst sympatisch rüber. Nachdem Dolly Parton und Jayne Fonda die Rolle der Selina ablehnten, übernahm Faye Dunaway die Darstellung der Hexe, die ihr sichtlich Spaß macht. Dunaways überzogene Auftritte und das stets durch Grimmassieren gezeichnete Minenspiel machen Selinas Szenen zu den Höhepunkten des Films. Hart Bochner überzeugt als attraktiver Eathen, der allerdings wenig zu tun hat. Was Peter O'Toole dazu bewogen, hat, Zaltar zu spielen, dürfte bis heute ein ungelöstes Rätsel sein. Er versucht offensichtlich, sein Bestes zu geben, aber dennoch wirkt der großartige Bühnenschauspieler hier äußerst fehlplatziert, wenn auch nicht fehlbesetzt. Letzten Endes ist "Supergirl" ein leicht kurioser Superheldenfilm, der im Gewand eines leicht trashigen 80er-Fantasyfilms auch heute noch einen hohen Unterhaltungswert besitzt und durch engagierte Schauspieler glänzt.

Jerry Goldsmith wäre eigentlich Richard Donners erste Wahl für „Superman“ gewesen, doch der Komponist war terminlich verhindert, sodass John Williams die Chance bekam und nutzte, dem Superhelden in Blau seinen musikalischen Stempel aufzudrücken. Die Musik für „Supergirl“ gibt nun annähernd die Möglichkeit, sich vor Ohren zu führen, was Jerry Goldsmith vielleicht für „Superman“ geschrieben haben könnte. Die späten Siebziger und frühen Achtziger Jahren markieren das künstlerische Zenit des Komponisten, der mit der Musik für „Alien“, „Star Trek: Der Kinofilm“ oder „Poltergeist“ (Film)musikgeschichte schrieb. „Supergirl“ reicht zwar zu keinem Zeitpunkt an die eben genannten Werke heran, aber selbst ein routiniertes Werk des Komponisten aus dieser Zeit verfügt über genügend thematische Ideen und handwerkliche Raffinesse, um nicht in der Versenkung zu verschwinden. Es ist fraglich, ob Goldsmith seine Vertonung für „Supergirl“ durch und durch ernst meinte, oder ob er eine der Schwächen des Films erkannte und das naive Heldentum der Protagonistin ironisch reflektierte, denn die Musik ist hoffnungslos optimistisch und triumphal. Für die Aufnahmen stand dem Komponisten ein volles Symphonieorchester, ein Chor uns mehrere Synthesizer zur Verfügung, von denen Goldsmith regen Gebrauch machte. Entgegen seiner oft sehr modernistischen und harschen Filmvertonungen komponierte er für „Supergirl“ eine hauptsächlich melodisch konzipierte Musik, die durch eine überschaubare Anzahl von Leitmotiven gegliedert ist, von denen drei alleine der Protagonistin zugeordnet sind. Neben einer markanten Trompetenfanfare über flirrende Streicher, die das Flugelement gekonnt einfangen, repräsentiert besonders der heroische Marsch die heldenhafte Seite der Protagonistin. Eine optimistische Melodie der Trompeten und Hörner wird von rasanten Streicherläufen umspielt und kräftigen Beckenschlägen gekrönt. Ein sehr lyrisches Liebesthema steht für die zarte und schüchtern auftretende Lina sowie für das unschuldige Mädchen hinter der Superheldenfassade. Außerdem steht diese Melodie auch für die Liebesbeziehung zwischen Ethan und dem Schulmädchen. Während alle drei Themen für Supergirl über Ohrwurmcharakter verfügen, gelang es Goldsmith leider nicht, ein entsprechendes musikalisches Äquivalent für die Hexe Selina und ihre finsteren Machenschaften zu komponieren, denn der stampfende Orchesterrhythmus, der mit einigen Actionszenen und Monstern in Verbindung steht, ist viel zu stereotyp und lässt eine charakteristische thematisch Idee vermissen. Für die Flugmontagen zu Erde und die Szenen in der Phantomzone entwickelte Jerry Goldsmith mehrere atmosphärische Klangcollagen, die aus elektronischen Effekten und vokalisierendem Chor bestehen. Es mutet schon leicht dekadent an, dass der Chor weder für besonders heroische Momente noch voll auffahrende Actionpassagen eingesetzt wurde und nur als Klangfarbe für elektronisch dominierte Klangcollagen dient, die grell gegen die eigentlich orchestral konzipierte Musik abstechen. Auch sonst ist der Einsatz von elektronischen Elementen nicht geglückt, da Goldsmith mehrere Klänge direkt in Verbindung mit dem Film in die Musik arbeitete. So stammt das wabernde Geräusch für den Omegahedron nicht etwa von der Filmtonspur, sondern wurde von dem Komponisten kreiert und über das Orchester gelegt. Solche und ähnliche Effekte erfüllen ohne die Bilder auf CD keinen musikalischen Sinn und wirken daher aufgesetzt und oft störend, da die Klänge der Synthesizer besonders heutzutage stark veraltet sind. Auch dieser aufsteigende luftige Klang, der für die Flugkräfte Supergirls steht, klingt billig und wirkt sogar im Film fast lächerlich. Leider gibt es kaum ein Stück Musik, das nicht in irgendeiner Weise über elektronische Elemente verfügt, was den Hörgenuss stark einschränkt. Das ist besonders schade, weil die eigentliche Orchestermusik über deutlichen Unterhaltungswert verfügt. Goldsmith arrangiert besonders sein Liebesthema sehr geschickt, die Holzbläserfiguren für das Flugballett oder die thematisch sehr schön durchkomponierten Actionpassagen wie der Kampf gegen die Baumaschine sind sehr gelungen, durch die elektronischen Einsprengsel aber nur bedingt genießbar. Interessanterweise wurden für die europäischen Fassungen mehrere Stücke in Hinblick auf die elektronischen Elemente entschärft.
Zum Filmstart veröffentlichte Varèse-Sarabande rund vierzig Minuten der Musik auf LP und CD. Die CD war eine der ersten digitalen Veröffentlichungen des Labels und war schnell vergriffen. Später veröffentlichte Silva Screen Records die vollständige Musik und füllte die CD sogar mit mehreren alternativen Fassungen auf. Allerdings enthält die Silva-Edition hauptsächlich die Filmversionen der Stücke, während auf der Varèse mehrere weitere alternative Fassungen enthalten waren, sodass Komplettisten auf beide Ausgaben angewiesen sind. Außerdem verfügt die Erstausgabe über einen weitaus besseren Klang als die erweiterte Fassung, die sehr matschig und teilweise schrill klingt, was bei einer solch großorchestralen Musik zusätzlich den Hörgenuss trübt.
Insgesamt komponierte Jerry Goldsmith eine sehr heroische und optimistische Superheldenmusik, die allerdings wegen der elektronischen Einwürfe stark in die Jahre gekommen ist. Dennoch bietet das kräftige Hauptthema und mehrere furiose Actionpassagen genügend Kaufanreiz, sich die Musik ins Regal zu stellen.

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THE IMPOSSIBLE ist einer der besten Filme der letzten Jahre. Berührend aber auch teilweise schockierend ... es ist wirklich ein wunder, dass Jemand diese Katastrophe überleben konnte. Die Bilder sind gewaltig, die Darsteller alle überwältigend.  

 

Dass der Film weder in der Kategorie BESTER FILM noch BESTER REGISSEUR bei den Oscars nominiert worden ist, ist mir vollkommen unverständlich.

 

BESONDERS EMPFEHLENSWERT!

 

10/10

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