Zum Inhalt springen
Soundtrack Board

Was habt ihr zuletzt gesehen?


Scorechaser
 Teilen

Empfohlene Beiträge

Man of Steel

 

Der beste Juni-Start aller Zeiten, ein bereits angekündigtes Sequel...was kann da noch schiefgehen? Der Film selber vielleicht. „Man Of Steel“ ist nicht das wuchtige Epos geworden, dass sich viele erhofft hatten. Mehr ein Effekte-Showreel, indem sich das Nolan'sche Element (noch) nicht durchsetzen kann. Regisseur Zack Snyder will viel, doch scheitert teilweise an zu hohen Ambitionen und verlässt sich dann mehr auf die Effekte aus dem Computer, als auf seine Charaktere und ihre Geschichten.

Regie: Zack Snyder
Cast: Henry Cavill, Michael Shannon, Russel Crowe, Amy Adams, Laurence Fishburne, Kevin Costner, Diane Lane, Antje Traue uvm.

Zuletzt versuchte sich Bryan Singer an einem Neustart des Superman-Franchises im 21.Jahrhundert. Dabei kam mehr eine Hommage und quasi Fortsetzung der ersten beiden Filme mit Christopher Reeve raus, die weder alle Kritiker, noch das Publikum für weitere Abenteuer begeistern konnte. Das Gesamteinspiel von 400 Millionen Dollar, waren angesichts eines Budgets von über 200 Millionen leider (leider, weil ich den Film mag) zu keinem weiteren Abenteuer dieser Superman-Vorstellung. So entschied man sich dafür im August 2008 für einen kompletten Reboot und wollte somit ganz bei Null beginnen. Man holte sich dafür den comicerfahrenen Zack Snyder (300, Watchmen), Schreiberling David S. Goyer, der sich neben Jonathan Nolan für die Skripte von Christopher Nolans „Batman“-Filme verantwortlich zeichnete. Nolan, der hier auch als Produzent fungiert, war dann auch das große Vorbild von Warner für den Neustart. Modernder, düsterer, realistischer. Das Kredo, dass Warner bei den Batman-Filme ein Gesamteinspiel von über 2,5 Milliarden Dollar brachte. Doch damit nicht genug, darüber hinaus soll es der erste Film der „Justice League“ werden, quasi DC Pendant zu Marvels „Avengers“-Helden. Diesbezüglich hält sich „Man of Steel“ noch sehr zurück, wobei dieser sich auch schon mitten in der Produktion befand, als Warner, nach dem Riesenerfolg von den „Avengers“ schnell reagierte. 2015 soll der „Justice League“ kommen, laut Snyder sollte aber erst ein zweiter „Man of Steel“ davor kommen. Mal schauen, wie man sich diesbezüglich entscheiden wird.

Wie der erste Superman, eröffnet der Film auf Krypton, der Heimatstadt von Superman und auch seiner leiblichen Eltern. Schon hier zeigt Snyder und sein Team ziemlich schnell auf, dass sie deutlich mit den Traditionen brechen. Das ist manchmal ganz erfrischend, nicht immer aber auch geglückt. Krypton ist nun nicht mehr nur ein karger Planet aus hohen Felsen und Kristallen (Krypton und die Kristalle spielen nie eine Rolle in diesem Film), sondern ein bewohnter Planet mit schwebenden Häusern und Kreaturen. Manch einer mag dies auch für Zack Snyders Showreel sehen für die Star Wars-Produzenten. Dabei ist der Prolog aber sehr gelungen, er nimmt sich überraschend viel Zeit (die man nachher vermisst), um uns die Welt und das Credo von Krypton und seinen Mitbewohnern nahe zu bringen. Die Welt steht kurz vor ihrem Untergang und Jor-El (Russel Crowe) schickt seinen Sohn Kal-El (der erste seit hunderten von Jahren, der nicht via Geburtenkontrolle das Licht der Welt erblickte) Richtung Erde, im Gepäck das reine Erbgut der Kryptonier. Hier hat auch schon General Zod (Michael Shannon), doch er wird erst mal in die sogenannte Phantom-Zone geschickt, bevor er Kal-El zur Erde folgen kann.

Und schon befinden wir uns im Jetzt. Ähnlich wie bei „Watchmen“ erzählt Snyder den Film mit Flashbacks gespickt. Die Gewichtung und Sortierung ist dabei aber nicht immer wirklich gelungen. Manchmal wirken sie sehr belehrend um das was gerade im Jetzt passiert zu erklären und oft stören sie auch den Fluss und das Tempo des Films. Es ist natürlich die große Frage, ob eine rein chronologische Erzählung diesmal besser gewesen wäre, denn was noch bei „Watchmen“ funktioniere und auch die bessere Wahl war, ist hier leider ein Negativpunkt. Der Film ist allgemein sehr zerfahren. Nach dem Prolog scheint eine Flut von Informationen und Personen auf einen zuzukommen, aber außer Superman bekommt leider nie jemand wirklich viel Zeit gewidmet. Ein Sammelsurium an Nebencharakteren, die aber mehr Mittel um Zweck sind. Lois Lane ist auch hier Supermans Love Interest, begibt sich dabei aber dauerhaft in Lebensgefahr und wird dann auch dabei mehr gerettet, als selbst zu retten.
Man mag an anderer Stelle diskutieren, inwiefern der neue Superman sich für die Menschheit einsetzt oder nicht. Es führte jedenfalls zu hitzigen Diskussion, wie es beim (immer wieder gern) überladenen Showdown zu massenhaft Kollateralschaden kommt und Superman nichts dagegen tun kann/will bzw. diesen sogar selbst fördert.

Darstellerisch konnte Zack Snyder aus dem vollen Schöpfen. Henry Cavill ist physisch und auch charakterlich der Rolle des Superman gewachsen, wie er den Reporter Clark Kent gibt, wird mal wohl erst im zweiten Film raus finden. Michael Shannon als General Zod leidet ein wenig unter seiner geringen Screen-Time. Er schafft es wohl mit einfachen Blicken zu zeigen, dass er nicht immer hundert Prozent von seiner Vorgehensweise überzeugt oder mit ihr zufrieden ist, aber im Grunde ist er auch teilweise unterfordert und man hätte mehr Zeit mit, für ihn gewünscht. Bei seinem Gefolge wird nur seiner Kommanderin Faora ein wenig mehr Zeit gegönnt. Gespielt wird diese von der Deutschen Antje Traue („Pandorum“), die sich leider selbst synchronisieren musste, so klingt sie manchmal hölzerner und emotionsloser, als das vielleicht manchmal gewünscht war. Ansonsten haben wir eine völlig unterforderte Amy Adams Lois Lane. Kevin Costner, den man gern mal wieder auf der großen Leinwand, Diane Lane mit der eigentlich immer undankbaren Rolle als Martha Kent und schließlich Russel Crowe als Jor-El. Viele bekannte Gesichter, viele bekannte Namen und doch stecken sie nur in Kostümen und führen aus. Sie bleiben Randfiguren in der One-Man-Show von Superman. Es ist ein Superman-Film, aber  beispielsweise auch ein Harry Potter-Film hatte neben Harry Potter Charaktere, die in Erinnerung blieben und lebendig wirkte, doch das fällt bei Snyder leider hier und da völlig ab.

Viel wurde auch vorab über die Filmmusik diskutiert. Kein Geringerer als John Williams schrieb einen seiner besten Scores für den Originalfilm. Bei „Superman Returns“ adaptierte Komponist John Ottman hauptsächlich Williams Musik. Anders nun. Hans Zimmer, u.a. auch Nolans Haus- und Hofkomponist seit „Batman Begins“ (mit der Ausnahme von „Prestige“) greift auf keins der Themen von Williams zurück, sondern kreiert eine neue musikalische Welt für den Mann aus Stahl. Klanglich sehr seiner Arbeiten zu den Nolan-Filme ähnlich wird es auch diesen Fans schmecken, für die andere wird es weiterhin eine undefinierbare Klangsoße sein.
Effekt-Technisch braucht sich der Film natürlich nicht verstecken. Das ist State of the Art und auch Flugszenen sahen nie besser aus. Eher sollte man sich fragen, ob der wiederholte Einsatz einer Handkamera so ratsam war. Teilweise geht der Überblick sehr flöten und nicht mal bei ruhigen Dialogszenen (so was gibt’s dann schon auch im Film) will man ruhig halten. Der Einsatz einer wackeligen Kamera kann durchaus sinnvoll und wirksam sein, doch hier fällt sie aufs eine oder andere einfach nur sehr negativ auf.

„Man of Steel“ spaltet, doch wie auch „Batman Begins“ nicht gleich jeden überzeugte, ist auch hier die Frage, was wird nun daraus gemacht, denn der Film lässt erst mal keine Fragen offen oder weist explizit auf eine Handlung in einem möglichen Sequel hin. Teil 2 wird sich auch mehr mit dem „Justice League“-Thema beschäftigen (müssen), inwiefern das dem Film schadet bzw. sich auf ihn auswirkt, wird sich zeigen. Teil 1 will viel und übertreibt es am Ende über allem Maße.Verliert völlig seine Charaktere und eine klare Linie. Mit fortschreitender Laufzeit ein volles Becken an Charakteren und Drehbuchfetzen, die dann in einer großen Effekt-Orgie münden. Auf jedenfall noch einiges an Luft nach oben.
 

http://therealneo.bplaced.net/wordpress/?p=164

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Es ist zu früh für Ironie.

 

Goldsmiths Musik ist natürlich viel "entschlackter" als McNeelys Anteil und ich bin froh, aber insgesamt ist die Musik doch schön schlagkräftig. Der Schnitt und die Kamera bei den Actionszenen finde ich wirklich ausgezeichnet, da merkt man einfach, dass Petersen einfach handwerklich versiert ist - ebenso wie in den Szenen zu Radeks Freilassung oder die Spannung bei der ersten Geiselerschießung: Das ist schlichtweg gut gemachtes Popcornkino.

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Das ist schlichtweg gut gemachtes Popcornkino.

 

Aber nur, wenn man das jämmerlich verschwendete Ensemble und seine eher bemühten Versuche, dieser Action-Satire ernste Momente abzuringen, ignoriert. Geht als sinnfreies B-Movie voll okay, aber auch nicht okayer als UNDER SIEGE.

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

MAN OF STEEL... von der ersten bis zur letzten Minuten grauenhaft langweilig. Jedes Wort zuviel für diesen Megaschrott. Nicht mal Effekte oder Design (was sollten denn diese Insektendinger?) fand ich gut. Score das Allerletzte gewesen, selten einen Film gesehen, dessen Score so daneben lag.

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

ganz unten... :-)

 

echt ma... sicher sind Superman 3 und 4 Filme ihrer Zeit und speziell Teil 4 kann ja irgendwie gar nichts dafür. Und so anachronistisch ich Superman Returns auch finde, der hat dann trotz ein paar Mängeln (besonders Kate Bosworth ist völlig fehlbesetzt) doch einen grossen Unterhaltungswert und man sieht dann doch von der ersten Minute an einen grossen Unterschied zwischen Singer und Snyder.

 

Ich hab auch nichts gegen, dass man diesmal einen "ernsten" Superman machen wollte, aber das hat hier ja wirklich gar kein Superman Feelling. Das könnt auch jeder andere x-beliebige Superheld sein. Wie du schon richtig sagst kriegste erstmal Avatar vorgesetzt, dann meint man eher das is HULK 3. Dann kriegste für 20min ein Remake von THE THING (im Ernst!). Und dann isses quasi 2h Transformers 3 ohne auch nur einmal dessen WUMMS und Schauwerte zu erreichen. Dass ich mal sagen würde Michael Bays Transformers zeigt wie mans richtig macht... oder AVENGERS konnte mich auch bei 45min Dauerzerstörung super unterhalten. Hier schaute ich nach 5min auf die Uhr... die Action ist halt total pointless, dadurch unspannend und idiotisch. Nicht mal sonderlich gut animiert und designed. Dazu die grottige und unpassende Musik und man hat echt 2.5 lange Stunden vor sich.

3D natürlich non existent... ich glaub der hatte diesmal wirklich gar keinen einzigen 3D Effekt, geschweige denn wäre irgendwas so gedreht worden, dass es sich anböte. Wann hört diese Conversions-Scheisse eigentlich mal auf?

 

Und Dialog-Knaller schlechthin: "This can only end one way: Either you die or I die!"... man man man... Zählen hat man nicht gelernt auf Krypton.

 

Ich mag ja Snyder so halb... DOTD, Watchmen und Guardians fand ich toll. 300 war grottig und Sucker Punch nun ja wenigstens ein Versuch. MOS reiht sich neben 300 ein... leider...  hätten sie mal lieber ein Sequel zu SR gemacht.

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Dein Kommentar

Du kannst jetzt schreiben und Dich später registrieren. Wenn Du ein Konto hast, melde Dich jetzt an, um unter Deinem Benutzernamen zu schreiben.

Gast
Auf dieses Thema antworten...

×   Du hast formatierten Text eingefügt.   Formatierung jetzt entfernen

  Nur 75 Emojis sind erlaubt.

×   Dein Link wurde automatisch eingebettet.   Einbetten rückgängig machen und als Link darstellen

×   Dein vorheriger Inhalt wurde wiederhergestellt.   Editor leeren

×   Du kannst Bilder nicht direkt einfügen. Lade Bilder hoch oder lade sie von einer URL.

 Teilen

×
×
  • Neu erstellen...

Wichtige Information

Wir nutzen auf unserer Webseite Cookies, um Ihnen einen optimalen Service zu bieten. Wenn Sie weiter auf unserer Seite surfen, stimmen Sie der Cookie-Verwendung und der Verarbeitung von personenbezogenen Daten über Formulare zu. Zu unserer Datenschutzerklärung: Datenschutzerklärung