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The Call

 

911 so einfach ist die Notrufnummer in den USA. Wenn man am Ende der Leitung dann die Stimme von Halle Berry hört, hat man sich nicht verwählt, sondern befindet sich im neuesten Film von Brad Anderson, der schlichtweg den Titel „The Call“ trägt und an dem Halle Berrys Charakter wahrlich einen Notruf bekommt, denn sie persönlich lösen möchte...

Regie: Brad Anderson („Der Maschinist“, „Transsiberian“)
Cast: Halle Berry, Abigail Breslin, Morris Chestnut, Michael Eklund uvm.
Start: 11.07.2013

Brad Anderson wurde einem großen Publikum vor allem durch den Film „Der Maschinist“ bekannt bzw. war es vielmehr sein Hauptdarsteller Christian Bale, der sich für den Film wie ein Wahnsinniger herunter hungerte. Andersons Filme danach konnten kein große Publikum mehr erreichen. „Transsiberian“ wurde noch gespannt als Nachfolgewerk von „Der Maschnist“ erwartet, ging dann aber wie alles danach im Kino eher unter. Brad Anderson konzentrierte sich daraufhin dann auch mehr auf TV-Arbeiten und führte so Regie bei mehreren Folgen von „Fringe-Grenzfälle des FBI“ und „Boardwalk Empire“. Auch „The Call“ war ursprünglich mal als TV-Serie geplant, bis man sich dazu entschied, daraus einfach nur einen Kinofilm zu machen. Nachdem Brad Anderson für Joel Schumacher übernahm und durch Verlegung des Drehplans Halle Berry doch die Hauptrolle übernehmen konnte, ging der Film, dann vor die Kameras.

Halle Berry spielt die Telefonistin ??? , die nach ihrem letzten misslungenen Notruf, dazu degradiert wird Neuankömmlinge einzuführen. Als ein Mädchen bei ihr angerufen hat, weil sich ein Einbrecher im Elternhaus befand, hat ??? durch einen Rückruf den Einbrecher zu ihr gelockt, was zur Entführung des Mädchens führte und mit ihrem Tod endete. Als sie zufällig mitbekommt, wie einer ihren Kolleginnen mit einem ähnlich gelagerten Notruf konfrontiert wird und damit nicht klarkommt, übernimmt sie kurzerhand das Telefonat um zu versuchen ihren Fehler von damals wiedergutzumachen.

Der Aufhänger der Geschichte wird schon die ersten Hände an der Stirn fordern, kann doch das entführte jugendliche Mädchen ???? , gespielt von Abigail Breslin („Little Miss Sunshine“) nur den Notruf anrufen, da ihr der Entführer stümperhafte Weise nicht das Handy abgenommen hat, dass sich in ihrer Gesäßtasche befindet, wo er Momente davor noch hinstarrt. Das sind so Momente, mit dem ein solcher Filme aber eben immer wieder zu kämpfen hat. Sollen sich die Figuren verhalten, dass es logisch wirkt oder, dass es der Spannung und dem Drehbuch zu Gute kommt? Spannend ist vor allem, der Mittelteil des Films geworden, wenn die Lage mal aussichtslos für das Opfer, mal für den Täter aussieht. Erst im letzten Drittel kann auch Brad Andersons gekonnte Thriller-Regie den Film nicht davor retten, dass er ein wenig absackt. Halle Berrys wird zur großen Heldin aufgebauscht, und zieht mit einer Aktion gleichzeitig ihre eigene Divison, laut ihr „die Beste der Stadt“, ins Lächerliche was die Ermittlungsmethoden betrifft. Auch will das Ende konsequent und anders sein, kommt aber eher gezwungen, ohne nachvollziehbare Motivation und stümperhaft daher. Sobald der Film sein eigentliches Metier verlässt. Opfer und Telefonistin kommunizieren nur miteinander, verliert der Film viel an Spannung und Drive und weiß dann auch nicht mehr so wirklich, was er will.

Aus technischer Sicht ist das alles gelungen. Keine hippe, erzwungene Wackelkamera und keine großen ersichtlichen Effekte. Gute Thrillerarbeit. Filmmusik-Chamaelon John Debney versuchte sich diesmal an einer sehr elektronisch angelegten musikalischen Untermalung und schafft es hier und da auch sehr gelungen eine gute Portion Extra-Schwung in das Geschehen auf der Leinwand zu bringen. Da bleibt wohl nach dem Besuch wenig in den Gehörgängen hängen, aber innerhalb des Films funktionieren seine Kompositionen größtenteils wunderbar.

Kein Thrilller-Highlight, das vor allem im letzten Drittel abbaut und auf einer schwächeren Note endet, als es die ersten beiden Drittel widerspiegeln. Größtenteils solider Thrill, den man sich im Kino anschauen kann, aber nicht muss.

 

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Before Midnight

 

Die Liebe kommt, die Liebe geht. Freundschaften werden geschlossen, Freunde verlieren sich aus den Augen, Kinder werden zu Erwachsenen, Erwachsene sterben irgendwann...einfache Fakten des Lebens, die von dem Trio Linklater/Delpy/Hawke, seit 18 Jahren ergründet werden und nun in diesem dritten Film ihren vorzeitigen Höhepunkt findet.

Regie: Richard Linklater
Cast: Julie Delpy, Ethan Hawke
Start: 06.06.2013

Alles begann 1993 als sich Celine und Jesse im Zug in Wien zum ersten Mal begegnen und dort gemeinsam den Tag verbringen. Der Beginn einer (nun) Trilogie, die in ihrem Genre des Liebesdrama ihresgleichen sucht. Nicht nur die beiden verliebten sich ineinander, sondern auch der Zuschauer in sie, ihre Träume, Wünsche, Ängste und Hoffnungen. Es wird in den Filmen geredet, viel geredet und doch wirkt es nie ermüdend. Das sind keine Dialoge wie man sie zum Beispiel von einem Tarantino kennt, sondern Dialoge direkt aus dem Leben. Regisseur und Autor Richard Linklater verfasste die Drehbücher zusammen mit seinen Hauptdarstellern Julie Delpy und Ethan Hawke und ließ ihnen beim Dreh auch immer wieder genügend Freiheiten zum Improvisieren. So verschwimmen die Grenzen leicht zwischen Wahrheit und Fiktion. Das 9 Jahre nach dem ersten Zugsamentreffen ein zweiter Film folgte und nun, wieder nach 9 Jahren ein dritter, ergab sich nicht unbedingt geplant. Erst 2011 ließ man durchblitzen, dass man wohl mit der Idee spielen würde und sich an einem Drehbuch versucht. 2012 ging es trotz Skepsis Seiten Delpy, die anfangs eher einen Dreh 2013 oder  2014 als realistisch sag, vor die Kameras und nach erfolgreichen Festivalauftritten ins Kino.

„Before Midnight“ beginnt am Ende der Ferien in Griechenland. Celine und Jesse sind mittlerweile ein Paar und haben zwei Töchter. Jesses Sohn von einer anderen Frau verlässt die Familie zu Beginn des Films schon wieder etwas früher gen Amerika. Er ist es dann auch indirekt, der die bekannte Bombe zum Ticken bringt. Jesse merkt wie wenig Zeit er bisher mit seinem Sohn verbracht hat und hat das Gefühl mehr für ihn da zu sein. Celine sieht darin gleich die Aufforderung mit der ganzen Familie von Paris weg nach Chicago zu ziehen. Und so wird das Ende des Urlaubs vielleicht sogar zu mehr und zwar zum Anfang vom Ende der Beziehung zwischen Celine und Jesse.

Man merkt die Sogwirkung des Films besonders, wenn einem irgendwann in einer der ersten Szenen auffällt, dass wir nun schon viele Minuten den beiden während der Autofahrt zuhören, während Linklater kein einziges mal schneidet. Was dann bis auf einen einzigen kurzen Schnitt auch so während der ganzen Fahrt so bleibt. Kamera auf das Auto, frontal durch die Scheibe, zwei Menschen unterhalten sich. Einfaches Setting, maximale Wirkung. Ein langer Spaziergang später, entwickelt unter ähnlichen Bedienung den selben Effekt. Wieder verfällt man als Zuschauer in die Welt von Celine und Jesse mit ihren alltäglichen Problemen. Hier und da gehen die Thema vielleicht sehr hoch hinaus und man fragt sich wie intellektuell muss ein Familienessen sein, dass es noch glaubwürdig wirkt. Der Film bzw. das Drehbuch versteht es sehr gut beide Seiten der Konflikte darzustellen ohne genaue eine perfekte Lösung vorzugeben, so beantwortet er am Ende keine offenen Fragen oder löst Konflikte, doch so etwas kann auch nicht an einem Tag passieren. Ob es noch einen weiteren Teil gibt, ist offen, aber die Geschichte von Jesse und Celine ist noch lange nicht zu Ende und verliert auch im dritten Anlauf keine Substanz und Spannung. Das Leben geht weiter...immer.

 

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Promised Land

 

Der amerikanische Traum, wird nicht nur von den Immigranten die Amerika nach langer Reise geträumt, sondern auch von Menschen, die schon seit viele Generationen im gelobten Land sind. Teilweise leben sie den amerikanischen Traum bzw. versuchen es zumindest. Wenn dann die größeren Firmen in Gestalt von u.a. Matt Damon kommen und (noch) mehr Geld versprechen, warum nicht anbeißen...

Regie: Gus Van Sant
Cast: Matt Damon, Frances McDormand, John Krosinski, Hal Holbrook uvm.
Start: 20.06.2013


Matt Damon und sein Schauspielkollege John Krosinski verfassten gemeinsam das Drehbuch, ursprünglich sollte Matt Damon auch die Regie übernehmen. Das Drehbuch basiert auf einer Geschicht von Dave Eggers. Krasinski hatte die Idee zum Film und entwickelte gemeinsam mit Eggers die Idee. Er stellte diese dann Damon vor, damit sie gemeinsam das Drehbuch schreiben. Was dann auch geschah, aber aus Termingründen, musste Matt Damon, dann für die Regie absagen.
Als Matt Damon das letzte Mal ein Drehbuch verfasste, brachte ihn das seinen ersten Oscar ein. Sein Co-Autor damals hieß Ben Affleck und der Film hieß „Good Will Hunting“. Wie bei dem, führte nun auch wieder bei „Promised Land“ Gus Van Sant die Regie, der persönlich von Damot kontaktiert wurde. Leider sei aber schon mal so viel verraten. Einen weiteren Drehbuch-Oscar wird es für Matt Damon wohl erst mal nicht geben bzw. gab es zurecht nicht.

Matt Damon spielt Steve Butler, einen Vertreter der Firma Global Industries, die bundesweit in Amerika nach Möglichkeit der Erdölbohrungen sucht und dabei vor allem in den kleineren, landwirschaftlichen Dörfern fündig wird. Steves Job ist es nun nur noch die Leute von den Plänen der Firma zu überzeugen. Es locken lukrative Pachtverträge, mit Aussicht auf eine bessere Zukunft. Bisher konnte damit Steve, selbst in solche einer Gegend aufgewachsen, schon viele Erfolge aufweisen, doch als ein örtlicher Lehrer (Hal Holbrook) und ein Umweltschützer (John Krosinski) ihm und seiner Partnerin (Frances Dormand) den Job zunehmend schwieriger machen, hat er nicht nur Augen für die ortsansässige Lehrerin, sondern beginnt zum ersten Mal mit seinem eigenen Gewissen zu kämpfen.

Anfangs mag man überrascht sein, dass Matt Damon eine eigentlich negativ behaftete Figur in einem Film spielt, das auf einem Drehbuch von ihm basiert, ist er doch sonst immer der sympathische Typ von nebenan. Genau dieses Bild von ihm wird ihm aber zum Verhängnis und führt dazu, dass man als Zuschauer schon ziemlich schnell erraten kann, worauf der Film hinausläuft. Sein Kollege John Krosinksi macht das dann schon ein wenig besser. Er gibt seinem Umweltschützer Dustin Noble eine gesunde Portion selbstbewusster Arroganz mit und gibt dem Film, zumindest ganz kurz nochmal, etwas Zündstoff. Seine Figur ist dann auch eines der interessanteren Aspekte, von denen der Film sonst nur spricht und zwar, was so eine große Firma gewillt ist zu tun und aufs Spiel setzt um ihr Ziel zu erreichen. Der Film lotet lange Zeit sehr gut beide Seiten aus und gibt einem keine bestimmte Richtung vor.
Leider, leider will der Film am Ende aber kein Tatsachenbericht über die aktuelle Situation in den USA erzählen oder zeigen wie erfolgreich eine Firma mit ihren, nicht immer ganz sauberen Mitteln sein kann, sondern einfach nur eine kleine, runde Geschichte erzählen, die dann zu käsig und vorhersehbar endet. Nämlich genauso, wie es man sich vom amerikanischen Traum und für Matt Damon erwünscht, aber es heißt ja nicht umsonst Traum.

 

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State of Play - Stand der Dinge

Gelungene Filmadaption der britischen Miniserie. In einigen Handlungsträngen zwar stark gekürzt und im gesamten der heutigen Zeit angepasst bleibt der Film dennoch dem Grundthema treu und bietet auch vereinzelnte eigene Ideen. Aufgrund der langen Laufzeit wirkt die Miniserie allerdings schlüssiger und den ein oder anderen tollen Charakter sucht man im Film vergebens. Trotzdem ein ansprechender Thriller.

 

Escape -Flukt 

Mittelalterliche Menschenjagd vor grandioser norwegischer Kulisse. Dazu gibt es einige nette visuelle Einfälle und überzeugende Darsteller, vor allem die drei weiblichen schaffen das auf ganzer Linie. Regisseur Roar Uthaug scheint zwar mit dem Film immer wieder nach Hollywood zu schielen, schafft es aber sich nicht peinlich anzubiedern. Dennoch dürfte es nur noch eine Frage der Zeit sein bis die amerikanischen Studios bei ihm anklopfen.  

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Casablanca

 

1942: Seit einem Jahr mischt auch Amerika im zweiten Weltkrieg mit. Die Unterhaltungsindustrie bemüht sich eifrig, die Grundstimmung der amerikanischen Bevölkerung in die "richtige" Richtung zu lenken und so kommt es, dass Warner Brothers die Rechte an dem Theaterstück zu "Everybody comes to Rick" verfilmt.

 

Die Bar des amerikanischen Protagonisten Rick in Casablanca dient als Dreh- und Angelpunkt menschlicher Schicksale. Unzählige europäische Flüchtlinge versuchen sich hier im französischen Marokko ein Visum zu besorgen und nach Amerika zu fliehen. Der französische Polizeipräfekt Renault versucht, Schwierigkeiten mit den Nazis zu vermeiden, die hinter dem Drahtzieher mehrerer Untergrundbewegungen - Victor László - her sind, der mit seiner Frau Ilsa Lund nach Casablanca kommt. Ilsa hatte in Paris einst eine Beziehung mit Rick, als sie László tot glaubte und so wird der zynische Amerikaner, Feind der Nazis, Freund des Franzosen persönlich in die Sache involviert. Rick diente den Amerikanern als Identifikationsfigur - hatte das Land sich einst vorgenommen, sich aus kriegerischen Auseinandersetzungen in Europa heraus zu halten. Der Repräsentant der Franzosen - Renault - ist ein charmanter und nach menschlichen Gesichtspunkten handelnder Mann, das deutsche Gegenstück in Person von Major Strasser ein linientreuer, forscher Militär.

 

Gedreht wurde "Casablanca" von Michael Curtiz, der sich als ideale Wahl für das Projekt erwies, da er schnell und effizient arbeiten konnte, sodass er schon bald die noch am Werk sitzenden Drehbuchautoren einholte. So ist es nicht verwunderlich, dass ein derart hastig heruntergekurbeltes Filmchen mit stark politischem Hintergrund in der geölten Hollywoodmaschinerie über einige schicke Elemente verfügt. Insbesondere bei der (plakativen) Symbolik hat sich Curtiz einige nette Sachen einfallen lassen: So wird Ilsas Abschiedsbrief von Rick bei der ersten Trennung im Regen gelesen, der so auch das letzte materielle Andenken an die Geliebte auslöscht - oder das Licht des Leuchtturms, das stets die Front der Bar streift. Auch die finale Szene auf dem Flugplatz ist durch starke Nebelschwaden und die elegante Schwarzweißfotografie von Arthur Edeson gelungen.

 

Doch es wird schnell klar, wo es Curtiz als Abenteuerregiesseur mangelt: Inszenierte er spektakuläre Fechtkämpfe in "Robin Hood" oder opulente Seeschlachten in "Sea Hawk" und "Captain Blood", konnte er in "They Died With Their Boots On" oder "Charge of the Light Brigade" mit aufwändigen Kampfszenen punkten, so hatte der Regisseur hier kaum die Möglichkeit, für derartige Schauwerte zu sorgen. Der Fokus liegt bei "Casablanca" auf emotionen und menschlichen Schicksalen, die mehr verlangen als bunte Kostüme und spektakuläre Action. Doch leider versagt hier an vielen Stellen das Drehbuch. Dialoge von der Stange, gewürzt mit einigen schicken Onelinern, die sich aber nicht die Waage mit bedeutungslosen Floskeln oder belanglosen Wortwechseln halten können. Und wo das Drehbuch zum Schluss doch noch etwas Fahrt aufnimmt, versagen wiederum die Schauspieler. Humphrey Bogart hatte stets nur einen Gesichtsausdruck, was in der ersten Hälfte des Films auch vollkommen funktionieren mag, doch wenn der von persönlichen Emotionen geleitete Rick letzten Endes das Schicksal in die Hand nimmt, agiert Bogart stets hölzerner als ein Nussknacker aus dem Erzgebirge. Auch seine Leinwandpartnerin Ingrid Bergmann vermag nicht besser zu spielen. Mit dergleichen ausdruckslosen Mine gesteht sie Männern die Liebe, hält Ihnen Pistolen vor die Brust oder sitzt einfach da. Vielleicht lag es an der englischen Sprache, die Curtiz bis zu seinem Lebensende nur stark gebrochen beherrschte, aber aus seinen Schauspielern vermochte er hier leider nichts heraus zu holen und die wiederum konnten sich anscheinend nicht bemühen, die belanglosen Zeilen des Drehbuchs mit Worten zu füllen. Immerhin: aus Ingrid Bergmann wurde später eine bedeutende Schauspielerin, hier steckt ihre darstellerische Fähigkeit allerdings noch merklich in den Kinderschuhen.

 

Zum Schluss bleibt anzumerken, was für eine überraschend große Bedeutung Musik in dem Film hat. Auf Grund des politischen Untertons des Films und des Songs "As Time Goes By", der auch schon im Theaterstück erwähnt wird, hatte der versierte Komponist Max Steiner größtenteils die Aufgabe, die "Wacht am Rhein" und insbesondere die "Marseillaise" den Situationen entsprechend zu variieren und anzupassen (orchestriert wurde das ganze übrigens von Hugo Friedhofer) - eine Aufgabe, die der gebürtige Wiener in Anbetracht des hohen Zeitdrucks, unter dem die Produktion zustande kam, beachtlich löste.

 

Insgesamt ist "Casablanca" ein hastig heruntergekurbeltes Hollywood-B-Melodram, das in einer Zeit entstand, als die amewrikanische Filmindustrie unter den miesesten Bedingungen ansehnliche Produkte liefern konnte, das fast minenlose Schauspiel der Hauptdarsteller und das hastig herunter geschriebene Drehbuch hemmen jedoch regelmäßig das Potential, das dieses Liebesdrama in exotischer Region in sich birgt. Nichts desto trotz ist dieser Streifen zum Kultfilm aufgestiegen - ob verdient oder nicht. Platz 7 auf der Liste der besten Liebesfilme und Platz auf der Liste der besten amerikanischen Filme aller Zeiten hat diese Schmonzette jedoch nicht verdient - bei aller Liebe zu Curtiz, Steiner und auch Ingrid Bergmann...

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Heut gabs bei mir ein vollelektronisches Doppelpack, oder so... ;)

 

Tron & Tron Legacy

 

Letzterer kam ja vor kurzem im TV und da die Trailer irgendwie interessant, vor allem irgendwie hübsch anzuschauen waren, dacht ich mir, riskiere ich mal einen Blick. Allerdings rückte ich kurz vor 20 Uhr davon ab, als mir eingeflüstert wurde, es wäre nicht verkehrt den alten Film zuerst zu sehen.

Erst ein wenig gezaudert. Der olle Schinken, von 1982, wie schröcklich doch die Effekte damals waren, wie sehr sie mich bei anderen Filmen dieser Zeit so abschreckten oder unfreiwillig amüsierten...

Nun, nie hätte ich mit Effekten gerechnet, die eine Mischung aus höchstem Beeindrucktsein und Nostalgie hervorriefen. Es waren die Effekte der Computer der damaligen Zeit, die heute legendär und nur noch in Museen oder bei liebenden Sammlern zu bestaunen sind. Meine Vermutung: Es wurde nicht versucht, es realistisch wirken zu lassen, es wurde versucht zu zeigen, wie es innerhalb eines Programmes aussehen könnte.

(freu mich schon auf das Making of; vielleicht nachher, oder morgen....)

 

Film Nummer zwei knüpft dort relativ nahtlos an (was nach 20 Jahren überraschenderweise funktioniert) und zeigt, wie sich das Programm in den letzten zwei Jahrzehnten eigenständig veränderte, sich allerdings die heutigen Bedingungen und Grafiken anpasste. Es wurde glatter, ein Stück vielfältiger, nicht wirklich farbenfroher, aber insgesamt etwas moderner. Und entlockte mir das ein oder andere "Wow" und zum Schluss sogar beim Gesamturteil ein "WHOAH!"

 

Und übrigens... pfeift auf diese Lightcycles (die auch schon toll aussehen).... ich will so ein Auto!! :D

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Bei solch visuell anspruchsvollen Streifen bleibt die Handlung vielleicht ein wenig auf der Strecke... Beim ersten geht es um Gerechtigkeit, beim zweiten ebenfalls, mit einer Vater-Sohn-Geschichte und auf gewisse Weise den "Kampf gegen sich selbst".

Insgesamt also für beide:

8/10 Bits ;)

 

Huch... Fast was wichtiges vergessen... die Musik

Im ersten herrlich typisch für die frühen 80er, passte perfekt, hatte schöne Themen und nicht zu viele (oder gar keine?) "Synthbeats", die meine Ohren so gar nicht mögen. Es hörte sich an wie "Elektronik vs. Orchester in perfekter Symbiose"

 

Im zweiten finde ich sie zum "nebenbei hören" immer noch recht anstrengend, doch sie passte perfekt im Film zu diesen wunderbaren Bildern. Und lustige Randnotiz: Die einzigen Momente, in denen man im Film wirklich den "reinen" Daft Punk Sound hört, sind ausgerechnet die, in denen sie selbst in einem Club auflegen...

 

 

Kleiner Nachtrag (ich liebe diese Macht), mal zum Anschauen, wer's noch nicht kennt....

Dacht mir: Nicht schlecht für ein Film aus diesem Jahrzehnt... erinnert ein wenig an einen Zeichentrickfilm...

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Bearbeitet von Laubwoelfin
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Now You See Me - Die Unfassbaren

 

Spätestens David Copperfield und Siegfried & Roy machten Magie&Zauberei oder besser gesagt Illusion nicht nur salon-, sondern showfähig. Es reichen nicht mehr einfache Kartentricks. Menschen müssen verschwinden und in Lebensgefahr geraten oder es muss einfach mal eine ganze Bank ausgeraubt werden...

Regie: Louis Leterrier (Transporter, Kampf der Titanen)
Cast: Jesse Eisenberg, Woody Harrelson, Isla Fisher, Dave Franco, Mark Ruffalo, Melanie Laurent, Morgan Freeman
Start: 11.07.2013

Der französische Regisseur Louis Leterrier musste ein wenig kämpfen, bis er den Film machen durfte, war er ja bisher eher für reine actionorientierte Filme verantwortlich, anstatt solcher Filme, die mehr auf Charaktere und die Story setzen wollen (oder besser gesagt wollten). Viele Charakter wurden es dann auch, die dann auch namhaft besetzt verdoppelten dann auch direkt das Budget des Films, der anfangs noch mit 30-40 Millionen auskommen sollte. Doch mittlerweile braucht sich das produzierende Studio Summit Entertainment (die zwei Drittel des Budgets schon mit Auslandsverkäufen wieder rein holen konnten) keine Sorgen mehr machen, denn in der USA hat sich der Film zu einem kleinen sogenannten Sleeper-Hit entwickelt und alleine in den USA schon wieder über 100 Millionen Dollar eingespielt. Zurecht?

Als „The Four Horsemen“ (Jesse Eisenberg, Woody Harrelson, Isla Fisher, Dave Franco) beeindrucken vier Illusionisten ihr Publikum immer wieder aufs Neue. Ihr neuester Trick: Sie klauen während der Show einer Bank auf einem anderen Kontinent das Geld und schenken es am Ende den Zuschauern. Ein großartiger Trick oder steckt da mehr dahinter? Diese Frage sollen FBI-Agent Dylan (Mark Ruffalo) und Interpol-Agentin Alma (Melanie Laurent) auf den Grund gehen. Hilfe erhalten sie dabei von Alt-Illusionist Thaddeus (Morgan Freeman).

Unfassbar ist leider einiges im Film. Unfassbar einen Film über Magie und Zauberei zu drehen, ohne einen wirklichen Zaubertrick drin zu haben, der ohne filmische Mittel wie Schnitt oder Spezialeffekte funktioniert. Regisseur Louis Leterrier stolpert damit wieder über das ähnliche Probe, wie zu Beginn seiner Regiekarriere. Da hatte er den ersten Transporter-Film, der wirklich noch Spaß machte und überzeugte und kein auffallenden CGI-Einsatz besaß. Ein paar Jahre später hatte er mehr Ged zur Verfügung, es wurde alles verrückter und CGI-lastiger. Tat es dem Film gut? Nein. Ähnliches gilt hier. Natürlich will man nicht dein einfachsten Kartentrick auf der Leinwand sehen, aber Zaubertricks mit CGI-Luftblasen oder abstrusen und in keinster Weise nachvollziehbaren Plänen sind auch nicht gerade optimal. Von der Auflösung des Films sollte man daher auch nicht viel zu erwarten

Der Film ist sehr gut gecastet, aber bei der Masse an Figuren kann sich natürlich nicht wirklich jeder Einzelne groß entfalten bzw. mehr machen als auf Autopilot zu schalten. Das gilt für die Altmeister Morgan Freeman und Michael Caine genauso, wie für die Jungstarts Jesse Eisenberg oder Melanie Laurent. Alle bekommen einen kurze Charaktereinführung nach Reißbrettart und sind dann nur noch Assistenten für den großen Zauberer, den Film selbst, der sich mehr als billiger Gaukler entpuppt.

Technisch beeindruckt vor allem teilweise die Kamera, die sich, besonders bei den Shows relativ frei in den (CGI-) Räumen bewegt. Auch der Score von Brian Tyler versprüht Energie und lässt hier und da sogar eine Art Thema durchklingen.

Schade. Der Film versprüht keine Magie oder Zauber, was auch darin liegen mag, dass man davon auch auf der Leinwand nicht viel sieht, was einen wirklich beeindruckt. Solides Machwerk, dass mit weniger Spezial-Effekten und einem ausgereiften Drehbuch vielleicht ein guter Film hätte werden können.

4-5/10

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THE LAST STAND... endlich ma... gefiel mir gut! tippitoppi! originell inszenierte Action, skurriler Humor, groteske Splattereinlagen... typisch der Regisseur eben! dass der Film nen Riesenhit werden würde erwartete wohl auch keiner, war ja ein recht "kleines" Filmchen und auch schon fast ein Ensemble Film und kein "Arnie"... den Totalflop hat der Film aber nicht verdient. Lohnenswert!

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The Lone Ranger

 

Als 2003 das Trio bestehend aus Regisseur Gore Verbinski, Produzent Jerry Bruckheimer und Schauspieler Johnny Depp „Fluch der Karibik“ ins Kino brachten, belebten sie den Piratenfilm neu. Nun versucht das Team mit „Lone Ranger“ das selbe mit dem Westerngenre anzustellen. Was kann da bei selbigem Rezept noch schief gehen?

Regie: Gore Verbinski (Fluch der Karibik 1-3, Rango, The Ring)
Cast: Johnny Depp, Armie Hammer, William Fichtner, Barry Pepper, Helene Bonham Carter, Ruth Wilson, Tom Wilkinson uvm.
Start: 08.08.2013

Der Lone Ranger ist ähnlich Old Shatterhand aus den bekannten Karl May-Büchern über den Indianer Winnetou. Auch der Lone Ranger hat einen Freund aus dem Indianerstamm. Was als eine Radioshow begann wurde später in den 50ern eine erfolgreiche Fernseh-Serie in Amerika. Es folgten Comics, Romane und weitere Filme. Nun versucht sich also Disney 32 Jahre nach dem letzten Auftreten des Lone Rangers auf der Leinwand an einer Neuinterpretation. Erfolgsproduzent Jerry Bruckheime holte dafür sein Karibik-Team zurück. Gore Verbinski, der zuletzt mit dem sehr gelungenen Animationsfilm „Rango“ sein Interesse und die Liebe am Westerngenre unterstrich, schlug die Rolle des Indianders Tonto Johnny Depp bereits beim Dreh zum zweiten „Fluch der Karibik“-Abenteuer vor. So stand bereits vor über 5 Jahren schon fest, dass Johnny Depp diese Rolle übernehmen sollte. Sein erster Make-Up Vorschlag brachten das Projekt auch eigentlich erst richtig ins Rollen. Als es Probleme mit dem explodierenden Budget gab mussten Verbinski, Bruckheimer, Depp und Armie Hammer auf 20% ihrer Gage verzichten, so dass dann schließlich die Dreharbeiten Anfang 2012, mit einem Budget,dass weiterhin jenseits der 200 Millionen Dollar lag, begannen.

Die Geschichte dreht sich um den frisch aus der Universität kommenden Rechtsanwalt John Reid (Armie Hammer), der nach Hause zurückkehrt um zusammen mit seinem Bruder, dem Texas Ranger Dan Reid (James Badge Dale) für Gerechtigkeit und Ordnung in der Stadt zu sorgen. Gewalt und Exekution sind dabei für ihn keine Lösung. Der Wilde Westen wird aber gerade vielmehr durch den Bau und die Erweiterung des Eisenbahnnetzes quer durch Amerika erschüttert. Die Beteiligten gehen dabei auch wenn nötig über Leichen. Als Reid mit seinem Bruder den berüchtigten Bartholomew "Butch" Cavendish (William Fichtner) stellen will, kommt es zu einem schicksalhaften Zwischenfall und ab sofort hat Reid nur noch den komischen Indianer an seiner Seite um als Lone Ranger für Recht und Ordnung zu sorgen.

Was wurde schon seit Jahren viel über den Film berichtet. Wochen vor dem Start ging es nur noch darum, wie sehr er floppen wird. Der neue „John Carter“ für Disney. Doch wie schon beim SciFi-Abenteuer von Andrew Stanton, handelt es sich beim gefloppten Produkt um einen richtig guten Film. Anders wie seine Comickollegen, die Monat für Monat neue Rekorde aufstellen ist diese 2 1/2-stündge Westerngaudi ein wahrer Spaß. Es ist „Fluch der Karibik“ als Western und genauso so gut jongliert der Film auch wieder seine Komik und Action. Die erste Zugsequenz und der Showdown gehören mit zum mitreisendsten was es in den letzten Monaten, wenn nicht Jahren auf der großen Leinwand zu sehen gab. Der Film hat wenn dann vielmehr seine Probleme im Mittelteil. Hier fehlen große, neue Set-Pieces, eine mitreissende Actionsequenz o.ä.. Vielmehr bekommt man eine fragwürdige und unnötige Auseinandersetzung zwischen Indianern und Soldaten. Hier stellt sich natürlich die Frage, ob hier u.a. aufgrund der Budgetkürzungen Abstriche gemacht werden musste und deshalb der Mittelteil vom Galopp in den Tritt wechselt. Mir persönlich war der Film zu keiner Zeit zu lang oder langweilig.

Auch wenn Armie Hammer den titelgebenden Helden mimt, wurde vorab viel mehr über Johnny Depp gesprochen. Er ist das Zugpferd und er ist es aber auch, der mittlerweile seine Zuschauer ein wenig langweilt mit den scheinbar immer wieder ähnlichen skurrilen  Rollen, vor allem in Zusammenarbeit mit Regisseur Tim Burton. Sein Tonto ist nun kein was-wäre-wenn-Jack-Sparrow-ein-Indianer-wäre-Typ, sondern vielmehr einen in sich gelehrten, ruhigeren Gesellen im Vergleich zum immer trunkenen Pirat. Was ihnen gemein ist, ist, dass sie beide oft einen Plan haben, denn keiner so schnell durchschaut, aber immer irgendwie funktioniert. Er zieht die meisten Lacher auf seine Seite, ohne aber sich selbst wirklich zu wiederholen.
Auch Armie Hammer, der quasi die Rolle hat, die sonst immer Orlando Bloom bei den Piraten-Filmen inne hatte, schafft den Spagat zwischen Ernst und Komik. Im Grunde hat er sehr viel gemein mit den aktuell herum hampelnden Comichelden. Auch er ist eine Art Held, der aber noch seine Bestimmung finden und akzeptieren muss. Armie Hammer wird wohl auf lange Sicht, nicht an der Rolle gemessen werden, aber dafür schämen muss er sich bei weitem nicht.
William Fichtner gibt einen wahrlich bösen Cavendish und hat zudem einer der fragwürdigsten Szenen, was die Freigabe des Films betrifft. Er tut etwas, was es wahrschenlich so nie in einem PG-13-Film gegeben hat. Stichwort Essen und was er so isst.
Daneben hat man noch Barry Pepper als Kommandeur der amerikanischen Soldaten und Tom Wilkinson als skrupellosen Bahnchef, die aber neben Fichtner nur als zweite Geige in Erinnerung bleiben werden.
Ruth Wilson ist als Love Interest reichlich unterbeschäftigt, was auch daran liegt, dass es keine klassische Liebesgeschichte im Film gibt. Es wird so gut wie möglich angedeutet, aber im Grunde bietet das Drehbuch einfach keinen Platz dafür. Ähnlich ist es bei Helene Bonham Carter. Ein klassischer Nebencharakter, der vielleicht hätte gar nicht sein müssen.

Das Budget sieht man dem Film zu jeder Zeit an. Der Production Value ist immens. Seien es die Sets oder vor allem die Kostüme und die Make-Up Arbeit. Hier waren wahre Künstler am Werk und sie hatten weder finanzielle noch künstlerische Grenzen.
Für den Score sorgt (mal wieder) Hans Zimmer. Lange Zeit war Jack White an dem Projekt beteiligt, schied dann aber aus bisher unbekannten Gründen wieder aus. Eine Komposition von ihm hat es aber noch in den fertigen Film geschafft. Ansonsten ist das der Hans Zimmer im Piraten-Modus, was weniger negativ gemeint ist, denn die Musik macht sehr viel Spaß. Klar mag ja auch sein, dass bei einem Zimmer-Score immer mehrere Leute beteiligt waren. So ist Geoff Zanelli u.a. für die Neuarrangements von Rossinis bekannter „Wilhelm Tell“-Ouvertüre verantwortlich, die schon in der alten Serie eine wichtige Rolle gespielt hat und der hier quasi Tribut gezollt wird.

Fazit:

„Lone Ranger“ scheint ein klassischer Spalter zu sein. Entweder man liebt ihn und kann über Ungereimtheiten hinwegsehen oder man kann gar nichts mit ihm anfangen und stört sich an jedem noch so kleinen Härchen. Zählt man zu der ersten Gruppe so bekommt man einen der unterhaltsamsten Blockbuster der letzten Monate. Angesichts des bisher schlechten Einspiels, wird es wohl bei diesen einem Abenteuer bleiben, aber auch dieses besucht man immer wieder gerne ein weiteres Mal.

8/10

 

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Assault on Wall Street

 

Gewalt ist keine Lösung. Einer der bekanntesten Grundsätze, den jedes Kind von klein auf mit auf den Weg bekommt. Dem widersprechen will nun der berühmt-berüchtigte deutsche Regisseur mit seinem neuesten Machwerk „Assault on Wall Street“, welcher direkt kommenden September auf Blu-Ray und DVD erscheinen wird...und vergeigt sich damit fast komplett seinen bis dato lange Zeit gelungensten Film...

Regie: Uwe Boll (Alone in the Dark, Far Cry, Seed, Rampage uvm.)
Cast: Dominic Purcell, Edward Furlong, Erin Karpluk, John Heard, Keith David, Michael Paré, Lochlyn Munro, Clint Howard uvm.
Ab 27. September 2013 auf Blu-Ray und DVD erhältlich, bereits ab 12.09.2013 im Verleih

Uwe Boll ist ein Phänomen und ein Hassobjekt zugleich. Viele Kritiker haben ihn schon vor Jahren abgestempelt, doch ein fester Stab an Fans blieb ihm immer wieder treu. Boll schafft es wie kein anderer, trotz Misserfolg seiner Filme an den Kinokassen und bei den Kritikern, wie auch Großteilen des Publikums, immer wieder neu Geld für seine Produktionen und durchaus namhafte Schauspieler für seine Projekte zu gewinnen. Er hat eine Haut aus Stahl gegen seine Kritiker entwickelt und macht einfach weiter. So gibt es dann oft Minimum 3 neue Boll-Filme. Seine Konsequenz beim Filmemachen schadet ihm dabei aber mehr, denn gerade das Filmemachen in puncto Regie und Drehbuch lässt bei ihm leider zu wünschen übrig. Hätte er vor 10 oder mehr Jahren zum Beispiel sich entschieden auf das Produzieren und Geld antreiben zu spezialisieren und vielleicht neue Talente zu fördern, so würde die Marke Boll heute vielleicht für was ganz Anderes stehen. Er hat sich aber anders entschieden und so werden die Videotheken mit neuem Titeln von ihm überspült. Zu zwei Dritteln hebt sich „Assault on Wall Street“, gemessen an seinen bisherigen Werken, sogar sehr positiv von den anderen Fließbandarbeiten ab, doch Boll reicht leider ein letztes Drittel um in alte Gefilde abzurutschen.

Dominic Purcell, den meißten wohl als Wentworth Millers Serienbruder aus der US-Serie „Prison Break“ bekannt oder als Dracula in „Blade: Trinity“, spielt einen Security-Guard einer Geldtransport Firma. Jeden Cent, der er verdient nutzt er um Therapien und Medikamente für seine Frau zu bezahlen, die an einem Hinrtumor leidet. Es ist die Zeit kurz vor und während der großen Bankenkrise ab 2007. Einen großen Teil ihrer Ersparnisse verlieren sie so auch noch durch das Hoffen auf schlechte Anlagen, die ihm sein Broker empfohlen hat.

Am ehesten kann man den Film wohl mit einem seiner früheren Werke, dem Schul-Amoklauf-Film „Heart of America“ vergleichen. Auch dieser lässt sich viel Zeit bis zur eigentlichen Tat und leuchtet mehr oder weniger gelungen die Beweggründe seiner Figuren aus. Was man nämlich nicht erwarten sollte, ist eine Härte und Konsequenz wie in „Rampage“, was auch die Freigabe von ab 16 deutlich machen sollte.
Thematisch kann man schnell feststellen, dass Bolls Film, vielleicht 2-3 Jahre zu spät kommt, denn (leider) ist die Bankenkrise bei vielen Menschen schon fast wieder in Vergessenheit geraten. Boll lässt sich sehr viel Zeit die Geschichte um Jim und seine Frau Rosie und deren Probleme zu erzählen. Er geht dabei wohl sehr Reißbrettartig vor und hat hier und da Charaktere, die durch und durch negativ ist, wo er dann aber auch hier und da versucht, wenn auch einfach und plump, aufzuzeigen, wie manche Angestellte, einer Bank beispielsweise, oft machtlos gegenüber den Machenschaften der oberen Herrschaften sind. Getragen von einem interessanten, einfühlsamen Score und größtenteils ruhigen Bildern entfaltet sich so verhältnismäßig einfühlsam das ganze Drama für das Paar. Eine ganze Stunde funktioniert das auch ziemlich gut. Wenn dann aber Jim sich zum Rachefeldzug auf den Weg macht, verliert der Film fast völlig die Spur. Ja Boll möchte konsequent sein und sich nicht an bekannte Normen oder Regeln halten, aber spätestens in diesem letzten verliert er wieder völlig das Gespür für Timing und Dramaturgie. Das Ende ist schnell vorhersehbar und der Schlussmonolog einer der furchtbarsten und grausigsten (im negativen Sinne!!!) Zeilen, die man schon lange in einem Film hören durfte. Hier unterschreibt quasi Boll nochmal, wie einfach er sich das Ganze macht. Ja unser Held hatte viel Pech, ja nicht nur ihm ging und geht es so. Ja alles beruht natürlich auf Vorkommnissen, die es so oder zumindest in sehr ähnlicher Weise auch gegeben hat, aber Boll sucht sich da dann den plumpen, weil einfachsten Weg.

Man mag es kaum glauben, aber wäre Boll beim Drama geblieben, wäre der Film vielleicht sogar als solide mit Tendenzen aufwärts und locker als Boll bester Film in Erinnerung geblieben, so bleiben bekannte Mängel sein Stolperstein und er scheitert mal wieder fast komplett an seinem eigenen Übermut. Bollfans wird er eine Stunde langweilen, den Rest in seiner letzten halben Stunde verlieren. Nicht vom Poster täuschen lassen. Die „Action“ sind nur wenige Minuten und die nicht besonders hart oder spannend inszeniert.

 

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@TheRealNeo

Danke für die beiden Filmkritiken.

 

Boll hat mit einigen seiner letzten Werke (Rampage, Darfur) gezeigt das er doch ein wenig Talent hat. Zum Glück lässt er jetzt die Finger von Spieleverfilmungen.

 

Zum Lone Ranger hätte ich noch eine Frage. Wieviel Übernatürliches ist im Film noch enthalten? Erste Drehbuchentwürfe zeigten ja noch Werwölfe und ähnliches. Merkt man davon noch was?

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Also sowas wie Werwölfe o.ä. gibt es nicht. Es gibt hier und da Fantasy-Elemente (sprich sehr "aggressive" Wüstenhasen) und auch die Mythologie rund um den Lone Ranger, wird durch Tonto mit etwas Fantasy angereichert (zum Teil fälschlicherweise), aber abgesehen davon, dass natürlich die Action sehr abgehoben ist, spielt das doch eher in einer realen Welt.

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Only God Forgives

 

Eins vorweg: Drive hab ich nicht gesehen. Bin eher durch Martinez Score auf den Film gekommen. 

Story dürfte bekannt sein. Den Film über wird zu 90% geschwiegen und eher mit bunten Farben im Hintergrund gespielt. 

Teils waren die Handlungen etwas merkwürdig, und doch recht "Brutal".

 

Trotz allem irgendwie Kultverdächtig anders.

 

8/10

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Springsteen & I

Ein Film von Fans, über Fans, für Fans. Eine Dokucollage aus Fan Clips und teilweise rarem Livematerial das weltweit nur heute in den Kinos lief (sicherlich irgendwann auf Silberscheibe erscheint) und Fans zu Wort kommen lässt was der Boss für sie bedeutet, oder welche persönlichen Begegnungen sie mit dem Musiker hatten.

Dabei ist der Film mal charmant, lustig, ergreifend, herzerwärmend, manchmal ein klein wenig peinlich aber immer bodenständig und ehrlich. Genau wie Springsteen selbst.

Wer mit Springsteen nichts anfangen kann braucht seine Zeit mit diesem Film nicht verschwenden, zu unkritisch ist das Werk geworden. Für Fans ist es ein kleines, selbst gesetztes Denkmal ihres Idols das einem ein wohliges Lächeln ins Gesicht zaubert.

 

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Now You See Me

Hat Spaß gemacht, die Wende am Schluss kam für mich unerwartet, weil ich, ehrlich gesagt, auch nicht sonderlich mitgedacht habe. Für andere war's wahrscheinlich doch ziemlich offensichtlich ;)

 

World War Z

Als ich aus dem Kinosaal bin, fand ich ihn gut, inzwischen gefällt er mir immer weniger. Warum kann ich nicht einmal genau sagen, aber die Tatsache, dass eigentlich nichts passiert, trägt wohl entscheidend dazu bei. 

 

Pacific Rim

Der Film trieft nur so vor 'Epik', dass es einfach unerträglich ist. Baaahh, da graut's selbst mir und einige Elemente fand ich dann schon unnötig, z.B.

das Alienbaby, dass sich an der eigenen Nabelschnur erhängt

.
Ich kann auch gar nicht sagen, ob der Film freiwillig so komisch wirken wollte oder ob nur ich den so dämlich fand?

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Now You See Me fand ich unterhaltsam, man darf nur nicht nachdenken, dann fällt das in sich zusammen wie ein schlechtes Souffle. Wolverine entbehrt jeglicher Logik oder nachvollziehbarer Dramaturgie, hat aber zwei, drei nette Momente. The Conjuring ist Alte-Schule-Poltergeist/Exorzismus-Grusel, aber top besetzt, schön gemacht und voller hübscher Details (nur Bishara nervt leider). Kick-Ass 2 ist schon verdammt ______ _________ __ ____________!*

 

 

 

*=mehr dazu in etwa 2 Wochen. Elend, Dein Name sei Sperrfrist...

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