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Spiderman 3

Das sämtliche Gegner aus dem Dunstkreis der Hauptfigur kommen wirkt sehr konstruiert.

Die CGI-Kloppereien sehen sehr künstlich aus.

Spiderman ist nur selten zu sehen.

Die Szenen zwischen den Actionteilen sind eigentlich interessanter.

Einige wenige nette Ideen retten für mich den Film nicht.

Obwohl Spidey der einzige Superhelden war, dessen Abenteuer ich als Kind regelmäßig las, hat mich noch keine einzige Verfilmung völlig überzeugt.

Am besten war noch Raimis Erstling und der ganz neue Film.

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Star Trek Into Darkness

 

ich fand den film ok. die crew und ihre darsteller (vorallem karl urban und bruce greenwood) gefielen mir sehr gut. ebenso der bösewicht, vorallem da er wesentlich präsenter war als der im 1 film. nur simon pegg hat zum teil sehr genervt. dieses gezwungen überdrehte find ich furchtbar und passt auch nicht zur figur scotty. handlungsmäßig war der film solide und spannend erzählt wurde er auch.

 

jedoch ist die story auch gleichzeitig eins der 2 probleme, die ich mit dem film habe. sie ist eindeutig darauf getrimmt, ordentlich action unterzubringen. im film wird es zwar gerechtfertigt. mehr als das ist es aber auch nicht. die macher wussten somit genau was Star Trek immer ausgemacht hat, wollten es aber auf teufel komm raus anders machen.

 

da kommen wir dann auch zum 2. problem. die action. die war immer wohl dosiert und im rahmen dessen, was Star Trek immer ausmachte auch "realistisch" inszeniert. im ersten film war der spagat noch gelungen, im zweiten film jedoch zum großen teil übern haufen geschmissen. das war auch immer der unterschied zwischen Star Trek und Star Wars. nun hüpfen und kämpfen die figuren teilweise wie jedi ritter durch die gegend. die space shuttle jag fand ich ebenfalls unpassend für Star Trek. die action in Star Trek war nie auf große hippe schauwerte ausgelegt. und trotzdem war sie spannend, intensiv und imposant. dadurch wirkt der film leider sehr beliebig.

 

einen großen pluspunkt hat der film trotzdem noch. und zwar michael giacchinos filmmusik. ich fand den film auf den punkt vertont. sein star trek thema hat star trek feeling ohne das alte schlicht zu kopieren. die action hatte ordentlich wumms und dramatik. schön auch wie er die themen in die action einfließen ließ. die szenen hatten dadurch gleich mehr charakter. ruhige momente gabs leider kaum, daher konnte er diesmal auch nicht so glänzen wie im 1. film. einen Labor Of Love moment gab es jedoch auch wieder. zum glück. thematisch nicht ganz so intensiv, aber von der inszenierung her sehr gut gemacht. bild und musik harmonierten wieder sehr gut miteinander. somit hol ich mir den score auch noch.

 

im großen und ganzen war das schon ein unterhaltsamer science fiction film, bei dem jedoch leider nur die charaktere sowie die musik Star Trek feeling aufkommen ließen.

 

somit gibts 6/10 punkte.

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Das Mädchen Wadjda

 

Regie & Drehbuch: Haifaa al-Mansour
Produktion: Gerhard Meixner, Roman Paul
Musik: Max Richter
Cast: Reem Abdullah, Waad Mohammed, Abdullrahman Al Gohani, Ahd Kame, Sultan Al Assaf

Start: 05.09.2013

Trailer: http://www.youtube.com/watch?v=Y3v1g3l3ALM

 

Inhalt (filmstarts.de):

Wadjda (Waad Mohammed) ist ein zehnjähriges Mädchen und lebt in Riad. Jeden Morgen wirft sie sehnsüchtige Blicke auf ein grünes Fahrrad, das in einem Spielzeuggeschäft angeboten wird. Doch Mädchen in Saudi-Arabien ist es untersagt, mit dem Rad zu fahren und ohnehin fehlt Wadjda das nötige Geld. Trotzdem will sie sich diesen Traum um jeden Preis erfüllen. Als ihr Plan, mit dem verbotenen Verkauf von selbstgemachten Mixtapes auf dem Pausenhof zu Geld zu kommen, auffliegt, droht ihr sogar der Verweis von der Schule. Einen letzten Trumpf hält sie aber noch in der Hand: Sie will den Koran-Rezitationswettbewerb gewinnen, der mit einem hohen Preisgeld dotiert ist. Ganz von ihrem Wunsch beseelt verschließt sie die Augen vor den Problemen ihrer Mutter (Reem Abdullah): Wadjdas Vater (Sultan Al Assaf) steht kurz davor, sich eine weitere Ehefrau zu nehmen.

Hintergrund (wiki):

Produziert wurde der Film von Roman Paul und Gerhard Meixner, die beide mit ihrer berliner Produktionsfirma Razor Film unter anderem auch an der Realisierung der Oscar-nominierten Filme Paradise Now und Waltz with Bashir mitgewirkt haben. Koproduzent in Saudi-Arabien war Amr Alkahtani, der aufgrund seiner Kontakte im Königreich auch die für den Film unumgängliche Genehmigung des Kulturministeriums besorgen konnte. Alkahtani produziert ansonsten mit seiner High Look Group unter anderem Serien für das saudische Fernsehen.Maßgeblich unterstützt wurde der Film durch den NDR (Redaktion Christian Granderath), den BR (Redaktion Bettina Ricklefs) und den saudischen Sender ROTANA. Fördermittel stellten die Filmförderungsanstalt (FFA), das Medienboard Berlin-Brandenburg (MBB), die Mitteldeutsche Medienförderung (MDM) und der Filmfonds Babelsberg (ILB) zur Verfügung.

Gedreht wurde der gesamte Film in Saudi-Arabien an Originalschauplätzen. Trotz der vorhandenen Genehmigung gestaltete sich die Arbeit an dem Film unter anderem aufgrund der strengen Geschlechtertrennung im Land oft schwierig. So wurden die Dreharbeiten auf der Straße teilweise von der das öffentliche Leben überwachenden Religionspolizei unterbrochen, da die Regisseurin mit einer großenteils männlichen Crew drehte. Um weiteren Verzögerungen zu entgehen, führte Al Mansour die Regie manchmal über Monitor und Walkie-Talkie aus dem schwer einsehbaren Produktionswagen heraus. Bestimmt wurde der Ablauf der Dreharbeiten wie das gesamte Leben im Land vom Rhythmus der islamischen Gebetszeiten, zu denen fünfmal am Tag in Saudi-Arabien das öffentliche Leben zum Erliegen kommt.

Einem Kinopublikum kann der Film in Saudi-Arabien nicht gezeigt werden, da Kinos dort verboten sind.Für einen Besuch der nächstgelegenen Kinos fahren Filminteressierte in Saudi-Arabien teils in die Nachbarländer Bahrain oder Kuwait.

 

#######

 

Sehr, sehr schöner Film. Vielleicht fehlt es ihm etwas an Ecken und Kanten aber sehr nett das Ganze. Kein trockenes Drama, sondern lockerer erzählt als man das erwarten würde.

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Habe das schwarze Mediabook mit Blu-Ray und DVD von Kinowelt. [...]

 

Ich fragte deshalb, da bei der Kinowelt/Studiocanal Veröffentlichung leider die interessanten Extras fehlen.

Deswegen habe ich lieber zur UK Blu-ray von Anchor Bay gegriffen, diese ist identisch zur US-Ausgabe nur mit einem anderen IMHO besseren Cover, da Originalmotiv.

 

 

Bonusmaterial der Anchor Bay BD:

 

Audiokommentar mit Clive Barker und Ashley Laurence (moderiert von Peter Atkins)

Fast Film Facts (Einblendungen von Filminfos in Form von kleinen Tafeln während des Films)

 

Featurettes:

Mr. Cotton, I Presume?: An Interview With Star Andrew Robinson (16:13 Min.)

Actress From Hell: An Interview With Star Ashley Laurence (11:58 Min.)

Hellcomposer: An Interview With Composer Christopher Young (18:19 Min.)

Hellraiser: Resurrection (24:25 Min.)

Under The Skin: Doug Bradley On Hellraiser (12:32 Min.)

 

Deseiteren diverse Trailer und TV-Spots, Bildergalerien, Behind The Scenes, Make-Up & SFX Photos, Promo Material und Storyboards.

 

 

Kinowelt/Studiocanal griff augenscheinlich wohl auf das selbe Bildmaster zurück wie Anchor Bay, jedoch war man dort der Ansicht man müsse das Bild durch Rauschunterdrückung (DNR) "verbessern", da die Vorlage doch deutlich sichtbares Filmkorn besitzt.

Leider wirkt das Bild dadurch etwas weicher und es gehen auch feine Details verloren.

Ganz so dramatisch ist das zwar nicht (also kein zweites PREDATOR Debakel) aber zwingend nötig war es auch nicht.

Ist zwar irgendwo auch eine Geschmacksfrage, im Zweifelsfall bin ich aber immer für Filmkorn da der Originalcharakter des Materials dadurch erhalten bleibt.

 

 

 

Kinowelt ist Studiocanal. Ebenso wie Arthaus.

 

 

Kann schon sein. Nur wollte ich gezielt ausdrücken, dass ich eben nicht die Studiocanal-Blu-Ray, sondern das Kinowelt-Mediabook habe. Auf dem Mediabook ist nämlich nur das Kinowelt-Logo drauf, auf der normalen Einzel-Blu-Ray dagegen nur das Studiocanal-Logo. 

 

Kinowelt wurde 2008 von Studiocanal übernommen firmiert aber erst seit Sep. 2011 nicht mehr unter dem alten Kinowelt-Logo, da die HELLRAISER Mediabook-Edition vorher erschienen ist die Amaray-Ausgabe aber erst Mai 2012 trägt die eine das alte Kinowelt-Logo die andere nicht mehr. Daher die Verwirrung.

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ALIENS

USA 1986

James Cameron

Ein Meisterwerk!

Cameron hat es verstanden eine Fortsetzung zu drehen die im Stil dem Original treu bleibt aber dessen Vorgaben beträchtlich erweiterte.

Die fremde Spezies wird genauer erklärt und wir erfahren das sie wohl einem Ameisenstaat nicht unähnlich organisiert ist.

Die Charaktere des Rettungsteams sind wunderbar ausgearbeitet und werden von den Darstellern durch die Bank grandios gespielt.

Obwohl einige Effekte schlecht gealtert sind, faszinieren mich immer noch die Titelgebende Geschöpfe. Die Aliens sind einfach genial in Szene gesetzt und die damaligen effektzauberer beweisen damit das nicht alles im Computer kreiert werden muss um gut auszusehen.

Habe den Film 1986 dreimal im Kino gesehen und finde ihn mit den Jahren immer besser.

Einer meiner absoluten Lieblingsfilme der den Anschluss der großen Weltraumfilm-Welle ist, die ein Jahrzehnt dauerte und mit Star Wars ihren Anfang nahm.

Horner tritt zum zweiten mal in Goldsmiths Fußstapfen und löst die Aufgabe blendend!

"Hey, Buskus. Bist du schon einmal für ein Mann gehalten worden?"

"Nein. Und du?"

:-)

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Bei Aliens wurde uns damals ein Erfrischungstuch Päckchen (wie Heute zum MacRib) beim Lösen der Eintrittskarte gegeben. Hatte die Aufschrift "After Aliens". Und bei der ersten Sichtung dieses Films war es auch echt nötig! ^_^

 

 

Ach ja: Die Dame hieß im Film "Vasquez" und nicht "Buskus" - Wobei Buskus Ist auch Kreativ. :D     

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TRICKED (Regie: Paul Verhoeven)

 

Auch mit über 70 hat Paul Verhoeven nichts von seiner Leidenschaft für´s Filmemachen verloren. So wagte er sich mit TRICKED an ein filmisches Experiment, welches er, wie in den Hinter-den-Kulissen-Beiträgen zu sehen, mit der gleichen Energie und Leidenschaft verfolgte, wie man es von ihm kennt.

 

Die Ausgangslage war folgende: Drehbuchautorin Kim van Kooten schrieb vier Seiten des Drehbuchs, den Anfang des Filmes, der das Setting einführt. Danach waren die Leute aufgerufen, das Drehbuch weiter zu schreiben und selber die Geschichte weiter zu entwickeln. Das Ganze passierte in mehreren Akten. Verhoeven ging mit seinen Co-Autoren die eingeschickten Vorschläge durch, ordnete sie und bastelte daraus das Drehbuch weiter. Nach jeder abgeschlossenen Station wurde der entsprechende Akt gedreht, bevor es an die Vorschläge für den nächsten Akt ging. So war Verhoeven quasi während des Drehs nicht klar, wie der Film weitergehen oder sogar enden würde. Laut Verhoeven war dann auch das schwierigste daran, die ganzen Handlungsstränge zu einem logischen Ganzen zusammen zu führen.

 

Das ist auch gut gelungen. Der Film ist nur knapp 50 Minuten lang, dadurch wirkt er aber auch knackig erzählt und die Geschichte würde einen kompletten Film wohl auch nicht tragen.

 

Zum Inhalt (von moviepilot.de):

 

 

So hat sich der erfolgreiche Geschäftsmann Remco (Peter Blok) die von seiner Gattin organisierte Party anlässlich seines 50 Geburtstages sicher nicht vorgestellt: Unverhofft taucht seine frühere Geliebte Nadja (Sallie Harmsen) auf und präsentiert stolz ihren schwangeren Körper. Und sei dies noch nicht genug, intrigieren seine Geschäftspartner hinter seinem Rücken fleißig gegen ihn, um die ertragreiche Firma gewinnbringend zu verkaufen. Remcos allzu lockerer Lebensstil treibt ihn dabei selbst am ehesten noch auf den Abgrund zu, denn die nächste Geliebte ist nicht weit…

 

Wie der Titel schon vermuten lässt, trickst bis zum Ende fast jeder jeden aus und der Film endet auch mit einer kleinen, augenzwinkernden Schlusspointe. Dass TRICKED kein "richtiger" Film von Verhoeven ist, mag die Freude etwas trüben, ebenso wie der digitale Look des Ganzen, aber ich fühlte mich die 50 Minuten lang gut unterhalten. Wer möchte, kann sich vor dem Film noch die knapp 30-minütige Doku zur Entstehung des Filmes ansehen, in der Verhoeven von der ankündigenden Pressekonferenz bis zum Ende der Dreharbeiten begleitet wird.

 

Wer also Lust an einem kleinen Verhoeven´schen Intrigenspiel für Zwischendurch hat, sollte TRICKED mal eine Chance geben.

 

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Zum Geburtstag

 

Ein gutes Drehbuch ist manchmal schon die halbe Miete. Es gibt dem Film schon mal ein starkes Rückgrat und dem Regisseur und Schauspieler Stoff um etwas Einzigartiges daraus zu entwickeln. Was passiert, wenn das Drehbuch, besonders dessen Dialoge, aber überhaupt nicht gut sind und was das aus eigentlich guten Schauspieler macht, zeigt „Zum Geburtstag“ leider sehr, sehr gut.

Regie: Denis Dercourt („Das Mädchen, das die Seiten umblätterte
Cast: Mark Waschke, Marie Bäumer, Sylvester Groth, Sophie Rois, Saskia Rosendahl
Start: 19.09.2013

Alle Jahre wieder wartet man auf einen kleinen Ausbruch im deutschen Film. Einem gelungenen Genre-Film. Keinen Schweiger'schen Hollywwodabklatsch, sondern was wirklich eigenständiges. Als moderner Film-Noir wird Dercourts Film beschrieben. Ein dichter Psychothriller will er sein. Für sein Drehbuch holte der Franzose sich eine Riege bekannter und vor allem talentierter deutscher Schauspieler. Doch es half alles nichts. Der Film ist ein großes Ärgernis und für jeden mehr ein Schandfleck als ein Leuchten in der eigenen Filmografie. Gesehen wird es ja wahrscheinlich eh nur von wenigen auf der großen Leinwand. Ausnahmsweise mal kein Bedauern, denn bei diesem Film kann man nur lernen, wie man es nicht machen soll.

Das perfekte Leben von Anna (Marie Bäumer) und Paul (Mark Waschke) ändert sich mit einem Schlag, als eines Tages Georg (Sylvester Groth) als neuer Chef in Pauls Büro steht: Man kennt sich aus Jugendtagen. Plötzlich tauchen kompromittierende Bilder auf, die Paul mit seiner Sekretärin zeigen, geschäftliche Misserfolge werden ihm angelastet. Paul wird allmählich bewusst, dass ihn eine längst vergangene Geschichte aus der gemeinsamen Vergangenheit brachial einholen könnte. Seine Lüge - damals mit einem gefälschten Liebesbrief - war nur eine Seite der Medaille: Georg, der in Teenagerzeiten mit Anna zusammen war, überließ Paul Anna bereitwillig. Er stellte jedoch die Bedingung, dass er Anna in jedem Fall zurückbekäme, wenn er sie wieder haben wolle. Nun ist Georg da und mit ihm seine undurchschaubare Frau Yvonne (Sophie Rois); leise dringen beide immer mehr in die Familie ein, und Georg umgarnt besonders die hübsche Tochter Emelie. Auch die Ehe zwischen Anna und Paul wird von den Schatten der Vergangenheit belastet. Muss Paul Anna tatsächlich freigeben? Was haben Georg und Yvonne vor? Oder bildet sich Paul einen Hinterhalt nur ein?

Die ersten Gedanken, die einem nach ein paar Minuten kommen? Ich habe schon lange nicht mehr solche schlechten Dialoge gehört und ich habe die Schauspieler, die sie sagen, schon lange nicht mehr so schlecht spielen gesehen. Die sind teilweise so neben der Spur, dass man nicht studiert haben muss um zu erkennen ,dass sie wohl ziemlich unsicher und ohne klare Anweisungen am Spielen waren. Ob es eine Sprachbarriere mit dem französischen Regisseur gab, darf man spekulieren, aber hier scheint es irgendwie, dass man einfach gar nicht geredet hat, sondern jeder einfach machte, wie er gerade Lust hatte. Das Mark Waschke, ob im Kino oder im Fernsehen, nur noch den Schönling mit zwei Gesichtern spielt, sei mal dahingestellt. Das macht er ja auch oft auch ganz gut und annehmbar sympathisch. Aber hier sieht man ihm fast schon den Überdruss und seine Lustlosigkeit von der ersten Sekunde aus an. Er hat auch auffallend oft die richtig harten Dialogklötze zu sprechen und versucht die irgendwie vom Drehbuch auf Zellulloid zu bekommen und schnell weiter im Geschehen. Ähnliches gilt für Sylvester Groth. Es ist so ein großes Ärgernis, denn auf dem Papier ist das eigentlich so eine wunderbare und treffende Besetzung. Sophie Rois könnte stundenlang aus einem Kochbuch vorlesen und das kommentieren und es wäre tolle Unterhaltung, doch Dercourt schafft es auch hier sie irgendwie langweilig zu inszenieren. Das ist schon mehr eine Kunst für sich.

Das die Wendungen des Films jeweils viel zu früh ersichtlich sind, ok, das ist auch bei jedem Zuschauer anders, aber spätestens der finale Twist wird so in die Länge gefrimmelt, dass auch Hinz und Kunz, die nach 5 Minuten eingeschlafen sind und gerade wieder wach wurden, schon den Braten riechen, bevor im Film erste Ahnungen gespielt werden.

Das hier ist kein Problem des deutschen Schauspielens. Die Leute die hier mitwirken, haben schon oft genug gezeigt, dass sie es besser können. Es ist vor allem das Drehbuch und dessen Dialoge, die dem Ganzen einen Strich durch die Rechnung machen. Man wundert sich nur, warum das vorher keinem aufgefallen ist.  

Von Anfang an wird der Film von einem schwere, sehr streicherlastigen Score von Jerome Lemmonier getragen. Doch da findet man schon die weitere Inkohärenz im Gerüst von Dercourts Film. Viel zu aufdringlich und laut ist die Musik für die Bilder des Films. Er ist viel zu groß für das, was man auf der Leinwand sieht. Er will ein feiner, sensibler aber präsenter Thrillerdramascore sein und abseits vom Film ist Lemoniers Partitur vielleicht auch ganz interessant, aber im Film viel zu präsent und oft störend. Sie reißt einen mehr aus dem Film raus und hält einen das Trauerspiel vor Augen, als die Bilder zu untermalen und dem Fluss der Geschichte zu helfen.

Fazit:

Von wegen Psychothriller oder moderner Film-Noir. Ein wascheschtes Kasperletheater. Es fehlt eine klare Linie und vor allem ein gelungenes Drehbuch. In vielen Augen also die halbe Miete.

3/10

 

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"THE VALLEY OF ELAH"
Danke für die Empfehlung der Board-Mitglieder - wirklich ein guter Film mit einem starken Tommy Lee Jones. Ohne Getöse, patriotisches Geschwurbel und unnötigem Pathos wird gezeigt, wie der Krieg und das Militär die beteiligten Menschen auch ausserhalb der eigentlichen Kampfhandlungen "ent-menschlichen" können und Leid und Trauer über geliebte Menschen und Familien bringen. Überzeugend, wie auch "heikle" Themen wie ein (im Kontext der Handlung menschlich nachvollziehbarer) Ausbruch von Rassismus nicht ausgespart werden, was die Hauptfigur deutlich "lebsnsnäher" erscheinen lässt. Kitsch wird gekonnt umschifft und es gibt grossartige Szenen, die völlig ohne Dialog im Gedächtnis bleiben, etwas alleine der Augenblick, in dem Tommy Lee Jones den jungen Rekruten ansieht, der als "Nachfolger" seines verstorbenen Sohnes in das Zimmer einzieht. Das ist echte Schauspielkunst, mit einem einzigen Blick so viel ausdrücken zu können.   
Meine Wertung: 9 von 10


"JACK THE GIANT SLAYER"
Interessant, hier hatte ich eine exakt umgekehrte Wahrnehmung im Vergleich mit "JOHN CARTER" als Sebastian Schwittay. Ich empfand "JACK" als in jeder Hinsicht klischeehafter, öder und konventioneller. Vom Klischee-Bösewicht über das lächerliche Kostüm des Königs und seiner Leute bis zur öden "Prinzessin" und der uninspirierten Action u.v.a. fand ich hier jedes aufgewärmte Fantasy-Klischee mieser recycled als in "John Carter".  
Warum ein Top-Regisseur wie Bryan Singer hier verschwendet wurde, obwohl das so auch jeder Auftrags-Second-Unit-Verantwortliche hätte runterkurbeln können, ist mir ein Rätsel. Singers "Genius" blitzt nur in ganz wenigen Augenblicken mal durch, etwa der Sequenz, in der die Protagonisten zum ersten Mal den "Riesen" begegnen.
Der Film ist natürlich nicht wirklich "schlecht" und für einen geppfegten DVD/BR-Abend reicht es allemal, aber wenn ich entscheiden müsste, ob "JOHN CARTER" oder "JACK" eher zu Recht an der Kinokasse untergingen, so würde meine Wahl auf "JACK THE GIANT SLAYER" fallen.
Meine Wertung: 7 von 10  

 
"DEAD MAN DOWN"
Recht solider, aber auch klischeehafter Rache-Thriller mit Colin Farrell. Handlungtechnisch hat man das alles in der einen oder anderen Abwandlung schon mal gesehen und das durchaus rasant-mitreissende Action-Finale, das dann doch nur in ein kitschiges Hollywood-Ende mündet, hätte vielleicht - wie der Rest des Filmes - mit mehr "Film Noir"-Elementen aufgepeppt werden sollen, um sich von den zahllosen Genre-Kollegen etwas abzuheben. Wenn der Protagonist oder sein "Love Interest" das Finale nicht überlebt hätten, hätte das dem Film vielleicht das gewisse "Extra" geben können, das ihm so leider fehlt.
Meine Wertung: 7 von 10

 

"LITTLE THIRTEEN"
Ich gestehe, ich sehe nur recht selten Filme aus "deutscher" Produktion, weil ich einerseits üblichen deutschen  Beziehungs-Romanzen/Kömodien normalerweise gar nichts abgewinnen kann (einen Film mit Til Schwaiger würde ich mir nicht ansehen, wenn mir die DVD oder der Kinobesuch geschenkt würden) und die Fälle, in denen Babelsberg mal versucht, genretechnisch Hollywood nachzueifern, die Resultate mangels Budget und Erfahrung aber häufig auch enttäuschend ausfallen (aktuell z.B. "Rubinrot").
Ein Genre, in dem deutsche Filme oft punkten, ist allerdings das "Milieu-Drama". Um ein solches handelt es sich auch bei diesem Teenager-Drama um zwei Freundinnen im Berliner Unterschicht/"Plattenbau"-Milieu. Der Film hat eigentlich keine "Handlung" im traditionellen Sinne, er besteht im wesentlichen aus szenischen Schilderungen des Lebensalltags der beteiligten Unterschicht("Hartz-4")-Familien mit Focus auf dem Party- und Sex-Leben der Teenager-Mädchen. Auch wenn sich nicht wirklich "Spannung" in konventionellen Sinne entfalten kann, war ich von diesem Film von der ersten bis zur letzten Minute gefesselt, weil die Darsteller und die Machart einen solch überwältigenden Eindruck von Authentizität vermitteln, dass es fast weh tut. Dysfunktionale Familienstrukturen, Alkoholismus, Drogen, Verwahrlosung, Sex... wobei man zu letzgenanntem Punkt anmerken muss, dass der Film mit einigen recht expliziten Sexszenen aufwartet, wer sich daran stört, sollte ihn besser meiden. Dabei werden allerdings nicht einfach voyeuristische Bedürfnisse befriedigt, sondern sie sind in die zentrale Frage des Filmes eingebunden, warum "Sex" letztendlich das einzige ist, was den Mädchen, die in diesem Milieu aufwachsen "müssen" als Quelle der Lebensfreude überhaupt noch bleibt...
Meine Wertung: 8 von 10     

 

"SHOPPEN"
Unglaublich, gleich noch ein deutscher Film, der mir sehr gefallen hat. Da bin ich allerdings nur zufällig drüber gestolpert, er lief gestern abend auf "Eins Plus".
Es handelt sich zwar in gewisser Weise auch um eine "Beziehungskomödie", aber mit ganz anderem Focus. Die Handlung dreht sich um eine sogenannte "Speed-Dating"-Veranstaltung in München, an der acht männliche und acht weibliche, vermeintlich "typische", Grossstadt-Singles teilnehmen und die (eher weniger) romantischen Verstrickungen, die sich daraus ergeben. Der Machart des Filmes merkt man zwar an, dass das Budget wohl sehr niedrig gewesen sein muss, aber das tut dem Vergnügen keinen Abbruch. Der Film ist extrem dialoglastig, denn fast die Hälfte der Laufzeit spielt im Rahmen des genannten Speed-Dating-Treffens, wobei die Dialogszenen einfach völlig schnörlkellos präsentiert werden, was diese Sequenz wie ein abgefilmtes Theaterstück wirken lässt. Dennoch muss man dem Buch und der Dialogregie hier höchste Anerkennung zollen: Auf so herrlich schräge Dialoge muss man erst mal kommen. Ich habe mich köstlich amüsiert.
Die Figuren sind natürlich in gewisser Weise überzeichnet und verdichten in sich Elemente und Charaktereigenschaften, die man üblicherweise im typischen Singeledasein (und als Gründe dafür..) verortet, dennoch sind sie etwas mehr als nur Klischee-Abziehbilder und man erkennt als Zuschauer sicher die eine oder andere Eigenart von sich oder aus dem sozialen Umfeld wieder. Obwohl es sich um eine Komödie handelt, bleibt durchaus ein bitterer Nachgeschmack zurück, weil einem (mal wieder) bewusst (gemacht) wird, wie sehr in unserer Gesellschaft die Anbahnung zwischenmenschlicher Beziehungen inzwischen nach den Auslese-, Konkurrenz- und Marktmechanismen des kapitalistischen Wirtschaftssystems funktioniert.
Meine Wertung: 8 von 10

gruss
    
(danke auch für den Paul Verhoeven-Tip, bin grosser Verhoeven-Fan)
 

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"THE VALLEY OF ELAH"

Danke für die Empfehlung der Board-Mitglieder - wirklich ein guter Film mit einem starken Tommy Lee Jones. Ohne Getöse, patriotisches Geschwurbel und unnötigem Pathos wird gezeigt, wie der Krieg und das Militär die beteiligten Menschen auch ausserhalb der eigentlichen Kampfhandlungen "ent-menschlichen" können und Leid und Trauer über geliebte Menschen und Familien bringen. Überzeugend, wie auch "heikle" Themen wie ein (im Kontext der Handlung menschlich nachvollziehbarer) Ausbruch von Rassismus nicht ausgespart werden, was die Hauptfigur deutlich "lebsnsnäher" erscheinen lässt. Kitsch wird gekonnt umschifft und es gibt grossartige Szenen, die völlig ohne Dialog im Gedächtnis bleiben, etwas alleine der Augenblick, in dem Tommy Lee Jones den jungen Rekruten ansieht, der als "Nachfolger" seines verstorbenen Sohnes in das Zimmer einzieht. Das ist echte Schauspielkunst, mit einem einzigen Blick so viel ausdrücken zu können.   

Meine Wertung: 9 von 10

 

Amen, Bruder! :)

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Riddick

 

Also unterm Strich fand ich den hier ganz solide. Interessant ist, wie sehr anderes der Film wieder zu seinen Vorgängern ist. Ich mochte das Erzähltempo sehr, einzelnse Szenen und die mehr oder weniger dezenten Verweise auf Teil 1 und 2. Manchmal war er aber auch sehr "Cheesy insznerit und dümmer als er seine musste. Selbiges gilt für die Dialoge und Monologe von Riddick. Dies mag aber auch mehr oder weniger vielleicht an der Synchronisation gelegen haben.

Was als Riddick als Robinson Crusoe (oder aufgrund eines "Haustieres" mich an Mad Max erinnerte biggrin.png) beginnt, nähert sich dann mehr und mehr "Pitch Black" an, ohne aber irgendwie ein "Remake" o.ä. von dem zu werden. Das ist oft sehr ruhig erzählt und mag für den ein oder anderen besonders im ersten Drittel etwas planlos abzulaufen, vor allem für Franchise-Neulinge. Denen bringt übrigens auch die später kommende Rückblende zu Teil zwei kaum was.

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"DETACHMENT"
Grossartiges Lehrer-Drama mit einem superben Adrian Brody
Zu Lehrern haben die meisten Menschen je nach biographischer Prägung während der Schulzeit sicher ganz unterschiedlichste Meinungen und auch wenn dieser Film unter der Prämisse, u.a. deren Funktion (und Leiden) im amerikanischen Schulsystem zu beleuchten, erzählt wird, so nähert er sich doch auch global bedeutenden Themen unter dem recht orginellen Ansatz, primär den Menschen und die Persönlichkeit hinter dem "Funktionsträger" Lehrer zu zeigen.
Der Film erzählt vom mehrwöchigen Einsatz eines Aushilfs-Lehrers (Brody) an einer amerikanischen - im Deutschen würde man sagen - "Brennpunkt-Schule". Dabei liegt der Focus aber auf der tragischen familiären Vergangenheit des Protagonisten und den Verstrickungen, die sich daraus für seine Arbeit ergeben.
Obwohl bedeutende Fragen wie "Ist ein Lehrer als Reperaturinstanz für geschädigte Jugendliche und gesellschaftliche bzw. familiäre Versäumnisse nicht völlig überfordert?" und "Wie verkraften Lehrer, wenn sie Jugendliche aus desolaten Verhältnissen nicht "retten" können?" anhand exemplarischer Fallbeispiele abgehandelt werden, bleibt der erzählerische Focus auf der Persönlichkeit des jeweiligen Lehrers, wobei neben Brody hier auch Altstar James Caan und die eher aus Action-Filmen bekannte Lucy Liu (in einer besonders beeindruckenden Szene) brillieren.
Ich nehme nur selten das Wort "Meisterwerk" in den Mund, aber warum dieser Film nicht mit (mindestens) mehreren Oscar-Nominierungen bedacht wurde, ist mir ein Rätsel.     
Meine Wertung: 9 von 10 - das beste Lehrer-Drama seit "Club der toten Dichter" (und das ist bekanntlich schon lange her)


"WHITE HOUSE DOWN"
So, jetzt sinkt das Niveau im Vergleich zum vorgenannten Werk zwar beträchtlich... trotzdem würde ich noch von einer relativ positiven Überraschung sprechen - denn das hätte viel schlimmer kommen können.
Natürlich fallen Roland Emmerich-Filme in gewisser Weise immer in die Kategorie "dümmlicher High-Tech-Trash", aber bei Emmerich hat man auch immer das Gefühl, dass er sich dieser Tatsache vollständig bewusst ist und die stets präsente selbstironische und humoristische Attitüde seiner Streifen macht das ganze als reinen Unterhaltungs-Quatsch-Actioner - zumindest nach meinem Geschmack - oft wesentlich erträglicher als vieles was andere Regisseure so auf die Leinwand bringen, besonders wenn bei denen schwülstige Ernsthaftigkeit und Pathos das Geschehen dominieren, obwohl es (z.B.) "nur" um Comic-Figuren geht.
Vor allem bekommt Emmerich hier auch dramaturgisch endlich mal wieder die Kurve, so dass seinem Film nicht nach einer starken ersten Hälfte völlig die Luft ausgeht, wie es z.B. bei "2012" und "Day after Tomorrow" der Fall war, sondern bis zum (arg konstruierten) Finale recht spannend bleibt. Ein guter Handwerker war Emmerich ja schon immer und so verwundert es nicht, dass Spezialeffekte und Action-Szenen sich auf hohem Niveau bewegen - von den wohl unvermeidlichen, etwas zu "glatten" CGI-Hubschraubern und Green-Screen-Auto-Innenaufnahmen vielleicht mal abgesehen.
Interessant ist auch der eher "links-liberale" politische Background der Story - wahrscheinlich ein Grund, warum er in den USA kein grosser Erfolg war (in Deutschland scheinbar umso mehr - deutsche Kinogänger sind wohl "Kino-Patrioten")
Darstellerisch gibt es (für dieses Genre) nichts zu bemängeln und neben Channing Tatum als Action-Held erweist sich Jamie Foxx als (vielleicht etwas zu junger...) US-Präsident jedenfalls als bessere Besetzung als Danny Glover, den ich diesbezüglich als grauenhafte Fehlbesetzung in "2012" empfand.
Einge humoristische Einschläge und One-Liner lockern den ganzen Quatsch angenehm auf, der gut daran tut, sich nicht allzu ernst zu nehmen.
Meine Wertung: 6 von 10 - Emmerich auf dem Weg der Besserung

 

gruss

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Michael Kohlhaas

 

Regie: Arnaud des Pallières
Cast: Mads Mikkelsen, Bruno Ganz, Paul Bartel, Mélusine Mayance, David Bennent, David Kross, Denis Lavant, Sergi López, Amira Casar, Roxane Duran, Swann Arlaud, Stefano Cassetti

 

Michael Kohlhaas (Mads Mikkelsen) ist ein ehrlicher und angesehener Rosshändler im 16. Jahrhundert. Zusammen mit seiner Frau Judith (Delphine Chuillot) und seiner Tochter Lisbeth (Mélusine Mayance) führt er ein glückliches Leben auf dem familieneigenen Bauernhof. Auf dem Weg zum nächsten Markt wird Kohlhaas eines Tages an der Grenze aufgehalten. Ohne rechtliche Grundlage wird ein Passierschein von ihm gefordert, den der ahnungslose Händler natürlich nicht mit sich hat. Um die Grenze dennoch passieren zu können, hinterlässt Kohlhaas zwei gesunde und stattliche Rappen als Pfand. Doch als er Tage nach Ende des Markts seine Tiere wieder abholen möchte, befinden die sich in einem fürchterlichen und kränklichen Zustand. Kohlhaas verlangt es nach Wiedergutmachung und als seine Klage bei Gericht keinen Erfolg zeigt und seine Frau bei einem Gerechtigkeitsgesuch bei der Prinzessin tödlich verletzt wird, schwört Michael Kohlhaas blutige Rache. Mit wenigen Getreuen begibt er sich auf einen unerbittlichen Feldzug gegen die ungerechte Obrigkeit. (polyband Medien)

Trailer: http://www.youtube.com/watch?v=8Do8JW3T8I4

 

Erste Eindrücke.

So ein bisschen "Valhalla Rising" in light. Erinnert eben wegen der teilweise vorhandenen Sogkraft und der "ähnlichen" Art der Vertonung an Refn, aber nur ganz wenig und ist eigentlich nen Deut zugänglicher.
Ansonsten beschreibt ein Kaugummi sehr gut den Fluss des Films. Arnaud des Pallières versucht alles um keine Hektik oder Action da reinzubekommen.
Hat was, aber auch sehr verkopft. Kann ich glaub nicht so wirklich an jemanden weiterempfehlen.

Kritik folgt.

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"WHITE HOUSE DOWN"

So, jetzt sinkt das Niveau im Vergleich zum vorgenannten Werk zwar beträchtlich... trotzdem würde ich noch von einer relativ positiven Überraschung sprechen - denn das hätte viel schlimmer kommen können.

Natürlich fallen Roland Emmerich-Filme in gewisser Weise immer in die Kategorie "dümmlicher High-Tech-Trash", aber bei Emmerich hat man auch immer das Gefühl, dass er sich dieser Tatsache vollständig bewusst ist und die stets präsente selbstironische und humoristische Attitüde seiner Streifen macht das ganze als reinen Unterhaltungs-Quatsch-Actioner - zumindest nach meinem Geschmack - oft wesentlich erträglicher als vieles was andere Regisseure so auf die Leinwand bringen, besonders wenn bei denen schwülstige Ernsthaftigkeit und Pathos das Geschehen dominieren, obwohl es (z.B.) "nur" um Comic-Figuren geht.

Vor allem bekommt Emmerich hier auch dramaturgisch endlich mal wieder die Kurve, so dass seinem Film nicht nach einer starken ersten Hälfte völlig die Luft ausgeht, wie es z.B. bei "2012" und "Day after Tomorrow" der Fall war, sondern bis zum (arg konstruierten) Finale recht spannend bleibt. Ein guter Handwerker war Emmerich ja schon immer und so verwundert es nicht, dass Spezialeffekte und Action-Szenen sich auf hohem Niveau bewegen - von den wohl unvermeidlichen, etwas zu "glatten" CGI-Hubschraubern und Green-Screen-Auto-Innenaufnahmen vielleicht mal abgesehen.

Interessant ist auch der eher "links-liberale" politische Background der Story - wahrscheinlich ein Grund, warum er in den USA kein grosser Erfolg war (in Deutschland scheinbar umso mehr - deutsche Kinogänger sind wohl "Kino-Patrioten")

Darstellerisch gibt es (für dieses Genre) nichts zu bemängeln und neben Channing Tatum als Action-Held erweist sich Jamie Foxx als (vielleicht etwas zu junger...) US-Präsident jedenfalls als bessere Besetzung als Danny Glover, den ich diesbezüglich als grauenhafte Fehlbesetzung in "2012" empfand.

Einge humoristische Einschläge und One-Liner lockern den ganzen Quatsch angenehm auf, der gut daran tut, sich nicht allzu ernst zu nehmen.

Meine Wertung: 6 von 10 - Emmerich auf dem Weg der Besserung

 

gruss

 

Also ich fand, dass 2012, ID4 und Stargate wesentlich besser waren als "WHITE HOUSE DOWN". James Woods war hier großartig!

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Wie versprochen nun noch in länger...

 

Michael Kohlhaas

 

Viele Abiturienten mussten sich mal mit Heinrich von Kleists „Michael Kohlhaas“ beschäftigen, dem bekanntesten Wutbürger der deutschen Literaturgeschichte. Nun läuft eine neue Verfilmung in den deutschen Kinos. Frei nach der Novelle spielt sie in Frankreich und der Skandinavier Mads Mikkelsen mimt den titelgebenden (Anti-) Helden.

Regie: Arnaud des Pallières
Cast: Mads Mikkelsen, Bruno Ganz, Paul Bartel, Mélusine Mayance, David Bennent, David Kross, Denis Lavant, Sergi López, Amira Casar, Roxane Duran, Swann Arlaud, Stefano Cassetti
Start: 12.09.2013

„Michael Kohlhaas“ bietet natürlich perfekten Filmstoff. Der normale Bürger, der sich am Staat zu rächen versucht und ab einem gewissen Punkt nicht vor Gewalt zurückschreckt und am Ende doch Recht bekommt, aber auch mit den Konsequenzen seines Handelns konfrontiert wird. Schon fünf andere Verfilmungen gab es bisher. Die Bekannteste ist wohl Volker Schlöndorffs Adaption, die pünktlich zur 68er-Bewegung 1969 in die Kinos kam. Die vorletzte kam auch erst dieses Jahr ins Kino, „Kohlhaas oder die Verhältnismäßigkeit der Mittel“, wobei es da aber mehr oder weniger um einen Film im Film ging, indem ein Filmteam versucht die Novelle in einem bayrischen Dorf zu verfilmen und plötzlich ohne Geld da steht und daraufhin versucht mit kleinsten Mitteln das Projekt zu realisieren. Hier nun handelt es sich um eine sehr freie Verfilmung des Stoffes. Ob gelungen oder nicht ist dabei sehr schwer festzulegen.

Michael Kohlhaas (Mads Mikkelsen) ist ein ehrlicher und angesehener Rosshändler im 16. Jahrhundert. Zusammen mit seiner Frau Judith (Delphine Chuillot) und seiner Tochter Lisbeth (Mélusine Mayance) führt er ein glückliches Leben auf dem familieneigenen Bauernhof. Auf dem Weg zum nächsten Markt wird Kohlhaas eines Tages an der Grenze aufgehalten. Ohne rechtliche Grundlage wird ein Passierschein von ihm gefordert, den der ahnungslose Händler natürlich nicht mit sich hat. Um die Grenze dennoch passieren zu können, hinterlässt Kohlhaas zwei gesunde und stattliche Rappen als Pfand. Doch als er Tage nach Ende des Markts seine Tiere wieder abholen möchte, befinden die sich in einem fürchterlichen und kränklichen Zustand. Kohlhaas verlangt es nach Wiedergutmachung und als seine Klage bei Gericht keinen Erfolg zeigt und seine Frau bei einem Gerechtigkeitsgesuch bei der Prinzessin tödlich verletzt wird, schwört Michael Kohlhaas blutige Rache. Mit wenigen Getreuen begibt er sich auf einen unerbittlichen Feldzug gegen die ungerechte Obrigkeit. (polyband Medien)

Das der Film nicht in Deutschland spielt ist mehr oder weniger zu akzeptieren. Kleist hat ja auch damals keine deutsche Geschichte erzählen wollen, sondern es geht mehr um u.a. solche Themen wie Gerechtigkeit, Selbstjustiz etc.. Universelle Themen also, die genauso hier wie in Frankreich funktionieren und Geltung haben. Allgemein hat Regisseur Arnaud des Pallières besonders das politische Geflecht sehr entschlackt und vereinfacht dargestellt, was aber dem ganzen erstmal keinen Abbruch tut. Probleme ergeben sich eher dadurch, wie er die nun sehr vereinfachte Handlung präsentiert. Da wäre zum einen sein sehr sprunghafter Schnitt. Er schneidet oft ziemlich hart und auch mal größere Zeitspannen, was man nicht so erwartet. Oft kann man sich als Zuschauer erst wieder nach ein paar Minuten in einer neuen Szenen orientieren und diese zeitlich und inhaltlich einordnen. Das mag kein negativer Aspekt sein, zwingt er einen doch sich Szene für Szene aufs neue zu konzentrieren und mit dem Inhalt zu beschäftigen, doch gerade durch diese Sprunghaftigkeit, verliert Arnaud des Pallières eigentlich schon ziemlich früh die Sympathien und vor allem das Verständnis der Zuschauer gegenüber Kohlhaas. Durch das Fehlen des ganzen bürokratischen Durcheinanders und der Vetternwirtschaft mit der Kohlhaas in der Novelle zu kämpfen hat, scheint sein Schritt zur Gewalt im Film eher weniger nachvollziehbar zu sein und auch viel zu schnell als einzige Möglichkeit übrig zu bleiben. Neben diesem Schnitt, wählt Arnaud des Pallières aber auch einen sehr eigenen Weg für die Inszenierung und Präsentation des Ganzen. Er vermeidet jegliche Hektik oder Aufregung in seiner Geschichte. Noch nie waren Szenen des Kampfes so ruhig und unterkühlt. Kommt dann noch die Filmmusik dazu, mag der ein oder andere vielleicht an Nicolas Winding Refns „Valhalla Rising“, ebenfalls mit Mads Mikkelsen in der Hauptrolle, denken, da es  Arnaud des Pallières auch teilweise schafft eine Sogwirkung seiner Bilder zu entfalten und oft auf längere Dialoge verzichtet. Leider verpufft dieser Effekt aber mit fortlaufender Laufzeit immer mehr. Hier stolpert er dann ein wenig über seine eigene Inszenierung. Mikkelsens Kohlhaas wirkt lange gegenüber dem Zuschauer sehr passiv und belanglos, nur durch die Präsenz Mikkelsen, wird die Figur nicht abgestempelt. Er rettet hier merklich viel, denn wie bereits erwähnt kommt es von Anfang an so rüber, dass er immer den Kampf Mann zu Mann dem Gesetz vorziehen würde und eigentlich nicht der pflichtbewusste und gesetztes-treue Bürger ist, der erst wenn alle Dämme reißen zum Schwert greifen würde.

Mads Mikkelsen ist ein Segen für  Arnaud des Pallières. Locker trägt er den Film und hat keine Probleme mit seiner wortkargen Figur in einer wortkargen Welt. Anders sieht es da bei David Kross aus, der einen befreundeten Prediger spielt. Kross hat manchmal sichtlich Probleme die Stille mitzuspielen und die Worte mit Bedacht auszusprechen. Mag vielleicht auch an der Sprachbarriere gelegen haben (der Film wurde schließlich auf französisch gedreht) und im Laufe des Films fängt er sich, aber er hat eben auch das unglückliche Los, nur Szenen mit Mikkelsen zu haben und da würden wohl viele Schauspieler den Kürzeren ziehen. Bruno Ganz hat eher die hie kleinere Rolle des Gouverneurs. Er wird nur sehr stiefmütterlich behandelt, hat dabei auch wichtige Szenen und ist Teil einer der wichtigsten Szenen überhaupt, vermag aber auch da keinen bleibenden Eindruck zu hinterlassen. Es ist und bleibt eine Mikkelsen-Show.

Fazit:

Langsame, verkopfte Adaption des bekannten Stoffs von Heinrich von Kleist. Kann man nicht wirklich als vollkommen gelungen bezeichnen, doch sie schlecht abzustempeln, wäre völlig falsch. Wer Interesse an dem Stoff hat und eine gute Ladung Geduld parat, sollte gerne mal einen Blick auf den Film werfen. Arnaud des Pallières Inszenierungsstil ist zu eigen und lahm um eine größere Masse oder eine neue Generation für den Stoff zu begeistern, doch vermag zumindest fast eine Stunde lang zu faszinieren.

 

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Echt??? Bessere Scores vielleicht, aber bessere Filme?

 

ID4 und STARGATE haben für mich nicht nur um Welten bessere Scores sonder sind auch sehr gute Unterhaltungsfilme. 2012 hat keinen besonders guten Score, aber der Film gehört zu meinen Lieblingsblockbustern! Da kommt WHITE HOUSE DOWN leider an keinen von denen heran.

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