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Ja, ich kritisiere auch durchaus das Konzept. Wieso einen Film nur über eine (Selbst-)Rettungsaktion machen, ohne jegliches Drumherum? Das kann m.E. nur zwei Gründe haben: erstens, das Zur-Schau-Stellen von effekttechnischer Perfektion; zweitens, das Zur-Schau-Stellen von spannungsdramaturgischer Perfektion. Beides ist mehr oder weniger ein alter Hut und wurde schon oft genug gemacht. Ist zwar für eine einmalige Kinosichtung nett und unterhaltsam, aber danach bleibt für mich nichts, was den Film irgendwie aus der Hollywood-Unterhaltung heraushebt, geschweige denn filmhistorisch bedeutsam macht, wie so viele Kritiker behaupten. 

 

Zur Klarstellung: ich finde den Film schon ganz ansehnlich und spannend, aber nicht besser als irgendeinen anderen, recht spannenden Hollywood-Effektfilm der letzten Zeit, und beim Namen Cuarón (und nach CHILDREN OF MEN, der im Gegensatz zu GRAVITY wirklich filmhistorisches Gewicht hat) ist das für mich schon eine dezente Enttäuschung. 

 

Na, das Konzept ist ja nicht alleine auf die kurzweilige Raumkapsel-Odysee beschränkt. Cuarón hat ja die Isolation bzw. das Alleinsein in der Leere schon als Aufhänger benannt, mehr oder weniger. Ich stelle mir jedenfalls vor, dass ein Versuch (warum auch immer) für die Filmhistorie in einer bedeutungsschwangeren Überladung geendet hätte. Die Einfachheit ist ja hier eindeutig das Fundament, was als Alleinstellungsmerkmal seinen Wert hat.

Allerdings halte ich es unter diesen Aspekten auch für wichtig, GRAVITY nicht zu etwas aufzubauschen, was er nicht ist.

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Übrigens dazu. Cuaron hatte sich ja gewehrt, da Studiowünschen entgegenzukommen. Die wollten ja auch Szenen mit Ed Harris drehen auf der Erde und nicht nur seine Stimme alleine haben und zudem noch mit Rückblenden die Geschichte von Stone und ihrer Tochter zeigen und zu guter Letzt noch eine klassische Liebesgeschichte im Weltall. ;)

Zum Glück hat er sich erfolgreich gewehrt. :)

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Übrigens dazu. Cuaron hatte sich ja gewehrt, da Studiowünschen entgegenzukommen. Die wollten ja auch Szenen mit Ed Harris drehen auf der Erde und nicht nur seine Stimme alleine haben und zudem noch mit Rückblenden die Geschichte von Stone und ihrer Tochter zeigen und zu guter Letzt noch eine klassische Liebesgeschichte im Weltall. ;)

Zum Glück hat er sich erfolgreich gewehrt. :)

 

Stimmt. Bin da auch froh drüber. Rückblenden hätten absolut abgebremst. Und Ed Harris in ner Weste hatten wir ja auch schon.

Ne ne, meiner Meinung nach allet richtig gemacht. Auch was den Score betrifft, den ich interessanterweise als gar nicht so aufdringlich empfunden habe.

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Die wollten ja auch Szenen mit Ed Harris drehen auf der Erde und nicht nur seine Stimme alleine haben und zudem noch mit Rückblenden die Geschichte von Stone und ihrer Tochter zeigen und zu guter Letzt noch eine klassische Liebesgeschichte im Weltall. ;)

 

Das Offensichtlichste muss es ja auch nicht sein. Aber wie auch immer, das hätte man ausweiten können, mit einem Inhalt, der auch noch nach dem Kinobesuch fesselt. 

 

Und zum Gefühl des Alleinseins und der Isolation: das kam - im Vergleich zur Suspense - allein wegen der Kürze des Films kaum durch. GRAVITY ist mit seinen 90 Minuten extrem kurzweilig, aber das Gefühl quälender Isolation kann der Film in dieser kurzen Zeit nicht vermitteln. 

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GRAVITY / Cinemagnum (IMAX) 3D

 

wahrlich muss ich Thomas hier Recht geben! Hat mir wahnsinnig gut gefallen! Ich fands doch recht spannend! Die Musik war auch sehr geil! Kann ich wirklich nur weiterempfehlen!!

 

OBLIVION / Heimkino ;-P

 

Überraschen gutes Sci-Fi-Erlebnis! Story fand ich gut, Musik war auch gut! Gerne wieder 

 

Call Me Kuchu / Schulausflug "Nürnberg Menschenrechts Filmfestival 2013"

 

sehr emotionaler Dokumentarfilm über David Katar der als erster öffentlich schwul lebender Mensch in Uganda ständig mit dem Gesetz konfrontiert wird zuguterletzt 2011 ermordet wurde!!! Sehr beeindruckend gemacht! Sowohl die Seite der Betroffenen als auch der strikt religiösen "Homo-Hasser" in Uganda wird gezeigt! Wer davon noch nichts gehört hat soll sich den bitte anschaun!!

 

In diesem Zeichen war dieses Jahr Kasha Jacqueline Nabagesera "Gewinnerin des Menschenrechtspreis" zu Gast an unserer Schule und hat erzählt und Fragen beantworte. Auch Sie spielt in ein paar wenigen Szenen im Film mit!

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Prisoners

 

Kindesentführungen erwecken immer großes Medieninteresse und auch im Filmbereich hat es zuletzt Ben Affleck mit seinem „Gone Baby Gone“ sehr gekonnt auch auf der Leinwand zur Sprache gebracht. Die Thematik von „Prisoners“ ist also nicht neu, aber die Herangehensweise, weicht ab einem bestimmten Punkt von den bisherigen filmischen Expeditionen zu diesem Thema klar ab.

Regie: Denis Villeneuve
Cast: Hugh Jackman, Jake Gyllenhaal, Paul Dano, Maria Bello, Terrence Howard, Melissa Leo, Viola Davis uvm.
Start: 10.10.2013

Seit 2009 geisterte schon das Skript zu „Prisoners“ in den verschiedensten Schubladen herum. So stand zum Beispiel kurz mal Bryan Singer („X-Men“, „Valkyrie“) als Regisseur fest und Mark Wahlberg (der den Film jetzt noch mitproduziert hat) und Christian Bale waren für die Hauptrollen eingeplant. Schließlich gelang die Realisierung aber nun dem Kanadier Denis Villeneuve, der damit auch gleichzeitig sein US- bzw. Hollywooddebüt gibt, nachdem sein letzter Film „Die Frau, die singt“ (oder im Original „Incendies“) 2010 u.a. für den besten fremdsprachigen Film bei den Oscars nominiert war und er spätestens damit auf dem Radar der US-Studios auftauchte. Mit Roger Deakins hinter der Kamera und Joel Cox und Gary Roach am Schneidetisch, die dies normalerweise nur noch für Clint Eastwood machen, hat er sich dann auch hinter, wie vor der Kamera namhaftes Personal sichern können.

Nach einer gemeinsam Thanksgivingfeier vermissen die benachbarten Familien Dover (Hugh Jackman und Maria Bello) und Birch (Terrence Howard und Viola Davis) jeweils ihre jüngste Tochter. Mit Alex Jones (Paul Dano), scheint Polizist Loki (Jake Gyllenhaal) auch schnell den richitgen Mann festgenommen zu haben. Als man ihm aber wieder freilassen muss, da ihm nichts nachgewiesen werden kann, will sich der Familienvater Keller Dover nicht zufrieden geben und nimmt die Sache selbst in die Hand.

Bevor das nun gleich jemand direkt als Selbstjustizdrama abstempelt, sei gesagt, dass das der Film auf eine Art und Weise schon ist, aber auch so clever inszeniert, dass er da mehrere Möglichkeiten zur Wahl gibt ohne de Zuschauer die Wahl nach richtig oder falsch zu erleichtern. Auch beginnt der Film und ist auch erst mal längere Zeit ein klassisches Entführungsdrama mit Polizeiarbeit und ähnlichem, dabei aber (verdammt) gut gespielt. Nach und nach entfalten sich dann die Konflikte und Abgründe immer mehr und mehr. Da tut dem Film auch die fürstliche Lauflänge von 2 ½ Stunden keinen Abbruch, da die Spannungsschraube immer mehr und mehr angezogen wird und dann einen Punkt erreicht, wo sie quasi auf Dauerspannung ist und jegliches Zeitgefühl verloren geht. Das sind dann Szenen wie man sie zum Beispiel aus David Finchers „Zodiac“-Verfilmung kennt, welcher übrigens auch mit Jake Gyllenhaal besetzt war, aber in einer völlig anderen Rolle.

So eine Entführungs- und Tätergeschichte mag für viele mit den Wendungen und Auflösungen stehen und fallen. Oft hängt es auch davon ab, wie früh der Zuschauer selbst dem Ganzen auf die Fährte kommt und wann die auf der Leinwand handelnden Kommissare. In diesem Fall sind mit Absicht hier und da Fährten mehr oder weniger offensichtlich gelegt und es wird dem Zuschauer ein Wissensvorsprung vereinzelt gegeben, die es dem Zuschauer so dann ermöglichen immer einen Schritt voraus zu sein bzw. etwas zu ahnen bevor es die Charaktere im Film können. Das ist aber nicht immer so der Fall und wenn dann ist oft die Absicht dahinter, die Spannung ein Stück weit für den Zuschauer zu steigern, wenn er sich darauf einlässt. Es kommt trotz allem auch mal zu den genre- oder besser gesagt filmtypischen „Fehlern“, dass eben eine Person mal nicht ganz nachvollziehbar oder in seinem Denken etwas behäbig agiert, besonders darf dabei die Polizeiarbeit etwas in Frage gestellt werden, die bei gründlicher Arbeitsweise auch hier und da sich einiges hätte ersparen können.
Das Ensemble des Films ist bis in die Nebenrollen sehr gut besetzt und jeder kostet die Vorlage bei so einer Thematik mehr als aus. Heimlicher Star ist dabei ganz klar Jake Gyllenhaal. Mit so kleinen Dingen, wie einem dauerhaft, obsessiven Blinzeln, zieht er den Zuschauer, trotz bei seiner weiten nicht vorhandenen Unfehlbarkeit als Charakter in seinen Bann. Einer der bei den kommenden Preisverleihungen eine große Rolle spielen könnte und eigentlich sollte. Man könnte sich nur streiten, ob nun nur als Nebendarsteller oder Hauptdarsteller, wobei zweiteres gemessen am Film nur nachvollziehbar wäre, aber er dann wohl bei der Konkurrenz in der Kategorie droht unterzugehen. Ähnliches gilt für Hugh Jackman, der aber vielleicht die etwas undankbarere Rolle hat, die schnell einen Wandel durchleben muss und dann auf einem gewissen Handlungsniveau stecken bleibt und erst gegen Ende eine Art Läuterung erfährt. Aber auch hier ist das Spiel gerade zu elektrisierend. Und das sind nur die beiden Hauptdarsteller. Ein Terrence Howard zum Beispiel, auch wenn nur verhältnismäßig wenige Szenen, hat in diesen große Höhepunkte. Die Schauspielergilde muss dieses Schauspiel ernsthaft für ihren Ensemblepreis in Betracht ziehen. Das ist schon ungemein gut, was Villeneuve da an Darstellern zusammen bekam und was er aus ihnen herausholt.

Getragen wird das Ganze von einem sehr ruhigen und sensiblen Score von Johann Johannsson und den Bildern von Kameragenie Roger Deakins , der hier überraschenderweise nur in Breitwand gefilmt hat, anstatt Cinemascope, aber zum Beispiel viel mit Regen und Licht spielt und so auch beispielsweise einer der aufregendsten Autofahrten bei Regen auf Zelluloid bzw. die Festplatte bannt.

Fazit:

Intensives, spannendes und aufreibendes Kino. Eines der Highlights dieses Kinoherbstes. Superb gespielt, gibt es nur Abzüge in der B-Note für eine zu formelhafte erste Hälfte und ein paar zu große dramaturgische Konstruktionen.
Tendenz stark steigend.

8/10

 

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Wirklich faszinierend, dass sich nach diesem lauen Kinosommer zurzeit mit Prisoners, Gravity und Rush gleich drei so grandiose Kinoflme in den Multiplexen tummeln und dann noch den (meiner Meinung nach) gelungenen Didi Hallervorder-Film "Sein letztes Rennen" in den kleinen Kinos.

 

Das ist im Bereich des anspruchsvolleren  bzw. Arthouse-Films in den nächsten Wochen irgendwie auch kein Spass: Zu den genannten kommt ja noch LIBERACE (Behind the Candelabra) und THE BUTLER, dann INSIDE LLEWYN DAVIS (ich war underwhlemed), CAPTAIN PHILLIPS (zwiespältig) und natürlich noch MACHETE KILLS. Da gibt es einen Konkurrenzdruck und Kampf um die Leinwände wie bei den Blockbustern im Sommer.

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Wobei der Phillps ja doch wieder eher was für die großen Kinos ist...Hab in den letzten Jahren immer so das Gefüh gehabt, dass der Herbst der stärkere Sommer ist, ausgehend natürlich von den Geschmäckern.

 

Ein neuer Woody Allen steht ja auch schon in den Startlöchern und den "12 Years a Slave" hat man uns ja bekanntlich in den Januar gestohlen für Oscar-Buzz.

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The Conjuring

 

Jo, das ist Horror nach meinem Geschmack. Wirklich schönes Setting, gekonnter Aufbau und Konzentration auf verstörende Bilder statt Schockeffekte. Der Film kommt zwar auch nicht ohne ein paar Augenroller aus: Der Hund, die Spieluhr, das Puppendesign (wer stellt sich bitte sowas ins Haus?) aber er sorgt auch für ein paar ironische Schmunzler(Spiegel). Und trotz der vielen Kinderrollen auch durch die Bank weg solides und überzeugendes Schauspiel.

 

außerdem...

 

The Wicker Man (2006)

 

Ich konnte dann doch nicht widerstehen und wollte wissen, warum es dieser Film quasi zum Witz des Internets gebracht hat. Mal unabhängig von bekannter Szene, ist es absolut erstaunlich und bizarr zu sehen, wie der Film in fast allem, was er erreichen will scheitert. Die Belichtung ist seltsam, die Kamera ist seltsam (ein hitziger Dialog im Wideshot mit den Charakteren im Schatten...) die Dialoge unfreiwillig komisch. Wenn wenigstens die Entwicklung von Cages Charakter gut wäre, aber er poltert ja auch schon in der ersten Szene die Bewohner an und ist ironisch und genervt statt zu Beginn verwirrt. Zum Ende hin bricht der Film dann völlig auseinander und der Zuschauer in Lachen aus. Wie kommen solche Projekte so zu stande? Es muss doch wenigstens einen am Set gegeben haben, der merkte, dass das ganze ne komische Richtung nimmt...

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Wirklich faszinierend, dass sich nach diesem lauen Kinosommer zurzeit mit Prisoners, Gravity und Rush gleich drei so grandiose Kinoflme in den Multiplexen tummeln

 

Hm, GRAVITY und - erst recht - RUSH grandios? Aber auf PRISONERS bin ich auch heiß. 

 

 

The Wicker Man (2006)

 

Ich konnte dann doch nicht widerstehen und wollte wissen, warum es dieser Film quasi zum Witz des Internets gebracht hat. Mal unabhängig von bekannter Szene, ist es absolut erstaunlich und bizarr zu sehen, wie der Film in fast allem, was er erreichen will scheitert. Die Belichtung ist seltsam, die Kamera ist seltsam (ein hitziger Dialog im Wideshot mit den Charakteren im Schatten...) die Dialoge unfreiwillig komisch. Wenn wenigstens die Entwicklung von Cages Charakter gut wäre, aber er poltert ja auch schon in der ersten Szene die Bewohner an und ist ironisch und genervt statt zu Beginn verwirrt. Zum Ende hin bricht der Film dann völlig auseinander und der Zuschauer in Lachen aus. Wie kommen solche Projekte so zu stande? Es muss doch wenigstens einen am Set gegeben haben, der merkte, dass das ganze ne komische Richtung nimmt...

 

Lieber das Original schauen. :)

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Prisoners

 

Kindesentführungen erwecken immer großes Medieninteresse und auch im Filmbereich hat es zuletzt Ben Affleck mit seinem „Gone Baby Gone“ sehr gekonnt auch auf der Leinwand zur Sprache gebracht. Die Thematik von „Prisoners“ ist also nicht neu, aber die Herangehensweise, weicht ab einem bestimmten Punkt von den bisherigen filmischen Expeditionen zu diesem Thema klar ab.

Regie: Denis Villeneuve

Cast: Hugh Jackman, Jake Gyllenhaal, Paul Dano, Maria Bello, Terrence Howard, Melissa Leo, Viola Davis uvm.

Start: 10.10.2013

Seit 2009 geisterte schon das Skript zu „Prisoners“ in den verschiedensten Schubladen herum. So stand zum Beispiel kurz mal Bryan Singer („X-Men“, „Valkyrie“) als Regisseur fest und Mark Wahlberg (der den Film jetzt noch mitproduziert hat) und Christian Bale waren für die Hauptrollen eingeplant. Schließlich gelang die Realisierung aber nun dem Kanadier Denis Villeneuve, der damit auch gleichzeitig sein US- bzw. Hollywooddebüt gibt, nachdem sein letzter Film „Die Frau, die singt“ (oder im Original „Incendies“) 2010 u.a. für den besten fremdsprachigen Film bei den Oscars nominiert war und er spätestens damit auf dem Radar der US-Studios auftauchte. Mit Roger Deakins hinter der Kamera und Joel Cox und Gary Roach am Schneidetisch, die dies normalerweise nur noch für Clint Eastwood machen, hat er sich dann auch hinter, wie vor der Kamera namhaftes Personal sichern können.

Nach einer gemeinsam Thanksgivingfeier vermissen die benachbarten Familien Dover (Hugh Jackman und Maria Bello) und Birch (Terrence Howard und Viola Davis) jeweils ihre jüngste Tochter. Mit Alex Jones (Paul Dano), scheint Polizist Loki (Jake Gyllenhaal) auch schnell den richitgen Mann festgenommen zu haben. Als man ihm aber wieder freilassen muss, da ihm nichts nachgewiesen werden kann, will sich der Familienvater Keller Dover nicht zufrieden geben und nimmt die Sache selbst in die Hand.

Bevor das nun gleich jemand direkt als Selbstjustizdrama abstempelt, sei gesagt, dass das der Film auf eine Art und Weise schon ist, aber auch so clever inszeniert, dass er da mehrere Möglichkeiten zur Wahl gibt ohne de Zuschauer die Wahl nach richtig oder falsch zu erleichtern. Auch beginnt der Film und ist auch erst mal längere Zeit ein klassisches Entführungsdrama mit Polizeiarbeit und ähnlichem, dabei aber (verdammt) gut gespielt. Nach und nach entfalten sich dann die Konflikte und Abgründe immer mehr und mehr. Da tut dem Film auch die fürstliche Lauflänge von 2 ½ Stunden keinen Abbruch, da die Spannungsschraube immer mehr und mehr angezogen wird und dann einen Punkt erreicht, wo sie quasi auf Dauerspannung ist und jegliches Zeitgefühl verloren geht. Das sind dann Szenen wie man sie zum Beispiel aus David Finchers „Zodiac“-Verfilmung kennt, welcher übrigens auch mit Jake Gyllenhaal besetzt war, aber in einer völlig anderen Rolle.

So eine Entführungs- und Tätergeschichte mag für viele mit den Wendungen und Auflösungen stehen und fallen. Oft hängt es auch davon ab, wie früh der Zuschauer selbst dem Ganzen auf die Fährte kommt und wann die auf der Leinwand handelnden Kommissare. In diesem Fall sind mit Absicht hier und da Fährten mehr oder weniger offensichtlich gelegt und es wird dem Zuschauer ein Wissensvorsprung vereinzelt gegeben, die es dem Zuschauer so dann ermöglichen immer einen Schritt voraus zu sein bzw. etwas zu ahnen bevor es die Charaktere im Film können. Das ist aber nicht immer so der Fall und wenn dann ist oft die Absicht dahinter, die Spannung ein Stück weit für den Zuschauer zu steigern, wenn er sich darauf einlässt. Es kommt trotz allem auch mal zu den genre- oder besser gesagt filmtypischen „Fehlern“, dass eben eine Person mal nicht ganz nachvollziehbar oder in seinem Denken etwas behäbig agiert, besonders darf dabei die Polizeiarbeit etwas in Frage gestellt werden, die bei gründlicher Arbeitsweise auch hier und da sich einiges hätte ersparen können.

Das Ensemble des Films ist bis in die Nebenrollen sehr gut besetzt und jeder kostet die Vorlage bei so einer Thematik mehr als aus. Heimlicher Star ist dabei ganz klar Jake Gyllenhaal. Mit so kleinen Dingen, wie einem dauerhaft, obsessiven Blinzeln, zieht er den Zuschauer, trotz bei seiner weiten nicht vorhandenen Unfehlbarkeit als Charakter in seinen Bann. Einer der bei den kommenden Preisverleihungen eine große Rolle spielen könnte und eigentlich sollte. Man könnte sich nur streiten, ob nun nur als Nebendarsteller oder Hauptdarsteller, wobei zweiteres gemessen am Film nur nachvollziehbar wäre, aber er dann wohl bei der Konkurrenz in der Kategorie droht unterzugehen. Ähnliches gilt für Hugh Jackman, der aber vielleicht die etwas undankbarere Rolle hat, die schnell einen Wandel durchleben muss und dann auf einem gewissen Handlungsniveau stecken bleibt und erst gegen Ende eine Art Läuterung erfährt. Aber auch hier ist das Spiel gerade zu elektrisierend. Und das sind nur die beiden Hauptdarsteller. Ein Terrence Howard zum Beispiel, auch wenn nur verhältnismäßig wenige Szenen, hat in diesen große Höhepunkte. Die Schauspielergilde muss dieses Schauspiel ernsthaft für ihren Ensemblepreis in Betracht ziehen. Das ist schon ungemein gut, was Villeneuve da an Darstellern zusammen bekam und was er aus ihnen herausholt.

Getragen wird das Ganze von einem sehr ruhigen und sensiblen Score von Johann Johannsson und den Bildern von Kameragenie Roger Deakins , der hier überraschenderweise nur in Breitwand gefilmt hat, anstatt Cinemascope, aber zum Beispiel viel mit Regen und Licht spielt und so auch beispielsweise einer der aufregendsten Autofahrten bei Regen auf Zelluloid bzw. die Festplatte bannt.

Fazit:

Intensives, spannendes und aufreibendes Kino. Eines der Highlights dieses Kinoherbstes. Superb gespielt, gibt es nur Abzüge in der B-Note für eine zu formelhafte erste Hälfte und ein paar zu große dramaturgische Konstruktionen.

Tendenz stark steigend.

8/10

 

Und für mich der beste Score des Jahres bisher. Johannsen gelingt es, mit  sparsamsten Mitteln eine bedrückende und tiefmelanchoische Musik zu erschaffen, die den Zuhörer in den Bann zieht, sofern er sich auf die sehr langsame Entwicklung der Themen einlassen kann. Musik, die mich zumindest fesselt und berührt!

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Gestern im TV

Die Reise zum Mittelpunkt der Erde

USA 2008

Das tat weh!

 

Deine Filmauswahl erinnert manchmal an die Simpson Folge, in der Lisa es zum Bart vs. Hamster Experiment kommen lässt.  ^_^

 

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Jedenfalls macht DIE REISE ZUM MITTELPUNKT DER ERDE ordentlich Fun, was vor allem an Brendan Fraser und Josh Hutcherson liegt. Für das Budget hat man auch schon schlechtere Produkte gesehen, aber der 3D Effekt wollte sich bei mir bis heute nicht einstellen, weder auf Monitoren, Fernsehern oder verschiedenen Beamern. Kurzweiliger Jux.

Teil 2 legt aber nochmal ne Schippe druff, was an Dwayne "Donnerkeks" Johnson liegt.

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Teil 2 legt aber nochmal ne Schippe druff, was an Dwayne "Donnerkeks" Johnson liegt.

 

Meinetwegen rauche ich Menthol Slims, trinke Red Bull oder guck mir nochmal STAR WARS EPISODE I - THE PHANTOM MENACE an, aber meinen persönlichen Kumpel The Rock pault hier niemand an!

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Meinetwegen rauche ich Menthol Slims, trinke Red Bull oder guck mir nochmal STAR WARS EPISODE I - THE PHANTOM MENACE an, aber meinen persönlichen Kumpel The Rock pault hier niemand an!

 

Uh, pack Menthol mal wieder ein, da gewinnt man auch als Passivraucher keinen Blumentopf. Das "Donnerkeks" ist als lieb gemeintes Zitat zu verstehen, das er in der Synchro in den Mund nimmt.  ;)

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