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Mad Max - Fury Road

 

Meine Güte, was hat sich George Miller denn dabei gedacht? Der Film ist albern, vollkommen überzogen und nervt gewaltig. Hardy macht zwar als Max eine gute Figur, aber das Flair der alten Filme erreicht dieser bei weitem nicht. Hier und da gibt es zwar beeindruckende Bildkompositionen, aber das wars dann auch schon. Mund abputzen und weitermachen...

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Mad Max - Fury Road

 

Meine Güte, was hat sich George Miller denn dabei gedacht? Der Film ist albern, vollkommen überzogen und nervt gewaltig. Hardy macht zwar als Max eine gute Figur, aber das Flair der alten Filme erreicht dieser bei weitem nicht. Hier und da gibt es zwar beeindruckende Bildkompositionen, aber das wars dann auch schon. Mund abputzen und weitermachen...

 

Das finde ich jetzt ein bisschen zu lax über's Knie gebrochen. Für mich hat Miller im Vergleich zu den ersten beiden Filmen (den dritten kenne ich noch nicht) Fortschritte wie Rückschritte gemacht.

 

Die Fortschritte:

 

Die Motorradbanden der ersten beiden Teile sind eine wilde Haufen abgefackter Freaks. In mehreren Szenen (wie der nächtlichen Ritualszene) wird aber angedeutet, dass es sich um fast kultische Vereine handelt, letzten endes bleibt es aber bei einer Freakshow. Im Vierten Teil erfüllen all die skurillen Gestalten in der sektenartigen Verbindung eine Funktion, sei es dramaturgisch, sei es filmisch. Der kaputte Metall-Gitarrenspieler ist z.B. ein toll eingesetztes diegetisches Leitmotiv, das die Karawane ankündigt, bevor sie sichtbar ins Bild kommt. Wir haben den Sektenführer, Unterführer, Kanonenfutter etc. Das steigert die Gefährlichkeit dieser Sekte, denn als Zuschauer wird einem bewusst, dass da ein durchorganisiertes, faschistisches System durch die Wüste rast und keine dumme Horde Junkies, die sich einfach ausknipsen lässt.

Besonders brisant fand ich die offensichtlichen Parallelen zwischen Fiktion und Realität. Wenn da die Bösewichter auf ihren Gefährten durch die Wüste brettern, kommen einem unwillkürlich die Propaganda-Bilder des IS in den Sinn. Dies wird durch andere Faktoren verstärkt wie die Betonung des "Walhalla"-Rufs, der mit seiner Betonung auf die letzten beiden Silben auch den Ruf "Allah" enthält. Brisant ist die Sache insbesondere deshalb, weil das Drehbuch, in dem diese aufgeputschten, von einem Anführer in den Selbstmord getriebenen Krieger beschrieben wurden, bereits aus den 90ern stammt...

 

FURY ROAD verfügt über viel feinere Nuancen als die ersten Filme. Wir bekommen insbesondere im zweiten Teil einen Haufen Archetypen vor die Kamera gestellt, die aber auch austauschbar und verzichtbar sind. Dies beweist allein die hohe Wahrscheinlichkeit, mit der exponiert herausgestellte Charaktere vor der letzten halben Stunde abserviert werden. Dass man sie aber auch nicht weiter vermisst oder braucht, zeigt, dass sie keine Funktion erfüllen, außer verrückt zu sein (siehe oben). In FURY ROAD erfahren wir nicht viel mehr über die Charaktere, dennoch gelingt es Miller und insbesondere seinen Darstellern, den Figuren mehr Tiefe zu verleihen. Dies geschieht oft nur durch kleine Gesten, kurze Nebensätze. Sie sind aber nötig und so gut platziert, dass wir genug über die Figuren erfahren, dass sie mehr werden als Pappaufsteller in der Wüste, worunter meines Erachtens insbesondere der zweite Teil gelitten hat.

 

Hinsichtlich der Konventionen des Actionkinos finde ich die Darstellung der Frauen bemerkenswert. Ja, wir haben fünf Models in knapper Wüstenkleidung, die sich bereits in der ersten Einstellung mit dem Wasserschlauch abspritzen. Die Insznierung dieser Szene als eine Fatamorgana verleiht einem Bild, das bei De(Face)Palma rein voyeristisch und bei Bay bis zum Erbrechen sexistisch wäre, eine reizvolle Stilisierung. Abgesehen von dieser Szene muss man zugeben, dass die weiblichen Charaktere den männlichen durchaus ebenbürtig sind. Sie sind durchweg aktiv, nie passiv und nehmen dem (männlichen) Protagonisten teilweise massiv die Arbeit ab.

 

FURY ROAD ist äußerst virtuoses Kino. Das betrifft insbesondere die Inszenierung der Actionszenen. Hier würde ich nicht sagen, dass er dem zweiten Teil überlegen ist, der hervorragende Actionszenen hat, aber zumindest ebenbürtig. Wann hat man das letzte Mal so rasant geschnittene Action im Kino erlebt, in der trotzdem stets alles klar war un die Choreographie durchweg Sinn ergab? Ich erinnere mich zugegebenermaßen nicht.

 

Zu den Nachteilen:

 

Die Optik war insgesamt viel zu steril, Schuld waren insbesondere die Farbfilter, die entweder alles knallorange oder kaltblau aussehen ließen. Besonders ärgerlich war das in den Wüstenszenen. Während Dreck und Staub in den Originalen wichtig für die optische Erscheinung sind, wirkt hier alles viel zu glatt. Auch war mir in der ersten großen Actionszene viel zu viel CGI, das bessert sich dann aber Gott sei Dank in den letzten beiden Dritteln des Films.

 

Die Musik gehört zu den größten Katastrophen, die ich je im Kino gehört habe. Die billigen Taiko+Col-Legno-Samples gehen teilweise massiv gegen den Schnittrhythmus und das Tempo der Szenen. Glücklicherweise ist die Action im Film stark genug, um dieser völlig neben der Spur laufenden Ballerei die Stirn bieten zu können. Ärgerlich bleibt's aber trotzdem. Noch schlimmer fast diese ewigen Mollteppiche der Dosenstreicher, die immer ausgepackt werden, wenn's emotional werden soll. Besonders lächerlich diese kurze Englischhornsolo, das einmal kurz aus den Streichersamples hervorlugt, um nochmal richtig auf die Tränendrüse zu drücken. Bäh! Umso schlimmer, wenn man bedenkt, dass ursprünglich Marco Beltrami den Film hätte machen sollen. Beeindruckend in Szene gesetzt wird einem das Totalversagen der Musik, wenn man eine Alternative geboten bekommt wie den kurzen Ausschnitt aus dem "Dies Irae" des Verdi-Requiems. Plötzlich hatte die Szene doppelt so viel Druck, wirkte groß und heftig. Immer wenn Holkenborgs Sample-Maschinerie loslegte, sank der Testosteronspiegel des Films gewaltig ab. Ärgerlich, sehr ärglich.

 

Fazit: Miller schuf einen interessanten Sommerblockbuster und lieferte hochvirtuoses Actionkino. Leider unterlag er bezüglich der Farbgebung des Films und der Musik (mit Ausnahme von 10 Sekunden Verdi) dem aktuellen Blockbuster-Zeitgeist und verschenkte extrem viel Potential an eine zu klinische Digitaloptik und eine totalversagende Musik.

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  • 2 Wochen später...

Ehrlich gesagt gibt es kaum Post-Apokalyptische Filme (wie Waterworld, vor allem wegen der Musik) die mir gefallen.

 

MAD-MAX-FURY-ROAD-3D-Experience-poster.j

 

Aber gestern habe ich mir endlich MAD MAX Fury Road 3D im Kino angeschaut und bin wie erwartet überwältigt! :) Art-Dekoration, Kamera, Schnitt, Effekte sind einfach grandios! Auch 3D ist hier und da gut eingesetzt worden. Der Film fängt schon beim WB Logo rasant an und die erste Verschnaufpause nach der langen Non-Stop-Action-Sequenz kommt geschätzt erst nach einer halben Stunde. Mein Adrenalinspiegel war während diesen 2 Stunden ungewöhnlich hoch! :D

 

Der Film ist wie eine Achterbahnfahrt in einer bizarren, grotesken Welt mit atemberaubenden Farben und Spektakeln und ist wirklich Wert auf der großen Leinwand erlebt zu werden. Die Musik ist großartig eingesetzt worden, spielt sogar eine wichtige Rolle in der Geschichte selbst!

 

Obwohl es sich um ein Film in einer Fantasie-Zukunft handelt ist die Geschichte wegen der Knappheit an Grundnahrungsmitteln in vielen Ländern und den unzähligen Flüchtlingen die täglich ums nackte Überleben kämpfen leider sehr aktuell! 

 

Prädikat: Besonders Wertvoll!   

 

9/10 

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Vielen Dank für Deinen begeisterten Text. Mich hat der Film auch sehr überrascht.

 

Die Musik ist großartig eingesetzt worden, spielt sogar eine wichtige Rolle in der Geschichte selbst!

 

Meinst Du damit das "Leitmotiv" der Bösen in Form des kaputten Metaller-Gitarristen? Das war in der Tat ein schmucker Einfall, den ich aber weniger Herrn Junkie XL als John Miller zuschreiben würde. Ansonsten fand ich die Musik sehr ärgerlich und störend. Das Tempo der Musik und die Gleichförmigkeit der Taike/Col-Legno-Streicher-Sample haben meiner Empfindung nach oft gegen den hervorragenden Schnitt gearbeitet. Diese Moll-Streicherpassagen während der "ergreifenden" Momente fand ich ziemlich platt.

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Am Freitag auf der filmtonart sah ich ein Panel über den Sound und die Musik von "Who am I", das mich so begeisterte und dank der Filmszenen richtig neugierig machte, dass ich mir dachte "jetzt erst recht!". 

Ich habe irgendwann mal einen Teaser gesehen und den Film direkt auf meine Liste gesetzt. Hielt es sogar zuerst für eine US-Produktion und habe mich gewundert, was denn Elyas M'Barek da macht, bis ich herausfand, dass es ein Film aus Deutschland ist. Und was für einer!

 

Spannende Handlung mit Twists, die einem den Kopf verdrehen. spitzen Cast und durch Sound-Mix und Musik auch akustisch ein Genuss! Ein Soundtrack, der auch auf jeder Techno-Party laufen könnte...

 

Sogar mit - was mich ein wenig stolz macht - Augsburger Beteiligung durch Michael Kamm (Bandmitglied von Nova International), Jaro Messerschmidt und Nik Reich, die im Stil des Main Themes von Boys Noize einen herrlich basslastigen, "schmutzigen" Score schufen, in dem vor allem das Love Theme nicht wirklich romantisch klingt...

 

Doch auf jeden Fall mal ein bisschen zum Inhalt:

Es geht um eine Gruppe von Hackern, die einfach nur Spaß haben und innerhalb der Szene groß rauskommen möchten. Um es ihrem großen Vorbild "MRX" zu beweisen, wie gut sie sind, tun sie nichts anderes, als den BND zu hacken. Dabei geraten sie nicht nur ins Visier von Europol, sondern auch von konkurrierenden Hackergruppen und es wird richtig gefährlich. So grob zusammengefasst, ohne zu spoilern. 

 

Wer also Thriller, gern auch aus Deutschland, mag, der wird damit seine Freude haben. Wer mit deutschen Filmen, egal wie gut, überhaupt nix anfangen kann, kann ja auf das US-Remake warten (hörte am Freitag, dass Hollywood schon angefragt hat)... ;)

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  • 2 Wochen später...

42

 

Sehr guter Sportfilm mit einem großartigen Cast allen voran Chadwick Boseman und Harrison Ford, die hier wirklich eine sehr überzeugende Leistung zeigen.
Die Geschichte hat zwar das eine oder andere Klischee, wird aber trotzdem spannend und mit einer guten Portion Gefühl erzählt. Dazu gibt es einen wunderbaren Score von Mark Isham, der sich ab und an wie ein Hornerscore anfühlt. Also in allem ein gelungener Film in meinen Augen.
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terminator genisys

außer arnie nix gewesen.langweilige jugendfreie cgiverseuchte action die auch noch die originale ruiniert.bravo.die rechte können gar nicht schnell genug an cameron zurückgehen.und wenn er nix damit macht ist das besser als so eine belanglosigkeit wie das hier.

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schafft ja nicht mal (erwartungsgemäss) die 100 mille in usa... damit hat sich die franchise ja nun hoffentlich endlich erledigt.

 

Nicht so voreilig.

Wenn es mit einer Fortsetzung nicht mehr klappt, holt Hollywood das Remake des Originals aus der Überraschungstüte....

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Ant-Man

 

Sehr, sehr nett.

Zu Anfang braucht der Film recht lange, um in die Gänge zu kommen, was aber durch den Umstand kommt, daß Ant-Man eben erst eingeführt werden muss. Ab der zweiten Hälfte aber ist es ein erfrischend anders gemachter, sehr unterhaltsamer Heldenfilm, bei dem mal nicht die große weite Welt gerettet werden will. Schön auch, daß sich der Film selbst nicht ganz so ernst nimmt und vielleicht gerade deshalb so gut funktioniert. Darüberhinaus sind durch die Bank alle, egal ob Haupt- oder Nebendarsteller (welche hier genau genommen die wahren Sympathieträger sind) alle sehr liebenswert. Neben den Guardians definitiv der Marvelfilm mit dem größten Spaßfaktor.

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Fantastic Four

 

Tja was soll man sagen. Der Film wirkt echt sehr träge und so als hätte man ihn in null Komma nix aufgezogen. Von der Story her nix neues, hier und da ein paar Abweichungen, aber sonst eben altes neu aufgelegt.

Die Darsteller fand ich auch ziemlich blass, vor allem Teller und Mara, Kebbell als Doom ist im Prinzip eine 1:1 Kopie aus den vorherigen Filmen.

Effekte sind sicherlich ganz in Ordnung. Vom Score ist bei mir auch nicht viel hängengeblieben, war funktional aber sonst Thema o.ä. hab ich jetzt nicht raushören können.

Am Ende ein Film den man sich locker sparen kann. Egal wie toll Josh Trank den noch schönreden mag.

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Ich warte ja auf eine Ritter- und Western-Rennaissance.

 

Western kommen ja alle paar Jubeljahre raus und nach meinem Dafürhalten meist auch gar nicht mal so übel. Der Preis für die Qualität wohl meist die Unmöglichkeit für Blockbuster und eine damit verbundene Renaissance.

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