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HOOSIERS

 

Ich bin ja ein kleiner Verehrer von Gene Hackman. Dazu liebe ich diese "David gegen Goliath"-Sportfilme. Daher frag ich mich, warum ich einen der wegweisenden Sportfilme bisher nicht gesehen habe. Na ja nun hab ich es nachgeholt und ich muss ehrlich sagen:

Das ist einer der besten Sportfilme, die ich je gesehen habe.

Erstmal durch die Bank sehr gute Schauspieler, wo aber gewiss Gene Hackman zuerst genannt werden muss. Aber auch ein Dennis Hopper in einer Nebenrolle spielt ganz groß auf. Dazu eine tolle und auch packend erzählte Geschichte, die übrigens auf einer wahren Begebenheit beruht.

Ja, dann gibt es da noch die Musik von Jerry Goldsmith. Herrlich, wie er die Szenen hier vertont hat. Seine Musik ist ein wichtiger Grund, warum der Film so gut wurde. Dazu muss ich ehrlich sagen.. die Themen in diesem Score gehören zu den schönsten, die Jerry je komponiert hat. Ach ja und die Synthies hier.. die geben dem Score und damit auch dem Film den nötigen Pep.

Was für ein toller Film!

 

Ich fand den Film auch recht gut. Zuerst mag es etwas komisch sein, dass ein Film, der in den frühen 60ern spielt, 80er-Jahre-Synthies hat, aber die Musik funktioniert hervorragend und veredelt den Film, wie es wohl nur Goldsmith konnte. Die komplett synthetischen Main Titles auf dem Album kommen aber im Film nicht vor, die hat Jerry nur für das Album eingespielt. Sie gehören für mich aber zu diesen typischen mitreissenden Synthie-Sportfilm-Themen, wie es sie nur in den 80ern gab.

 

Im Score setzt Jerry seine Synthies dann aber auch recht stark ein, das Orchester wird fast immer von ihnen begleitet. Und obwohl ich die Themen und auch den Synthie-Einsatz sehr mag, wünsche ich mir doch, dass Jerry jemanden gehabt hätte, der sich mit Programming besser ausgekannt hätte. Mit ein paar besseren Sounds klängen seine Synthies wohl nicht ganz so "cheesy". Einen Teil des HOOSIERS-Themas gab es in recht ähnlicher Form schon zwei Jahre vorher im komplett elektronischen RUNAWAY von Jerry zu hören:

 

 

Die Musik zu RUDY, der vom gleichen Regisseur wie HOOSIERS ist, ist stilistisch ja eine ähnliche Angelegenheit, wenn auch hier die Synthies keine so große Rolle mehr spielen wie in HOOSIERS.

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Ich fand den Film auch recht gut. Zuerst mag es etwas komisch sein, dass ein Film, der in den frühen 60ern spielt, 80er-Jahre-Synthies hat, aber die Musik funktioniert hervorragend und veredelt den Film, wie es wohl nur Goldsmith konnte. Die komplett synthetischen Main Titles auf dem Album kommen aber im Film nicht vor, die hat Jerry nur für das Album eingespielt. Sie gehören für mich aber zu diesen typischen mitreissenden Synthie-Sportfilm-Themen, wie es sie nur in den 80ern gab.

 

Im Score setzt Jerry seine Synthies dann aber auch recht stark ein, das Orchester wird fast immer von ihnen begleitet. Und obwohl ich die Themen und auch den Synthie-Einsatz sehr mag, wünsche ich mir doch, dass Jerry jemanden gehabt hätte, der sich mit Programming besser ausgekannt hätte. Mit ein paar besseren Sounds klängen seine Synthies wohl nicht ganz so "cheesy". Einen Teil des HOOSIERS-Themas gab es in recht ähnlicher Form schon zwei Jahre vorher im komplett elektronischen RUNAWAY von Jerry zu hören:

 

 

Die Musik zu RUDY, der vom gleichen Regisseur wie HOOSIERS ist, ist stilistisch ja eine ähnliche Angelegenheit, wenn auch hier die Synthies keine so große Rolle mehr spielen wie in HOOSIERS.

 

Rudy ist auch noch einer dieser Filme, die ich unbedingt noch sehen muss. Ja.. die Ähnlichkeit ist nicht von der Hand zu weisen. Wusste gar nicht, dass es derselbe Regisseur ist. Das erklärt einiges :)

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Rudy ist auch noch einer dieser Filme, die ich unbedingt noch sehen muss. Ja.. die Ähnlichkeit ist nicht von der Hand zu weisen. Wusste gar nicht, dass es derselbe Regisseur ist. Das erklärt einiges :)

 

Im Booklet des RUDY-Albums wird Jerry zitiert mit "When are you going to give me another film like HOOSIERS?", was er Regisseur David Anspaugh wohl immer gefragt hat. ;)

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Im Booklet des RUDY-Albums wird Jerry zitiert mit "When are you going to give me another film like HOOSIERS?", was er Regisseur David Anspaugh wohl immer gefragt hat. ;)

 

Also hat wohl Jerry die Arbeit an HOOSIERS auch sehr geschätzt. Sonst würde er wohl nicht nach einer weiteren solchen Gelegenheit fragen ;)

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Also hat wohl Jerry die Arbeit an HOOSIERS auch sehr geschätzt. Sonst würde er wohl nicht nach einer weiteren solchen Gelegenheit fragen ;)

 

Scheinbar. Die Musik zu HOOSIERS wurde ja auch für einen Oscar nominiert.

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SHOPGIRL

 

Ein wunderbarer Film über die Liebe mit herrlichen Charakteren (sehr gut dargestellt von Claire Danes, Steve Martin und Jason Schwartzman) und einer wahrhaftig wunderschönen Musik von Barrington Pheloung. Besonders letzteres hat mich sehr überrascht, da normalerweise bei solchen Filmen eher die Songs dominieren.. jedoch hier war es der Score, der einem durch den Film (inkl End Credits) begleitet hat und das auf eine so wundervolle Art und Weise.

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SHOPGIRL

 

Ein wunderbarer Film über die Liebe mit herrlichen Charakteren (sehr gut dargestellt von Claire Danes, Steve Martin und Jason Schwartzman) und einer wahrhaftig wunderschönen Musik von Barrington Pheloung. Besonders letzteres hat mich sehr überrascht, da normalerweise bei solchen Filmen eher die Songs dominieren.. jedoch hier war es der Score, der einem durch den Film (inkl End Credits) begleitet hat und das auf eine so wundervolle Art und Weise.

Zum Thema Soundtrack: Ich hab die CD immer noch zum Verkauf hier liegen. Sag Bescheid, wenn Du magst. ;)

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SHOPGIRL

 

Ein wunderbarer Film über die Liebe mit herrlichen Charakteren (sehr gut dargestellt von Claire Danes, Steve Martin und Jason Schwartzman) und einer wahrhaftig wunderschönen Musik von Barrington Pheloung. Besonders letzteres hat mich sehr überrascht, da normalerweise bei solchen Filmen eher die Songs dominieren.. jedoch hier war es der Score, der einem durch den Film (inkl End Credits) begleitet hat und das auf eine so wundervolle Art und Weise.

 

Der Film ist allerdings keine typische Romantik-Komödie, eher eine leise Romantik-Dramödie, von daher wären mehr Pop-Songs etwas fehl am Platze gewesen. ;) Steve Martin, der ja auch das Drehbuch geschrieben hat (nach seinem gleichnamigen Roman), wurde zwar von manchen kritisiert, weil er selbst die Rolle des alternden Liebhabers übernommen hat, aber ich fand ihn, wie auch Claire Danes, überzeugend und in ihrem Spiel sehr berührend. Und den Score habe ich mir damals sofort nach Filmsichtung besorgt. :)

 

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Der Film ist allerdings keine typische Romantik-Komödie, eher eine leise Romantik-Dramödie, von daher wären mehr Pop-Songs etwas fehl am Platze gewesen. ;) Steve Martin, der ja auch das Drehbuch geschrieben hat (nach seinem gleichnamigen Roman), wurde zwar von manchen kritisiert, weil er selbst die Rolle des alternden Liebhabers übernommen hat, aber ich fand ihn, wie auch Claire Danes, überzeugend und in ihrem Spiel sehr berührend. Und den Score habe ich mir damals sofort nach Filmsichtung besorgt. :)

 

 

Jap, es ist zwar ein Film über die Liebe, aber keiner dieser typischen Romantik-Komödien. Jedoch trotzdem emfpand ich es überraschend, dass dem Score soviel Platz im Film gegeben wurde. Spätestens bei den End Credits wäre dann ein Song gekommen.. aber auch da lief der Score. Fand ich sehr schön und verlieh dem Film auch eine zusätzliche besondere Note.

Wegen Steve Martin.. ich fand ihn ideal in der Rolle. Mit welchem Feingefühl und Zurückhaltung er agierte.. hätte mir da keinen anderen vorstellen können. Den einzigen Humorpunkt im Film sorgte ja Jason Schwartzman mit seiner ganzen Art. War ein toller Kontrast zu den eher ruhigeren Danes/Martin-Szenen.

 

Zum Thema Soundtrack: Ich hab die CD immer noch zum Verkauf hier liegen. Sag Bescheid, wenn Du magst. ;)

 

Ich weiß, aber 20 Euro ist mir doch etwas zuviel, denn soviel gebe ich meistens nur für wirklich wichtige CDs aus. Trotz aller Schönheit zähle ich Shopgirl nicht dazu. Außerdem kommen die letzten Monate in diesem Jahr genug Ausgaben auf mich zu. Richtig blöder Zeitpunkt, um neue Scores kennen zu lernen und sie zu kaufen ;)

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DYING OF THE LIGHT

Der Film hat eigentlich nur eine positive Sache und das ist Nicolas Cage. Ihm nimmt man die Rolle des todeskranken CIA-Agenten wirklich ab. Dank ihm entwickelt sich eine Spannung im Film, der ein sehr geringes Tempo hat. Dazu hätte der Film eventuell anders enden sollen. Nach dem Gespräch der beiden Widersacher.. aber nein, man wollte wohl noch eine blutige Schießerei mit einem total unnötig brutalen Kampf der beiden Widersacher.
Ja.. es kommt einem trotz eines tollen Cage, einem soliden restlichen Cast, darunter Anton Yelchin, einer soliden Musik doch das Gefühl auf, dass man das alles schon mal besser gesehen hat. Aber das soll nicht bedeuten, dass der Film total schlecht ist. Er ist in Ordnung, aber hätte besser sein können. Jedoch für Cage-Fans bestimmt ein Vergnügen.
Mein Lieblings-Nicolas Cage-Film der letzten Jahre bleibt JOE.

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wenn die _eine_ positive sache eines films nicolas cage ist, oh mannomann! ;)

_das_ läßt dann tief blicken auf diesen film! ;)

Klar zeigt er hier auch sein "Overacting", aber es passte zu der Krankheit des Charakters. Die anderen Elemente des Films von Paul Schrader sind solide, aber Cage sticht da schon heraus. Das meinte ich damit.

Hier der Trailer von dem Dying of the Light

 

 

Aber ja.. ich finde, Nicolas Cage ist immer noch ein brillianter Schauspieler, wenn man ihn lässt.

Bei JOE zum Beispiel.. da hat man ihm endlich mal ein sehr gutes Drehbuch gegeben und er hat dort einer seiner besten schauspielerischen Leistungen aller Zeiten abgeliefert.

Hier der Trailer dazu

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DYING OF THE LIGHT

Der Film hat eigentlich nur eine positive Sache und das ist Nicolas Cage. Ihm nimmt man die Rolle des todeskranken CIA-Agenten wirklich ab. Dank ihm entwickelt sich eine Spannung im Film, der ein sehr geringes Tempo hat. Dazu hätte der Film eventuell anders enden sollen. Nach dem Gespräch der beiden Widersacher.. aber nein, man wollte wohl noch eine blutige Schießerei mit einem total unnötig brutalen Kampf der beiden Widersacher.

Ja.. es kommt einem trotz eines tollen Cage, einem soliden restlichen Cast, darunter Anton Yelchin, einer soliden Musik doch das Gefühl auf, dass man das alles schon mal besser gesehen hat. Aber das soll nicht bedeuten, dass der Film total schlecht ist. Er ist in Ordnung, aber hätte besser sein können. Jedoch für Cage-Fans bestimmt ein Vergnügen.

 

also ich find noch, das bukarest ganz nett eingefangen wurde. ich steh ja auf filme, die im ostblock angesiedelt sind. das ist ein solider spielfilm, der an einem verregneten sonntag nachmitag kurzweilig unterhält.

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SUICIDE KINGS

Christopher Walken spielt hier ganz fantastisch genau wie Denis Leary und auch der restliche Cast (Sean Patrick Flanery, Jeremy Sisto, Jay Mohr, Johnny Galecki und Henry Thomas) macht einen sehr guten Job. Der Film an sich ist richtig spannend mit einem sehr guten Schuss bösen schwarzen Humor ala Tarentino. Die orchestrale Musik von Graeme Revell ist zwar auch gelungen.. nur ab und zu denkt man, er hätte hier ein Melodram vertont. Etwas zu dick aufgetragen für ein paar Szenen. Aber ja.. absolut sehenswerter Film, wenn man 1. Christopher Walken gerne beim "Coolsein" zusieht und 2. einen Sinn für schwarzen Humor hat.

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MARATHON MAN

 

Wieder eine Lücke geschlossen.. und was für eine.

Gut, die Story an sich ist recht einfach gehalten, doch daraus so eine hochspannende und von Anfang an eine bedrückende Atmosphäre aufzubauen, allein dafür ist der Film zu Recht ein Klassiker. Dazu gab es einen wahrhaftig fantastischen Cast (Dustin Hoffman, Roy Scheider, Laurence Olivier und William Devane. Jap.. ein grandioser Film.

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MARATHON MAN

 

Wieder eine Lücke geschlossen.. und was für eine.

Gut, die Story an sich ist recht einfach gehalten, doch daraus so eine hochspannende und von Anfang an eine bedrückende Atmosphäre aufzubauen, allein dafür ist der Film zu Recht ein Klassiker. Dazu gab es einen wahrhaftig fantastischen Cast (Dustin Hoffman, Roy Scheider, Laurence Olivier und William Devane. Jap.. ein grandioser Film.

 

... ist es sicher? ;)

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Ich hatte leider ganz vergessen, es hier anzukündigen, aber es gab bzw. gibt im Oktober und November eine interessante Retrospektive zum Film der jungen Bundesrepublik Deutschland (1949 - 1963) im Frankfurter Filmmuseum zu sehen. Das Programm orientiert sich an der gleichnamigen Retrospektive, die diesen August auf dem Filmfestival in Locarno zu sehen war, und zu der diese tolle Essay-Sammlung erschienen ist:

 

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Da ich mit dem bundesdeutschen Kino der 50er noch nicht allzu gut vertraut bin, habe ich mir mal einige Filme der Reihe angesehen, und war durchaus überrascht, wie modern, konfliktfreudig und mitunter auch recht unbequem viele dieser Filme sind. Selbst in so manchem Heimatfilm tun sich düsterste Abgründe auf, es eskalieren die Konflikte zwischen naturverbundener, religiöser Weltanschauung und selbstbestimmter, freizügiger Genussgesellschaft, und ebenso brechen verkrustete Geschlechterverhältnisse auf oder werden an den Pranger gestellt.

 

Eine Auswahl meiner Sichtungen:

 

 

DAS DORF UNTERM HIMMEL (Richard Häussler, 1953)

 

Ein Richter verliebt sich in einem kleinen Dorf in eine Witwe, die von diversen undurchsichtigen, schmierigen Typen umgeben ist. Der Richter möchte den gewaltsamen Tod ihres Mannes aufklären, erkennt aber erst am Ende, dass die Witwe selbst die Mörderin ist.

Ein Heimatfilm als Film noir. Die Natur der Berge als eigentlich idyllisches Setting wird hier zum Sinnbild für die zerklüfteten, seelischen und moralischen Untiefen, die der Protagonist nach und nach auslotet. Es kommt zwar letztlich zum Happy End (auch wenn sich die Witwe für den Mord verantworten muss, heiraten sie und der Richter am Ende), aber ein ungutes Gefühl bleibt. Starker Film.

 

 

DAS LIED VON KAPRUN (Anton Kutter, 1955)

 

Ein Drama vor dem Hintergrund der Bauarbeiten an der Talsperre Kaprun - einem der größten alpinen Bauprojekte der Nachkriegsjahre. Das Berg-Setting des Films ist trotz imposanter Landschaft seltsam trist, fast der gesamte Film spielt auf der staubigen Baustelle der Talsperre und in den Barracken der Bauarbeiter. Im Fokus: der Konflikt zwischen den fortschrittsgläubigen Bauherren und einem naturverbundenen, bergerfahrenen alten Mann, der einem Sicherheitsingenieur bei der Gefahreneinschätzung auf der Baustelle helfen soll.

 

 

NACKT, WIE GOTT SIE SCHUF (Hans H. König, 1958)

 

Eine junge Frau hat von den kriminellen Machenschaften ihres Bauarbeiter-Freundes genug und zieht in ein Bergkloster. Es entstehen jedoch Auseinandersetzungen zwischen den dort lebenden Mönchen und den vergnügungssüchtigen Bauarbeitern einer nahegelegenen Baustelle.

Auch hier wird das Alpensetting zum staubigen, unwirtlichen Schauplatz weltanschaulicher Konflikte. Das Geschehen wechselt zwischen Baustelle, schwer befahrbaren Bergpisten, und dem abgeschiedenen Kloster, das nicht mehr als eine aus dem Fels gehauene Ruine ist. Idylle gibt es hier nicht - und die Konflikte zwischen virilen jungen Männern und bigotten Klosterbrüdern nehmen fast kriegerische Dimensionen an. Apokalyptisch.

 

 

ROSE BERND (Wolfgang Staudte, 1956)

 

Die naive Rose Bernd (Maria Schell) soll einen unscheinbaren Kleinunternehmer heiraten, wird jedoch sowohl von einem windigen Bauarbeiter als auch von einem älteren Gutsbesitzer begehrt. Als Rose von letzterem schwanger wird, erzählt der Bauarbeiter den Leuten auf dem Gut von den zahlreichen Beziehungen seiner Geliebten. Rose wird zwischen den gesellschaftlichen Fronten zermahlen und bringt ihr Kind um.

Im Gegensatz zur literarischen Vorlage von Gerhart Hauptmann deutet Staudte den Kindsmord nur an, und lässt somit mehr Raum für Sympathie für die Protagonistin. Ihre Zeichnung als lebensfrohe, in ihrer unglaublichen Naivität jedoch beinahe "zurückgeblieben" wirkende Frau, die überhaupt nichts über den Umgang mit Sexualität weiß, macht ihr Schicksal am Ende umso erschreckender. Ein Film über die Grauen des Patriarchats und einer mitleidlosen Welt.

 

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Im November läuft NACKT, WIE GOTT SIE SCHUF noch einmal im Filmmuseum. War mein bisheriger Favorit - wer in der Nähe ist und Zeit hat, sollte sich den nicht entgehen lassen.

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Bei mir zuletzt im Player:


"Das Jericho-Projekt" (2016)

(SPOILER!)

Na, da fühlte sich wohl jemand berufen, den Plot von John Woos "Face OFF - Im Körper des Feindes" mit quasi umgekehrter Prämisse zu recyceln (Gedanken- statt Gesichts-"Transplantation"). Ich will nicht mehr über den Story-Verlauf verraten, aber nach einem starken Anfang verläuft das doch in nur allzu bekannten Bahnen.

Was an dem Film aber doch grossen Spass macht, ist zu sehen, mit welcher offensichtlichen Freude Kevin Costner endlich mal wieder einen richtig gemeinen "Badass"-Charakter spielen darf. Bei Kostner, in den 90ern ja quasi zur filmischen "Inkarnation des Guten" gereift, hat man fast den Eindruck, dass nun im Alter seine Auftritte als Serienkiller ("Mr. Brooks") oder Gewalttäter (wie in diesem Film) als so eine Art Katharsis fungieren, um sein ewiges "Good Guy"-Klischee lustvoll zu konterkarieren.   

Leider ist der Rest der stellaren Besetzung ziemlich verschwendet - Gary Oldman spielt im wesentlichen eine Choleriker-Version seines Batman-Cop-Charakters und Tommy Lee Jones kann als Wissenschaftler nicht so richtig überzeugen.
Ein lächerlich klischeehafter Bösewicht zieht den Film auch eher runter, während die Produktionswerte, die ziemlich blutrünstigen Action-Szenen und solide inzenierten Verfolgungsjagden zumindest unter Beweis stellen, dass hier keine Amateure am Werk waren - begleitet von gewohnt dynamischer Musik von Brian Tyler (für meinen Geschmack aber viel zu elekronik-lastig).

Meine Wertung: 6 von 10 - für Fans von Kevin Costner und für einen gepflegten Action-/Agenten-Thriller-DVD-Abend mit einem ziemlich bizarren Plot ausreichend


"Eye in the Sky" (2015)

Dieser Film greift ein sehr heikles und politisch umstrittenes Thema auf, nämlich die Legitimität des weltweiten Drohnen-gestützten Krieges gegen "Terroristen", bei dem bekanntlich in vielen Fällen weit mehr Zivilisten und Unschuldige getötet werden als richtige "Terroristen".
Ein fiktives Szenario eines solchen Einsatzes in Afrika wird quasi in "Echtzeit" dem Zuschauer als gewissermassen live-gestreamt präsentiert, was zunächst einmal den positiven Effekt hat, dass der Film von der ersten bis zur letzten Minute atemberaubend spannend bleibt. Man kann seine Augen kaum abwenden.
Die ethischen Implikationen, Entscheidungsprozesse, Konflikte und politischen Abwägungen, repräsentiert durch die verschiedenen Protagonisten - Politiker, Militärs und beteiligte Soldaten - bleiben glaubhaft und in sich schlüssig und gestatten keine "richtige" oder "einfache" Auflösung, die der Film auch konsequenterweise am (deprimierenden) Ende nicht zu bieten hat.

Bei mir als einfachem, cineastisch interessiertem Zuschauer, der aber zugegebenermassen keine Ahnung von militärischen Entscheidungsprozessen hat, blieb dennoch ein etwas bitterer Nachgeschmack, weil einerseits bestimmte "populistische" Klischees nicht außen vor bleiben - Politiker sind im wesentlichen feige und versuchen, sich vor unbequemen oder unpolulären Entscheidungen zu "drücken", während die Militärs im Zweifelsfall auch gerne mal Fakten manipulieren, um ihren "Interessen" zur Durchsetzung zu verhelfen, wobei Amerikaner skrupelloser morden als Engländer (dieser Film ist eine UK Produktion) -  und man sich andererseits des Eindrucks nicht erwehren kann, dass angesichts dessen, was dank WikiLeaks und Whistleblowern aus diesem sensiblen militärischen Bereich an Berichten an die Öffentlichkeit gelangt ist, die "Wirklichkeit" möglicherweise noch viel "schlimmer" ist.
Letzlich kann ich nicht beurteilen, ob insofern die Militärs in diesem Film noch "viel zu gut" wegkommen und die gezeigten Konflikte um Moral und Legitimität nicht eher "unrealistisch" sind und in Wirklichkeit ohne jede Diskussion "auf den Knopf gedrückt" wird.

Aber vielleicht kann ein solcher Film, der ja letztendlich "auch" der Unterhaltung dient, das auch gar nicht leisten, ebensowenig wie die Klärung der Frage, wie sogenannter "Terrorismus" im geostrategischen und global-politischen Kontext entsteht und zu bewerten ist.
Die großartige Helen Mirren und der ja leider viel zu früh verstorbene Alan Rickman überzeugen wie immer in ihren Rollen, für die eher subtile Spannungs-Musik zeichnen Paul Hepker und Mark Kilian verantwortlich (die Namen sagen mir beide nichts).

Meine Wertung: 8 von 10
Ein Film, der ein äusserst heikles Thema grösstenteils angemessen und mit atemberaubender Spannung aufbereitet und zum Nachdenken anregt - nicht mehr und nicht weniger. Eine "realistische" Wiedergabe der diesbezüglichen "Wirklichkeit" sollte man aber nicht unbedingt erwarten.

 

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"doctor strange"

ist schlicht und ergreifend der technisch und optisch perfekteste film, den ich je gesehen hab!

habe in meinem langen leben niemals irgendwelche "bewußtseinserweiternde/bewußtseinsverändernde substanzen" ;) eingenommen, aber die sichtung dieses mindfucking mindblowers fühlt sich so an als ob. sowas wie diesen film hat die welt noch nicht gesehen. der beste comicfilm, den ich bislang gesehen hab. optisch und akustisch ein augen- und ohrenschmaus!

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die handlung ist etwas simple aber mein Gott was für atemberaubende Szenen...Inception war echt harmlos dagegegen.und sein erster trip war auch verdammt heftig.showdown war der beste jemals in einer comicverfilmung und es war nichtmal eine actionsequenz! dr.strange wird den avengers in infinity war zur seite stehen, genau wie die guardians of the galaxy.was denkt ihr was da abgeht wenn dr.strange schon in seinem einzelfilm solche sequenzen hat.und der wird komplett in brandneuen imaxkameras gedreht, beide teile.dc kann einfach einpacken.

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Ich hab mir heute mal wieder zum zigsten Mal die Omen-Trilogie gegeben und dabei gemerkt, dass die Reihe mich immer noch fesseln kann.

 

THE OMEN

Nach all den Jahren immer noch einer der besten Horrorfilme aller Zeiten. Der Aufbau, die Charaktere, die Musik und die Grundstimmung.. hier stimmt einfach alles. Einfach nur brilliant!

 

DAMIEN: OMEN II

Eine sehr gelungene Fortsetzung mit einem wirklich toll aufspielenden Jonathan Scott-Taylor als Damien. Vielleicht sogar der interessanteste Teil der Trilogie, da hier Damien erkennt, wer er ist (übrigens in einer genialen Szene) und wie um ihm herum alles vorbereitet wird für seinen Machtaufstieg, was dem Film schon etwas Tiefe in die Story bringt.
Kleine Kritik.. hätte gern mehr innerlichen Konflikt bei Damien gesehen als nur ein lautes "Warum ich?" und das Finale ging irgendwie zu schnell vorbei und fühlte sich auch nicht so wie das Finale des Films an. Sonst aber, auch dank der vielleicht sogar noch besseren Musik von Jerry Goldsmith, ein gut gewordener zweiter Teil.

 

OMEN III: THE FINAL CONFLICT

Gut, der Film hat seine Schwächen, die man nicht übersehen kann. Jedoch trotz allem ist er das perfekte Ende der Trilogie um den Antichristen. Die Spannung ist, trotz der diesmal etwas übertriebenen Brutalität, immer noch recht hoch und die Story ist zwar am Ende total überzogen, aber es passt irgendwie. Großes Plus dabei ist die meisterhafte Musik von Jerry Goldsmith, der hier nochmal alles aufbietet, um die Reihe auch musikalisch abzuschließen. Dazu ein grandioses neues Thema, was mit der restlichen Musik perfekt die Szenen untermalt. Auch Sam Neill als Damien hat einen hohen Anteil, dass der Film am Ende für mich nicht als misslungen bewertet wird. Man merkt ihm richtig die Freude an, den Sohn des Teufels zu spielen. Die deutsche Stimme von Volker Brandt (Stammstimme von Michael Douglas) passt da perfekt.
Ja, ein gelungener Abschluss einer der besten Horrorfilm-Reihen der Geschichte.

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