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WE BOUGHT A ZOO

Manchmal schaut man sich einen Film an und mit jeder Minute steigt die Begeisterung so dermaßen, dass sie sich am Ende als Liebe herausstellt. Genau das ist mir gerade passiert, sogar so sehr, dass diese Liebe für diesen Film mich am Ende zum Weinen brachte.
Es ist ein so wunderbarer Film über ein Abenteuer der ganz besonderen Art, über ein Abenteuer, was für eine Familie größer ist als jedes andere davor. Das Abenteuer heißt "Aufstehen und Weiterleben". Diese Botschaft wird hier mit ganz viel Gefühl, wunderbaren Humor und so wunderbare durch die Bank großartig aufspielende Schauspieler erzählt. Das alles haucht dieser wahren Geschichte echtes Leben ein. Ein weiterer großer Pluspunkt ist die Musik, die eine wahrhaftig perfekte Symbiose aus Songs und Score von Jónsi ist. Hier stimmt einfach alles und endlich kann ich eine Frage beantworten, was ich vor diesem Film nicht konnte.
Die Frage lautet: Was ist denn dein Lieblingsfilm mit Matt Damon?
Meine Antwort: We Bought A Zoo.
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vor 7 Minuten schrieb Lars Potreck:

ich möchte nicht kleinlich erscheinen, aber du hättest 2x R wegmachen müssen, denn ansonsten würdest deine selbst gestellte frage falsch beantworten. ;)

Das hab ich paar Minuten nach Babis Hinweis auch gemerkt, trotzdem Danke ;)

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STAR TREK: DISCOVERY

ich habe gerade die 9. und vorerst letzte Folge gesehen und bin zwiegespalten.
Zu einer Seite gefällt mir die Serie dank mancher Charaktere wie Saru, der mich an Odo aus DS9 erinnert und mach anderer Nebendarsteller. Auch die Story ist nicht schlecht erzählt, teilweise spannend, hat leichten Humor (da könnte ruhig noch etwas mehr dabei sein) und dass sich nach der Hälfte der Folgen endlich sowas wie ein "Adventure of the Week" eingestellt hat, gefällt mir ebenso. Ich mag sowas einfach sehr gerne und meiner Meinung nach taucht das in der heutigen Serienwelt viel zu wenig auf. Ab und zu eine Staffelübergreifende Handlung ist ja in Ordnung, aber das scheint seit Jahren so total im Trend zu liegen, dass Serien, die das nicht so handhaben in einer deutlichen Minderheit sind. Was ich auch auf der positiven Seite sehe, dass tatsächlich auch sowas wie ein Star Trek-Gefühl sich einstellt und das um Längen deutlicher auf als zum Beispiel bei den ersten zwei J.J. Abrams-Kinofilmen (den dritten hab ich bisher noch nicht gesehen), wo das ja nur gefühlt in den Charakterzügen von Pille und Spock zu erkennen war. Auch die Effekte waren in Ordnung, auch wenn für ab und zu zuviel Lichteffekte waren. Damit sind wir auch auf der anderen Seite, denn einer der Kritikpunkte sind diese nervigen stark blendenden Lensflares, die besonders in den ersten drei Folgen nicht wirklich zu ertragen waren und teilweise so die Übermacht hatten, dass sie sogar ruhige Szenen, wie eine mit Saru und Michael, kaputt machten, weil sie ohne Vorwarnung auftauchten und dabei haben die beiden Charaktere sich nicht mal bewegt. Dann sind sie sehr oft so grell, dass es unangenehmer ist als bei den J.J. Abrams-Filmen. Gott sei Dank wurde das dann im Verlauf der Folgen weniger und etwas angenehmer. Jedoch damit zerstört man den besonderen Effekt der Lensflares, wo für mich einfach nur gilt: Weniger ist mehr.
Einer der größten Sachen, die mich stören, ist der Hauptcharakter. Ich kann noch nicht mal genau sagen, was mich an Michael Burnham stört. Teilweise ist sie mir einfach unsympathisch, und irgendwie sehe ich in ihrer Charakterzeichnung eher einen Nebendarsteller als ein Hauptdarsteller. Weil als Hauptdarstellerin nervt sie teilweise einfach nur. Gut, vielleicht muss sie auch erst zu einem wahren Hauptcharakter werden, was ich hoffe, aber in den ersten neun Folgen hab ich meine Probleme damit gehabt, sie als Hauptdarstellerin anzusehen. Ein weiterer Schwachpunkt ist die Musik. Diese wird zwar etwas besser im Laufe der Staffel, aber wirklich hervortreten kann sie nicht und als dann nach einem wichtigen Sieg die Musik alles aufzieht, was sie zur Verfügung hat, finde ich das sogar too much und für mich zieht die Musik dann diesen Moment sogar ins Lächerliche. Ich hab mir da echt gewünscht, dass diese Szene schnell vorbei geht. Gut ist es, dass das Hauptthema als roter Faden genommen wird, aber es wäre besser, wenn das markanter wäre. Dazu finde ich die Musik auch extrem leise abgemischt. Daher hat sie auch diese fast schon dahinplätschernde Wirkung in manchen Momenten und vor allem in den ersten drei Folgen.
Den letzten Kritikpunkt, den ich hier anspreche, sind die Klingonen. Erstmal mit ihrem Outfit und dem neuen Gesichtsdesign wirken sie nicht wirklich wie von Ehre und Stolz getragene Krieger. Das ist für mich einfach zu künstlich und auch, dass man sie nun klingonisch sprechen hört, macht das Ganze alles andere als besser. Erst einmal wirkt das so gestellt und teilweise richtig amateurhaft vorgetragen, dass sie sogar noch schwächer wirken, wenn sie sprechen. Daher ihre beste Szene haben sie, als in der 9. Folge der Universalübersetzer auf sie gerichtet war und man sie so sprechen hört, wie man sie kennt. Da wirkten sie für mich das einzige Mal wie die von Ehre und Stolz getragenen Krieger, was sie ja auch sein sollten.
Jedoch trotz allem reicht das mir, um dranzubleiben, ganz besonders weil auch trotz der ganzen Kritikpunkte sich bei mir das Star Trek-Gefühl bei der Serie eingeschlichen hat. Das rechne ich der Serie hoch an. Ich freue mich daher schon auf Folge 10, die im Januar kommen wird und von niemand Geringeren als Jonathan Frakes inszeniert wird.

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MONEYBALL

Ich bin ja ein Fan von Sportfilmen und daher haben es gerade diese Art von Filme es bei mir recht leicht, mich zu begeistern. Genau das schaffte nun auch "Moneyball", wo die wahre Geschichte eines Managers erzählt wird, der durch neue Methoden des Talentscoutings den Erfolg für sein Team herbeirufen will. Dieser Manager wird wahrhaftig großartig gespielt von Brad Pitt, dem ich zu jeder Sekunde die Rolle und damit den Ehrgeiz und diese Risikobereitschaft des Charakters abnahm. Als sein Co-Star machte auch Jonah Hill eine sehr gute Figur und Philip Seymour Hoffman ist eh in jeder seiner Rollen auf einem hohen Niveau. Die Geschichte ist sehr spannend und interessant erzählt, jedoch hat auch seine, für Sportfilme typischen emotionalen Momente. Was ich gut fand, dass der Film auch ohne große Kenntnis des Sports funktionierte. Im Grunde geht es um einen Mann, der gegen jede Vernunft und gegen die Tradition was riskierte und dafür alles in Kauf nahm.
Was der Geschichte auch gut tat, war die Einbindung der Rückblenden, die nochmal den emotionalen und auch erzählerischen Aspekt der Geschichte gut unterstrichen haben. Als Bonus gab es eine eher im Hintergrund laufende Musik von Mychael Danna, was aber nicht schlimm ist. Ganz im Gegenteil, bei dem Film passte es auch sehr gut. Ab und zu erinnerte die Musik mich auch an Thomas Newman, so dass ich mir sogar dachte: Hatte ich vergessen, dass da Thomas Newman die Musik geschrieben hat und wenn ja, wie konnte das nur passieren. Aber am Ende zeigten die Credits, dass ich keine weitere Musik von Thomas Newman übersehen habe  ;)
Ja, ein toller Film, der wahrhaftig jedes Lob, was ich in den letzten Jahren über ihn gehört habe, absolut verdient hat.
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  • 3 Wochen später...

THE GREATEST SHOWMAN

Mit diesem Film startet mein Vorsatz für 2018, endlich öfters ins Kino zu gehen. Mein letzter Film war Wolf Totem 2015.
Zu Beginn gleich mal: Es hat sich echt gelohnt.
"The Greatest Showman" ist ein ganz wunderbarer Film, der eine einfache Story sehr emotional und unterhaltsam erzählt. Der Cast ist ebenso ganz fantastisch, ganz besonders die beiden großartigen Hugh Jackman und Michelle Williams. Ein klein wenig wird den beiden die Show von der richtig tollen Keala Settle gestohlen, die als bärtige Lady zu sehen ist. Sie war sozusagen die Gallionsfigur der Leute, die von anderen ausgelacht wurden, weil sie eben anders sind. Einfach nur "wow". Einer der wichtigsten Punkte bei einem Musicals sind natürlich die Songs und diese sind durch die Bank sehr gut. Mitreißend erzählen sie die Story weiter. Klasse! Wie es eben bei einer echten Musicalverfilmung auch sein muss, wird sehr viel gesungen. Aber auch der sehr schöne Score von John Debney und Joseph Trapanese trägt seinen Teil dazu bei. Ein wenig erinnerte er mich an den Stil eines James Horners. Songs und Score schaffen für mich eine perfekte Symbiose. Jap, ein sehr guter Start ins Kinojahr 2018 für mich. Bin gespannt, was ich sonst noch so entdecken werde. Nächster Kinobesuch wird wohl "The Post" werden und dann mal schauen.

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  • 2 Wochen später...

Godzilla: Planet of Monsters (Netflix) 

Uff, das war mal eher nichts. Gleich vorweg: Ich bin kein Fan der Cellshading-Technologie (wo die Figuren zwar quasi 3D sind aber wie gezeichnet aussehen sollen) und offenbar hat sie seit dem ersten Appleseed Film von 2004 auch keine großen Fortschritte gemacht. Die Figuren sehen immer noch aus wie aus Plastik. Das Charakter Design war auch eher simpel und uninspiriert. Die Bewegungsanimation war allerdings ziemlich gut. Bei Godzilla selbst bin ich eher zwiegespalten. Zum einen ist sein Design gut gelungen (es orientiert sich an dem Hollywood Film von 2014), sehr massig und fies, zum anderen ist die Einbindung in die gezeichneten Hintergründe nicht besonders geglückt. Er wirkt immer wie ein Fremdkörper. Die Hintergründe selbst und auch die Technologie sind eher lieblos gestaltet. Vollkommen misslungen sind allerdings die merkwürdigen Flugechsen. 

Die Geschichte ist hauchdünn und die Macher haben arge Probleme, die Spielzeit zu füllen. Das führt zu einigen Längen, vor allem in der ersten Hälfte (bevor sie auf der Erde landen). Aber auch danach entwickelt der Film nie richtigen Drive, trotz deutlich mehr Action. Charakterentwicklung findet nicht statt. "Godzilla hat meine Eltern getötet" muss für unseren 'Helden' als Motivation reichen, alle anderen Figuren bleiben völlig farb- und eigenschaftslos. Die einzige Frau im Team ist nur schmückendes Beiwerk. Dementsprechend provozieren die gesetzlich vorgeschriebenen Heldentode im Finale auch keinerlei Reaktion.

Wie Ronin schon schrieb passt die Musik allerdings überraschend gut zum Film, trotz des eher altmodischen Ansatzes (bis auf eine Actionszene, wo dann doch mal Elektronik zum Einsatz kam). Mein Fall war die Musik deshalb eher nicht aber das ist persönlicher Geschmack. Der Song im Abspann gefiel mir dagegen sehr gut. Leider war der Film mal wieder nahezu komplett durchgescored. Für mich eine echte Unart aber leider inzwischen Standard. 

Mich hat der Anime dermaßen kalt gelassen, dass mich der (unter anderem in einer Szene nach dem Abspann) angekündigte zweite und dritte Teil kein bischen interessiert. Da er aber trotzdem zumindest überwiegend professionell gemacht war, gebe ich gerade noch eine 5 von 10 mit Tendenz nach unten. 

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RUDY

Irgendwie kommt es mir vor, dass ich in den letzten Monaten, wenn ich mal einen für mich neuen Film anschaue, am besten immer eine volle Packung Taschentücher dabei haben sollte. Zuletzt bei "We bought a Zoo", "Moneyball", "The Greatest Showman" und nun auch bei "Rudy".
Es ist einfach ein wunderbarer Film mit der Botschaft, dass man niemals und wirklich niemals seine Ziele aufgeben sollte. Diese wird sehr emotional und spannend erzählt. Das Tempo ist zwar teilweise eher ruhig, aber ich finde, das passt einfach, weil irgendeine Hektik in der Story hätte die ganze Stimmung kaputt gemacht. 
Hauptdarsteller ist der junge Sean Astin, der diese Rolle wirklich großartig meistert. Aber in Nebenrollen sah man auch wunderbare Schauspieler wie Robert Prosky und Charles S. Dutton. Ach ja auch ein Jon Favreau war zu sehen. Wenn man genau hinsieht, dann erkennt man auch Vince Vaughn. Dann gibt es auch noch ein wahres Juwel: Die Musik von Jerry Goldsmith. Auch sie ist ein Grund für den Wasserfall an Tränen, den ich ganz besonders zum Finale des Films vergossen habe. Dazu ist es wohl eins der schönsten Hauptthemen, die er je geschrieben hat. Ich frage mich gerade, warum ich die immer noch nicht auf CD habe. Wird sich dieses Jahr auf jeden Fall ändern.
Vom Regisseur David Anspaugh kannte ich ja auch schon "Hossiers", ebenfalls mit einer großartigen Musik von Jerry und ebenfalls mit einem seiner besten Hauptthemen. Irgendwie scheinen den beiden Sportfilme zu liegen, obwohl ich den hier nur zweitrangig als Sportfilm sehe. Denn die Botschaft passt auf viele andere Lebensbereiche, die nichts mit Sport zu tun haben. Aber ja.. was für ein wunderbarer Film. Endlich hab ich ihn auch mal gesehen.

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THE UNTOUCHABLES

Das letzte Mal, dass ich ihn gesehen habe, ist bestimmt schon ein halbes Jahrzehnt her, wenn nicht sogar noch länger. Jetzt nach all den Jahren hat er nichts von seiner Klasse verloren. Spannend, mitreißend und unterhaltsam wird hier die Geschichte von den Leuten erzählt, die es geschafft haben, dass Al Capone hinter schwedischen Gardinen kommt. Die Schauspieler sind allesamt durch die Bank hervorragend besetzt und geben alle eine fantastische Leistung ab. Was mir dieses Mal irgendwie sehr aufgefallen ist, waren die Kameraeinstellungen, wie zum Beispiel bei der Szene, als Sir Sean Connery erschossen wird. Zu Beginn sieht man die Szene nur aus dem Blickfeld des Einbrechers, der Italiener, der mit einem Messer zu einer Schießerei gekommen ist. Das fand ich brilliant durchdacht. Aber auch bei der legendären Bahnhofsszene spielt die Kamera eine wichtige Rolle, damit die Szene ihre Spannung bekommt. Morricones Musik gefiel mir besonders in den flotteren Tracks und bei der Bahnhofsszene. Ja, ein wirklich toller Film von De Palma.

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"Der Seidene Faden" (Phantom Thread) ist eine opulent ausgestattete, meisterhaft inszenierte und grandios gespielte Edelschnulze. 
Ein berühmter, englischer Modeschöpfer, der Kleider für gut betuchte Damen herstellt, verliebt sich in eine Kellnerin, die dem etwas nervigen Pedant Paroli bietet und ihn schließlich heiratet. 
Klingt langweilig?
Ist es leider auch. 
Der Film plätschert ohne nennenswerte Höhepunkte gute zwei Stunden vor sich hin. 
Der Film ist so "leise", dass Jonny Greenwood viel ungestörten Platz für seinen (tatsächlich sehr schönen) Score hat. 
Man erlebt mit diesem Film einen unaufgeregten, entspannenden Abend, mit guter Musik und schönen Bildern. 
Mir persönlich zu wenig. 
Dennoch ist es natürlich wichtig und gut, dass zwischen den vielen "lauten" Blockbustern, auch immer noch solche Filme ihr Publikum finden. 

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vor 16 Stunden schrieb horner1980:

THE UNTOUCHABLES

... Aber auch bei der legendären Bahnhofsszene spielt die Kamera eine wichtige Rolle, damit die Szene ihre Spannung bekommt. Morricones Musik gefiel mir besonders in den flotteren Tracks und bei der Bahnhofsszene. Ja, ein wirklich toller Film von De Palma.

Ja diese berühmte Szene wurde von Sergej Eisenstein's Panzerkreuzer Potemkin inspiriert. Eisenstein war ein großer Befürworter der Fotomontage die auch heute immer wieder mit großer Wirkung eingesetzt wird. 

 

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vor 58 Minuten schrieb TheRealNeo:

Fotomontage? Was versteht du denn darunter Csongor?

Gemeint war natürlich Montage ... Schnitt Montage 

Eisenstein: "Anstatt die Aufnahmen flüssig zu einer Sequenz zusammenzufügen, müsse eine wirkungsvolle Filmerzählung durch eine Reihe von Schocks vorangetrieben werden, so dass jeder Schnitt den Widerspruch zwischen zwei Einstellungen erhöhe. Durch das Kombinieren zweier "darstellbarer" Gegenstände wird etwas graphis nicht Darstellbares veranschaulicht." 

Er verglich dieses Prinzip seiner "Intellektuellen Montage" mit der Arbeitsweise von Hieroglyphen, wie sie beispielsweise in der japanischen Sprache verwendet werden. Eisenstein: "Zum Beispiel bedeutet die Darstellung von Wasser und Auge "weinen", Hund und Mund "bellen, Mund und Kind "schreien", Mund und Vogel "singen", Messer und Herz "Trauer usw. Das ist doch Montage!" 

Wenn man zwei "unterschiedliche" voneinander unabhängige Aufnahmen (Bilder) hintereinander reiht, ergibt das eine neue Bedeutung. 

Sehr berühmt ist da der Kuleshov Effekt ... 

"Kuleshov filmte das Gesicht eines Schauspielers und montierte dann verschiedene Motive vor dieses Bild. Sein Testpublikum interpretierte den Gesichtsausdruck immer anders: Zeigte das erste Bild einen Teller Suppe, hieß es: „Der Mann hat Hunger!”, sah man einen Kindersarg, sagte das Publikum: „Der Mann ist traurig!”. Dabei handelte es sich dabei immer um die selbe Aufnahme des Mannes. "

Übrigens hat Hitchcock den Kuleshov Effekt auch in Rear Window eingesetzt :P ... hier ist die Erklärung dazu:

 

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Eisenstein war Gegner dessen, was wir heutzutage als "flüssigen Schnitt" bezeichnen würden - er wollte das Publikum schocken. Durch ungewöhnliche, allegorische oder auch politisch "erzieherische" Bildkombinationen. Berühmt das Bild der Demonstrierenden in STREIK (1925), die von der Polizei niedergeschossen werden, zusammengeschnitten mit einer Kuh, die mit einem Bolzenschussgerät getötet wird. Das "dritte Bild", also das Sinnbild, das daraus entsteht: die Obrigkeit ist böse, und schlachtet das demonstrierende Volk wie Vieh ab. 

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  • 2 Wochen später...

WIND RIVER (Taylor Sheridan)

Nach SICARIO und HELL OR HIGH WATER der Abschluss von Sheridans "Frontier"-Trilogie, bei dem der Drehbuchautor auch erstmals Regie geführt hat. WIND RIVER ist ein eisiger, brutaler Schneewestern, angesiedelt in einem verschneiten Indianerreservat in Wyoming, wo ein um seine Tochter trauernder Ranger (Jeremy Renner) und eine FBI-Agentin (Elizabeth Olsen) eine Vergewaltigung mit tödlichem Ausgang aufklären müssen. Die ökonomische Perspektivlosigkeit sowohl der Natives als auch der Weißen - die in der Strafverfolgung nicht annähernd gleichberechtigt behandelt werden - nutzt Sheridan als Hintergrund für ein emotional aufwühlendes Drama, das sich am Ende in einen brachialen Strudel der Gewalt steigert.

Teilweise ist WIND RIVER grenzwertig brutal (insbesondere für eine FSK-16-Freigabe), und auch ideologisch finde ich die alttestamentarische Vergeltungsmoral, die der Film zwar nicht propagiert, aber letztendlich doch "absegnet", durchaus problematisch - ich kann und will es dem Film jedoch nicht negativ auslegen. Der inszenatorischen und emotionalen Wucht konnte ich mich nicht entziehen, auch dank der intensiven Darstellung Jeremy Renners. Ein grausamer, trauriger, aber absolut herausragender Film. Hätte ich für mindestens drei Oscars (Film, Hauptdarsteller, Drehbuch) nominiert. 

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vor 2 Stunden schrieb Sebastian Schwittay:

WIND RIVER (Taylor Sheridan)

Nach SICARIO und HELL OR HIGH WATER der Abschluss von Sheridans "Frontier"-Trilogie, bei dem der Drehbuchautor auch erstmals Regie geführt hat. WIND RIVER ist ein eisiger, brutaler Schneewestern, angesiedelt in einem verschneiten Indianerreservat in Wyoming, wo ein um seine Tochter trauernder Ranger (Jeremy Renner) und eine FBI-Agentin (Elizabeth Olsen) eine Vergewaltigung mit tödlichem Ausgang aufklären müssen. Die ökonomische Perspektivlosigkeit sowohl der Natives als auch der Weißen - die in der Strafverfolgung nicht annähernd gleichberechtigt behandelt werden - nutzt Sheridan als Hintergrund für ein emotional aufwühlendes Drama, das sich am Ende in einen brachialen Strudel der Gewalt steigert.

Teilweise ist WIND RIVER grenzwertig brutal (insbesondere für eine FSK-16-Freigabe), und auch ideologisch finde ich die alttestamentarische Vergeltungsmoral, die der Film zwar nicht propagiert, aber letztendlich doch "absegnet", durchaus problematisch - ich kann und will es dem Film jedoch nicht negativ auslegen. Der inszenatorischen und emotionalen Wucht konnte ich mich nicht entziehen, auch dank der intensiven Darstellung Jeremy Renners. Ein grausamer, trauriger, aber absolut herausragender Film. Hätte ich für mindestens drei Oscars (Film, Hauptdarsteller, Drehbuch) nominiert. 

Ich freue mich schon sehr lange auf den Film. Jetzt noch mehr ;)

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PHANTOM THREAD

P. T. Andersons THE MASTER ist für mich persönlich einer der wichtigsten Filme überhaupt, ein Meisterwerk sowieso, entsprechend hoch waren meine Erwartungen an PHANTOM THREAD. Im Aufbau klassischer als die Vorgängerfilme ist PHANTOM THREAD in erster Linie das Portrait eines alten, weißen Manns, jenes Menschentypus, auf den gerade aus allen Richtungen eingedroschen wird. Gegen den Zeitgeist dreht Anderson also einfach weiter seine Männerfilme für Intellektuelle, was mir völlig Recht ist, das tiefe Nachdenken übers Menschsein ist nämlich Teil seines Kinos.

Wie schon THE MASTER dreht sich PHANTOM THREAD um Ordnung vs. Chaos und darum, was einem Leben Sinn verleihen könnte inmitten der Leere, die uns umgibt. Vicky Krieps ist eine Art Variation des Joaquin-Phoenix-Charakters, Daniel Day-Lewis führt Philip Seymour Hoffman fort. "Das ewige Schweigen dieser unendlichen Räume macht mich schaudern" hat Blaise Pascal geschrieben, ein Satz, der mir bei P. T. Anderson immer wieder einfällt. Das ist das Thema. Diesmal in lichterem Ambiente und mit schrulligem Humor. Ein großer Film von einem der wichtigsten Autoren / Regisseure unserer Zeit. Sorry fürs Pathos, aber wo ich Recht habe, hab ich Recht.

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ESCAPE PLAN

Schnörkelloser Actionfilm, der unterhaltsam und sogar spannend ist. Beim Cast war ich neben einer kleinen Rolle von Sam Neill (wusste nicht, dass er da auch mitspielte), leicht überrascht von Jim Caviezel, der mit sichtbaren Vergnügen die Rolle des Bösewichten gespelt hat. Arnie war auch gut, auch wenn die Synchronstimme nicht nur leicht unpassend war, sondern an einigen Stellen seltsam emotionslos wirkte. Irgendwie fehlte mir da der leicht freche Unterton, den Arnie immer durch die Stimme von Danneberg bekam und den er im Original (hab mal kurz geswitcht) auch hatte. Das Schauspiel von Stallone war eher auf Autopilot, aber das reichte auch aus für seine Rolle. Die Musik von Alex Heffes war solide und ich fand, sie passte auch gut in den Film. Schön, dass er die kompletten End Credits vertonen durfte. Heutzutage ja leider eine Seltenheit.
Ja.. es wurde genau der Film, den ich mir erhofft habe. Gefiel mir wirklich sehr gut.

HITCHCOCK

Wundervolle, leichtfüßige Verfilmung, die sich aber dann doch nur indirekt um die Entstehung von "Psycho" handelt. Viel mehr geht es hier eher um die Beziehung zwischen Hitch und seiner Frau Alma. Jedoch gerade das macht den Film für mich so gut und auch unterhaltsam. Dadurch zeigt er auch mehr von der privaten Seite von Hitch, welcher sehr gut von Anthony Hopkins gespielt wird. Man muss da aber echt vier Mal hinsehen, um Hopkins in der Rolle zu erkennen. Auch der restliche Cast ist überzeugend, wie Jessica Biel und, natürlich, Scarlett Johansson. Aber am meisten hat mich hier Helen Mirren überzeugt, die irgendwie die wahre Hauptrolle inne hatte. Sie spielt hier wirklich ganz wunderbar.
Als Filmmusikfan fand ich übrigens gut, dass man auch Bernard Herrmann in der Story nicht vergessen hat, inkl seiner Duschmusik, die man hier übrigens, wie der Abspann verriet, in der McNeely-Einspielung zu hören bekam. Wenn wir schon mal bei der Filmmusik sprechen, auch der sehr klassische Score von Danny Elfman war sehr gut. Es gab sogar für einen kurzen, fast 10 Sekunden andauernden Moment in der Musik, welche mich ein wenig an Sommersby erinnert, was ja mein Lieblingsscore von ihm ist.
Ja, hier passte einfach alles.. sehr guter Film.

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