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RED 2

Manchmal muss man schon gewisse Abzüge bei einer Fortsetzung eines wirklich tollen Films machen und ich dachte eigentlich, dass ich das bei RED 2 auch machen müsste. Jedoch genau wie der erste Teil ist auch der hier der pure Spaß. Die recht einfache Geschichte wird wirklich, wie im ersten Teil, sehr unterhaltsam erzählt. Sämtliche Darsteller sind auch scheinbar mit sehr viel Freude bei der Sache gewesen, allen voran wieder mal John Malkovich und Helen Mirren. Musikalisch hat es auch gepasst, was mich eigentlich wunderte. Ich kannte 2-3 Tracks daraus und fand die eigentlich belanglos und vor allem irgendwie lustlos, jedoch im Film passt die Musik wie die Faust aufs Auge, auch wenn sie nur selten wirklich nach Silvestri klingt.
Fazit: Das waren wieder sehr unterhaltsame 2 Stunden mit Bruce Willis & Co.

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Aufbruch ins Ungewisse

Bei dem ganzen kontroversen Echo, das dieser Film derzeit hervorruft, mußte ich mir den doch mal antun, allein schon um mitreden zu können. In naher Zukunft wird unser Land von rechten Parteien regiert, und Regimekritiker wie Familie Schneider haben nichts mehr zu lachen. Den Schneiders bleibt nur noch die Flucht. Bereits nach ca. fünf Filmminuten werden sie an Namibias Küste angespült und von den dortigen Sicherheitsbehörden aufgegriffen.

Und so weiter. Interessant an so einem Propaganda-Schinken ist immerhin der Umstand, dass es einen nun selber betrifft, bzw. dass wir alle zur anvisierten Zielgruppe gehören. Auf technischer und schauspielerischer Seite ist soweit auch alles nicht weltbewegend aber in Ordnung, geboten wird gediegenes (heutiges!) Fernsehniveau. Die Filmmusik ist die meiste Zeit irgendwie als Hintergrundsound vorhanden und steht für all das, was ich an modernen Scores so öde finde. Mehr designt als komponiert.

Entscheidend ist aber:  Als Gehirnwäsche-Propaganda funktioniert das Ganze keineswegs. Selbst ich als erklärter Gegner der "Rauten"-Politik brauche mir da keine Sorgen zu machen, dass sich irgendjemand hiervon beeinflussen läßt, denn die Autoren sind in ihren aberwitzig-plakativen Bemühungen in einem Ausmaß übers Ziel hinausgeschossen, dass wohl selbst der gleichgültigste Couch-Potato die plumpe Taktik problemlos durchschaut. Mit ein bißchen Glück wendet sich sogar der ein oder andere nach Konsum dieses Werkes aus Protest dem Gegenlager zu. Das wäre dann ein klassisches Eigentor.

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Am 17.2.2018 um 18:53 schrieb Max Liebermann:

PHANTOM THREAD

P. T. Andersons THE MASTER ist für mich persönlich einer der wichtigsten Filme überhaupt, ein Meisterwerk sowieso, entsprechend hoch waren meine Erwartungen an PHANTOM THREAD. Im Aufbau klassischer als die Vorgängerfilme ist PHANTOM THREAD in erster Linie das Portrait eines alten, weißen Manns, jenes Menschentypus, auf den gerade aus allen Richtungen eingedroschen wird. Gegen den Zeitgeist dreht Anderson also einfach weiter seine Männerfilme für Intellektuelle, was mir völlig Recht ist, das tiefe Nachdenken übers Menschsein ist nämlich Teil seines Kinos.

Wie schon THE MASTER dreht sich PHANTOM THREAD um Ordnung vs. Chaos und darum, was einem Leben Sinn verleihen könnte inmitten der Leere, die uns umgibt. Vicky Krieps ist eine Art Variation des Joaquin-Phoenix-Charakters, Daniel Day-Lewis führt Philip Seymour Hoffman fort. "Das ewige Schweigen dieser unendlichen Räume macht mich schaudern" hat Blaise Pascal geschrieben, ein Satz, der mir bei P. T. Anderson immer wieder einfällt. Das ist das Thema. Diesmal in lichterem Ambiente und mit schrulligem Humor. Ein großer Film von einem der wichtigsten Autoren / Regisseure unserer Zeit. Sorry fürs Pathos, aber wo ich Recht habe, hab ich Recht.

Dem möchte ich mich anschließen. Und vielleicht noch hinzufügen, dass PHANTOM THREAD auch ein verdammt schöner Geisterfilm ist, wenn man ihn so lesen möchte. 

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Schön übrigens, wie sich im Film immer wieder wie von Geisterhand Türen öffnen, und wie beiläufig das inszeniert wird.

Finde ich immer wieder toll, wenn einem Filme solche Türchen offen halten (;)), durch die man als Zuschauer gehen kann - aber eben auch nicht muss.

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THE FRANKENSTEIN CHRONICLES

Gute und interessante Story, die hier in der ersten Staffel erzählt wird. Das Tempo ist hier zwar eher langsam, aber das ist stimmig zu dem Gesamtbild. Auch das Setting vom viktorianischen London wurde gut eingefangen (aber das können ja die Engländer... siehe gefühlt jede 5. Doctor Who-Folge ;) ). Musikalisch ist die Serie eher unauffällig vertont, aber auch das passt gut zur Gesamtatmosphäre. Die Schauspieler, allen voran Sean Bean, liefern eine sehr gute Leistung ab. Bin schon gespannt, wie es in der zweiten Staffel weitergeht, besonders da gegen Ende eine unerwartete Wendung stattfindet.

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DIE VERLEGERIN (THE POST)

Gut geschriebenes Dialogdrama, das sich fast etwas zu routiniert in die ernsthaften Spielberg-Filme einreiht. Auf der Habenseite: 35mm-70er-Jahre-Look, John Williams, Tom Hanks. Der ist mit seiner Rolle des aasigen Reporterschwergewichts derartig verwachsen, dass sich das übliche, jahrzehntealte Tom-Hanks-Gefühl gar nicht mehr einstellen mag. Meryl Streep ist zwar auch toll, aber man sieht eben auch die Schauspielerin bei der Arbeit, zu manieriert und ausgestellt ist ihre Performance.

Die Geschichte steht auf zwei thematischen Säulen: Pressefreiheit, weibliche Emanzipation. Spielberg bleibt sich treu und inszeniert immer auf den größten Effekt hin. Wenn die schweren Druckerpressen anlaufen und die Kaffeetassen in der Redaktion erzittern, ist er in seinem Element. In anderen Momenten droht sein Film genau deshalb in Propaganda abzurutschen, für die gute Sache, versteht sich. Am Ende wird Meryl Streep zur Lichtgestalt der Emanzipationsbewegung, eine Art weiblicher Oskar Schindler, zu dem/der die geknechteten Frauen der Welt aufschauen. Durch solche Plattheiten entlarvt sich der Hollywoodmainstream als das, was er immer noch ist: festgefahren und opportunistisch. In der Reihenfolge.

Wirklich toll ist Williams Score. Für sich genommen ein wenig unspektakulär, bringt er im Film genau die richtigen Farben und Nuancen ein, mit denen die Szenen abheben können. Für mich nun doch einer der besten Scores der letzten Zeit, neben PHANTOM THREAD.

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  • 2 Wochen später...

Molly's Game - Aaron Sorkin

Solide-unterhaltsamer Film, der cleverer tut, als er eigentlich ist, und aussieht, als hätte Scorsese einen Film übers Pokern gemacht. Beeindruckend die Szene, in der ein bubihafter Hollywoodstar unter vier Augen erklärt, er möge Poker nicht besonders. Auf Mollys Frage, warum er dann hier sei, antwortet er: "Ich vernichte gerne Leben." Jetzt kann man spekulieren, wer das im Real Life wohl gewesen sein mag. Zur Auswahl stehen Leonardo DiCaprio, Tobey Maguire und Ben Affleck :)

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GHOST IN THE SHELL

Damit habe ich nun meine erste Begegnung mit "Ghost in the Shell" hinter mir gebracht. Warum die erste? Ganz einfach: Ich bin kein Fan von Animes. Hab zawr früher sowas wie wie "Sailer Moon" gesehen, was mir immer noch gefällt und ganz besonders "Elfenlied", welches mir sogar von allen Animebegegnungen am besten gefiel, aber sonst hat nichts bei mir "klick" gemacht.
Nun habe ich also mal eine Realverfilmung eines Animes gesehen und klar.. er ist optisch verdammt gut und alles, jedoch warum er mir gefällt, hat einen Grund: Scarlett Johansson. Sie spielt nämlich den Charakter mit einer kongenialen Mischung aus Verletztbarkeit und Stärke, wobei ersteres sogar am häufigsten bei ihr zu sehen war. Es erinnert mich etwas an ihrer Rolle in "Under the Skin", in dem sie einen ähnlichen Charakter spielte, natürlich minus der Action. Damit war sie für mich hier in "Ghost in the Shell" sowas wie die, nein sie ist die Seele des Films und hat mich durch die eigentlich gar nicht mal so komplexe Geschichte geleitet und hat sie zugleich faszinierend und zugleich gemacht. Was eine Bindung zu einem Charakter alles ausmachen kann und ehrlich weiß bin ich froh, dass sie hier Johansson für die Rolle genommen haben. Wer mich kennt, könnte nun sowas wie "Ja, klar" sagen, denn sie ist ja meine Lieblingsschauspielerin, jedoch meine ich das mal nicht aus Fan-Sicht, sondern rein neutral gesehen. Ach ja, musikalisch war es, sind wir mal nett, okay. Jetzt nichts dabei gewesen, wo ich schreien würde.. das brauche ich unbedingt. Aber den Film hat es ganz okay untermalt. Fazit: Den anzuschauen hat sich echt gelohnt. Jedoch ob ich nun Lust versprühe, mal die Anime-Serie zu sehen: "eher nicht". Ob ich diesen Film hier irgendwann mal nochmal anschauen werde: "auf jedem Fall".

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Mr. Magorium's Wonder Emporium

Wenn es passiert, dass ein Film seine ganze Magie auch auf den Zuschauer übertragen kann, dann fühlt sich das jedes Mal an wie ein Wunder. Man versinkt darin, spürt jede Sekunde dieser Magie, der man gerade Zeuge wurde. Genau das geschah gerade bei mir, als ich zum ersten Mal diesen Film gesehen habe. Er ist wahrhaftig magisch mit einer Botschaft, die man schon oft in Filmen übermittelt bekam, jedoch es ist eine, von der man nicht genug bekommen kann: "Behalte die Magie in dir.. vergesse niemals, auch ein Kind zu sein, egal wie alt du bist."
Das wird hier von wunderbaren Schauspielern wie Natalie Portman, Jason Bateman, Zach Mills und dem so fantastischen Dustin Hoffman. Ich glaube, wenn ich nicht schon ein Fan von ihm wäre, dann würde ich das mit diesem Film auf jedem Fall werden. Eine wichtige Rolle in diesem Film spielt auch die Musik, die meiner Meinung nach zu dem besten Scores von Desplat gehört, was eventuell auch an der Mitarbeit von Aaron Zigman liegt. Aber warum die Musik eine wichtige Rolle spielt.. sie ist auch IM Film gegenwärtig und das, ja nun kommt schon wieder dieses Wort, auf eine ganz magische Art und Weise. Ich bin froh, dass ich die Musik schon auf CD besitze, sonst hätte ich sie mir wohl gleich Anfang April kaufen müssen ;)
Ja, es ist immer ein wunderbares magisches Gefühl, wenn man am Ende merkt, dass das genau der Film wurde, den man sich erhofft hat.
:)

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  • 2 Wochen später...

READY PLAYER ONE

Der ultimative Spielberg-Film, intelligentes Blockbusterkino am Puls der Zeit und visueller Overkill. Für alle was dabei, von der Popcorn-Fraktion bis zum Hardcore-Cineasten, sogar Krzysztof Penderecki hat mal wieder einen Auftritt. Überraschend für einen Film dieser Größenordnung ist der vergleichsweise geringe Marketingaufwand. Die Macher kalkulieren wahrscheinlich mit der Mundpropaganda, und das wird auch funktionieren. Bei der Masse an Hinweisen, Zitaten, Easter Eggs werden die Leute mehrfach in den Film rennen und anschließend die DVD / Blue Ray kaufen. Für mich schon jetzt ein Klassiker.

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fand den „ready player one“ auch gestern klasse, ideenreich, spaßig! ein richtiges „brett“ von film!

uuund eine einzige lange aufregende hatz nach dem easter egg! und ein goldig auf jung und nerdig getrimmter mark rylance ;) .

gleichzeitig spart der film aber auch nicht mit einer beißenden kritischen sicht auf die konzern-allmacht und bevölkerungskontrolle durch die facebooks, googles und apples dieser welt, einhergehend mit dem gleichzeitigen rückzug von staat und polizei uuund einer voranschreitenden technikhörigkeit und allzu leichtsinnig sorglosem umgang mit eigenen daten und eskapismus der menschen in schöne scheinwelten (stichwort z.b. virtual reality-scheißdreck), was ja ALLES schon in vollem gange ist REAL! 

so sehr knallbunt und treibend und entertaining der film ist, so bleibt einem (mir zumindest gestern) dieser tragische nachgeschmack auf die bittere realität (und mutmaßliche zukunft) als kloß im hals zurück im nachgang der filmsichtung. 

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vor einer Stunde schrieb Stempel:

Dein letzter Absatz klingt negativ. 

Als ob du darauf hättest verzichten wollen. 

nö, wollte ich nicht. im gegenteil. ich bin begeistert. und wenn du meinen letzten satz richtig liest bzw. richtig interpretierst dann bezieht sich mein kloß im hals im nachgang nicht auf den film selber, sondern auf die darin geschilderten zustände, die auch in der realität nicht mehr fern, sondern am anrollen sind. 

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READY PLAYER ONE

Ein Film, der wieder mal beweist, dass es nicht nur auf das Visuelle, auf die Effekte oder auf irgendwelche Referenzen an eine vergangene Zeit ankommt, sondern es müssen Charaktere da sein, die einem durch einen Film führen. Klar sieht die Oasis toll aus und klar, all die Easter Eggs sind cool, jedoch warum der Film mich doch sofort gepackt hat, waren die Charaktere. Sobald sie vorgestellt wurden, haben sie mich an den Film gebunden. Allen voran Wade, Samantha und klar Halliday, jedoch auch die restliche Gang fand ich klasse. Klar gingen die Charakterzeichnungen nicht in die Tiefe, aber durch sie bekam der Film eine Seele und durch sie wollte man erfahren, wie die Geschichte ausgeht. Irgendwie fühlte ich mich ihnen auch sehr nah, denn auch ich lernte meine besten Freunde nicht durch persönlichen Kontakt kennen, sondern durch die virtuelle Welt, das Internet. Daher empfand ich diese ganze Easter Eggs-Sache im Film eher als ein Bonus.
Ja, Spielberg hat hier wirklich für mich den besten Popcorn-Film der letzten Jahre geschaffen und übrigens mit Silvestri auch den richtigen Mann für die Musik gefunden, der einen fabelhaften Score geschrieben hat. Die Musik war immer auf den Punkt komponiert und hat ein wunderbares ruhiges Thema für Halliday, was mich etwas an eins der Themen aus dem dritten Back To the Future Teil erinnerte. Ja, Silvestris beste Musik seit Jahren, besonders wegen den ruhigen Parts, auch wenn die Actionparts auch nicht übel waren. Ach ja, und ehrlich gesagt, hätte ich mir den Film gar nicht mit einer Musik von John Williams vorstellen können. Keine Ahnung warum, aber das hätte nicht wirklich gepasst.
Fazit: Spielberg hat mir wieder mal einen Beweis geliefert, warum er einer meiner Lieblingsregisseure ist. Großartiges Kino!

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Commuter... typischer Liam Neeson/Jaume Collet-Serra Film... da weiss man was man kriegt, nicht mehr, nicht weniger... durchgehend flott, wenn auch der Plot jetzt auch nicht sooo aufregend ist. Wie schon bei NONSTOP ist dann gegen Ende jede Glaubwürdigkeit dahin...<spoiler> 

Spoiler

spektakulär inszenierter Crash, bei dem man sich aber fragen muss, ob das wirklich noch ernst gemeint ist... dass sowas auch nur einer ansatzweise überlebt ist schon wirklich sehr grenzwertig. Immerhin stimmt die Physik da doch um Einiges mehr als bei SUPER8 oder KNOWING, wo ja die Waggons minutenlang durch die Gegend fliegen...

</spoiler>

Musik war gut, wenn auch so wall to wall, dass das für mich ihren Effekt deutlich abmilderte. Dazu 2h lang Ubahnfahrgeräusch ging mir ehrlich gesagt auch auf den Zeiger (das Megasoundsystem im Kino tat mir in der Hinsicht da keinen Gefallen).

Eine schöne "One Take" Kampfszene gabs, die natürlich ne Menge Schnitte beinhaltete, die aber gut versteckt und insgesamt gut choreografiert war... inklusiver unauffälliger Dinge wie zb. die Kamera durch Öffnungen durchgleitet, durch die sie nicht passen kann... sehr hübsch sowas.

Wie immer bei dem Duo: Kann man, muss man aber nicht sehen.

 

RED SPARROW... also aufs Plakat hätte man schreiben sollen: Depraved Deranged DePalma... der Spionenthriller war ja ein DePalma Film in Reinkultur. Dass das kein Kritiker irgendwie auffiel find ich erstaunlich: Inhaltlich wie formal ist da alles drin, was DePalma zu seinen Hochzeiten gemacht hat: Schockierender Sex, schockierende Gewalt, Verbindung von Sex und Gewalt, Gewalt gegen Frauen, Erniedrigungen, Schein und Sein, Verwandlungen, komplizierte Story, bombastische Musik, die lange Sequenzen trägt ohne Dialog, Bernard Hermann-artige Musik (was mir im Film viel mehr auffiel als auf CD), Parallelmontagen (es fehlte nur das Splitscreenelement), Prostituierte als Hauptpersonen, opulente Bilder...

Mir gefiel das alles sehr gut, obwohl ich, wie bei DePalma Filmen mich auch oft fragte, ob das ernst gemeint ist und wer sowas produzierte (oder wie Jennifer Lawrence zu sowas JA sagen konnte). Derbe geschmacklos, mit wirklich grotesken Ideen und Szenen... (will man wirklich sehen wie ein junges Ding gezwungen wird Fellatio an einem körperlich und geistig Behinderten vor ihrer Schulklasse auszuführen???)... ich fand das ehrlich gesagt sehr unterhaltsam, aber auf eine trashy, campy Art und Weise bisweilen, weil ich einfach fassungslos war, sowas in einem grossen Hollywood Film vorgesetzt zu bekommen (ich mein, schaut nur mal in den Abspann "Vielen Dank an BEATE UHSE für die zur Verfügung gestellten Filme "Heisse Schenkel blutjunger Töchter", "Bondage Pussy" und "vielen anderen"... DAS glaubt man doch nicht, wenn mans nicht selber liest hahaha)... davon abgesehen ist der Film perfekt und intelligent gescored von JNH, wie sich das Sparrow Thema immer wieder einschleicht und entwickelt, ganz so wie die Figur... toll! Dazu die 13minütige Eröffnungsmontage zwischen schieflaufendem Agententreffen und Balletttanz von J-Law nur mit der bombastischen Musik von JNH, die einerseits Source Musik für das Ballett ist, aber andererseits als Filmscore in der Agentenszene arbeitet... ganz grossartig. Und wie das auf den Höhepunkt zuläuft und musikalisch wie in der Szene mit einem wahren Paukenschlag endet. Hinreissend. Man sei gewarnt, dass da gleich ein paar Zuschauer aus den Latschen kippten bei dem Ende der Szene... überhaupt sind Gewaltexzesse auch echt ganz schön starker Tobak. Puh ist das hart, wie die sich verdreschen, umbringen und foltern, auch hier einige typische DePalma Elemente, wie Irreführung des Zuschauers, um dann wie aus dem Nichts einen mit einem brutalen Mord, Unfall, Missgeschick zu schockieren, den man so nicht kommen sieht... Schmerzen!

Letztlich frag ich mich aber wer die Zielgruppe sein soll und es wundert mich nicht, dass der Film nicht sonderlich gut lief. Für Frauen ist der Film schon mal gar nichts, auch wenn man sagen kann "Empowerment!!!", das zieht aber für mich nicht. Dafür weidet sich der Film doch zu sehr an Gewalt gegen Frauen, physisch wie psychisch. Für junge Zuschauer, also so J-Law Fans aus Hunger Games Tagen ist der Film zu geschwätzig und kompliziert, Action gibt es so gut wie gar nicht und auch einfach viel zu schockierend. Und Erwachsene stören sich sicherlich auch an dem ganzen Schmutz... 

Mit 2.30h auch ganz schön lang, aber fand den nie langweilig. Das Schein und Sein fand ich zwar recht leicht zu durchschauen, finde man muss auch nicht sooo aufmerksam sein, man erkennt die Zusammenhänge doch sehr schnell...

Nun denn, wer DePalma Filme mag kommt auf jeden Fall auf seine Kosten!

 

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