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SAFE HOUSE

Ein unterhaltsamer Thriller, der zwar von Anfang bis Ende vorausschaubar ist, aber trotzdem die Spannung immer aufrecht erhalten kann. Da hilft besonders die flotte Inszenierung und die doch ganz gut geschriebenen Charaktere. Die Schauspieler machten auch ihren Job ordentlich. Ich war recht angetan von Ryan Reynolds, der seine Rolle gekonnt darstellt. Man nahm ihn den Agenten, der mit dieser Aufgabe doch leicht überfordert ist, aber dann dazu lernt und immer besser wird, doch ab. Großartig war natürlich wieder Denzel Washington, der allein mit seiner Ausstrahlung seines charismatischen Charakters den Film sehr gut bereichert.
Okay, die Musik von Ramin Djawadi ist nun kein wirklich guter Score, aber im Film wirkt sie doch recht zufriedenstellend.
Also muss ehrlich sagen: Mir hat der Film gefallen.

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HAI  (a.k.a. "Outsider", a.k.a. "Shark")

Aus aktuellem Anlaß mein Lieblingsfilm mit Burt Reynolds (abgesehen vielleicht von DELIVERANCE). Waffenschmuggler Caine schlägt in einer verwahrlosten, sudanesischen Hafenstadt auf und wird als Taucher angeheuert, um Goldbarren aus einem von Haifischen belagerten Schiffswrack zu bergen.

Kein Hai-Horror-Film, obwohl er als solcher gerne beworben wird, sondern ein intensives Abenteuerdrama mit zum Schneiden dichter Atmosphäre, glaubwürdigen Charakteren und sehr pessimistischem Menschenbild. Den Noir-Touch verdankt er dem stimmungsvollen Jazz-Score von Rafael Moroyoqui.

 

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Am 8.9.2018 um 22:19 schrieb Angus Gunn:

HAI  (a.k.a. "Outsider", a.k.a. "Shark")

Aus aktuellem Anlaß mein Lieblingsfilm mit Burt Reynolds (abgesehen vielleicht von DELIVERANCE). Waffenschmuggler Caine schlägt in einer verwahrlosten, sudanesischen Hafenstadt auf und wird als Taucher angeheuert, um Goldbarren aus einem von Haifischen belagerten Schiffswrack zu bergen.

Kein Hai-Horror-Film, obwohl er als solcher gerne beworben wird, sondern ein intensives Abenteuerdrama mit zum Schneiden dichter Atmosphäre, glaubwürdigen Charakteren und sehr pessimistischem Menschenbild. Den Noir-Touch verdankt er dem stimmungsvollen Jazz-Score von Rafael Moroyoqui.

 

War das nicht das Projekt, wo Samuel Fuller entnervt ausgestiegen ist, und der Film dann noch ewig auf Halde lag? Muss ich mir auch mal anschauen. Mein Burt-Reynolds-Favorit dürfte wohl Robert Aldrichs abgründig-nihilistischer HUSTLE sein.

 

MISSION: IMPOSSIBLE - FALLOUT (Christopher McQuarrie, USA 2018)

Solide bis ausgezeichnet (Hubschrauber-Jagd! Herrentoilette!) inszenierter Eintrag ins Franchise, der jedoch sehr unter seiner lärmenden, wenig dynamischen Filmmusik leidet. Lorne Balfes Score hüllt die Bilder regelrecht ein, nimmt ihnen jeden Raum zum Atmen und stumpft sie - vor allem während der ausgedehnten Verfolgungsjagd durch Paris - einfach nur ab. Nicht auszumalen, in welche Höhen den Film ein differenzierterer Score von einem fähigeren Komponisten gepusht hätte.

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vor 39 Minuten schrieb Sebastian Schwittay:

War das nicht das Projekt, wo Samuel Fuller entnervt ausgestiegen ist, und der Film dann noch ewig auf Halde lag?

Ja, es soll Querelen mit dem Produzenten gegeben haben, der den Unfalltod eines Stuntman bei den Dreharbeiten werbewirksam ausgebeutet hat. Zumindest bei uns hat es mit dem Kinostart über zehn Jahre gedauert, nachdem er vorher aber schon im TV zu sehen war. Aber letzten Endes zählt das Ergebnis und das gefällt mir ausgesprochen gut. Und wenn ich in meinem alten Rowohlt-Filmlexikon nachschlage, dann sind die der gleichen Meinung: "Realistisch harter, spannender Actionfilm von hoher formaler Qualität." Genau so ist es.

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THE HIDDEN (Jack Sholder, USA 1987)

Der groteske Thriller, den Jack Sholder selbst als eine Art "Sidney-Lumet-Polizeiermittlungs-Film" sieht, lässt sich gut als Meta-Reflexion über Sholders Einstellung zum Genrefilm fassen: so wie der Außerirdische im Film seine menschlichen Opfer als Tarnung benutzt, so höhlt auch Sholder das Horrorgenre aus und benutzt es als "Maske" - um es dann mit neuen, eher Horrorfilm-untypischen Inhalten zu füllen. In der Tat ist THE HIDDEN eher Polizei-, später auch reiner Actionfilm, der sich eben ganz zufällig um die Verfolgung eines Aliens dreht. Kyle McLachlan in der Rolle des FBI-Ermittlers gibt einen schönen Ausblick aufs kurze Zeit später entstandene TWIN PEAKS - wer weiß, vielleicht mochte Lynch den Film...

 

TEEN WOLF (Rod Daniel, USA 1985)

Die Komödie mit Michael J. Fox ist strukturell und dramaturgisch fast eine 1:1-Spiegelung von BACK TO THE FUTURE - die Konflikte sind mehr oder weniger dieselben, die Figuren und ihre Funktionen im Drehbuch auch (bishin zum Schulrektor), nur der Synthie-Score von Miles Goodman geht in eine völlig andere Richtung als der traditionelle Ansatz von Silvestri. Das Werwolf-Motiv ist eigentlich völlig unwichtig für den Film, es könnte auch die Freundschaft zu einem verrückten Wissenschaftler und eine Zeitmaschine sein, die den Protagonisten urplötzlich aus dem Normalo-Dasein herausreißen - dennoch, oder gerade wegen der Offensichtlichkeit dieser Coming-of-Age-Allegorie, hat mir der Film enormen Spaß bereitet. 

 

THE HOWLING (Joe Dante, USA 1981)

Ist mir immer durch die Lappen gegangen, jetzt Anfang September bot sich im Nürnberger Kommkino die Chance auf eine 35mm-Erstsichtung. Im Gegensatz zum tollen TEEN WOLF hat mich dieser frühe Dante allerdings ziemlich gelangweilt. Spult eher uninspiriert die Klischees und Standardsituationen des Genres ab und wirkt gegen Ende nur noch chaotisch zusammengestückelt. Das selbstironische Finale ist ganz witzig, hat mich aber auch nicht mehr über den Rest hinwegtrösten können. Ging irgendwie gar nicht. (Kein Vergleich auch zum wunderbaren WOLFEN, der um halb zwölf das Tagesprogramm beschlossen hat, und den ich schon bei der Erstsichtung vor Jahren unglaublich dicht, atmosphärisch und mehrdeutig fand. In jedem Fall der intelligenteste und facettenreichste Werwolf-Film der 80er. Leider war die Kopie ziemlich rot...)

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TOWER HEIST

Okay, eines macht der Film definitiv: Unglaublich viel Spaß. Einen großen Anteil macht hier der Score von Christophe Beck aus. Dessen groovige Musik, welche in bester Lalo Schifrin-Art daherkommt, gibt dem Film das nötige Tempo, und auch eine gewisse Coolness. Ohne das würde dem Film schon sehr viel fehlen.
Ansonsten ist die Story schon gut geschrieben, und hat sogar 1-2 ernstere Momente, auch wenn man damit keine Preise gewinnen kann. Der Humor ist "Gott sei Dank" auch nicht so im Vordergrundö.. was in dem Fall bedeutet, dass der Film nicht um laute Lacher bettelt. Er begnügt sich sichtbar damit, wenn der Zuschauer bei dem einen oder anderen Gag etwas schmunzelt, denn in erster Linie will man hier die Geschichte erzählen. Wenigstens hab ich das beim Schauen so empfunden.
Die Schauspieler machen auch einen guten Job, allen voran Ben Stiller, der gekonnt den Zuschauer durch den Film begleitet.
Das war übrigens auch der erste Film, den ich nun mit der neuen Synchrostimme von Eddie Murphy gesehen habe, und ich fand eigentlich, dass Dennis Schmidt-Foß sich gut gemacht hat. Er hat sogar versucht, seine Stimme die von Kronberg anzupassen, und es gab echt Momente, wo ihm das sehr überzeugend gelungen ist.
Ja, wie gesagt besonders dank der Musik wurde aus der soliden Gangster-Komödie ein richtig unterhaltsamer Film.

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Rückenwind von vorn

Ein wirklich großartiger Film über den Punkt im Leben, an dem man entscheidet, ob man erwachsen werden will oder nicht. Dabei arbeitet er zwar das eine oder andere Klischee ab, jedoch macht das er auf sehr erfrischende Art und Weise. Dabei hilft ihm die sehr locker wirkende Inszenierung, welche dem Film ein wirklich schönes Lebensgefühl gibt, aber auch der fantastische herrlich unverbrauchte Cast, denn ich kannte hier nur Karin Hanczewski (Meuchelbeck und Tatort: Dresden) unter den Schauspielern. Gut, es sitzt zwar nicht jeder Dialog, was aber vor allem daran liegt, dass hier viel improvisiert wurde. Aber irgendwie gibt einem das auch wieder eine Art von Nähe gegenüber den Figuren, die dadurch sich auch echter anfühlen. Musik gab es eigentlich relativ wenig, aber doch war sie gut eingesetzt. Dazu zählt der Score von Tina Pepper, welche ich in diesem Jahr auch bei der Soundtrack_Cologne gesehen habe, aber auch die wenigen Songs. Ja, es kann sich immer wieder lohnen, auch den kleineren Filme eine Chance zu geben.

Hier übrigens der Trailer

 

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THE GOOD COP (Staffel 1)
 
Da ist sie also.. die erste "Fall der Woche"-Serie auf Netflix, und es wurde verdammt nochmal Zeit   Die Serie selbst erinnert an "Monk", was wohl daran liegt, dass sie vom "Monk"-Erfinder stammt, aber auch an "Psych", welche ja recht ähnlich ist.
Das Tempo ist, wie man es auch von den anderen beiden Serien kennt, eher gemächlich. Die Schauspieler machen ihre Sache sehr gut. Tony Danza singt und lässt seinen Charme versprühen, während Josh Groban überraschenderweise zu keiner Sekunde in der Serie ein Liedchen trällert. Das überrascht dann schon ein wenig, da er ja eigentlich hauptberuflich ein Sänger der absoluten Extraklasse ist.
Die Story ist genau so simpel wie sie sich anhört: Vater war im Gefängnis, weil er als Cop ein wenig korrupt war, und wohnt nun bei seinem Sohn. Dieser ist in der Mordkommision tätig. Eigentlich ist er genau das Gegenteil von seinem Vater, denn er ist sehr darauf aus, immer nur nach dem Gesetz zu handeln, also nach dem Motto "Regeln sind dafür da, dass man sie auch einhaltet". Das führt dann auch zu tollen Dialogen zwischen den beiden. Pro Folge gibt es halt einen Mordfall, den der Sohnemann mit seinem Team lösen muss, und irgendwie mischt sich dann auch sein Vater immer mit ein. Es gibt auch eine geringe Story, die da im Hintergrund ab und zu kurz erwähnt wird, denn vor 5 Jahren wurde die Mutter von einem Autofahrer tödlich versetzt, der dann Fahrerflucht begann. Aber so wirklich ist diese nur in 2 von den 10 Folgen wirklich präsent. Ansonsten sind das immer in sich abgeschlossene Episoden, bei denen man irgendwie denkt, das das was da in der letzten Folge passierte, schon wieder vergessen wurde. Wie es halt meistens bei diesem Krimiserien so ist.
An der Musik merkt man auch, dass es eine Serie von "Monk"-Erfinder Andy Breckman ist. Sie swingt sozusagen immer schön mit, und hat auch einen ja schon merkbaren Lalo Schifrin-Touch. Geschrieben wurde sie von Pat Irwin, der mir persönlich nichts sagt.
Alles in allem eine wirklich gute neue Serie, bei der ich hoffe, dass sie eine zweite Staffel bekommt. Verdient hätte sie es auf jedem Fall.
 
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BLACK PATCH (Allen H. Miner, USA 1957)

Interessanter kleiner Western, der mehrfach den Erzählfokus wechselt und seinen Protagonisten, einen einäugigen Sheriff, vor immer neue Inkarnationen seiner inneren Konflikte stellt. Besonders hervorzuheben natürlich die sensible Vertonung Jerry Goldsmiths, die die spätere Meisterschaft schon mehr als erkennen lässt. 

 

THE NUN (Corin Hardy, USA 2018)

Ruhig, spooky, sehr atmosphärish und überraschend down-to-earth. Abgesehen vom obligatorisch krachigen Finale fühlt man sich eher wie in einem Euro-Horrorfilm der 60er oder 70er - die Assoziationen reichen von frühem britischem Zombiefilm (PLAGUE OF THE ZOMBIES) bishin zum kontinentaleuropäischen Spukzauber eines Amando De Ossorio. Schön!

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JASON BOURNE

Actionthriller mit einer recht simplen Story, welche aber in einer doch unterhaltsamen Inszenierung verpackt wurde. Wirkt hier aber wirklich so, dass die Story nur als Zweck diente für die Actionszenen. Diese waren ganz okay, aber so wirklich großartig empfand ich sie nicht. Vielleicht einzige Ausnahme die Verfolgungsjagd gegen Ende.
Matt Damon war okay, aber hatte auch in Sachen Schauspiel bis auf 1-2 Szenen nun keine große Herausforderung vor sich. Dazu stellten sie in einer Szene seine Rolle als Anfänger hin, der wohl nicht daran dachte, dass die Dateien von der CIA eventuell ein Ortungssignal beinhalten. Da fragte man sich dann schon.. war er eventuell zu lange außer Dienst oder war das einfach nur ein stümperhafter Versuch, noch etwas mehr Spannung aufzubauen, was übrigens nicht gelang.
Tommy Lee Jones spielte hier, wenigstens wirkte es so für mich, nur auf Autopilot, aber das reichte auch für seinen Charakter. Am schlimmsten traf es hier Vincent Cassel, der hier eigentlich einen stinknormalen eiskalten Killer spielen durfte. Das wirkte schon ein wenig wie eine vertane Chance, besonders wenn man bedenkt, dass es für seine Rolle auch eine persönliche Sache ist, Jason Bourne zu erwischen. Davon hab ich aber nichts an ihm gemerkt.
Gut fand ich die beiden Frauen im Film: Alicia Vikander und besonders Julia Stiles. Sie zeigte in den Anfangsszenen schon etwas mehr Charakter in ihrer Rolle, und überzeugte mich eigentlich von allen am meisten. Zur Musik.. hmm ja, sie war halt da, und versuchte mit etwas Erfolg den Film spannender zu machen, als er dann schlußendlich war.
Okay, das mag nun alles negativer klingen als es gemeint ist. Ich mag Actionfilme mit einfacher Story, aber für einen Bourne-Film war das dann doch zu wenig. Aber wenigstens war er unterhaltsam, und darauf kommt es ja im Grunde auch an.

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vor 15 Minuten schrieb horner1980:

JASON BOURNE

Actionthriller mit einer recht simplen Story, welche aber in einer doch unterhaltsamen Inszenierung verpackt wurde. Wirkt hier aber wirklich so, dass die Story nur als Zweck diente für die Actionszenen. Diese waren ganz okay, aber so wirklich großartig empfand ich sie nicht. Vielleicht einzige Ausnahme die Verfolgungsjagd gegen Ende.
Matt Damon war okay, aber hatte auch in Sachen Schauspiel bis auf 1-2 Szenen nun keine große Herausforderung vor sich. Dazu stellten sie in einer Szene seine Rolle als Anfänger hin, der wohl nicht daran dachte, dass die Dateien von der CIA eventuell ein Ortungssignal beinhalten. Da fragte man sich dann schon.. war er eventuell zu lange außer Dienst oder war das einfach nur ein stümperhafter Versuch, noch etwas mehr Spannung aufzubauen, was übrigens nicht gelang.
Tommy Lee Jones spielte hier, wenigstens wirkte es so für mich, nur auf Autopilot, aber das reichte auch für seinen Charakter. Am schlimmsten traf es hier Vincent Cassel, der hier eigentlich einen stinknormalen eiskalten Killer spielen durfte. Das wirkte schon ein wenig wie eine vertane Chance, besonders wenn man bedenkt, dass es für seine Rolle auch eine persönliche Sache ist, Jason Bourne zu erwischen. Davon hab ich aber nichts an ihm gemerkt.
Gut fand ich die beiden Frauen im Film: Alicia Vikander und besonders Julia Stiles. Sie zeigte in den Anfangsszenen schon etwas mehr Charakter in ihrer Rolle, und überzeugte mich eigentlich von allen am meisten. Zur Musik.. hmm ja, sie war halt da, und versuchte mit etwas Erfolg den Film spannender zu machen, als er dann schlußendlich war.
Okay, das mag nun alles negativer klingen als es gemeint ist. Ich mag Actionfilme mit einfacher Story, aber für einen Bourne-Film war das dann doch zu wenig. Aber wenigstens war er unterhaltsam, und darauf kommt es ja im Grunde auch an.

fand den film leider nur sehr durchschnittlich. einzig spannend war die flucht von damon und stiles in griechenland. der rest ist leider tatsächlich nur autopilot, trotz guter bekannter darsteller. die verfolgungsjagd am schluss lief dann schon das dritte mal in folge nach dem gleichen muster ab. gegen die aus teil 2 in moskau stinkt auch diese hier ab. zur musik stimm ich dir ebenfalls zu. meiner meinung nach ein überflüssiger und auch enttäuschender teil.

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*BATTERIES NOT INCLUDED

Für mich einer der schönsten Filme der 80er, den ich einfach immer wieder mal schauen kann und jedesmal berührt mich diese herrlich gefühlvolle, aber auch lustig und flotte erzählte Geschichte sehr. Da sind zum einem die wirklich sehr gut geschriebenen Charaktere der Grund, welche von fantastischen Schauspielern dargestellt werden. Also die wissen ganz genau, wie man solche Rollen mit Leben füllt. Dann gibt es auch noch diese so liebevollen Wesen, das Wunder der 8. Straße. Ich finde es immer noch eindrucksvoll, wie überzeugend die Macher den Wesen eine Seele gegeben habe. Man merkt ganz genau, was sie in gewissen Szenen empfinden. Das grenzt schon fast an Magie meiner Meinung nach.
Dann gibt es noch diesen wunderbare sehr abwechslungsreiche James Horner-Score, der mich zum wippen, zum schmunzeln, aber auch zum weinen bringt. Ich freue mich schon sehr, die CD in den nächsten Monaten in meinen Händen zu haben. Ja, das waren wieder mal ganz wunderbare 102 Minuten, die mich aus dem Alltag entführt haben.

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OLYMPUS HAS FALLEN

Nicht schlecht, wobei ich denke es half mir hier, dass ich mir schon gedacht habe, dass bei dieser Die Hard-Kopie es eine 08/15 Handlung und Inszenierung geben wird. Aber dazu war er auch sehr vorausschaubar. Man wusste von Anfang an, wer von den Kollegen später auf der anderen Seite stehen wird, und auch die eingebauten Klischees waren schon heftig gewesen:
- Fast alle guten Menschen sind dumm wie Stroh
- Freund stirbt im Arm des Helden, obwohl da außer 1-2 Dialogen keine wirkliche Bindung zwischen den beiden aufgebaut wurde.
- Einer stirbt im Licht des Sonnenuntergangs, bevor er sich in Sicherheit bringen konnte.
Muss ehrlich zugeben, gerade bei der letzten Szene musste ich mich schon zusammenreißen, um nicht laut loszulachen. ;)
Auch fand ich, dass der Film doch teilweise unnötig brutal war. Was sich auch in der Handlungsweise von Butler zeigte, der eigentlich nicht jeden Bösen hätte umbringen müssen, aber vielleicht hat er vorher "Die Hard" angesehen, und dachte sich besonders bei den etwas charismatischeren Bösen, wie unter anderem Dylan McDermott: Die könnten ja wiederkommen. :D
Die Musik half auch nicht gerade, den Film ernster zu nehmen, wie er es vielleicht hätte sein wollen. Sie ist schon recht solide, obwohl sie nicht gerade mein Geschmack trifft, aber jedesmal wenn sie versucht emotional sein, schießt sie, besonders mit dem Einsatz des Chores, über das Ziel hinaus und das macht sie für mich auf so übertriebene Art und Weise, dass ich jedes Mal dabei grinsen muss anstatt da irgendwie berührt zu sein. Dabei begann sie mit einem doch recht knackigen Thema, bei dem ich mir dachte: Vielleicht hat hier Trevor Morris doch mal was geschrieben, was mir auch gefällt. Aber als es kurz darauf dann mit dem Chor und alles losging, kam in mir schon der Gedanke: Vielleicht war es doch ein Fehler, dem Film mal eine Chance zu geben, wenn schon zu Beginn der Pathos so tropfte, dass man damit das ganze Meer hätte füllen können.
Am Ende hab ich durchgehalten, und dank der einen oder anderen Actionszene hab ich es nicht bereut, dran zu bleiben. War wohl doch der richtige Zeitpunkt, sich so einen "Malen nach Zahlen"-Actionfilm zu geben. Aber ein zweites Mal werde ich mir diesen Film nicht geben. Bisher mit Abstand der schlechteste Film von Fuqua. 

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ich glaube den machern war durchaus bewusst, dass die menschen außerhalb amerikas bei den pathetischen szenen und der entsprechenden musik eher grinsen werden als irgendwelche tränen zu vergießen. die kritik bezüglich der gewalt und das butlers figur alle feinde tötet ist meiner meinung nach hanebüchen. denn genau sowas erwarte ich bei dieser thematik. dann sollte man solche filme nicht schauen. der film hat definitiv seine schwächen, wie du zu anfang schon geschrieben hast, aber deine kritik ab unnötige gewalt sind alles punkte, die von den machern mit sicherheit so beabsichtigt waren. pathos für die amerikaner und knallharte action für den actionfilmfreund. fuqua hat hier definitiv abgeliefert und den film gedreht, der Stirb Langsam 5 hätte sein sollen. und ein kleiner tip....schau dir London Has Fallen lieber nicht an. da wird nämlich noch ne ordentliche schippe von allem raufgepackt. vielleicht ist White House Down eher was für dich. ist die weichgespülte version der thematik.

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DOWNSIZING

Ab der zweiten Hälfte kümmert sich der Film kaum noch um seine originelle Grundidee, warum auch immer. Die zerfaserte Handlung verliert sich in blassen Liebes- und Umweltkonflikten, die man auch ohne Minimenschen hätte erzählen können. Enervierend ist DOWNSIZING schon vorher: Die breitgetretenen Dialoge, die visuell biedere Inszenierung und der vollkommen fade, sterbenslangweilige Hauptcharakter werden nach zäher Exposition mit schrillen Nebenfiguren aufgemöbelt - dem manierierten Christoph Waltz, der hysterischen Hong Chau (super in INHERENT VICE) und B-Charge Udo Kier. Das klingt besser als es ist, zu lachen gibt es eigentlich nichts. Es bleibt sowieso unklar, ob DOWNSIZING eine Komödie sein wollte. Oder was es überhaupt sein wollte. Selten trifft dieser Wasserkopf von Film einen Ton oder bringt irgendwas zum Schwingen. Schon am nächsten Tag konnte ich mich nicht mehr an das Ende erinnern. Irgendwie auch eine Erfahrung.

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vor 14 Stunden schrieb Max Liebermann:

DOWNSIZING

Ab der zweiten Hälfte kümmert sich der Film kaum noch um seine originelle Grundidee, warum auch immer. Die zerfaserte Handlung verliert sich in blassen Liebes- und Umweltkonflikten, die man auch ohne Minimenschen hätte erzählen können. Enervierend ist DOWNSIZING schon vorher: Die breitgetretenen Dialoge, die visuell biedere Inszenierung und der vollkommen fade, sterbenslangweilige Hauptcharakter werden nach zäher Exposition mit schrillen Nebenfiguren aufgemöbelt - dem manierierten Christoph Waltz, der hysterischen Hong Chau (super in INHERENT VICE) und B-Charge Udo Kier. Das klingt besser als es ist, zu lachen gibt es eigentlich nichts. Es bleibt sowieso unklar, ob DOWNSIZING eine Komödie sein wollte. Oder was es überhaupt sein wollte. Selten trifft dieser Wasserkopf von Film einen Ton oder bringt irgendwas zum Schwingen. Schon am nächsten Tag konnte ich mich nicht mehr an das Ende erinnern. Irgendwie auch eine Erfahrung.

Der andere aktuelle Matt-Damon-Film, SUBURBICON, ist ja leider ähnlich misslungen. Dein Text könnte auch zu dem passen. 

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NIGHT CROSSING (Delbert Mann, USA/GB/BRD 1982)

Nach vielen Jahren, anlässlich von Michael Herbigs BALLON, mal wieder geschaut. Es ist immer wieder faszinierend, was dabei herauskommt, wenn alte Hollywood-Haudegen ihren Blick in die europäische Provinz richten. Manns DDR-Bild ist nicht unrealistisch, aber von oft seltsam verstrahlter Entrücktheit, etwa wenn die beiden Familien ihr Picknick in herbstlicher Waldidylle abhalten, mit trist-grauem Stauwerk im Hintergrund, und begleitet von den eigensinnigen, geographisch fehlverorteten Musette(!)-Klängen Jerry Goldsmiths. Irgendwas ist immer leicht schepp in Manns Vision vom Osten - was den Film aber auch gerade so spannend und erfrischend macht. 

 

BRAINSTORM (Douglas Trumbull, USA 1983)

Höchst ambitioniertes Sci-Fi-Drama, das am Ende (nicht uninteressant) ins Krude kippt. Am ergiebigsten ist Trumbulls Film aber, wenn man ihn einfach als Film über den auslaugenden Alltag im Wissenschaftsbetrieb sieht: der ständige Kampf um Finanzierung, Anerkennung, die Unabhängigkeit der Forschung, der die Menschen zu permanent enervierten, kettenrauchenden Wracks macht - man kann das Nikotin, das Koffein, den Angstschweiß und den Stress förmlich durch die Bilder riechen. Das Thema (Nah-)Toderfahrung bringt letztlich so etwas wie Erlösung ins Spiel, aber eine wirklich befriedigende Beilegung der Konflikte bleibt aus. Viel mehr türmen sich am Ende noch einmal die Qual- und Höllenbilder, und die Paranoia erreicht einen Siedepunkt, der dann ganz unvermittelt abgebrochen wird. Ein etwas verunglücktes Finale, an dem sich der schwierige Entstehungsprozess des Films noch einmal manifestiert, das auf der anderen Seite aber die pessimistische Haltung des Films unterstreicht - und ihm damit durchaus in die Hände spielt. 

 

52 PICK-UP (John Frankenheimer, USA 1986)

Bedrohung und groteske Lächerlichkeit gehen Hand in Hand in diesem Frankenheimer-typisch ambivalent inszenierten Erpressungsthriller im Porno-Milieu - die Schurken (John Glover, Clarence Williams III, Robert Trebor) agieren abwechselnd dummdreist und abgrundtief grausam. Man weiß nie, ob man sie fürchten oder auslachen soll. In diesem Aspekt fand ich 52 PICK-UP fast lynchesk - und wunderbar passend zur dritten Staffel TWIN PEAKS, die ich parallel gesichtet habe. 

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LOVELESS (RUS/2017)

der film ist ein sehr unterkühltes, dabei aber dennoch intensives drama über ein junges ehepaar, dass sich scheiden lässt, weill sie nichts mehr für einander empfinden und auch für ihr eigenes kind nie zeit und interesse aufgebracht haben. als der sohn dieses, unbemerkt von den eltern, mitbekommt rennt er von zu hause weg. 3/4 des films beschäftigt sich mit der suche nach dem kind und dem verhalten der eltern in dieser schweren situation. der filmtitel ist den ganzen film über programm, was als zuschauer doch recht erschüttert. es gibt keine identifikationsfiguren und auch wenn man das verhalten der eltern abscheulich findet, kann man deren beweggründe zumindest nachvollziehen. das setting moskau im winter wird sehr kühl und dennoch recht schick und interessant eingefangen. der film bietet sehr lange kameraeinstellungen und einen sehr natürlichen look. die schauspieler sind alle sehr überzeugend und kommen in ihren figuren sehr realistisch rüber. der pure alltag und auch das gesellschaftsbild in russland wird dort dargestellt. die musik in diesem 2 h film stammt von evgueni und sacha galperine. insgesamt befinden sich vielleicht 10-15 musik im film und somit viel weniger als das soundtrackalbum präsentiert. überwiegend ist die musik für die unterkülte atmosphäre zuständig. warme emotionale passagen gibt es überhaupt nicht. auch weil der film solche einfach nicht bietet. fand den film außerordentlich interessant und eindringlich. 10/10 punkte.

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vor 10 Stunden schrieb Sebastian Schwittay:

Der andere aktuelle Matt-Damon-Film, SUBURBICON, ist ja leider ähnlich misslungen. Dein Text könnte auch zu dem passen. 

SUBURBICON hat mir besser gefallen. Das Drehbuch ist ausgefeilt, der schwarze Humor sitzt, vor allem ist Damons Biedermann hier interessant. Stück für Stück tun sich seine Abgründe auf. In DOWNSIZING wird ja nichtmal an der Oberfläche gekratzt. Auch visuell und musikalisch trifft SUBURBICON den richtigen Ton, finde ich. Das Ende ist zwar banal, aber man kann es ja lesen wie ein Douglas-Sirk-Ende. Was anderes bleibt einem eh nicht übrig.

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  • 2 Wochen später...

THE JOURNEY OF NATTY GANN (Jeremy Kagan, USA 1985)

Fühlt sich ein bisschen an wie eine warmherzigere Variante von Robert Aldrichs EMPEROR OF THE NORTH, wenngleich natürlich immer noch - gerade für Disney-Verhältnisse - durchaus grimmig und mit einigen abgründigen Details gespickt, die man so nicht unbedingt erwartet. James Horners Musik hingegen drückt dem Film mehr Sentimentalität auf, als er ertragen kann - abgesehen von einigen kompositorisch fein gearbeiteten Passagen (Naturimpressionen mit Wolf am See, mitreißender Accelerando-Satz für beschleunigenden Zug) ist das keine von Horners Glanzleistungen aus dieser Zeit, zumindest nicht im Filmkontext. 

 

AU HASARD BALTHAZAR (Robert Bresson, Frankreich/Schweden 1966)

Der Lieblingsfilm eines jeden Filmemachers. Michael Haneke vergöttert ihn, Wim Wenders meint gar, man müsse den Film mindestens einmal im Jahr anschauen. Mich hat diese angebliche (!) Lebensgeschichte eines Esels, der im Umfeld einer französischen Bauernfamilie immer wieder misshandelt wird, allerdings ziemlich schulterzuckend zurückgelassen. Meiner Meinung nach steht der Esel, auf den der Film immer wieder reduziert wird, nämlich völlig am Rande der Geschichte, ist sogar fast verzichtbar. Es geht tatsächlich die meiste Zeit über um die Konflikte der wahlweise eitel, feige, psychopathisch oder schlicht irrational handelnden Menschen, die für mich - zumindest im französischen Original mit englischen Untertiteln - teilweise nur schwer nachvollziehbar waren. Ungefähr alle zehn Filmminuten wird man daran erinnert, dass da ja noch der Esel ist, der das alles ebenso wenig versteht, und nur von einer Ecke in die andere getreten wird. Vielleicht habe ich den Film so auch ganz richtig verstanden - einen Gewinn habe ich jedenfalls nicht draus gezogen. Schade, denn die Erwartungen waren riesig. 

 

UNCOMMON VALOR (Ted Kotcheff, USA 1983)

Einer der ersten Hollywood-Filme über die Suche und Befreiung von Vietnam-Kriegsgefangenen - es folgten kurze Zeit später die (wesentlich bekannteren) MISSING IN ACTION-Filme und der zweite RAMBO. Ted Kotcheffs erklärtes Lieblingsthema, die gesellschaftliche Außenseiter-Erfahrung (siehe FIRST BLOOD, WAKE IN FRIGHT, u.a.), wird hier politisch unangenehm umgemünzt auf die regierungsfeindlichen, im Alleingang handelnden Kriegsveteranen, die sich von ihrem eigenen Land nicht angemessen unterstützt fühlen. Bei anderen Filmemachern, etwa dem als Produzent fungierenden Hardliner John Milius, wäre mir so etwas nicht so sauer aufgestoßen, Kotcheff war mir bislang allerdings eher als reflektierter und humanistischer Filmemacher aufgefallen, was mir das Vergnügen an UNCOMMON VALOR doch einigermaßen verhagelt hat... Immerhin eine recht kernige Horner-Musik, mit viel perkussivem Klimm-Bimm und altbekannten Ostinato-Figuren, die bereits ALIENS vorwegnehmen (Frage an die Horner-Kenner: hört man dieses Motiv, im "Main Title" ab 5:26, hier tatsächlich zum ersten Mal, oder gibt es das sogar noch früher bei ihm?). 

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vor 1 Stunde schrieb Sebastian Schwittay:

James Horners Musik hingegen drückt dem Film mehr Sentimentalität auf, als er ertragen kann - abgesehen von einigen kompositorisch fein gearbeiteten Passagen (Naturimpressionen mit Wolf am See, mitreißender Accelerando-Satz für beschleunigenden Zug) ist das keine von Horners Glanzleistungen aus dieser Zeit, zumindest nicht im Filmkontext. 

Also ich war damals (in den 90ern) sehr begeistert nach der Filmsichtung und war überglücklich, als 2009 endlich 'ne Veröffentlichung kam

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Bei Journey muss ich scorefun zustimmen. Für mich war damals Journey einer meiner ersten Lieblingsfilme. Beim ersten Mal Schauen habe ich aber noch nicht viel von der Musik mitbekommen. Irgendwie vor meiner Zeit als Filmmusikfan wusste ich zwar.. da war nun Musik, aber wirklich sie bewusst wahrgenommen habe ich sie erst, als ich schon Filmmusikfan war. Als ich danach dann den Film wieder gesehen habe, empfand ich die Musik im Zusammenspiel mit den Szenen perfekt. Für mich gesehen brauchte der FIlm dieses Gefühl, was die Musik von Horner vermittelte. Aber da hat jeder eine andere Sicht auf sowas..
Übrigens waren hier auch noch zwei Stücke aus dem Reject-Score von Elmer Bernstein drin gewesen ist. War ja alles andere als eine tolle Arbeit an dem Film.

Falls es interessiert: Hier der Moderationstext zu meiner damaligen Sendung "Einfach nur ersetzt".. Infos darüber hab ich aus dem Buch "Torn Music".. :)

Zitat

Hier war Elmer Bernstein die erste Wahl der Disney Studios. Für ihn war es ein Film über die Reise eines Mädchen durch wilde, unberührte Landschaften, die er akustisch beschreiben wollte. Dies wollte er durch kühne Fanfaren im Americana-Stil und einem Abenteuer-Thema erreichen, welches an seine Arbeit bei den Glorreichen Sieben erinnerte. Jedoch wie es meistens ist.. das Studio war nach diversen Präsentationen nicht zufrieden und verlangte einschneidende Veränderungen. Bernstein sollte mit seiner Musik unter anderem weniger auf die atemberaubenden Landschaften, sondern mehr auf die Charaktere eingehen und diese mit seiner Musik beschreiben. Der Filmmusikkomponist war regelrecht schockiert. Er hatte so viel Mühe in die Musik gepackt und war eigentlich nicht bereit, seine Musik anzupassen. Jedoch um die Musik für den Film zu „retten“, lenkte er ein und holte seinen Sohn Peter Bernstein mit an Bord, der ihm beim Orchestrieren und Arrangieren half. Elmer tat alles, um seine Musik den Wünschen des Regisseurs anzupassen. Beispielsweise schrieb er für einige Cues mehrere Versionen, so daß man auf dem Soundtrack zu Bernsteins Musik insgesamt 15 alternative Fassungen verschiedener Tracks findet. Und das ist nur die Spitze des Eisbergs an Veränderungen und Anpassungen, die damals von Bernstein verlangt wurden.
Ohne vorher darüber informiert zu werden, erfuhr er schließlich von einem Tag auf den anderen, dass James Horner für die Musik verpflichtet worden war, und das, obwohl Elmer stets zugesichert worden war, dass die Veränderungen Gefallen fanden. Elmers Erklärung dafür war, dass das Studio Angst um den Film hatte und Regisseur Jeremy Kagan wohl keine einfache Zeit bei der Arbeit an dem Film hatte und daher die eine oder andere Krise durchlebte.
Bevor sich James Horner jedoch an die Arbeit machte, traf sich Bernstein mit ihm und warnte ihn vor dem Regisseur und der Zeit, die er nun vor sich hat.
Anscheinend zu Recht, denn auch bei Horner gab es schließlich einen Punkt, an dem er frustriert die Aufnahme-Sessions verließ und sich über die Unentschlossenheit des Regisseurs beklagte. Es ist anzunehmen, dass auch Horner seine Musik mehrmals umschreiben musste. Um dem ganzen die Krone aufzusetzen, entschied man sich schließlich doch noch dazu, zwei kurze Tracks von Elmer Bernstein in den Film zu packen.
Disney und ein wankelmütiger Regisseur, kein Zuckerschlecken für den Filmkomponisten, egal wer es ist und welchen Ruf er genießt.


 

vor 14 Stunden schrieb Sebastian Schwittay:

UNCOMMON VALOR (Ted Kotcheff, USA 1983)

(Frage an die Horner-Kenner: hört man dieses Motiv, im "Main Title" ab 5:26, hier tatsächlich zum ersten Mal, oder gibt es das sogar noch früher bei ihm?). 

Puh keine Ahnung. Ich kenne seine Scores aus dieser Zeit, also die, welche so eine Musik haben könnten, nicht so gut. Die höre ich doch viel zu selten.

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Am 18.10.2018 um 00:13 schrieb horner1980:

Falls es interessiert: Hier der Moderationstext zu meiner damaligen Sendung "Einfach nur ersetzt".. Infos darüber hab ich aus dem Buch "Torn Music".. :)

Danke! Weißt du, an welchen Stellen im Film die Bernstein-Stücke zu hören sind? Steht sicher auch im Intrada-Booklet, aber meine Sammlung steht im Haus meiner Eltern...

Am 18.10.2018 um 00:13 schrieb horner1980:

Puh keine Ahnung. Ich kenne seine Scores aus dieser Zeit, also die, welche so eine Musik haben könnten, nicht so gut. Die höre ich doch viel zu selten.

Vielleicht weiß das auch @sami

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Zitat

UNCOMMON VALOR (Ted Kotcheff, USA 1983)

(Frage an die Horner-Kenner: hört man dieses Motiv, im "Main Title" ab 5:26, hier tatsächlich zum ersten Mal, oder gibt es das sogar noch früher bei ihm?). 

Unqualifiziert und unaufgeforderd dazwischen gerufen: Also aus meiner Erinnerung fällt es nur in Star Trek 3 und Aliens bewusst auf. Würde daher einfach behaupten, ja ist höchstwahrscheinlich das erste Mal.

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