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JAWS 2 (Jeannot Szwarc, 1978)

Schon heftig, wie sehr - und scheinbar unbeabsichtigt - diese Fortsetzung ein Film über narzisstische Patriarchen ist, und wie sehr der Hai dagegen als 'bad guy' des Films in den Hintergrund tritt: von der lüsternen verbalen Übergriffigkeit des Bürgermeisters in der Gegenwart von "Miss Amity" während einer Gemeindeveranstaltung, über die Zeichnung des Unsympathen Brody, der als familiärer Patriarch seine Kinder wie Dreck behandelt, bishin zur nicht minder selbstgerecht anmutenden, den Film rücksichtlos einnehmenden Musik von John Williams, die z.B. in einer bestialischen Strand-Montage Frauenhintern mit Alt-Herren-witzelnden Tuba-Einsätzen vertont, und direkt danach in die ehrwürdig-idealisierende Pastorale shiftet, wenn der White-Male-Protagonist auf dem Ausguckturm heroisch über die Bucht blickt, ein wachsames Auge auf "seine Insel", die er hegt und beschützt. Ob Williams das nun exakt so aufs Bild komponiert hat, ist eigentlich egal - der Montage-Einfall selbst lässt schon tief blicken. JAWS 2 ist eine echte Fundgrube für 70er-Jahre-Manifestationen toxisch-patriarchaler Strukturen, dass man sich wundert, warum der Film von Gender- und sonstigen Zeitgeist-Theoretikern nicht längst als böses Exempel des damaligen Hollywood-Mainstream herausgepickt wurde. Liegt wahrscheinlich an der Durchschnittlichkeit der Inszenierung, die dem Film nie die ganz große Aufmerksamkeit beschert hat (der eigentlich für den Film verpflichtete John D. Hancock hätte sicher Spannenderes abgeliefert). Eine aufschlussreiche Sichtung voller Unfassbarkeiten war es für mich trotzdem. 

 

AD ASTRA (James Gray, USA/China 2019)

AD ASTRA kombiniert das Beste aus zwei Welten: die melancholische Emotionalität der zeitgenössischen Astronauten- und Weltraumfilme, allen voran INTERSTELLAR, mit den lakonischen Genre-Vibes ruppiger Sci-Fi-Thriller wie OUTLAND. Gerade im ersten Drittel des Films, das mit seiner "Raumfahrt-als-government/corporate conspiracy"-Erzählung an die klassischen Narrative des Paranoiakinos der 70er Jahre anknüpft, wird der Einfluss des Letztgenannten besonders deutlich. Mit einer unfassbaren Mondbuggy-Verfolgungsjagd findet Gray darüber hinaus zu einem der erinnerungswürdigsten Schlussbilder des (Genre-)Filmjahrzehnts. Ein Film, der mir viel Freude bereitet hat - und ein spätes Highlight der von viel selbstverliebter Prätention angefüllten Weltraumfilmwelle der 2010er Jahre. 

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vor 18 Stunden schrieb Sebastian Schwittay:

JAWS 2 (Jeannot Szwarc, 1978)

Schon heftig, wie sehr - und scheinbar unbeabsichtigt - diese Fortsetzung ein Film über narzisstische Patriarchen ist, und wie sehr der Hai dagegen als 'bad guy' des Films in den Hintergrund tritt: von der lüsternen verbalen Übergriffigkeit des Bürgermeisters in der Gegenwart von "Miss Amity" während einer Gemeindeveranstaltung, über die Zeichnung des Unsympathen Brody, der als familiärer Patriarch seine Kinder wie Dreck behandelt, bishin zur nicht minder selbstgerecht anmutenden, den Film rücksichtlos einnehmenden Musik von John Williams, die z.B. in einer bestialischen Strand-Montage Frauenhintern mit Alt-Herren-witzelnden Tuba-Einsätzen vertont, und direkt danach in die ehrwürdig-idealisierende Pastorale shiftet, wenn der White-Male-Protagonist auf dem Ausguckturm heroisch über die Bucht blickt, ein wachsames Auge auf "seine Insel", die er hegt und beschützt. Ob Williams das nun exakt so aufs Bild komponiert hat, ist eigentlich egal - der Montage-Einfall selbst lässt schon tief blicken. JAWS 2 ist eine echte Fundgrube für 70er-Jahre-Manifestationen toxisch-patriarchaler Strukturen, dass man sich wundert, warum der Film von Gender- und sonstigen Zeitgeist-Theoretikern nicht längst als böses Exempel des damaligen Hollywood-Mainstream herausgepickt wurde. Liegt wahrscheinlich an der Durchschnittlichkeit der Inszenierung, die dem Film nie die ganz große Aufmerksamkeit beschert hat (der eigentlich für den Film verpflichtete John D. Hancock hätte sicher Spannenderes abgeliefert). Eine aufschlussreiche Sichtung voller Unfassbarkeiten war es für mich trotzdem.

Die schmierigen Anzüglichkeiten der "alten Herren" sind mir schon relativ früh aufgefallen. Hab den Film zum ersten Mal als Kind gesehen, da hat man natürlich noch nicht so ein Auge dafür, aber später wurde mir das durchaus bewusst. Das ist ja aber eigentlich nur in der ersten Filmhälfte der Fall, die zweite Hälfte spielt ja fast ausnahmslos wieder auf dem offenen Meer und man ist bei den jugendlichen Seglern. Dass Brody ein ambivalenter Charakter ist, kommt für mich aber schon im ersten Film zum Vorschein, wenngleich natürlich noch nicht so extrem wie hier. Lag vielleicht auch an dem Zoff, den Scheider und Regisseur Szwarc am Set wohl hatten. Zudem wollte Scheider den Film ursprünglich sowieso nicht mehr machen, aber da er vertraglich an Universal gebunden war und sogar ein Versuch seinerseits, als unzurechnungsfähig zu gelten, indem er sich im Beverly Hills Hotel wie in Irrer aufführte, nur, um den Film nicht zu machen, fehlschlug, blieb ihm nichts anderes übrig, zumal er eine schöne Stange Geld heraus handelte. Aber am Set war er sich mit dem Regisseur oft uneins, beschwerte sich darüber, dass Szwarc zu viel Zeit mit der Technik und den Statisten verschwendete und sich zu wenig um seine Hauptakteure kümmerte.

Die Musik von Williams erdrückt den Film stellenweise doch sehr, beziehungsweise sorgt mit ihren überbordenden Fanfaren in entsprechender Lautstärke immer wieder für unfreiwillig komische Momente, etwa, wenn die Jugendlichen aufs Meer hinaus segeln und die Musik dazu suggeriert, hier zögen gerade alte Segelschiffe in die Schlacht.

Insgesamt finde ich den Film aber handwerklich ok, natürlich schlechter als der Spielberg, aber besser als Teil 3 und 4.

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vor 22 Minuten schrieb Alexander Grodzinski:

Die schmierigen Anzüglichkeiten der "alten Herren" sind mir schon relativ früh aufgefallen. Hab den Film zum ersten Mal als Kind gesehen, da hat man natürlich noch nicht so ein Auge dafür, aber später wurde mir das durchaus bewusst. Das ist ja aber eigentlich nur in der ersten Filmhälfte der Fall, die zweite Hälfte spielt ja fast ausnahmslos wieder auf dem offenen Meer und man ist bei den jugendlichen Seglern. Dass Brody ein ambivalenter Charakter ist, kommt für mich aber schon im ersten Film zum Vorschein, wenngleich natürlich noch nicht so extrem wie hier. Lag vielleicht auch an dem Zoff, den Scheider und Regisseur Szwarc am Set wohl hatten. Zudem wollte Scheider den Film ursprünglich sowieso nicht mehr machen, aber da er vertraglich an Universal gebunden war und sogar ein Versuch seinerseits, als unzurechnungsfähig zu gelten, indem er sich im Beverly Hills Hotel wie in Irrer aufführte, nur, um den Film nicht zu machen, fehlschlug, blieb ihm nichts anderes übrig, zumal er eine schöne Stange Geld heraus handelte. Aber am Set war er sich mit dem Regisseur oft uneins, beschwerte sich darüber, dass Szwarc zu viel Zeit mit der Technik und den Statisten verschwendete und sich zu wenig um seine Hauptakteure kümmerte.

Ah, danke - irgendwo hatte ich das auch mal gelesen, aber nicht mehr so präsent gehabt. :) Dann scheint wohl noch einiges an Aggressivität, die den Umständen geschuldet war, in Scheiders Performance miteingeflossen zu sein. 

vor 24 Minuten schrieb Alexander Grodzinski:

Die Musik von Williams erdrückt den Film stellenweise doch sehr, beziehungsweise sorgt mit ihren überbordenden Fanfaren in entsprechender Lautstärke immer wieder für unfreiwillig komische Momente, etwa, wenn die Jugendlichen aufs Meer hinaus segeln und die Musik dazu suggeriert, hier zögen gerade alte Segelschiffe in die Schlacht.

Ich finde Williams im Zusammenhang mit den Filmbildern auch eher selten "too much". Hier ist der Score auf Dauer aber wirklich nervtötend aufdringlich. Auch wenn's musikalisch natürlich alles spitze ist.

Am besten gefallen mir wohl immer noch die herrmannesken Misterioso-Passagen mit den Harfensätzen für die Unterwasser-Passagen, etwa während der Vorspannmusik. Das ist eine schöne stilistische Erweiterung des ersten Scores. 

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vor 30 Minuten schrieb Sebastian Schwittay:

Ah, danke - irgendwo hatte ich das auch mal gelesen, aber nicht mehr so präsent gehabt. :) Dann scheint wohl noch einiges an Aggressivität, die den Umständen geschuldet war, in Scheiders Performance miteingeflossen zu sein. 

Ich finde Williams im Zusammenhang mit den Filmbildern auch eher selten "too much". Hier ist der Score auf Dauer aber wirklich nervtötend aufdringlich. Auch wenn's musikalisch natürlich alles spitze ist.

Am besten gefallen mir wohl immer noch die herrmannesken Misterioso-Passagen mit den Harfensätzen für die Unterwasser-Passagen, etwa während der Vorspannmusik. Das ist eine schöne stilistische Erweiterung des ersten Scores. 

Den Vorspann finde ich auch sehr gelungen musikalisch. Besonders der Moment, wenn die Taucher das Wrack der Orca entdecken und Williams das Thema aus dem ersten Film zitiert.

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Echt ein Phänomen dieser Film. Hab ich auch als Kind gesehen, noch vor dem ersten Jaws. Die Filme müssen in ihrer Produktion wirklich chaotisch verlaufen sein. Da wäre ich gern' dabei gewesen. 
Für mich hat Jaws 2 einen gewissen Charme. Geht wirklich Richtung Trash, wären da nicht diese Punkte, die den Film auf(zu)werten (versuchen); Scheider, Gary, Williams' Musik, hier und da ein paar nette, dramatische Momente. Die Ansätze fand' ich nie schlecht.

Wenn ich mir den Film heute anschaue bin ich auch der Meinung, Williams wurde beauftragt mehr over-the-top zu schreiben; wobei das auch dran liegen könnte, dass er den Großteil der Szenen nach Storyboard und Zeitangaben geschrieben hat. Viel wurde tatsächlich auf die Musik zugeschnitten. Scheint Williams wohl 'ne größere Fantasie gehabt zu haben, als Szwarc. 
Die Instrumentation ist klasse, größere Blechbesetzung, zwei Harfen,... außer dem Vorspann gefällt mir da besonders die "Ballet for Divers" Szene. Im Allgemeinen mag ich den Score auch etwas mehr als den vorigen, einfach für die brachialere, bösartigere Art. 

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  • 4 Wochen später...

Hab die Serie nun in zweit Tagen durchgeschaut, da ich heute für nichts anderes Nerven hatte...

Star Trek: Picard

Wie immer bei neuen Star Trek-Sachen bin ich sehr skeptisch, aber hier ging ich schon mit einem guten Gefühl rein.
Warum? Ganz einfach: Es handelt sich um ein neues Abenteuer des für mich besten Charakters des Star Trek-Universums: Jean-Luc Picard.
Ich fang erstmal mit der Musik an, dem wohl größten Schwachpunkt der Serie. Solange Jeff Russo ruhig und gefühlvoll blieb, war die Musik solide bis anmutig. Auch die Einsätze des TNG- und Voyagers-Themas fand ich doch ganz gut gelungen. Selbst das Main Theme fand ich sogar noch besser, als ich erfahren habe, dass es gar nicht von Russo ist, sondern eine zweite Melodie von Jay Chattaway aus "The Inner Light" ist, der wohl besten Star Trek Folge aller Zeiten. Sobald er aber in Richtung Suspence und Action ging, fand ich die Musik irgendwie total ohne jegliche Inspiriation. Das gefiel mir so ganz und gar nicht und das blieb auch so während der ganzen Staffel. Wenigstens hat die Musik mich nicht gestört, denn dafür fiel sie eh in diesen Momenten nicht groß auf. Schlecht fand ich sie auch in zwei der großen emotionalen Momente im Finale. Beim ersten wirkte sie zu sehr nach 08/15 und beim zweiten seltsam distanziert. Das wird kein Score sein, der von mir irgendwelche Höchstnoten bekommt, obwohl die meisten ruhigen und emotionalen Momente doch okay waren.
Zur Serie selber. Die Serie triumphiert mit den alten Helden aus TNG und Voyager. Sie sind zwar älter und haben sich der Welt angepasst, aber es sind immer noch die von mir stets geliebten Charaktere, allen voran der großartige Jean-Luc Picard, wieder mal großartig gespielt von Patrick Stewart und großartig gesprochen von Ernst Meinke.
Die im Grunde gar nicht komplexe Story hat schon leichte Züge aus TNG, aber geht doch einen etwas anderen Weg. Das war mir aber von Anfang an klar und störte mich nur sehr gering. Ansonsten wurde sie vor allem von ihren Darstellern getragen. Das war auch die größte Stärke der Staffel. Außerdem mochte ich auch das langsame Erzähltempo. Es wurde sich Zeit gelassen, die Geschichte zu erzählen. Sieht man heutzutage eher selten. Das Ende der Staffel fand ich in Ordnung. Emotional hat es mich nicht so mitgenommen, weil es mir schon gespoilert wurde. Ach ja, und mir fehlten ein wenig die in sich abgeschlossenen Folgen. Das hätte der Serie gut getan, auch wenn es nicht reingepasst hätte
Wegen den Effekten: Das Teil aus dem Finale sah sehr billig aus und auch seltsam, dass die Föderation anscheinend nur noch ein Design für Schiffe hat. Ich fragte mich ab und zu, warum die Macher Lens Flares so liebten. Da gab es "Gott sei dank" selten den einen oder anderen J.J. Abrams-Effekt, der absolut nicht hätte sein müssen.

Fazit: Star Trek: Picard ist um einiges besser als Star Trek: Discovery, welches aber auch mit der zweiten Staffel an Qualität gewann. Das besser lag vor allem an den Charakteren, denn Picard ist doch um Welten der bessere Hauptcharakter als Michael Burnham.
Ja, die Serie ist ein guter, wenn auch nicht komplett überzeugender Schritt in eine richtige Richtung für das neue Star Trek. Ich bin gespannt auf die zweite Staffel.

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das thema für die serie stammt doch aber von Russo, zumindest laut vorspann. er hat einen teil von Chattaways thema adaptiert und daraus dann sein eigenes gemacht. scheint ein wohldurchdachtes thema zu sein. die action und suspense passagen fand ich auch eher gwöhnlich, die ruhigen jedoch ausgezeichnet. die serie selbst hab ich nach folge 5 oder 6 abgebrochen. nach gelungenem start hielt mich das ganze leider doch nicht bei der stange.

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Tatsächlich habe ich mit dem Nachwuchs in den letzten Tagen nochmal MULAN am Abend geschaut, daher freue ich mich gerade sehr auf den neuen Film. Mir ist durch das erneute Ansehen noch einmal wieder in Erinnerung gerufen worden, welch starke und großartige Stimme der Filmmusikwelt seit dem Tode von Jerry Goldsmith fehlt. ? ? ? 

Ich hatte so GÄNSEHAUT an dieser Stelle ...  

 

 

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THE JOURNEY OF NATTY GUNN

Was soll ich darüber schon sagen? Der Film ist spannend, mitreißend, gefühlvoll und auch in manchen Szenen sehr erwachsen. Die Macher haben versucht, neben dem Erzählen einer Geschichte, auch einen doch wahren Blick auf die Zeit damals, also 1935, zu zeigen. Gleichzeitig auch, was für Gefahren es für ein junges Mädchen gibt, die alleine durch das Land reist.
Neben der wunderbaren Meredith Salenger, die hier eine brilliante Darstellung abliefert, muss auch ein großes Lob an Jed gemacht werden. Jed spielt den Wolf in diesem Film und zeigt auch eine sehr glaubwürdige Leistung. Dazu stimmt auch die Chemie zwischen ihm und Salenger. Die Freundschaft zwischen den beiden fühlt sich echt an. Die beiden sind die Stars in diesem Film.
Natürlich muss ich hier auch die Musik von James Horner erwähnen, welche leider recht leise abgemischt war. Trotz allem ist das einer von Horners besten Scores aus diesem Jahrzehnt. Nun brauch ich bestimmt wieder einige Zeit, um das Hauptthema aus meinem Kopf zu bekommen.
Ja, ein wahrhaftig wunderbarer Film, den ich wirklich jedem empfehlen kann. :) 

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vor 9 Stunden schrieb horner1980:

THE JOURNEY OF NATTY GUNN

Was soll ich darüber schon sagen? Der Film ist spannend, mitreißend, gefühlvoll und auch in manchen Szenen sehr erwachsen. Die Macher haben versucht, neben dem Erzählen einer Geschichte, auch einen doch wahren Blick auf die Zeit damals, also 1935, zu zeigen. Gleichzeitig auch, was für Gefahren es für ein junges Mädchen gibt, die alleine durch das Land reist.
Neben der wunderbaren Meredith Salenger, die hier eine brilliante Darstellung abliefert, muss auch ein großes Lob an Jed gemacht werden. Jed spielt den Wolf in diesem Film und zeigt auch eine sehr glaubwürdige Leistung. Dazu stimmt auch die Chemie zwischen ihm und Salenger. Die Freundschaft zwischen den beiden fühlt sich echt an. Die beiden sind die Stars in diesem Film.
Natürlich muss ich hier auch die Musik von James Horner erwähnen, welche leider recht leise abgemischt war. Trotz allem ist das einer von Horners besten Scores aus diesem Jahrzehnt. Nun brauch ich bestimmt wieder einige Zeit, um das Hauptthema aus meinem Kopf zu bekommen.
Ja, ein wahrhaftig wunderbarer Film, den ich wirklich jedem empfehlen kann. :) 

Ich fand den Film damals auch klasse;  da könnte man glatt eine neue Reihe starten, die da heißt: "Erstmalig gesehen, als es die Score-CD noch nicht gab...?

 

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vor 7 Stunden schrieb scorefun:

Ich fand den Film damals auch klasse;  da könnte man glatt eine neue Reihe starten, die da heißt: "Erstmalig gesehen, als es die Score-CD noch nicht gab...?

 

Ich glaube,  das wird bei mir eher eine kurze Reihe :D

Aber nee, mir reichen meine beiden Filmreihen "Ich hab den Film auf DVD, aber schon lange nicht mehr gesehen" und "Ich hab den Film schon lange auf DVD, aber bisher noch nicht gesehen".

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Thor:Ragnarok

Wie jeder weiß, mag ich die die "Guardians of the Galaxy" überhaupt nicht. Fast durch die Bank unsympathische Charaktere und ein Humor, der diese Tatsache verstärkt. Daher hatte ich lange gezögert, mir den dritten "Thor"-Film anzuschauen, aber jetzt habe ich es doch mal getan.
Was soll ich sagen... er hat zwar teilweise denselben Humor wie die "Guardians", aber das hat hier mehr Hand und Fuß. Thor wirkt verändert, weil er eben zwei Jahre auf der Erde war. Das hat ihn doch mehr geprägt und daher solche Sachen wie seine Lockerheit, welche davor schon da war, extremst verstärkt. Daher passte die Charakterentwicklung für mich hier. Auch die Charakterentwicklung von Banner wird erklärt, weil er eben zwei Jahre "ausgeschaltet" war und sich dann plötzlich auf einem fremden Planeten wiederfindet. Wem das nicht verunsichert, dann weiß ich auch nicht. Loki ist wie Loki immer ist. In der einen Sekunde hilft er dir und in der nächsten will er dir ein Messer in den Rücken stechen.
Sehr gut fand ich "Valkyrie", die einen tollen Einstand im Film hatte. Ja, sogar dessen Charakter wird erklärt. Durch den Verlust, den sie erlitten hat, hat sie sich dem Alkohol und zwielichtige Geschäfte mehr gewidmet als sie es sollte.
Jeff Goldblum fand ich auch klasse als Grandmaster, obwohl es so aussah, dass er eigentlich nur sich selbst spielte. Ach ja, und Cate Blanchett war zwar maßlos unterfordert in ihrer Rolle, aber ich fand, dass sie doch Spaß an der Rolle hatte.
Weniger toll fand ich die Mitgladiatoren, die mich doch am meisten an die Guardians erinnerten. Zu denen hatte ich keinerlei Bindung und bei denen wirkte der Humor auch nicht gut.
Ich fand es toll, dass Idris Elba mehr zu tun hatte als in den vorherigen Filmen. Seine Rolle hatte mehr Gewicht bekommen, obwohl da vielleicht sogar mehr drin gewesen wäre. Dann hätte Elba dann doch mal positiv über seine Marvel-Erfahrung geredet.  
Die Story selbst war klar mit mehr Humor versehen, als ich es gewohnt bin von den Thor-Filmen, aber aufgrund der Charakterentwicklungen und auch dem Ort, an dem sich Thor, Loki und Banner verirrten, musste es wohl so sein. Sobald es aber ernst und seriös werden musste, wurde es auch ernst und seriös. Hier stimmte für mich die Mischung.
Warum das? Ich glaube, weil der Humor hier eine bessere Wirkung hatte als bei den Guardians, da er von Charakteren kam, die ich sympathisch finde bzw die ich mag.
Kommen wir zur Musik und da fand ich mit dem Negativen an: Der Einsatz des Songs ging mal gar nicht. Das war für mich eine absolute Fehlentscheidung. Da hatte man schon einen tollen fähigen Komponisten mit Mark Mothersbaugh und dann baut man diesen Song total unpassend in zwei Szenen ein, die wohl mit einem echten Score mehr Wirkung gehabt hätten. Schade, denn Mothersbaughs Musik, in dem er viele 80s Elemente einbaute, um halt diesen Müllplaneten und all seine Elemente in der Musik musikalisch einzufangen, ist wirklich sehr gelungen. Diese Synthie-Sachen harmonierten sehr gut mit dem orchestralen Sound und sein Hauptthema für Thor bzw. für die Helden hat sogar, dank dieser 80s Elemente, einen kleinen Ohrwurm-Effekt.
Ja, ich bin gerade selbst ein wenig überrascht, dass mir der Film so gut gefallen hat. So ist es halt.. für mich bisher der beste Thor-Film.
 
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Ich fand den Film leider überhaupt nicht gelungen. Find den Marvel Humor völlig flach, zumal der sich auch mit der ernsten Dramatik absolut beißt. Aber das Problem haben für mich etliche Marvel Fortsetzungen. Da können auch den sympathischen Darsteller nichts retten. Den Score fand ich im Film leider teilweise misslungen eingesetzt. Die fröhliche Synthie Popmusik bei ner dramatischen Verfolgunsjagd auf Leben und Tod halte ich für völlig daneben. Superheldenfilme müssen nicht komplett ernst sein, aber wenn man schon Humor und Dramatik/Ernsthaftigkeit kombiniert, dann bitte gekonnt. Das hier wir leider überhaupt nix, auch wenn einige vereinzelte Szenen sicherlich gelungen waren. Der erste Thor bleibt für mich der Beste.

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Keine Ahnung, warum ich gerade Bock auf die Marvel-Filme habe, die ich noch nicht gesehen habe, aber wenn der mal da ist, dann sollte ich das auch ausnützen.
Daher gab es bei mir heute: Avengers: Infinity War

Zuerst freue ich mich schon sehr auf die Serie "WandaVision", denn die beiden Charaktere haben es geschafft, sich fast nach oben in meiner Rangliste zu spielen. Nur Black Panther, Black Widow und Black America, ähm Captain America konnten sie nicht überholen.
OK, die Geschichte setzt da fast da an, wo Thor aufhörte und beginnt gleich mal mit einem Schock, der und auch viele der folgenden nur von einer Seite etwas verhauen wurde.. dazu aber erst später.
Ansonsten ist der Film überraschend kurzweilig, spannend und vor allem unterhaltsam. Es gibt auch den einen oder anderen emotionalen Moment und darunter auch einer der dieses Mal leicht weniger nervigen Guardians, der aber wieder mit einem total unpassenden und billigen Witz zerstört wurde. Warum machen die das? Ich kapier das nicht. Da bauen sie einen richtig großen emotionalen Moment auf, als Gamora StarLord darum bittet, falls Thanos sie erwischt, ihn zu töten. Alles perfekt geschrieben und sogar gespielt. Selbst ich, der die Charaktere nicht mag, fühlte da etwas. Tja, und dann kommt so ein absolut dämlicher sehr kindischer Draxx-Moment, wo ich mir dachte: "Wtf... Danke, ihr habt die Szene und ihre Wirkung komplett kaputt gemacht."
Ansonsten toller erster Moment, wenn Captain America mit seinem Team auftaucht, aber irgendwie bin ich ein wenig enttäuscht, dass Cap fast nur unter ferner liefen mitläuft. Er ist da und kämpft und bestimmt, aber wirklich Präsenz bzw. eine wichtige Rolle im Film hat er dieses Mal nicht. Dasselbe gilt auch für andere. Ausnahmen sind erfreuerlicherweise eben Wanda, Vision und Thor. Ja und weniger erfreulicherweise auch die Guardians und Tony Stark. Ich freue mich schon echt auf die Zeit nach ihm, denn seit Civil War kann ich mit seinem Charakter immer weniger was anfangen, obwohl er dieses Mal wieder mehr an frühere Momente erinnert.
Hauptcharakter ist dieses Mal, wenigstens scheint es so, Thanos. Das fand ich gut, auch dass er wirklich ein Charakter war und nicht nur ein weiterer Bösewicht. Ich fand es richtig, dass er zeigen durfte, dass er eben nicht nur böse ist, sondern auch eine andere Seite intus hatte.
Ich hab ja zu Beginn was von "verhauen" geschrieben. Diesen Schuh muss sich an manchen Teilen Alan Silvestri anziehen. Zu 85% fand ich ihn hier auf Autopilot und leider schaltete er diesen in den Schockmomenten nicht aus.
Erst gegen Ende nach dem Fingerschnipsen zeigte er, dass er es auch anderes kann. Das war erfrischend und mal gefühlt was anderes von Silvestri. Gut, es kann auch sein, dass das mit Absicht war, um am Ende musikalisch mehr Wirkung zu zeigen, aber selbst beim Todessturz von Gamora, vielleicht neben der Todesszene kurz vor dem Fingerschnipsen die wichtigste, fügte er mit seiner Musik diesen sehr emotionalen Moment nicht noch mehr Wirkung dazu. Tat halt ab und zu etwas Chor zu seiner Standardvertonung dazu und dachte sich vielleicht, dass das schon reicht. Für mich leider nicht. Das fand ich als alter Silvestri-Fan dann doch etwas enttäuschend, obwohl die Musik alles andere als schlecht war, aber ich hätte mir da einfach mehr gewünscht.
Trotz allem gefiel mir der Film schon sehr, obwohl er nicht mein liebster Avengers-Film ist, denn an der Stelle sind immer noch die ersten zwei bei mir. Besser als Civil War, den ich auch zu den Avengers-Filmen dazu zähle, ist er aber auf jedem Fall.

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aus reiner Langeweile am Osterwochenende TERMINATOR DARK FATE mir gegeben, denkend, man kriege wenn nichts anderes tolle Actionszenen zu sehen... man man man, dass man sich eh nach dem unsäglichen 5ten Film noch traute einen weiteren zu machen. Irgendwie Cameron dazu bekommen seinen Namen draufzuhauen, wahrscheinlich sein einziger Beitrag dazu war, dass Sarah Connor wieder dabei ist und man so tun solle als hättes 3-5 nie gegeben. Mehr Zeit hat der darauf sicher nicht verschwendet. Und man sollte nicht vergessen, dass er lauthals in Werbevideos zu Teil 5 rumkrakeelte das wäre der beste Terminator seit seinen... also dass Cameron für Geld alles tut ist ja nichts Neues (bzw. so sicherte er sich bestimmt, dass man ihn bei Avatar 2-19 in Ruhe lässt).

Anyway, das Ganze ist jetzt sicher simpler als der ganze Zeitreisequark wie beim 5ten, aber schon nach 2minuten ist das so ein Film, wo man erkennt "das wird nichts"... das Intro ist schon so schlecht inszeniert und so unglaublich dämlich, da fällt einem nichts zu ein. Es hätt ein cooler, schockierender Twist sein können, aber das wurde so blöd serviert... also wirklich...

Und wieder sieht man dann die immer gleichen Szenen, wie die Zeitblasen aufgehen usw... man, das kann man sich doch alles sparen mittlerweile... Immerhin wird endlich drauf verzichtet zum xten mal dieselben One Liner zu bringen, wer da in Teil 3 noch drüber lachen konnte, dass Arnie I'll be back sagt... oh, wobei der Satz kommt ja doch noch... hahaha... Mega...

der Sinn des neuen Terminators erschloss sich mir auch überhaupt nicht, warum ist das denn 2 in 1? warum machen die sich nicht getrennt auf den weg? welchen Vorteil hat der T1000 davon dass ein T800 in ihm steckt (jetzt mal grob gesagt)?

Der Twist, dass Skynet weg ist, aber es nun LEGION gibt... also wow, das verändert ja alles!!!! Und natürlich gabs dann wieder eine Person, die Legion lahmlegte und Legion dieselbe Idee hatte einen Roboter in die Vergangenheit zu schicken... das is echt sowas von idiotisch und überflüssig. Wie intelligent mag diese AI eigentlich sein, wenn ihr echt nichts Besseres einfällt...

grottig gespielt das alles, Hamilton ist nur peinlich als so ne halbtote versoffene Raucheroma, lediglich ihr Spruch im Jeep "Weil alles andere ja gefährlich wäre" hat mich mal schmunzeln lassen...

und dann kommt ja noch der Kracher schlechthin mit Arnie als Terminator Carl... schämen sollten sich alle dafür, schon wieder diesen Killerroboter zu einer Witzfigur zu machen... da gibt der allen ernstes Dekotipps für Kinderzimmer. Das muss man sich erstmal trauen.

Klar, wenn ein Terminator seinen Auftrag ausgeführt hat, dann liest der Bücher und wird Kinderzimmerdesigner... unglaublich...

die Action ist auch nichts was man nicht in ALLEN Teilen schon gesehen hat und auch nie besser. Die FX streckenweise wirklich schäbig und nach 1h totalen Leerlauf will sie am Ende nicht mehr aufhören... das is echt zuviel und selten albern alles.

Grottige Musik obendrauf und man hat echt ein schäbiges Finale einer längst totgerittenen Franchise. Kein Wunder ist das gefloppt und nun is ja offensichtlich wirklich Ende.

Schlimm ey.

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EIN UNDING DER LIEBE

Georg Bleistein ist nicht gerade vom Schicksal begünstigt. Er wächst bei seiner Tante und seiner Großmutter auf. Kindlich-naiv von Charakter, massig und übergewichtig von Statur, schlagen ihm oft Unverständnis und Aggressionen entgegen. Nach einer Auseinandersetzung mit dem Vorarbeiter verliert er seinen Job in einer Großküche. Seine puritanische Tante entdeckt beim Hausputz die Pornohefte in seinem Zimmer und setzt ihn vor die Tür. Er kehrt der Provinz den Rücken und macht sich in der großen Stadt auf die Suche nach seiner Mutter, die er noch nie kennengelernt hat.

Bleistein ist ein Mensch, der in unserer Welt keinen Platz findet. Jeder Versuch, der tristen Isolation zu entkommen, endet im Fiasko. Sein Schicksal ist erschütternd, und bleibt konsequenterweise von der Gesellschaft letzten Endes unbeachtet. Das macht ihn zu einer der tragischsten Figuren der deutschen TV-Geschichte. Der aus dem Iran stammende Autor Sohrab Shahid Saless hat den Roman von Ludwig Fels adaptiert. Saless hatte eine Vorliebe für gebrochene, vereinsamte Charaktere in der modernen Kapitalgesellschaft. Mit EIN UNDING DER LIEBE ist erstmalig ein Film von Saless auf DVD zugänglich gemacht worden, obwohl der Autor in diesem Fall die Regie gesundheitsbedingt abgeben mußte. Das Ergebnis ist dennoch dank des erstklassigen Schauspieler-Ensembles, allen voran Erich Bar in der Hauptrolle, sehr eindringlich und zeigt mal wieder wie anspruchsvoll, radikal und fordernd deutsches Fernsehen vor gerade mal 30 Jahren noch sein konnte.

 

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In den letzten Tagen weitere Marvel-Filme geschaut.

Captain Marvel

Was für ein toller Spaß, ganz besonders wegen der sehr gelungenen Lockerheit. Teilweise fühlt es sich eher wie ein Buddy-Movie an. Zu keiner Zeit wirkt das Ganze unnötig aufgeblasen und das macht diesen Marvel-Film zu einen der besten. Aber vor allem ist die Kombination Fury und Denvers sehr unterhaltsam, auch wenn ich sagen muss, dass Brie Larson ruhig etwas mehr Ausstrahlung gut getan hätte. Sie hat mich nicht hundertprozentig überzeugt, dafür wirkte in manchen Szenen ihr Mimikspiel zu kühl. Aber gut, dass sie mit Samuel L. Jackson und den meist hinter einer Alienmaske versteckten Ben Mendelsohn zwei absolut charismatische Schauspieler an der Seite hatte. Das glich das Ganze etwas aus.
Die Musik von Pinar Toprak war gut und auch passend, auch wenn ich mir ein prägnanteres Hauptthema gewünscht hätte. Das was sie komponierte war doch etwas zu beliebig. Okay, aber sonst hat sich ihr Score gut angehört, auch wenn er alles andere als originell oder besonders kreativ war. Pinar kann schon mehr, aber trotzdem schön, dass sie diese Aufgabe ganz solide gemeistert hat.
Das war also Captain Marvel, den ich trotz etwas schwächelnder Hauptdarstellerin als gelungen einstufe.

Ant Man & The Wasp

Gelungene Fortsetzung, die viel Spaß machte. Was ich wiederum toll fand, dass der Film wieder mal aus der Reihe tanzte, denn eigentlich ist die Hauptstory eine Rettungsaktion und nicht das typische Gut gegen Böse. Es gibt zwar Kontrahenten, aber die Gangster sind nicht wirklich ernst zu nehmen und die gefährliche tut das auch nur, weil sie nicht sterben will. Das wurde auch so geschrieben, dass ich als Zuschauer mit ihr mitleide. Ansonsten ist wieder der Humor aus dem ersten Teil mit dabei. Ja, dieses Mal nervten mich die beiden Freunde von Scott auch etwas.
Ansonsten ist der Cast wieder hervorragend und vielleicht das Beste an dem ganzen Film ist sogar die Musik. Christophe Beck hat wieder mal einen tollen abwechslungsreichen, aber an den entscheidenden Momenten auf den Punkt komponierten Score abgeliefert. Manchmal hatte ich den Anschein, dass er auch super für James Bond die Musik mal schreiben kann. Natürlich ist wieder das Hauptthema mit an Bord, welches sich als roter Faden durch den Film zieht. Das Thema ist ja für mich eins der besten aus allen Marvel-Filmen, weil es eben sehr prägnant ist. Dazu gibt es auch nochd as tole Wasp-Thema. Also er lieferte hier einen richtig unterhaltsamen Score ab.
Der tolle Film war nun mit Captain Marvel eine gelungene lockere Abwechslung, bevor es dann ins Endgame geht

Avengers: Endgame

Zuerst muss ich sagen, dass er schon deutlich schwächer war als "Infinity War". Die besten Momente waren hier eindeutig die ruhigen und einen der besten war sogar gleich zu Beginn bei der Einführung von Hawkeye. Das hatte sogar fast mehr Impact als das Ende von Infinity War, da es komplett ohne Musik geschah und obwohl ich ahnen konnte, dass genau das passierte, war die Hoffnung groß, dass es eben nicht passiert. Auch sehr gut die Darstellung von Thor. Selbst ein Gott, obwohl er in den letzten Jahren mehr den Charakter eines Menschen inne hatte als den eines Gottes, kann nicht alles verkraften.
Auch der erste Auftritt von Scott Lang war hervorragend inszeniert, bis auf den Umstand, wie er wieder auftauchen konnte.
Sobald der Film wieder diese ruhigeren Momente verlies, wirkte er doch wieder wie fast jeder Marvel-Film davor, da es dann wieder Richtung Unterhaltung ging und das am besten mit einer Portion Dialogwitz.
Enttäuscht war ich etwas über die Inszenierung des ersten bedeutenden Todesfalls Film. Das wirkte für mich etwas lieblos gemacht und verlor dadurch jede Menge Impact und auch schade, dass da am Ende nur in ein paar Dialogen an diese Person gedacht wurde. Die zweite war besser gemacht inkl. richtiger Trauerfeier.
Ich hab mir auch etwas mehr von Captain Marvel gewünscht. Dafür dass sie fast als letzte Hoffnung angedeutet war, war sie hier eher sowas wie "Die war halt auch dabei und zeigte in 2-3 Szenen, was für eine Kraft sie hatte". Etwas zu sehr konstruiert fand ich auch die "Wir Frauen versammeln uns nun und kämpfen gemeinsam"-Szene. Da musste ich schon kurz schmunzeln. Was ich aber sehr gut fand und auch emotional wirklich sehr stark inszeniert, als im großen Finale die Verstärkung eintraf. Das hat mich auch ziemlich mitgenommen und sehr berührt. Ja, die eine oder andere Träne floss da auch bei mir.
Gut, dass der Cast hervorragend war, muss ich ja nicht sagen.
Musikalisch hat sich Silvestri hier auch stark verbessert. Hier zeigte er nun die Spielfreude, die ich schmerzlich in "Infinity War" vermisst habe, auch wenn seine Musik für mich am meisten bei den ruhigen Szenen funktionierte, obwohl er hier sich sehr bei seinem "Forrest Gump" und "Contact" inspirieren lies. Okay, klar.. fast alles in Sachen Action war wieder typisch Silvestri, aber auch hier streute er das eine oder andere frische Element ein, so dass das Hören seiner Musik mehr Spaß machte. Auch toll, dass er hier an der Anfangsstelle den Stil von Christophe Beck für den Ant-Man leicht adaptierte inkl. einer Variation des großartigen ohrwurmartigen Ameisenmann-Themas. An anderer Stelle baute er auch das Thema von Pinar Toprak ein und bin mir sicher, dass hat ihr besonders gefallen, wenn so eine Legende der Filmmusik ihr Thema nutzte. Ja, Silvestri hat es dieses Mal nicht verhauen und hat eine sehr gute Arbeit abgeliefert.
Der Film ist mit Sicherheit für mich nicht der beste Avengers-Film, aber ein gelungener Abschied.

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The Lost Boys

Absoluter Kultfilm aus den 80er mit einem immer noch spannenden und unterhaltsamen Skript und einem tollen Cast. Die Atmospähre ist auch sehr stimmig und dazu auch der Kultsong "Cry Little Sister". Der Synthie-Score von Thomas Newman ist bis auf einem Stück für die Vampirexperten wenig prägnant, aber doch passt er gut zum Film.
Irritierend war nur, dass Tobias Meister, Stammstimme von Kiefer Sutherland, jemand anderes sprach. Sutherland wurde hier nämlich von Hubertus Bengsch gesprochen, was schon etwas gewöhnungsbedürftig war.  Ja, hat Spaß gemacht, den wieder mal zu gucken.


Windtalkers

Es ist glaube ich schon das zweite Mal, dass ich den "Directors Cut" des Films mir angeschaut habe, während die Kinofassung auch bestimmt schon 2 Mal bei mir lief. Ich kann ehrlich nicht genau sagen, welche Version besser ist, denn dafür müsste ich wohl beide Fassungen hintereinander anschauen. Ich weiß nur eins, dass trotz aller Gewalt und Action hier die Geschichte über Freundschaft, Vertrauen und ein harter Befehl im Vordergrund ist. Diese wird in erster Linie auf der emotionalen Ebene erzählt. Das gelingt meiner Meinung nach sehr gut, obwohl der Film nicht ohne Klischees auskommt. Ein Grund, warum das funktioniert, sind die Darsteller wie Nicolas Cage, der hier eine gute Mischung aus ruhigem Spiel und passender Ausgeflipptheit trumpfen kann, aber auch Adam Beach, der seinen Charakter, der immer bemüht ist, mit Joe (Cage) eine Verbindung aufzubauen, wirklich sehr überzeugend darstellt. Auch Christian Slater gefällt mir in seinen wenigen Momenten sehr gut und auch Roger Willie macht seine Sache als Whitehorse sehr gelungen. Ein anderer Grund, warum der Film so gut ist, ist die Musik von James Horner, der hier neben seinem bewährten, aber wieder komplett aufgehenden Drama-Stil auch zeigt, dass er richtig, wie soll ich es ausdrücken.. wild orchestrierte Action komponieren kann. Ehrlich gesagt habe ich das selten bei Horner in dieser Art gehört und bin deswegen auch immer wieder überrascht, wenn ich den Film sehe. Natürlich muss ich auch das wunderbare Hauptthema hören, dem er ab und zu mit Bläsern einen triumphalen Moment hinzufügt. Ja, ein großartiger Score von Horner, der ruhig öfters erwähnt gehört.
Genau wie der Film, der meiner Meinung vielleicht sogar der beste Film von John Woo für den amerikanischen Markt ist.

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Ich dachte mir mal, dass ich auch mal was über die Serien schreibe, die ich neu in den letzten Wochen begonnen habe.
 
SCHULD nach Ferdinand von Schirach
Da konnte ich die ersten beiden Staffeln sehen und ich bin sehr beeindruckt von dem, was ich da gesehen habe. Normal hab ich hier eine Anwaltsserie erwartet, in der ein Anwalt versucht, seine Klienten nach besten Willen zu verteidigen. Im Grunde ist es auch so, aber hier wird die Geschichte eben fast komplett aus der Sicht der Angeklagten gezeigt und dabei geht die Serie sehr tief in die Schuldfrage ein. In jeder der in sich abgeschlossenen Folgen geht es um eine andere Art der Schuld und das meist mit höchst interessanten Charakterstudien. Getragen wird das von einem überragenden Cast wie eben Moritu Bleibtreu in der Hauptrolle des Anwalts, aber auch Iris Berben, Jürgen Vogel, Josefine Preuß, Hans-Michael Rehberg, Anne-Marie Mühe, Lars Eidinger und Devid Striesow. Allesamt geben hier eine Meisterleistung ihres Könnens ab. Für mich eine der beeindruckendsten deutschen Serien.
 
OUTLANDER
Da hab ich gerade die erste Staffel hinter mir und sagen wir es mal so: Es ist eine gute Serie, aber so wirklich packen tut mich die Geschichte nicht. Zum einem überzeugt mich der Hauptcharakter nicht so wirklich. Sie hat sie Fähigkeit, dass ich ab und zu von ihr genervt bin und mir wünsche, dass es mal nicht um sie geht. Dazu finde ich die Stimme aus dem "Off" eher fehl am Platz, da ich mir eh fast immer denken kann, was ihr gerade durch den Kopf geht. Außerdem nimmt das ein wenig die Spannung. Dazu ist das Tempo der Serie eher gemächlich, was mich normal nicht stört, aber wenn da eine Folge sich nur um ein Thema dreht, was normal schon in 15 Minuten hätte abgehandelt werden können, dann zieht das schon ein wenig. Was mich trotzdem an der Serie verweilen lässt, sind die restlichen Charaktere wie Jonathan „Black Jack“ Randall , der sehr gut von Tobias Menzies gespielt wird. Für mich eh der beste Schauspieler in der ganzen Serie. Die anderen können ihm nicht das Wasser reichen, obwohl sie auch eine gute Leistung abliefern. Die Musik von Bear McCreary ist auch nicht übel, auch wenn ich mir da ein wenig mehr Abwechslung wünschen würde.
Trotz der Kritik ist vor allem die Geschichte trotz ihrer Klischees interessant, so dass ich dran bleibe.
 
THE BIG SHOW SHOW
Hier mach ich es ganz kurz: Eine sehr unterhaltsame Sitcom im Stil der 90er mit sympathischen Charakteren. Hoffe hier sehr auf eine zweite Staffel.
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Itaewon Class

Hier will ich etwas ausholen. Nachdem ich kürzlich die 9. Staffel von Hawaii 5-0 beendet hatte, war ich auf der Suche nach einer neuen kurzweiligen Serie. Ich fing daher die Serie Revenge an, die ich nach 6 Folgen oder so abbrach, weil dieses abgezirkelte Storykonstrukt recht schnell uninteressant wurde. Danach habe ichs mit der 2. Staffel von Blacklist versucht. Die erste gefiel mir zwar damals und James Spader spielt ausgezeichnet, aber die erste Folge der 2. Staffel hat mir dann auch gleich wieder gezeigt, weshalb ich die 1. Staffel wieder verkauft habe. Die Folgen laufen immer nach dem gleichen Schema ab und einem Supergenie 6 Staffeln lang bei seinen immer gleich ablaufenden Coups zuzusehen, darauf hatte ich dann doch keine Lust. Also auf zur nächsten Serie. Homeland. Nach einer Folge auch abgebrochen. Die weibliche Hauptfigur unsympathisch und die Thematik ausgelutscht. Vielleicht hätte ich sie damals bei Start sehen sollen. Heute ist sowas nur noch uninteressant für mich. Dann auf Netflix mich an die spanische Serie Elite gewagt. Ebenfalls nach einer Folge abgebrochen. Unsympathische klischeehafte Figuren in einem Plot, der nur auf schnellen Thrill aus ist. Vielleicht tu ich diesen Serien unrecht, aber wenn mich mindestens die erste Folge nicht packt, ist das schlicht nix für mich. 

Und dann hab ich auf Netflix den Trailer zur koreanischen Dramaserie Itaewon Class gesehen. Dieser hat sofort mein Interesse geweckt und ich hab mir gleich die erste Folge angesehen. Vorab kann ich schon sagen, dass diese Serie nach Crash Landing On You der zweite K-Drama Knaller auf Netflix in diesem Jahr ist. 

Es geht um einen jungen Mann, der sich immer für andere einsetzt, seinen Prinzipien treu bleibt und immer das zu Ende bringt, was er sich vorgenommen hat. Die Probleme für ihn fangen in der Schule an, nachdem er sich dem Sohn des einflussreichsten Mannes der Schule in den Weg gestellt hat. Das Ganze löst eine Kettenreaktion aus, die den jungen Mann auf seinem 15 jährigen Weg bis zur Erreichung seines Zieles begleitet. Das Grundgerüst ist ein Racheplot, bei dem sich logischerweise diese Storyline durch die ganze Serie zieht, jedoch wird dabei auch auf alltägliche Dinge eingegangen. Es geht ums Erwachsenwerden, Rassismus, Transgenderproblematik, Schuld, Reue, Freundschaft und natürlich auch Liebe. 

Was diese Serie ausmacht sind die wirklich interessanten Charaktere, die ausgezeichnet gespielt sind, das Multikulti Setting Itaewon in Seoul und die alltäglichen Dinge, mit denen die Charaktere klarkommen müssen. Schön an dem Drama ist auch, das bis zum letzten Drittel der Serie nicht klar ist, ob der junge Mann mit einer der 2 weiblichen Hauptfiguren zusammenkommt. Auch wenn das ein Aspekt der Handlung ist, artet die Serie nicht in einen Liebesreigen aus. Drama können die Koreaner und das zeigt auch diese Serie wieder. 

Hinzu kommt ein ausgezeichneter Soundtrack. Es gibt etliche Songs, wobei ca. 3 Stück zentral sind und öfter gespielt werden. Glücklicherweise immer gut platziert und nie zu oft gespielt. Das ist leider oft ein Problem bei koreanischen Dramen. Hinzu kommt ein wundervoller Score, der äußerst gelungene Themen enthält. Musikalisch zwar sehr einfach und modern gehalten und stilistisch dem überwiegend “inhaltlichen Realismus” entsprechend, aber dennoch sehr prägnant und äußerst wirkungsvoll. 

Insgesamt eine ganz tolle Dramaserie auf höchstem Niveau. Für mich mit das Beste und Interessanteste, was aktuell zu sehen ist. 

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Französischer Pantoffelkino-Abend:

DER MAULWURF (1982)

In einer Straßenbahn mitten in Zürich wird ein Mann von Terrorsiten erschossen. Es stellt sich heraus, dass dieser Mann für einen französischen Spionagering gearbeitet hat. Spionage-Vergangenheit hat auch Sebastien Grenier (Lino Ventura), der sich aus dem Geschäft zurückgezogen hat und nun als Anlageberater arbeitet. Er wird von einem jovial auftretenden, aber nebulösen Staatsbeamten (Michel Piccoli) kontaktiert, der ihn auffordert, die Arbeit des Getöteten fortzusetzen. Außerdem habe Greniers Lebensgefährtin Kontakte zu linksradikalen Kreisen. Weitere Anschläge folgen, und Grenier gerät in ein undurchsichtiges Spionage-Komplott.

Französische Filme haben oft einen auffallend naturalistischen Anstrich und eine ganz eigene Atmosphäre. So auch hier. Trotz seiner relativen Aktionsarmut fesselt DER MAULWURF mit einer interessanten Geschichte, glaubwürdigen Charakteren, starken Dialogen und einer sicheren Regie (Yves Boisset) mit Sinn fürs richtige Timing. Actionszenen gibt es wenige, und wenn, dann sind sie kurz, impulsiv und niemals selbstzweckhaft. Dass Greniers Ermittlungen irgendwann in eine rein persönliche Angelegenheit umschlagen, ist eigentlich nur eine Frage der Zeit. So kommt es dann auch. Aber es ist kein Hollywood-Kino, und das Ausleben privater Rachegedanken könnte eventuell ein bitteres Ende nehmen. Starker Film!  Den melancholisch-düsteren Morricone-Score mit dem stampfenden Marsch mochte ich immer schon sehr gerne.

DER ERBARMUNGSLOSE (1970)

Im Gegensatz zum "Maulwurf" besitzt LA HORSE eine denkbar übersichtliche Handlung. Gutsbesitzer Maroilleur (Jean Gabin) führt ein strenges Regiment auf dem Familien-Bauernhof. Ausgerechnet hier deponieren Rauschgifthändler ihr Heroin-Paket. Das läßt sich "der Alte", wie er überall genannt wird, nicht gefallen. Er sieht rot, schüttet das Heroin (Slang-Ausdruck: Horse) weg und legt sich mit der Bande an.

Mal abgesehen von seinen formalen Qualitäten tut sich der Film durch seine eindeutige Stellungnahme hervor. Das Leben ist sicherlich nicht leicht unter der Fuchtel des verknöcherten, stockkonservativen, aber bedingungslos prinzipientreuen Maroilleur. Doch wenn es darauf ankommt, ist auf ihn Verlaß. Familie und Besitz verteidigt er bis aufs Blut gegen den Feind von Außen, wozu sein Anhang kaum fähig zu sein scheint. Insbesondere sein Enkel Henri ist als verweichlichter 68er-Spross gezeichnet, dem man nichtmal die Verantwortung über den Gartenteich zutrauen würde. Eine simple Geschichte, die aber ihre Aktualität nicht verliert, und die auch und gerade heute auf die politische Situation angewandt werden kann und zur Diskussion herausfordert. Interessant und stimmig umgesetzt.

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Sie nannten ihn Plattfuß

Nachdem ich das letzte Mal die italienische Langfassung gesehen habe, war heute die deutsche Kinofassung drin. Gut, die Langfassung ist auch in Deutsch und nur die rausgeschnittenen Szenen sind nicht synchronisiert, aber ich wollte mal sehen, wie die deutsche Fassung heute auf mich wirkt. Früher hatte ich da keine Cuts mitbekommen. Das war dieses Mal nicht so. Dazu muss ich ehrlich sagen, dass ich nicht verstehen kann, warum die Fassung so zerschnitten wurde. Da wurden keine brutale Szenen weggeschnitten, sondern wichtige Szenen für die Handlung. So zum Beispiel Verfolgungsjagd mit dem Auto: Das Auto, in dem Plattfuß sitzt, überschlägt sich. Er steigt heraus und "cut"... schon sehen wir, wie er die Gangster, die er verfolgt hat, am Kragen packt und gegen ihr Auto drückt. Das ist nur eins der vielen Beispiele, bei denen plötzlich noch nicht fertige Szenen abgebrochen werden und die nächste zu sehen ist. Selten hab ich eine so schlecht geschnittene Fassung gesehen.
Ansonsten ist der Film natürlich trotzdem immer noch gut. Es ist eher ein ernster Bud Spencer-Film, der eher was für Erwachsene ist. Es wurde hier eindeutig viel in die Handlung gesteckt und Bud Spencer zeigt hier auch mal seine verletzliche Seite. Als ihm der Junge, bei dessen Mutter er wohnt, sagt, dass er nicht sein Vater ist, merkt man, wie das ihm verletzt und er ihm aus dieser Verletzlichkeit eine Ohrfeige verpasst. Wütend über den Jungen und auch über sich selbst läuft er davon und der Junge sagt hinterher: Es tut mir leid. Eine tolle Szene.. Ansonsten prügelt er sich zwar hier auch das eine oder andere Mal, was übrigens ohne Musik geschieht, aber im Grunde muss er hier auch sehr nach Plan vorgehen, besonders als er aus dem Dienst entlassen wird. Ich finde, dass Bud Spencer diese Rolle sehr gut meistert. Ich merke ihm an, wie nahe ihm so manches geht. Richtig gut..
Zur Musik: Der Score der De Angelis-Brüder passt natürlich auch sehr gut zum Film, obwohl deren Musik gefühlt nur aus 3-4 Stücken besteht. Richtig toll finde ich ihr Hauptthema für Plattfuß. Das beschreibt seine Figur wirklich sehr gut.
Ja, das war der erste Teil. Das hat wieder gut getan, den guten alten Plattfuß zu sehen. Ich denke, dass es gut sein kann, dass in den nächsten Wochen auch die anderen drei Teile folgen werden.
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vor 57 Minuten schrieb horner1980:

Sie nannten ihn Plattfuß

So zum Beispiel Verfolgungsjagd mit dem Auto: Das Auto, in dem Plattfuß sitzt, überschlägt sich. Er steigt heraus und "cut"... schon sehen wir, wie er die Gangster, die er verfolgt hat, am Kragen packt und gegen ihr Auto drückt. Das ist nur eins der vielen Beispiele, bei denen plötzlich noch nicht fertige Szenen abgebrochen werden und die nächste zu sehen ist. Selten hab ich eine so schlecht geschnittene Fassung gesehen.

Das ist mir auch aufgefallen. Ich habe hier die alte DVD, die nur die deutsche Kinofassung enthält. Bei dieser Verfolgungsjagd gibt es auch ein paar Sekunden vorher schon einen sehr merkwürdigen Schnitt. Ich denke aber, das sind keine beabsichtigten Kürzung, sondern Filmrisse. Da fehlen einfach ein paar Sekunden in der Kopie. Das sieht man auch an den Verschmutzungen rund um die Schnittstellen und die holprigen Tonsprünge. Ich finde dieses authentische Zelluloid-Flair allerdings gerade bei solchen Filmen sehr angenehm. Und die deutschen Vorspanntitel haben auch ihr ganz eigenes Flair, selbst wenn es in diesem Fall der Titel einer späteren Wiederaufführung ist (Buddy fängt nur große Fische).

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vor einer Stunde schrieb horner1980:

Das ist nur eins der vielen Beispiele, bei denen plötzlich noch nicht fertige Szenen abgebrochen werden und die nächste zu sehen ist. Selten hab ich eine so schlecht geschnittene Fassung gesehen.

Klingt auch für mich eher nach Filmrissen. Zumal es ja die deutsche Kinofassung ist, da wurde bestimmt irgendeine runtergespielte deutsche Positivkopie abgetastet, da sind Fehlstellen keine Seltenheit. 

Am 24.4.2020 um 11:55 schrieb Angus Gunn:

Französischer Pantoffelkino-Abend:

DER MAULWURF (1982)

In einer Straßenbahn mitten in Zürich wird ein Mann von Terrorsiten erschossen. Es stellt sich heraus, dass dieser Mann für einen französischen Spionagering gearbeitet hat. Spionage-Vergangenheit hat auch Sebastien Grenier (Lino Ventura), der sich aus dem Geschäft zurückgezogen hat und nun als Anlageberater arbeitet. Er wird von einem jovial auftretenden, aber nebulösen Staatsbeamten (Michel Piccoli) kontaktiert, der ihn auffordert, die Arbeit des Getöteten fortzusetzen. Außerdem habe Greniers Lebensgefährtin Kontakte zu linksradikalen Kreisen. Weitere Anschläge folgen, und Grenier gerät in ein undurchsichtiges Spionage-Komplott.

Französische Filme haben oft einen auffallend naturalistischen Anstrich und eine ganz eigene Atmosphäre. So auch hier. Trotz seiner relativen Aktionsarmut fesselt DER MAULWURF mit einer interessanten Geschichte, glaubwürdigen Charakteren, starken Dialogen und einer sicheren Regie (Yves Boisset) mit Sinn fürs richtige Timing. Actionszenen gibt es wenige, und wenn, dann sind sie kurz, impulsiv und niemals selbstzweckhaft. Dass Greniers Ermittlungen irgendwann in eine rein persönliche Angelegenheit umschlagen, ist eigentlich nur eine Frage der Zeit. So kommt es dann auch. Aber es ist kein Hollywood-Kino, und das Ausleben privater Rachegedanken könnte eventuell ein bitteres Ende nehmen. Starker Film!  Den melancholisch-düsteren Morricone-Score mit dem stampfenden Marsch mochte ich immer schon sehr gerne.

Boisset ist immer was Feines! Unter seinen kleineren Politkrimis mag ich LE SAUT DE L'ANGE (deutsch "Kommando Cobra") am liebsten. Gibt es allerdings leider nur auf VHS. 

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