PROMETHEUS von Ridley Scott

[Sebastian Schwittay]

Auch das Design fand ich nun nicht ultimativ beeindruckend: gerade das fürchterliche Tentakelmonster im Finale hätte doch genauso auch aus CLASH OF THE TITANS, HELLBOY II oder irgendeiner anderen Comic-Schlachtplatte stammen können.

 

An dem Film passte meiner Meinung nach so ziemlich nichts außer der durchaus netten Streitenfeld-Musik.

[horner1980]

Ein schlechter Film bleibt ein schlechter Film

 

Ein schlechter Film kann aber auch ein guter Film sein.. liegt immer an denjenigen, der den Film schaut

[Souchak]

Ein schlechter Film kann aber auch ein guter Film sein.. liegt immer an denjenigen, der den Film schaut

 

Als Board-bekannter Verfechter von guilty pleasures schreibe ich niemandem vor, was ihm oder ihr zu gefallen hat. Aber bitte nicht mit pseudo-objektiven Einschätzungen oder wackligen Vergleichen anfangen. Da werd ich ... interessiert.

[Aldridge]

Ein schlechter Film bleibt ein schlechter Film... Mmh, klingt ziemlich apodiktisch, nicht wahr. ) Natürlich gibt es objektive Kriterien. Aber ob´s gefällt, liegt letztlich im Auge des Betrachters, und das sollte man auch jedem zugestehen. 

 

Ok, was habe ich geschrieben... 

 

Bis gerade eben gesehen (zum ersten Mal). Verstehe die große Enttäuschung ehrlich gesagt nicht. Ok, es ist kein Alien, aber der Ansatz ist auch ein anderer. Und ok, es gibt Logiklöcher. Die sind aber auch nicht größer als in Abrams´ erstem Star Trek. 

 

Dafür gibt es sogar einige Motive aus Steve Perrys Aliens-Romanen. Und das Design ist eine Augenweide. Als Horrorfilm in der Tat nicht zu gebrauchen, als Sci-Fi-Film aber wirklich sehr reizvoll. Mal wieder die Art Streifen, die ohne den kultigen Verwandten vermutlich gar nicht so schlecht weggekommen wäre.

 

Wird die Fortsetzung nun eigentlich noch gedreht? Habe lange nichts mehr davon gehört, außer dass Lindelof nicht mehr mitmischen soll.

 

 

Der Design-Aspekt ist dabei wirklich nur ein Punkt in einem Sechs-Wörter-Satz. Keine Ahnung, warum man sich gleich wieder darauf stürzt. Ok, die Ekelviecher waren jetzt nicht der große Wurf, aber das fand ich auch gut. Hätte Scott irgendwie versucht, den nächsten ultimativen Giger-Knaller auszupacken, hätte das auch nur nach Eigenplagiat ausgesehen. Diese Viecher waren ja mehr als Waffen gedacht, also warum keine Tentakelviecher? Was ich aber eigentlich mit Design meinte, war das ganze Drumherum - Raumschiffe, Ausstattung etc. Und dann wären wir bei der allgemeinen Ästhetik - ich fand die Bilder, die Scott da eingefangen hat, sehr schön. Das fängt schon bei den großartigen Landschaften an.

 

Desweiteren, und das ist ganz wichtig: Ich habe nicht geschrieben, dass Prometheus ein großartig gelungener Film ist. Ich habe geschrieben, dass ich die große Enttäuschung nicht verstehen kann. Wenn man sich mal von dem Gedanken löst, dass da so ein blanker Panik-Horror wie eben Alien kommt, ist das - in meinen Augen - schöne Sci-Fi. Scott tappt zwar in die Falle, die ganz großen Fragen der Menschheit beantworten zu wollen. Damit lädt er den Film mit mehr Bedeutung auf, als er eigentlich verdient und ihm gut tut. Die Suche nach der großen Frage des Warum muss halt nicht zwingend beantwortet werden und macht auch längst keine gute Story aus. Aber wenn man sich mal anschaut, wie derbe de Palma seinerzeit bei Mission to Mars auf die Nase gefallen war, ist das hier im direkten Vergleich doch noch eine gute Lösung der Aufgabe. Doch natürlich ist schon allein die Ausgangslage der Story Kappes (Höhlenmalereien, die auf ein Waffenlager hindeuten? WTF?). 

 

Aber ok, was hat mir sonst gefallen? Ich fand die Story angenehm langsam erzählt und aufgebaut. Das sorgt für Atmosphäre. Es gibt einige kleinere Geheimnisse, die zwar recht leicht zu durchschauen waren, die mich aber trotzdem angenehm bei der Stange gehalten haben (jetzt bitte keine Sprüche, ich sei leicht zu befriedigen). Insofern fand ich die Plot-Twists auch nicht grauenhaft - sprunghaft vielleicht, aber nicht so übel, dass es mir den Spaß versaut hätte. Übersichtlich fand ich die Story auch. Und wenn ich auf Steve Perry verweise, dann ist es die Handlung rund um die "Konstrukteure" und ihre Absichten der Menschheit gegenüber. Das wurde in den Romanen (die ja nun leider nicht mehr Kanon sind) deutlich besser gelöst, aber was soll´s. Die Schauspieler fand ich überwiegend gut und die Charakterzeichnungen gar nicht mal so übel. Das Personal war zu reichhaltig, um da tiefer in die einzelnen Charaktere zu gehen - aber mal ehrlich: Beim Alien waren die Crewmitglieder auch nicht ausführlicher gezeichnet. Reizvoll fand ich die Figur von Rapace sowie von Vickers (und deren Verhältnis zu Janek ). Der Rest war halt Kanonenfutter.

 

Noch mal, damit das klar wird: kein perfekter Film, aber besser als vieles, was ich seit letztem Jahr gehört habe (und was mich sogar vom Kinobesuch abgehalten hat). Und: Das hier ist meine Meinung nach der ersten Sichtung. Ich habe extra viel geschrieben, was man nun sicherlich auseinander nehmen könnte. Nichtsdestotrotz: Ich hatte heute einen kurzweiligen Abend ohne Kopfschmerzen wie bei einem Bay-Film. Das war doch schon mal was.

[Stempel]

Für mich gibt es in der Alien-Saga genau zwei gute Filme. Alien und Aliens. Der Rest ist einfach nur Müll.

[Aldridge]

Krasse Meinung. Aber halt deine Meinung.

 

Hielt hier nicht irgendwer den dritten Teil sogar für den besten?

[Stempel]

 

Hielt hier nicht irgendwer den dritten Teil sogar für den besten?

 

Querulanten Individualisten gibt es natürlich immer.

[Sebastian Schwittay]

Hielt hier nicht irgendwer den dritten Teil sogar für den besten?

 

Da gibt es einige, die so denken. Ich zähle mich dazu.

 

Warum vor dem ersten? Weil der erste eine Tonschnitt-mäßige Katastrophe ist. Aber Scotts Film kommt dann klar auf Platz 2.

[Aldridge]

Also für den einen ist es schlicht Müll, für den anderen sogar der beste Film der Reihe. Tja, so unterschiedlich sind die Meinungen.

[Gast]

Als Board-bekannter Verfechter von guilty pleasures schreibe ich niemandem vor, was ihm oder ihr zu gefallen hat. Aber bitte nicht mit pseudo-objektiven Einschätzungen oder wackligen Vergleichen anfangen. Da werd ich ... interessiert.

 

Ich habe keine pseudo-objektiven Einschätzungen und finde den Film überaus gelungen. Bin ich unfähig die Wahrheit zu sehen? Ein Lügner? Dafür müssten wir uns wohl mal auf eine ernsthafte Diskussion zum Thema einlassen, aber bitte nicht auf diese Weise. Genauso wenig wie du die Einzeiler gelten lässt (wobei Aldridge ja ausführlich geworden ist  ), braucht es auch von der angeblich so objektiveren Seite keine Einzeiler. Solange man mir hier keine in Stein gemeißelte Wahrheit präsentiert, bitte ich doch auch um Kennzeichnung der Meinung auf allen Positionen. Sonst wirds lächerlich.

Ich würde doch darum bitten, interessanterweise hast du die gleiche Ansicht ja bei anderen Themen auch so geäußert (z.B. wenn er T.M. mal was schreibt), hier nicht schriftlich alles übers Knie zu brechen.

 

Und dann solche Einzeiler wie "Wenn jetzt nur der Film auch noch gut wäre..."  ... bitte, das verbittest du dir an anderer Stelle doch ständig genauso. Eigene Nase, Herr Moderator.

 

Ich bezweifle, dass hier wirklich eine objektive Diskussion zum Thema aufkommen wird.

 

Für mich gibt es in der Alien-Saga genau zwei gute Filme. Alien und Aliens. Der Rest ist einfach nur Müll.

 

Kann ich nicht so recht nachvollziehen. Wobei. Doch.

Aber bitte, können wir nicht echt mal irgendwann anfangen, Meinungen von Behauptungen zu unterscheiden? Nicht jeder geschriebene Rotz kann von der Meinungsfreiheit gedeckt werden. Etwas Stil in einem Gespräch (wäre ja schön, wenn wir mal ne Diskussion hätten) kann doch wirklich nicht zu viel verlangt sein.

[Aldridge]

War Post 4927 wirklich so oberflächlich? Ich wollte halt nur in der Kürze meine Meinung zum Film wiedergeben, ohne jetzt in die Tiefe zu gehen. Wir sind ja hier im Vorstellungsthread, da wollte ich nicht automatisch so extrem ins Detail gehen - dachte eigentlich, dass die drei Absätze schon zu viel wären.

Aber ok, ich hab's ja nun etwas detaillierter beschrieben. Ich hoffe, dabei kam auch raus, dass ich mich nicht nur von der Ausstattung des Films habe blenden lassen. Doch natürlich sollte man das ausgerechnet bei einem Scott-Film nicht gänzlich vernachlässigen. Dem Mann wurde ja schon vor knapp 35 Jahren vorgeworfen, er schaffe nur hübsche Oberflächlichkeit.

[Gast]

War Post 4927 wirklich so oberflächlich? 

 

Das war schon ok. Ich wollte jetzt nicht grundsätzlich kurze Beiträge schlechtreden. 

 

Aber ok, ich hab's ja nun etwas detaillierter beschrieben. Ich hoffe, dabei kam auch raus, dass ich mich nicht nur von der Ausstattung des Films habe blenden lassen.

 

Du musst dich offensichtlich irren. In Fähnrich Fieselschweifs schlauem Buch steht, PROMETHEUS ist schlecht.  

[Aldridge]

Oh, dann entschuldige ich mich natürlich, dass ich den Film überhaupt gekauft habe. Wie konnte ich nur?

Im Ernst: Bei Cinefacts gab es viele Meinungen zum Film, die sich anhörten wie Meinungen zur PT. In der Presse, z.B. in der Welt, dagegen gab es viele gute Meinungen oder zumindest differenzierte Stimmen.

Warum muss man immer schreiben, der Film sei komplett schlecht oder komplett toll? Das trifft auf kein Werk zu. Warum nicht mal die guten und schlechten Seiten beleuchten und dann zu einem differenzierten Schluss kommen?

(Bay-Filme ausgeschlossen )

[Gast]

Oh, dann entschuldige ich mich natürlich, dass ich den Film überhaupt gekauft habe. Wie konnte ich nur?

Im Ernst: Bei Cinefacts gab es viele Meinungen zum Film, die sich anhörten wie Meinungen zur PT. In der Presse, z.B. in der Welt, dagegen gab es viele gute Meinungen oder zumindest differenzierte Stimmen.

Warum muss man immer schreiben, der Film sei komplett schlecht oder komplett toll? Das trifft auf kein Werk zu. Warum nicht mal die guten und schlechten Seiten beleuchten und dann zu einem differenzierten Schluss kommen?

 

Du meinst objektiv sein und eine Bilanz unterm Strich ziehen. Mmmmh, kein schlechter Plan. Wäre mal was Neues.

 

Aber es ist ja auch nicht ganz so leicht. Für einen selber kann man ja bestimmen, was man will. In einem Forum (einem Gespräch oder einer Diskussion) muss man schon gleiche Bewertungsmaßstäbe anlegen, sofern man(!sic) zu einem Urteil aus dem Gespräch herauskommen möchte. Aber da hapert es ja schon dran. Für den einen wiegt das Design beim visuellen Medium Film 40%, für den anderen 10% und weniger. Und dieses Problem möge man mir mal (nicht pseudo-)objektiv aufdröseln.

 

Würden wir n objektiven Phrasenschwein einführen, wären die Serverkosten für die nächsten zwanzig Jahre gedeckt.

[Souchak]

Und dann solche Einzeiler wie "Wenn jetzt nur der Film auch noch gut wäre..."  ... bitte, das verbittest du dir an anderer Stelle doch ständig genauso. Eigene Nase, Herr Moderator.

 

Point taken.

 

Im Ernst: Bei Cinefacts gab es viele Meinungen zum Film, die sich anhörten wie Meinungen zur PT.

 

Cinefacts taucht bei Dir oft auf, warum ist Dir das so wichtig?

 

 

Und bevor ich aufhöre, diesen seligen Konsum-Thread mit kurzen Fragen oder grundsätzlich anderen Meinungen zu verzieren: Wollten wir nicht etwas gründlichere Quellenarbeit machen und Sachen wie "viele Meinungen" (?) oder "in der Presse" (?) etwas konkretisieren?

 

Das muss natürlich nicht sein, aber das klang ja mal ganz gut mit "mehr Präzision".

[Gast]

Und bevor ich aufhöre, diesen seligen Konsum-Thread mit kurzen Fragen oder grundsätzlich anderen Meinungen zu verzieren: Wollten wir nicht etwas gründlichere Quellenarbeit machen und Sachen wie "viele Meinungen" (?) oder "in der Presse" (?) etwas konkretisieren?

 

Das muss natürlich nicht sein, aber das klang ja mal ganz gut mit "mehr Präzision".

 

Sehr gerne.

Ich will ja auch nicht spießiger als der (alte) Papst sein und ab und an darf es auch gepflegt kurz angebunden sein. Man ist ja unter Freunden. Nur generell etwas mehr Tiefenwirkung wäre cool. Nur damit man sich nicht ständig alles gegenseitig aus der Nase ziehen muss.

 

Was den Konsumthread anbelangt: Ich kaufe mir generell keine Filme, sondern klöppel die mir lieber selbst zusammen. 

[Souchak]

Was den Konsumthread anbelangt: Ich kaufe mir generell keine Filme, sondern klöppel die mir lieber selbst zusammen. 

 

Beim aktuellen Zustand des Filmgeschäfts und der durchschnittlichen Qualität des Kinos keine ganz schlechte Idee.

[Aldridge]

Cinefacts taucht bei Dir oft auf, warum ist Dir das so wichtig?

 

Ich verfolge das Forum seit vielen Jahren. Und ich finde, dass es die "Dynamik" bei der breiten Wahrnehmung von Filmen durch "Filmfans" ganz gut widerspiegelt. Deckt sich zumindest in diesem Punkt auch sehr gut mit Erfahrungen, die ich in anderen Foren gemacht habe. Insofern finde ich es immer recht beispielhaft für die Rezeption und auch Diskussionskultur rund um das Medium Film. Aber natürlich zugegeben: Ist auch nur ein Forum unter mehreren, aber eben eines der größeren.

[Aldridge]

Apropos Cinefacts... Da wurde heute Folgendes gepostet:

 

 

Der Australier Joel Edgerton hat sich eine Rolle in Ridley Scotts Bibel-Verfilmung "Exodus" gesichert. Er wird neben Moses Christian Bale in die Rolle des ägyptischen Pharaos Ramses schlüpfen.

Die Dreharbeiten des Großprojekts, das Fox mit Peter Chernin und Ridley Scott als Produzenten stemmt, sollen im September beginnen. Der renommierte Oscar-gekrönte Drehbuchautor Steven Zaillian ("Schindlers Liste") beendete unlängst die Überarbeitung des Skripts von Adam Cooper und Bill Collage.

Quelle: Newsletter von „Blickpunkt: Film“ vom 14.08.2013

 

 

Ist das Prometheus-Sequel wirklich noch so aktuell, wenn Sir Ridley so munter andere Projekte angeht?

[Gast]

Ist das Prometheus-Sequel wirklich noch so aktuell, wenn Sir Ridley so munter andere Projekte angeht?

 

Vermutlich Hollywood-aktuell.

Freue mich aber auf den kritikwürdigen, bildgewaltigen EXODUS. Die Bilder des Films sind ja echt knorke, der Score aber Banane und nicht besser von Scott eingesetzt.

[TheRealNeo]

Scott ist ein Arbeitstier und Teil 2 hat eben noch kein fertiges Drehbuch...gleiches gilt wohl auch für Blade Runner 2.

[Aldridge]

Scott wird 76 dieses Jahr. Der sollte sich so oder so beeilen mit seinen ganzen Projekten.

Bei imdb ist er für Prometheus 2 bislang aber nur als Produzent gelistet. Naja...

[TheRealNeo]

Einen wirklichen Protege hat er ja eigentlich nicht, also wäre spannend, wer dann dafür den Regieposten übernehmen würde, auch wenn mir Scott selbst lieber wäre, egal wie grottig man nun Prometheus fand.

[Gast]

Na, wer weiß, wie fit er sich fühlt (siehe Williams). Da sind vielleicht noch gute, gesunde zehn Jahre drin. Er wird es schon wissen und wir dann erfahren.

[Aldridge]

James Cameron übernimmt.