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Blog zum Thema Filmmusik-Analyse


Marcus Stöhr
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Empfohlene Beiträge

Ich weiss nicht[...]... Ach, ich weiss es doch auch nicht. Ich sitze jetzt ne Viertelstunde und überlege, wie ich es sagen soll...

[...]Ach, keine Ahnung...

Wirklich überzeugend liest sich Dein Beitrag nicht - insbesondere weil Du genau so skeptisch schließt, wie Du beginnst. Da wirkt das

So. Punkt.

auch ein bisschen bemüht.

Komponieren kann man lernen. Natürlich gibt es immer wieder Menschen, denen das musikalische Gespür einfach in die Wiege gelegt wurde und die in frühestem Alter unglaubliche Werke geschrieben haben. Mir fällt da Erich Wolfgang Korngold als eins der letzten kompositorischen Wunderkinder ein. Aber wenn wir uns einmal Anton Bruckner ansehen, der immer und immer wieder Kontrapunktübungen gemacht hat, bis er einen Zählzwang bekam, Beethoven, der bei vielen Lehrern Unterricht hatte oder auch Franz Schubert, der sich drei Monate vor seinem Tod schwerkrank für einen Kurs für Kontrapunkt und Fuge angemeldet hat. Was zeigt uns das? Auch die ganz Großen unter den Großen haben gelernt, gearbeitet, hart und lange. Stravinsky hat sich mit über 60 Jahren vom Neoklassizismus abgewendet und begonnen, mit Reihen zu arbeiten. Wie gesagt: Mal so eben rausgeflossen ist da selten bis nie etwas.

Musik ist eine sehr emotionale Kunstform und deswegen wird ihr auch immer unterstellt, dass sie ausschließlich mit Emotionen komponiert und aufgeführt werden kann, damit sich die Emotionen beim Rezipienten auch einstellen, aber das erweist sich schlichtweg als unwahr. Der Rezipient empfindet zwangsweise etwas beim Hören, egal, wie nüchtern das Gehörte zu Papier gebracht wurde. John Cage sagte einmal: "Everything is expressive!" Auch das schnödeste, sprödeste Stück hat einen Ausdruck: nämlich einen sehr schnöden und spröden und dementsprechend fühlst Du auch, wenn Du das Stück hörst.

Die Idee des Künstlers, der eine göttliche Eingebung hat, sich ans Klavier setzt, seine Finger von selbst über die Tasten fliegen und er dann ein Meisterwerk aufschreibt, ist ein altes Ideal aus der romantischen Epoche. Der klassische Komponist hätte darüber wahrscheinlich hauptsächlich den Kopf geschüttelt. Wie meinte Goethe so schön?: Die Klassik ist das Gesunde und die Romantik das Kranke." (gut, dass er den Expressionismus nicht mehr miterlebt hat...) Dabei muss man immer unterscheiden zwischen dem Ideal und der Wahrheit. Ein Beispiel?: Richard Wagners Vorspiel zum "Rheingold" ist einfach genial! Wie der Mann mit nur einem Dreiklang eine immer steigernde Atmpshäre erzeugt, ist nahezu beispiellos in der Musikgeschichte. Wagner schrieb einmal, er wäre nach einer ewig langen Kutschfahrt erschöpft auf dem Sofa eingeschlummert, hörte plötzlich einen brummenden Naturton und fand sich plötzlich im Halbschlaf in einer rieisgen Klangwolke. Er schrak auf, begab sich sofort an den Schreibtisch und schrieb mal eben diese drei Minuten auf. Die Wahrheit? Die Handschriften und Skizzen Wagners belegen, dass er lange, sehr lange über dem Konzept und der letztendlichen Ausführung gesessen hat und hätte er mal eben schnell aus der Idee heraus einen Es-Dur-Dreiklang für drei Minuten orchestriert, wäre das Stück wahrscheinlich nicht so brillant gelungen.

Interessanterweise ist dieses Ideal des Künstlers, aus dem es so "herausfließt", über 150 Jahre alt und wir haben seitdem viele andere Künstlerideale erlebt wie das des Expressionisten, der sich dem Geisteskranken nahefühlt oder dem des dritten Reiches, der nur als "Verwalter" der Kunst für das Volk dient oder dem des Serialisten, der sämtliche Emotion aus der Musik verbannt, damit sie niemals wieder für kriegerische Zwecke eingesetzt werden kann. Ich finde es sehr interessant, dass das schwelgerische Romantiker-Ideal aber immer noch so penetrant in den Köpfen der Hörer und auch Musiker verankert ist, obwohl längst bewiesen ist, dass es schon damals nicht der Wahrheit entsprach und auch ein Robert Schumann, Richard Wagner oder Franz Liszt mehr geleistet haben als es mal so eben "rausfließen" zu lassen.

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Hallo Jan, herzlich willkommen. Leider bin ich erst heute über deine Beiträge und vorallem deinen Blog gestolpert. Und ich muss sagen, aus Sicht von jemandem der musiktheoretisch nicht wirklich bewandert ist *schäm*, finde ich es toll, wie du deine Beiträge aufbereitest. Die Art die Zusammenhänge zu erklären machen Lust auf "mehr". Ist nicht so staubtrocken theoretisch und trotzdem informativ. Ich finde du hast eine natürliche Art witzige Momente mit einfließen zu lassen.

Ich freue mich schon auf weitere Beiträge von dir.

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Der klassische Komponist hätte darüber wahrscheinlich hauptsächlich den Kopf geschüttelt. Wie meinte Goethe so schön?: Die Klassik ist das Gesunde und die Romantik das Kranke." (gut, dass er den Expressionismus nicht mehr miterlebt hat...)

Witzig das du das hier erwähnst, in dem Interview, dass ich hier gepostet hat sagt Xenakis ja ganz ähnliches über die Romanik.

Um aber mal eine Lanze für Jan zu brechen muss man schon sagen, dass die Neue Musik Landschaft stagniert. Mit der weile klingt halt alles nach Lachenmann, gerne auch mal nach Riehm. Alle rattern sie brav den üblichen Artikulationskatalog runter. Gerne fangen so ungefähr 80% der Stücke mit einem Klangimpuls und auskomponiertem Nachhall an. Tonloses Zischen in den Flöten hier, ein bisschen Spiel auf dem Steg da, noch ein paar scharfe Blechcrescendi und bloß nicht die furzenden Kontrafagott-Staccati vergessen. Weh tut das niemanden mehr. Ach und wenn Tonal, dann bitte auch nur als Zitat und dann am besten auch gleich der Schlussakkord aus einem großen Beethoven oder Mozart Werk.

Zumal auch die neue Musik an das Ende ihrer Möglichkeiten gekommen ist. Auch hier ist alles nur noch ein Zitat eines Zitates. Johannis Kreidler hat es sehr schön auf den Punkt gebracht: Eigentlich sind alle Elemente bekannt, neue können nur noch unter großer Anstrengung im Labor hergestellt werden.

Ein bisschen neidisch schiele ich da auch die amerikanische Musikkultur die zwar auch nichts wirklich neues hervorbringt, aber vieles, was man hier auf dem Weg liegen gelassen hat aufnimmt und zu neuer Blüte bringt.

Wobei ich jetzt nicht sagen will, dass sich auch die Filmmusik dieser Probleme stellen muss. Da geht es eben auch um etwas ganz anderes. Ähnlich wie Illustration im Vergleich mit der freien Kunst hat auch die Filmmusik eine andere Aufgabe und muss andere Kriterien erfüllen.

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Wirklich überzeugend liest sich Dein Beitrag nicht - insbesondere weil Du genau so skeptisch schließt, wie Du beginnst.

Ich will auch niemanden überzeugen, ich will eure Meinungen hören. Ich kann mein Gefühl auch schwer erklären. Ich meine, was weiss ich schon, was wirklich sicher und von dauerhafter Bedeutung ist...

Ich kann nur sagen, dass die besten Stücke, zumindest die, mit denen ich am zufriedensten bin, einfach aus mir herausfließen. Ich setze mich hin und fange an. Und dann kommt ein Ton zum anderen. Und nach 2-3 Stunden steht das Grundgerüst für ein nicht zu komplexes orchestrales Stück von 3-4 Minuten Länge. Natürlich feile ich dann auch noch. Es gibt immer wieder Dinge, die mir beim zweiten Hören nicht so gefallen und an die ich mich dann nochmal setze.

Alles in allem finde ich halt, dass der Komponist zufrieden sein muss mit seinem Job, und Zuhörer berührt sein sollten. Das ist für mich alles Ich finde es nicht wichtig, dass man ständig revolutionäre Dinge hervorbringt. Wenn es passiert dann gut. Aber wenn das das Ziel eines Komponisten ist, dann kriege ich das Gefühl nicht los, dass das auch etwas mit Narzismus zu tun hat...

@Nightwalker

vielen Dank. ich freue mich sehr, so etwas zu hören...

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Jeder Komponist, der Mensch, hat unterschiedliche Motivationen und unterschiedliche Anliegen. Es ist also nicht falsch zu sagen, dass man Menschen mit seiner Musik berühren will. Mein Lieblingskomponist Takemitsu z.B. wollte immer Musik schaffen, in denen der Zuhörer, angesichts einer einer immer schneller werdenden Zeit, Raum zum Nachdenken findet und in denen er wie in einem japanischen Garten herumwandeln und selbst die einfachsten Dinge, manchmal einfach nur Stille, bewundern kann. Aber genau so muss man das Anliegen akzeptieren, dass ein Komponist den Zuhörer mit etwas neuem, mit etwas unerwarteten konfrontieren und ihn herausfordern will. Das hat nichts mit Narzismus, sondern ebenso mit Leidenschaft und Passion für Musik und für die Welt in der sie entsteht zu tun.

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Jeder Komponist, der Mensch, hat unterschiedliche Motivationen und unterschiedliche Anliegen. Es ist also nicht falsch zu sagen, dass man Menschen mit seiner Musik berühren will. Mein Lieblingskomponist Takemitsu z.B. wollte immer Musik schaffen, in denen der Zuhörer, angesichts einer einer immer schneller werdenden Zeit, Raum zum Nachdenken findet und in denen er wie in einem japanischen Garten herumwandeln und selbst die einfachsten Dinge, manchmal einfach nur Stille, bewundern kann. Aber genau so muss man das Anliegen akzeptieren, dass ein Komponist den Zuhörer mit etwas neuem, mit etwas unerwarteten konfrontieren und ihn herausfordern will. Das hat nichts mit Narzismus, sondern ebenso mit Leidenschaft und Passion für Musik und für die Welt in der sie entsteht zu tun.

das sehe ich ähnlich. was ich meinte, ist, dass es meiner Ansicht nach an Narzismus grenzt, wenn man etwas neues um seiner Selbst willen erschaffen will. Wenn es einem nur darum geht, etwas neues hervorzubringen, um etwas neues hervorzubringen. Das finde ich schwierig...

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Aber etwas schonmal Dagewesenes nochmal zu bringen, um einen Menschen auf die gleiche Art und Weise zu berühren wie ihn schon hunderte andere Stücke berührt haben, finde ich genau so schwierig, denn warum sollte sich der Hörer ein neues Stück eines aktuellen Komponisten anhören, das aber nach Spätromantik klingt und seinen Horizont nicht erweitert. Im schlimmsten Fall hört er dann einfach die originale Spätromantik und lässt das neue Stück links liegen, weil es seine Gefühlswelt nicht bereichert. Ein Stück eines Komponisten, der etwas Neues schaffen will, hat die Möglichkeit, auch dem Hörer neue Welten zu öffnen, seinen Horizont zu erweitern und somit geht die Funktion des Stückes weit über den reinen Selbstzweck hinaus.

Ich will auch niemanden überzeugen, ich will eure Meinungen hören.

Das ist übrigens ein wundervoller Ansatz, den ich und wahrscheinlich auch Jan und Sebastian teilen, denn ich hoffe, dass Du aus dieser Diskussion etwas mitnehmen kannst und Dich vielleicht für die Stücke eines Xenakis, Varèse oder Ives eher öffnen kannst. Mir selbst hilft dieses Gespräch ungemein, sich einmal mit den eigenen Ansichten auseinander zu setzen und sie wohlformuliert auf den Punkt zu bringen. (Ich hoffe, das gelingt auch einigermaßen)

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Rein naturwissenschaftlich gesehen ist es keine gewagte Aussage, aber dafür gibt es hier auch irgendwo einen Thread.

Es tut mir Leid, dass ich, obwohl ich zur eigentlichen Diskussion nichts beizutragen habe, was hierzu schreiben muss. Was sollte bitte aus naturwissenschaftlicher Sicht am Universum einfach sein? Das Universum ist derartig komplex, dass der Mensch es bis heute nicht allumfassend beschreiben kann.

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So, es gibt einen neuen Blogbeitrag. Diesmal ein kurzes Review zum Thema "Die üblichen Verdächtigen" von Brian Singer, mit Musik von John Ottman. Es handelt sich sicher um einen der besten Filme der 90er Jahre. Viel Spass...

http://filmmusik-analyse.blogspot.de/2012/09/die-ublichen-verdachtigen-john-ottman.html

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Hier ein neuer Blogbeitrag von mir. Es geht um die Neufassung von Conan der Barbar, komponiert von Tyler Bates. Sicherlich nicht die größte aller Filmmusiken, aber vielleicht trifft es doch des einen oder anderen Geschmack. Mein Gladiator-Review muss noch ein paar Tage warten. Dann wird gemetzelt. Viel Spass erstmal...

http://filmmusik-analyse.blogspot.de/2012/09/conan-der-barbar-2011-tyler-bates.html

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So, es gibt eine neue Rezension zu "A beautifiul mind" von James Horner. Außerdem habe ich den Blog generalüberholt und ne ganze Menge Videos eingefügt, die die Einbindung der musikalischen Themen in die entsprechenden Filme zeigt...

Viel Spaß

Link: http://filmmusik-analyse.blogspot.de/

PS: Ach so, und ich habe einen Großteil der Youtube-Videos entfernt. Also nicht wundern. War nicht mehr so zufrieden damit. Werd aber welche nachlegen, denke ich...

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Neuer Artikel zum Thema "Independence Day" von David Arnold.

Eine kurze Anmerkung noch: Ich habe darin behauptet, dass keinerlei elektronischen Elemente vorhanden seien, weil ich keine herausgehört habe. Wenn jemand da anderes gehört hat, dann sagt mir bitte Bescheid. Wir wollen ja bei der Wahrheit bleiben...

Viel Spass...

Link: http://filmmusik-ana...-filmmusik.html

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