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Blog zum Thema Filmmusik-Analyse


Marcus Stöhr
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Empfohlene Beiträge

  • 2 Wochen später...

Uff ... stehe wieder etwas enttäuscht da.

 

- Kennst du die Kinofassung (ohne die Franzosen)? Ohne die Miteinbeziehung dieses traumartigen Segments wirkt der Film fast schon straight.

- Nicht-Christen sind tendziell zu Inhumanem fähiger als Christen? *kotz*

- Sieh das Ganze evtl. auch als Generations-Portrait. (Psychedelia)

- Versuche, Musik auch unabhängig ihres Klangkörpers zu betrachten. Ist in diesem Fall wirklich schwierig, aber der Vergleich zu Mike Oldfield erschließt sich mir wirklich nicht.

- Auch der Vergleich zu The Thin Red Line ist etwas merkwürdig formuliert. Zugegebenermaßen sind es beides denkwürdige Kriegsfilme.

- Malick rückt die Frage nach Gott in den Mittelpunkt?

- Eine Beschäftigung mit den anderen beiden Originalmusik-Parteien (Randy Hansen, The Rhythm Devils) und deren Interaktion fehlt mir ein bisschen (ein kurzer Hinweis zur Verschmelzung*, das wars dann aber schon) ... auch der Weg zur Synthese wäre interessant gewesen (Kurtz' Choral gibt es tatsächlich als Choraufnahme)

- *der ganze Film ist darauf ausgerichtet. Die Eröffnung ist nicht einfach nur The End ... das ist ein ganz anderer Mix und eine der ersten großen Kino-Mehrkanal-Erfahrungen, die auch Originalmusik und natürlich schwer identifizierbare Soundeffekte (Hubschrauber) miteinschließt.

- "Ansichten" und "Situationen" im letzten Absatz? Was meinst du denn genau damit. Suuuperschwammig.

 

So. Genug.

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- Kennst du die Kinofassung (ohne die Franzosen)? Ohne die Miteinbeziehung dieses traumartigen Segments wirkt der Film fast schon straight.

Kenne ich, finde ich aber nicht. Ich finde ihn trotzdem extrem schwer. Ein Unterhaltungsfilm ist es, von der ersten halben Stunde einmal abgesehen, trotzdem nicht.

- Nicht-Christen sind tendziell zu Inhumanem fähiger als Christen? *kotz*

Das habe ich nicht geschrieben und das denke ich auch nicht. Fähig sind alle Menschen, alles zu tun. Das Einzige, was ich behaupten möchte, ist, dass den christlichen Glauben, eine positivere Weltsicht ausmacht, als dieser Film es tut.

- Versuche, Musik auch unabhängig ihres Klangkörpers zu betrachten. Ist in diesem Fall wirklich schwierig, aber der Vergleich zu Mike Oldfield erschließt sich mir wirklich nicht.

Na ja, es sind beides Antikriegsfilme, sie spielen beide in einer ähnlichen geographischen Region und ich finde die Art der Komposition an manchen Stellen ähnlich. Es gibt da eine Szene, wo ein Hubschrauber startet (in The killing fields); und diese erinnert mich sehr an Apocalypse Now, was den Klang angeht

- Malick rückt die Frage nach Gott in den Mittelpunkt?

Das empfinde ich so, ja. In allen seinen drei neueren Filmen. Natürlich am krassesten in The tree of life. Aber auch in The thin red line. Dass ich den Vergleich zwischen diesen beiden Antikriegsfilmen ziehe, ist, dass sie ein Thema völlig unterschiedlich ausdrücken. Wie gesagt, der krasseste Gegensatz ist für mich das Ende. Apocalypse Now: The Horror. The thin red line: All things shining.

- Eine Beschäftigung mit den anderen beiden Originalmusik-Parteien (Randy Hansen, The Rhythm Devils) und deren Interaktion fehlt mir ein bisschen (ein kurzer Hinweis zur Verschmelzung*, das wars dann aber schon) ... auch der Weg zur Synthese wäre interessant gewesen (Kurtz' Choral gibt es tatsächlich als Choraufnahme)

Darüber weiß ich einfach nichts, deshalb habe ich nichts geschrieben.

 

 

 

Für alle kann ich nur sagen, dass dieser Blog hauptsächlich persönliche Eindrücke von mir darstellt. Ich erhebe keinen Anspruch auf Wissenschaftlichkeit oder Vollständigkeit in irgendeiner Form. Wenn ich Analysen schreiben würde, die in einem Buch enden sollten, dann würde ich ausführlicher recherchieren. Aber die Zeit habe ich nicht. Und den Anspruch eben auch nicht. Aber selbst dann dürfte es immer Menschen geben, die noch mehr über ein Thema wissen. Das ist nun einmal so.

Folgendes möchte ich auch noch hinzufügen: Wie sicher schon klargeworden ist, bin ich Christ und meine Ansichten sind in dieser Hinsicht auch geprägt. Und ich weiß, dass der christliche Glaube bei vielen Menschen in Mitteleuropa sehr negativ konnotiert ist. Und es mag dem ein oder anderen aufstoßen, was ich in diesem Sinne schreibe. Ich bitte euch aber trotzdem darum, konstruktive Kritik zu äußern. Den letzten Beitrag, wo Ausdrücke wie "kotz" verwendet werden, empfinde ich als verletzend; zumal ich das so wirklich einfach nicht geschrieben habe. Auch zwinge ich ja niemanden, meine Beiträge zu lesen. Wenn also jemand sich so abgestoßen fühlt von meinen Artikeln, dass er oder sie nur aus der Haut fahren könnte, dann wäre es vielleicht gut, diese nicht mehr zu lesen. Denn es hat ja niemand was davon, wenn am Ende Zwietracht oder sonstetwas daraus entsteht...

 

Viele Grüße

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Unterhaltungsfilm

 

... definitiv ist Apocalypse Now einer. Was denn sonst? Ein Lehrfilm?

 

 

Das empfinde ich so, ja. In allen seinen drei neueren Filmen. Natürlich am krassesten in The tree of life. Aber auch in The thin red line.

 

Du musst aber auch sehen, dass es handelnde Figuren in Filmen gibt. Bei Tree of Life kann ich dir quasi zustimmen, da wird viel mit Symbolik gearbeitet, aber The Thin Red Line enthält meiner Einschätzung nach keine explizite christliche Botschaft. Sicher sinniert die Hauptfigur im Off und diese ist halt christlich-jüdisch geprägt. Aber gleichzeitig sollte man als Zuschauer auch abstrahieren können, das sich das Gesagte meinetwegen auch auf das Leben, das Universum und den ganzen Rest beziehen kann. Auf Natur, Mysterien, "Übernatürliches" ...  Malick lässt seine Figuren sprechen, auch den Japaner ...

 

 

 

Das habe ich nicht geschrieben und das denke ich auch nicht. Fähig sind alle Menschen, alles zu tun. Das Einzige, was ich behaupten möchte, ist, dass den christlichen Glauben, eine positivere Weltsicht ausmacht, als dieser Film es tut.

 

 

 

Ich beziehe mich hierauf ...

 

 

Aber ich muss auch sagen, dass ich mit den Ansichten, soweit ich sie verstehe, nicht konform gehen kann. Für mich, und da komme ich zum Anfang zurück, stellt Der schmale Grat eine besser annehmbare Situation dar. Für mich ist Colonel Kurtz in Apocalypse Now schon von irgendetwas Bösem besessen. Für jemanden, der nicht an Gott glaubt, ist sein Handeln vielleicht schlüssig.

 

 

... und das finde wiederum ich beleidigend. Unter Umständen auch für Christen, je nachdem, wie man den letzten Satz interpretiert.

 

 

Zu deinem Statement von heute. Sicher sei dir deine Meinung und dein Glaube gegönnt, du musst aber bei Veröffentlichung auch mit Kritik umgehen können und vielleicht solltest du wirklich darüber nachdenken, den Blog und die Artikel anders zu nennen ... "Gedanken" vielleicht eher als "Analyse". (Muss ja nicht gleich "Jans christliche Filmmusikbesprechungen" heißen) ...

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... definitiv ist Apocalypse Now einer. Was denn sonst? Ein Lehrfilm?

 

Seit wann gibt es denn nur diese beiden Pole? APOCALYPSE NOW ist weder Lehr- noch Unterhaltungsfilm, sondern postmodernes Autorenkino. Das Unterhaltungskino der Blockbuster-Ära war zwar 1979 schon auf dem Siegeszug, dennoch gilt APOCALPYSE NOW noch als Vertreter des progressiven New Hollywood.

 

Zum Thema Kurtz: letztendlich handelt es sich bei der Figur durchaus um eine Personifizierung, jedoch nicht des abstrakten "Bösen", sondern des ur-menschlichen Überlebensinstinkts. Wer in Ausnahmesituationen überleben möchte, muss selbst zu dem werden, wovor er die meiste Angst hat, in diesem Fall zum Grauen. Die Öffnung der natürlichen Barriere zwischen innerem Wesen und äußerlichen (grauenhaften) Umständen deutet allerdings schon darauf hin, dass die Figur des Kurtz psychisch krank ist.

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@Sinus

 

Die Aussage, dass die Handlungen von Kurtz für Nichtchristen vielleicht schlüssig sein könnten, war nicht abwertend gemeint. Sie entsprang aus dem Aspekt heraus, dass ich mit einem Freund ein Gespräch über den Film hatte. Und er sprach über das Töten von Menschen und meinte, dass er es nicht so kategorisch ablehnt, wie ich es tue. Kurtz vollzieht es regelmäßig. Für mich als Christ ist es aber einfach indiskutabel falsch. Es ist nunmal so. Das hängt natürlich auch mit den Geboten zusammen.

Was die Annahme von Kritik angeht, so bin ich eigentlich sehr offen. Ich habe allerdings von Anfang an betont, dass die Kritik konstruktiver Natur sein solle. Und Aussagen wie Kotz gehören nicht dazu. Ich weiß nicht, ob du selbst auch Dinge erschaffst in deinem Leben, aber ich schreibe diesen Blog, schreibe Musik und mache kurze Filme. Und es verletzt mich einfach, wenn jemand mein Vollbrachtes ohne ein gutes Haar daran zu lassen runtermacht. Dir ist vielleicht schon aufgefallen, dass ich auch in meinem Blog kein Werk runtermache, weil ich weiß, wie es sich für den Schöpfer anfühlt. Ich habe im Studium mal was gelernt, was Feedbackregeln heißt. Hier ein Link: http://de.wikipedia.org/wiki/Feedback_(Gruppendynamik) Schau dir das mal an und danach deinen vorletzten Kommentar, dann weißt du auch, warum er mich verletzen musste.

Und noch ein Letztes zum Thema Analyse. Ich habe schon einmal angedeutet, dass der Begriff extrem dehnbar ist. Für dich sind meine Beschreibungen zu oberflächlich, weil du dich mit dem Thema Filmmusik länger beschäftigt zu haben scheinst. Aber für andere Menschen ist das nicht so. Ich behaupte mal, dass viele Menschen überhaupt nicht wahrnehmen, dass in einem Film überhaupt Musik vorkommt. Was ich versuche, ist ein Brückenschlag zwischen Menschen wie dir und solchen mit geringerer Vorbildung auf diesem Gebiet. Und manchmal gelingt es mir besser, manchmal schlechter. Was das Beispiel meines Apocalypse Now Artikels angeht, wissen viele Leute wahrscheinlich nicht mal, dass der Walkürenritt zum Hubschrauberflug gespielt wird. Wenn jemand bei Google "Apocalypse Now" und "Musik" eingibt, dann kommt er eventuell auf meinen Blog und erfährt das und noch ein bisschen was drumherum. Und das finde ich ok. Und auf der anderen Seite behaupte ich mal, dass selbst Filmmusik-Liebhabern nicht unbedingt bewusst auffallen muss, dass sich in selbiger Szene fernöstliche und westliche Musik unheilvoll begegnen. Aus diesem Grund werde ich bei dem Begriff der Analyse auch bleiben, denn wie gesagt: Für dich Firlefanz, für andere eine Analyse. So ist das nun einmal...

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Ich glaube, dass APOCALYPSE NOW ebenso wie die Vorlage HERZ DER FINSTERNIS einen relativ deutungsleeren Abgrund zeigt, dem kein Geflecht aus komplexen Gründen zugrunde liegt. Aber das nur am Rande.

 

@Jan

Ich bin gewillt, Sinus in dieser Sache recht zu geben, was für dich natürlich keine Handlungsaufforderung bedeuten muss. Für den Begriff Analyse ist mir vieles zu schwammig. Der Grund einer Analyse besteht ja darin, Dinge nicht einfach nur als gegeben im Raum stehen zu lassen. Du beginnst zwar ganz richtig damit, die Szenen und Momente genau zu beschreiben, doch dann folgt nur noch eine kurze Deutung - wie beispielsweise im Absatz Von Walküren und surfenden Colonels. Eine Analyse setzt ja aber genau dort an und deutet nicht nur die Bestandteile sondern versucht sie auch einzuordnen anhand formaler oder bestehender Maße. Um es mit Tante Wiki zu sagen:

 

 Objekt oder Subjekt in seine Bestandteile zerlegt wird und diese anschließend geordnet, untersucht und ausgewertet werden
 
Mir fehlt ein wenig das Ordnen und Untersuchen, während Zerlegen und Auswerten mehr oder minder vorhanden ist. Der Zwischenschritt zwischen Erkennen und Wertung scheint mir einem sehr subjektiven Muster zu entspringen und bietet doch daher weder für den Kenner noch den Anfänger etwas wirklich Handfestes. Nehmen wir den Satz :
 
Ähnliche Züge hat der Soundtrack zu The Killing Fields (Schreiendes Land) von Mike Oldfield.
 

Hier fehlt mir, wohl auch Sinus, die Erklärung. Vielleicht ein Nebensatz, in dem du noch einmal darlegst, warum du diese Parallelen siehst, damit aus deiner Beobachtung tatsächlich eine verwertbare Analyse wird (egal für welchen Leser).

 

 
Für dich Firlefanz, für andere eine Analyse. So ist das nun einmal...

 

Ich finde das etwas zu festgefahren auf den Begriff Analyse. Wenn du den Begriff als Kunstwort für einen Titel verwenden würdest, dann wäre es in Ordnung, aber Analyse ist trotz seiner unterschiedlichen Verwendungen über die Jahrhunderte ein doch immer wissenschaftlicher Begriff. Theorien sind darin erwünscht, aber auch eine Theorie muss einen handfesten Kern besitzen. Aussagen wie (Absatz Von Walküren und surfenden Colonels):

 

Es fällt mir schwer zu glauben, dass das der Realität entsprechen soll, aber es gibt in Filmen immer wieder Darstellungen solcher Persönlichkeiten, weshalb ich vermute, dass in Ansätzen etwas dran sein muss. 

 

... zeigen doch eine gewisse Schwammigkeit. Es ist in Ordnung, wenn ein Thema zunächst oberflächlich behandelt wird und nicht in die Tiefe geht. Ein hehres Vorhaben, aber wenn oberflächlich zu schwammig wird, dann besteht die Gefahr, dass Halbwissen vermittelt wird (Was auch alleine aus der Deutung der lesenden Person entspringen kann), was das Ziel um seine Qualität bringt.

 

Die Welt ist groß, das Internet sowieso, daher möchte und kann ich nicht dem Blog seine Existenz absprechen. Daher würde mich aber mal interessieren, wie das Feedback bisher von fachlich eher unbetagten Leuten aussieht. Hast du dazu bereits Resonanzen erfahren?

 

Und eine Sache zu der Zeit. Du schreibst, du hast weder Zeit noch Anspruch, um wesentlich tiefer in das Thema einzudringen. Das ist dein gutes Recht. Aber spätestens dann stellt sich mir die Frage, warum und für wen der Blog gedacht ist. Wenn ich von vornherein weiß, dass jemand bei einer Sache (einem Blogeintrag, eine Analyse, einem gekochten Gericht etc.) nur halb aufs Gaspedal tritt, dann werde ich schleunigst einen Bogen darum machen, egal ob es sich um einen Profi- oder Amateuerbereich handelt.

Mir ist die Lösung der Zeitfrage ein Rätsel: warum nicht einfach in dem Zeitraum, in dem du drei Artikel schreibst, nur auf einen konzentrieren und dafür mit hoher Akribie? Ich verstehe dein Argument, aber handelt es sich denn um einen Wettlauf?

Wenn du qualitativ und zeitsparend arbeiten möchtest, dann musst vielleicht einfach deinen Rahmen etwas enger stecken. Beispielsweise im Falle von APOCALYPSE NOW lediglich die Anfangsszene behandeln und nicht gleich den gesamten Film.

 

 

Was mich aktuell wurmt, und das mag eher mein und nicht dein Problem sein, ist, dass du mit deinem Können wesentlich mehr Mehrwert einbringen könntest und gar nicht darauf angewiesen bist, dich in schwammigen Aussagen zu verlieren. Und klar ist: das ist meine persönliche Meinung, durch die du dich hoffentlich nicht angegriffen fühlst. Es besteht ja kein Kontrakt oder dergleichen zwischen uns.  :)

Und wenn dieses Feedback jetzt eher dich wurmt, dann fände ich es wirklich nochmal interessant zu wissen, wie das Feedback (wie oben bereits geschrieben) von deiner eigentlich Zielleserschaft aussieht.

 

 

Mini PS: ich finde die Bezeichnung Christ etwas schwammig.

Bearbeitet von Gast
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Seit wann gibt es denn nur diese beiden Pole? APOCALYPSE NOW ist weder Lehr- noch Unterhaltungsfilm, sondern postmodernes Autorenkino. Das Unterhaltungskino der Blockbuster-Ära war zwar 1979 schon auf dem Siegeszug, dennoch gilt APOCALPYSE NOW noch als Vertreter des progressiven New Hollywood.

 

 

Du hast natürlich Recht mit deiner genaueren Einordnung des Films, auch das macht ihn so interessant (New Hollywood), trotzdem bleibt es ein Unterhaltungsfilm, egal wie viel Anspruch, Intention oder schwer Verdauliches darin stecken mag.

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Die Aussage, dass die Handlungen von Kurtz für Nichtchristen vielleicht schlüssig sein könnten, war nicht abwertend gemeint.

 

 
 

Aber genau das ist sie - sie ist in höchstem Maße beleidigend. Auf gleich mehreren Ebenen.

  • ein "Gottesfürchtiger" ist nicht empathisch genug, um sich in andere Menschen und Situationen hineinzudenken
  • alle "Heiden" sind ethisch und moralisch befreite Barbaren, denn sie teilen nicht die "christlichen Werte"
  • Ich (Jan) schließe von mir auf andere Christen. Sie alle teilen meine Wertevorstellungen

 

Ich hätte statt dem *kotz* auch ein saloppes *seufz* schreiben können, macht im Grunde keinen Unterschied. Ich wollte nur ausdrücken, wie abstoßend und flach deine Aussage auf mich wirkt und dass sie es eigentlich gar nicht würdig ist, noch weiter darauf einzugehen. Ich glaube, du störst dich eher am Jargon als an der Aussage meiner Kritik, die ich ja direkt davor in Form meiner Frage formuliert habe.

 

Studium, Gebote?

Vergessen musst du das, was früher du gelernt!

Mal ehrlich, wenn sich alle nur noch lieb haben und keiner Kritiker sein darf, geb ich mir die Kugel.

 

 

Die Begegnung zweier Kulturen auf musikalischer Ebene in dem berühmten Abschnitt ist mir tatsächlich nicht so bewusst gewesen. Danke für diese Sicht der Dinge.

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@Babis

 

Vielen Dank für das ausführliche Feedback. Ich denke gerade noch einmal über den Begriff der Analyse nach. Der Punkt ist halt, dass ich schon in meinen Texten analysiere, aber eben auch persönliche Gedanken mit einfließen lasse. Ich bin ein paar Begriffe durchgegangen und denke, dass der der "Betrachtung" am Ehesten passt. Was meinst du?

 

 

@Sinus

Keiner will dir verbieten, Kritiker zu sein. Aber du musst dich fragen, was du erreichen willst mit deiner Kritik.

Willst du einfach nur deinen Frust loswerden, dann musst du so schreiben, wie du es hier getan hast. Dann tust du das aber auf meine Kosten. Das muss dir klar sein.

Willst du mir konstruktiv helfen, dann solltest du eine andere Formulierung wählen. Eine, die ich annehmen kann. Und dafür gibt es eben so etwas wie Feedback-Regeln. Die haben schon ihren Sinn.

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@Babis

 

Vielen Dank für das ausführliche Feedback. Ich denke gerade noch einmal über den Begriff der Analyse nach. Der Punkt ist halt, dass ich schon in meinen Texten analysiere, aber eben auch persönliche Gedanken mit einfließen lasse. Ich bin ein paar Begriffe durchgegangen und denke, dass der der "Betrachtung" am Ehesten passt. Was meinst du?

 

Finde ich auf jeden Fall besser als Analyse, weil das Persönliche darin mehr mitschwingt. 

Ein anderer Begriff will mir jetzt nicht einfallen, ansonsten wäre ein gediegener Blogname ala Jan´s Blick auf Film und Musik (nur ein eher missglücktes Beispiel) eine Möglichkeit.

 

Was ich halt noch recht wichtig finde: hol dir auch Feedback von Leuten, die genug Interesse haben, aber eben weniger wie hier Themen-Spezis sind. Und darüber hinaus: Mach weiter so!  :)

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ich hab mir mal die kommentare bezüglich troya durchgelesen. der score mag nicht der bringer sein, da sehr viel kopiert wurde, aber horner hatte denke ich unter den gegebenen umständen das beste rausgeholt. nachdem yareds score bei allen testpublikums durchgefallen ist, wurde john debney gefragt. der hat gleich abgeleht, da er es für unmöglich hielt, so ein großer projekt in so kurzer zeit zu stämmen.

 

daraufhin wechselte man zu horner. petersen und horner kannten sich ja schon von Der Sturm und horner wollte den score schon machen, als er das erste mal von dem projekt hörte. das problem war, fast 3 stunden blockbuster musik innerhalb von 9 tagen zu schreiben. vertraglich wurde er festgenagelt mindestens 75 minuten musik zu schreiben. dazu wurde dann noch der song geschrieben. heißt also: in 9 tagen komponieren, einspielen, aufnehmen und schneiden für einen 3 h stunden film. horner blieb einfach keine wahl es so zu machen, wie es gemacht wurde.

 

zumal die macher auch keine zeit hatten, tagelang nach jemanden zu suchen, der diese aufgabe übernehmen wollte. die waren froh, mit horner jemanden gefunden zu haben. horner konnte sowieso nix falsch machen, da das testpublikum yareds score eh als das schlimmste element im ganzen film beanstandet hatte. hier gings nur darum, einen nicht ganz so "katastrophalen" score in kürzester zeit abzuliefern. für kreative kunst war bei diesem projekt einfach keine zeit mehr gewesen.

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@Babis

 

Ich weiß nur von einigen Freunden, dass sie meinen Blog recht gern mögen. Dazu kommt, dass ich inzwischen irgendwas um die 30 Abonnenten haben müsste, wenn ich mir die Zahlen ansehe, nachdem ich etwas veröffentliche. Das ist das Feedback, welches ich bisher bekomme. Und ich denke, das ist erstmal ok. Bezüglich des Begriffes Analyse hat sich ein Freund von mir auch schon einmal negativ geäußert und meinte, dass es das nicht trifft. Das ist ja nun vom Tisch. Ansonsten bleibt halt der Fakt, dass ich regelmäßig meinen Glauben mit einfließen lasse. Na ja, das ist mir halt wichtig. Und das wird wohl ein Anstoßthema bleiben, aber damit muss ich leben...

Vielen Dank nochmal...

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Ein schöner Text, liest sich gut, und schlüssige Interpretationen. Gefällt mir! :)

 

Was man vielleicht noch erwähnen könnte: die Musik in der ersten Hälfte des Scores ist modernistisch, außerordentlich dissonant und in der Tradition der musikalischen Avantgarde der 50er und 60er Jahre, einem Kreis von Komponisten, der sich lange Zeit recht "unkommunikativ" gab - durchaus elitär und wenig einem breiteren Publikum zugewandt. Dass Williams die Musik gegen Ende zur Tonalität und zur musikalischen Tradition (erst freitonal, siehe "Wild Signals", dann, im Finale, pur spätromantisch) öffnet, könnte man als Kommentar zur musikalischen Kommunikation interpretieren: die Dissonanz/Avantgarde zu Beginn des Films steht für Missverständnis und Abgrenzung, der tonale Wohlklang bzw. die Tradition, die am Ende erreicht wird, steht für Verständnis und Austausch. Letztlich ein Abgesang auf die musikalische Avantgarde? Man weiß es nicht. ;)

 

Zum musikalischen Material für das Militär: hier verarbeitet Williams auch das Dies-Irae-Motiv.

 

Und zu meiner Meinung: ich mag die erste Hälfte des Scores am liebsten. ;)

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Das traditionelle Dies-Irae-Motiv aus dem gregorianischen Requiem, bzw. die ersten vier Noten davon - wird seit jeher in der Filmmusik verwendet, wenn es um Tod, dramatisch-schicksalhafte Zuspitzungen oder apokalyptische Szenarien geht.

 

Ein populäres Beispiel: 

 

 

Williams benutzt es im letzten Drittel des Scores relativ oft in Verbindung mit dem Militär, weiß aber leider die genauen Tracks nicht mehr. Musst mal suchen.

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Sehr schöne Besprechung eines großen Williams-Scores!

 

Vielen Dank.

 

Eine kleine Anmerkung zu diesem Satz:

 

"Seine Sonderstellung erfährt das Motiv allerdings erst im letzten
Drittel des Films. Vorher ist es gar nicht zu vernehmen, was auch nicht
verwundert, da es zu einem direkten Kontakt erst am Ende kommt."

 

Barry (der Junge) spielt das Motiv schon in der ersten Hälfte des Films auf seinem Xylophon.

Die Meschenmenge in Asien singt es ebenfalls schon früher.

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@Sebastian: das stimmt nicht ganz, glaube ich. Das Dies Irae Motiv ist nicht mit dem Militär, sondern mit dem Hauptdarsteller verknüpft, wenn ich das richtig interpretiert habe. Es findet sich beispielsweise in dem Track "Roy an Gillian on the road", welcher die Stelle untermalt, wo sie mit dem Auto über Wald und Wiesen fahren. Das Militär hat eine komplett andere Melodie.

Hier ist ein Link zum Film:

Bei 1:22:15 findet sich das Motiv, welches du meinst. Das militärische Motiv dagegen findet sich zum Beispiel ab 0:58:35.

 

@Stempel: ja, es stimmt, dass das Fünftonmotiv bereits vorher anklingt, aber nicht im Score. Aber du hast Recht, meine Aussage ist nicht ganz eindeutig...

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Naja, ich hab das Ganze immer als indirekten Verweis auf das Militär gesehen, denn sie durchbrechen ja in dieser Szene Absperrungen des Militärs bzw. dringen in abgeriegeltes, vom Militär kontrolliertes Gebiet ein. Kann aber natürlich auch sein, dass ich das falsch zuordne, und es eher auf die Angst des Protagonisten bezogen ist.

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  • 1 Monat später...

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