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Andrew Adamson - Von Weit Weit Weg nach Narnia


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Andrew Adamson, ein neuseeländischer Regisseur, geboren am 1. Dezember 1966. Nach seinen ersten, erfolgreichen Regiearbeiten bei den beiden Animationshits "Shrek-Der tollkühne Held" und "Shrek 2", gab er sein Realfilm-Debüt mit den ersten beiden Film der "Chroniken von Narnia".

 

Ursprünglich wollte er gar nicht zum Film, sondern Architekt werden, wo er aber aufgrund eines Autounfalls es verpasste sich für die Universtät einzuschreiben. So kam er über die Firma "Pacific Data Images", die heute Dreamworks gehört, nach Los Angeles und fungierte als techn. Direktor bei den Filmen "Toys" mit Robin Williams und "Angels – Engel gibt es wirklich!" mit Danny Glover. Andrew Adamson spezialisierte sich dann eigentlich auf Werbungen, zog aber eher immer die Idee vor, Geschchten in einem längeren Format zu erzählen. Im Filmbereich war er so noch als Visual Effects Supervisor bei Filmen wie "Batman Forever", "Die Jury" und "Batman & Robin" beteiligt.

 

Mit einem Budget von 60 Millionen Dollar, heute haben die meißten Animationsfilme ein Budget jenseits der 150, realisierte er als nächstes als Regisseur "Shrek-der tollkühne Held".


 

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Das Projekt war schon lange bei DreamWorks in Planung. So entdeckte bereits bei der Gründung von DreamWorks der Produzent John H. Williams über seine Kinder das Buch von William Steig und zeigte es Jeffrey Katzenberg, einem der Gründer von DreamWorks, der daraus sofort einen Film machen wollte. Nachdem man sich die Rechte gesichert hatte, begann man bereits im November 1995 aktiv den Film vorzubereiten. Aber sie waren nicht die ersten mit der Idee, denn bereits 1991 wollte Steven Spielberg daraus einen klassisch animierten Film mit Bill Murray als Shrek und Steve Martin als Esel machen.

Anfangs weigerte sich Andrew Adamson sich von Katzenberg beeinflussen zu lassen und es wurde darüber gestritten, wie sehr der Film auf Erwachsene zugeschnitten sein soll. Katzenberg wollte junge wie ältere Zuschauer ansprechen, hielt aber nichts von Adamsons Ideen von Erwachsenenwitzen oder Guns n' Roses-Musik für den Soundtrack. Ursprünglich sollten sich Andrew Adamson und Kelly Asbury die Regieaufgaben teilen, nachdem sie 1997 dazukam. Sie stieg aber ein Jahr später wieder aus um an dem Film "Spirit-Der wilde Mustang" zu arbeiten. Dafür kam dann Story Artist Vicky Jones mit an Bord. Adamson und Jones wollten sich die Aufgaben aufteilen, damit jeder in der Crew wusste, an wen er sich wenden musste.

 

Erste Skizzen für Shreks Haus wurden bereits 1996 und 1997 mit Photoshop gemacht. Hier lebte Srek noch in einer Mülldeponie in der Nähe eines Dorfes, namens Wart Creek.


 

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Esel wurde nach einem echten, kleinen Esel modelliert. Fiona dagegen basierte auf keiner realen Person, und erst nach 100 Skulpturen entschied man sich für eine.

Komiker Chris Farley sollte eigentlich Shrek sprechen, starb aber bevor das Projekt beendet werden konnte, hatte aber zu diesem Zeitpunkt schon 90% des Dialoges aufgenommen. Erst dann kam Mike Myers dazu, der darauf bestand das komplette Drehbuch neu zu schreiben um keine Spuren von Chris Farley mehr darin zu haben. Als man mit ihm dann alles aufgenommen hatte, wollte er alles noch einmal machen, da er dem Charakter gern einen schottischen Akzent geben würde. Nachdem sich Katzenberg die Alternative angehört hatte, erlaubte er dies. Es war so gut, dass man Animationen, im Wert von 4 Millionen Dollar wieder aus dem Film nahm um sie neu zu machen. Durch Myers kamen viele neue Ideen dazu. Er bekam sogar von Steven Spielberg einen Dankes-Brief, weil er sich so um den Charakter kümmerte.

Ursprünglich für Prinzessin Fiona war Janeane Garofalo vorgesehen, doch man weiß bis heute nicht, sie selbst auch nicht, warum sie gefeuert wurde. Ihr folgte Cameron Diaz, bei der es dann auch blieb.

Man sah eigentlich vor aus dem Film eine Mischung aus Live-Action und CGI-Anmation zu machen und die Charaktere via Motion Capturing (also wie z.B.: Gollum) in den Film zu integrieren. Doch erste Test im Mai 1997 konnten die Macher nicht überzeugen und so entschied man sich dafür, den Film komplett zu animieren. Der erste Animationsfilm von Dreamworks/PDI "Antz", war zu diesem Zeitpunkt auch noch in Produktion.

Das Ende mit dem Song "I'm a Believer" von Smash Mouth war seinerseits wieder eine Idee von Katzenberg, der den Film nicht mit einem sich schließenden Buch beenden wollte, sondern mit einem großen Lacher.

Alles danach ist Geschichte. Der Film wurde ein großer Erfolg und nahm knapp 500 Millionen Dollar weltweit ein (eine Zahl die Teil 2 nochmal weit überschreiten sollte) und gewann den Oscar als "Bester Animationsfilm" und stach dabei u.a. Pixars "Die Monster-AG" aus.

 

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Natürlich war die logische Folge daraus eine Fortsetzung, welches laut meinen Recherchen nicht wie überall fälschlicherweise 150 Millionen Dollar verschlang, sondern gerade mal 70 Millionen. Aber auch wenn man während der Produktion des ersten Teil eine Fortsetzung vorbereitete, waren es die Sprecher der Charaktere die nun richtig Geld scheffelten, denn an einen richtigen, bindenden Vertrag für Fortsetzungen hatte man damals noch nicht gedacht. So kann es sein, dass allein diese dann inoffiziell das Budget auf bis zu 150 Millionen hochschraubten.

Eigentlich sollten wieder Ted Elliott und Terry Rossio am Drehbuch arbeiten, aber nach Differenzen mit den Produzenten, verließen sie das Projekt und Andrew Adamson setze sich selber an die Schreibmaschine bzw. die Tastatur.

2004 war dann das Jahr von „Shrek 2“. Bei den Oscarverleihungen mussten man sch wohl diesmal Pixar mit „Die Unglaublichen“ geschlagen gaben, aber „Shrek 2“ wurde nicht nur in den Wettbewerb der Filmfestspiele von Cannes eingeladen, sondern war mit einem weltweiten Einspiel von über 900 Millionen Dollar, der erfolgreichste Film des Jahres und bis heute der erfolgreichste für Dreamworks Animation überhaupt. Alleine Merchandising und DVD-Verkäufe sollen weitere 800 Millionen eingebracht haben. Es war nie die Frage, ob es weitere Filme gibt, sondern nur wann.

Andrew Adamson war bei diesen Filmen nur noch als Executive Producer involviert, denn ihn zog es raus aus der animierten Shrek-Welt nach Narnia.

 

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Schon lange war wie so oft eine Verfilmung in Planung, doch wie so viele Projekte wurde auch dieses durch den Erfolg von „Harry Potter und der Stein der Weisen“ ermutigt. Auch ermutigt das Ganze wie im Buch in England spielen zu lassen und nicht in den USA, wie es auch mal anfangs geplant war.. Genauso wie man ursprünglich auch die Handlung mal in die heutige Zeit versetzen wollte. Da war das berühmte Produzentenpaar Kathleen Kennedy und Frank Marshall noch an Bord. Zuvor hatte sich aber bereits übrigens der britische Sender BBC in den Jahren 1988-1990 an dem Stoff versucht und die ersten vier Bände in drei TV-Filmen realisiert. Nachdem Guillermo del Toro wegen „Pan's Labyrinth“ absagen musste, begann Andrew Adamson schon nach seinem Oscar-Gewinn mit „Shrek“ ein 20-seitiges Treatment zu schreiben, was er allein aus seinen Erinnerungen heraus an das Buch verfasste ohne nochmal in das Buch zu schauen. So war in seinem Treatment schon die Rede von der Schlacht, die man im Buch nie sieht bzw. von der nur erzählt wird, aber der Leser nicht aktiv involviert wird. C.S. Lewis überließ vieles in dem Buch der Fantasie des Lesers.

Darüberhinaus ist noch wichtig klar zu stellen, dass Disney in diesem Fall keinerlei Einfluss auf Inhalt und Art der Verfilmung hatte, sondern laut Michael Flaherty, dem Gründer von Walden Media, die den Film hauptsächlich produzierten, als der geeignetste Partner für Marketing und Vertrieb eines Films in dieser Größenordnung angesehen wurden. Dies waren dann auch ausschließlich die Aufgabenbereiche von Disney bei Narnia.

 

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Besonderheiten beim Dreh waren, dass Adamson chronologisch vorging um die Entwicklung der Kinderdarsteller im echten Leben auch auf die Leinwand zu übertragen. Auch ist die Szene als Lucy Pevensie, gespielt von Georgie Henley, das erste Mal Narnia sieht kaum gespielt, denn es war wirklich das erste Mal, dass sie das Set gesehen hat, da sie zuvor mit verbundenen Augen ans Set geführt wurde. Gleiches galt auch für ihr erstes Treffen mit James McAvoy als Herrn Tumnus, den sie vor laufender Kamera zum ersten Mal sah.

Da sie keine Rentiere nach Neuseeland einschiffen durften, wurde dies dann gezwungenermaßen mit Animatronics und CGI gelöst.

 

Andrew Adamson setzte auch hier seinen Erfolg fort und „Die Chroniken von Narnia: Der König von Narnia“ wurde, für viele, einer der Überraschungserfolge. Mit etwas Abstand überrascht das ein wenig. Adamson bleibt dem Buch wohl ziemlich treu und fügt wenn dann Dinge hinzu um Dinge zu visualisieren oder deutlicher zu machen, die das Buch offen lässt, aber Szenen wie die mit dem Weihnachtsmann oder die Entwicklung der Kindern zu Kriegshelden erfordert manches Augen zudrücken um den Film wirklich noch ernst zu nehmen.

Die Zuschauer störte das Weihnachten 2005 herzlich wenig, und so brachte es der Film in seiner Kinolaufzeit auf ein Einspiel von über 700 Millionen Dollar. Es gab einen Oscar für das Make-Up Department. Für die Sound-Mischung und die Spezialeffekte (die neben ILM auch von Rhythm & Hues kamen, die vor allem für Aslan verantwortlich waren und dann den Oscar 2008 für „Der goldene Kompass“ gewannen) reichte es zu einer Nominierung, wie bei den Golden Globes auch die Filmmusik und ein Song mit einer Nominierung bedacht wurden.

Bitterer Beigeschmack für die deutschen Zuschauer war damals, dass man die eigentlich ab 12 freigegebene Filmfassung um 2 Minuten erleichterte um eine Freigabe ab 6 zu erhalten. Einzig die digitalen Kopie, die digitale Projektion war aber damals in Deutschland noch nicht sehr verbreitet, und die Kopien im O-Ton waren ungekürzt. Die Kürzungen betrafen dabei Szenen aus der Schlacht am Ende und die Opferung respektive die Scherung von Aslan. Nach Ansicht der FSK soll diese wohl an die Scherung von Gefangenen in deutschen Konzentrationslagern während der Zeit des dritten Reiches erinnern. Dies führte aber eher zu Verwirrung, da der Löwe so auf einmal keine Mähne mehr hat und für einen völlig anderen Charakter gehalten wurde.

Auf DVD erschien dann die geschnittene Version als „Deutsche Kinofassung“ auf der Einzel-DVD, die 2-Disc Special Editon bekam die ungekürzte FSK12-Fassung. Später folgte dann noch eine Extented Edition.

 

Das Drehbuch für Teil 2 wurde, mittlerweile branchenüblich, schon während der Fertigstellung des ersten Films geschrieben. Vieles wurde im Vergleich zum Buch verändert, manch einer mag auch zurecht sagen verbessert. Dies genauer zu beleuchten, bedarf dann aber einem eigenen Narnia-Thread (welchen ich gerne mal eröffnen würde, sobald ich „Die Reise auf der Morgenröte“ gesehen habe). Man merkt auch am Stil des Films und der Regie, dass Andrew Adamson dazu gelernt hat und sich nun seiner Sache einfach sicherer ist. Während der erste Film hauptsächlich die Kinder mit der weissen Hexe und vielen Fabelwesen interagieren ließ, gibt es hier mit den Telmanern ein ganzes, menschliches Volk was sich den jungen Helden entgegen stellt.

 

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Bei Veröffentlichung des Films verursachte man meiner Meinung nach selbst einen Grund, wieso die Fortsetzung nicht ganz den Erfolg des Vorgängers wiederholen konnte. Man verlegte nämlich den Start von Weihnachten 2007 auf den Sommer 2008. Zum einen, weil man mit „Mein Freund, der Wasserdrache“ schon eine Walden Media-Produktion an Weihnachten in den Kinos hatte und zum anderen, weil man sich im Sommer ein höheres Einspiel erhoffte und sich als Beispiel die Harry Potter Film nahm, bei denen es auch erfolgreich (man klammere dabei aber „Harry Potter und der Gefangene von Askaban“ aus) geklappt hatte. Dies war aber am Ende eine Fehleinschätzung, denn zwischen den Veröffentlichungen von „Iron Man“ und dem vierten Abentuer von "Indiana Jones" brachte es der zweite Film aus der Welt von Narnia weltweit auf „nur“ noch knapp über 400 Millionen Dollar Einspiel. Dabei verschlang der Film alleine schon ein Budget von 225 Millionen Dollar, dem Disney nochmal 175 Millionen für die Werbung drauf setzte.

All dies führte dazu, dass u.a. der dritte Film, „Die Chroniken von Narnia: Die Reise auf der Morgenröte“, nicht mehr von Disney unterstützt wurde, sondern 20th Century Fox diesen Job übernahm. Michael Apted stand schon während der Produktion von „Prinz Kaspian“ als neuer Regisseur fest, da Andrew Adamson einfach nicht nochmal so schnell wieder 2 Jahre seines Leben in so ein großes Projekt stecken wollte.

 

So war es auch längere Zeit still um ihn, was Regie-Jobs betraf und er kam erst letzte Weihnachten wieder (startet bei uns dieses Jahr im Februar) mit dem Film „Cirque du Soleil: Worlds Awayin die Kinos zurüch. Hat übrigens nichts mit der Musik von Danny Elfman zu tun.

 

http://www.youtube.com/watch?v=QnACORNmdNg

 

Außerdem hat er noch eine Adaption von Lloyd Jones Buch “Mister Pip” mit Hugh Laurie (“Dr. House”) fertiggestellt, der bisher aber nur letzten September auf dem Toronto Film Festival lief.

Was heute die ehemaligen Pixar-Regisseure also auch erfolgreich („Mission Impossible: Ghost Protocoll") und weniger erfolgreich („John Carter“) machen, hat er also schon vorgemacht. Erfolgreich als Animationsfilm-Regisseur in den Live-Action-Bereich wechseln. Gelungen ist es ihm erfolgreich, auch wenn er gerade wohl alles ein wenig ruhiger und kleiner angeht, als er vielleicht könnte.

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Nicht schlecht, Herr Specht TheRealNeo. Hut ab!

 

Darf man Wünsche äußern? Machst du mal was über Peter Hyams? Oder Chris Weitz? :D

 

Wenn ich bei den Buchstaben H und W ankomme, und Peter Hyams es bis dahin mit mindestens zwei Filmen in meine Sammlung schafft, gerne. :D

Chris Weitz ist natürlich durch "Der goldene Kompass" ein sehr interessantes Thema und da hatte ich auch kurz mal näheren Kontakt, genaueres dann 2014 oder so.;)

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Vor Aronofsky kommen bei mir noch Ben Affleck, Fatih Akin, Lexi Alexander, Christian Alvart, Alejandro Amenabar, Paul Thomas Anderson, Paul W.S. Anderson, Wes Anderson und Woody Allen (bei dem ich aber wohl ausnahmsweise nicht das ganze Werk besorgen und durchgehen werde...erstmal).

 

Ja ich habe keinen Film von Pedro Almodovar? Sonst noch jemand vermisst?

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