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Goldsmith-Umfrage Teil 1 c) Der beliebteste Goldsmith der 80er (1. Runde) (Beendet)


Sebastian Schwittay
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Goldsmith-Umfrage Teil 1 c) Der beliebteste Goldsmith der 80er (1. Runde)  

39 Benutzer abgestimmt

  1. 1. 1980 - 1981

    • Caboblanco (1980)
    • The Salamander (1981)
    • The Final Conflict (1981)
    • Inchon (1981)
    • Outland (1981)
    • Raggedy Man (1981)
    • ICH WÄHLE KEINEN SCORE DIESES BLOCKS
  2. 2. 1982

    • Night Crossing (1982)
    • Poltergeist (1982)
    • The Secret of NIMH (1982)
    • The Challenge (1982)
    • First Blood (1982)
    • ICH WÄHLE KEINEN SCORE DIESES BLOCKS
  3. 3. 1983 - 1984

    • Dusty (1983)
      0
    • Psycho II (1983)
    • Twilight Zone: The Movie (1983)
    • Under Fire (1983)
    • The Lonely Guy (1984)
      0
    • Gremlins (1984)
    • Supergirl (1984)
    • Runaway (1984)
    • ICH WÄHLE KEINEN SCORE DIESES BLOCKS
  4. 4. 1985 - 1986

    • Baby: Secret of the Lost Legend (1985)
    • Rambo: First Blood Part II (1985)
    • Explorers (1985)
    • Legend (1985)
    • King Solomon´s Mines (1985)
    • Link (1986)
    • Poltergeist II: The Other Side (1986)
    • Hoosiers (1986)
    • ICH WÄHLE KEINEN SCORE DIESES BLOCKS
  5. 5. 1987 - 1988

    • Extreme Prejudice (1987)
    • Innerspace (1987)
    • Lionheart (1987)
    • Rent-a-Cop (1987)
      0
    • Rambo III (1988)
    • Criminal Law (1988)
      0
    • Alien Nation (rejected, 1988)
    • ICH WÄHLE KEINEN SCORE DIESES BLOCKS
  6. 6. 1989

    • The 'Burbs (1989)
    • Leviathan (1989)
    • Warlock (1989)
    • Star Trek V: The Final Frontier (1989)
    • ICH WÄHLE KEINEN SCORE DIESES BLOCKS


Empfohlene Beiträge

Die 80er Jahre. Nach einer Übergangsphase in den 70er Jahren ist Goldsmith nun in traditionelleren musikalischen Gefilden angekommen: mit der Avantgarde der 60er hat er bis auf wenige Ausnahmen (POLTERGEIST) abgeschlossen, es dominieren die melodischen, romantischen Idiome, die Goldsmith in den 70er Jahren für sich entdeckt hat. Das charakteristische Ostinato-Actionscoring, exemplarisch umgesetzt 1977 in CAPRICORN ONE, ist perfektioniert und hält Einzug in die moderne Blockbuster-Vertonung (FIRST BLOOD). Neben dem romantischen Melos entwickelt sich auch eine Vorliebe für die zeitgenössischen Yamaha-Synthesizer - bereits in den 60ern tritt der Synthesizer in Goldsmiths Werk immer wieder als kontrastives, irritierendes Element in Erscheinung, in den 80ern wandelt sich der Elektronik-Einsatz jedoch: weg vom intellektuellen Experiment, hin zum intuitiv-ungezwungenen, aber auch inflationären Gebrauch. Insbesondere Ende der 80er Jahre treibt die Liebe zum Yamaha-Keyboard seltsame (teils gar schwer genießbare) Früchte. Interessant außerdem: die 80er Jahre zeigen, erstmals in Goldsmiths Schaffen, eine mehr oder minder ausgeprägte Tendenz zur Selbstironie, vor allem in den Scores zu den Filmen von Joe Dante (GREMLINS, THE 'BURBS). Die Intellektualität des Frühwerks weicht nicht nur der Romantik, sondern nun auch dem selbstreflexiven Humor. In jeder Hinsicht gilt: Jerry turns cool.

 

 

 

Im ersten Wahlgang bitte wieder 10 Scores nominieren. Ende der Abstimmung: Montag Abend, 20 Uhr. :)



EDIT: Jaja, ich weiß, zu spät ;) - aber die Funktion "Automatisch gespeicherte Inhalte" geht nicht bei Umfragen, und ich hab zweimal aus Versehen das Fenster weggeklickt. :(

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Juchuuuh... sie ist da, sie ist da, sie ist...... :D

 

Oh, Mann... Wie soll man sich da entscheiden......

 

Ich werd wohl würfeln.

 

Edit: Hätt auch noch bis morgen oder so gewartet. :)

Kann 7 Jahre auf einen Film warten. Was machen da ein paar Stündchen bei einer Umfrage schon? ;)

Bearbeitet von Laubwoelfin
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EDIT: Jaja, ich weiß, zu spät ;) - aber die Funktion "Automatisch gespeicherte Inhalte" geht nicht bei Umfragen, und ich hab zweimal aus Versehen das Fenster weggeklickt. :(

 

Sowas ist ärgerlich. Ist mir bei der Horner-Umfrage auch passiert kurz bevor ich fertig war. Eine Stunde Arbeit umsonst.

Meine Wahl:

 

The Final Conflict (1981)

Poltergeist (1982)

The Secret of NIMH (1982)

First Blood (1982)

Twilight Zone: The Movie (1983)

Under Fire (1983)

Supergirl (1984)

Legend (1985)

Lionheart (1987)

Star Trek V: The Final Frontier (1989)

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Meine 10:

 

The Final Conflict (1981)

Allein wegen dem kraftvollen Hauptthema und die musikalische Erlösung der ganzen aufkommenden Spannung der vorherigen zwei Teile verdient der Abschluss der Omen-Saga meine Stimme. 

 

Poltergeist (1982)

Mir fehlen die Worte, diese Musik zu beschreiben.. daher sry.. für mich ist diese Musik einfach nur fantastisch :)

 

The Secret of NIMH (1982)

Hier muss ich sagen, dass mir.. ähnlich wie bei Poltergeist.. die Worte fehlen. Vielleicht ist es die Mischung eines wunderbaren Themas in einer düsteren Zeichentrickfilmstimmung, was mir hier so gut gefällt.. oder ich weiß es nicht. Aber auf jeden Fall verdient er meine Stimme :)

 

First Blood (1982)

Knallharte Actioncues.. dazu sehr gute Themen.. in Sachen Action einer der besten von Jerry für mich.. top!!

 

Under Fire (1983)

Für mich ist dieser Score ein Meisterwerk.. ich mag an dem Score einfach alles.. selbst die Synthie-Einsätze.. da gibt es nur ein Wort dafür.. perfekt!

 

Gremlins (1984)

Ein total verrückter Goldsmith Score.. mit ner Menge toller Einfälle und Themen.. nicht nur der Gremlins Rag.. sondern auch das für "Mrs Deeds".. herrlich.. daher war das einer der ersten hier, denen ich meine Stimme gegeben habe.

 

Rambo: First Blood Part II (1985)

Ist für mich der schlechteste der von mir zehn gewählten Scores... die Synthie-Einsätze sind schon etwas gewöhnungsbedürftig.. aber dafür haut es die Action-Cues wieder raus. 

 

Explorers (1985) 

Dante und Goldsmith ist für mich das perfekte Gespann.. wie auch hier.. ein Score der genauso schräg wie wunderschön ist. 

 

The 'Burbs (1989) 

Die Musik kenne ich nur aus dem Film und von einer Suite von Anne.. aber was ich da für Effekte hörte.. zum Beispiel Hundegebell und eine Ziege.. sowas konnte nur Jerry einfallen.. dazu verbindet er das aber mit tollen Themen.. hoffe der Score kommt mal wieder raus.. damit er auch in meine Sammlung wandern kann :)

 

Star Trek V: The Final Frontier (1989)

Hier beweist Jerry die geballte Star Trek Power.. ein Score, der erst in der Komplettfassung seine ganze Wucht zeigt.. Klingenthema.. endlich der Star Trek Marsch mit dem Courage Intro und dazu ein neues wunderbares Thema.. an dem Score werde ich mich nie müde hören können :)
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Meine Wahl fiel mir schwer..... *seufz*

 

Poltergeist

Night Crossing

First Blood

Twilight Zone: The Movie

Supergirl

..schafften es nicht.. Ich mag jeden von diesen, aber... ich musste mich ja für 10 entscheiden *grrrrr* ;)

Vielleicht dann in der nächsten Runde.

 

In dieser wählte ich:

 

The Final Conflict

Ist das schönste Omen der Reihe, so hell und verspielt, stellenweise.

 

The Secret of NIMH

Fantastischer, düsterer Zeichentrickfilm den ich je sah... und von dem ich als Kind Alpträume hatte, was auch mit an der entprechenden Musik lag.

 

Under Fire

Ich sag nicht viel... nur "Bajo Fuego" :wub:

 

Gremlins

Ein wahrer Holy Grail, stets in Sichtweite, immer griffbereit, und fester Gast in meiner Playlist.

 

Baby: Secret of the Lost Legend

Ich fürchte, wenn ich den nicht wähle, tut es wohl keiner ;). Was ich schade fände, bei dieser fantastischen Abenteuer-Musik mit feinen elektronischen Spielereien. Grade wieder im Ohr und jeden Tag froh über dieses Geschenk :)

 

Explorers

Perfekte Mischung zwischen Elektronik und Orchester. Auch wenn mir das elektronische am Anfang recht gewöhnungsbedürftig war, mag ich es heute - da ich es lieben lernte - nicht mehr missen.

 

Legend

Ich mag Einhörner... und Tom Cruise... und Tim Curry... und Teufel sowieso.... :D

Und die feine Musik, die Jerry zu diesem Film beitrug.

 

Alien Nation

Ähnlicher Fall wie bei "Baby". Jedoch mit mehr Elektronik und mehr zum Gewöhnen. Doch nach dem dritten Durchlauf bekam ich nicht mehr genug von diesem Score.

 

The 'Burbs

Einer der verrücktesten Scores, die ich kenne. Witzige Spielereien, wie das schon erwähnte Hundegebell oder die Ziege... Oder die humorvollen Selbstzitate (Patton), oder die Orgel für das düstere... Bin sehr stolz auf dieses Album.

 

Star Trek V: The Final Frontier

Mit X mein liebster Star Trek Score. So viele schöne Themen, feine Melodien.... Mir fehlen die beschreibenden Worte... :)

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Hier das Voting:

 

Final Conflict - Mein Top-Score dieses Jahrzehnts zusammen mit Under Fire gleichermaßen die Nr.1

Raggedy Man - Ich sage nur "The Kite", eines der schönsten Stücke dieses Jahrzehnts überhaupt

Night Crossing - Nach Final Conflict und Under Fire welche doppelt den ersten Platz belegen die klare Nummer 2

First Blood - Dramatik pur

Psycho 2 - Mag das Hauptthema, welches für mich ein Bruder zu Williams Presumed Innocent ist

Under Fire - Mein Top Score dieses Jahrzehnts zusammen mit Omen 3 gleichermaßen die Nr. 1

Gremlins - Im persönlichen Ranking dieses Jahrzents auf Rang 3 zusammen mit Raggedy Man

Rambo: First Blood Part II - Packende Action-Musik zu einem Film, den ich längst vergessen habe

King Solomon´s Mines - Schwungvolle Abenteuermusik mit einem Hauch Wagner, da kann ich nicht nein sagen

Poltergeist 2 - Mag die Musik persönlich lieber, als den ersten Teil, mit dem ich nie so recht warm geworden bin

 

 

Aber auch die 80er haben noch ein paar Wissenslücken, die ich erst noch schließen muss (z. B. Lionheart, Secret of NIMH, Salamander -> zumindest Letztere wird in den nächsten Tagen geschlossen werden). Auch in diesem Jahrzehnt gibt es zudem sogar zwei Scores, von denen selbst der Titel mir nichts sagt (Dusty, Lonely Guy).

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Das kommt davon, wenn einen der Suff nicht einschlafen lässt -Teil 1!  B)

 

The Final Conflict (1981)

 

Um 1980 überkam Goldsmith die unbändige Lust, sein eigenes erhabenes Werk auf der Stufe eines Rózsas Bibelepos zu schreiben. Da MASADA noch in einiger Ferne lag, war das Beste, was ihm für diese Fingerübung blieb, der magere dritte Teil der Omen-Trilogie: Damien Thorn, innerhalb von 4 Jahren vom zarten Alter von 8 Jahren auf staatliche 35 Jahre gealtert (satanisches Treiben sein fordert seinen Tribut!), schart seine Jünger um sich, um zur nahenden Wiedergeburt des Heilands mit Herod'scher Infamie Säuglinge ermorden zu lassen - in einem Finale, dass in seinem sehr amerikanischen Christenhokuspokus an theologischem Unsinn nicht zu überbieten ist, wird Satan von einer 30 Meter hohen Jesusleuchtsäule in die Abgründe der Unterwelt gestrahlt. Goldsmith focht dies natürlich nicht an -  den Film lediglich als Sprungbrett für Größeres nutzend, legt er den Konflikt Gott/Satan in wagnerianischer XXL-Größe an und kündet mit seinem gigantisch-diabolischen Sechsnoten-Hornthema für Damien schon im Vorspann vom Bruch mit der fiesen kleinen schwarzen Messe aus OMEN-Zeiten. Kein einziges Element der Vorgängermusiken wurde übernommen, dafür kommt ein quasi-religiöses episches Viernotenmotiv hinzu, dass in seinem ausladenden Gestus weniger klerikal denn erhaben klingt. In dem vielleicht schönsten ruhigen Track "The Monastery" werden beide Themen subtil verknüpft und es hört sich fast wie re-animierter Bruckner an - für den erklärten Bruckner-Fan Goldsmith muss das Projekt wohl ein Traum gewesen sein (in einem SOUNDTRACK-Interview erklärte Goldsmith frank und frei, dass FINAL CONFLICT der beste Score der Reihe sei, Oscar hin oder her).



Auch in diesem Jahrzehnt gibt es zudem sogar zwei Scores, von denen selbst der Titel mir nichts sagt (Dusty, Lonely Guy).

 

DUSTY war wohl eine australische Produktion, die Musik aus älteren Goldsmith-Scores verwendet hat.

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War Alien Nation nicht auch ne TV-Produktion?

 

Nee, die Goldsmith-Musik war für den Kinofilm (mit James Caan und Mandy Patinkin. Eine TV-Serie folgte danach.

 

Oh, der Ordnung halber:

 

THE BURBS

EXTREME PREJUDICE

LEGEND

BABY

UNDER FIRE

FIRST BLOOD

THE CHALLENGE

SECRET OF NIMH

RAGGEDY MAN

OUTLAND

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Diesmal fiel die Auswahl wesentlich leichter als in den 60er und 70er Jahren. Bis auf sehr vereinzelte Lichtblicke fällt die zweite Hälfte der 80er für mich nämlich völlig weg. :)

NIGHT CROSSING: Pößneck bei Paris, im Schatten des Montblanc. Es gilt mittlerweile als schick, den als Thema für die ostdeutsche Familie stehenden Musettewalzer als eine der größten geografischen Fehlleistungen des Komponisten zu brandmarken – und in der Tat dürfte die Zeit, da Goldsmith seinen Kompositionen ethnomusikologische Archivstudien vorausschickte, Anfang der 80er längst vorbei gewesen sein. Genauso gut könnte man sich hier auch fragen, was die teils Straussens op. 64, ein wenig auch RVWs Sechster entlehnten Alpenpanoramen im thüringischen Mittelgebirge zu suchen haben. Auf die Idee kommt zum Glück niemand, denn trotz einiger Manierismen gibt es in Goldsmiths Werk kaum eine in der motivischen Arbeit akribischere, üppiger instrumentierte und in den von breiten Themen getragenen Steigerungssätzen mitreißendere Musik als diese. Neben den großen romantischen Bögen der Ballonszenen – ein Höhepunkt im Werk des Komponisten – fand ich die Umformung des Walzers zum grimmigen Marsch („The Picknick“) immer besonders beeindruckend. Ich bin entsetzt, wie viele den Score offenbar nicht mehr kennen oder mögen.

Beim Folgenden hätte ich Sami eigentlich nix hinzuzufügen, aber da der Text schon mal geschrieben war – na ja ...

THE FINAL CONFLICT: Jerrys „Apokalytische“. Dass der Alte im Umfeld dieser Musik gerne eine Oper geschrieben hätte, merkt man der Musik an. In ihren epischen Proportionen und der Handhabung des riesigen Apparates kommt Goldsmith dieser Absicht, wenn schon nicht formal, so doch wirkungsästhetisch recht nahe; freilich gebieten die Regeln des Erzählfilms dabei, dass der Komponist sich mit vokalsinfonischen Mitteln beschränken muss. Von grandioser Wirkung sind neben dem mit allerlei Ornamemt und Pathos spätromantisch ausgekosteten Themendualismus – hier das pastos düstere neue Damian-Thema, dort das durchaus im Rózsa’schen Chorstil ausgesetzte Christusthema – die immer wieder hereinbrechenden pastoralen oder sakralen, an Bruckner gemahnenden Partien, etwa das blendend instrumentierte Jagdscherzo („The Hunt“) oder der das klimaktische „Second Coming“. Jedoch sind nach wie vor die Modernismen in der relativen Mehrheit, wenngleich deren Schockwirkung durch die dichteren Verschmelzungsklänge deutlich gemildert wird. Dass Goldsmith übrigens die Auferstehungssinfonie des von ihm so verehrten Gustav Mahler nicht herangezogen hat, die für diesen Stoff eine ebenso geeignete Folie abgegebenen hätte, finde ich bemerkenswert. Überhaupt finden sich auch anderswo im Gesamtwerk keine direkten Mahlereinflüsse.

THE SALAMANDER: Dieser Score ist Bilanz und Prognose, enthält drei Jahrzehnte Goldsmith’schen Komponierens. Einerseits finden sich hier die auf variierenden Motivschichtungen basierenden Action- und Suspense-Stilismen der späten 70er, wobei Manches satztechnisch – hier ist das noch gänzlich positiv gemeint – auf aphoristische Weise entschlackt ist, was bereits auf den Goldsmith der 90er verweist. Auf der anderen Seite steht der überbordende Stil der frühen 80er, der in der kraftvollen, regelrecht wagnerisierten Bearbeitung des Lacrimosa aus Mozarts „Requiem“ voll zum Tragen kommt und auch zwischendrin immer wieder aufblitzt. Das wieder eher im Popularstil der 70er gehaltene und arrangierte Liebesthema, meist gespielt von Jerrys bevorzugtem musikalischem Signum für Good Old Europe, dem Akkordeon, wird im Finale durch einen üppig verzierten Streichersatz zu einer Kitschorgie gesteigert, die es in Goldsmiths Oeuvre nur in jenen Jahren geben konnte.

THE CHALLENGE: Japan im Lichte der 80er. Hier überführt Goldsmith wieder Elemente fernöstlicher Musik in sein kompositorisches Idiom, diesmal der 80er, was etwas weniger authentisch, aber handwerklich ebenso gekonnt wie früher (CHAIRMAN, TORA) gelingt. Heißt konkret: Das wunderbar aus zunächst solistischer Exposition sich herausschälende, wesentlich weiter gespannte Hauptthema wird im Verlauf des Scores meist romantisch entwickelt, erscheint mal lyrisch in kammermusikalischer Faktur, mal als mächtiger Choral und mal als Orchesterexplosion in größtmöglicher Grandeur. Daneben taucht es, verkürzt und verfremdet, auch in den, gemessen am Goldsmith jener Jahre, recht schroffen Actiontracks auf. Das pseudo-japanische Element wird eher als Lokalkolorit, aber doch mit – im Vergleich zu den heutzutage gängigen Ethno-Plattheiten – größtem Gespür für Klangkulinarik kredenzt.

THE SECRET OF N.I.M.H.: Idealtyp einer dramatischen Trickfilmmusik. Bereits im Vorspann wird das herzerweichende Hauptthema mit einer wohl kalkulierten Kitschattacke so tränenprovozierend gesteigert, dass man es einfach lieb haben muss – und im Verbund mit einigen beinahe ebenso starken Nebenthemen hält es den Score natürlich mühelos zusammen. Das ist tiefste Hollywoodromantik, die geschmackvoll immer dann durch dezente im- und expressionistische Ausweichungen (mysteriös säuselnde Vokalisenchöre hier, stampfende Action dort) gebrochen wird, wenn es zu süßlich werden könnte. Allerdings ist das Thema als Basis der zwei gewöhnungsbedürftig interpretierten Songs nur bedingt geeignet – da hätte man, wie später bei MULAN, einen Profi ranlassen soll, denn Jerry war als Songwriter nie die hellste Kerze im Leuchter, was mit zunehmenden Alter auch leider nicht besser wurde.

TWILIGHT ZONE: THE MOVIE: Ein Film, vier Komponisten? Eine der letzen chamäleoniden Glanztaten Jerrys – und wo könnte man sein Talent als Camoufleur gewinnbringender einsetzen als in einem Episodenfilm! Der Score zu Landis’ Episode rekurriert in seiner extravaganten Schlagzeugbesetzung auf die Bartók-geprägten Scores der 60er. Spielberg, der alte Schwerenöter, bekam eine Portion Goldsmith-Romantik verpasst, wohlgemerkt, Goldsmith-, nicht Williams-Romantik, mit wunderbaren Momenten kammermusikalischer Intimität. Dante bekam eine impressionistisch fließende, leicht synthetisch aufgepeppte Vertonung, in der gleichwohl humoristische Effekte, die für beider Zusammenarbeit typisch werden sollten, schon angelegt sind. Höhepunkt ist vielleicht die Musik zur Miller-Episode mit ihrer – oft kopierten – dämonischen Fiedel über der erprobten, aber doch noch mit Verve adaptierten Sacre-Rhythmik (das Hauptmotiv ist übrigens eine kuriose Vorstufe zum GREMLINS-Ragtime). Hinzu kommt eines der ton- wie schnitttechnisch besonders gelungenen Goldsmith-Alben (nur den JNH-Song hätte man sich allerdings schenken können): hervorragend bereits die Ouvertüre, die in ihrer konzisen Zusammenfassung des thematischen Material dieser Bezeichnung auch wirklich gerecht wird.

UNDER FIRE: Meisterwerk des New Age. Trotz der auch in diesem Fall problematischen geografischen Zuordnungen ein – musikantisch wie dramaturgisch – geniales Stück Filmmusik, melodisch reichhaltig wie kaum ein zweiter Score von Goldsmith. Im Grunde handelt es sich formal fast ausschließlich um Variationssätze – angefangen beim virtuosen, höchst eigenwillig instrumentierten Concertino für Gitarre und Orchester („Bajo Fuego“) über die Charakterthemen bis hin zum sich erst im Verlauf des Films (und Albums) zum kontrapunktischen Gebilde zusammenfügenden Marschthema („Nicaragua“). Die musikalische Parteiergreifung für die Rebellen ist eindeutig, aber nicht aufdringlich. Den etwas patinierten Synthesizern, die hier teilweise auch die Melodieführung übernehmen, zum Trotz eine der Goldsmith-Musiken mit der größten Breitenwirkung: Für mich die perfekte Balance aus kompositorischem Anspruch und höchstem Unterhaltungswert.

LEGEND: Jerrys letztes Meisterwerk – Fantasy mit Sogworkung im Stile des fin de siècle. Die rauschhafte Klangkulinarik dieser Filmmusik ist in dieser kompositorischen Dichte und Mixtur ohnegleichen; da stehen Gesänge im Volkston neben, über und unter einem Geflecht von, passend zum Film, überkandidelter Naturillustration, wobei auch die durch die Fatansyhandlung vorgegebene mythische Topik nicht zu kurz kommt. Die zugrunde liegende Ton-, oder besser: Klangsprache schwebt in diversen Schattierungen zwischen spätester Romantik (Strauss und Schönberg, bspw. in der Einhornszene) und dem gegenständlicheren Impressionismus eines Ravel oder Poulenc, die mit Daphnis et Chloé bzw. dem Mouvement perpétuel no. 1 für zwei besonders markante Höhepunkte, den orgiastischen „Dress Waltz“ und den süßlichen Chorsatz in „Sing the Wee“, Pate standen. Trotz dieser deutlich durchscheinenden Stilvorbilder entsteht durch die Integration atmosphärischer synthetischer sounds bisweilen eine Klangwelt, die ebenso eigen- wie einzigartig ist.

LIONHEART: Mittelalter kunterbunt. Let’s face it, auch Jerrys Zugriff aufs Zeitalter der Ritter und Burgfräulein ist nicht authentisch; dafür sind die Formen- und Themenvielfalt enorm und die Instrumentationen, trotz ihrer Simplizität und der Gefälligkeit des konventionellen Idioms insgesamt, höchst attraktiv: Aus dem periodischen, noblen Hauptthema für Richard Löwenherz wird ein markantes, fanfarenhaftes Kopftmotiv extrahiert. Beim zweiteiligen Liebesthema wird insbesondere der B-Teil durch ansprechende mehrstimmige Streichersätze ausgekostet, hinzu kommen Kabinettstückchen wie die Zirkusmusiken und die aus Motivschichtungen bestehende Dies irae-Variante des Schwarzen Prinzen, die bisweilen vom Hauptthema effektvoll kontrapunktiert wird. Der Höhepunkt des Scores ist für mich allerdings die an Prokofjews Scherzi gemahnende schelmische Held(inn)enmusik für Mathilda. Die seltenen Archaismen der Partitur beschränken sichn auf strahlende Fanfaren mit Naturintervallik und eine – allerdings reizvolle – Variation des sich in diesen Jahren etablierenden ostinaten Grundgerüsts der meisten Goldsmith-Scores, das hier pseudo-renaissancehaft in den Holzbläsern liegt. Unglücklicherweise leidet der Score enorm an einer interpretatorisch wie klanglich unbefriedigenden Einspielung.

STAR TREK V: THE FINAL FRONTIER: Hervorragend strukturierter und motivisch raffinierter Brückenscore zu den (guten) Scores der 90ern. Das Nebeneinander von entweder marschhaftem (hier: Enterprise- und Klingonenthema) oder lyrischem (hier: Mountain- und ShaKaRe-Themea) Primärthema (hier: -themen) und in der Regel davon abgeleiteten, sehr variablen Sekundärmotiven (hier: Quest-Motiv) gelingt hier prototypisch – auch deshalb, weil das melodische Material, insbesondere das Motiv, sehr prägnant ausfällt („Open the Gates“). Die Instrumentation der lyrischen Themen wird tendenziell sinfonischer, aber weniger verspielt, das Suspense- und Actionmaterial registerhaft verschlankt. Auch die Satztechnik ist linearer, die Harmonik weniger kontrastiv gehandhabt – ungebrochen sind jedoch das Gespür für autonome melodische und formale Gebilde.

Runners-up: POLTERGEIST (ein Meisterwerk, natürlich, aber nix für mich), FIRST BLOOD (Thema top, Suspense und Action waren mir – verglichen mit den anderen Scores der Liste – immer zu dröge), THE BURBS (ich mag die späteren Dante-Scores lieber – dieser hier ist freilich aus den 80ern der vielseitigste und komischste; schon eine tolle Sache).

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Respekt Anne, "Night Crossing" für "Alien Nation" rauszukicken... :D

Ja, manchmal kann ich sehr hart sein.... :D

 

In diesem Fall schlug halt "kenn ich, gefällt mir gut und hab ich als CD in Sammlung" "kenn ich, gefällt mir gut".

 

Aber musst mich halt entscheiden und jedes rauskicken tat sehr weh *tief seufz*

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Teil 2:

 

RAGGEDY MAN (1981)

 

Goldsmiths adieu zu den verträumt-ländlichen Americana-Idyllen, die sich im Frühwerk häufig finden (FLIM FLAM MAN, LILIES OF THE FIELD, FLIM FLAM MAN, THE OTHER, WALTONS etc.). Die luftige Mischung aus Gitarre, Mundharmonika und kleinem Orchester findet hier ihren vielleicht charmantesten Höhepunkt - auch wenn die rustikale Stimmung nicht jedermanns Sache sein mag. Das Hauptthema basiert wohl auf einem Wiegenlied, das Goldsmith für eine seiner Töchter schrieb und das ihm offenbar so gut gefiel, dass er es in POLTERGEIST gleich nochmal einsetzte (oder Spielberg, der aufgrund dieses Films ja auch Henry Thomas für E. T. entdeckte).

 

Was RAGGEDY MAN allerdings zusätzlichen Mehrwert verschafft, sind einige für die Zeit typische, ausladend komponierte Momente (THE KITE, die 2. Hälfte!), die in ihrem impressionistischen Gestus (zuviel Debussy im Klassikradio LA damals?) fast schon wie die damals obligatorischen, fett ornamentierten Williams-Scherzi daherkommen (JAWS 2 & Co.). Dazu gibt es immer mal Zirkusmusikeinsprengsel, die allerdings geschickt orchestral umgesetzt werden, so dass der Nervfaktor, den sowas in meinen Ohren sonst umgehend auslöst, hier ausbleibt. Allein dafür Chapeau, Herr Goldschmidt! Eine (für meine Ohren) perfekte mexikanische Sombrerofeierabendmusik lässt auch den Spass nicht zu kurz kommen.

 

Der etwas unschlüssig zwischen Drama und Horror pendelnde Film kippt leider im letzten Drittel in vorhersehbaren Thrillerklamauk um, wofür Goldsmith dann auch genauso overdone Musik produziert: fette POLTERGEIST-artige Bartok-meets-Strawinsky-Orchesterattacken, die leider die verspielt-träumerische Atmosphere übel aufbohrt. Kann man bei iTunes natürlich rausprogrammieren.

 

Das Album gab es nie  wirklich, sondern wurde von Varése nur als kurzlebige Club-CD herausgebracht, die dann auch alsbald ausverkauft war. Im Augenblick muss also ein gewisser kreativer Freigeist bewiesen werden, um dem perfekten 30-Minuten-Schnitt habhaft zu werden.



Ich bin ja bislang erfolgreich THE FINAL CONFLICT aus dem Weg gegangen. Das werd ich offenbar (gottverdammter Gruppendruck!) ändern müssen :D

 

 

Mein Gott, Souchak, vielleicht auch erfolgreich RETURN OF THE JEDI oder INDIANA JONES AND THE LAST CRUSADE erfolgreich aus dem Weg gegangen?

 

Oder gar JAWS 3-D?

 

:P

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Tut mir ja Leid, so gegen Gerrits Favoriten schießen zu müssen, ;) aber CABOBLANCO hat im Reigen der Kandidaten ohne Stimmen (anders als RENT-A-COP und CRIMINAL LAW) nix verloren.

 

Mal ein bisschen Werbung:

 

http://youtu.be/dCm7uI90X-8

:wub:

Ouuuh.. Der klingt ja toll!

 

Erneut keimt in mir der Wunsch auf, doch bitte in regelmäßigen Abständen diese und andere Umfragen zu wiederholen...

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Die 80er Jahre waren für mich der Beginn meiner Filmmusikleidenschaft.

 

Meine Favouriten (und es sind leider nur 10, die ich wählen durfte):

 

The Final Conflict

 

Eines meiner ersten Soundtrack LP's vom Meister selber. Zum damaligen Zeitpunkt kannte ich nur die ZDF Veröffentlichungen von Omen und Damien. Beide gab es damals leider nicht mehr auf Tonträger zu kaufen. Der dritte war/und ist jedoch ganz anders als seine Vorgänger.

Vermißt habe ich damals die ersten beiden Scores - genossen habe ich immer den dritten. Große Themen, schöner Chor..einfach großartig!!!

 

Poltergeist

 

Vom Kompositorischen vielleicht der mit Omen III der beste Score. Ein Kinderlied (Carol Anne Thema) wunderschön, brachiale Actionmusik

schaurige Suspense. Einfach bombastisch!

 

First Blood

 

Mein Goldsmith Einsteiger, den ich damals als ital. Pressung als LP hatte. Mehrere Versionen später bin ich bei der Intrada 2CD Fassung gelandet,

die sich in Sachen Soundqualität und Schnitt lohnt. Einer meiner persönlichen Top Scores in Goldsmith's gesamten Ouevre.

 

Gremlins

 

Zugegeben, ich hatte einige Probleme...das Mogwai Thema und die Musik zu den Kleinstadtszenerien war wunderschön (und hatten teilweise das Poltergeist Feeling). Die FSM Fassung des kompletten Scores ist superb und absolut empfehlenswert!!!

 

Star Trek V

 

Klar ist Star Trek - The Motion Picture ist um Längen besser, doch die wahre Begeisterung kam für mich durch die Langfassung von LalaLand (heute Intrada..).

Klasse Nebenthemen um Sybok und die Einwebung seiner (abgelehnten) Musik von Teil 1 machen diese Musik zu etwas Besonderes für mich.

 

Rambo II

 

Wenn es um Action geht, ist dieser Score einer der Meilensteine seines Schaffens. Melodiös und doch treibend...Klasse!!!

 

Psycho II

 

...widerum einer meiner ersten LP Käufe. Schöne und schaurige Musik zugleich. Bedarf dringend einer Expandierung oder zumindestens einer Wieder-

veröffentlichung!!

 

Outland

 

Würdiger Nachfolger von Alien. Hot Water nach wie vor der Action Hammer! Habe damals recht teuer die LP erstanden. Die FSM CD ist richtig cool!!

 

Twilight Zone

 

4 Scores zum Preis von einem!

 

Legend

 

Eines seiner letzten Meilensteine. Viele, die ich kenne, hatten Probleme mit den Synthies. Wenn man sich drauf einläßt, hat einen düster-romatischen Fantasyscore!

 

...ich glaube, soviel habe ich hier noch nie geschrieben (und das alles mit jammernden Kindern und schimpfender Mutter im Hintergrund...)

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Tut mir ja Leid, so gegen Gerrits Favoriten schießen zu müssen, ;) aber CABOBLANCO hat im Reigen der Kandidaten ohne Stimmen (anders als RENT-A-COP und CRIMINAL LAW) nix verloren.

 

Mal ein bisschen Werbung:

 

http://youtu.be/dCm7uI90X-8

 

Ähh, Du hast dem aber auch keine Deiner wertvollen Stimmen gegeben, oder?

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