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Geheimdienst-Kino: le Carré, Bond, Bourne, Ryan und mehr


Eisselmann
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So krass.

Und ich bestelle immer direkt bei Intrada und LLL und darf dann dank Zoll vier Wochen warten...

Auch der Soundtrack-Club liefert die CD schon aus. Mein Exemplar kam von dort heute an, zusammen mit Silvestris Fandango und Fieldings Poseidon. Der Nachmittag kann kommen. Leider habe ich gleich noch 2,5 Stunden Telefonkonferenz, da macht sich Musik im Hintergrund immer schlecht. :D

Mann...

Ist doch grad ein neuer Jack Ryan Film in der Mache.;)

Und den will ich nicht wirklich sehen...
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Gerade meintest du noch, sowas gibts heute nicht mehr und nun ist es ausgelutscht?;)

Nein, die neuen Filme haben nicht mehr den Flair der 90er Filme und den Aufbau.

Da geht's nur um Wumms und... ach, die sind einfach nix mehr.

Und ausgelutscht meine ich, daß sie jetzt nach Jahren wieder diese Marke ausbuddeln weil es ihnen zu doof ist sich mal was komplett neues auszudenken.

Ich brauch' keine Jack Ryan Filme mehr.

Man kann auch Politthriller mit anderen Hintergründen machen...

Verstehste was ich meine???

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Und ausgelutscht meine ich, daß sie jetzt nach Jahren wieder diese Marke ausbuddeln weil es ihnen zu doof ist sich mal was komplett neues auszudenken.

Ich brauch' keine Jack Ryan Filme mehr.

Man kann auch Politthriller mit anderen Hintergründen machen...

 

 

Flotte Polit-Thriller mit Köpfchen? Aus der "Neuzeit"? Wie fandest Du denn Ben Afflecks ARGO?

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Und ausgelutscht meine ich, daß sie jetzt nach Jahren wieder diese Marke ausbuddeln weil es ihnen zu doof ist sich mal was komplett neues auszudenken.

Ich brauch' keine Jack Ryan Filme mehr.

Man kann auch Politthriller mit anderen Hintergründen machen...

Flotte Polit-Thriller mit Köpfchen? Aus der "Neuzeit"? Wie fandest Du denn Ben Afflecks ARGO?

Da war Affleck drinne. ;)

ARGO war nett, aber ja eher "based on true events".

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Richard Burton und Oskar Werner in THE SPY WHO CAME IN FROM THE COLD

 

 

Kann, darf und soll man das nicht gerade saubere Geheimdienstgeschäft im Kino abbilden? Ist das Material für hartes Drama, grosses Abenteuer oder beides? Was mögt ihr lieber?

 

Hier der Ausgangspunkt, ein aktuelles Gespräch über CLEAR AND PRESENT DANGER, Tom Clancy und den kommenden JACK RYAN...

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Ich freue mich - das wird für viele keine Überraschung sein - sehr auf den neuen Jack Ryan. Grund: Regisseur und Besetzung gleichermaßen. Bei den Namen bin ich erst mal optimistisch gestimmt.

 

Ich hätte aber sowieso gerne gesehen, dass man die Jack Ryan-Romane etwas kontinuierlicher umsetzt. Die ersten drei Filme sind moderne Klassiker (das Kartell erhielt übrigens damals reichlich schlechte Kritiken), und auch den Beitrag von Phil Alden Robinson mag ich richtig gerne. Damals hätte ich mir gewünscht, dass es so weitergeht - und dass die Figur John Clark, richtig gut verkörpert von Liev Schreiber, ein eigenes Spin-off bekommt. Da das Ganze aber inzwischen schon wieder elf Jahre zurück liegt, ist der Zug da eh abgefahren.

 

Was der neue Film zu bieten hat, bleibt wohl letztlich abzuwarten. Irgendwas, das nur Krachbummpeng liefert, erwarte ich aber nicht...

 

btw: Einen James Bond-Thread gibt es schon, deshalb der Vorschlag zu "Beyond Bond"... ;)

Bearbeitet von Aldridge
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...und dass die Figur John Clark, richtig gut verkörpert von Liev Schreiber, ein eigenes Spin-off bekommt.

 

Das wäre toll gewesen. Ich mochte Schreibers melancholischen Ausputzer mit traurigem Blick (sogar noch mehr als Willem Dafoe in der Rolle)...

 

Was die Ryan-Reihe angeht, sag ich: HUNT FOR RED OCTOBER war schon ein schönes Abenteuer, PATRIOT GAMES ungelenk-reaktionärer Quark (mit einigen guten Momenten), CLEAR AND PRESENT DANGER toll - und THE SUM OF ALL FEARS ein unerfreulicher und - wenige Monate nach dem 11. September - hochgradig geschmackloser Fantasy-Film.

 

Mich interessiert in diesem (Sub-) Genre eher, ob und wenn ja, was bei BOURNE noch kommt: LEGACY war ja nicht schlecht, aber gehts da noch weiter?

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Der Reaktionismus wurde ja auch dem Kartell vorgeworfen. Aber vom heutigen Standpunkt aus bin ich schon froh, dass man da Agentenfilme mit einer ordentlichen Story- und Figurenentwicklung bekommen hat. Den Anschlag fand ich nach 9/11 auch erst geschmacklos, aber das war leider das Timing. In den USA hat das ja erstaunlicherweise sogar zum Erfolg des Films beigetragen (wie bei manch anderen "Kriegsfilmen", z.B. Im Fadenkreuz von John Moore).

 

Liev Schreiber hat sich exakt mit diesem "traurigen Blick" ins Gehirn gegraben, ich erinnere mich da immer automatisch an die Szene im Regen... :D

 

Bourne... Nachdem ich Teil 2 unglaublich zäh fand und Teil 3 wieder eine Steigerung darstellte, war Teil 4 in meinen Augen durchaus geglückt. Mit der Ausgangssituation kann man eigentlich zahlreiche Spin-Offs auflegen, immer mit wechselnden Darstellern. Der Renner-Beitrag (übrigens: unglaublich coole Jacke trägt der Mann in dem Film - Belstaff H Racer ;) ) war aber meines Wissens zwar erfolgreich, aber nicht so sehr wie die Vorgänger.

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Die Ryan-Filme mögen ja weniger schlimm sein als die Clancy-Romane, die waren für mich allerdings schon solche Lachschlager, dass ich die Filme trotzdem nie ernst nehmen wollte (konnte). Zumal wenn im dumpfen Unterton immer die "Truth needs a Soldier"-Trommel heftig geführt wurde, die überhaupt erst durch tragische Helden wie Manning oder Snowdon in ihr wohlverdientes ad absurdum geführt wurde.

 

Insofern lobe ich mir dreckige Harry-Palmer- oder Le Carré-Verfilmungen, wo man sich von Anfang an keinerlei Illusionen hingibt: es ist ein rottes Business und es gibt nur Verlierer...und Absurditäten. 

 

Meine Top 5:

 

- Dame, König, Ass, Spion / Smiley's People (TV-Serien aus den späten 70ern/frühen 80ern)

- Der Spion, der aus der Kälte kam (1965)

- Finale in Berlin (1966) > Michael Caine in Westberliner Transenklubs, groß

- Das Russlandhaus (1990, auch wegen Jerry)

- München (2005)

 

Runners-up:

 

Unser Mann in Havanna (1959)

 

Der stille Amerikaner (2001)

 

The Conversation

Gorky Park

Der dritte Mann

Anruf für einen Toten

Die 3 Tage des Condor

 

Die Nadel

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Das gehört vielleicht nicht direkt hierher, aber im Zuge der jüngsten Überwachungs-Enthüllungen(?) war ich weniger über den Inhalt der Whistleblower-Veröffentlichungen verblüfft, als vielmehr darüber, dass so viele Menschen sich so überrascht oder empört gaben (oder zumindest so taten, als ob sie nichts davon gewusst haben - besonders unsere Politiker) - denn wie sehr schon seit längerem in einschlägigen Hollywood-Agentenfilmen gewissermassen das Leben die Kunst imitiert, hatte ich schon vermutet, als ich 1999 den ersten Film dieser Art, "Der Staatsfeind Nr.1" mit Will Smith, sah. Obwohl das damals noch als "Paranoia"-Sci-Fi ins Reich des Absurden verwiesen wurde, lacht da heute, glaube ich, keiner mehr drüber.

Seitdem wird dieses genrespezifische szenische Setting, indem irgendwelche (üblicherweise amerikanischen) Geheimdienstmitarbeiter in geheimen Computerzentralen jederzeit überall auf der Welt sich in jede "elektronische Spur", die irgendein (gesuchter) Mensch durch Nutzung eines Telefons, eines Computers, einer Kreditkarte, einem Aufenthalt im Zugriffsbereich einer Überwachungskamera etc., erzeugt, einklinken können, alles mit-lesen, mit-sehen, speichern, orten und nachverfolgen können, in so gut wie jedem einschlägigen Agentenfilm, von Bourne bis Ryan, benutzt. Wie wir heute wissen, keine Hollywood-typische Übertreibung, auch wenn manche gezeigten Aktivitäten sicher aus dramaturgischen Gründen entsprechend zugespitzt dargestellt werden.
Auch wenn oft über die US-Progaganda, Geschichtsfälschung, Militärverherrlichung, unkritischen Hurra-Patriotismus etc. in einschlägigen Hollywoodstreifen mit dieser oder ähnlicher Thematik geschimpft wird (zu Recht), so boten doch viele Agentenfilme, was gerade dieses Überwachungs-Thema betrifft, sogar die Möglichkeit - gerade als nicht-amerikanischer Zuschauer - hier gewissermassen durch simplen Konsum eines Popcorn-Unterhaltungsfilmes etwas dazuzulernen, was sich heute, Jahre später, beileibe gar nicht mehr als blosse, absurde Hollywood-Fiktion entpuppt, sondern als nachgerade prophetisch.

Ich habe mir kürzlich mal wieder die Bourne-Trilogie angesehen und war fasziniert, wie vieles, was hier als völlig "normale Geheimdienst-Praxis" dargestellt wird, sich mit diesen "Enthüllungen" deckt. Als nächstes werde ich auch mal wieder "Der Staatsfeind Nr.1" einlegen. Der Film war wohl noch nie so aktuell wie heute (14 Jahre nach seiner Entstehung)...

gruss

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 als ich 1999 den ersten Film dieser Art, "Der Staatsfeind Nr.1" mit Will Smith, sah. Obwohl das damals noch als "Paranoia"-Sci-Fi ins Reich des Absurden verwiesen wurde, lacht da heute, glaube ich, keiner mehr drüber.

 

 

Das Paranoia-Motiv einer übergreifenden Überwachung durch den Staat ist schon ein bisschen älter. Bezogen auf Staatsfeind Nr. 1 solltest du dir mal den weiter oben genannten Der Dialog von Anfang der 70er Jahre anschauen. Der Staatsfeind war quasi ein modernes, cooles Remake davon (ok, schiefer Vergleich, aber es gibt da einen schönen Verweis im Staatsfeind auf den älteren Film, Stichwort: Gene Hackman).

 

Man kann auch deutlich weiter zurückgehen - was ist z.B. mit Orwells 1984 oder mit Der unsichtbare Dritte von Hitchcock, in dem der Einzelne zum Spielball übergeordneter Mächte wird. Und in der Sci-Fi wurde das Paranoia-Motiv spätestens mit Philip K. Dick hoffähig. Zuvor taten Kommunistenjagd, Atomangst und Kalter Krieg ihr Übrigens. In den 80ern gab´s dann eben solche Sachen wie Wargames (den man mal mit Eagle Eye vergleiche) oder Nikita - oder die Cyberpunk-Welle...

 

Aus Anfang und Mitte der 90er sind sicherlich Sneakers oder Das Netz zu nennen, die mit dem Motiv spielen. Niccol dreht das dann mit Truman Show und Gattaca noch mal gehörig weiter, verwies damit aber auch sehr hübsch auf die Dystopien der 60er und 70er.

 

Man kann solch eine Paranoia also durchaus als moderne Legende bezeichnen. Vielleicht rangierte sie deshalb immer so im Spannungsfeld von Realität und Fiktion, und vielleicht sahen deshalb viele Menschen dies nicht als realistische Möglichkeit. Deshalb die aktuelle Überraschung (die natürlich auch aus der Empörung herrührt, dass ein Land, das man als Freund angesehen hat, solche Dinge tut). Aber Rolle rückwärts: Die Satelliten-Terrorcamp-Sequenz aus Stunde der Patrioten hatte auch so einen schönen Paranoia-Ansatz. :)

Bearbeitet von Aldridge
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Das gehört vielleicht nicht direkt hierher, aber im Zuge der jüngsten Überwachungs-Enthüllungen(?) war ich weniger über den Inhalt der Whistleblower-Veröffentlichungen verblüfft, als vielmehr darüber, dass so viele Menschen sich so überrascht oder empört gaben (oder zumindest so taten, als ob sie nichts davon gewusst haben - besonders unsere Politiker) 

 

 

Der Trugschluss ist, eine wie immer völlig unverhältnismäßig aufgebauschte Medienberichterstattung hier für bare Münze zu nehmen. Vielen Menschen wird das wohl irgendwas zwischen Achselzucken und Is-mir-doch-egal entlocken (die wirklich unreflektierten quaken ja sowieso nur den Medientenor nach), und dass Politiker jetzt Krokodilstränen weinen - mei ja, was sollen sie auch anderes machen? 

 

Im Grunde ist dass ein Massenfüller für das diesjährige Sommerloch, dass in homöopathischen Dosen wieder hochgerülpst wird - da muss man jetzt eben ein weniger vorsichtiger mit der Mitarbeiterauswahl werden müssen in den staatlichen Überwachungsbehörden.

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Danke für die ausführliche Antwort und den Tip zu "Der Dialog", aber ich wollte schon eine gewisse Trennlinie ziehen zwischen klassisch-dystopischer Sci-Fi (1984, Gattaca) und den (noch) dem Agenten/Action-Thriller zugehörigen Werken. Die Paranoia-Motive können sich ja auf den "(staats)organisatorischen" Aspekt beziehen (z.B. auch bei "Brazil") oder der Focus kann eher auf den technischen Möglichkeiten liegen (wie bei "Staatsfeind Nr.1") - oder auf beiden. Letzteres ist durch die aktuellen Enthüllungen ja eher in den Focus gerückt.

Wobei die eher der Sci-Fi zugehörigen Werke natürlich zunächst für weniger Erregungspotential sorgen, weil man sie als unrealistisch abtun kann, aber wie Du richtigerweise anmerkst, sind es gerade die im Spannungsfeld zwischen Realität und Fiktion angesiedelten Werke, die in dem aktuellen Kontext auffallen - Bourne, Ryan, Staatsfeind Nr. 1 .... denn zum funktionierenden Überwachungsstaat gehört eben beides: die Technik _und_ die Organisation.

In den 70ern gab es zwar wunderbar paranoid/dystopische Agenten- und Sci-Fi-Filme, aber die Technik war eben noch nicht so weit (und das konnte man sich auch damals noch nicht vorstellen). Heute kommt beides zusammen.  

gruss
 

Das Paranoia-Motiv einer übergreifenden Überwachung durch den Staat ist schon ein bisschen älter. Bezogen auf Staatsfeind Nr. 1 solltest du dir mal den weiter oben genannten Der Dialog von Anfang der 70er Jahre anschauen. Der Staatsfeind war quasi ein modernes, cooles Remake davon (ok, schiefer Vergleich, aber es gibt da einen schönen Verweis im Staatsfeind auf den älteren Film, Stichwort: Gene Hackman).

 

Man kann auch deutlich weiter zurückgehen - was ist z.B. mit Orwells 1984 oder mit Der unsichtbare Dritte von Hitchcock, in dem der Einzelne zum Spielball übergeordneter Mächte wird. Und in der Sci-Fi wurde das Paranoia-Motiv spätestens mit Philip K. Dick hoffähig. Zuvor taten Kommunistenjagd, Atomangst und Kalter Krieg ihr Übrigens. In den 80ern gab´s dann eben solche Sachen wie Wargames (den man mal mit Eagle Eye vergleiche) oder Nikita - oder die Cyberpunk-Welle...

 

Aus Anfang und Mitte der 90er sind sicherlich Sneakers oder Das Netz zu nennen, die mit dem Motiv spielen. Niccol dreht das dann mit Truman Show und Gattaca noch mal gehörig weiter, verwies damit aber auch sehr hübsch auf die Dystopien der 60er und 70er.

 

Man kann solch eine Paranoia also durchaus als moderne Legende bezeichnen. Vielleicht rangierte sie deshalb immer so im Spannungsfeld von Realität und Fiktion, und vielleicht sahen deshalb viele Menschen dies nicht als realistische Möglichkeit. Deshalb die aktuelle Überraschung (die natürlich auch aus der Empörung herrührt, dass ein Land, das man als Freund angesehen hat, solche Dinge tut). Aber Rolle rückwärts: Die Satelliten-Terrorcamp-Sequenz aus Stunde der Patrioten hatte auch so einen schönen Paranoia-Ansatz. :)

 

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