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STAR WARS: THE FORCE AWAKENS (DAS ERWACHEN DER MACHT) von J.J. Abrams


Souchak
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Ich frage mich, ob Isaac als X-Wing Pilot und Nicht-Jedi vielleicht den etwas cooleren Part einnehmen wird. Das X-Wing Bild hat jedenfalls was. Und Adam Driver als Kylo Ren gefällt mir auch immer mehr. Schön eigentlich, dass er offensichtlich auch sofort ein Mann sein wird, der nicht nur die Maske trägt.

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Hier erzählt Abrams ein wenig über seine Sicht auf die Star Wars Reihe, ein wenig über die Musik und wie er einen Arschtritt von Max von Sydow kassierte. :)

 

 

Sie haben schon mehrfach erwähnt, dass Sie den Versuch unternehmen wollen, den Geist und die Atmosphäre der klassischen Trilogie einzufangen, die sich nicht zuletzt durch eine Hintergrundgeschichte auszeichneten, die angedeutet, aber nie erklärt wurde. Das Publikum wurde eigentlich völlig unvorbereitet in diese Welt gestoßen, durch beiläufige Erwähnungen der Klonkriege und ähnliches, die durch die Prequels durchaus einen Teil ihres Unterhaltungswertes verloren haben.

Einer der unglaublichen Aspekte am Krieg der Sterne ist, dass Vader im ersten Kinofilm zwar durchaus Lukes Vater hätte sein können, es aber damals eben noch nicht war. Leia hätte seine Schwester sein können, war es aber auch noch nicht, und was mit dem Imperium los war, war ebenfalls nicht klar. Man verstand nicht wirklich, was es bedeutete, dass es einen Senat gab oder was es hieß, dass es dunkel wurde in der Welt, oder was viele andere Anspielungen sollten, aber man hat doch die Präsenz dieser Ereignisse und Elemente gespürt, weil sie auf eine Weise angesprochen wurden, die einem die Möglichkeit gab, für sich im Geiste diese Lücken auch zu füllen. Und das ist ein sehr machtvoller Faktor.

Ihr Film spielt um die 30 Jahre nach Die Rückkehr der Jedi-Ritter. Wird man ihm diese Lücke hinsichtlich der Ereignisse im Krieg-der-Sterne-Universum, bzw. den bewussten Versuch, sie zu füllen, anmerken?

Das Schöne ist, dass wir natürlich eine Menge Zeit hatten, uns auch darüber zu unterhalten, was abseits der Geschichte geschieht, die wir im Film erzählen. Es gibt also selbstverständlich Verweise auf andere Ereignisse. Einige davon sind recht gut versteckt, aber die Zuschauer können sich hoffentlich trotzdem ein Bild machen, wovon die Figuren jeweils sprechen. Wir hatten ursprünglich mehr Anspielungen vorgesehen, aber vieles davon ist wieder rausgefallen, weil es zu gewollt wirkte. Diese Anspielungen müssen, das ist jedenfalls meine Meinung, auch tatsächlich etwas bringen und nicht einfach nur da sein, damit man irgendwann einmal eine Trickserie oder einen weiteren Film daran festmachen kann. Ob wir am Ende richtig abgewogen haben, muss das Publikum entscheiden.

Sie sind an diesem Film als Autor, als Regisseur und als lebenslanger Fan beteiligt. Wie haben Sie das erlebt?

Das wohl eigenartigste Erlebnis hatte ich Monate, nachdem die Dreharbeiten abgeschlossen waren. Ich setzte mich zum ersten Mal mit John Williams zusammen, um ihm etwa eine halbe Stunde des Films zu zeigen. Das Gefühl kann ich nicht beschreiben, aber um mal die Fakten auf den Tisch zu legen: Ich zeige John Williams 30 Minuten eines Krieg-der-Sterne-Films, die er noch nicht gesehen hat und bei denen ich Regie geführt habe. Viel surrealer wird es meiner professionellen Ansicht nach nicht mehr werden.

Die ersten drei Filme haben die alten Kinoserien der 30er, Western und alte Kriegsfilme aufgegriffen und wirkten dadurch zwar nicht direkt trashig oder B-Film-artig, aber sie nahmen sich auch nicht immer hundertprozentig ernst. Ist das ein Faktor, den Sie in Ihrem Film aufgreifen werden?

Um ehrlich zu sein, bin ich nicht der Ansicht, dass sich diese Filme nicht ernstgenommen haben. Ganz im Gegenteil: Alle Darsteller haben das Material hundertprozentig ernsthaft mit Leben erfüllt. Aber natürlich sind ihre dargestellten Figuren amüsante Leute. Wenn man sich mal ernsthaft ansieht, was Mark Hamill in seinen ersten Szenen mit R2 und 3PO tut und wie er seine Rolle spielt, dann ist das eine Meisterleistung, und noch dazu eine, die völlig unterschätzt wird.

Natürlich steckt gerade im ersten Film unglaublich viel und guter Humor, aber dieser Humor ist für mich keineswegs so eingefügt, dass dadurch die Ernsthaftigkeit und innere Geschlossenheit dieses Universums in Frage gestellt wird und die vierte Wand durchbrochen oder auch noch angebohrt würde. Han Solos Selbstsucht wird komplett ernsthaft dargestellt, Lukes verzweifeltes Verlangen, diese Wüstenwelt hinter zu lassen, ebenso, und auch Leias anspruchsvolle Art, Chewies feige Momente und 3POs Frustration werden authentisch dargeboten. Wäre im Spiel der Darsteller auch nur ein Ansatz von Ironie gewesen, hätte das aus meiner Sicht die Wirkungskraft des Films geschmälert. Und auch in der Musik des Films gibt es keine Ironie: Die Lebensfreude des Films kommt darin zum Ausdruck, die Süße und Romantik. Aber ich finde nicht, dass die Filmmusik sich an den Zuschauer wendet und ihm verstohlen zuzwinkert.

Den ersten drei Filme der Saga wohnte ein besonderer Geist inne, weil die Figuren waren wer sie waren, nämlich Archetypen, und weil diese Filme so viele Rückbezüge auf die Filmgeschichte enthielten, so wie Luke, der sich den Sonnenuntergang ansieht, als hätte es ihn in einen John-Ford-Western verschlagen. Man darf darin sicher ein Kennzeichnen dieser jungen Wilden unter den damaligen Regisseuren sehen, zu denen George Lucas zählte. Haben auch Sie mit solchen Rückbezügen gespielt?

Es gibt einige kleine, dumme, versteckte Anspielungen, ja, aber mir war schon sehr früh klar, dass alles eine Frage des Standpunkts war: Man pflanzt nicht einfach ein Raumschiff, einen Sternenhintergrund oder einen Wüstenplaneten in diesen Film, sondern man muss sich Fragen dazu stellen: Wer ist die Person, die das Ganze beobachtet? Wie steht diese Person zu diesem Hintergrund oder Objekt? Was fürchtet sie? Was löst Verzweiflung bei ihr aus? Meines Erachtens kann man sich in Anspielungen ertränken, aber für das Publikum zählt letzt, sich tatsächlich an der Seite der Personen auf der großen Leinwand zu fühlen und deren Erfahrungen mitzuempfinden. Und dann ist es eben nicht einfach ein Wüstenplanet, sondern für Dich vielleicht der verzweifeltste Ort der Welt, und dieses Raumschiff ist nicht einfach ein Raumschiff, sondern vielleicht ist das der heldenhafteste, größte Moment in Deinem Leben. Mit all dem muss ich ständig kämpfen, um wirklich sicherzugehen, dass diese Einzelelemente nicht einfach nur Museumsstücke sind, die wir noch einmal völlig unnötigerweise in Szene setzen, sondern dass wir diese Elemente einsetzen, weil das Ganze ein echter Krieg der Sterne ist und mann diese Elemente einsetzen muss. Alles muss für die Figuren in diesem Film tatsächlich entscheidende Bedeutung haben.

Es ist eine Sache, Regisseur eines Krieg-der-Sterne-Films zu sein. Eine andere ist es, Max von Sydow Anweisungen zu geben. Hat Sie das eingeschüchtert?

Es war phantastisch. Er ist ein sehr freundlicher Herr. Als wir das erste Mal miteinander ins Gespräch kamen, hatte er noch keine E-Mail-Adresse, also musste ich ihm etwas zufaxen. Ich versuchte damals, ihn zu beeindrucken und ihn dazu zu bringen, mitzumachen, also zeichnete ich von Hand eine Titelseite, auf der Fax von Sydow stand.

Ich glaube nicht, dass er es lustig fand, aber er selbst war wunderbar. Und das war wirklich interessant, denn normalerweise wäre ich bei dem Gedanken, einem Schauspieler wie ihm Anweisungen zu geben, zur Salzsäule erstarrt, denn jemand wie er durchschaut einen doch sicher sofort. Aber er war ein absoluter Gentleman, und die Arbeit mit ihm war unglaublich einfach.

Es war leider nötig, dass er häufig bis in die Nacht hinein arbeitete, und er hat das absolut professionell mitgemacht. Er und seine Frau waren beide wunderbar. Und als wir Abschied voneinander nahmen, sagte er mir, es gäbe in seinem Heimatland eine traditionelle Art und Weise, jemandem ein Kompliment zu machen. Nun habe ich nie versucht herauszufinden, ob das auch stimmte, aber jedenfalls: Er trat mir in Form einer Segensgeste buchstäblich in den Hintern. Und ich dachte nur: Wow, Max von Sydow hat mich gerade getreten. Das ist wirklich toll.

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Feiner Artikel und wenn ich das so alles hier und im restlichen Forum lese und auch aufgrund der bisherigen Trailer denke ich, dass das wohl ein wirklich guter Film wird, der wieder diese Atmosphäre der Ur-Trilogie haben wird!

 

So ein bißchen ist in mir wieder der Star Wars-Hype erwacht und ich habe mir die Filme jetzt nochmal angesehen.

 

Was ich wirklich faszinierend fand und was durch die Aussagen von Abrahams quasi bestätigt wird: wie ernsthaft die Schauspieler die Filme damals nahmen! Ich finde vor allem das Spiel von Sir Alec Guiness genial, wenn ihm erzählt wird, dass R2D2 eine Nachricht habe. Der Blick der sagt: ja ich kenne ihn, darf und will es aber nicht zeigen!

Im Prinzip dürfte Guiness damals nicht gewusst haben, dass es einmal Prequels geben wird und das dort Ewan McGregor als junger Obi-Wan R2D2 z. B. kennen wird. Das spricht also dafür wie gut Guiness auch in dieser Rolle war.

 

Versteht Ihr was ich meine? (Hab Pause und bin noch nicht ganz bei der Sache... ;-) )

 

Gruß

 

Jens

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Ob der Blick genau das Aussagen sollte, wissen wir nicht.

Aber es lässt sich sehr wohl hinein interpretieren.

Die Prequels waren damals natürlich noch kein Thema.

Nichtmal eine Fortsetzung war im Gespräch. Nur in Lucas' Kopf vielleicht.

Hat doch fast niemand am Set an einen erfolgreichen Film geglaubt. Geschweige an eine Fortsetzung.

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Hier ist er nun endlich.

Der komplette Artikel der Vanity Fair.

 

 

An einem März-Nachmittag sieht sich Regisseur J. J. Abrams im Hauptquartier seiner Produktionsfirma Bad Robot in Santa Monica Spezialeffekte für seinen nächsten Film an, der im Alltagsgebrauch eigentlich nur noch als der "heißerwartete neue Krieg der Sterne" bezeichnet wird. Mit einem Dutzend seiner Mitarbeiter, darunter sein Effekt-Verantwortlicher Roger Guyett und sein langjähriger Produzent Bryan Burk, führt Abrams eine Videokonferenz mit Industrial Light & Magic in San Francisco und einem zweiten Effektteam in London. Man hätte erwarten können, dass die Atmosphäre eher angespannt ist - immerhin geht es um den ersten Krieg-der-Sterne-Film ohne direkte Beteiligung von George Lucas, und um den Film, mit dem die Reihe so solide neu durchstarten muss, um die Kosten von 4 Milliarden US-Dollar für Lucasfilm und die Rechte zu rechtfertigen.

Sollten Abrams oder seine Mitarbeiter jedoch Druck empfinden, lassen sie sich das nicht anmerken. Dem Regisseur gefällt, was er sieht, und seine Begeisterung ist ansteckend. Anmerkungen hat er natürlich trotzdem: Der Körper einer CGI-Figur soll verändert werden, denn Abrams will, dass die Rückenmuskulatur stärker erscheint. Bei einer Verfolungsjagd macht ein animierter Droide nach einer nicht-virtuellen Exlosion einen Sprung, und Abrams stellt dessen Höhe in Frage. Die Figur wirke so "etwas zu leicht". Die Flugkurve eines Raumschiffs soll parabolischer werden, um schwindelerregender zu sein. Vor allem aber kommen von Abrams Aussagen wie "Das ist verdammt geil" und "Das ist genial". Nur ein Effekt funktionierte für seinen Geschmack nicht wirklich, zwei echte Einstellungen - die Nahaufnahme der Hand und eine halbnahe Aufnahme vom Kopf und der Schulter des Schauspielers -, die durch eine CG-Kamerafahrt in einer Einstellung vereint werden sollen. Für das untrainierte Auge des Journalisten sieht diese Kamerafahrt absolut flüssig aus, und auch von Abrams kommt viel Lob für die Leistung - "Es ist phantastisch, dass ihr es überhaupt hinbekommen habt", sagt Abrams seinem Londoner Effektmann -, doch letztlich lehnt er die Einstellung ab.
Rückblende: 2012 holte George Lucas Steven Spielbergs Produzentin Kathleen Kennedy in sein Unternehmen, um den Verkauf der Firma an Disney vorzubereiten. Über ihre ersten Monate bei Lucasfilm sagt Kathleen Kennedy heute: "Ein nicht unwesentlicher Teil der Infrastruktur des Unternehmens konnte strategisch neu ausgerichtet werden, vom Lizenzgeschäft, das im Mittelpunkt stand, zurück ins eigentliche Geschäftsmodell einer aktiven Produktionsfirma."

Oder einfacher ausgedrückt: Zur Vorbereitung auf den Verkauf des Unternehmens, das sich zum damaligen Zeitpunkt praktisch ausschließlich auf Einnahmen aus Krieg-der-Sterne-Spielzeug und -Lizenzen stützte, hatte Lucas beschlossen, mehr Filme zu machen. Seine Ideen für die Episoden VII, VIII und IX, die mehrere Jahrzehnte nach Die Rückkehr der Jedi-Ritter spielen sollten, hatte er zu Papier gebracht und Harrison Ford, Carrie Fisher und Mark Hamill auf eine Rückkehr angesprochen. Seine Konzepte zeigte er vor der Übernahme Disney, doch nachdem alles unter Dach und Fach war, "beschlossen Disney und Kathy, andere Optionen in Betracht zu ziehen", wie der zu diesem Zeitpunkt noch unbeteiligte Abrams es diplomatisch ausdrückt. Er erklärt uns, Lucas' Geschichten hätten sich mit sehr jungen Figuren - Lucasfilm sagte uns: Teenagern - befasst, und das könnte den Disney-Chefs zu nah an Die dunkle Bedrohung mit ihrem neunjährigen Anakin Sykwalker und der 14jährigen Amidala gewesen sein. "Wir haben einige Änderungen vorgenommen", gibt Kennedy zu, aber nur "auf genau die Art, die sich in jedem Entwicklungsprozess materialisiert".

Wie Lucas das empfunden hat, scheint ein Tabu-Thema zu sein: Die Verantwortlichen bei Disney und Lucasfilm wollten sich dazu nicht äußern. [...] Zum Verkauf von Lucasfilm gehört allerdings auch, dass Lucas, der eine Interviewanfrage für diesen Artikel ablehnte, viel Geld dafür bekam, jede Kontrolle abzugeben. Wie immer er auch dazu stehen mag, dass seine Vorschläge abgelehnt wurden, die neuen Filme unterstützt er und und freut sich, sie wie jeder andere Zuschauer im Kino zu erleben. "Ich spreche regelmäßig direkt mit ihm", sagt Kennedy, "und jedes Mal frage ich ihn, ob er irgendwas über die Filme wissen möchte. Er sagt dann: Nein, nein, ich will überrascht werden."
Die Kreativgruppe um Kathleen Kennedy bestand neben ihr zunächst aus Kiri Hart, einer langjährigen Mitarbeiterin von Kennedy, Michael Arndt, dem Drehbuchautor von Little Miss Sunshine, den Kennedy bereits vor der Übernahme für die neuen Filme angeheuert hatte, Lawrence Kasdan, den Autor und Regisseur von Heißblütig - Kaltblütig, Der große Frust und Silverado und Koautor von Das Imperium schlägt zurück und Die Rückkehr der Jedi-Ritter, und Simon Kinberg, der als Autor und Produzent unter anderem an Sherlock Holmes mit Robert Downey Jr., Mr. und Mrs. Smith und drei X-Men-Filmen beteiligt war und darüber etwas Marvel-Magie ins Team trug.

Kennedys Kommentare über die Anfangszeit hören sich an, als ob sie eine Selbsthilfegruppe geleitet hätte, während ihre Mitarbeiter damit beschäftigt waren, eine Filmreihe auf neue Wege zu führen, die immerhin 4 Milliarden US-Dollar schwer war, und das Publikum emotional zu erreichen. "Ich würde sagen, wir haben ehrlich gesagt ungefähr ein Jahr damit verbracht, uns ganz und gar in diesen Krieg der Sterne hineinzudenken, die Grundwerte zu verstehen, die George benutzt hat, um diese Mythologie aufzubauen und zu begreifen, was diese Filme für ihn und für das Publikum, für uns alle, bedeuten. Wir haben darüber gesprochen, wie alt wir waren, als der Krieg der Sterne ins Kino kam und welche Rolle dieser Film dabei spielte, uns in diese Branche zu katapultieren. Wir haben darüber geredet, wie wir unsere Kinder an den Krieg der Sterne herangeführt haben, egal ob diese Kinder heute noch Kinder sind oder inzwischen aufs College gehen." Das mag sich nun inspirierend oder sentimental anhören, aber Tatsache ist: Populäre Kunstwerke schafft man nur durch emotionale Anteilnahme. Transformers und Thor sind eine Sache, aber "die Leute haben Tränen in den Augen, wenn sie über Krieg der Sterne reden", sagt Kennedy. "Wie häufig setzt man sich mit jemandem zusammen, um über einen Film zu reden, und am Ende haben Leute Tränen in den Augen?"
Als J. J. Abrams sich mit Kathleen Kennedy zusammensetzte, erwartete Abrams, den Film dankbar, aber auch erleichtert abzulehnen. Was ihn faszinierte, war, dass Kennedy im Grunde eingestand, dass der Film eine leere Leinwand war. Das sorgte für Fragen: "Was ist in diesen letzten 30 Jahren geschehen? Wo ist Han Solo? Was ist mit Leia passiert? Lebt Luke überhaupt noch? Diese Fragen schossen mir durch den Kopf, und ich spürte plötzlich diese Sehnsucht, diesen instinktiven Hunger, Teil dieser Welt zu sein. Rein logisch war das nach Star Trek die falsche Entscheidung - ich meine, irgendwie ist das zu viel Star für eine Person -, aber emotional war es absolut richtig."

Oder wie Kennedy es ausdrückt: "Vor meinen Augen wurde er wieder zu einem 11jährigen Jungen."

Nachdem er seine Frau, sehr selbstsüchtig, wie er sagt, angefleht hatte, die eigentlich geplanten sechsmonatigen Ferien sausen zu lassen und er sich mit Paramount geeinigt hatte, aus einem bestehenden Vertrag wieder auszusteigen, sagte Abrams zu. George Lucas sei "unglaublich großzügig" mit ihm umgegangen, so Abrams. Persönlich kennt Abrams Lucas schon seit Jahren - auch bei Lucas' Hochzeit war Abrams dabei -, und der Regisseur rief ihn zu einem sehr frühen Zeitpunkt an und sagte: "Hey, Du solltest diesen Film drehen. Machst Du es?" Abrams erzählt: "Er war sehr nett und sagte, wenn Du diesen Film machst, ist es Dein Film. Ich helfe gerne, aber es ist Dein Film."

Lawrence Kasdan zufolge war man sich in der Lucasfilm Story Group damals schon mit Abrams einig, dass die neuen Filme dem Geist der klassischen Trilogie näher sein sollten als dem der Prequels. "Es gab dieses Gefühl, sogar schon, als George da war, dass wir in eine Retro-Richtung gehen sollten: Physisch greifbarer und weniger CG-orientiert."

Noch aber stand die Frage im Raum, was auf der großen Leinwand eigentlich passieren sollte. "Wir hatten größte Probleme damit, zu einer Geschichte zu finden", gesteht Kasdan ein. "Es gab Elemente, bei denen wir uns sagten: Das ist toll, das ist echt stark. Aber diese Elemente fanden nicht zu einer Geschichte zusammen." Als Abrams zum Team stieß und der geplante Kinostart im Sommer 2015 bedrohlich näherrückte, hatte Michael Arndt große Probleme damit, das Drehbuch fertigzustellen. "Es gab tonnenweise Ideen und Konzepte, Karteikarten an den Wänden, Tafeln voller Text", beschreibt es Abrams.

Da zeitgleich die Vorproduktion in London lief, wo der Film gedreht werden sollte, übernahmen Abrams und Kasdan die Arbeit am Drehbuch und fingen praktisch von vorne an.

"Wir sagten uns: Okay, leere Seite, los geht's, was wollen wir unbedingt sehen?", so Abrams. Sowohl er, als auch Kasdan, hatten dabei Ideen aus dem Entwicklungsprozess, die sie unbedingt im Film haben wollten und auch hineintrugen, aber Kasdan beschreibt die Schreibarbeit als eine Art Abrisstätigkeit. "Wir hatten gar nichts", so Kasdan. "Tausende von Leuten baten uns ständig um Antworten, und wir konnten ihnen nur sagen: Jepp, dieser Typ spielt mit. Aber mehr wussten wir selber nicht."

Das war der Stand im November 2013, sechs Monate vor dem geplanten Beginn der Dreharbeiten im Mai 2014. Damals wurde auch der Kinostart in den Dezember 2015 verschoben. Mitte Januar stand ein erstes Drehbuch, gemeinsam bei langen Spaziergängen in verschiedenen Städten entwickelt und auf dem iPhone mitgeschnitten: Am Strand von Santa Monica, im winterkalten Central Park in New York, auf den Straßen Londons und von Paris, je nachdem, wo Abrams gerade sein musste. Eines Tages verbrachten die beiden Männer acht Stunden im völlig überlaufenen Café Les Deux Magots auf dem Boulevard Saint Germain in Paris, wo einst Leute wie Ernest Hemingway, Jean-Paul Sartre und Simone de Beauvoir ein- und ausgingen. "Wir schrien uns inmitten dieses gewaltigen Lärms an und riefen immer wieder: Das sollte passieren, dies sollte passieren, er kann das nicht machen. Und die ganze Zeit hofften wir, dass kein Filmjournalist oder Blogger zuhörte", berichtet Kasdan. [...] Am Ende war der Zeitplan derart eng, dass Kasdan und Abrams noch am Drehbuch arbeiteten, während um sie herum in einem Studio in London Komparsen in Sturmtruppenrüstungen gedrillt wurden.

Was immer sich Abrams und Kasdan auch ausgedacht haben mögen, am Ende waren damit wohl alle zufrieden. Oder hatten keine andere Wahl mehr, als zufrieden zu sein. Kennedy beschreibt die im Drehbuch verewigte Mischung aus alten und neuen Figuren mit Blick auf die Erwartungen des Publikums: "Es ist ein wenig so, als ginge man zu einem Konzert und will dort neue Songs hören, aber in Wahrheit will man doch die Klassiker neu erleben. Wir stecken in einer ähnlichen Zwickmühle: Wir bringen die Band wieder zusammen und wissen, dass die Leute an die Dinge erinnert werden wollen, die sie ohnehin schon lieben, aber gleichzeitig eine neue Erfahrung erleben wollen."

Auf die Dreharbeiten angesprochen, lobt Abrams zunächst seine Jungdarsteller, doch schnell kommt er auf seine Begegnungen mit der Vergangenheit des Kriegs der Sterne zu sprechen: "Das Ganze war völlig surreal. Ich meine, man betritt da den Rasenden Falken, und das ist einfach nur irre. Wir hatten Leute dort, die geweint haben, als sie das Schiff betraten. Es ist seltsam, welche Wirkung es hat."

Auch das Zusammentreffen mit den alten Hauptdarstellern war seltsam: "Wir hatten alle dieses eigenartige Gefühl, dass alles zueinanderfand. Und wenn ich beim Gedanken daran, Harrison als Han Solo Regieanweisungen zu geben, Muffensausen hatte. Es ist ja nicht einfach nur so, dass er einer der großen Darsteller der Filmgeschichte ist. Er spielt hier auch eine der Figuren, die zu seinen Markenzeichen gehören." Schon während der Arbeit am Drehbuch hatte sich Abrams mit Ford getroffen. "Wir haben über unsere Vorstellungen zur Handlung gesprochen, und ihm gefiel, was uns vorschwebte. Er freute sich förmlich darauf, wieder in diese alten Fußstapfen zurückzukehren, und das überraschte mich, weil ich nicht geglaubt hatte, dass er ein Fan wäre."
nsgesamt sollen die mehr als sechsmonatigen Dreharbeiten glatt verlaufen sein, von einem Unfall einmal abgesehen: Ein Teil des Rasenden Falken fiel auf Ford und brach ihm das Bein. Die Dreharbeiten ruhten danach zwei Wochen lang, was für Abrams sogar ein unerwarteter Segen war.

"Auf seltsame Weise, war das für den Film geradezu perfekt. Nachdem klar war, dass Harrison wieder gesund werden würde, sind alle enorm eng zusammengerückt. Ich habe noch nie miterlebt, dass ein Filmteam sich so nahegekommen ist. Und als Harrison zurückkam, kam er tatsächlich - und das meine ich ernst - besser und stärker zurück als zuvor. Er brannte förmlich vor Energie, und das sieht man im Film."

Außerdem erlaubte die Drehpause Abrams, sich genau anzusehen, was er da gerade tat und einige Sequenzen neu zu überdenken, die er andernfalls erst in der Nachbearbeitung repariert hätte.

"Sie können fragen, wen sie wollen: Jeder, der jemals an einem Film gearbeitet hat, wird ihnen bestätigen, dass man nach einem Monat eine Pause machen sollte, um sich neu zu finden", so Abrams.
Die PR-Kampagne des Films ist indes noch in Arbeit, wobei immerhin feststeht, dass Episode VII auf der Comic-Con in San Diego Thema sein wird.

Eine Reaktion auf den Film gibt es bereits, und das von einer durchaus daran interessierten Person: John Williams, der einen seiner fünf Academy Awards für Krieg der Sterne gewann, ist bei Das Erwachen der Macht wieder mit von der Partie, und als wir im April mit ihm sprachen, hatte er etwa drei Viertel des Films in einem Rohschnitt gesehen. "Was ich gesehen habe, war absolut unterhaltsam, geistreich, lustig und mitreißend", sagte Williams. "Die Erweiterung der Mythologie ist klug und wunderbar geschrieben. Und wenn ich einen von Steven Spielbergs Lieblingssätzen zitieren darf: J.J. hat einen Homerun hingelegt. Ich habe viel Spaß mit dem Film."

 

Die wenigen Minuten, die wir sehen durften, unterstreicht Williams' Eindruck, und bei einer Effektbesprechung demonstrierte Abrams seine Hingabe zu den fühlbareren Effekten, von denen Kasdan gesprochen hatte. In einer Szene taucht mitten in der Wüste plötzlich ein nichtmenschliches Wesen mit Leuchtaugen auf, das wie ein entfernter Verwandter der Jawas aus dem ersten Krieg der Sterne aussieht. Abrams erzählte später, dahinter habe ein ganz einfacher Puppentrick gesteckt: Eine Wippe, wobei die Puppe auf der einen Seite saß und im Sand vergraben wurde. Im entscheidenden Moment trat Neal Scanlan, der Verantwortliche für diese Geschöpfe, dann auf die andere Seite der Wippe, und das Ding schnellte hoch.

Bei der Vorführung sorgte die Szene für einen großen Lacher. Ein Perfektionist schlug vor, das Wesen digital etwas aufzubessern, doch Abrams warnte davor: "Das Ding ist so altmodisch und verrückt. Wenn wir es verbessern, verlieren wir ab einem gewissen Punkt die wundervolle Absurdität des Ganzen."

Eine Entscheidung fiel bei dieser Besprechung nicht, aber "wundervolle Absurdität" ist keine schlechte Beschreibung für den Geist des Kriegs der Sterne. In einer anderen Szene schießen Raumschiffe mit Laserwaffen aufeinander. Ganz kurz hörte man, wie Abrams die entsprechenden Geräusche machte, wie ein Kind auf dem Boden seines Zimmers, das gerade Raumschiffe malt. Die weit, weit entfernte Galaxis scheint in guten Händen zu sein.

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  • 4 Wochen später...
  • 2 Wochen später...

Martin

Zitat Anfang

Eine Reaktion auf den Film gibt es bereits, und das von einer durchaus daran interessierten Person: John Williams, der einen seiner fünf Academy Awards für Krieg der Sterne gewann, ist bei Das Erwachen der Macht wieder mit von der Partie, und als wir im April mit ihm sprachen, hatte er etwa drei Viertel des Films in einem Rohschnitt gesehen. "Was ich gesehen habe, war absolut unterhaltsam, geistreich, lustig und mitreißend", sagte Williams. "Die Erweiterung der Mythologie ist klug und wunderbar geschrieben. Und wenn ich einen von Steven Spielbergs Lieblingssätzen zitieren darf: J.J. hat einen Homerun hingelegt. Ich habe viel Spaß mit dem Film."

Zitat Ende

Goooiiiil :D

Bleibt nur zu hoffen, dass Williams diese Einschätzung nicht auch über Episode 1 nach 75% des Sichtens hatte. Dann wird alles gut ;)

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am film beteiligte braucht man doch überhaupt nicht zu fragen, solange der film noch in produktion ist. die werden wohl kaum was schlechtes sagen. natürlich ist alles tipi topi. das gleiche gilt für musiker des orchesters während der soundtrack gerade aufgenommen wird. sowas kann man überhaupt nicht erst nehmen. wenn kevin kiner die musik zum neuesten Star Wars film schreiben würde und die musiker würden erzählen, wie toll seine musik doch ist, mindestens die hälfte des forums würde es anzweifeln....

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am film beteiligte braucht man doch überhaupt nicht zu fragen, solange der film noch in produktion ist. die werden wohl kaum was schlechtes sagen. natürlich ist alles tipi topi. das gleiche gilt für musiker des orchesters während der soundtrack gerade aufgenommen wird. sowas kann man überhaupt nicht erst nehmen. wenn kevin kiner die musik zum neuesten Star Wars film schreiben würde und die musiker würden erzählen, wie toll seine musik doch ist, mindestens die hälfte des forums würde es anzweifeln....

 

Schon, aber ich finde es durchaus auch nett, bei Williams von Spaß zu lesen. Wäre ihm die Arbeit da nun zuwider, dann würde das sicherlich doch anders klingen. Freue mich sehr, wenn er sich da noch mal wie Vierzig fühlen kann. ;-)

Hast aber natürlich grundsätzlich recht.

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  • 2 Wochen später...

Keine wirkliche Info. Eher was zum schmunzeln von Alan Dean Foster (dem Autor der Roman-Adaption).

 

"Ich habe das Drehbuch, einige Konzeptzeichnungen und Einzelbilder gesehen. Besonders letztere waren mir wichtig, damit meine Beschreibungen im Buch der Realität auf der großen Leinwand entsprechen. Wir wissen ja, wie Fans sind: Wenn jemand im Roman Koteletten hat und im Film nicht, werden dazu mit Sicherheit 468 Blogbeiträge geschrieben."

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Keine wirkliche Info. Eher was zum schmunzeln von Alan Dean Foster (dem Autor der Roman-Adaption).

 

"Ich habe das Drehbuch, einige Konzeptzeichnungen und Einzelbilder gesehen. Besonders letztere waren mir wichtig, damit meine Beschreibungen im Buch der Realität auf der großen Leinwand entsprechen. Wir wissen ja, wie Fans sind: Wenn jemand im Roman Koteletten hat und im Film nicht, werden dazu mit Sicherheit 468 Blogbeiträge geschrieben."

 

Wie wahr, wie wahr.

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  • 2 Wochen später...

Ja, das war ein schönes Panel. Irgendwie aber viel mir da dann doch auf, dass der alte Cast nicht mehr der Jüngste ist. Also gerade im Kontrast zu den jungen Leuten daneben. Aber eine gute Stimmung und macht Lust auf mehr. Auch dass mit dem Konzert zum Ende war doch sehr nett. Und auch die Erwähnung von Abrams, dass die Musik von Star Wars ja auch eine Art Star der Filme wäre.

 

Und dann fiel mir noch etwas auf (da ich auch vor zwei Wochen den Film mal wieder gesehen habe), was exakt so auch schon anderen Leuten aufgefallen ist, weshalb ich auch einen Link parat habe: http://cheezburger.com/7774120960

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